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Geiselnahme in russischer Schule

juerik2003

Großmeister
6. Juli 2004
66
TheUnknown schrieb:
Artaxerxes schrieb:
Hallo unknown,

ist das die Legitimation, das Grauen auf andere zu adaptieren?

Man sollte meinen, Völker oder Minderheiten, die von Mächtigeren jahrelang selbst unterdrückt, geknechtet, verfolgt und ermordert worden sind, würden eine andere Einstellung zu diesem Thema entwickeln, wenn sie irgendwann mal selbst an die Macht kommen - mitnichten!

Die Geschichte lehrt, es ändert sich im Prinzip nichts, vielleicht werden die Methoden der Unterdrückung sogar subtiler und grausamer!

Artaxerxes

Natürlich schaukelt sich gewalt immer auf. Du kannst nicht von jemandem der jahrelang gefoltert und gepeinigt wurde erwarten das er dadurch zum Heiligen wird und sowas nicht auch irgendjemandem irgendwanneinmal antunt....
Man kann aber niemanden dafür verurteilen das er so geworden ist wie er dann ist... oder sogar das Gegenteil von ihm erwarten.

Euch allen ist ja bewusst warum Russland Tschetschenien mit Gewalt an sich binden will. Weil es die Rohstoffe will. Das Öl vor allem.
Wer Bilder oder Beschreibungen aus der tschetschenischen Hauptstadt Grosny kennt der versteht warum sich diese Menschen so sehr gegen ihre Unterdrücker wehren.
Das Russische Militär hat dort schon mehr Schaden angerichtet als 1000 Freiheitskämpfer in 200 russischen Schulen jemals anrichten könnten. Diese Menschen wollen oft keine Gerechtigkeit mehr sondern Rache für das Unrecht das ihnen widerfahren ist ...Wenn die Staatengemeinschaft aber nur danebensitzt und zuschaut ... dann muss man wohl oder übel zu anderen mitteln greifen als dem stillen Widerstand. Auch wenn man damit nicht besser ist als derjenige den man so sehr verabscheut.

Es gibt keine Legitimation für Gewalt ...es gibt nur Ursachen... und die gilt es zu bekämpfen.

..............................

Wenn ich dei Beiträge lese das kommt mir die Koze aus dem Mude raus
wegen deine Unwissenheit und ganzem Blödsinn was du hir schreibst.

du hättest mal Tschetschenien im Jahre 1993 besuchen sollen oder 1999
und mit dennen die erlunge Freiheit zufeiern gegen die bösen Russen.

Vieleicht hättest du denn ersten Tag überlebt mit knochenbrüchen ohne Zähne usw., dann hätten sie dich als eine Ware angesehen mit der man
vieleicht Geld machen kann zb-Geldforderung, dann hätten deine Eltern
in ein par wochen Einen Päckhen bekommen mit deinen Fingern oder Ohren und ein par Fotos und einen Brief nicht vergessen.

Würdest du als nicht wertvoll eingestuft, dann würden sie dich in einen
Löch in der Erde reinwerfen der von ober mit einen Gitter zugeschlossen
wäre, wo du wie ein Hund angeketet leben würdest egal ob es Regen oder
Schnee gibt und als ein Sklawe würdest du dort schuften müssen bis die
entweder einen kaukasischen schefferhund auf dich los hetzen oder dich
eifach erschissen.

Obwohl die letzten Häuser wurden schon extra für die Sklawen mit einem Raum im Keller gebaut.
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
juerik und wenn man Deine Beiträge liest, überfällt einen das Grauen, weniger wegen Deiner zerbombten Rechtschreibung, als viel mehr weger der mentalen Haltung die sich in Deiner Ausdrucksweise niederschlägt
 

LocoLupo

Vollkommener Meister
24. März 2003
522
Ganz ehrlich ... ich versteh euch.
Obgleich ich mit der Ausdrucksweise die jerik2003 an den Tag legt sehr wenig anfangen kann und zugleich dadurch auch ein wenig verschreckt bin muss ich mir eingestehen das meine bisherige Stellungnahme eine klare Sympathie für die Situation der Tschetschenen erkennen lässt und ich mich dadurch niemals völlig objekiv zu dem Thema äussern kann, was wiederum leicht zu missverständnissen führen kann und bei manchen unter umständen sogar zu Unbehagen und Ablehnung. Vereinzelt sogar in blindem Hass gipfelt.

Geiselnahmen kann man nicht gutheissen.
Was ich meiner Meinung nach auch niemals getan habe. Es geht mir lediglich darum auch bei allem Unrecht was -von beiden Seiten- tagtäglich bisher passiert ist alles als gleichschwer aufzuwiegen und damit einen ersten echten Schritt in Richtung Friede und Akzeptanz untereinander zu finden.
Sich den Anliegen und Bedürfnissen des anderen zu widmen und ein Auskommen suchen geht eben nur indem die Schuldfrage beidseitig zu verantworten ist.
Was passiert ist die berühte Spirale der Gewalt und die ist in jeder Weise schlecht das ist mir durchaus bewusst. Trotzdem kann man nicht nur die eine Seite ständig dafür verantwortlich machen sondern sollte von sichaus mit dem Mauerbau aufhöhren und das echte Gespräch suchen.

Ich meine nur: Warum kommt eine Lösung mit dem Ziel einer unabhängigkeit Tschetscheniens aber zugleich auch einer Zusicherung wichtiger Ressourcen des Landes wiederum an Russland nicht infrage?
Weil beide damit auch Abstriche hinnehmen müssten?
Zugegeben ...ich weiss es nicht. Ich weiss nciht viel. Bin kein Russe , kein Tschetschene .. nur ein Ösi. Wissen tu ich nur das was man in Büchern liest und aus den Medien kennt.
Ist es denn strafbar oder schlecht den Traum von Selbstbestimmung zu träumen??...und darum ging es urspünglich!
Auch wenn sich die Dinge durch den Krieg etwas geändert haben und oft ein hässlich, verzerrtes Gesicht hinterlassen. Es bleibt dabei das der Wille beider seiten in irgendeiner Weise in einer Lösung verwirklicht werden muss.
Vieleilcht indem Mächte nicht mehr nach Öl und Einfluss gieren sondern gelegentlich auch ein Gutes Beispiel abliefern wollen indem sie zur abwechslung auf etwas verzichten und dadurch Zufriedenheit und Freundschaft schaffen. *träum*

Doch wies aussieht bin ich dafür wirklich noch in der falschen Zeit oder am falschen Planeten.

Nochwas ...für alle die sich an dem Wort Unabhängigkeitskämpfer statt Terrorist für tschetschenische Kämpfer stossen sei gesagt das dieser Ausdruck nicht auf meinem Mist gewachsen ist sondern dass diese Bezeichnung durchaus auch in deutschen Schulen angewendet und gelehrt wird.

DER UNABHÄNGIGKEITSKRIEG DER TSCHETSCHENEN

*edit*
@EVO
Zu 3.: Laut diesem Link hatten die kriegerischen Auseinandersetzungen bereits am 11. Dezember 1994 ihren Anfang. Nicht 1996. So wie es du gern hättest.
*edit off*

@chaz
Ob Kinder Soldaten sind?
Nicht in deinem schönen Deutschland.
Aber anderswo?... hmmm.

Ausserdem: Nicht nur Kinder in Uniform werden von Kugeln getroffen und Landminen zerfetzt, müssen die Auswirkungen des Krieges ertragen. Sondern es gibt auch kinder die sind mitten im Krieg ohne das sie sich dazu freiwillig gemeldet haben. STELL DIR DAS VOR.

Folge dem Link wenn du für die Auswirkungen sogenannter Militärischer, hochpräzisions Sauber-Aktionen spenden willst.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Lies bitte noch einmal, was ich vorher geschrieben habe. Erstens geht es um das Prinzip. Der Stärkere hat immer recht. Zweitens wollen die Mächtigen im Lande ihre illegale Macht, die durch tägliche Verbrechen gestärkt wird, behalten, und das können sie nicht, wenn Tschetschenien aus diesem Sumpf der Gewalt und des Chaos herauskommt und ein ordentliches politisches System erlangt. Drittens will die Mehrheit des Volkes die Unabhängigkeit nicht.
 

LocoLupo

Vollkommener Meister
24. März 2003
522
EVO schrieb:
Lies bitte noch einmal, was ich vorher geschrieben habe. Erstens geht es um das Prinzip. Der Stärkere hat immer recht. Zweitens wollen die Mächtigen im Lande ihre illegale Macht, die durch tägliche Verbrechen gestärkt wird, behalten, und das können sie nicht, wenn Tschetschenien aus diesem Sumpf der Gewalt und des Chaos herauskommt und ein ordentliches politisches System erlangt. Drittens will die Mehrheit des Volkes die Unabhängigkeit nicht.

Der Stärkere hat immer recht? Was*? Welches Prinzip?
Das ist im Prinzip absoluter Nonsense, Alter.

Klar gibt es illegale Mächte und Chaos. Nach 10 Jahren Krieg kann ich mir gut vorstellen das da unten alles Mögliche herrscht als Demokratie und Selbstbestimmung. Ein Grund mehr für ein sofortiges Eingreifen einer helfenden, staken internationalen Hand. Die klare Verhälnisse wieder in das Land bringt und den Frieden diesmal dauerhaft sichert.

Auch kann ich mir sehr gut vorstellen das viele Menschen die Schnauze voll haben ... vom widerstand ...nach 10 Jahren und sich lieber mit dem Wiederaufbau des eigenen Landes beschäftigen würden als ständig um ihre Sicherheit zu bangen oder auf genug essen für den nächsten Tag zu hoffen.

10 Jahre ist ja eigentlich noch dazu eine leichte Untertreibung wenn man bedenkt das sich bereits im 19. Jahrhundert das islamische Bergvolk der Tschetschenen mit den Kollonialtruppen des Zaren blutige Schlachten geliefert hat.
:roll:
 

Danie

Vollkommener Meister
16. Oktober 2003
538
TheUnknown schrieb:
Nochwas ...für alle die sich an dem Wort Unabhängigkeitskämpfer statt Terrorist für tschetschenische Kämpfer stossen sei gesagt das dieser
Die Bezeichnungen Unabhängigkeitskämpfer und Terrorist schließen sich ja nicht aus.
Unabhängigkeitkämpfer sagt aus für was man kämpft, Terrorist sagt aus mit welchen Mitteln man kämpft.
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Moment, wenn es


  • - Öl gibt
    - eine Demokratie errichtet werden muß
    - die Leute "von was auch immer" befreit werden müssen
    - es dort sogar Moslems gibt *schauder* (...müssen alles Al kaidas sein!)
    - man Geld verdienen kann
    - das "befreite Afganistan" in der Nähe ist

kann nur einer helfen!

giorgio.jpg


Super-george!

Der Retter aller Unterdrückten die ihre lästige Ölquellen loswerden wollen, diese Pest!

ironische Grüße Don
 

juerik2003

Großmeister
6. Juli 2004
66
erik schrieb:
juerik und wenn man Deine Beiträge liest, überfällt einen das Grauen, weniger wegen Deiner zerbombten Rechtschreibung, als viel mehr weger der mentalen Haltung die sich in Deiner Ausdrucksweise niederschlägt

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Ok das war nicht angemessen solche Ausdrücke zubenutzen, aber so einen Gefühl hatte ich wirklich zu diesem Zeitpunkt.

Weil er keinen Schimmer hat von der Lage dort, von denn Befölkerungen die diese Region bewonnen und dessen Mentalitet. Und schreibt dann solchen Schrott wie Freiheitskämpfer.
 

juerik2003

Großmeister
6. Juli 2004
66
TheUnknown schrieb:
EVO schrieb:
Lies bitte noch einmal, was ich vorher geschrieben habe. Erstens geht es um das Prinzip. Der Stärkere hat immer recht. Zweitens wollen die Mächtigen im Lande ihre illegale Macht, die durch tägliche Verbrechen gestärkt wird, behalten, und das können sie nicht, wenn Tschetschenien aus diesem Sumpf der Gewalt und des Chaos herauskommt und ein ordentliches politisches System erlangt. Drittens will die Mehrheit des Volkes die Unabhängigkeit nicht.

Der Stärkere hat immer recht? Was*? Welches Prinzip?
Das ist im Prinzip absoluter Nonsense, Alter.

Klar gibt es illegale Mächte und Chaos. Nach 10 Jahren Krieg kann ich mir gut vorstellen das da unten alles Mögliche herrscht als Demokratie und Selbstbestimmung. Ein Grund mehr für ein sofortiges Eingreifen einer helfenden, staken internationalen Hand. Die klare Verhälnisse wieder in das Land bringt und den Frieden diesmal dauerhaft sichert.

Auch kann ich mir sehr gut vorstellen das viele Menschen die Schnauze voll haben ... vom widerstand ...nach 10 Jahren und sich lieber mit dem Wiederaufbau des eigenen Landes beschäftigen würden als ständig um ihre Sicherheit zu bangen oder auf genug essen für den nächsten Tag zu hoffen.

10 Jahre ist ja eigentlich noch dazu eine leichte Untertreibung wenn man bedenkt das sich bereits im 19. Jahrhundert das islamische Bergvolk der Tschetschenen mit den Kollonialtruppen des Zaren blutige Schlachten geliefert hat.
:roll:

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Würde Tschetschenien morgen unabhängig, würden sich übermorgen die Untergrundgruppen keineswegs scharenweise zu Urschrei-Therapie-Gruppen oder zu Umschulungskursen auf Bienenzüchter, Kräuterbotaniker und Bergführer anmelden. Die Gruppierungen, die in Tschetschenien den Ton angeben, würden stattdessen den neuen Freiraum nutzen, ihr höchst zweifelhaftes Business weiter auszubauen. Zuzug bekämen sie aus aller Welt. Tschetschenien würde sehr schnell zu einer internationalen Räuberhöhle ersten Ranges avancieren, die lange Zeit von niemandem zu kontrollieren wäre. Und schon gar nicht von Xavier Solana, George Bush, Angela Merkel, Joschka Fischer oder Gerhard Schröder. --- kleiner ausdruck---

Das alles so bleibt, wie es ist, ist natürlich auch keine Alternative aber zu Zeit gibt keinen anderen Weg.

Die Rebellen werden jede Chance ausnutzen um dort wieder chaos herrschen zulassen,weil deren Ziel ist ein Grosskaukasus nach islamischen
Scharia Gesetz. Die haben Dagestan 1999 angegriefen wo die schon so zusagen 3 Jahre ihre Unabhängigkeit geniesen dürften, aber dafon weist du ja bestimmt nichts sonst würdest du nicht solche Beiträge schreiben.

Wenn du dich mehr informierst oder liest was ich in denn Beiträgen vorher geschrieben habe dann verstehst du es vieleicht.
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
och ich liebe solche leute die einwenig ahnung von gerade mal einem thema haben und dann den grossen macker spielen...

ausserdem schreibst du im grunde immer nur das gleiche juerik
 

Inachos

Geselle
1. September 2004
9
juerik2003 schrieb:
Würde Tschetschenien morgen unabhängig, würden sich übermorgen die Untergrundgruppen keineswegs scharenweise zu Urschrei-Therapie-Gruppen oder zu Umschulungskursen auf Bienenzüchter, Kräuterbotaniker und Bergführer anmelden. Die Gruppierungen, die in Tschetschenien den Ton angeben, würden stattdessen den neuen Freiraum nutzen, ihr höchst zweifelhaftes Business weiter auszubauen. Zuzug bekämen sie aus aller Welt. Tschetschenien würde sehr schnell zu einer internationalen Räuberhöhle ersten Ranges avancieren, die lange Zeit von niemandem zu kontrollieren wäre. Und schon gar nicht von Xavier Solana, George Bush, Angela Merkel, Joschka Fischer oder Gerhard Schröder.

Aber vielleicht von einer internationale Friedenstruppe der UN?

Im Kosovo ist es jetzt ja auch vergleichsweise ruhig geworden, seit die UN-Truppen dort stationiert sind.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
zitat aus der "süddeutschen":

...irgendwann während des alptraumes nahm die junge mutter all ihren mut zusammen und sprache einen der terroristen an:"wie könnt ihr unsere kinder dieser gefahr aussetzen?"
er antwortete:meine kinder haben sie umgebracht. da hat mich niemand gefragt."

es ist das alte auge um auge- zahn um zahn prinzip, das hier zum tragen kommt. so lange man sich dem immer nur an der oberfläche nähert, also immer nur die auswirkungen aber nie die ursachen in den allgemeinen fokus rückt, wird die terrorshow weitergehen- nicht nur in russland.

Hintergrund des gegenwärtigen Krieges


Bombenkrieg als Wahlkampfauftakt

Am 5. September 1999 haben die russischen Streitkräfte einen neuen Bombenkrieg gegen das kleine Kaukasusland Tschetschenien angefangen. Er begann drei Monate vor den Wahlen zur russischen Staatsduma am 19.12.1999. Russland führte ihn unter dem Vorwand der "Terrorismusbekämpfung". Zu den schrecklichen Bombenattentaten in Moskau und Wolgodonsk, bei denen mehr als 300 Menschen ums Leben kamen, gebe es eine tschetschenische Spur, behauptete die Propaganda der russischen Regierung.

Eine solche Spur hat sich bis heute nicht nachweisen lassen. Es verhärtete sich vielmehr der Verdacht, dass der russische Geheimdienst FSB hinter den Anschlägen stehen könnte. So veröffentlichte der Independent das Geständnis eines russischen Generals, der den FSB beschuldigte, für die Anschläge verantwortlich zu sein. (Independent, 7.2.2000)

Die Witwe des sowjetischen Bürgerrechtlers und Friedensnobelpreisträgers Andrej Sacharow, Jelena Bonner, bezichtigt die russische Führung, mit dem neuen Tschetschenien-Krieg innenpolitische Probleme zu überdecken. Sie sagte am 4.11.1999 vor dem Auswärtigen Ausschuss des US Senats: "Der erste Krieg wurde gebraucht, damit Präsident Jelzin wieder gewählt wurde. Dieser Krieg wird gebraucht, um die Popularität des jetzigen Ministerpräsidenten Wladimir Putin in den Meinungsumfragen zu erhöhen, den Boris Jelzin als Nachfolger ausgewählt hat. Für die russische Armee ist der Krieg attraktiv, weil er den Generälen die Möglichkeit gibt, Rache zu nehmen für die Niederlagen in Afghanistan und im ersten Tschetschenien-Krieg. Sie meinen, dass Alexander Lebed, die freie Presse und die öffentliche Meinung Schuld haben an der Niederlage. Das Regime hat keinen anderen Weg gefunden als den Krieg, um die Öffentlichkeit hinter sich zu scharen, von der ein Drittel von 51 Millionen unter der Armutsgrenze lebt."

Nach Boris Jelzins überraschendem Rücktritt zum Jahreswechsel 1999/2000 bereitete sich der ehemalige KGB-Offizier Wladimir Putin gezielt auf seine Wahlen zum russischen Präsidenten vor. Entgegen den Voraussagen von Wahlforschern wurde er schon im ersten Wahlgang am 26. März 2000 zum Präsidenten gewählt. Nach umfangreichen Recherchen der regierungskritischen Zeitung The Moscow Times war dies nur durch massiven Wahlbetrug möglich. So wurden in vielen Regionen säckeweise gefälschte Wahlzettel in die Wahllokale geschleppt oder die Gouverneure massiv angehalten, für Putin Stimmen zu sammeln, um an der Macht zu bleiben. (The Moscow Times, 14.10.2000)
(Statement of Elena Bonner for the Senate Foreign Relations Committee, 4.11.1999, verbreitet durch Institute for Democracy in Eastern Europe, Washington, http://www.idee.org)

Nach nahezu 16 Monaten Krieg gab der Kreml im Dezember 2000 seine neue Strategie bekannt: In 200 von 357 Ortschaften sollten russische Militärbasen eingerichtet werden. Die ehemalige Großmacht plant möglicherweise, sich für viele Jahre in der Kaukasus-Republik festzusetzen. Ein zweites Afghanistan droht.

Erschießungen und Massaker

(Töten von Mitgliedern einer Gruppe nach der Völkermordkonvention Art II a) Nach vielen vorliegenden Berichten und Zeugenaussagen wurden Zivilisten tschetschenischer Nationalität, aber auch Angehörige anderer Volksgruppen überall im Land wahllos von russischen Truppen einzeln oder in kleineren oder größeren Gruppen getötet. Russische Soldaten feuerten auf Zivilisten an Bushaltestellen, auf Menschenansammlungen in Straßen und auf Märkten oder in Moscheen. Sie ermordeten Menschen bei Hausdurchsuchungen und Plünderungen, Frauen nach Vergewaltigungen. Sie setzten Flammenwerfer und Handgranaten gegen Kinder, Frauen und unbewaffnete Männer ein, schossen auf Busse, auf zu Fuß flüchtende Menschengruppen, auf Flüchtlinge in Einzelfahrzeugen oder Konvois. Die Leichen der Ermordeten wurden häufig mit Benzin übergossen, verbrannt und in Massengräbern verscharrt, oder die Häuser, in denen die Toten lagen, wurden in die Luft gesprengt.

Menschenrechtsorganisationen und westliche Medien haben über eine Reihe von größeren Massakern berichtet, denen viele hundert Tschetschenen zum Opfer gefallen sind. Derartige Massenmorde wurden u.a. in Alkhan-Jurt, in Staropromylowski bei Grosny, in Katyr-Jurt und in Aldi bei Grosny begangen. Vielfach wurden auch schwer verwundete tschetschenische Kämpfer liquidiert. Die amerikanische Hilfsorganisation "Ärzte für Menschenrechte" hatte am 27.2.2000 erklärt, die Hälfte von 326 befragten tschetschenischen Vertriebenen hätten über Erschießungen von Zivilisten berichtet.

Bombardierungen, besonders die Zerstörung der Stadt Grosny

Landesweit starben viele tausend Menschen bei Luftangriffen auf zivile Ziele. So wurden Plätze, Märkte, Dörfer und Straßen, Flüchtlingskonvois und selbst mit Rotkreuzzeichen gekennzeichnete Krankenwagen, öffentliche Verkehrsmittel, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und Moscheen, Industrieanlagen und Fernsehstationen von der russischen Luftwaffe bombardiert. Menschen wurden bei Feldarbeiten oder beim Holzsammeln aus der Luft angegriffen und getötet. Gnadenlos wurde die tschetschenische Hauptstadt Grosny (früher etwa 400.000 Einwohner) fünf Monate lang bombardiert und dem Erdboden gleichgemacht. Die OSZE-Delegierte Audrey Glover stand fassungslos vor den Ruinen Grosnys und fühlte sich an das zerstörte Dresden von 1945 erinnert. Wiederholt beschossen Flugzeuge und Hubschrauber fliehende Einwohner. Entlang der Ausfallstraßen seien Felder Anfang Dezember 1999 mit Leichen übersät gewesen.

Das Ausmaß der Verwüstung Grosnys sei so groß, dass kaum ein Gebäude zu finden sei, das nicht durch Artilleriebeschuss beschädigt, von Bomben bis auf die Grundmauern zerstört oder von Kugeln durchsiebt sei, schrieb Michael Gordon in "The International Herald Tribune". Nach der Eroberung der Stadt berichteten Journalisten und Einwohner über Plünderungen, Vergewaltigungen, ungezählte Einzel- und Massenerschießungen und In-die-Luft-Sprengen von Bewohnern durch russische Soldaten in vielen Stadtteilen. Straßenweise wurden ganze Wohnblocks gesprengt, die Tote und möglicherweise noch Lebende in ihren Kellen begruben.

Filtrationslager

Nach der Einrichtung der sogenannten Filtrationslager wurden in Städten und Dörfern Tausende Tschetschenen, ganz überwiegend Zivilisten, in die Lager deportiert. Vielfach wurden einzelne oder kleinere Gruppen willkürlich an Straßen und auf Plätzen verhaftet, Menschen wurden nachts entführt, in einer ganzen Reihe von Fällen wurde Krankenhauspersonal – Ärzte und Schwestern – verschleppt. Nach der Ankunft im Lager mussten die Gefangenen ein Spießrutenlaufen absolvieren, wobei sie von den Wärtern mit Holzknüppeln, Gummischlagstöcken oder sogar mit Eisenhämmern geschlagen wurden. Überall wurden Frauen und Männer vergewaltigt. Misshandlungen und Folter sind an der Tagesordnung. Unvorstellbare Haftbedingungen, völlig unzureichende Ernährung, keine sanitären Anlagen, tagelanges Sitzen ohne Kleidung in kalten Haftzellen, Versprühen von Tränengas in den Zellen, nächtelanges Stehen mit erhobenen Händen, haben viele der Überlebenden zu Invaliden gemacht und zu schweren Traumatisierungen geführt.

Kriegsgefangene Tschetschenen sind ebenfalls Folterungen und Misshandlungen ausgesetzt. Trotz der traditionellen Zurückhaltung der Tschetschenen gibt es zahlreiche Berichte über Vergewaltigungen aus allen Landesteilen. Während der Massaker, der Beschießung von Flüchtlingstrecks und den Bombardements von Städten und Dörfern wurden Zehntausende Frauen, Kinder und Männer verwundet und traumatisiert. Tausende haben bleibende seelische und körperliche Schäden erlitten. Eine von Human Rights Watch zusammengestellte Ausstellung zeigt Bilder, die Flüchtlingskinder gemalt haben. Darauf sind brennende Häuser, Bomber und Krieg zu sehen. Das seelische Leid der Kinder kann ein Leben lang andauern.

Bombardierungen

Durch die systematische Bombardierung von Städten und Dörfern, durch drohende Folter, Vergewaltigung oder Ermordung, wurden Hunderttausende Einwohner Tschetscheniens zu Flüchtlingen und Vertriebenen. Wahrscheinlich wurde mindestens die Hälfte, möglicherweise bis zu zwei Dritteln der Bevölkerung zu Flüchtlingen oder lebt bis heute in Flüchtlingslagern. Die Umstände der Massenflucht und Massenvertreibung, besonders im Winter 1999/2000, unter Beschießung, Bombardement, ohne medizinische Versorgung, ausreichende Ernährung und Trinkwasser wird eine unbekannte, aber hohe Zahl von Opfern gefordert haben. Vor allem Alte, Kranke, Behinderte, Schwangere, Kleinkinder und Säuglinge haben unter diesen Bedingungen geringere Überlebenschancen.

Die systematische Behinderung humanitärer Hilfe und internationaler Beobachter hat diese Situation immer wieder dramatisch verschärft. Die gezielte Zerstörung der Stadt Grosny, die Unterbrechung der landwirtschaftlichen und industriellen Produktion, die Zerstörung von Wasser- und Elektrizitätswerken und –leitungen, die Beschießung von Ölquellen und - pipelines, die seit Monaten um Grosny in Flammen stehen, haben der tschetschenischen Bevölkerung Lebensbedingungen auferlegt, denen viele körperlich nicht gewachsen sind. Durch die Behinderung humanitärer Hilfe für Flüchtlingslager sind dort Krankheiten, u.a. Tuberkulose, ausgebrochen, die viele Opfer gefordert haben.

Russische Soldaten als Kriegsopfer



Nach offiziellen russischen Angaben sind bis heute etwa 3.000 russische Soldaten in Tschetschenien umgekommen. Es lässt sich jedoch nachweisen, dass ihre Verluste wesentlich höher sind. In den beiden Tschetschenienkriegen haben sowohl Jelzin als auch Putin rücksichtslos junge unerfahrene, schlecht oder noch nicht ausgebildete Rekruten eingesetzt, die in großer Zahl bei den Kämpfen mit dem tschetschenischen Widerstand gefallen sind. Viele Soldaten starben außerdem an den Folgen ihrer Verletzungen während des Transports oder in einem Krankenhaus. Verschiedene Quellen sagen aus, dass russische Soldaten als Gefangene getötet wurden. Nicht wenige russische Soldaten desertierten und sollen in den Wäldern an Hunger oder Kälte gestorben sein.

Anfang Oktober 2000 hat das russische Verteidigungsministerium seine Praxis, jede Woche Verlustzahlen anzugeben, eingestellt. Dafür gab es zwei Gründe:

Die Angaben wurden dermaßen widersprüchlich und von vielen Seiten in Frage gestellt, dass die Militärs fürchten mussten, den letzten Rest an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Trotz mehrerer Erklärungen von Militärs und Politikern, der Krieg sei schon zu Ende oder kurz vor seinem erfolgreichen Abschluss, ist noch immer kein Ende der Kampfhandlungen in Tschetschenien in Sicht. Dies bedeutet jedoch, dass auch die Verluste unter den russischen Soldaten immer weiter ansteigen werden.

Die Union der russischen Soldatenmütter behauptete schon im ersten Tschetschenienkrieg, dass dreimal mehr Soldaten umgekommen waren, als die russischen Militärs angegeben hatten. Auch jetzt gehen sie von einer dreifach höheren Zahl an Gefallenen aus. Sie schätzen, dass im laufenden Krieg zwischen 6.000 und 8.000 Soldaten gefallen sind. Nach inoffiziellen Angaben aus Nato-Kreisen waren schon im Sommer 2000 12.000 russische Soldaten ums Leben gekommen.

EINE PUBLIKATION DER GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER * WEITERVERBREITUNG BEI NENNUNG DER QUELLE ERWÜNSCHT
 

LocoLupo

Vollkommener Meister
24. März 2003
522
@samhain
Danke für die Infos ...damit hast du mich unwissenden auch ein wenig mehr erleuchtet. Hoffentlich werd ich damit auch irgendwann so schlau und so weise wie juerik2003. Hoffentlich. :wink:


@Don
:rofl: :rofl: :rofl: :rofl: :rofl:
Öl??... hat er da Öl gehört?
Das riecht nach einem Job für ....

bush_superw.gif


SUPER-SCHORSCH !!! *tataa*



*edit* Sorry fürs :offtopic: spammen aber ich konnt grad nicht anders.
Don hat mich auf die Idee gebracht! Er hat schuld! :wink: :roll: :oops:
 

juerik2003

Großmeister
6. Juli 2004
66
samhain schrieb:
zitat aus der "süddeutschen":

...irgendwann während des alptraumes nahm die junge mutter all ihren mut zusammen und sprache einen der terroristen an:"wie könnt ihr unsere kinder dieser gefahr aussetzen?"
er antwortete:meine kinder haben sie umgebracht. da hat mich niemand gefragt."

es ist das alte auge um auge- zahn um zahn prinzip, das hier zum tragen kommt. so lange man sich dem immer nur an der oberfläche nähert, also immer nur die auswirkungen aber nie die ursachen in den allgemeinen fokus rückt, wird die terrorshow weitergehen- nicht nur in russland.

Hintergrund des gegenwärtigen Krieges


Bombenkrieg als Wahlkampfauftakt

Am 5. September 1999 haben die russischen Streitkräfte einen neuen Bombenkrieg gegen das kleine Kaukasusland Tschetschenien angefangen. Er begann drei Monate vor den Wahlen zur russischen Staatsduma am 19.12.1999. Russland führte ihn unter dem Vorwand der "Terrorismusbekämpfung". Zu den schrecklichen Bombenattentaten in Moskau und Wolgodonsk, bei denen mehr als 300 Menschen ums Leben kamen, gebe es eine tschetschenische Spur, behauptete die Propaganda der russischen Regierung.

Eine solche Spur hat sich bis heute nicht nachweisen lassen. Es verhärtete sich vielmehr der Verdacht, dass der russische Geheimdienst FSB hinter den Anschlägen stehen könnte. So veröffentlichte der Independent das Geständnis eines russischen Generals, der den FSB beschuldigte, für die Anschläge verantwortlich zu sein. (Independent, 7.2.2000)

Die Witwe des sowjetischen Bürgerrechtlers und Friedensnobelpreisträgers Andrej Sacharow, Jelena Bonner, bezichtigt die russische Führung, mit dem neuen Tschetschenien-Krieg innenpolitische Probleme zu überdecken. Sie sagte am 4.11.1999 vor dem Auswärtigen Ausschuss des US Senats: "Der erste Krieg wurde gebraucht, damit Präsident Jelzin wieder gewählt wurde. Dieser Krieg wird gebraucht, um die Popularität des jetzigen Ministerpräsidenten Wladimir Putin in den Meinungsumfragen zu erhöhen, den Boris Jelzin als Nachfolger ausgewählt hat. Für die russische Armee ist der Krieg attraktiv, weil er den Generälen die Möglichkeit gibt, Rache zu nehmen für die Niederlagen in Afghanistan und im ersten Tschetschenien-Krieg. Sie meinen, dass Alexander Lebed, die freie Presse und die öffentliche Meinung Schuld haben an der Niederlage. Das Regime hat keinen anderen Weg gefunden als den Krieg, um die Öffentlichkeit hinter sich zu scharen, von der ein Drittel von 51 Millionen unter der Armutsgrenze lebt."

Nach Boris Jelzins überraschendem Rücktritt zum Jahreswechsel 1999/2000 bereitete sich der ehemalige KGB-Offizier Wladimir Putin gezielt auf seine Wahlen zum russischen Präsidenten vor. Entgegen den Voraussagen von Wahlforschern wurde er schon im ersten Wahlgang am 26. März 2000 zum Präsidenten gewählt. Nach umfangreichen Recherchen der regierungskritischen Zeitung The Moscow Times war dies nur durch massiven Wahlbetrug möglich. So wurden in vielen Regionen säckeweise gefälschte Wahlzettel in die Wahllokale geschleppt oder die Gouverneure massiv angehalten, für Putin Stimmen zu sammeln, um an der Macht zu bleiben. (The Moscow Times, 14.10.2000)
(Statement of Elena Bonner for the Senate Foreign Relations Committee, 4.11.1999, verbreitet durch Institute for Democracy in Eastern Europe, Washington, http://www.idee.org)

Nach nahezu 16 Monaten Krieg gab der Kreml im Dezember 2000 seine neue Strategie bekannt: In 200 von 357 Ortschaften sollten russische Militärbasen eingerichtet werden. Die ehemalige Großmacht plant möglicherweise, sich für viele Jahre in der Kaukasus-Republik festzusetzen. Ein zweites Afghanistan droht.

Erschießungen und Massaker

(Töten von Mitgliedern einer Gruppe nach der Völkermordkonvention Art II a) Nach vielen vorliegenden Berichten und Zeugenaussagen wurden Zivilisten tschetschenischer Nationalität, aber auch Angehörige anderer Volksgruppen überall im Land wahllos von russischen Truppen einzeln oder in kleineren oder größeren Gruppen getötet. Russische Soldaten feuerten auf Zivilisten an Bushaltestellen, auf Menschenansammlungen in Straßen und auf Märkten oder in Moscheen. Sie ermordeten Menschen bei Hausdurchsuchungen und Plünderungen, Frauen nach Vergewaltigungen. Sie setzten Flammenwerfer und Handgranaten gegen Kinder, Frauen und unbewaffnete Männer ein, schossen auf Busse, auf zu Fuß flüchtende Menschengruppen, auf Flüchtlinge in Einzelfahrzeugen oder Konvois. Die Leichen der Ermordeten wurden häufig mit Benzin übergossen, verbrannt und in Massengräbern verscharrt, oder die Häuser, in denen die Toten lagen, wurden in die Luft gesprengt.

Menschenrechtsorganisationen und westliche Medien haben über eine Reihe von größeren Massakern berichtet, denen viele hundert Tschetschenen zum Opfer gefallen sind. Derartige Massenmorde wurden u.a. in Alkhan-Jurt, in Staropromylowski bei Grosny, in Katyr-Jurt und in Aldi bei Grosny begangen. Vielfach wurden auch schwer verwundete tschetschenische Kämpfer liquidiert. Die amerikanische Hilfsorganisation "Ärzte für Menschenrechte" hatte am 27.2.2000 erklärt, die Hälfte von 326 befragten tschetschenischen Vertriebenen hätten über Erschießungen von Zivilisten berichtet.

Bombardierungen, besonders die Zerstörung der Stadt Grosny

Landesweit starben viele tausend Menschen bei Luftangriffen auf zivile Ziele. So wurden Plätze, Märkte, Dörfer und Straßen, Flüchtlingskonvois und selbst mit Rotkreuzzeichen gekennzeichnete Krankenwagen, öffentliche Verkehrsmittel, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und Moscheen, Industrieanlagen und Fernsehstationen von der russischen Luftwaffe bombardiert. Menschen wurden bei Feldarbeiten oder beim Holzsammeln aus der Luft angegriffen und getötet. Gnadenlos wurde die tschetschenische Hauptstadt Grosny (früher etwa 400.000 Einwohner) fünf Monate lang bombardiert und dem Erdboden gleichgemacht. Die OSZE-Delegierte Audrey Glover stand fassungslos vor den Ruinen Grosnys und fühlte sich an das zerstörte Dresden von 1945 erinnert. Wiederholt beschossen Flugzeuge und Hubschrauber fliehende Einwohner. Entlang der Ausfallstraßen seien Felder Anfang Dezember 1999 mit Leichen übersät gewesen.

Das Ausmaß der Verwüstung Grosnys sei so groß, dass kaum ein Gebäude zu finden sei, das nicht durch Artilleriebeschuss beschädigt, von Bomben bis auf die Grundmauern zerstört oder von Kugeln durchsiebt sei, schrieb Michael Gordon in "The International Herald Tribune". Nach der Eroberung der Stadt berichteten Journalisten und Einwohner über Plünderungen, Vergewaltigungen, ungezählte Einzel- und Massenerschießungen und In-die-Luft-Sprengen von Bewohnern durch russische Soldaten in vielen Stadtteilen. Straßenweise wurden ganze Wohnblocks gesprengt, die Tote und möglicherweise noch Lebende in ihren Kellen begruben.

Filtrationslager

Nach der Einrichtung der sogenannten Filtrationslager wurden in Städten und Dörfern Tausende Tschetschenen, ganz überwiegend Zivilisten, in die Lager deportiert. Vielfach wurden einzelne oder kleinere Gruppen willkürlich an Straßen und auf Plätzen verhaftet, Menschen wurden nachts entführt, in einer ganzen Reihe von Fällen wurde Krankenhauspersonal – Ärzte und Schwestern – verschleppt. Nach der Ankunft im Lager mussten die Gefangenen ein Spießrutenlaufen absolvieren, wobei sie von den Wärtern mit Holzknüppeln, Gummischlagstöcken oder sogar mit Eisenhämmern geschlagen wurden. Überall wurden Frauen und Männer vergewaltigt. Misshandlungen und Folter sind an der Tagesordnung. Unvorstellbare Haftbedingungen, völlig unzureichende Ernährung, keine sanitären Anlagen, tagelanges Sitzen ohne Kleidung in kalten Haftzellen, Versprühen von Tränengas in den Zellen, nächtelanges Stehen mit erhobenen Händen, haben viele der Überlebenden zu Invaliden gemacht und zu schweren Traumatisierungen geführt.

Kriegsgefangene Tschetschenen sind ebenfalls Folterungen und Misshandlungen ausgesetzt. Trotz der traditionellen Zurückhaltung der Tschetschenen gibt es zahlreiche Berichte über Vergewaltigungen aus allen Landesteilen. Während der Massaker, der Beschießung von Flüchtlingstrecks und den Bombardements von Städten und Dörfern wurden Zehntausende Frauen, Kinder und Männer verwundet und traumatisiert. Tausende haben bleibende seelische und körperliche Schäden erlitten. Eine von Human Rights Watch zusammengestellte Ausstellung zeigt Bilder, die Flüchtlingskinder gemalt haben. Darauf sind brennende Häuser, Bomber und Krieg zu sehen. Das seelische Leid der Kinder kann ein Leben lang andauern.

Bombardierungen

Durch die systematische Bombardierung von Städten und Dörfern, durch drohende Folter, Vergewaltigung oder Ermordung, wurden Hunderttausende Einwohner Tschetscheniens zu Flüchtlingen und Vertriebenen. Wahrscheinlich wurde mindestens die Hälfte, möglicherweise bis zu zwei Dritteln der Bevölkerung zu Flüchtlingen oder lebt bis heute in Flüchtlingslagern. Die Umstände der Massenflucht und Massenvertreibung, besonders im Winter 1999/2000, unter Beschießung, Bombardement, ohne medizinische Versorgung, ausreichende Ernährung und Trinkwasser wird eine unbekannte, aber hohe Zahl von Opfern gefordert haben. Vor allem Alte, Kranke, Behinderte, Schwangere, Kleinkinder und Säuglinge haben unter diesen Bedingungen geringere Überlebenschancen.

Die systematische Behinderung humanitärer Hilfe und internationaler Beobachter hat diese Situation immer wieder dramatisch verschärft. Die gezielte Zerstörung der Stadt Grosny, die Unterbrechung der landwirtschaftlichen und industriellen Produktion, die Zerstörung von Wasser- und Elektrizitätswerken und –leitungen, die Beschießung von Ölquellen und - pipelines, die seit Monaten um Grosny in Flammen stehen, haben der tschetschenischen Bevölkerung Lebensbedingungen auferlegt, denen viele körperlich nicht gewachsen sind. Durch die Behinderung humanitärer Hilfe für Flüchtlingslager sind dort Krankheiten, u.a. Tuberkulose, ausgebrochen, die viele Opfer gefordert haben.

Russische Soldaten als Kriegsopfer



Nach offiziellen russischen Angaben sind bis heute etwa 3.000 russische Soldaten in Tschetschenien umgekommen. Es lässt sich jedoch nachweisen, dass ihre Verluste wesentlich höher sind. In den beiden Tschetschenienkriegen haben sowohl Jelzin als auch Putin rücksichtslos junge unerfahrene, schlecht oder noch nicht ausgebildete Rekruten eingesetzt, die in großer Zahl bei den Kämpfen mit dem tschetschenischen Widerstand gefallen sind. Viele Soldaten starben außerdem an den Folgen ihrer Verletzungen während des Transports oder in einem Krankenhaus. Verschiedene Quellen sagen aus, dass russische Soldaten als Gefangene getötet wurden. Nicht wenige russische Soldaten desertierten und sollen in den Wäldern an Hunger oder Kälte gestorben sein.

Anfang Oktober 2000 hat das russische Verteidigungsministerium seine Praxis, jede Woche Verlustzahlen anzugeben, eingestellt. Dafür gab es zwei Gründe:

Die Angaben wurden dermaßen widersprüchlich und von vielen Seiten in Frage gestellt, dass die Militärs fürchten mussten, den letzten Rest an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Trotz mehrerer Erklärungen von Militärs und Politikern, der Krieg sei schon zu Ende oder kurz vor seinem erfolgreichen Abschluss, ist noch immer kein Ende der Kampfhandlungen in Tschetschenien in Sicht. Dies bedeutet jedoch, dass auch die Verluste unter den russischen Soldaten immer weiter ansteigen werden.

Die Union der russischen Soldatenmütter behauptete schon im ersten Tschetschenienkrieg, dass dreimal mehr Soldaten umgekommen waren, als die russischen Militärs angegeben hatten. Auch jetzt gehen sie von einer dreifach höheren Zahl an Gefallenen aus. Sie schätzen, dass im laufenden Krieg zwischen 6.000 und 8.000 Soldaten gefallen sind. Nach inoffiziellen Angaben aus Nato-Kreisen waren schon im Sommer 2000 12.000 russische Soldaten ums Leben gekommen.

EINE PUBLIKATION DER GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER * WEITERVERBREITUNG BEI NENNUNG DER QUELLE ERWÜNSCHT

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Ein typisches antirussisches Propaganda, bringt mich sogar zum lachen,
wenn ich mal so was lese. :)

da gabs ja überhaupt keine Rebellen die haben ja nur gegen die Zivilbefölkerrung gekämpft. Auf jeden Fahl hab ich so einen Bild vor augen
wenn ich so einen Schrott lese.
:roll:
 

juerik2003

Großmeister
6. Juli 2004
66
Inachos schrieb:
juerik2003 schrieb:
Würde Tschetschenien morgen unabhängig, würden sich übermorgen die Untergrundgruppen keineswegs scharenweise zu Urschrei-Therapie-Gruppen oder zu Umschulungskursen auf Bienenzüchter, Kräuterbotaniker und Bergführer anmelden. Die Gruppierungen, die in Tschetschenien den Ton angeben, würden stattdessen den neuen Freiraum nutzen, ihr höchst zweifelhaftes Business weiter auszubauen. Zuzug bekämen sie aus aller Welt. Tschetschenien würde sehr schnell zu einer internationalen Räuberhöhle ersten Ranges avancieren, die lange Zeit von niemandem zu kontrollieren wäre. Und schon gar nicht von Xavier Solana, George Bush, Angela Merkel, Joschka Fischer oder Gerhard Schröder.

Aber vielleicht von einer internationale Friedenstruppe der UN?

Im Kosovo ist es jetzt ja auch vergleichsweise ruhig geworden, seit die UN-Truppen dort stationiert sind.


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Wenn Russen sich erstmal zurück ziehen, werden die Rebellen in einer Woche schon ganzen Land unter kontrolle haben, wenn die UN kommt wenn überhaupt eimarschieren, werden gebetet sich aus dem Land zuver.....ten. Und wenn das nicht geschieht werden schon in ersten Wochen sehr viele Soldaten sterben und das wird kein Land in UN das dulden und Truppen werden wieder abgezogen. Damit währe der 5Jährige Krieg und die 12000 tote Soldaten dort um sonst. Und der neue Konflikt hätte nicht sehr lange auf sich warten lasen. Rebelen und ganzen arabischen Söldner würden alles noch besser machen und bei genügenden Stärke würden sie wieder einen Nachbarsland angreifen, das Ziel ist ja destabilisation des ganzen Nordkaukasus dann können die auch noch leichter alles an ihre Macht reissen. Alles andere hab ich schon mehr mals beschrieben.

Und im Kosowo funktioniert das alles nur auf dem Papier.
 

juerik2003

Großmeister
6. Juli 2004
66
JimmyBond schrieb:
och ich liebe solche leute die einwenig ahnung von gerade mal einem thema haben und dann den grossen macker spielen...

ausserdem schreibst du im grunde immer nur das gleiche juerik

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Ich weis, aber manchen muss man das mehr mals durchkauen.

Ich spiele nicht Grossen Macker, sondern känne mich mit diesem Konflikt
viel besser aus wie ich das fest gestellt habe, als die meisten in diesem Forum.
 

innerdatasun

Intendant der Gebäude
19. Juli 2002
842
Ich weis, aber manchen muss man das mehr mals durchkauen.

Ich spiele nicht Grossen Macker, sondern känne mich mit diesem Konflikt
viel besser aus wie ich das fest gestellt habe, als die meisten in diesem Forum.

Ich weiß nicht wo bei dir "sich auskennen anfängt" und was das im einzelnen für dich bedeutet. Ich weiß nur für mich das ich mich in diesem konflikt auf keine seite schlagen kann. Ich finde du tust das auf eine ziemlich extreme art und weise, anders wie beispielsweise samhain der dies eher sachlich versucht.
Also nochmal, nur weil du dich vielleicht faktisch besser auskennen magst heißt das noch lange nicht das du dich moralisch im recht befindest.
 
G

Guest

Gast
juerik2003 schrieb:
TheUnknown schrieb:
EVO schrieb:
Lies bitte noch einmal, was ich vorher geschrieben habe. Erstens geht es um das Prinzip. Der Stärkere hat immer recht. Zweitens wollen die Mächtigen im Lande ihre illegale Macht, die durch tägliche Verbrechen gestärkt wird, behalten, und das können sie nicht, wenn Tschetschenien aus diesem Sumpf der Gewalt und des Chaos herauskommt und ein ordentliches politisches System erlangt. Drittens will die Mehrheit des Volkes die Unabhängigkeit nicht.

Der Stärkere hat immer recht? Was*? Welches Prinzip?
Das ist im Prinzip absoluter Nonsense, Alter.

Klar gibt es illegale Mächte und Chaos. Nach 10 Jahren Krieg kann ich mir gut vorstellen das da unten alles Mögliche herrscht als Demokratie und Selbstbestimmung. Ein Grund mehr für ein sofortiges Eingreifen einer helfenden, staken internationalen Hand. Die klare Verhälnisse wieder in das Land bringt und den Frieden diesmal dauerhaft sichert.

Auch kann ich mir sehr gut vorstellen das viele Menschen die Schnauze voll haben ... vom widerstand ...nach 10 Jahren und sich lieber mit dem Wiederaufbau des eigenen Landes beschäftigen würden als ständig um ihre Sicherheit zu bangen oder auf genug essen für den nächsten Tag zu hoffen.

10 Jahre ist ja eigentlich noch dazu eine leichte Untertreibung wenn man bedenkt das sich bereits im 19. Jahrhundert das islamische Bergvolk der Tschetschenen mit den Kollonialtruppen des Zaren blutige Schlachten geliefert hat.
:roll:

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Würde Tschetschenien morgen unabhängig, würden sich übermorgen die Untergrundgruppen keineswegs scharenweise zu Urschrei-Therapie-Gruppen oder zu Umschulungskursen auf Bienenzüchter, Kräuterbotaniker und Bergführer anmelden. Die Gruppierungen, die in Tschetschenien den Ton angeben, würden stattdessen den neuen Freiraum nutzen, ihr höchst zweifelhaftes Business weiter auszubauen. Zuzug bekämen sie aus aller Welt. Tschetschenien würde sehr schnell zu einer internationalen Räuberhöhle ersten Ranges avancieren, die lange Zeit von niemandem zu kontrollieren wäre. Und schon gar nicht von Xavier Solana, George Bush, Angela Merkel, Joschka Fischer oder Gerhard Schröder. --- kleiner ausdruck---

Das alles so bleibt, wie es ist, ist natürlich auch keine Alternative aber zu Zeit gibt keinen anderen Weg.

Die Rebellen werden jede Chance ausnutzen um dort wieder chaos herrschen zulassen,weil deren Ziel ist ein Grosskaukasus nach islamischen
Scharia Gesetz. Die haben Dagestan 1999 angegriefen wo die schon so zusagen 3 Jahre ihre Unabhängigkeit geniesen dürften, aber dafon weist du ja bestimmt nichts sonst würdest du nicht solche Beiträge schreiben.

Wenn du dich mehr informierst oder liest was ich in denn Beiträgen vorher geschrieben habe dann verstehst du es vieleicht.

Mit dem was juerik2003 hier schrieb, hat er sogar recht. Wer sich die Geschichte Tschetscheniens betrachtet von Stalins Zeiten bis heute, der müsste erkennen dass die Unabhängigkeit des Landes nicht wirklich das bringt was viele glauben. Ich verweise noch einmal auf den Bericht von arte, in dem genau diese Problematik aufgezeigt wurde. Hier der Link zur Sendung: http://www.arte-tv.com/de/geschichte-gesellschaft/mit-offenen-karten/392.html
 
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