- Moderation
- #41
- 18. November 2007
- 21.860
AW: ESM, Bürgschaften, Währungsreform?
Das sind zwei verschiedene Kritikpunkte, die nur am Rande miteinander zu tun haben.
Zinseszins: Die Zinseszinskritiker gehen davon aus, daß es keine Möglichkeit gibt, der Überschuldung zu entgehen, weil "nicht genug Geld im System vorhanden" ist. Die Kreditgeber würden letztendlich auch alle Sachwerte an sich reißen, dadurch werde - die Wirtschaft zum Erliegen kommen? Ich weiß nicht genau, was eigentlich schlimmes passieren soll. Normalerweise behaupten die Zinseszinskritiker, "das System müsse alle 60 oder 70 Jahre <<auf Null gesetzt werden>>", das geschehe durch einen Krieg und die damit verbundenen Zerstörungen und wirtschaftlichen Verwerfungen. Wieso, und wie das funktionieren soll, habe ich noch nirgends gelesen. Tatsächlich werden Schuldzinsen dadurch getilgt, daß auch Gläubiger Waren und Dienstleistungen erwerben.
Schuldgeld: Unser Geld ist nicht gedeckt und kann "beliebig" vermehrt werden. Kritik hieran ist nicht unberechtigt. Liegt die Geldschöpfung in der Hand der Politik, kann sie sich dazu verführen lassen, ihren Geldbedarf mit der Druckerpresse statt mit Steuererhebung zu decken. Die Folge ist Inflation, schlimmstenfalls Hyperinflation. In den USA liegt die Geldschöpfung in der Hand der Fed, die auf die beiden einander widersprechenden Ziele Wirtschaftswachstum* und Preisstabilität verpflichtet ist. Das geschöpfte Geld wird nicht an die Verbraucher ausgereicht, daher entsteht keine besonders hohe Güterpreisinflation. Es fließt in den Kapitalmarkt und verursacht dort Blasen. Die letzte Blase war die Immobilienblase, davor die Dotcomblase.
*Wirtschaftswachstum wird gern mit der Konjunktur verwechselt. Die Konjunktur sagt aber nur etwas darüber aus, wie die Wirtschaftskraft eines Landes ausgenutzt wird. Wirtschaftswachstum dagegen bezeichnet eine Steigerung dieser Wirtschaftskraft oder der wirtschaftlichen Möglichkeiten.
Ohne Geld funktioniert gar nichts. Geld wird benötigt als Tauschmittel und als Wertmaßstab, beides ist für eine stark arbeitsteilige Wirtschaft völlig unverzichtbar - und unsere Wirtschaft ist geradezu absurd arbeitsteilig.
Das sind zwei verschiedene Kritikpunkte, die nur am Rande miteinander zu tun haben.
Zinseszins: Die Zinseszinskritiker gehen davon aus, daß es keine Möglichkeit gibt, der Überschuldung zu entgehen, weil "nicht genug Geld im System vorhanden" ist. Die Kreditgeber würden letztendlich auch alle Sachwerte an sich reißen, dadurch werde - die Wirtschaft zum Erliegen kommen? Ich weiß nicht genau, was eigentlich schlimmes passieren soll. Normalerweise behaupten die Zinseszinskritiker, "das System müsse alle 60 oder 70 Jahre <<auf Null gesetzt werden>>", das geschehe durch einen Krieg und die damit verbundenen Zerstörungen und wirtschaftlichen Verwerfungen. Wieso, und wie das funktionieren soll, habe ich noch nirgends gelesen. Tatsächlich werden Schuldzinsen dadurch getilgt, daß auch Gläubiger Waren und Dienstleistungen erwerben.
Schuldgeld: Unser Geld ist nicht gedeckt und kann "beliebig" vermehrt werden. Kritik hieran ist nicht unberechtigt. Liegt die Geldschöpfung in der Hand der Politik, kann sie sich dazu verführen lassen, ihren Geldbedarf mit der Druckerpresse statt mit Steuererhebung zu decken. Die Folge ist Inflation, schlimmstenfalls Hyperinflation. In den USA liegt die Geldschöpfung in der Hand der Fed, die auf die beiden einander widersprechenden Ziele Wirtschaftswachstum* und Preisstabilität verpflichtet ist. Das geschöpfte Geld wird nicht an die Verbraucher ausgereicht, daher entsteht keine besonders hohe Güterpreisinflation. Es fließt in den Kapitalmarkt und verursacht dort Blasen. Die letzte Blase war die Immobilienblase, davor die Dotcomblase.
*Wirtschaftswachstum wird gern mit der Konjunktur verwechselt. Die Konjunktur sagt aber nur etwas darüber aus, wie die Wirtschaftskraft eines Landes ausgenutzt wird. Wirtschaftswachstum dagegen bezeichnet eine Steigerung dieser Wirtschaftskraft oder der wirtschaftlichen Möglichkeiten.
Ohne Geld funktioniert gar nichts. Geld wird benötigt als Tauschmittel und als Wertmaßstab, beides ist für eine stark arbeitsteilige Wirtschaft völlig unverzichtbar - und unsere Wirtschaft ist geradezu absurd arbeitsteilig.