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eurokrise

DerSkeptiker

Geheimer Meister
30. Januar 2012
212
AW: eurokrise

Das ist alles weitgehend richtig. Und wie soll es jetzt weitergehen?
Das wäre nur spekulativ. Es gibt viele verschiedene Modelle das ganze zu retten, aber zu 70% sid das welche die den Wohlstand im "Westen" halten wollen. Das das nicht funktioniert ist klar.
Ich denke eher das sich das von ganz alleine (denn das tut es immer) einpendelt und man sich der Zeit nur dementsprechend anpassen muss. Da rede ich nicht von "mit dem Fluss schwimmen" im sinne von, wir müssen uns alle dringend anpassen, sondern den umschwung den nun das System macht (ob wir wollen oder nicht, die "großen" können es auch nicht verhindern, nur rauszögern um danach noch härter getroffen zu werden).
Wie sich die Systeme entwickeln kann, denke ich, von uns und sogar aus den Reihen der Forscher keiner sagen, da es hier zu viele Unbekannte, Variablen und Eventualitäten gibt, die Ökonomischer, Politischer und Sozialwissenschaftlicher Natur sind.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: eurokrise

Jäger, gute Frage.
Aber ich bin ehrlich. Ich bin froh, dass ich überhaupt einigermaßen verstehe, was da überhaupt passiert ist und passiert. Und ich denke, dass ich auch nur einen Bruchteil davon verstehe. Eine Lösung sehe ich nicht. Ich glaube auch nicht, dass Griechenland oder demnächst Italien aus der Währungsunion gehen werden.
Es wird sich zurechtwachsen? Der Lebensstandard wird sich angleichen und dabei werden wir wohl eher nicht die Gewinner sein.
Was ich auch gar nicht mal so ungerecht finde. Warum sollten wir das Recht gebucht haben in der Futterkette immer ganz oben zu sitzen.
Problematisch finde ich dabei, dass diese Anpassung, von der der Skeptiker schreibt .... meines Erachtens politisch sehr schwer ist.... und auch ungewiss, wie sich das politisch überhaupt auswirken wird. Wir leben in einer Demokratie in der immer wieder wahlen sind und politische Mehrheiten sich neu bilden können.
Der Nationalismus kann sich wunderbar an der Angst und der Uninformiertheit - oder sollte ich Unverständnis schreiben? - der Menschen aufreiben.
Und überhaupt eine tolle Zeit für Demagogen.

Schon jetzt
 

DerSkeptiker

Geheimer Meister
30. Januar 2012
212
AW: eurokrise

Und überhaupt eine tolle Zeit für Demagogen.

Schon jetzt

DAS ist mal eine unumstößliche Wahrheit.
Sieht man doch selbst berufene Idioten, äh Verzeihung, "Experten", wie sie, jeder für sich die eigens entworfenen, Lösungen propagieren und versuchen irgendwelche Voraussagen zu treffen.

Die politische Anpassung macht auch mir ein wenig Sorgen, doch sehe ich bisher keinen Grund von einer Gefahr auszugehen. Wichtig ist es nur sich selber nicht wirr reden zu lassen und irgendwelchen halbgaren Theorien von (warum ist dieser Begriff nur nicht geschützt?) "Experten" hinzugeben.

Bisher hat sich in der Geschichte der Menschheit jedes System eingependelt, um erneuert zu werden und neu angestoßen, weiter zu pendeln. Das einzige worauf ich mich freue ist die gleichmäßigere Verteilung des Weltvermögens. Ganz gleichmäßig wird es nicht sein, doch wesentlich besser als jetzt.

Auf die wahrscheinlich folgenden Fragen mal die wahrscheinlichsten Ereignisse:

Gibt es Krieg? Unwahrscheinlich, jedoch kann man auch das nicht ausschließen, denn auch wenn jemand nun mehr bekommt wird er immer schielen ob es jemanden gibt der noch mehr bekommt.

Was passiert mit meinem Geld? Das wahrscheinlichste was passiert ist dass du keine Lohnerhöhungen bekommst und das Geld langsam an Wert verliert. "Rezession"

Wieviel ärmer werden wir?
Keine Ahnung, aber es ist nicht davon auszugehen das wir hungern müssen. Nur gibt es eben nicht mehr den Zweit- oder Dritt-Wagen.

Was kann ich tun um mich zu schützen? Faktisch nicht viel, außer eventuell das eigene Ausgabe verhalten zu überdenken, Kredite abzuzahlen und einen gemäßigten Lebensstil führen. Selbst wenn nichts passiert, ist das besser für die Rente :)
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.826
AW: eurokrise

Der Lebensstandard wird sich angleichen und dabei werden wir wohl eher nicht die Gewinner sein.

Und wenn wir unseren Lebensstandard wahren und derjenige der Griechen usw. sinkt? Wenn sich die Lebensstandards also nicht aneinander, sondern an die jeweilige Produktivität angleichen? Das hielte ich nämlich für den wahrscheinlichen Gang der Dinge, wenn nicht durch hohe Transferzahlungen eingegriffen wird.
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: eurokrise

Wenn sich die Lebensstandards also nicht aneinander, sondern an die jeweilige Produktivität angleichen? Das hielte ich nämlich für den wahrscheinlichen Gang der Dinge, wenn nicht durch hohe Transferzahlungen eingegriffen wird.
Wenn wir in einem Währungsraum und so verquickt mit Handel und allem leben?
Das glaube ich nicht. Wie soll das gehen?

Unser guter Lebensstandard basiert darauf, dass wir technisches KnowHow haben, andere es billiger herstellen und wir einen Außenhandelsüberschuß erwirtschaften.


Wir könnten unseren Außenhandelsüberschuss abbauen und mehr selber konsumieren (bevorzugt griechischen joghurt, Oliven, Schafskäse usw ;) ) ???
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.826
AW: eurokrise

Die USA und UK sind auch jeweils einheitliche Währungsräume mit sehr heterogenem Lebensstandard. In der EU ist das noch leichter vorstellbar, weil kein Ausgleich über einheitliche Renten, einheitliche Beamtenbezüge und einheitliche Sozialhilfe existiert. In D ist das anders, sonst wären die neuen Länder völlig verarmt. Es ist nicht einmal möglich, die strukturschwache Region Griechenland beispielsweise durch die Errichtung eines Militärstandorts zu unterstützen, weil es kein gemeinsames Militär gibt. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, deutsches Geld nach Hellas fließen zu lassen, entweder als Transferzahlung, wie auch immer die ausgestaltet wird, oder tatsächlich auf dem Wege des Handels. Griechenland hat nur leider keine nennenswerte Exportindustrie. Außer Olivenöl, Schafskäse und Apfelsinen hat das Land leider noch wenig zu bieten. Wieviel Regalmeter im typischen deutschen Supermarkt macht das aus? Ich sehe auch immer dutzende Weine aus Spanien, Frankreich, Italien und sogar Kalifornien, Chile und Australien neben höchstens fünf oder sechs griechischen Weinen stehen. Die Lage sieht für mich sehr, sehr düster aus. Der griechische Tourismus krankt daran, daß Griechenland verhältnismäßig teuer ist. Um konkurrenzfähig zu werden, müßten in der tourismusindustrie wahrscheinlich noch spürbare Lohneinbußen hingenommen werden, und dann sind wir wieder beim sinkenden Lebensstandard.
 

DerSkeptiker

Geheimer Meister
30. Januar 2012
212
AW: eurokrise

Denke an Transferzahlungen oder an das ganz einfache prinzip der Globalisierung. Alles wird gleicher.

Eine Deutsche Firma könnte derzeit wieder einen Fertigungsstandort hier schließen und in Griechenland eröffnen. Schadet unserem Wohlstand und hilft Griechenland. Nicht das ich jetzt unbedingt dafür bin, aber am Ende wird es überall so sein. Das ist das was ich mit einpendeln meine. Denn der Konzert hat zwar wieder niedrigere Fertigungskosten aber hierzulande sinkt die Kaufkraft...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.826
AW: eurokrise

Dazu haben die deutschen Unternehmen ja bisher keine Veranlassung gesehen. Ich kenne Standortverlagerungen und Expansionen nach Polen, Tschechien, Slowenien, kurz gesagt, ins gesamte Gebiet der EU-Osterweiterung und natürlich nach Asien, aber nach Griechenland? Von Direktinvestitionen in G höre ich eigentlich gar nichts.

Theoretisch ist natürlich klar, daß die Produktivität des griechischen Arbeitnehmers einerseits von seiner Qualifikation, andererseits vom Kapital und von den Qualitäten des Arbeitgebers abhängt. DI müßten dazu führen, daß die Produktivität und die Löhne steigen. Vorausgesetzt, sie sind nicht im Moment zu hoch, dann stagnieren sie vielleicht nur. Öffentlicher Druck wird dazu führen, daß die Löhne der Staatsbediensteten, die Renten und die Löhne der in den weiterhin weniger produktiven Betrieben und Sektoren Beschäftigten mitsteigen und die griechische Wirtschaft belasten, wie das in den neuen EU-Staaten der fall gewesen ist, das wird zu Inflation führen. Aber das steht alles unter der Voraussetzung, daß den DI keine Steine in den Weg gelegt werden und daß die Arbeitnehmer zu Löhnen arbeiten, die ihrer Produktivität entsprechen.

Bekanntlich gehe ich davon aus, daß die Wiedervereinigung Europas zunächst einen gewissen wirtschaftlichen Streß für D bedeutet, der Wohlstandsverlust scheint aber nur einzelne Bereiche der Wirtschaft zu betreffen. Die griechische Wirtschaft ist imho viel zu klein, um da Einfluß zu haben.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: eurokrise

Die EU hat zwar kein Militär, aber unzählige Unterfunktionen.
Das eine oder andere Institut könnte bestimmt nach Griechenland verlagert werden.
Ist aber imho auch nur eine verdeckte Form von Transferzahlungen.
 

zamioculcas

Geheimer Meister
15. Mai 2012
485
AW: eurokrise

Deutschland ist kein souveränes Land.

Ob wirt die DM2 einführen dürfen, oder nicht, entscheiden andere.

Schon mal was von der Kanzlerakte gehört ?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.826
AW: eurokrise

Wenn Du die Kanzlerakte diskutieren möchtest, eröffne bitte einen Thread dazu. An dieser Stelle soll es um ein anderes Thema gehen und es mag der Verweis genügen.

Jäger, Mod
 

Sailess

Auserwählter Meister der Neun
8. August 2010
913
AW: eurokrise

Hallo, seit 2010 wird schon die D-Mark 2 gedruckt, was heißt, dass sich Deutschland schon absichert.

Hier mal eine Seite von vielen.



Alles völliger Unfug, eher würde Euro 2 oder internationalo kommen ;) Einmal im euro system drinne ist ein schritt zurück nicht möglich für ein land wie DE.

Eher würden sie ihr volk verkaufen als das sie die währung ändern, bedenk die ganzen stabilisierungspakete oder rettungsschirme für den wachstum der währung.
 

Gipfel der Philosophie

Geheimer Meister
19. Januar 2012
185
AW: eurokrise

Nun, wenn alles völliger Unfug ist, dann würde ich sagen, dass Europa in einer midlife crisis steckt und das ist eine Phase, die geht bestimmt auch wieder vorbei. Also alles halb so wild.
Wenn Spaniens und Zyperns Banken endlich gerettet sind, dann kommen auch noch andere Länder, dann sind die 800 Milliarden schnell weg. Ich sage, dass einzige was hier auf der Welt nicht stabil ist, ist das Geld.
 

zamioculcas

Geheimer Meister
15. Mai 2012
485
AW: eurokrise

Das einzige, was stabil sein wird, ist das Gold. Der Euro in der jetzigen Konstruktion wird auf Dauer keinen Bestand haben können. Vielleicht irgendwann Aufspaltung in Nord- und Südeuro, oder andere Währungsmaßnahmen.

Wer sich davor schützen will, kommt an Gold nicht vorbei.

Heute immer noch in der von mir damals genannten Tradingrange von 1.250-1.300 Euro.
 
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