Frage an die Muslime hier: Muslimische Glaubensrichtungen

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fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Für mich ist das die eigentliche Geburtsstunde der Schiiten, denn danach war das Tischtuch endgültig zerschnitten. Durch das jährliche Aschura-Fest wird ständig an das Gemetzel erinnert und die Schiiten konditionieren sich dadurch immer wieder auf die Unterschiede zu den Sunniten.
Ich würde das so nicht sagen, denn die damaligen Schiiten und Befürworter Huseins kann man wohl nicht mit jenen vergleichen, die heute in Kerbala sich blutig geiseln.

Man sollte auch erwähnen, dass sie Sunniten Husein nicht etwa als Schiiten ansehen, sondern als Muslim und Märtyrer.


Grüße fumarat
 

Blake

Großmeister
28. November 2005
60
fumarat schrieb:
Man sollte auch erwähnen, dass sie Sunniten Husein nicht etwa als Schiiten ansehen, sondern als Muslim und Märtyrer.


Grüße fumarat
...und Yesid nicht als vorbildlichen Muslim ansehen!

Ich sehe die Schlacht von Kerbela auch eher als Motor zur heutigen Entwicklung. Die Selbstgeißelung wird von den schiitischen Geistlichen übrigens verurteilt.
Außerdem bin ich der Meinung, dass man die Toten ruhen lassen sollte, insbesonders angesichts des Mord und Totschlags der aktuell geschieht.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Blake schrieb:
Mich überrascht dein Beispiel etwas.
Seit wann ist Lügen im christlichen Glauben nicht erlaubt? Bei welchen Protestanten ist sich kostümieren verboten?

Für den Christen gelten schließlich die 10 Gebote, hier in der Übersetzung Martin Luthers:

Das achte Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

sprich: Du sollst nicht lügen.

Dass sich kostümieren verboten sei, ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich habe tatsächlich protestantische Pastoren gekannt, die den Karneval ablehnten, weil er gegen das 8. Gebote verstosse. Auch vertrat man die Meinung, eine Schauspieler z.B. dürfe nur sich selbst spielen, da er sonst gegen das 8. Gebot verstosse.
Generell auffällig ist jedoch, dass Karneval und Fasching nur dort ihre Hochburgen haben, die auch katholisch dominiert sind: Köln, Mainz, Düsseldorf und der süddeutsche Raum. Protestantische Regionen haben keine Karnevals-Tradition oder das erst in der Neuzeit adaptiert.

Auch andere Aspekte des Glaubens werden von Protestanten "fundamentaler" verstanden. Maßgebend sind die Schriften der Bibel (die übrigens auch voneinander abweichen) und nicht die seitdem Jahre Null hinzugekommenen Personen. Folgerichtig gibt es unter Protestanten keine Marienverehrung oder gar Anrufung von irgendwelcher Heiliger. Gläubige Protestanten muss so etwas unterschwellig - auch wenn sie es nicht äußern - wie Götzenverehrung vorkommen, denn es gilt ja auch:

Das erste Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.

Auffällig ist auch, dass evangelische Kirchen schmuckloser sind und Pastoren im Gegensatz zu ihren katholischen Kollegen bei Gottesdiensten nur im schlichten schwarz auftreten.

Mir selbst (ich würde mich nicht als besonders religiös bezeichnen) schwoll auch mal bei einer Besichtigung einer katholischen Kirche aus dem Mittelalter irgendwie die Halskrause. Die riesige Altarwand komplett mit Blattgold vergoldet, Marienstatuen, die unter der Behängung mit Perlenketten fast zusammenbrachen - das ärgerte mich dann. Denn nach meinem Religionsverständnis muss man das Gold - wenn man es denn zuviel hat - den Armen geben und nicht Gotteshäuser damit verzieren.
Und vergessen wir nicht: Es war der Ablasshandel, der einer der Gründe für die Entstehung der Reformation war.
 

Blake

Großmeister
28. November 2005
60
Giacomo_S schrieb:
Für den Christen gelten schließlich die 10 Gebote, hier in der Übersetzung Martin Luthers:

Das achte Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

sprich: Du sollst nicht lügen.
Nein, das bedeutet nicht, dass man nicht lügen soll.
Gott sei Dank hat der gute Martin die Gebote noch extra kommentiert.
8. Gebot

Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Was ist das?

Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unsern Nächsten nicht fälschlich belügen verraten Schlechtes von ihm reden oder bösen Leumund machen, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum besten kehren.
Übele Nachrede ist verboten. Nicht zutreffende Aussagen (=falsches Zeugnis), die jemanden schaden sind nicht zulässig. Positive Lügen sind sogar erlaubt.

Ein Lügeverbot ist sowieso unsinnig. Versuch mal einen einzigen Tag zu überstehen ohne zu lügen. Da müsstest du schon 24 Stunden lang schweigen.

Giacomo_S schrieb:
Dass sich kostümieren verboten sei, ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich habe tatsächlich protestantische Pastoren gekannt, die den Karneval ablehnten, weil er gegen das 8. Gebote verstosse. Auch vertrat man die Meinung, eine Schauspieler z.B. dürfe nur sich selbst spielen, da er sonst gegen das 8. Gebot verstosse.
Protestantische Pastoren lehnen den Karneval wohl eher aus den Gründen ab, die in Großbritannien zur Verpönung des Weinanbaus führten: weil er katholisch ist. Zudem verführt die Karnevalszeit bekanntlich zu allerhand unchristlichen Verirrungen und der Pfarrer wird möglicherweise auch noch durch den Kakao gezogen 8) . Das zur Aufrichtigkeit protestantische Pastoren!

Giacomo_S schrieb:
Generell auffällig ist jedoch, dass Karneval und Fasching nur dort ihre Hochburgen haben, die auch katholisch dominiert sind: Köln, Mainz, Düsseldorf und der süddeutsche Raum. Protestantische Regionen haben keine Karnevals-Tradition oder das erst in der Neuzeit adaptiert.
Das mag damit zusammen hängen, dass direkt nach dem Karneval die Fastenzeit beginnt. Diese hat bei den Protestanten keine Bedeutung, deshalb brauchen sie als Ausgleich nicht "die Sau raus lassen".

Giacomo_S schrieb:
Auffällig ist auch, dass evangelische Kirchen schmuckloser sind und Pastoren im Gegensatz zu ihren katholischen Kollegen bei Gottesdiensten nur im schlichten schwarz auftreten.

Da geb ich dir natürlich Recht. Hinter der Schmucklosigkeit stehen aber auch ganz profane Gründe. Protestantische Kirchen mussten alle nach der Reformation gebaut werden, zum Teil während des Dreißigjährigen Krieges. Durch die Hierarchische Ordnung der katholischen Kirche war es möglich einen Kirchenbau auf mehrere Jahrhunderte zu planen und zu finanzieren. Für den Bau und die Finanzierung einer protestantischen Kirche war die Gemeinde zuständig.

Bilderstürmereien gab es auch schon vorher.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bilderstreit
 

Giro

Geheimer Meister
10. April 2002
191
Bei der Wahl Abu Bakr´s besieht man sich auch auf ein Hadits (Ausspruch / Handlungsweise Mohammads saw.) wo Mohammad sagte er habe sein ganzes Wissen in das Herz von Abu Bakr as sidik gegeben.

Und genau nach dem Tod Mohammads saw., gingen dann die Grabenkämpfe und Spaltungen los.

Diejenigen die Abu Bakr folgten kann man als Sunniten bezeichnen, diejenigen die sich auf Ali den Schwiegersohn berufen Aleviten, wo hingegen sich jemand nur Alevit nennen darf der aus der Blutsline von Ali kommt, was meiner Meinung nach wieder auf so eine Elitäres / Ariche Geschichte hinaus läuft und nicht im Sinne Mohammads saw. und aller frühern Propheten ist.

Aber die weitaus Gefährlichste Spaltung ist die der Wahabiten, Der Wahabismus ist nicht islamisch, weil er sich nicht innerhalb der langen Tradition des akzeptierten Islam gründet. Die Art und Weise und die Zielrichtung seiner Versuche, den Islam zu reformieren, setzen ihn in direkten Gegensatz zu den Muslimen. Nirgendwo im Koran oder der Sunna heisst es, dass die Frauen Ihre Gesichter und Hände bedecken sollen; nirgendwo heisst es, dass Frauen nicht arbeiten dürfen (tatsächlich war die erste Frau des Propheten eine sehr bekannte und erfolgreiche Händlerin); nirgendwo heisst es, dass der Bart lang sein muss, dass die Männer geschlagen werden müssen, wenn sich nicht in die Moschee gehen, dass die Frauen zu Hause eingeschlossen werden sollen; nirgendwo, dass Terrorismus Teil des Dschihad ist. Das ist kein Islam. In den grossen muslimischen Gesellschaften haben sich hohe Kulturen entwickelt: Baghdad, Samarkand, Bukhara, Andalusien, Marokko, die Osmanen. Welche Kultur wird von den Taliban kommen?

Der Wahabismus ist ein hochgradig politischer Prozess. In den Moscheen überall auf der Welt, in Studentengruppen und islamischen Zentren findet man Studenten, die ein Stipendium an der Madina Universität in Saudi-Arabien erhalten haben, um diese modernistische Philosophie zu verbreiten und im grossen Stil die Muslime der "Neuerungen" zu beschuldigen, für Praktiken, die tatsächlich seit 1400 Jahren von Generation zu Generation übermittelt worden sind. Das Ergebnis davon ist, dass man sagt, dass alle Muslime seit 1400 Jahren bis zu den Wahabis alles falsch gemacht haben! Wenn die Taliban in Saudi Arabien eintreffen würden - was würde dann mit der Königlichen Familie geschehen?

Der Wahabismus ist also ein Exportmodell. Es wird in Saudi Arabien produziert und in bestimmte Schlüsselregionen in der Welt exportiert. Die Ursprünge von Saudi Arabien liegen in Rebellion gegen den Osmanischen Khalifen der Muslime und der Kollaboration mit den Briten und der Ölindustrie.
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
@Giro:

Ich würde dir davon abraten einseitige Propaganda nachzuplappern. Mein Rat ist vielmehr dich mal neutral mit "modernistischen" Strömungen auseinanderzusetzen.
 

Lyle

Vorsteher und Richter
16. Februar 2003
777
Blake schrieb:
Übele Nachrede ist verboten. Nicht zutreffende Aussagen (=falsches Zeugnis), die jemanden schaden sind nicht zulässig. Positive Lügen sind sogar erlaubt.
Die Bibel (3.Mo. 19 schrieb:
Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem andern
Die Bibel (Kol. 3 schrieb:
belügt einander nicht

PS: Schon interessant was in einem Thread über den Islam so alles kommt.
 

Blake

Großmeister
28. November 2005
60
In der Bibel steht auch,
dass der Hase ein Wiederkäuer ist (3.Mose,11,6);
dass jemand, der am Sabbat Holz sammelt von der gesamten Gemeinde gesteinigt werden soll (4.Mose,15,32);
dass ein verlobtes Mädchen, die in der Stadt vergewaltigt wird, ebenfalls gesteinigt werden soll, denn sie hätte ja schreien können (5.Mose,22,24);
dass eine Frau nach der Geburt eines Kindes unrein ist und 33 Tage lang das Haus nicht verlassen soll wenn es ein Sohn ist, bei einer Tochter 66 Tage (3.Mose,12,1);
dass man Quasten mit blauen Bändern an den Zipfeln seiner Kleidung tragen muss (4.Mose,15,37)
und dass ein Mann sein Haar nicht scheiden und seinen Bart nicht stutzen soll (3.Mose,19,27).
Die Liste lässt sich noch endlos weiterführen!

Hältst du dich diese Regeln?

In den 10 Geboten steht nicht, dass Lügen verboten ist. Das 8. Gebot bezieht sich nur auf üble Nachrede.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Blake schrieb:
In den 10 Geboten steht nicht, dass Lügen verboten ist. Das 8. Gebot bezieht sich nur auf üble Nachrede.

Massgebend - streng genommen nur für die Katholiken, aber sie sind die größte Glaubensrichtung in der christlichen Welt - ist die Interpretation der heiligen Schriften durch den Vatikan.
Allerdings zweifle ich nicht daran, dass die Position anderer christlicher Glaubensrichtung dieselbe ist.
Ich erlaube mir, zu zitieren:

Vatikan schrieb:
„Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen" (Ex 20,16).

„Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast" (Mt 5,33).

2464 Das achte Gebot verbietet, in den Beziehungen zu anderen die Wahrheit zu verdrehen. Diese moralische Vorschrift ergibt sich auch aus der Berufung des heiligen Volkes, Zeuge seines Gottes zu sein, der die Wahrheit ist und sie will. In Worten oder Taten gegen die Wahrheit zu verstoßen, bedeutet eine Weigerung, sich zur moralischen Redlichkeit zu verpflichten; es ist eine tiefgreifende Untreue gegenüber Gott und untergräbt damit die Fundamente des Bundes.
[...]
2467 Der Mensch strebt von Natur aus nach Wahrheit. Er ist verpflichtet, sie in Ehren zu halten und zu bezeugen: Die Menschen „werden alle ihrer Würde gemäß durch ihre eigene Natur gedrängt sowie durch eine moralische Verpflichtung gehalten, die Wahrheit zu suchen, vor allem jene Wahrheit, welche die Religion betrifft. Sie sind auch dazu verpflichtet, an der erkannten Wahrheit festzuhalten und ihr ganzes Leben an den Forderungen der Wahrheit auszurichten" (DH 2).
2468 Die Wahrheit im Sinn des redlichen Handelns und aufrichtigen Sprechens heißt Wahrhafligkeit, Aufrichtigkeit oder Freimut. Die Tugend der Aufrichtigkeit oder Wahrhaftigkeit besteht darin, daß man sich in seinen Handlungen als wahr erweist, in seinen Worten die Wahrheit sagt und sich vor Doppelzüngigkeit, Verstellung, Vortäuschung und Heuchelei hütet.
Quelle: Vatikan

Ich denke, damit ist dieser OT-Ausflug beendet.
 

Ismael

Erhabener auserwählter Ritter
1. Januar 2004
1.118
entscheidend ist auch das gebot

du sollst den sabbat (samstag) heiligen...

wer tut das von euch ?

und warum gibts bei uns den sontag ....weil die kirche sich über die bibel gestellt hat....
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Ismael schrieb:
entscheidend ist auch das gebot

du sollst den sabbat (samstag) heiligen...

wer tut das von euch ?

und warum gibts bei uns den sontag ....weil die kirche sich über die bibel gestellt hat....

Nun ja, wie Du wohl sicher weißt, sind die meisten von uns nur "kulturelle" Christen.
Und sinngemäß geht es bei dem Gebot um den "siebten" Tag, an dem man ausruhen und zum Gottesdienst verwenden soll. Das Ausruhen ist durch unsere Arbeitsgesetzgebung wohl eher übererfüllt und was den Gottesdienst betrifft - doch, ja, es gibt noch gläubige Christen, die jeden Sonntag in die Kirche gehen.

Mit wörtlichen Auslegungen heiliger Schriften ist das immer so eine Sache - interessanterweise sind gerade unsere amerikanischen Freunde darin ganz stark. Ich persönlich habe damit so meine Probleme, denn wenn sie in der Türkei nach den Resten der Arche Noah suchen, dann ist jedes Wort der Bibel natürlich ganz wortgetreu zu interpretieren. Verweist man jedoch auf das Hohe Lied Salomon (erotischer Text), dann ist die Bibel hier natürlich nur symbolisch zu verstehen und die Erotik eine Anpreisung des Glaubens.
Wie schön, wenn man sich das Verständnis von Texten immer so zurecht drehen kann, wie's einem gerade passt und natürlich nur gläubige Menschen dazu berufen sind, die Interpretationen vorzunehmen.
 

Ismael

Erhabener auserwählter Ritter
1. Januar 2004
1.118
ja aber der 7. tag ist der sabbat (samstag)
warum gibts überhaupt den sonntag ? da muss sich jemand über jenes gebot hinweggesetzt haben
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Ismael schrieb:
ja aber der 7. tag ist der sabbat (samstag)
warum gibts überhaupt den sonntag ? da muss sich jemand über jenes gebot hinweggesetzt haben

Wikipedia schrieb:
Für die Einsetzung des Sonntags als Feiertag in der frühen Christenheit werden unter anderem folgende Gründe genannt: Erinnerung an die Auferstehung Jesu Christi im Herrenmahl, welches schon früh am ersten Tag der Woche gefeiert wurde (vgl. z.B. it. "domenica" ("Herrentag") = Sonntag), Abgrenzung von der jüdischen Sabbatfeier (vor allem zu Beginn der ersten Judenverfolgungen) und Anpassung an heidnische Kulte im römischen Reich (Mithras-Kult, Sonnenanbetung), um den Heiden die Konvertierung zu erleichtern. Die katholische Kirche sieht die erfolgreiche Verlegung des Feiertages von dem siebenten Tag der Woche auf den ersten Wochentag als Beweis für die von Gott an sie verliehene Vollmacht an.
Wikipedia:Sabbat

Also ich vermute mal, dass die Anpassung des Glaubens an heidnische Feste wie so oft eine wichtige Rolle gespielt hat, wie bei anderen Aspekten auch, z.B. Weihnachten und Ostern. Die sind zwar von der Idiologie her gesehen christlich, aber die Terminierung und die damit verbundenen Riten (Christbaum, Kerzen, Ostereier) sind aus heidnischer Zeit.
 

ironimo

Geheimer Meister
24. März 2004
116
@Ismael und Interessenten

Hier ist ein interessanter Hadith, den ich diesbezüglich gefunden habe:

Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass er den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, folgendes sagen hörte: "Wir sind die Letzten, aber die Ersten am Tage der Auferstehung* nur sie erhielten ihre Bücher vor uns, und dieser ist ihr Tag** gewesen, der ihnen vorgeschrieben wurde, und über den sie uneinig waren. Da gab Allah uns die Rechtleitung, und die Menschen sind unsere Nachgänger: Die Juden morgen und die Christen übermorgen. "
* Die Verdeutlichung des Textes ist durch dessen Wiederholung und geringfügige Ergänzungen zwischen Klammern wie folgt möglich:
"Wir (Muslime) sind die Letzten (in der Offenbarung), aber die Ersten am Tage der Auferstehung nur sie (Juden und Christen) erhielten ihre Bücher (Thora und Evangelium) vor uns, und dieser (Freitag, arabisch: Dschumu'a = Tag der feierlichen Versammlung) ist (eigentlich) ihr Tag gewesen, der ihnen vorgeschrieben wurde, und über den sie uneinig waren. Da gab Allah uns die Rechtleitung, und die Menschen sind unsere Nachgänger: (Die Rechenschaft am Tage des Jüngsten Gerichts wird so verlaufen): Die Juden morgen (Samstag) und die Christen übermorgen (sonntag)."

vgl. auch Hadith Nr. 0557 und 0896.

** Es ist bekannt, dass die christlichen Kirchen viel später nach Jesus, Allahs Friede auf ihm, mit der Einhaltung des sonntags begonnen haben denn die ersten Anhänger Jesu, Allahs Friede auf ihm, waren Juden, die nicht den sonntag, sondern den Sabbat einhielten, der an sich einen anderen Ursprung hatte. Bei den Christen fing es im Jahre 321 nach Jesus damit an, dass Kaiser Konstantin, der selbst zu jenem Zeitpunkt noch nicht ein Christ war, den sonntag nach dem heidnischen Kultbrauch - als feierlicher Tag der Sonne - als den einzigen Ruhetag der Woche erklärte. Genau 245 Jahre vor der Botschaft des Propheten Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, belegte die Synode von Laodizea im Jahre 365 nach Jesus den sonntag als Ruhetag. Diejenigen Christen aber, die immer noch an dem Sabbat festhalten wollten, wurden schweren Verfolgungen der Kirche ausgesetzt. Das Vertauschen des Sabbats bei den Juden und den sonntag bei den Christen gegen den Freitag findet keine rechtliche Grundlage in den hiesigen Offenbarungen. Demnach taucht die Frage immer wieder auf: Wie kann der Mensch etwas heiligen, was Allah Selbst nicht geheiligt hat, und ein Gebot des Schöpfers durch einen Brauch ersetzen?

[Sahih Al-Bucharyy Nr. 0876]
 

Ismael

Erhabener auserwählter Ritter
1. Januar 2004
1.118
schon klar...aber nichtmal jesus aht die aufhebung des sabbats gefordert...
es gibt keinen grund das zu ändern...und trotzdem hat man es getan und sich gegen eins der gebote entschieden....

wollte nur draufhinweisen :)


danke für den hadith :)
 

ironimo

Geheimer Meister
24. März 2004
116
Das Thema ist ja islamische Glaubensrichtungen. Ich hab im Internet ein gutes Video gefunden, dass den Islam und seine Glaubenslehre einfach und deutlich dem Islaminteressierten näher bringt.

Ich kann dieses Referat nur empfehlen. Das Referat hält ein Muslim, der vom Christentum übergetreten ist. Er ist sehr gebildet in beiden Religionen, und hat sich sehr viel Mühe gemacht.

Link:

Teil 1:
http://www.islam-web.info/Die_wahre_Religion_Teil1.wmv

Teil 2:
http://www.islam-web.info/Die_wahre_Religion_Teil2.wmv

Teil 3:
http://www.islam-web.info/Die_wahre_Religion_Teil3.wmv


So manch einer wird verblüfft sein.
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
ironimo schrieb:
Ich kann dieses Referat nur empfehlen. Das Referat hält ein Muslim, der vom Christentum übergetreten ist. Er ist sehr gebildet in beiden Religionen, und hat sich sehr viel Mühe gemacht.

Hat aber leider einige wichtige Dinge diesbezüglich übersehen :D


In falscher Vergegenständlichung bildhafter Rede (Koran, u.a. Sure 44,2 sowie Sure 42), auch ein typisches Kennzeichen christlicher Theologie, galt der Koran in einem Stück vom Himmel herabgekommen. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um eine Sammlung von Gelegenheits-Offenbarungen, die nach Länge geordnet wurden, so daß in der Regel die kürzesten und ältesten am Schluß stehen. Die langen Kapitel (Suren), bis auf die Geschichte Josephs, sind keine abgeschlossenen Reden, sondern Bruchstücke. Auch der Ort, an dem die Offenbarung geschah (Mekka oder Medina), ist notiert. M. und Gläubige hielten die Texte im Gedächtnis. Bei seinem Tode gab es in Medina vier Menschen, die den gesamten Wortlaut herzusagen wußten. Andere bemühten sich, eine möglichst große Zahl von Versen auswendig zu lernen. Diese Verse wurden auch gleich bei ihrer Verlautung aus dem Munde M.s aufgeschrieben oder eingraviert, auf Häuten, Palmblättern, Töpfen und Hammel-Schulterblattknochen. In Medina beschäftigte M. sogar Sekretäre für diesen Zweck. Traditionsdifferenzen konnten auf diese Weise kaum ausbleiben. Der Kalif Abu Bakr beauftragte nach einigem Zögern Zaid ibn Thabit mit der vollständigen Aufzeichnung. Der Kalif cOthman (644-655) ließ schließlich eine »Vulgata«, eine für die öffentliche Benutzung bestimmte Koran-Edition, herstellen. Dabei verwendete er die Aufzeichnungen, die Hafsa, eine Witwe M.s, in Verwahrung hielt, und verbrannte die anderen Exemplare. So gibt es heute kaum noch eine Textvariante. Die »fromme« Legende von der direkten himmlischen Koran-Übermittlung wird vor allem philologisch infrage gestellt. Die biblischen Personennamen haben lautliche Verformungen erlitten, die ihren sekundären Herkunftsumweg nicht verleugnen können. Aus Abraham ist Ibrahim geworden, aus Gabri'el vielmehr Gibra'il (Dschibra'il), aus Jeschuc(a) über das griechische Jesu(s) und sodann wohl umgangssprachliche Syrische mit Wandlung des anlautenden j und Angleichung an andere Namensauslaute wie Musa (statt Moschä = Mose) schließlich cIsa, wodurch eher der Name Esau angezielt erschiene. Eine brauchbare wissenschaftliche Untersuchung über diese Namensverformungen fehlt bisher noch. Nun hatte aber das Arabische von Mekka, wie auch andere arabische Dialekte, offenbar das inlautende ' (Lautansatz zu Vokalen) verloren. Darum konnte es im Anlaut auch durch c (kehltieferer Lautansatz zu Vokalen) vertreten werden. Die frühen arabischen Tradenten jedoch hielten wie die nationalen Grammatiker das beduinische Arabisch zu recht für das sprachgeschichtlich originärere und inserierten den alten Sprachstand nun aber zu unrecht in den Korantext nachträglich hinein.

http://www.bautz.de/bbkl/m/mohammed.shtml






Freunde... es gibt keine gottgegebenen Texte die nicht durch Machtgier oder sonstige niederträchtige Eigenschaften der Menscheit verfälscht wurden. :wink: Das überhaupt in Betracht zu ziehen ist mehr als naiv.

Letztens sah ich einen Bericht über ein Restaurant welches in die Luft gesprengt wurde, dort wurde Alkohol ausgeschenkt. Schließlich steht ja im Koran das mein keinen Wein trinken soll. Da frag ich mich wie man auf eine solche perverse Auslegung der Schriften kommen kann. Steht nicht zu allererst: "du sollst nicht töten"?

Versteht mich nicht falsch, ich möchte keinem seine Religion madig machen, aber im Angesicht der Tatsache das überall in der Welt zig Menschen sinnlos sterben und leiden,.... sich Gedanken über den richtigen Tag des Sabbath zu machen oder sonstigen Kram wie- welche Schrift, in welcher Sprache, wie zu verstehen ist- usw... halte ich persönlich für mehr als bescheuert.

LG


AoS

 

ironimo

Geheimer Meister
24. März 2004
116
Wunderbar.
Die Quelle gefällt mir: Biographisch-Bibliographisches KIRCHENLEXIKON

Das ist so, als wenn ich amrikanische "Geheimdokumente" der CIA verwenden will, um zu beweisen, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt :D :O_O:
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
ironimo schrieb:
Wunderbar.
Die Quelle gefällt mir: Biographisch-Bibliographisches KIRCHENLEXIKON

Das ist so, als wenn ich amrikanische "Geheimdokumente" der CIA verwenden will, um zu beweisen, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt :D :O_O:


Erstmal geht diese Seite ziemlich differenziert zur Sache- auch bei Jesus-- zweitens nimmt selbst Wikipedia viele Auszüge aus diesen "Bautzlexikon".
wie du weiter unten sehen kannst. Drittens heißt Kirche nicht gleich pro-Kirche viertens hab ich deinen rheinischen Laienprediger in keinster weise als Quelle kritisiert- ich finde diese Quellegehacke weil einem nichts besseres einfällt unmöglich- fünftens bin ich unheimlich wütend und habe gute Lust das Gefasel vom deinen Hobbymuslimen Stück für Stück auseinanderzunehmen, weil 90 Prozent nicht belegbare Behauptungen sind, wenn wir schon bei den seriösen Quellen sind. :evil:


Die Eingebungen, die Mohammed wahrnahm, waren oft mit körperlichen Beschwerden verbunden. Frösteln und Schaudern sind überliefert. Daher ließ er sich gewöhnlich einen Schleier oder einen Mantel reichen (Koran, Suren 73f). Die Menschen hörten ihn - so in einigen Berichten der Prophetenbiographie und der Hadith-Literatur - dann stöhnen, röcheln aber auch schreien. Danach war er schweißgeb.....


http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed


Die Auditionen und Eingebungen, die M. widerfuhren, waren nicht selten mit körperlichen Beschwerden verbunden. Ihn überkam ein Frösteln und Schaudern, so daß er sich gewöhnlich einen Schleier oder einen Mantel reichen ließ (Koran, Suren 73f). Man hörte ihn dann stöhnen, röcheln und auch schreien. Danach war er schweißgebadet und litt an Kopfschmerzen. Berichtet wird auch eine Muske....

http://www.bautz.de/bbkl/m/mohammed.shtml


LG


AoS
 

ironimo

Geheimer Meister
24. März 2004
116
Nix für ungut AOS. Reg dich wieder ab ;)
Ich mag dieses Video, da es direkt und ganz vereinfacht die Glaubensinhalte des Islams widerspiegelt. Er nimmt dabei Bezug zum Christentum um seine Thesen zu stützen.
Es schadet niemals, eine Religion kennenzulernen. Wenn dich dieses Referat aufregt, dann ist das dein Problem. Dass viele Menschen die Ausführungen des jungen Mannes für Blödsinn halten war mir schon vorher klar.

Also ist deine Reaktion sehr vorhersehbar für mich gewesen. Bestimmt kannst du das mit gutem Recht auch über mich behaupten :D

Nix für ungut.
 

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