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Freimaurer und Nationalsozialismus

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Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
Helmut Neuberger schreibt in seinem Klappentext: "In Wahrheit war die deutsche Freimaurerei mehrheitlich ein Element des preußischen Konservatismus-kaisertreu und über jeden Vorwurf nationaler Unzuverlässigkeit erhaben. Nicht von ungefähr standen die drei Altpreußischen Großlogen, denen die Masse der deutschen Freimaurer angehörte, seit den Tagen Wilhelms I. unter dem Schutz des jeweiligen Kaisers, Obwohl die Mehrheit der deutschen Freimaurer keineswegs als Anhänger der Weimarer Republik gelten konnte, gelang es der völkischen und nationalsozialistischen Propaganda, die Freimaurerei mit der Republik zu identifizieren und diese Gleichsetzung im Bewusstsein der eigenen Anhänger zu verankern. [...]
Als Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, reagierten sie mit Ergebenheitsadressen und Anpassungsversuchen an die neuen Machthaber, die bis zur Aufgabe aller freimaurerischen Merkmale und Umwandlung der Altpreußischen Logen in christliche Orden reichten-natürlich vergebens. Das NS.Regime zog gegen die deutschen Freimaurer alle Register staatlichen Terrors".
Quelle:Winkelmaß und Hakenkreuz von Helmut Neuberger

Warum verfolgten die Nazis dann die Freimaurer so vehement, wenn diese sich wie verrückt anbiederten?

Einer der wenigen Freimaurer, die sich gegen diese Bestrebungen zum Nationalsozialismus wendeten war Karl Habicht.
Karl Habicht (* 15. April 1868; † 17. Mai 1937) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und einer der bekanntesten deutschen Freimaurer seiner Zeit. Während der Weimarer Republik wandte er sich gegen Bestrebungen in der deutschen Freimaurerei, sich mit dem aufkommenden Nationalsozialismus zu arrangieren.
Karl Habicht
Einer der Gründe warum die Nazis so reagierten, war sicherlich die Dolchstoßlegende.
Da die Freimaurer selbst nicht judenfreundlich waren, nahmen sie damals nur Juden auf die sich christlich taufen lassen hatten. Allerdings deuteten alle Rituale daraufhin das es in Wirklichkeit nicht so war.
Der ehemalige Freimaurer und Rechtsanwalt Robert Schneider, wurde wegen seiner Aussagen über die FM damals verklagt, er gewann den Prozess.

4. Der Gründer der Grossen Landesloge Johann Wilhelm Ellenberger,genannt von Zinnendorf
In dem Abschnitt IIID „Das jüdische Blutmysterium im Grad der Auserwählten der Grossen Lan-desloge“ habe ich den Gebrauch des Bluttrinkens im 9. Grade der Auserwählten der Grossen Lan-desloge geschildert. Ich teile mit, dass der ehemalige Grossmeister Müllendorff vor Gericht denHergang dieses Brauchtums bestätigen musste. Der Abschnitt enthält den Satz: „Der Aufzuneh-mende hat also, das Blut des jüdischen Gründers des Ordens, des Juden Ellenberger, genanntvon Zinnendorf, in sich aufgenommen.“ Die Grosse Landesloge konnte gegen die Schilderung desBluttrinkens und der Aufbewahrung des Blutes natürlich keine Einwendungen erheben. Sie erhob jedoch am 5. Oktober 1934 vor dem Landgericht Berlin gegen mich eine Klage, mit dem Antrag,mich zu verurteilen, die Behauptung, ihr Gründer Ellenberger-Zinnendorf sei Jude gewesen, zuunterlassen. Das Landgericht Berlin hat durch Urteil vom 12. Dezember 1934 die Klage der Gros-sen Landesloge kostenfällig abgewiesen. In den Gründen des Urteils führte das Landgericht aus,die Grosse Landesloge könne sich durch die Behauptung, ihr Gründer sei Jude gewesen, über-haupt nicht beleidigt fühlen. Das Landgericht sagt in den Gründen des Urteils u. a.:„Es ist gerichtsbekannt, und wird auch von der Klägerin nicht bestritten, dass sie in ihrer Rei-he Personen jüdischen Blutes aufgenommen hat, und dass vor noch nicht langer Zeit einer ihrerhöchsten Würdenträger, der Oberstleutnant Joachim, ein getaufter Jude gewesen ist. Wie vielProzent der Mitglieder der Klägerin Nichtarier gewesen sind oder nicht, ist unerheblich, denn durch die Tatsache, dass die Klägerin Juden in ihre Reihe aufgenommen hat, bringt sie zumAusdruck, dass sie vom rassischen Standpunkt aus gegen die Juden nichts einzuwenden hat.Sie kann es daher, wie bereits ausgeführt, nicht als Beleidigung empfinden, wenn die Behaup-tung aufgestellt wird, ihr Gründer sei Jude gewesen. Unerheblich ist die Behauptung der Kläge-rin, sie habe ungetaufte Juden niemals in ihre Reihen aufgenommen.
Robert Schneider: Die Freimaurerei vor Gericht (1936, 76 S., Text)
Welche Rolle spielten die Freimaurer also wirklich im Dritten Reich und ist an den ganzen anderen Beschuldigungen, die zumindest die FM vor Gericht damals nicht widerlegen konnte, mehr dran als die Freimaurer bis heute zugegeben haben?
 
Zuletzt bearbeitet:

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Wer etwas versucht zu verbergen scheint danach eben nicht glaubwürdig zu sein, heute ist die Gesellschaft allerdings aufgeklärt genug, die Wahrheit zu recherchieren.
Eine der Ursachen für diese Unkenntnis ist die Vereinbarung, « die Vorgänge in der Deutschen Freimaurerei in den Jahren 1920 bis 1935 der Vergessenheit anheim zu geben und darüber zu schweigen », die kurz nach Ende des Krieges getroffen wurde (s. Quellen). Für freimaurerische Historiker wurden diese Jahre ein Tabu-Thema.
4. In der Meisterlegende heisst es statt “Tempel Salomos”: “der deutsche Dom” und statt “Hiram”: “der Baumeister”.* [...]
8. Wir bitten die Vorstände unserer Ordensgruppen, sofort in die Prüfung der Deutschstämmigkeit ihrer Mitglieder im Sinne der Nationalsozialistichen Deutschen Arbeiterpartei einzutreten.
Traktat: Karl Hoede "Tarnung und Gewalt"
 

Desaguliers

Geheimer Meister
29. Juni 2008
495
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Ich wollte mich mit dem Troll nicht mehr auseinandersetzen, aber die Zeilen "Da die Freimaurer selbst nicht judenfreundlich waren, nahmen sie damals nur Juden auf die sich christlich taufen lassen hatten" ist die übliche verallgemeinernde Unverschämtheit. Es ist nur der xte Versuch, die Freimaurerei in eine bestimmte Ecke zu schieben. Ich habe jetzt keinen Bock, das gerade zu rücken.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Wie wenig ein Tabu fruchtet, siehst Du an diesem Buch, dass im Wiki rezensiert wurde.

Rezension: Hans-Hermann Höhmann - Identität und Gedächtnis
Es wiederlegt ganz klar die These, dass wir Freimaurer etwas verschweigen würden oder könnten.
Erstmal Danke für den Link Freestone, aber auch dieser Autor sagt doch:
„Mich als sozialwissenschaftlichen Autor und engagierten Freimaurer hat das kollektive Wegschauen großer Sektoren der deutschen Freimaurerei gegenüber so mancher völkischer Verirrung seit langem bedrückt.“
Sicherlich ist es nicht leicht, einen Teil der unangenehme Vergangenheit zu bearbeiten, aber notwendig, damit man eben nicht vorgehalten bekommt, da verschweigt ihr etwas.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.008
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Macht er doch und er ist nicht der einzige.
Zusätzlich wird das lang und breit auf einer Freimaurer nahen Internet Seite rezensiert. Das Thema wurde im QC bearbeitet, ...

was genau sollte ein Verein denn noch so machen?
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Liebe Bona, wir werden uns sicher nicht auf Wunsch einer einzelnen verwirrten Dame auf den Marktplätzen und Straßen selbst geißeln, weil unsere Vorväter sich teilweise den Nazis angedient haben - aus welchen Motiven auch immer.

Das wäre in etwa so, als würde ich von Dir als einem Mitglied in einem deutschen Sportverein eine Selbstgeißelung verlangen, weil der Vorläufer des Deutschen Sportbundes in der Nazizeit das Rasseideal der NSDAP "bespielt" und alle Juden ausggrenzt hat. Immer schön den Ball flachhalten, meine Liebe, er könnnte Dich selbst treffen.

Die Form von Sippenhaft, die Du hier gerade durch die Hintertür einführen willst, ist ein Merkmal der Nazi-Kultur. Du verrennst Dich gerade in einer totalitären Ecke.

Kurz: Die Aufarbeitung unserer Geschichte während der Nazizeit hat stattgefunden und geht weiter, wie Malakim richtig sagt. Daran ist die FM-Forschung intensiv beteiligt und Histoiker anderer Couleur auch.

Wenn Du ernst genommen werden willst, solltest Du Deine Freimaurer-Phobie behandeln lassen. Sie hat wahnhafte Züge.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Kurz: Die Aufarbeitung unserer Geschichte während der Nazizeit hat stattgefunden und geht weiter, wie Malakim richtig sagt. Daran ist die FM-Forschung intensiv beteiligt und Histoiker anderer Couleur auch.
Wenn Du ernst genommen werden willst, solltest Du Deine Freimaurer-Phobie behandeln lassen. Sie hat wahnhafte Züge.
Lieber Freestone, es steht jedem User hier zu im Forum Themen zu erstellen, in jedem Thread andere zu beleidigen steht allerdings nicht jedem User frei und hat nichts mit dem of Topic zu tun. Es zeigt aber eine unangenehme Seite einiger Freimaurer. Ich stelle das ja nicht für Freimaurer hier rein, sondern für Leute die sich für das Them interessieren.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.316
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Dann musst Du Dir aber den Vorwurf gefallen lassen, als Informationsquelle für interessierte Nicht-Freimaurer ganz extrem einseitig zu sein.

Nebenbei bemerkt - obwohl ich Freimaurer bin interessiert mich das Thema zwar durchaus (was schreibst Du da eigentlich für einen Unfug!?), aber ich habe tatsächlich kein Interesse, es mit Dir zu diskutieren.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Dann musst Du Dir aber den Vorwurf gefallen lassen, als Informationsquelle für interessierte Nicht-Freimaurer ganz extrem einseitig zu sein.

Nebenbei bemerkt - obwohl ich Freimaurer bin interessiert mich das Thema zwar durchaus (was schreibst Du da eigentlich für einen Unfug!?), aber ich habe tatsächlich kein Interesse, es mit Dir zu diskutieren.
Ich Frage jetzt noch einmal, wieso meldet ihr euch dann zu Wort wenn es euch nicht interessiert ausgerechnet mit dem Threadersteller darüber zu diskutieren. Und wieder einmal ist ein Thread von einigen FM sinnentleert worden.
Demokratie und Gleichberechtigung ist für euch eben ein Tabu da ihr euch ja nicht in politische Dinge einmischt, sondern sogar soweit geht, dass andere gar nicht darüber schreiben dürfen. Es fehlt ganz einfach eine demokratische Kulturauffassung bei einigen von euch.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.008
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

:roll:
Meine Herren, wenn es zum Thema nichts zu sagen gibt, dann sollte man auch nichts sagen.

Liebe Bona,
bitte komm doch zum Thema zurück. Was genau wäre für Dich denn eine angemessene Aufarbeitung. Ich zähle nochmal auf was zu diesem Thema passiert innerhalb der FM:
Es werden Bücher darüber verfasst (Öffentlich)
Es wird in der Forschungsloge von Brüdern wie anderen Interessierten über dieses Thema geforscht
Es wird oder wurde in den meisten Logen die mir bekannt sind zu irgendeiner Gelegenheit intern Thematisiert, also etwa Anlässlich eines Stiftungsfest oder auch nur an Diskussionsabenden.
Viele Historiker (Brüder und andere) befassen sich mit dem Thema.

So nun ... was genau erwartest Du nun eigentlich?

Hat eigentlich der örtliche Schützen- Karnevals- oder Beispielverein seine Verfehlungen im dritten Reich mal irgendwie behandelt oder wurde das eher ganz unter den Tisch fallen gelassen?
 

MoritzNRW

Geheimer Meister
15. November 2012
369
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Das wäre in etwa so, als würde ich von Dir als einem Mitglied in einem deutschen Sportverein eine Selbstgeißelung verlangen, weil der Vorläufer des Deutschen Sportbundes in der Nazizeit das Rasseideal der NSDAP "bespielt" und alle Juden ausggrenzt hat.
Schönes Beispiel! Danke dafür!

Ich bin da ja nun wahrlich kein Experte in dem Thema, aber was ich meine verstanden zu haben ist, dass es in der Tat Bestrebungen gab, die Logen irgendwie durch den Nationalsozialismus zu retten. Schließlich war schon immer einer der Grundpfeiler der Freimaurerei treu zu den Gesetzen seines Landes zu stehen.
Auf der anderen Seite wurden hier andere Grundpfeiler (Freiheit, Gleichheit, Humanität und Toleranz) mit Füßen getreten. Was zählt jetzt mehr? Die eigene (Welt-)Anschauung oder die Gesetze meines Landes?

Und während die eine Fraktion eben der Meinung war, dass man sich an die Gesetze halten müsse, also auch die FM anpassen müsse, gab es auch nicht wenige, die der Meinung waren, damit ihre Ideale mit Füßen zu treten und das nicht mitmachen zu wollen. Wenn ich das richtig im Kopf habe, führte das zu einer schon ernstzunehmenden Deckungswelle. (Und ich meine sogar im Kopf zu haben, dass einzelne Bauhütten geschlossen die Lichter gelöscht haben.)

Und das in einem Bund, wo doch die Oberen alles bestimmen und die Unteren nur agieren dürfen... nee, irgendwas passt da nicht... an der These kann es nicht liegen, dann müssen es wohl die Fakten sein... aber wen interessieren schon Fakten, gell?

Wenn ich solche Diskussionen lese, bin ich immer heilfroh die Gnade der späten Geburt für mich in Anspruch nehmen zu können. Ich musste mich nie entscheiden. Wer weiß zu welcher Fraktion ich gehört hätte? (Wenn ich mich an meinem Vater orientiere wohl eher zu denen, die allenfalls stillen Widerstand geleistet hätten. Aber wer weiß das, bevor er nicht selber in der Situation ist?)
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Liebe Bona, ich antworte, weil ich z.B. Deine unsinnige Propaganda nicht stehen lassen kann. Diskutieren ist mit Dir unmöglich. Aber anmerken, wenn Du Unsinn schreibst, geht immer - eigentlich bei jedem Deiner Posts zur Freimaurerei.

Auch sonst irrst Du: Du stellst hier nichts ein, was andere interessiert. Du verbreitest hier seit gefühlten Jahrhunderten nur Deine anti-masonische Propaganda und zwar immer wieder wider besseren Wissens, mit (gezielt?) entstellend gekürzten oder aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten bzw. solchen, die du trotz klarer Aussagen falsch interpretierst. Beispiel gefällig?

http://www.weltverschwoerung.de/fre...influss-auf-wirtschaftspolitik-banken-24.html

In diesem Fall sogar mit einem Kommentar des Moderators.

Ich habe also nur die Wirklichkeit beschrieben. Wenn Dich diese Wirklichkeit beleidigt, musst Du Deinen Umgang mit dieser Wirklichkeit überprüfen, oder wie wir Maurer sagen: Es ist Dein rauer Stein, Bona. Nicht meiner.

Im übrigen hast Du Dein Thema selbst entleert - ich würde sagen zerschossen, indem Du die Fakten zur Freimaurerforschung, die wir hier genannt haben, einfach ignoriert und weiter Unsinn verbreitet hast. Also auch hier: Dein Stein, Bona. Nicht der der Brüder hier.

Und: Ich warte noch auf eine sinnvolle Antwort von Dir auf meine Fragen aus Post #143 des in diesem Post von mir zitierten Links. Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Das wäre in etwa so, als würde ich von Dir als einem Mitglied in einem deutschen Sportverein eine Selbstgeißelung verlangen, weil der Vorläufer des Deutschen Sportbundes in der Nazizeit das Rasseideal der NSDAP "bespielt" und alle Juden ausggrenzt hat.

Das geschieht ja nun regelmäßig und außerdem noch zu besonderen Anlässen und Jahrestagen. Ich erinnere mich da an die Umbenennung der Karl-Diem-Halle zu Würzburg; praktischerweise bot sich ein Sponsor als neuer Namensgeber an.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Es verlangt aber niemand von den Sportlern, weiter in "Sack und Asche" zu gehen. Beinden Vereinen reicht die Aufarbeitung und Umbenennung. Dann ist Ruhe. Uns jedoch wird über vorgeworfen, trotz Aufarbeitung und weitergehenden Diskussionen etwas zu verschweigen, ohne für diese Behauptung Beweise vorzulegen. darüber hinaus ist es bei geschichtlicher Forschung nun mal so, dass nachträglich weitere Quellen auftauchen, können, die das bisherige Ergebnis verändern. Wenn also später ein neuer Stand der Forschung bekannt wird, ist es nicht zwangsläufig so, dass das bisher unbekannte verschwiegen wurde, sondern, dass es einfach nicht bekannt war. Das ist ein ganz normaler Vorgang, den Bona nutz, um eine böse Absicht zu unterstellen. Aber so etwas ein Kennzeichen für Ihre Einstellung. Verfälschen, ignorieren, Maßstäbe verändern, damit es in ihr anti-masonisches Konzept passt. das aufzuzeigen, war meine Absicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.008
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Ich finde dieses Thema hier eigentlich recht schön und MoritzNRW zeigt auch sehr schön auf warum.
Es wird den Freimaurern immer wieder vorgeworfen sie würden von Hochgraden oder sonstwelchen Oberen gelenkt. Dieses Thema zeigt (bei wirklicher Beschäftigung damit) sehr gut auf das dies nicht so ist. Es wurde von Loge zu Loge, ja von Maurer zu Maurer unterschiedlich reagiert in der Zeit des Nationalsozialismus. Es gibt Zeugnisse von Hochgradmaurern die sich gegen den Nationalsozialismus stemmen und welche die versuchten Ihren Orden umzutrimmen für die Nazis, es gibt Maurer die mit lauten "Hallo" rufen den Nazis zu Füssen gelegen haben und welche die Widerstand geleistet haben. Dazwischen gibt es alles vom geheimen Widerstand bis zum Schweigen und geschehen lassen.

Das ist ja ein echter Sauhaufen wenn man annimmt es gäbe geheime Obere.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Ich denke, es macht Sinn, das Thema von einer Reaktion auf FM bashing als Selbstzwweck zu entkoppeln.


Es ist es nicht uninteressant, wie sich Organisationen, Parteien, Vereine , Familien und Einzelpersonen im Zusammenhang mit ihren Leichen im Keller verhalten. Wie weit sie Verantwortung übernehmen und welche Konsequenzen sie daraus ziehen oder worauf Traditionen gründen. Wie schnell man in der Defensive ist, ob FM Logen sich da in einem besonderen Maße in der Pflicht sehen und wenn ja warum.
Ebenso interessant ist, in wie weit man sein Urteil und seine Beziehung zu menschlichen Gruppen oder Einzelpersonen in der Gegenwart, von deren Entscheidungen und Handlungen der Vergangenheit abhängig macht.


Wie lange Traumata da wirksam bleiben, in wie weit nationalsozialistische Themen eine Sonderstellung einnehmen.
Ich habe nicht den Eindruck, dass die FM da in besonderem Maße unter Beschuss stehen oder von ihnen mehr abverlangt würde als von Anderen.


[OTOP]In dem Punkt kommst du @freestone, mir da ein bisschen knatschig rüber.

So als ob Wv insbesondre die Lektüre der jeweils aktuellen Version von „ bona und die FM“ die Wahrnehmung verzerren.
Wer jemanden oder etwas abwerten oder vorwerfen will, Fehler sucht, der findet auch was. Es ist nicht möglich jedermanns Wertvorstellungen aus jedem Blickwinkel in jedem Kontext und jeder Zeitepoche unanfechtbar gerecht zu werden. Angriffspunkte lassen sich immer finden. In diesem Forum ist es eben Bona Dea, die sich das in ihren jeweiligen Kreuzzügen, jetzt sind eben mal wieder die FM dran, zu Nutze macht.[/OTOP]
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Es ist eine komfortable und funktionierende Lebensregel, einfach dem jeweils Stärkeren zu gehorchen und sich zu keinerlei Werten oder Idealen zu bekennen. Man bleibt dann schön unauffällig und gerät nie in die Bredouille, den eigenen Worten ggf. auch Taten folgen lassen zu müssen.
Wer jedoch eine Position bezieht, wer eine Verpflichtung eingeht, der riskiert dabei automatisch, dieser Verpflichtung eines Tages vielleicht nicht zu genügen, eine persönliche Niederlage zu erleiden und von Dritten entsprechend benotet zu werden. Das kann ein Arzt sein, der sich in Sicherheit bringt anstatt einem Verletzten zu helfen. Das kann ein Priester sein, der Hass predigt. Und das kann eben auch ein Freimaurer sein, der angesichts von Intoleranz und Unfreiheit schweigt.

Wie MoritzNRW richtig schreibt, haben die Verpflichtungen die man als Freimaurer eingeht eine Zwickmühle im Gepäck. Einerseits bekennen wir uns zu Werten wie Toleranz und Freiheit, gleichzeitig aber auch zum Heimatland und den dort geltenden Gesetzen. Meiner Ansicht nach ist Ersteres höher zu bewerten, da geltendes Recht eben auch Unrecht sein kann. Jeder Freimaurer war spätestens 1935 aufgefordert, sich klar zu den Werten unseres Bundes zu bekennen und sich entschieden gegen den Nationalsozialismus zu stemmen. Allerdings ist das ziemlich viel verlangt.

Die Freimaurerei, so wie ich sie heute erlebe, ist zutiefst im Bürgertum verwurzelt. Der typische Freimaurer ist verheiratet, hat Familie, übt einen bürgerlichen Beruf aus, zahlt seine Steuern und hat seine Lebensmitte überschritten. Ich kenne keinen Hinweis darauf, daß dies vor 80 Jahren anders war. Freimaurer tragen i.d.R. Verantwortung für ihre Kinder, für Enkel, für Angestellte, sie haben viel zu verlieren. Sie sind schlicht und einfach nicht der Stoff, aus dem Widerstandskämpfer geschnitzt werden. Das zum Einen. Zum Anderen sind sie nun mal Menschen und somit auch offen für Irrtümer. Daher kann wer danach sucht, selbstverständlich Freimaurer finden, die sich vom nationalen Taumel begeistern liessen.

Ich kenne den Stand der Forschung nicht. Wie viele Freimaurer kooperierten willig? Wie viele taten es bedrückt und innerlich zerrissen? Wie viele lebten mit Enteignung und Berufsverbot? Und wie viele riskierten tatsächlich ihr Leben? Ich weiß es nicht.

Ich weiß aber, daß ich mit Urteilen über Menschen sehr vorsichtig bin, in deren Schuhen ich nie stand.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

Danke, Nachbar.

Die Lehre aus den Forschungsergebnissen für mich: Sich Bezeiten überlegen, wie ich idealerweise haneln möchte. Nicht, um dies dann auf Biegen und brechen urchzuziehen, sondern einfach um sich mit der Sache schon mal befasst zu haben. Dann bin ich hoffentlich vorbereitet, wenn es soweit kommen sollte. Problem dabei: Das menschliche Gehirn kann sich nicht vorstellen zu welchen Grausamkeiten andere Menschen fähig sind und was Angst aus einem selbst macht. Ich kann nur hoffen, dass ich nie in eine solche Situation komme.

Ein Beispiel: Die Angst in den Augen meines Opas bei Erzählungen aus dem Kriegsgefangenenlagern in der Sowjetunion. Er hatte dort ein recht ruhiges leben, musst nicht schwer arbeiten. Aber die Stimmung an sich war gewalttätig (wie er seinem sohn, meinem Vater erzählte). it eingesetzt) ist mir noc bewusst.

Uns Enkeln erzählte er immer nur von den witzigen und schönen Dingen, aber diese Angst vor Schlägen oder mehr (stand in seinen Augen, wenn er sich erinnerte. Seine Augen waren tief traurig, und stumpf.

Insofern: Wir sitzen alle warm und trocken, sind satt und leiden in der Regel keine echte Not, unsere persönliche Freiheit ist im Vergleich zur Nazi-Zeit fast grenzenlos.

Und das ist nicht unser Verdienst.

Deshalb sollten wir den Ball flach halten bei der Bewertung moralischer Entscheidungen anderer.
 

Desaguliers

Geheimer Meister
29. Juni 2008
495
AW: Freimaurer und Nationalsozialismus

@Nachbar: Das ist das Klügste, was ich hier zu diesem Thema bisher gelesen habe. Ich kenne die einschlägige Literatur nur oberflächlich, aber es gibt eklatante Unterschiede zwischen den Großlogen und ihrer Positionierung zum NS-Regime, die zwischen Anbiederei und passivem Widerstand changieren. Die symbolische Großloge ging beispielsweise ins Exil. Auch die Großlogen des Eklektischen Bundes, Zur Sonne, Zur Eintracht und die Große Loge von Hamburg haben sich geweigert, den Weg der Altpreussischen Großlogen zu gehen. Alle GL über einen Kamm zu scheren ist also genauso dumm, wie alle Logen zu Widerstandsnestern zu deklarieren oder als systemkonform zu verdammen. Hier in Hannover gab es etliche Brüder, die erfolgreich und um den Preis ihrer beruflichen Existenz als Anwälte Menschen vor den Gerichten vertreten haben und hier gab es Logen, die sich um '33 "judenfrei" erklärt haben. Ich weiß von einem Tempel im Haus eines unserer Brüder, der von Mitgliedern unserer Loge von '35 - '45 heimlich genutzt wurde. Es gibt hier kein entweder-oder, es gibt nur ein sowohl als auch.
 
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