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Gerät China ins Fadenkreuz der USA?

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Ein_Liberaler schrieb:
Genau das, daß Du Kapitalisten und Nationalsozialisten gleichermaßen verabscheust, finde ich abscheulich.

Ich weiß ich lehne mich (trotz der Meinungsfreiheit) zu weit aus dem Fenster und Relativierung des NS- Regimes wurde mir schon das eine oder andere Mal hier vorgeworfen. Das ist gesetzeswidrig, das weiß ich, aber es geht mir nicht darum auch nur den geringsten Teil daran zu beschönigen. Ich möchte nur auf strukturelle Parallelen zu den anderen Systemen hinweisen, auch was die Methodik des Privatkapitalismus angeht, man denke z.B. an den Irakkrieg, bzw. *ontopic* die aktuelle Fokussierung der Falken auf China. Aber lassen wir das. Dazu reicht die Meinungsfreiheit nicht aus.


Nestle. Ich zum Beispiel kaufe meine Kartoffeln beim Bauern. Das ist nur ein winziges Beispiel für eine Unmenge von kleinen und mittleren Unternehmen, die Du nicht kennst, weil sie nicht die ganze Republik beliefern, unter anderem nicht Deine Nachbarschaft.

Wie es den Landwirten heutzutage geht, sollte bekannt sein. Stellt sich die Frage, wie lange wir unsere Kartoffeln noch beim Bauern kaufen können.
Auch die Landwirtschaft ist auf dem Weg - ganz nach funktional differenzierendem Entwicklungsschema - zur groß angelegten Massenindustrie zu werden.

Totalitarismus. Ich fürchte, Du verwendest eine eigene Definition von Totalitarismus. Normalerweise nennt man einen diktatorischen Staat totalitär, der versucht, seine Untertanen durch totale Kontrolle und Einbindung aller Lebensbereiche in staatliche Institutionen zu willigen Mitträgern der eigenen Unterdrückung zu machen.

Okay, du hast recht. Ich übertrage den Begriff auf unser Privatkapitalistisches System. Durch Werbung und gezielte Manipulation seitens der Medien/Industrie/Wissenschaft wird uns suggeriert, daß es richtig sei zu konsumieren und den großen Firmen zu vertrauen, weil sie uns ja nur Gutes tun. Die Leute schlucken es, schließlich hat man sein ganzes Leben diesen Leuten vertraut. Ihre Macht baut sich weiter aus, sie schlucken die restlichen freien Teile der Industrie/Medien/Wissenschaft
und passen diese an ihre Vorstellungen an. Irgendwann sind sie so groß, daß du quasi nur noch für sie arbeiten kannst, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten, mit dem du von ihnen deine materiellen Grundbedürfnisse kaufst. Moderne Leibeigenschaft. Die Enstehungsgeschichte der Firma Krupp veranschaulicht dies sehr schön. In unserer globalen Zeit wirkt sich das dann global aus. Medien/Industrie/Wissenschaft decken sich dabei noch gegenseitig, damit auch wirklich alles nach Plan verläuft und die Macht da bleibt, wo sie ihrer Meinung nach hingehört - nicht zu den Leuten.
Hier kommt die Verschwoerungskomponente ins Spiel.
Privatkapitalistische Oligarchie, wenn du so willst. Die Aufstiegschancen des "American Dream" sind real auch nur den Kindern der Oligarchen
offen. Privatschulen, Rotary Junior Club, Skull & Bones, etc..
Übrigens spielt der "Adel" da trotz "Aufklärung" und sog. Humanismus immer noch eine durchaus schwere Rolle.
Sozialdemokratie ? Wähle alle vier Jahre zwischen A & B. A + B = C.
C ist die Herrschaft der hier schon häufig auch namentlich genannten global Player, Verschwörer, Weltherrscher, Bankiers, .........

daß bei uns niemand in ein Vernichtungslager gesperrt wird, unser Lebensstandard weit höher ist und in mehr oder weniger hohem Maße Rechtsstaatlichkeit, persönliche Freiheit und Redefreiheit herrschen

Ich habe 14 Jahre Schule hinter mir. Wenn das kein geistiges & Rückgrat Vernichtungslager ist, dort wird man mit IHREN Wertvorstellungen zugesch*****.
Ich weiß das meinst du nicht, aber es gab doch letztens noch einen Thread "Rheinwiesenlager", da treibt man den Teufel mit dem Beelzebub aus, von den Gulags und Guantanamo und den vielen uns unbekannten ganz zu schweigen, um uns die Freiheit und Demokratie zu "bringen".

Lebensstandard. Hat man einen Standard geschaffen, den man halten muss, um "glücklich" (oder das, was man dafür hält, resp. zu halten hat) zu sein, ist es natürlich leicht zu sagen wer nun glücklich ist, oder wer nicht, ist man es nicht muss man sich ja nur noch am Lebensstandard orientieren, eine Freikarte ins Glück, oder wie ?
Außerdem behält man leichter den Überblick über die Sklavenschaft.
Standardleben am Fließband vom Fließband, geschaffen durch Medien/Industrie/Wissenschaft (Wie war das nochmal mit der Definition von Totalitarismus).

Körperliche Freiheit ist größtenteils gewährleistet, aber was nützt das, wenn man nicht die geistige Freiheit hat, sich auch wirklich zu bewegen.

Systemfehler.de kenne ich. Das sind Gesellianer. Ich halte Gesells Ideen für nicht zielführend und schon seine Analyse für falsch.

Nicht nur, auch Anhänger Keynes, des geistigen Vaters moderner nachfrageorientierter Ökonomien, tümmeln sich dort. Denn auch er hat das Problem einer zinsbasierten Währung erkannt.

Den FED (der € gehört auch dazu) und die daraus resultierende Megainflation scheinst du ja auch zu kennen.

Ich glaube wir haben eine ähnliche Vorstellung, was eine funktionierende Gesellschaft angeht. Auch ich bin für freie zinslose Marktwirtschaft, aber wie gesagt entfernt sich unser System zunehmends davon.

Lass uns das per PN klären oder einen passenden Thread suchen/eröffnen, das wird allmählich :roll: ganz schön *offtopic*.

Gute Nacht.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Sentinel schrieb:
Ich weiß ich lehne mich [...]zu weit aus dem Fenster und Relativierung des NS- Regimes wurde mir schon das eine oder andere Mal hier vorgeworfen. Das ist gesetzeswidrig, [...]Ich möchte nur auf strukturelle Parallelen zu den anderen Systemen hinweisen, auch was die Methodik des Privatkapitalismus angeht, man denke z.B. an den Irakkrieg, [...]
Ich finde Deine Aussage nicht strafwürdig, und ich will sie eigentlich nicht als Relativierung des Nationalsozialismus werten. Eine solche Relativierung sollte für jeden denkenden und fühlenden Menschen unmöglich sein. Im Gegenteil empfinde ich sie als Diffamierung der anderen politischen Systeme. Was Washingtons Kriege angeht, rechne ich sie nicht dem Kapitalismus zu. Der Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem, kein politisches, und der Irakkrieg ist ein Werk der Politik, nicht der Wirtschaft. Ein Kapitalist hätte Iraks Öl einfach gekauft. Es ist ja ach genug geschmuggelt worden.
Wie es den Landwirten heutzutage geht, sollte bekannt sein. Stellt sich die Frage, wie lange wir unsere Kartoffeln noch beim Bauern kaufen können.
Auch die Landwirtschaft ist auf dem Weg - ganz nach funktional differenzierendem Entwicklungsschema - zur groß angelegten Massenindustrie zu werden.
Mein Cousin ist Nebenerwerbslandwirt. Er hat einen guten Job und baut nebenbei ein paar Morgen Kartoffeln und Hafer an. Sowas wird es immer geben. Ein guter Bekannter in Brandenburg bewirtschaftet 1.000 Hektar für die Nahrungsmittelindustrie, beliefert aber aber auch Freunde und Nachbarn mit Kleinstmengen. Abgesehen davon war die Landwirtschaft ja nur ein Beipiel.

Okay, du hast recht. Ich übertrage den Begriff auf unser Privatkapitalistisches System.
Und das ist meiner Ansicht nach nicht zu rechtfertigen. Der Kapitalismus kommt ohne Zwang und Gewalt aus, die im Totalitarismus systemtypisch sind.
Durch Werbung und gezielte Manipulation seitens der Medien/Industrie/Wissenschaft wird uns suggeriert, daß es richtig sei zu konsumieren und den großen Firmen zu vertrauen, weil sie uns ja nur Gutes tun. Die Leute schlucken es, schließlich hat man sein ganzes Leben diesen Leuten vertraut.
Schluckst Du es? Konsumierst Du, weil Werbung gemacht wird? Meines Wissens ist Werbung in erster Linie dafür mitentscheidend, was wir konsumieren, für unseren Entscheid für eine Marke, und weckt quasi nur als Nebeneffekt neue Bedürfnisse.
Ihre Macht baut sich weiter aus, sie schlucken die restlichen freien Teile der Industrie/Medien/Wissenschaft
und passen diese an ihre Vorstellungen an.
Sie passen sie eher den Wünschen der Kunden an. Ein Großkonzern, der arrogant über die Wünsche der Kunden hinweggeht, verliert sie an die Konkurrenz. Siehe den Absatzeinbruch beim neuen Golf.
Irgendwann sind sie so groß, daß du quasi nur noch für sie arbeiten kannst, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten, mit dem du von ihnen deine materiellen Grundbedürfnisse kaufst. Moderne Leibeigenschaft.
Von einem Konzern kann nur abhängig sein, wer sich weigert, seinen Wohnort zu wechseln. Und es gibt keinen einzelnen Konzern, der alle meine materiellen Grundbedürfnissen decken kann.
Die Enstehungsgeschichte der Firma Krupp veranschaulicht dies sehr schön.
Nämlich wie?
Hier kommt die Verschwoerungskomponente ins Spiel.
Privatkapitalistische Oligarchie, wenn du so willst. Die Aufstiegschancen des "American Dream" sind real auch nur den Kindern der Oligarchen
offen. Privatschulen, Rotary Junior Club, Skull & Bones, etc..
Nur der verhaßteste von allen, Bill Gates, ist ein Selfmademan? Und der Gründer von Walmart, natürlich. Oh ja, und die Eigentümer von McDonald's. Von den zahllosen mittelständischen Unternehmen nicht zu reden. Ich glaube, Du verallgemeinerst zu sehr.
Sozialdemokratie ? Wähle alle vier Jahre zwischen A & B. A + B = C.
C ist die Herrschaft der hier schon häufig auch namentlich genannten global Player, Verschwörer, Weltherrscher, Bankiers, .........
Und wieso gelingt es dann Bush entgegen seinen Versprechungen nicht, die Erbschaftssteuer abzuschaffen? Wieso kann die Bundesregierung eine Mindestbesteuerung für Unternehmen einführen, ohne die Vodafone nie mehr Steuern zahlen müßte? Ich stimme Dir gern zu, daß die Großkonzerne zu viel politischen Einfluß haben. Im Interesse einer freien Marktwirtschaft muß das eigentlich beendet werden. Aber sie sind weit von der Herrschaft entfernt.
daß bei uns niemand in ein Vernichtungslager gesperrt wird, unser Lebensstandard weit höher ist und in mehr oder weniger hohem Maße Rechtsstaatlichkeit, persönliche Freiheit und Redefreiheit herrschen

Ich habe 14 Jahre Schule hinter mir. Wenn das kein geistiges & Rückgrat Vernichtungslager ist, dort wird man mit IHREN Wertvorstellungen zugesch*****.
Ich weiß das meinst du nicht, aber es gab doch letztens noch einen Thread "Rheinwiesenlager", da treibt man den Teufel mit dem Beelzebub aus, von den Gulags und Guantanamo und den vielen uns unbekannten ganz zu schweigen, um uns die Freiheit und Demokratie zu "bringen".
Ehrlich, wenn Du die Schule mit einem Konzentrationslager vergleichst, weiß ich nicht, was ich dazu sagen soll. Ein Lagerüberlebender würde Dir wahrscheinlich eine pfeffern, und das wäre gut so. Die Menschenrechtsverletzungen der USA betrachte ich mit Sorge. Es ist kein Vergleich mit Nationalsozialismus und Stalinismus, aber sie sind sicher auf einem abschüssigen Pfad.
Lebensstandard. [...] Außerdem behält man leichter den Überblick über die Sklavenschaft.
Standardleben am Fließband vom Fließband, geschaffen durch Medien/Industrie/Wissenschaft (Wie war das nochmal mit der Definition von Totalitarismus).
Wer nicht mitmachen will, muß nicht. In der Marktwirtschaft gibt es nur Angebote, keinen Zwang. Das ist das glatte Gegenteil von Sklaverei.
Körperliche Freiheit ist größtenteils gewährleistet, aber was nützt das, wenn man nicht die geistige Freiheit hat, sich auch wirklich zu bewegen.
Ich verstehe Dich nicht. Wer nimmt Dir denn die geistige Freiheit?
Systemfehler.de kenne ich. Das sind Gesellianer. Ich halte Gesells Ideen für nicht zielführend und schon seine Analyse für falsch.

Nicht nur, auch Anhänger Keynes, des geistigen Vaters moderner nachfrageorientierter Ökonomien, tümmeln sich dort. Denn auch er hat das Problem einer zinsbasierten Währung erkannt.
Du hast vielleicht schon bemerkt, daß ich auch mit Keynes wenig anfangen kann. Herauszuarbeiten, wo ich ihre Fehler sehe, würde jetzt sehr weit führen.
Den FED (der € gehört auch dazu) und die daraus resultierende Megainflation scheinst du ja auch zu kennen.
Die EZB gehört zur Fed? Beweise, Watson! Megainflation stimmt natürlich. Sie ist eine der Ideen von John Maynard. Die Antwort heißt Gold, nicht Umlaufgebühr.
Ich glaube wir haben eine ähnliche Vorstellung, was eine funktionierende Gesellschaft angeht. Auch ich bin für freie zinslose Marktwirtschaft, aber wie gesagt entfernt sich unser System zunehmends davon.
Freie Marktwirtschaft wird immer Zinsen kennen. Die Abschaffung des Zinses stellt einen Eingriff dar. Wie ich den Artikeln von Gesellianern im Politikforum.de entnehme, wird es auch in einer noch zu chaffenden "Freiwirtschaft" noch Zinsen geben, nur nicht mehr so hohe.
Lass uns das per PN klären oder einen passenden Thread suchen/eröffnen, das wird allmählich :roll: ganz schön *offtopic*.

Einen Thread über Keynes und Gesell vielleicht?
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
@Sentinel

hier meine unterschrift

da hab ich erst mal nichts hinzuzusetzen ;)


@ein_liberaler

Und das ist meiner Ansicht nach nicht zu rechtfertigen. Der Kapitalismus kommt ohne Zwang und Gewalt aus, die im Totalitarismus systemtypisch sind.

wie biddä?

der kapitalismus kommt ohne zwang und gewalt aus? was hat siemens kürzlich getan? die menschen sind auf das geld angewiesen ergo kann man sie mit der drohung ihre stellen ins ausland zu verlegen zwingen ohne lohnausgleich mehr zu arbeiten....

das ist kein zwang?



Schluckst Du es? Konsumierst Du, weil Werbung gemacht wird? Meines Wissens ist Werbung in erster Linie dafür mitentscheidend, was wir konsumieren, für unseren Entscheid für eine Marke, und weckt quasi nur als Nebeneffekt neue Bedürfnisse

die mähr von der harmlosen werbung, die uns immer wieder gern untergejubelt wird..... werbung ist nichts als ein kommunikationsspiel... ein spaß.. haha... funktioniert eh nicht ( komisch dass da milliarden hineininvestiert werden wo es doch gar keine wirkung hat ) ... dieser klitzekleine nebeneffekt des neuen bedürfnisses, dass da geweckt wird auf ein produkt, dass vielleicht keine sau braucht ( klingeltöne... das geschäft läuft prima... dank der werbung... sms-flirt ... wie viele beispiele gibt es noch? )

Sie passen sie eher den Wünschen der Kunden an. Ein Großkonzern, der arrogant über die Wünsche der Kunden hinweggeht, verliert sie an die Konkurrenz. Siehe den Absatzeinbruch beim neuen Golf.

wer sich nicht geschickt anstellt beim bescheißen des kunden ;) hat einbrüche....

es entspricht doch nicht meinen wünschen, dass krankes schaf an kühe verfüttert wird .... hat aber toll funktioniert ... orientierung am kundenwunsch? preis gegen gesundheit?

suchtstoffe in zigaretten? kundenwunsch?

Von einem Konzern kann nur abhängig sein, wer sich weigert, seinen Wohnort zu wechseln. Und es gibt keinen einzelnen Konzern, der alle meine materiellen Grundbedürfnissen decken kann.

existenz für die arbeit... wie schön ;) ... der einzige wert der zählt.. anosnsten mach ich mich halt abhängig und erpressbar... da bin ich aber einfach selbst schuld...

wunderbar



Und wieso gelingt es dann Bush entgegen seinen Versprechungen nicht, die Erbschaftssteuer abzuschaffen? Wieso kann die Bundesregierung eine Mindestbesteuerung für Unternehmen einführen, ohne die Vodafone nie mehr Steuern zahlen müßte? Ich stimme Dir gern zu, daß die Großkonzerne zu viel politischen Einfluß haben. Im Interesse einer freien Marktwirtschaft muß das eigentlich beendet werden. Aber sie sind weit von der Herrschaft entfernt.

ja komisch nur, dass dir all die anderen biespiele für ihre macht nicht einfallen

Wer nicht mitmachen will, muß nicht. In der Marktwirtschaft gibt es nur Angebote, keinen Zwang. Das ist das glatte Gegenteil von Sklaverei.

ja genau wer nicht mitmachen will kann ja auch verrecken... freie entscheidung


Ich verstehe Dich nicht. Wer nimmt Dir denn die geistige Freiheit?

wie soll man dir das erklären?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Siemens hat zwei Angebote, ein teures von einem deutschen und ein billiges von einem osteuropäischen Arbeiter - warum sollte Siemens den Deutschen beschäftigen?

Werbung funktioniert. Würde Persil die Werbung einstellen, brächen die Verkäufe ein. Nicht weil die Menschen ihre Hemden nicht mehr waschen, sondern weil sie ein anderes Waschmittel kaufen würden. So ähnlich ist es bei einem Großteil der Werbung.

Die Menschen zum Kauf eines neuen, sinnlosen Produktes zu bewegen, ist dagegen nicht so einfach.

SMS und Klingeltöne sind also Deiner Meinung nach nur deshalb populär, weil Reklame dafür gemacht wird. Aha.

Und der Verkauf eines Produkts ist für Dich also grundsätzlich Betrug. Seltsame Einstellung.

Tabakwaren werden meines Wissens von jeher ausschließlich wegen der Suchtstoffe gekauft. Der Rindfleischmarkt ist nach Aufdeckung des BSE-Skandals zusammengebrochen. Ohne die Eingriffe der Regierung zur Unterstützung der Schafverfütterer mit Steuergeld wären nur die seriösen Züchter übriggeblieben. Bedank Dich bei Deinen Freunden mit den langen Fingern.

existenz für die arbeit... wie schön der einzige wert der zählt.. anosnsten mach ich mich halt abhängig und erpressbar... da bin ich aber einfach selbst schuld...

wunderbar

Wunderbar ist, was Du aus meinen Zeilen alles herauslesen kannst. Aber wenn Du in Deiner Heimat keine Arbeit findest, weil Dir der größte Arbeitgeber nicht zusagt, dann mußt Du halt umziehen. Oder bleiben, und aus Deinem Schrebergarten leben, wenn Dir das besser gefällt. Was sollen wir machen? Den örtlichen Konzern zwingen, sich von Dir den Arbeitsvertrag vorschreiben zu lassen?

ja genau wer nicht mitmachen will kann ja auch verrecken... freie entscheidung

Es ist natürlich völlig unzumutbar, eine Arbeit anzunehmen, wie? Wer nicht mitmachen will, der muß alles geschenkt kriegen, wie? Für solche Typen gibt es die Bahnhofsmission.
 

MacMannus

Geselle
14. November 2002
34
Ein_Liberaler schrieb:
Siemens hat zwei Angebote, ein teures von einem deutschen und ein billiges von einem osteuropäischen Arbeiter - warum sollte Siemens den Deutschen beschäftigen?

Weil Siemens auch will, daß die "teuren" Deutschen ihren teuren Krempel kaufen. Und ohne entsprechend hohe Löhne kein Konsum. Ich glaub nicht, daß sich ein günstiger Pole, alle zwei Jahre ein neues Handy etc. kauft.

Außerdem, BWL/Marketing 1. Semester: aufgaben des Marketing:

1) Bedarf verstärken
2) Bedarf schaffen

Wird wohl niemand ernsthaft bestreiten...oder?

wow, mein 23. Beitrag!!!
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@Ein_Liberaler

Der Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem, kein politisches, und der Irakkrieg ist ein Werk der Politik, nicht der Wirtschaft.

:lol: :lol: :lol:

und wir glauben alle an den weihnachtsmann!

wo lebst du eigentlich?
in einem neoliberalen wolkenkuckucksheim, das mit der realität aber auch gar nix zu tun hat?

ich schätze mal, das du dir die reportage "Auftrag ausgeführt
Der Präsident, das Öl, die Amigos ..." vor einigen wochen nicht angesehen hast.

dort kam deutlich u.a. zur sprache, das bereits vor dem irakkrieg, als noch nach (nicht vorhandenen) MVW gesucht wurde, die entsprechenden US-firmen ihre verträge unter dach und fach hatten.

Ein Jahr nach dem Einmarsch amerikanischer Truppen in den Irak ist die Diskussion
in den USA über Motive und Rechtfertigung des Krieges erneut entfacht. Geschäfte in Milliardenhöhe, die sich die "Amigos" des Weißen Hauses beim Wiederaufbau im Irak zuschanzen und Aktionen der US-Regierung, die das Terrain für das künftige "big business" im Irak sichern - das sind die Themen der "story".
So sichert die "Executive Order" von Präsident Bush den US-Unternehmen, die in irakisches Öl investieren, Öl fördern oder importieren wollen, Freistellung von jeder möglichen Strafverfolgung zu sowie gewaltige Steuernachlässe bzw. Investitionshilfen. "Ein Blanko-Scheck für die Ausbeutung des Irak", kommentiert Jurist Tom Devine. Und der renommierte Publizist Robert Bryce meint sarkastisch: "Die Verquickung von Politik und Geschäft, von militärischen und von ölorientierten Interessen, hat unter George W. Bush einen neuen Höhepunkt erreicht."

das folgende, um mir arbeit zu sparen, aus einem anderen forum kopiert:

- der Irakkrieg wurde um des Öl's willen geführt ... wußten wir zwar schon, aber noch ein paar Belege dafür zu bekommen, ist recht interessant.
- Es wurden ca. 8 Milliarden Dollar Steuergelder im Zusammenhang mit dem Krieg und dem Wiederaufbau an 70 Firmen vergeben.
- davon stehen 35 Firmen in direktem Zusammenhang mit einem Regierungsmitglied Bush's.
- allein 3,6 Milliarden gingen an zwei Unternehmen, die engste Verbindungen zu Cheney und Rumsfeld haben.
- davon gingen 2,6 Milliarden an Halliburton für Wideraufbaumaßnahmen - ohne Ausschreibung, ohne Preisvergleich und nachdem Halliburton während des Irakembargos Ölgeschäfte mit Hussein machte und nachdem das Unternehmen die US-Armee um 70 Millionen betrogen hatte.
- Dick Cheney bekommt noch heute mehr Geld von Halliburton, als er als Vizepräsident verdient.
- Bush hat inzwischen zwei Gesetze erlassen. Zum einen ließ er Brehmer verkünden, dass alle US-Firmen im Irak pauschal nur 15% Steuern zu zahlen haben ... fest und für immer. Die üblichen Steuern in den USA sind deutlich höher.
Und weiterhin hat er ein Gesetz erlassen, dass alle Geschäfte im Irak von jeder Gerichtsbarkeit ausgeschlossen sind. Es darf nicht ermittelt werden, es darf nicht geprüft werden. es darf keine Kontrolle geben. Betrug, Steuerhinterziehung, Umweltverschmutzung, Ausbeutung der Arbeitskräfte ... alles völlig straffrei.
- Es gibt im Irak einen Wiederaufbaufond, der mit den Ölverkäufen gespeist wird und der den Irakern gehört. Verwaltet wird er von den USA. In diesem Fond sollten internationalen Wirtschaftsprüfern zufolge 5 Milliarden Dollar liegen. Vorhanden sind nur 1 Milliarde. 4 Milliarden fehlen.


wenn du spätestens da keine verbindung zwischen wirtschaftlichen interessen und krieg siehst, dann weiß ich auch nicht.
noch nie in der geschichte der USA (und wohl nicht nur der...) hat es eine so enge verquickung zwischen "politik" und wirtschaft gegeben.
sieh dir doch mal an, woher die ganzen leute um bush herum stammen: aus der wirtschaft.
sie simulieren nun ganz oben politik, während es in wahrheit nur darum geht, ihren firmen die taschen zu füllen.

nochmal eine zusammenfassung der einträglichen geschäfte nicht nur der US-amerikanischen wirtschaft:

Irak: Chronik eines angekündigten Krieges
Medienmeldungen bis - 2003

http://bak-information.ub.tu-berlin.de/verzeichnisse/jobseite/news/iraknews/irak_chronik_presse.htm

Erhielten US-Firmen Irak-Aufträge ohne Ausschreibung?

Neue Studie über Vetternwirtschaft in der Bush-Regierung

Enge Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft vermuteten Experten in den USA schon länger. Eine neue Studie des Zentrums für öffentliche Integrität mit Sitz in Washington belegt, dass das Ausmaß der Vetternwirtschaft offenbar noch größer ist als bislang angenommen.

http://www.rp-online.de/public/article/politik/ausland/25191

Geschäft mit dem Tod

Die Wartung und Modernisierung der US-Kriegsflotte besorgt für 230 Millionen Dollar eine Privatfirma. Den lukrativen Staatsauftrag bekam United States Marine Repair, auch ein Unternehmen, an dem Carlyle beteiligt ist.
In der Luft, zu Land und zu Wasser: Mit allen US-Streitkräften ist Carlyle dank blendender Kontakte zur Regierung Bush im Geschäft.

Frank Carlucci, ehemaliger Verteidigungsminister unter Präsident Bush Senior, leitet die Firma Carlyle. An seiner Seite steht James Baker, ehemaliger Außenminister unter Bush Senior, und als Chefberater fungiert Ex-Präsident George Bush Senior persönlich, der Vater des heutigen Präsidenten.

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/8/0,1872,2040328,00.html

Krieg, Wiederaufbau, Privatisierung

Kabul, Bagdad, Monrovia - die Bush-Administration "ordnet" den Globus. Profitieren werden von dieser neuen Weltordnung - geht man nach den entsprechenden Plänen der USA für den Irak - vor allem transnationale Konzerne.

http://www.dirk-eckert.de/texte.php?id=432
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Ein_Liberaler schrieb:
Wunderbar ist, was Du aus meinen Zeilen alles herauslesen kannst. Aber wenn Du in Deiner Heimat keine Arbeit findest, weil Dir der größte Arbeitgeber nicht zusagt, dann mußt Du halt umziehen. Oder bleiben, und aus Deinem Schrebergarten leben, wenn Dir das besser gefällt. Was sollen wir machen? Den örtlichen Konzern zwingen, sich von Dir den Arbeitsvertrag vorschreiben zu lassen?

ja genau wer nicht mitmachen will kann ja auch verrecken... freie entscheidung

Es ist natürlich völlig unzumutbar, eine Arbeit anzunehmen, wie? Wer nicht mitmachen will, der muß alles geschenkt kriegen, wie? Für solche Typen gibt es die Bahnhofsmission.

von massenarbeitslosigkeit hast du noch nie was gehört oder?

dass es unter umständen nicht möglich ist einfach woanders hinzuziehen wo es noch arbeit gibt scheint für dich unverständlich..

jeder kann ja ne arbeit annehmen nicht wahr? für alle anderen gibt es also die bahnhofsmission... :lol:

du bist schlicht abgekoppelt von jeglicher realität.... das muss ich hier an dieser stelle mal so hart sagen...
du siehst doch, dass es eben nicht funktioniert, wenn massenhaft menschen aus einer region abwandern um wo anders arbeit zu finden. täglich schleppen sich massen von menschen aus ihren ländern nach europa um hier arbeit zu finden... doch in europa gibt es ja auch schon überall beträchtliche arbeitslosenzahlen...

für die alle gibt es ja zum glück die bahnhofsmission.... sind ja alle bloß zu faul einen job anzunehmen...

weißt du was spaßvogel.. ich bin durchaus nicht der typ, der sich hinsetzt und einfach nichts tut nach dem motto sollen halt die anderen für mich aufkommen ... in der tat versuche ich sogar mit eigenständiger arbeit geld zu verdienen, weil ich einfach keine möglichkeit sehe hier wegzuziehen nur um dann wo anders keinen job zu bekommen...

es mag dir verrückt erscheinen, aber als it-fachkraft hast du in deutschland heute ganz schön verloren ...

aber deiner meinung nach sind wir alle ja ein fall für die bahnhofsmission wenns dann nicht klappt nicht wahr?

ich hoffe wirklich dass dich irgendwas mal in die wirklichkeit zurückbringt..



:gruebel:

wo lebst du?
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@Balder

klingt in der tat nicht gut, kommt aber letztendlich nicht überraschend.
es ist seit jahrzehnten klar, das die ressource erdöl endlich ist, aber es hat irgendwie niemand so richtig gekümmert.
was den ausbau der sonnenenergie bzw. andere alternative energien angeht, hinkt man weit hinter den möglichkeiten hinterher.
das wird sich bitter rächen.

das folgende szenario, aus dem von dir geposteten artikel entnommen, soll möglichst nicht breitgetreten werden, wird aber in wohl naher zukunft wie ein tornado (über) uns alle hinwegfegen...

Ali Samsam Bakhtiari, Vizepresident der National Iranian Oil Company (NIOC) brachte neue Daten nach Berlin, die zeigten wie im Nahen Osten plötzlich und unerwartet Ölquellen versiegen, nachdem durch Flaschenbürstenbohrungen und Wasserinjektionen das letzte aus ihnen herausgeholt wurde.

Er sagte wörtlich:
"Die Krise ist nah, sehr nah. Der dritte Weltkrieg hat begonnen. Er betrifft bereits jeden Bürger des nahen Ostens, bald wird er überschwappen und jeden Bürger der Welt betreffen. Syriens Ölproduktion geht zurück, die des Jemen ebenso. Saudi-Arabien hat den Peakoilpunkt erreicht oder wird ihn bald erreichen."
Im privaten Kreis sprach er noch offener über die drohende Weltenergiekrise.

Man war auf der Konferenz auch der Meinung, das die Krise nicht dann ausbrechen würde, wenn die Ölfelder plötzlich versiegen, sondern schon dann, wenn die Massenmedien, die Bevölkerung und die Politik zur Kenntnis nehmen, dass sie bald versiegen. Gegenwärtig könnten die Massenmedien aber noch unter Kontrolle gehalten werden, man will keine Panik erzeugen.
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
Das Problem ist einfach Sonne und Wind sind nicht sehr ergiebige Energiequellen. Das ist keine Lösung, da muss man halt mit irgendwas Neuem aufkommen, was, das überlasse ich den Wissenschaftlern...
 

phoenix

Geheimer Meister
6. Oktober 2002
323
Als ich den Artikel ,den Baara gepostet hat gelesen habe, wurde mir doch ein bisschen unheimlich,die Prognosen ,daß das Öl der Saudis plötzlich versiegen konnte, daß der steigende Bedarf Chinas nicht gedeckt werden kann und der Irakkrieg, ließen in meinen Gehirnwindungen den folgenden Gedanken zu, daß falls das Öl zu ende geht und eine gigantische Krise
auslöst, die Amerikaner das Öl im Irak als Notreserve für ihr Militär
nutzen ,um jeden Krieg zu gewinnen...
und wenn das Öl der Saudis versiegt werden wohl keine Autos mehr fahren (dürfen) ,sondern Panzer....
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Gaara schrieb:
Das Problem ist einfach Sonne und Wind sind nicht sehr ergiebige Energiequellen. Das ist keine Lösung, da muss man halt mit irgendwas Neuem aufkommen, was, das überlasse ich den Wissenschaftlern...

naja wie man es nimmt ... ich denke man könnte mit wind und sonnenergie schon och so einiges machen... immerhin ist sonnenenerie eine ganz wesenliche energiequelle für das leben selbst auf diesem planeten... aber du hast recht wir müssen uns dringend was einfallen lassen um unsere energieausbeute effizienter zu gestalten... alternativen wie wasserstoff als energeispeicher sind schon seit langem kein wirkliches geheimnis... es wird nur zeit, dass man das wirklich mal im großen stil umsetzt ...

gruselig ist es allemal was da auf uns zu kommt...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Wind- und Sonnenenergie sind wie Waldbeeren. Überall vorhanden und völlig kostenlos, aber im Laden trotzdem teuer, weil das Einsammeln mühsam ist. Wasserstoff hat ein Problem, er diffundiert überall durch. Nicht gerade das ideale Speichermedium.

@ samhain:

Der Irakkrieg hat einigen wenigen Unternehmen genützt und der Mehrzahl geschadet. Daß Unternehmer versuchen, durch Beeinflussung der Regierung ihre Konkurrenz auszustechen oder den Bürger zu schröpfen, ist ein altbekanntes Phänomen und den Regierungen anzulasten, die darauf in eidbrecherischer Weise eingehen, nicht der Wirtschaft insgesamt. Wie gesagt, ohne das Embargo hätte man das irakische Öl einfach kaufen können.

@ forcemagick:

Du mußt Dich entscheiden, ob wir über unsere sozialdemokratische Wirklichkeit diskutieren sollen, die das Phänomen der Massenarbeitslosig keit produziert, oder über freie Marktwirtschaft, die das nicht täte.

@ MacMannus:

Dann sollte Siemens wohl am besten die Löhne verdoppeln. Umso mehr ihrer eigenen Produkte könnten die Angestellten kaufen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
also einmal scheint es nicht so, dass wasserstoff wegen seiner eigenschaften ungeeignet wäre .. immerhin scheint es entsprechende technologie zu geben um wasserstoff als energeispeichermedium sehr effektiv zu nutzen....

zum anderen ist die derzeitige situation ja nicht ausschließlich sozialdemokratische gegenwart und vorher wars nur super.. der mist, den wir derzeit ja letztlich weltweit erleben ist wohl kaum verursacht von der deutschen sozialdemokratie... obwohl diese natürlich in deutschland das ihre zur situation beigetragen hat...

du sagst ich müßte mich entscheiden ob wir über sozialdemokratische gegenwart sprechen wollten wobei diese ja massenarbeitslosigkeit kennt oder eben über freie marktwirtschaft, die keine massenarbeitslosigkeit kennen würde...

leider kann ich jedoch darin nicht mehr als eine utopische behauptung sehen.... du argumentierst immer es könnte keine arbeitslosigkeit gebn weil die freien kräfte des marktes schon alles richten würden.. .frei nach dem motto, die dem menschen inhärente göttliche logik und natürlichkeit würde, wenn sie nur nicht duch staatliche steuerversuche gestört würde die gesellschaft zur eierlegenden wollmilchsau entwickeln... jedoch scheint es mir eher so als hätte die menschliche natur eher eben zu unserem derzeitigem system geführt. die freien kräfte des marktes, die ja, wie ich deinen reden letztlich auch entnehme im prinzip auf den natürlichen trieben des menschen beruhen ( der markt existiert also letztlich als teil unserer selbst.. als eine art projektion oder folge unseres seins zwangsläufig seit anbeginn unserer geschichte ) haben aber eben nicht die vielen positiven effekte hervorgebracht von denen du sprichst...

gut unsere geschichte ist noch nicht am ende angelangt könntest du nun sagen und wir entwickeln uns ja weiter.. wenn wir jetzt die zügel locker lassen würde sich alles toll entwickeln...

doch welche indikatoren sollten mich zu dieser annahme führen? wo auf der welt könnte man sagen gibt es anhaltspunkte dafür, dass die freien kräfte die gesellschaft zum vorteil für den großteil der bevölkerung wandeln würden.... letztlich hat die industrialisierung und kapitalisierung uns menschen zwar einige kurzfristige vorteile gebracht aber unterm strich zerstören wir auch in noch nie gesehener geschwindikeit unsere existenzgrundlage ( den planeten ) . es gab wohl weder so viele reiche menschen wie jetzt auf der welt so wie es wohl noch nie so viele arme menschen auf der welt gab... unterm strich möchte ich fast bezweifeln, dass sich das prozentuale verhältnis zwischen den wohlhabenden und den armen wirklich verändert hat ( im globalen kontext betrachtet ) ... wo der kapitalismus relativ ungehindert walten kann arbeiten kinder in den übelsten situationen, arbeiten menschen ungeschützt mit giftigen stoffen etc.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
wenn wir wirklichen kapitalismus hätten, dann gäbe es weder syndikate noch arbeitgeberverbände oder sonstwas. es gäbe auch kaum kinderarbeit, weil man einsehen würde, dass diese kinder in der zukunft als konsumenten fehlen. es gäbe weder erste noch dritte welt, sondern nur eine...
aber so sehr ich das schätzen würde, gäbe es für jeden menschen nur arbeit, leben um zu arbeiten

ich sehe das ziemlich negativ und inzwischen komme ich mir echt etwas veroren vor zwischen großkapital, sozialem abstieg, ölkrisen und den eigenen persönlichen problemen

was will man machen??
:x
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
_Dark_ schrieb:
wenn wir wirklichen kapitalismus hätten, dann gäbe es weder syndikate noch arbeitgeberverbände oder sonstwas. es gäbe auch kaum kinderarbeit, weil man einsehen würde, dass diese kinder in der zukunft als konsumenten fehlen. es gäbe weder erste noch dritte welt, sondern nur eine...


hmmm ... ich weiß nicht... ich kann diesen automatismus nicht wirklich sehen.... warum gäbe es dann keine syndikate mehr? warum sollten nicht verschiedene unternehmen sich wie wir es ja schon kennen zusammenschließen um marktabsprachen zu halten? wäre es nicht naheliegend sich im geschäftlichen sinne gegenseitig zu unterstützen? es gibt ja nun auch niemanden mehr der das überwacht... selbst mit überwachung sind syndikate nicht immer zu vermeiden...

anstatt arbeitgeberverbänden sind andere interessenverbände denkbar in denen kräfte konsolidiert werden um bestimmte ziele zu erreichen..

dass kinderarbeit dann nicht mehr möglich wäre, weil kinder als zukünftige konsumenten zu wertvoll sind halte ich nicht für zwingend... eine einteilung in verschiedene klassen von menschen bedingt durch unterschiedliche einkommensverhältnnisse ist doch durchaus vorstellbar... dabei hätte man es natürlich auch mit nterschiedlichen klassen von konsumenten zu tun... für die kapitalisten also jene, die das kapital haben um produktionsmittel bereitzustellen könnte es doch durchaus lohnend sein eine schicht der working poor zu haben, die die niederen arbeiten übernehmen während die produzierten luxusgüter für die reicheren schichten gedacht sind... damit lässt es sich prima umsatz machen wie wir es ja schon zu den anfangszeiten der industriealisierung gesehen haben....

die schicht der working poor müßte ja zwangsläufig auch konsumieren.. ungeachtet ihrer lebensumstände.. es gäbe eben auch eine eigene produktklasse für diese menschen... auch mit den armen kann man noch prima geschäfte machen... nur halt eben auf einer anderen ebene...

ich meine es gibt weder eine garantie für diese oder jene entwicklung... aber ich für meinen teil halte es doch für möglich, dass sich geschichtliche abläufe wiederholen....

hin und hergerissen bin ich auch.. und die frage was zu tun ist kann ich nicht beantworten...

ich schlage vor kritisch zu bleiben, zu denken, zu diksutieren... sich selbst zu entwickeln....
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
forcemagick schrieb:
also einmal scheint es nicht so, dass wasserstoff wegen seiner eigenschaften ungeeignet wäre .. immerhin scheint es entsprechende technologie zu geben um wasserstoff als energeispeichermedium sehr effektiv zu nutzen....

Wasserstoff läßt sich mit der Brennstoffzelle ohne schädliche Abfallprodukte nutzen, daher die Verwendung in U-Booten. Als Speichermedium ist er anderen unterlegen, weil sich Schwund nicht vermeiden läßt. Außerdem ist wohl die Gewinnung recht energieaufwendig.

zum anderen ist die derzeitige situation ja nicht ausschließlich sozialdemokratische gegenwart und vorher wars nur super.. der mist, den wir derzeit ja letztlich weltweit erleben ist wohl kaum verursacht von der deutschen sozialdemokratie... obwohl diese natürlich in deutschland das ihre zur situation beigetragen hat...

Nein, es ist nicht nur die deutsche Sozialdemokratie schuld, und nicht nur die Parteien, die sich selbst sozialdemokratisch nennen. Auch die CDU ist eine sozialdemokratische Partei, auch Labour, auch die amerikanischen Demokraten sind eine. Und um Mißverständnissen vorzubeugen, ich werfe den Sozialdemokraten insgesamt nicht einmal bösen Willen vor. Sie befinden sich nur im Irrtum. (Viele Berufspolitiker und Lobbyisten halte ich dagegen für Schurken.)

du sagst ich müßte mich entscheiden ob wir über sozialdemokratische gegenwart sprechen wollten wobei diese ja massenarbeitslosigkeit kennt oder eben über freie marktwirtschaft, die keine massenarbeitslosigkeit kennen würde...

Ja, speziell was meinen Verweis auf die Bahnhofsmission angeht. Ich bin mir darüber im klaren, daß in unserer gegenwärtigen Situation genug Menschen unverschuldet ins Elend geraten. Allerdings können die eine vergleichsweise üppige staatliche Unterstützung beanspruchen.

leider kann ich jedoch darin nicht mehr als eine utopische behauptung sehen.... du argumentierst immer es könnte keine arbeitslosigkeit gebn weil die freien kräfte des marktes schon alles richten würden.. .frei nach dem motto, die dem menschen inhärente göttliche logik und natürlichkeit würde, wenn sie nur nicht duch staatliche steuerversuche gestört würde die gesellschaft zur eierlegenden wollmilchsau entwickeln... jedoch scheint es mir eher so als hätte die menschliche natur eher eben zu unserem derzeitigem system geführt.

Unser derzeitiges System ist erst gut hundert Jahre alt. Man könnte sich Hoffnungen machen, daß die Menschheit ihren Irrtum erkennt.

die freien kräfte des marktes, die ja, wie ich deinen reden letztlich auch entnehme im prinzip auf den natürlichen trieben des menschen beruhen ( der markt existiert also letztlich als teil unserer selbst.. als eine art projektion oder folge unseres seins zwangsläufig seit anbeginn unserer geschichte )

Das hätte ich selbst nie so schön formulieren können.

haben aber eben nicht die vielen positiven effekte hervorgebracht von denen du sprichst...

Da gehen unsere Ansichten auseinander. Meiner Meinung nach beruht unsere gute Versorgung mit Konsumgütern auf dem, was die Regierungen vom freien Markt übriggelassen haben. Sie wäre ohne Einmischung noch besser.

gut unsere geschichte ist noch nicht am ende angelangt könntest du nun sagen und wir entwickeln uns ja weiter.. wenn wir jetzt die zügel locker lassen würde sich alles toll entwickeln...

Ja.

doch welche indikatoren sollten mich zu dieser annahme führen? wo auf der welt könnte man sagen gibt es anhaltspunkte dafür, dass die freien kräfte die gesellschaft zum vorteil für den großteil der bevölkerung wandeln würden....

In China.

letztlich hat die industrialisierung und kapitalisierung uns menschen zwar einige kurzfristige vorteile gebracht aber unterm strich zerstören wir auch in noch nie gesehener geschwindikeit unsere existenzgrundlage ( den planeten ) .

Angesichts der Tatsache, daß wir auf lange Sicht alle tot sind (Keynes), ist es natürlich nur ein kurzfristiger Vorteil, daß wir nicht mehr zu zigtausenden verhungern und an Seuchen krepieren.

Ich behaupte, daß wir vor der Industrialisierung der Natur schwerer geschadet haben als heute. (Für den Planeten sind wir sowieso allerhöchstens sowas wie Akne. Da hat ein Meteoriteneinschlag ein ganz anderes Kaliber.) Griechenland, Spanien, Irland, Schottland wurden entwaldet. Wenn Du Dir nur Kunstdünger und Motoren (beginnend mit der Dampfmaschine) wegdenkst, bekommst Du ein Deutschland, das komplett von Getreide- und Kartoffelfeldern bedeckt ist. Die Wälder sind verheizt, es mangelt an Viehweiden, die Menschen hungern und frieren.

Daß wir heute in Wohlstand leben, erlaubt uns erst den Luxus, über die Erhaltung unseres Lebens hinauszudenken und die Natur zu schonen. Dem "Eingeborenen" ist der Urwald nur ein zukünftiges karges Maniokfeld, der Weg dahin heißt Brandrodung. Wir Kapitalisten können ihm eine andere produktive Tätigkeit als die Landwirtschaft bieten.


es gab wohl weder so viele reiche menschen wie jetzt auf der welt so wie es wohl noch nie so viele arme menschen auf der welt gab... unterm strich möchte ich fast bezweifeln, dass sich das prozentuale verhältnis zwischen den wohlhabenden und den armen wirklich verändert hat ( im globalen kontext betrachtet ) ...

Vielleicht steigt der Anteil der Armen sogar, ich weiß es nicht. Aber die reichen Völker sind ja auch in Fortpflanzungsstreik getreten. Und ich gebe zu bedenken, daß die Armen heute mehr haben als früher, daß sich auch die Situation der Armen gebessert hat. Auch das natürlich nur im globalen Kontext, ich rede nicht von Flüchtlingen und Bürgerkriegsgebieten. Obwohl... Möglicherweise wären die früher alle verhungert oder versklavt worden und man hätte es nie erfahren. Wäre es zynisch, wenn man sagte, selbst Flüchtlingen in Afrika geht es heute besser, wo sie von staatlichen und privaten Hilfsorganisationen versorgt werden?

wo der kapitalismus relativ ungehindert walten kann arbeiten kinder in den übelsten situationen, arbeiten menschen ungeschützt mit giftigen stoffen etc.

Das ist falsch. Kinderarbeit hat es immer schon gegeben, Arbeitsschutz war früher völlig unbekannt. Erst seit der industriellen Revolution können wir es uns leisten, auf Kinderarbeit zu verzichten und den wertvollen Arbeiter zu schützen. Die industrielle Revolution aber verdanken wir der freien Marktwirtschaft.

Im kapitalistischen Südkorea hat heute praktisch jeder einen Schulabschluß - keine Spur von Kinderarbeit. In Indien, wo unter den Gandhis mit dem Sozialismus experimentiert wurde, ist sie alltäglich. Die Umweltverschmutzung bis zur Vergiftung der Bevölkerung war in der DDR weit schlimmer als in der Bundesrepublik.
 

Fry

Geheimer Meister
10. August 2003
123
@ Ein Liberaler

Sry aber mir wurde bei deinem letzten Beitrag wirklich schlecht!

Der Kapitalismus ist ungefähr damit zu vergleichen, dass jemand rückwärts einen Abhang herunterspringt. Er hat zwar für einen Aufschwung in der westlichen Zivilisation gesorgt, jedoch haben die Arbeiter imer mehr eins auf den Deckel bekommen und nun stehen wir in Ländern wie den USA wieder irgendwo im 19. Jahrhundert.

Ich sehe keinen Unterschied zwischen einem durchschnittlichen Amerikanischen Staatsbürger heute und einem Arbeiter im 19. Jahrhundert, der in irgendwelchen Blockhäusern "wohnte".
Genausowenig erkenne ich den Unterschied zwischen einem George Bush und Napoleon.

Wobei mir gerade der einzige Unterschied klar geworden ist:
Früher wurde man von dem Adel zur Arbeit gezwungen, aber heute wird man einfach nur von Kapitalisten verarscht.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Die Arbeiter im 19. Jahrhundert hatten kein fließendes Wasser, keine Zentralheizung, kein Wasserklosett, keine Tetanusimpfung, keine funktionierende Chirurgie unter Betäubung, kein zweites Hemd, kein zweites Paar Schuhe, kein Auto, kein Fahrrad, keine Altersversorgung, oft nicht genug zu essen, keinen Urlaub, keinen Betriebsrat, kein Wahlrecht und keine Bildung. Das meiste davon hatte im 19. Jahrhundert überhaupt niemand, den Rest nur wenige Privilegierte.

Nachdem die Industrialisierung in Fahrt kam, hatten das zunächst die Wohlhabenden, dann bekamen es die Arbeiter, und zwar verbreiteten sich diese Güter in einer Geschwindigkeit, die in der Menschheitsgeschichte noch nie da war. Heute hat sie praktisch jeder.

Du wirst einwenden, daß wir das nicht den Kapitalisten, sondern den Gewerkschaften verdanken. Ich sage, die Gewerkschaften haben zur Verteilung beigetragen. Ohne die Kapitalisten wäre nichts zu verteilen gewesen, und die Verteilung hätte zum großen Teil auch ohne Gewerkschaften stattgefunden, wie in den Jahren des Aufschwungs im 19. Jahrhundert oder in der Wirtschaftswunderzeit.

Weiterhin könntest Du einwenden, daß in den USA keineswegs jeder eine Kranken- und Altersversicherung hat und Menschen in Wohnwagen hausen. Darauf läßt sich erwidern, daß es immerhin Medicare und Medicaid gibt und Wohneigentum wesentlich weiter verbreitet ist als in Deutschland.

Die Politik des Herrn Bush finde ich verantwortungslos. Sie hat für mich wenig mit freier Marktwirtschaft zu tun.
 

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