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Gott ist gerecht - der Tyrann ist Luzifer !

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
willst du andeuten, dass es zwei böse Wesen gibt (Vorschläge: Luifer+ahriman).
Du bist dem Luzi schon begegnet? 8O :lol:
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Selbstverständlich liebt Luzifer sein Spiel der Verwechslung und Täuschung, der es schafft, die wirklichen Verhältnisse zu pervertieren.

Ein geistig gereifter Mensch erkennt dies aber und trifft Vorkehrungen.

Er hat dann ein geistiges Schild als Schutzpanzer !

Um von oben her geleitet zu werden, muss man das Seine dazu tun.
Man muss sich über die Verbindung zum Göttlichen und über die göttlichen Gesetze im klaren sein. Man muss sich des Reiches Gottes bewusst werden, das kommen soll, und des Willen Gottes, der geschehen soll. Mit so vielem sollte der einzelne ins Reine kommen, und von den geistigen Gesetzen sollte er etwas mehr wissen, um zu verstehen, weshalb er auf dieser Erde lebt.

Auch heute ist dem Menschen, sobald er eine bestimmte Geistesstufe erreicht hat, die Möglichkeit des schnellen und sicheren Einkehrens in diese hohen Ebenen gegeben - er braucht nur sein Erdenleben danach zu richten. Mehr nach den Höhen hat er zu blicken als auf das, was die irdische Welt bietet – er soll sich nicht an das gebunden fühlen, was Eigentum der 'Welt' ist. Über das Weltliche, vergängliche, soll er sich erheben können und sich Rechenschaft darüber geben, was er dem Schöpfer und dem Erlöser schuldig ist.

Der Mensch sollte sich Gedanken darüber machen, wo er wohl wäre, hätte nicht Christus ein Erdenleben auf sich genommen und die Erlösung gebracht. Wissen sollte der Mensch, welche Abmachungen damals in der Hölle getroffen wurden als Christus die Heimkehrwilligen jenem Fürsten des Bösen entriss: dass dieser nicht mehr uneingeschränkt schalten und walten kann, sondern dass seither die Möglichkeit des geistigen Aufstiegs [in der Gotteswelt] besteht. Dafür sollte der Mensch dankbar sein, und diese Dankbarkeit könnte er durch sein Wirken im täglichen Leben zum Ausdruck bringen.

Die Gotteswelt begleitet den Menschen. Sie kennt die letzte Stunde seines Lebens, und sie erkennt auch, ob er all das erfüllt, was man von ihm erwartet. Es ist so schade, wenn die Geisteswelt Gottes erkennen muss, dass ein Menschenleben umsonst gelebt und daher wiederholt werden muss - schade besonders dann, wenn der Betreffende über die geistigen Gesetze unterrichtet war.

Trotz allem ist die Geisteswelt Gottes da, um den Menschen jenen Beistand zukommen zu lassen, den sie ihnen leisten darf - doch immer entscheidet der Mensch selber, was er will! Je nach dem Verhältnis, in dem er zur Geisterwelt Gottes steht, kann sie bei ihm wirksam werden - beim einen mehr, beim andern weniger.


Gruss

Arius
 

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
@arius: was ist deiner meinung nach der unterschied zwischen erde, paradies und himmel. also erde, da sind wir. paradies soll eine geistige zwischenebene sein. und im himmel ist alles perfekt?
Wie ich schon sagte, ich will ins paradies, nicht in den himmel. also was ist da anders als im himmel?
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Calileo schrieb:
@arius: was ist deiner meinung nach der unterschied zwischen erde, paradies und himmel. also erde, da sind wir. paradies soll eine geistige zwischenebene sein. und im himmel ist alles perfekt?
Wie ich schon sagte, ich will ins paradies, nicht in den himmel. also was ist da anders als im himmel?

Der Mensch bestimmt durch sein eigenes Leben den Platz, den er in der betreffenden geistigen Aufstiegsstufe nach dem Ablegen seines irdischen Körpers einnehmen kann. Es ist wie in einer irdischen Stadt, da gibt es auch bessere, schönere und weniger schöne Wohngegenden...

Göttliche Wesen besitzen vollständig Überblick über seine bestandenen und nicht bestandenen Prüfungen und wissen auch, was man vom Betreffenden vor seiner Menschwerdung erwarten konnte. Mancher erreicht nichts, mancher wenig, mancher aber auch sehr viel, was von seinem geistigen Stand abhängt, den er schon erreicht hat. Das Wissen darüber ist dem Menschen in der Regel versperrt.

Für aufsteigende Geistwesen sind die himmlischen Sphären ja nicht frei zugänglich und auch innerhalb der Aufstiegsebenen kann sich das Betreffende nicht beliebig bewegen. Die himmlsiche Welt ist eine Welt der Ordnung, Vielfalt und der Disziplin, der Höflichkeit und Liebe. Ein aufsteigendes Wesen muss sich nach den geistigen Gesetzen richten und kann nur zurück zur Erde, oder innnerhalb seiner Ebene oder hinab in tiefere Ebenen steigen. Durch Anstrengung und Besuch geistiger Schulen kann aber ein Fortschritt und auch ein Höhersteigen erreicht werden, ebenso wie durch ein erfolgreich bestandenes Erdenleben.

Die rein himmlischen Sphären sind sowieso für noch aufsteigende Wesen nicht betretbar. Geistige Flüsse, Mauern und Wächter verhindern dies. Freilich erlebt man bei der Beobachtung zurückgekehrter Wesen oft verzweifelte Versuche, diese Barrieren zu überwinden, was dann für Engel oft zum Lachen ist... Traurig ist auch der Anblick zurückgekehrter Pfaffen, die erbost und enttäuscht darauf reagieren, wenn sie nicht zu "ihren Heiligen" vorgelassen werden...

Ich hoffe, du hast verstanden, wie ich es darlegte.
Bitte dann auch zum eigentlichen Thema zurückkommen !

Danke und Gruss Arius
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Calileo schrieb:
willst du andeuten, dass es zwei böse Wesen gibt

Nein, will ich nicht! Lies meinen Beitrag bitte noch einmal!

Calileo schrieb:
Du bist dem Luzi schon begegnet

"Begegnet" ist das falsche Wort, da er, wie gesagt, keine Wesenheit im eigentlichen Sinne ist.

arius schrieb:
Selbstverständlich liebt Luzifer sein Spiel der Verwechslung und Täuschung, der es schafft, die wirklichen Verhältnisse zu pervertieren.

Das war wieder so klar! Jede Erfahrung, die nicht in dein Weltbild passt, ist natürlich ein dreister Täuschungsversuch des Bösen. Du hast keine Ahnung, Junge! Du hast wahrscheinlich weder jemals mit Luzi gesprochen (übrigends ein ausgesprochen langweiliger Zeitgenosse), noch mit Yehoschua! Also was maßt du dir an, über meine psychospirituellen Erfahrungen zu urteilen? Du wirfst mir mangelnde Reife vor? Junge, du könntest noch nicht einmal den Truthahn-Gegenfluch vernünftig ausführen, und dann redest du von mir und mangelnder Reife? Das ist schlichtweg lächerlich!

arius schrieb:
Er hat dann ein geistiges Schild als Schutzpanzer!

Üblicherweise wird das "Immunisierung gegen Argumentation" genannt, oder auch "Fanatismus". Es ist leider eine krankhafte Massenpsychose, die sich da bei dir festgesetzt hat, und kein göttlicher Schutzschirm.

Jener Schild, den du für von Gott gesandt hälst, ist in Wirklichkeit nichts als Verblendung!

magritte4.jpg


ALLES IST WAHR!
 

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
Tarvoc:
Nein, will ich nicht! Lies meinen Beitrag bitte noch einmal!
Um es mit deinen Worten auszudrücken:
Kannst du nicht vielleicht 'mal Klartext reden?

Tarvoc:
noch mit Yehoschua!
Wie kommst du darauf, dass Jesus Yehoschua heisst?

Tarvoc:
Du wirfst mir mangelnde Reife vor? Junge, du könntest noch nicht einmal den Truthahn-Gegenfluch vernünftig ausführen
kannst du?

@arius. Ja ja, das hast du alles sehr gut erklärt. Ich wollte aber mehr wissen, ob das Paradies meiner Vorstellung entspricht. Du weisst schon, weisse Strände, Palmen, immer gutes Wetter, schöne Frauen, gute Drinks, heisse Partys!
Kann ich auch innerhalb der geistigen Ebenen auftseigen, ohne auf die Welt zu kommen?
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Calileo schrieb:
Tarvoc schrieb:
Nein, will ich nicht! Lies meinen Beitrag bitte noch einmal!
Um es mit deinen Worten auszudrücken:
Tarvoc schrieb:
Kannst du nicht vielleicht 'mal Klartext reden?

Dann sage mir, was an meinem Beitrag unklar ist, und ich werde es dir in klaren und nüchternen Worten erklären.

Du sagst, ich würde damit sagen wollen, dass es zwei böse Wesenheiten gäbe, die sich in der Welt bekämpfen würden (du schlugst Luzifer und Ahriman vor, wenn ich mich recht erinnere). In meinem Beitrag steht aber eindeutig, dass nicht nur die Kategorien "gut" und "böse" hier nicht anwendbar (bzw. imho sogar komplett sinnlos) sind, sondern auch die Bezeichnung "Wesenheit" in diesem Kontext falsch (d.h. unzweckmäßig) wäre.

Alles klar?

Calileo schrieb:
Wie kommst du darauf, dass Jesus Yehoschua heisst?

Er hat es mir erzählt. :twisted:

Ne, aber jetzt 'mal im Ernst: Yehoschua ist einfach die aramäische (d.h. die ursprüngliche) Aussprache von Jesus. Oder eigentlich ist es eher so, dass Jesus die latinisierte Aussprache von Yehoschua ist.

[edit]Ausserdem ist Yehoschua als Mantra bei der Beschwörung offenbar effizienter als Jesus... wobei ich das natürlich keinesfalls verallgemeinern will...[/edit]

Calileo schrieb:

Sicher! ;)

Calileo schrieb:
Kann ich auch innerhalb der geistigen Ebenen auftseigen, ohne auf die Welt zu kommen?

Die Frage macht in meinen Augen irgendwie keinen Sinn...
 

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
Tarvoc:
Calileo hat folgendes geschrieben:
Kann ich auch innerhalb der geistigen Ebenen auftseigen, ohne auf die Welt zu kommen?


Die Frage macht in meinen Augen irgendwie keinen Sinn...
Die Frage war auch nicht an dich gerichtet!

Tarvoc:
Das ist aber nicht der Luzifer, den kennenzulernen ich bereits die "Ehre" hatte... gibt's zwei von der Sorte?

Deine Beschreibung passt imho mehr auf Yahwe oder Allah...
aha. Sieht ganz so aus, als wollest du Allah und Yahwe unterstellen, dass sie quasi das Duo-Paar alias Satan seien. hm. Sehr einfallsreich!
Und von wegen: den kennenzulernen ich bereits die Ehre hatte, sry aber dann wärest du wohl schon tot!

Du scheinst die geile Fantasy Story von Gott und dem Fall des Menschen durchwegs abzulehnen. Aber auf der anderen Seite bist du ein richtiger Fantasy Freak! Du erzählst von Truthhan Gegenflüchen und Begegnungen mit Doppel- Satanen die eigentlich gar keine Wesen sind. Mehr anonyme Wesen halt. Ich hab da nicht ganz den Durchblick. Ich will auf keinen Fall arius verteidigen, dessen Theorie auch noch eine Lücken hat, wie mir scheint. Aber hey, wärst du vielleicht so nett und würdest mir vielleicht verraten, was all die magischen Anspielungen auf Verfluchungen und "alles ist gut" bewirken sollen?

MFG Calileo
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Calileo schrieb:
Sieht ganz so aus, als wollest du Allah und Yahwe unterstellen, dass sie quasi das Duo-Paar alias Satan seien.

Keinesfalls. Ich kenne diese Herren (noch) nicht persönlich, da ich noch an Invokationen für sie arbeite, die für meine Psyche geeignet sind. Meine Schlüsse bezüglich Yahwe und Allah resultieren ganz allein auf den Aussagen und Taten einiger (meiner Ansicht nach) repräsentativer Vertreter ihrer Anhänger und den Vorschriften, die ihre Anhänger in ihren Heiligen Büchern niedergeschrieben haben. Es könnte durchaus auch sein, dass diese beiden Herren ganz anders sind, als sie gemeinhin von ihren Anhängern charakterisiert werden. Yahwe besaß immerhin die Dreistigkeit, die heiligen vier Buchstaben für sich zu beanspruchen (woraus sein Name resultiert), und verbat dann auch noch, sie auszusprechen! Aber wer weiss, vielleicht sind die Beiden ja in Wirklichkeit ganz anders. Wobei auch zu sagen ist, dass die Wirklichkeit der Natur von Göttern durch die Vorstellungen von ihnen definiert wird (d.h. genau umgekehrt wie bei Menschen).
Andererseits: Yehoschua ist auch anders, als ich ihn mir vorgestellt habe. Genaueres weiss ich aber erst, wenn ich sie (Yahwe und Allah) invoziert habe. Meine Aussage war also in gewisser Weise ein Vorurteil, allerdings ein falsifizierbares (und somit undogmatisches).

Im Übrigen möchte ich noch einmal betonen, dass von Begriffen wie "gut" und "böse", sowie von der Vorstellung von Wesenheiten (eigenen Egos) in diesem Bereich Abstand genommen werden muss! Sie sind unzweckmäßig!

Calileo schrieb:
sry aber dann wärest du wohl schon tot!

Du gehst immer noch von Mächten aus, die ausserhalb der menschlichen Psyche existieren.
Luzifer ist kein Ego, keine Wesenheit und kein Geist.

Calileo schrieb:
Du scheinst die geile Fantasy Story von Gott und dem Fall des Menschen durchwegs abzulehnen.

Es gab einen "Fall des Menschen".

Calileo schrieb:
Aber auf der anderen Seite bist du ein richtiger Fantasy Freak!

Du nennst es Phantasie, ich nenne es Psychologie.

Calileo schrieb:
Mehr anonyme Wesen halt.

Wenn es keine Wesen sind, sind es auch keine anonymen Wesen. Es sind vielmehr Faktoren der menschlichen Psyche. Oder auch der Kollektivpsyche, wenn dir das lieber ist, aber mir ist dieser Begriff zu esoterisch vorbelastet.

Calileo schrieb:
Ich hab da nicht ganz den Durchblick.

Das ist kein guter Wind, der keinen Geist verwirbelt.

Calileo schrieb:
Ich will auf keinen Fall arius verteidigen, dessen Theorie auch noch eine Lücken hat, wie mir scheint. Aber hey, wärst du vielleicht so nett und würdest mir vielleicht verraten, was all die magischen Anspielungen auf Verfluchungen [...] bewirken sollen?

Bewirken... eine gute Frage. Erst einmal sind sie natürlich von meinem Standpunkt aus betrachtet "wahr". Ich habe tatsächlich schon Yehoschua und die Anderen invoziert. Allerdings variieren meine möglichen Erklärungen für diese Phänomene, da ich es vermeiden will, mir ein singuläres Weltbild zuzulegen, und stattdessen so viele verschiedene Erklärungen und "Weltbilder" wie möglich in Betracht ziehe, um meinen Geist von singulären Vorstellungen total zu befreien (wie es auch die Kabbalisten, die Buddhisten und die Diskordier anstreben). Ein zweiter Grund ist Mindfuck. Meine Postings sind offensichtlich guerilla-ontologisch. Damit bezwecke ich, dass die Leser meiner Postings beginnen, selbst nachzudenken und ihre konditionierten Reflexe und singulären Weltbilder zu hinterfragen und somit abzubauen. Gewissermaßen ein getriggertes Selbstreprogramming...

Calileo schrieb:

Habe ich nie gesagt! Ich sagte, in meinen Augen machen absolute Begriffe wie "gut" und "böse" nur wenig Sinn. Ich halte "kreativ" und "destruktiv" für geeigneter.
 

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
@Tarvoc:
Wenn ich dich richtig verstanden habe, gehst du davon aus, dass sich alles in unseren Köpfen abspielt. Du betrachtest die Welt nicht religiös, nicht esoterisch, du betrachtest sie psychologisch/philosophisch.

Tarvoc:
Du gehst immer noch von Mächten aus, die ausserhalb der menschlichen Psyche existieren.
Luzifer ist kein Ego, keine Wesenheit und kein Geist.
Er ist eine Vorstellung?

Tarvoc:
Du nennst es Phantasie, ich nenne es Psychologie.
Die Grenze zwischen Fantasie und Wahrheit ist manchmal sehr unscharf. Ich versuche eben dies zu definieren: die Wahrheit.

Tarvoc:
Das ist kein guter Wind, der keinen Geist verwirbelt.
und auf Deutsch?


Tarvoc:
Bewirken... eine gute Frage. Erst einmal sind sie natürlich von meinem Standpunkt aus betrachtet "wahr". Ich habe tatsächlich schon Yehoschua und die Anderen invoziert. Allerdings variieren meine möglichen Erklärungen für diese Phänomene, da ich es vermeiden will, mir ein singuläres Weltbild zuzulegen, und stattdessen so viele verschiedene Erklärungen und "Weltbilder" wie möglich in Betracht ziehe, um meinen Geist von singulären Vorstellungen total zu befreien (wie es auch die Kabbalisten, die Buddhisten und die Diskordier anstreben).
Dabei solltest du einfach den Überblick bewahren! Was ist der Punkt deiner Weltanschauung? Gibt es überhaupt einen Punkt oder gibt es nur Fragezeichen?


Tarvoc:
Es gab einen "Fall des Menschen".
In unseren Köpfen oder wie?
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Calileo schrieb:
Wenn ich dich richtig verstanden habe, gehst du davon aus, dass sich alles in unseren Köpfen abspielt.

Das stimmt zwar, ist aber zu einfach. ;)

Calileo schrieb:
Du betrachtest die Welt nicht religiös

Kommt darauf an, was du unter "Religion" verstehst.

Calileo schrieb:

Jaein. Das, was man gemeinhin "Esoterik" nennt, ist für mich ein Teilgebiet der Psychologie.

Esoterik als Elitarismus (von eso-teros, innerer Kreis) ist jedoch absolut abzulehnen! Der wahre Erleuchtete denkt nicht elitär.

Calileo schrieb:
du betrachtest sie psychologisch

psychologisch-neurologisch, ja.

Calileo schrieb:

Betrachtung ist immer Interpretation und somit Philosophie.

Calileo schrieb:
Er ist eine Vorstellung?

Kann man so sagen. Allerdings eine kollektive, bzw. z.T. kollektiv-sublimale Vorstellung.

Calileo schrieb:
Die Grenze zwischen Fantasie und Wahrheit ist manchmal sehr unscharf.

Die Grenzen zwischen Fantasie und Wahrheit existieren nur in der Fantasie (also in der Wahrheit? (jetzt bin ich auch verwirrt.)).

Oder anders gefragt: Glaubst du, dass der Gedanke eines Einhornes ein wahrer Gedanke ist?

Calileo schrieb:
Ich versuche eben dies zu definieren: die Wahrheit.

Das ist gut, du bist auf dem "richtigen" Weg. Die Meisten versuchen immer noch, die Wahrheit zu interpretieren. ;)

Calileo schrieb:

Verwirrung regt die grauen Zellen an. Wenn du verwirrt bist, habe ich erreicht, was ich bezweckte.

Calileo schrieb:
Dabei solltest du einfach den Überblick bewahren!

Ich habe den Überblick über meine Vorstellungen. Möglicherweise mehr als viele Andere. ;)

Du glaubst gar nicht, wie schnell sich "Fnords" verselbstständigen können, wenn sie erst einmal ins Denken eingedrungen sind...

Calileo schrieb:
Was ist der Punkt deiner Weltanschauung?

In welcher von denen?

Ich bin der Meinung, Weltanschauungen sind erst einmal mentales Spielzeug. Und warum sollte man sich auf ein einzelnes Spielzeug beschränken?

Im Endeffekt glaube ich, dass der vollkommen Illuminierte auf jeden konditionierten Reflex (und somit jede singuläre Weltanschauung) vollkommen verzichten wird. Er ist dann wirklich "eins mit dem Universum".
Allerdings ist das natürlich auch nur eine konditionierte Vorstellung. :roll: :D

Calileo schrieb:
oder gibt es nur Fragezeichen?

Bin ich Camus? :twisted:

Calileo schrieb:
In unseren Köpfen oder wie?

Naja, ich habe mich vielleicht unklar ausgedrückt. Eigentlich gab es mehrere "Fälle", und jeder war eigentlich im Nachhinein betrachtet etwas "Positives", weil er den Menschen voranbrachte.

Der erste "Fall" war natürlich die Bewusstwerdung. Zum ersten Mal erkannte der Mensch, dass er seine Intelligenz auch einsetzen konnte, um die Natur zu beeinflussen, anstatt nur von ihr beeinflusst zu werden. Dies fand statt in der neolithischen Revolution. Die bezeichnende religiöse Vorstellung ist der Animismus. Dies ist das, was die Bibel als "Ursünde" bezeichnet: Die primäre Erkenntnis.

Der zweite "Fall" war die Hochkultur und fand statt in der Frühistorie (also ca. 4000 v.Chr.). Die Leute fanden heraus, dass Ackerkulturen weniger produktiv waren als städtisch organisierte Kulturen. Daraus bildete sich der erste primitive "Staat", das erste Monopolsystem, etc. Die bezeichnende religiöse Vorstellung ist der Polytheismus.

Der dritte "Fall" war die Imperialisierung und fand zum allerersten Mal richtig unter Pharao Echnaton im alten Ägypten statt, setzte sich aber erst in Griechenland und Israel und später ganz besonders in Rom durch. Die bezeichnende religiöse Vorstellung ist der Oligo- bzw. später der Monotheismus.

Der vierte "Fall" war die Erfindung des Buchdrucks und die daraus (allerdings mit zeitlicher Verspätung) entstehende Aufklärung, aus der (wieder mit zeitlicher Verspätung) Säkularismus, "Demokratie" und Industrialisierung hervorgingen. Die bezeichnenden religiösen Vorstellungen sind der Agnostizismus und der Atheismus oder wie Nietzsche sagen würde, der Nihilismus.

Der fünfte "Fall" steht kurz bevor mit der Perfektionierung globaler Kommunikation, die ein ganz neues Gesellschafts- und Denksystem notwendig und möglich machen wird. Die bezeichnende religiöse Vorstellung ist der humorvolle psychologische Pantheismus, aus dem schließlich die Transzendenz aller religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen hervorgeht.

Allerdings ist dies natürlich auch wieder nur ein Modell und erhebt daher keinen Anspruch auf totale Wahrheit oder Vollständigkeit.
 

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
Tarvoc:
Calileo:
oder gibt es nur Fragezeichen?
Bin ich Camus?
Dieser Satz hat ein Fragezeichen und ist folglich eine Frage! :twisted:
Gruss Aristoteles (ich bin ihm persönlich begegnet)

@Tarvoc: Interessante Weltanschauung! Sowas ist mir noch nie über den Weg gelaufen. Mal was Neues! :wink:


Tarvoc:
Naja, ich habe mich vielleicht unklar ausgedrückt. Eigentlich gab es mehrere "Fälle", und jeder war eigentlich im Nachhinein betrachtet etwas "Positives", weil er den Menschen voranbrachte.

Der erste "Fall" war natürlich die Bewusstwerdung. Zum ersten Mal erkannte der Mensch, dass er seine Intelligenz auch einsetzen konnte, um die Natur zu beeinflussen, anstatt nur von ihr beeinflusst zu werden. Dies fand statt in der neolithischen Revolution. Die bezeichnende religiöse Vorstellung ist der Animismus. Dies ist das, was die Bibel als "Ursünde" bezeichnet: Die primäre Erkenntnis.

Der zweite "Fall" war die Hochkultur und fand statt in der Frühistorie (also ca. 4000 v.Chr.). Die Leute fanden heraus, dass Ackerkulturen weniger produktiv waren als städtisch organisierte Kulturen. Daraus bildete sich der erste primitive "Staat", das erste Monopolsystem, etc. Die bezeichnende religiöse Vorstellung ist der Polytheismus.

Der dritte "Fall" war die Imperialisierung und fand zum allerersten Mal richtig unter Pharao Echnaton im alten Ägypten statt, setzte sich aber erst in Griechenland und Israel und später ganz besonders in Rom durch. Die bezeichnende religiöse Vorstellung ist der Oligo- bzw. später der Monotheismus.

Der vierte "Fall" war die Erfindung des Buchdrucks und die daraus (allerdings mit zeitlicher Verspätung) entstehende Aufklärung, aus der (wieder mit zeitlicher Verspätung) Säkularismus, "Demokratie" und Industrialisierung hervorgingen. Die bezeichnenden religiösen Vorstellungen sind der Agnostizismus und der Atheismus oder wie Nietzsche sagen würde, der Nihilismus.

Der fünfte "Fall" steht kurz bevor mit der Perfektionierung globaler Kommunikation, die ein ganz neues Gesellschafts- und Denksystem notwendig und möglich machen wird. Die bezeichnende religiöse Vorstellung ist der humorvolle psychologische Pantheismus, aus dem schließlich die Transzendenz aller religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen hervorgeht.

Allerdings ist dies natürlich auch wieder nur ein Modell und erhebt daher keinen Anspruch auf totale Wahrheit oder Vollständigkeit.
Mit Fall ist nicht Fall im Sinne von Fall/die Akte/das Ereignis gemeint, sondern Abfall i.S.v. runter fliegen! Also: sind wir aus dem Himmel runter geflogen auf die Erde? (Fragezeichen!)
Was du beschreibst ist genau das Gegenteil, nämlich positive Fälle/Ereignisse, also Aufstiege/Evolution.


Tavoc:
Kommt darauf an, was du unter "Religion" verstehst.
Immer mal wieder gern zitiert:
Bevölkerungsgruppen in langen Traditionen, aber auch von Individuen neu entwickelte, kultivierte, gemeinsame oder persönliche Glaube an das über die direkt erfahrbare Existenz Hinausgehende, zumeist an eine oder mehrere übernatürliche (persönliche oder unpersönliche) transzendente Wesenheiten (Gott) oder Prinzipien (z.B.Dao), gewöhnlich verbunden mit einer Heilslehre, Symbolsystemen und Ritualen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Religion
Aber gut dass du fragst (!). Ich selber versuche von der Idee der Religion weg zu kommen. Denn der entscheidende Punkt der Religion ist für mich:
1. Dogma 2. System 3. Macht
Dadurch sind Religionen sehr anfällig, ihren ursprünglichen Zweck zu verlieren und zu blossen Machterhaltungssystem zu verkommen.

Tarvoc:
Jaein. Das, was man gemeinhin "Esoterik" nennt, ist für mich ein Teilgebiet der Psychologie.

Esoterik als Elitarismus (von eso-teros, innerer Kreis) ist jedoch absolut abzulehnen! Der wahre Erleuchtete denkt nicht elitär.
wahr ist! Heute wird Esoterik aber weniger im Sinne von Geheimlehre verwendet. Lass mich meine Frage reformulieren (!):
Nimmst du an, dass das Universum mehr ist, als das Offensichtliche? Gibt es das "über-materielle" (nicht über-natürlich, denn alles ist schlussendlich Natur!). Um es einfacher auszudrücken: Magie! Ja oder nein?

Tarvoc:
Kann man so sagen. Allerdings eine kollektive, bzw. z.T. kollektiv-sublimale Vorstellung.
erkläre sublimale Vorstellung!

Tarvoc:
Die Grenzen zwischen Fantasie und Wahrheit existieren nur in der Fantasie (also in der Wahrheit? (jetzt bin ich auch verwirrt.)).
Dafür liebe und hasse ich die Sprache. Mit der Sprache werden wir die Wahrheit nie ausdrücken können. Denn in jenem Moment, wo du "etwas" in das allgemeine System der Sprache drückst, gehen Informationen verloren. Die Sprache kann also nur eine Annäherung an die Wahrheit sein.

Tarvoc:
Oder anders gefragt: Glaubst du, dass der Gedanke eines Einhornes ein wahrer Gedanke ist?
Gegenfrage: Wenn im Wald ein Baum fällt, es aber niemand hört, hat es dann wirklich statt gefunden?
Solche Fragen sind nur dank der Sprache möglich. Wenn wir erst einmal die Sprache überwunden haben, sind solche Verwirr-Spiele nicht mehr möglich. Lass mich aber die Frage so gut es geht beantworten:
1. Alles lebt!
1.1 Leben definiert sich durch Bewusstsein
2. Die Realität ist subjektiv
2.1 Subjektivität ergibt sich durch die Tatsache, dass alles lebt
2.2 Subjektivität definiert sich durch die Tatsache, dass die Realität auf verschiedenen Realitätsschichten aufgebaut ist.
2.2.1 So viele Realitätsschichten nämlich, wie es leben gibt!
2.2.2 Weil alles lebt, unendlich viele Realitätsschichten!
wow. Ich bin selber von mir überrascht, das hätte ich mir nie zugetraut!
alles klar soweit?
Um jetzt auf deine Frage zurück zu kommen:
Der Gedanke an das Einhorn ist ein wahrer Gedanke, denn es gibt kein unwahrer Gedanke, weil alles denkt! Und weil niemand gleich denkt, wäre die objektive Welt nur verschieden, weil jeder sie anders wahrnimmt. Da aber jene, die Wahrnehmen selber Teil der objektiven Welt sind und bekanntlich alles lebt, ist Objektivität eine Illusion.
Es gibt nur eine Objektivität: Gott! Denn Objektivität setzt voraus, dass du zu jeder Zeit und an jedem Ort über alles informiert bist. D.h. du musst alles wissen! Um das Problem aufzulösen und der Theorie vom Fall des Menschen anzugleichen stelle ich folgende Hypothese auf:
Alles ist subjektiv. Das Ziel ist die Objektivität (Gott). Diese haben wir in jenem Moment erreicht, wo wir alle Schranken (d.h.: Dimensionen, Bsp Raum und Zeit) überwunden haben und mit allem eins werden! Dann sind wir Gott, weil wir alles sind.

wow. Ich muss mich selbst loben. So was schlaues ist mir im Leben noch nie in den Sinn gekommen! Was meinst du Tarvoc, hab ich gut gesprochen?
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Calileo schrieb:
Dieser Satz hat ein Fragezeichen und ist folglich eine Frage! :twisted:

Ja, aber eine sokratische. ;)

Calileo schrieb:
ich bin ihm persönlich begegnet

Ich habe bis jetzt noch keinen Grund, dir das nicht zu glauben.

Calileo schrieb:
Interessante Weltanschauung! Sowas ist mir noch nie über den Weg gelaufen. Mal was Neues! :wink:

:D

Calileo schrieb:
Mit Fall ist nicht Fall im Sinne von Fall/die Akte/das Ereignis gemeint, sondern Abfall i.S.v. runter fliegen! Also: sind wir aus dem Himmel runter geflogen auf die Erde?

Ganz richtig: Der Himmel war die säugetierische Bewusstlosigkeit, die ersetzt wurde durch die Qual der bewussten Existenz. Es geht hier um den "Fall" von Weltbildern (was Crowley "Equinoctien" nannte). Der "Fall", der den Polytheismus vollständig durch den Monotheismus ersetzte, war z.B. der Fall des römischen Reiches und damit auch der Fall des alten Weltbildes.

Bevölkerungsgruppen in langen Traditionen, aber auch von Individuen neu entwickelte, kultivierte, gemeinsame oder persönliche Glaube an das über die direkt erfahrbare Existenz Hinausgehende, zumeist an eine oder mehrere übernatürliche (persönliche oder unpersönliche) transzendente Wesenheiten (Gott) oder Prinzipien (z.B.Dao), gewöhnlich verbunden mit einer Heilslehre, Symbolsystemen und Ritualen.

In dem Falle bin ich religiös. ;)

Calileo schrieb:
Aber gut dass du fragst (!). Ich selber versuche von der Idee der Religion weg zu kommen. Denn der entscheidende Punkt der Religion ist für mich:
1. Dogma 2. System 3. Macht

Nicht notwendigerweise. Im Moment kommen einige "Religionen" auf, die keine Dogmen verwenden, sondern stattdessen Katmen (relative und z.T. paradoxe Sätze, die nicht zum blinden Glauben auffordern, sondern zum Denken anregen). Die keine Organisation aufweisen, sondern eine Desorganisation (die Vermeidung von Organisation). Die keine Hierarchie aufweisen, sondern eine geistige Anarchie.

Eine davon wäre z.B. der Diskordianismus.

Calileo schrieb:
Nimmst du an, dass das Universum mehr ist, als das Offensichtliche?

Das nimmt sogar die Wissenschaft an. ;)

Calileo schrieb:
Gibt es das "über-materielle".

In der Tat, allerdings nicht als Weltseele. Allerdings gibt es nicht nur das Über-Materielle, es gibt sogar das Materielle streng genommen nicht, bzw. nur in unserer Vorstellung. Ebenso wie Raum und Zeit.
Vielmehr ist alles der dystemporale und dyslokale Informationsfluss der subquantischen Variable.

Calileo schrieb:
Um es einfacher auszudrücken: Magie!

Vieles, was allgemein als Magie bezeichnet wird, ist einfach nur Psychologie. Anderes wiederum könnte auch Technologie sein. Jede Technologie, wenn sie nur hochentwickelt genug ist, könnte einem Primaten (und etwas Anderes ist der Mensch im Grunde noch nicht) wie Magie vorkommen. Tatsächlich jedoch glaube ich auch, dass es möglich ist, auf neuralem Wege (durch Stimulierung des Gehirns) die subquantische Variable zu beeinflussen, wodurch ich Fernwirkungen nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen kann. ;)

Calileo schrieb:
sublimale Vorstellung!

Sublimal bedeutet unterbewusst.

Eine sublimale Vorstellung ist also eine Vorstellung, die du hast, aber die dir nicht bewusst ist.

Calileo schrieb:
Mit der Sprache werden wir die Wahrheit nie ausdrücken können.

Das ist wahr. :twisted:

Calileo schrieb:
Denn in jenem Moment, wo du "etwas" in das allgemeine System der Sprache drückst, gehen Informationen verloren. Die Sprache kann also nur eine Annäherung an die Wahrheit sein.

Völlig richtig!

Calileo schrieb:
Gegenfrage: Wenn im Wald ein Baum fällt, es aber niemand hört, hat es dann wirklich statt gefunden?

Gute Frage. Ich würde sagen, ein Objekt, das auf kein anderes Objekt irgendeine Auswirkung hat und haben kann, existiert auch nicht, bzw. seine Existenz besitzt erstens keine Relevanz und zweitens keine empirische Überprüfbarkeit, womit es sinnlos wird, darüber zu reden.

Calileo schrieb:
1. Alles lebt!
1.1 Leben definiert sich durch Bewusstsein

Definiere bitte Bewusstsein. Der Satz ist nämlich so für sich zu unscharf. Eine Mikrobe hat bestimmt kein mit dem Menschen vergleichbares bewusstes Sein.

Calileo schrieb:
2. Die Realität ist subjektiv

Das ist schon 'mal definitiv falsch. Die Realität ist nicht subjektiv, sonst wäre sie nicht die Realität. Es sind lediglich alle Betrachtungsweisen der Realität subjektiv, und folgerichtig auch alle Aussagen, die über die Realität gemacht werden können. Ein weiterer Grund für das Falsifikationsprinzip!

Calileo schrieb:
2.2 Subjektivität definiert sich durch die Tatsache, dass die Realität auf verschiedenen Realitätsschichten aufgebaut ist.

Redest du von Weltanschauungen? Also quasi "Realitätslandkarten"?

Calileo schrieb:
Da aber jene, die Wahrnehmen selber Teil der objektiven Welt sind [...], ist Objektivität eine Illusion.

Präzise. Den Satzteil in der Mitte hättest du dir aber sparen können.

Wobei du natürlich zwischen "Objektivität" im erkenntnistheoretischen Sinne und "Objektivität" im ontologischen Sinne unterscheiden musst. Wenn es eine Objektivität gibt, ist sie jedenfalls für uns unmöglich völlig erkennbar und definierbar und somit für die Diskussion nicht von Relevanz.

Calileo schrieb:
Es gibt nur eine Objektivität: Gott!

Definiere den Begriff "Gott".

Calileo schrieb:
Denn Objektivität setzt voraus, dass du zu jeder Zeit und an jedem Ort über alles informiert bist.

Nicht nur. Die Objektivität setzt ausserdem voraus, dass du dir über die Informationen, die du bekommst, keine Meinung (konditionierte Reflexe) bildest. M.a.W. der "Beweisführer" (jener Teil des Bewusstseins, der alle Fakten so filtert, dass sie in das eigene Weltbild passen) muss vollkommen inaktiv bzw. nicht vorhanden sein.

Das heißt, du musst nicht nur alle Informationen gleichzeitig bekommen, sondern du musst auch alle gleichzeitig verarbeiten und verwerten wollen.

Calileo schrieb:
Das Ziel ist die Objektivität.

Wie verstehst du diesen Satz?

Calileo schrieb:
Dann sind wir Gott, weil wir alles sind.

Oder weil alles wir ist.

Calileo schrieb:
Was meinst du Tarvoc, hab ich gut gesprochen?

"Du bist schön, Theaitetos." (Sokrates in Platons Dialogen)
 

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
Tarvoc:
Definiere den Begriff "Gott".
An dieser Definition werden wir uns noch die Zähne ausbeissen :twisted:
Ich will mich ausdrücklich vom Begriff Gott wie er im Christentum verwendet wird distanzieren. Auch die poletheistischen Götter (Zeus/Jupiter, Ares, Mars, Venus etc.) sind nicht gemeint. Ich bin aber überzeugt, dass diese Anschauungen auch ihre Richtigkeit haben.
Zuerst müssen wir uns von den gängigen Vorstellungen lösen, um die Sache ohne Vorurteil angehen zu können. So erhalten wir einen Überblick über die geistigen Landkarten. Dann können wir immer noch existierende Erklärungsmodelle einbeziehen.
Ich betrachte Gott als den Versuch, alles Leben zu ordnen. Den Überblick gewinnen, ausgehend von einer Idee. Selbstverständlich gehört da auch dazu, woher wir kommen und wohin wir gehen. Für mich ist Gott das Zentrum der Weltseele. Jetzt muss ich natürlich Zentrum und Weltseele definieren.
Weltseele ist der Versuch, der Kraft die hinter allem steht einen Namen zu geben (wie ich schon sagte, Namen sind nie 100% zutreffend). Es ist eine Energie, die ausserhalb des materiellen Universums fliesst. Trotzdem wirkt sie auf uns ein, jeden Tag. Wir Seelen sind aus dieser Kraft hervor gegangen. Es ist der Stoff, aus dem die Welt gebaut ist. Eine unendliche Kraft.
kurz: Weltseele = Leben
Mit Zentrum der Weltseele, oder eben, Zentrum des Lebens, mein ich die Mitte, die Quelle von allem. Dieses Zentrum steht ausserhalb von unserem Verständnis von Raum und Zeit. Es ist, war und wird immer sein. Denn Zeit ist eine Illusion.
nochmals die Kurzfassung: Gott = Leben
Schlussendlich lässt sich alles auf ein Wort reduzieren: Leben :!:

Tarvoc:
Eine davon wäre z.B. der Diskordianismus.

Ich erlaub mir, das mal zu zitieren:
Tatsächlich ist die PRINCIPIA das Werk eines zeitreisenden Anthropologen aus dem 23.Jahrhundert. Gegenwärtig bewegt er sich unter uns als Computerspezialist, Bon Vivant und Philosoph namens Gregory Hill. Er hat außerdem einige Ausgaben von Etruskischer Erotik-Dichtung übersetzt, unter einem anderen Pseudonym, und im 18.Jahrhundert war er der geheimnisvolle Mann in Schwarz, der Jefferson das Muster für das große Siegel der Vereinigten Staaten übergab.

Neulich kam ein kleiner Gnom aus der Toilette gekrochen. Seine Uhr sah aus, als käme sie aus der Schweiz, und ich nahm an, daß er aus Zürich stammte, aber man kann nie wissen. Er sprach flüssig Atlantisch und erzählte mir durch mein drittes Auge, daß das, was wir hier machen, eine gute Sache ist. "Die Welt versucht, eine sehr ernste Gegend zu werden, Grashüpfer, aber Wir wissen, daß das nicht wahr ist. Leute sind Leute. Hierarchie, Hackordnung, Ruhm, Erfolg -- das macht bloße Sterbliche noch zu Lebzeiten zu Mythen. Reißt diese Mauern ein (aber errichtet stattdessen ein paar andere, um die Normalos nicht zu sehr zu erschrecken). Verbreitet Verwirrung in das Leben der Leute, daß sie von Zeit zu Zeit mal nachdenken. Holt diese Gurus von ihr'm hohen Thron. Alles Heil Eris!"

Ich habe das vielleicht geträumt -- schließlich spreche ich nicht Atlantisch -- aber dann war da wieder dieser Yeti-Einschlag bei ihm. Ich meine, wie fälscht man sowas? Wieauchimmer, ob da nun eine Tiefere Bedeutung in Alledem liegt oder nicht, wir sind jung, wir sind hip und wir sind urban (trotzdem wir in Salem, Oregon leben), und wir bringen dir die Principia Diskordia zum bewußtseinserweiternden Vergnügen. Aber habt nun auch wieder nicht zuviel Vergnügen, Kinder!
da musst du mir aber einiges erklären, wenn du glaubwürdig bleiben willst!

Tarvoc:
Redest du von Weltanschauungen? Also quasi "Realitätslandkarten"?
exakt!

Tarvoc:
Gute Frage. Ich würde sagen, ein Objekt, das auf kein anderes Objekt irgendeine Auswirkung hat und haben kann, existiert auch nicht, bzw. seine Existenz besitzt erstens keine Relevanz und zweitens keine empirische Überprüfbarkeit, womit es sinnlos wird, darüber zu reden.
gute Antwort! damit wäre die Frage geklärt.


Tarvoc:
Das ist schon 'mal definitiv falsch. Die Realität ist nicht subjektiv, sonst wäre sie nicht die Realität. Es sind lediglich alle Betrachtungsweisen der Realität subjektiv, und folgerichtig auch alle Aussagen, die über die Realität gemacht werden können.
Ich hol den Baum doch noch mal aus der Zauberkiste:
:arrow: wenn im Wald ein Baum fällt, es aber niemandem zu Ohren kommt, hat es dann wirlich statt gefunden?
Wenn die Realität von niemandem objektiv wahrgenommen werden kann, ist sie dann objektiv? Antwort: nein. Denn nichts und niemand ist in der Lage sie als Objektiv zu erkennen. Somit dringt diese Erkenntnis nicht in das Bewusstsein der Individuen. Da alle Individuen zu einem Kollektiv verbunden sind (ich gab diesem Kollektiv den Namen "Weltseele"), kennt auch das Kollektiv die Objektivität nicht. ¨
Schlussfolgerung: Es gibt nur eine Möglichkeit, dass die Welt auch selbstständig objektiv ist: durch Gott! Denn nur wer alles weiss und alles ist, kann die Welt objektiv erkennen.
Darum den Satz:
Das Ziel ist die Objektivität.

Calileo:
Dann sind wir Gott, weil wir alles sind.

Tarvoc:
Oder weil alles wir ist.
genau! Wir gehen auf in allem :!:
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Calileo schrieb:
An dieser Definition werden wir uns noch die Zähne ausbeissen :twisted:

In der Tat!

Die westlichen Sprachen sind ja so verdammt beschränkt in ihrer Ausdruckskraft...

Calileo schrieb:
Ich will mich ausdrücklich vom Begriff Gott wie er im Christentum verwendet wird distanzieren. Auch die poletheistischen Götter (Zeus/Jupiter, Ares, Mars, Venus etc.) sind nicht gemeint.

Beides dachte ich mir bereits.

Calileo schrieb:
Ich bin aber überzeugt, dass diese Anschauungen auch ihre Richtigkeit haben.

Psychologisch gesehen? :D

Calileo schrieb:
Ich betrachte Gott als den Versuch, alles Leben zu ordnen.

Und ich sehe "Gott" als das Zusammenspiel von Ordnung (Hierarchie, Abhängigkeit, Struktur, Gesetz, Einigkeit, Beständigkeit, Kollektivität) und Unordnung (Anarchie, Freiheit, Kreativität, Thelema, Disput, Fortschritt, Individualität). Wer die Welt als geordnet und ernsthaft ansehen will und Ordnung als höchstes Ziel anstrebt, vergisst, dass im Chaos auch Kreativität und Fortschritt stecken. Es ist der "Fluch des Graugesichts".

Calileo schrieb:
Den Überblick gewinnen, ausgehend von einer Idee.

Ideen sind Konzepte, Anschauungen der Welt, und als solche unperfekt, können also nicht zur perfekten Anschauung der Welt führen. Im Übrigen meine ich, dass Weltanschauungen transzendiert werden müssen.

Calileo schrieb:
Für mich ist Gott das Zentrum der Weltseele.

Statt Weltseele würde ich lieber subquantische Variable sagen. Und die ist dyslokal, kann also wohl schlecht ein Zentrum haben. :roll:

Calileo schrieb:
Es ist eine Energie, die ausserhalb des materiellen Universums fliesst.

Ich halte den Erklärungsversuch der Welt mittels Energie für archaisch. Ich ziehe Information als Erklärungsmodell vor. Der Grund hierfür ist, dass sich Energie nicht beliebig schnell fortbewegen kann, also nicht dyslokal sein kann. Information anscheinend schon (-> z.B. Quantenverschränkung von Elementarteilchen).

Und definiere bitte "materielles Universum".

Calileo schrieb:
mein ich die Mitte

Die räumliche Mitte? Oder wie ist das zu verstehen?

Calileo schrieb:
die Quelle von allem.

Der Omphalos. Ich halte diese Beschreibung für unzweckmäßig. Wie kann die Quelle von etwas Dyslokalem lokal sein?

Calileo schrieb:
Dieses Zentrum steht ausserhalb von unserem Verständnis von Raum und Zeit.

Jetzt kommen wir der Sache schon näher.

Calileo schrieb:
Es ist, war und wird immer sein. Denn Zeit ist eine Illusion.

Wenn Satz 2 zutrifft, macht Satz 1 keinen Sinn. :D ;)

Calileo schrieb:
Ich erlaub mir, das mal zu zitieren:

Nur zu!

Calileo schrieb:
Tatsächlich ist die PRINCIPIA das Werk eines zeitreisenden Anthropologen aus dem 23.Jahrhundert. Gegenwärtig bewegt er sich unter uns als Computerspezialist, Bon Vivant und Philosoph namens Gregory Hill. Er hat außerdem einige Ausgaben von Etruskischer Erotik-Dichtung übersetzt, unter einem anderen Pseudonym, und im 18.Jahrhundert war er der geheimnisvolle Mann in Schwarz, der Jefferson das Muster für das große Siegel der Vereinigten Staaten übergab.

Neulich kam ein kleiner Gnom aus der Toilette gekrochen. Seine Uhr sah aus, als käme sie aus der Schweiz, und ich nahm an, daß er aus Zürich stammte, aber man kann nie wissen. Er sprach flüssig Atlantisch und erzählte mir durch mein drittes Auge, daß das, was wir hier machen, eine gute Sache ist. "Die Welt versucht, eine sehr ernste Gegend zu werden, Grashüpfer, aber Wir wissen, daß das nicht wahr ist. Leute sind Leute. Hierarchie, Hackordnung, Ruhm, Erfolg -- das macht bloße Sterbliche noch zu Lebzeiten zu Mythen. Reißt diese Mauern ein (aber errichtet stattdessen ein paar andere, um die Normalos nicht zu sehr zu erschrecken). Verbreitet Verwirrung in das Leben der Leute, daß sie von Zeit zu Zeit mal nachdenken. Holt diese Gurus von ihr'm hohen Thron. Alles Heil Eris!"

Ich habe das vielleicht geträumt -- schließlich spreche ich nicht Atlantisch -- aber dann war da wieder dieser Yeti-Einschlag bei ihm. Ich meine, wie fälscht man sowas? Wieauchimmer, ob da nun eine Tiefere Bedeutung in Alledem liegt oder nicht, wir sind jung, wir sind hip und wir sind urban (trotzdem wir in Salem, Oregon leben), und wir bringen dir die Principia Diskordia zum bewußtseinserweiternden Vergnügen. Aber habt nun auch wieder nicht zuviel Vergnügen, Kinder!
da musst du mir aber einiges erklären, wenn du glaubwürdig bleiben willst!

Darf ich meinerseits wiederum ein Zitat aus der Principia Discordia anführen?

5. Einem Diskordier ist es verboten, zu glauben, was er liest.

In neueren Ausgaben findet sich hier noch die Ergänzung "Es sei denn, er erklärt ausdrücklich, dass er es plausibel findet". Im Übrigen wirst du feststellen, dass das Gesetz auch selbstbezüglich ist.

Das Ganze hat auch mit der Guerilla-Ontologie zu tun. Das, was du oben gequotet hast, sind keinesfalls Dogmen, sondern vielmehr Katmen. Den Begriff Katma habe ich glaube ich oben schon 'mal erläutert.
Der Diskordianismus praktiziert und kultiviert Hedonismus, Selbstprogrammierung, Surrealismus, Absurdismus, das Paradoxe, Magie, Zen-Philosophie und noch vieles mehr, um die geistigen Barrieren zu durchbrechen. Humor wird an die Stelle von Ernsthaftigkeit gesetzt. Religion und Ideologie sollen kein starres, dogmatisches, ernstes und geordnetes Gebilde mehr sein, sondern ein Spiel mit Wissen und Weltanschauung, bis alle Weltanschauungen transzendiert sind. Das Universum ist genauso humorvoll, wie es ernst ist. Wahrscheinlich sogar noch mehr. Und da unsere Gesellschaft leider den Ernst, die Ordnung und die Hierarchie hypostasiert, praktiziert der Diskordianismus den Humor, die kreative Unordnung und die geistige Anarchie, um einen geistigen Ausgleich zu schaffen.

Im Übrigen will ich nicht "glaubwürdig" bleiben. Es steht dem Menschen völlig frei, zu glauben, was er plausibel findet, und nicht zu glauben, was er nicht plausibel findet. Beschäftige dich längere Zeit mit dem Diskordianismus, und du wirst möglicherweise interessante und sehr menschliche Ideen finden. Oder vielleicht auch nicht. Ich habe sie gefunden.

Der Diskordianismus ist übrigends eine Religion, die nicht "geglaubt", sondern "bezweifelt" bzw. "bedacht" werden will. Wenn du den Diskordianismus - nach einer Zeit der Auseinandersetzung mit ihm - bezweifelst, dann bist du schon Diskordier! Wenn du die Aussagen des Diskordianismus jedoch als Dogmen oder gar ernst nehmen willst, dann solltest du dich gar nicht erst mit ihm beschäftigen, denn du verstehst ihn nicht.
Einem Diskordier ist es erlaubt, zu glauben und zu bezweifeln, was immer er will. ;)

Calileo schrieb:
Wenn die Realität von niemandem objektiv wahrgenommen werden kann, ist sie dann objektiv? Antwort: nein.

Nein. Wenn sie überhaupt nicht wahrgenommen werden kann, dann ist sie nicht existent. Wenn sie aber nur subjektiv wahrgenommen werden kann, dann kann sie trotzdem objektiv sein! Und subjektiv kann sie sehr wohl wahrgenommen werde, womit ihre Existenz bewiesen wäre.
Ein Farbenblinder sieht das rote Männchen an der Ampel mglw. grün. Es ist aber trotzdem rot. ;)

Irgendwie kommt mir das wie eine Trick-17 Argumentation vor, aber ich kann keinen logischen Zirkel erkennen... naja, ich lasse dich suchen. :twisted:

Calileo schrieb:
Da alle Individuen zu einem Kollektiv verbunden sind, kennt auch das Kollektiv die Objektivität nicht.

Würde nur dann zutreffen, wenn 1. es individuelle Egos geben würde, und 2. das Kollektiv nicht mehr wäre als die Summe seiner Teile (im Sinne der Synergie). ;)

Calileo schrieb:
Es gibt nur eine Möglichkeit, dass die Welt auch selbstständig kollektiv ist: durch Gott!

Das ist bei deiner Definition von Gott eine Platitüde. ;)
 

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
Tarvoc:
Die westlichen Sprachen sind ja so verdammt beschränkt in ihrer Ausdruckskraft...
vielleicht sollten wir unser Gespräch fortsetzen, wenn wir beide Maori gelernt haben? :roll: Ne, doch lieber nicht. Solange könnte ich nicht warten, dafür ist es mir hier zu spannend!

Tarvoc:
Calileo hat folgendes geschrieben::
Ich bin aber überzeugt, dass diese Anschauungen auch ihre Richtigkeit haben.

Psychologisch gesehen?
Nicht nur das! Die Wahrheit ist ein grosses Puzzle und jeder hat ein wichtiges Stück davon!

Tarvoc:
Ideen sind Konzepte, Anschauungen der Welt, und als solche unperfekt, können also nicht zur perfekten Anschauung der Welt führen. Im Übrigen meine ich, dass Weltanschauungen transzendiert werden müssen.
Ideen sind Einfälle. Was ist, wenn ich dir sage, dass ich die perfekte Idee habe?

Tarvoc:
Ich halte den Erklärungsversuch der Welt mittels Energie für archaisch. Ich ziehe Information als Erklärungsmodell vor. Der Grund hierfür ist, dass sich Energie nicht beliebig schnell fortbewegen kann, also nicht dyslokal sein kann. Information anscheinend schon (-> z.B. Quantenverschränkung von Elementarteilchen).
Die Information braucht einen Träger. Der Träger heisst Energie. Energie ist also eine neutrale Information bzw. die Basis für Informationen. Ich sprach nicht von elektrischer Energie. Energie nicht gleich Energie. Ich spreche von einer mystischen Energie, die ausserhalb unseres Vorstellungsvermögens agiert (Synonyme dafür waren früher zB Äther, ich vermeide diesen Ausdruck, weil er mit mit etwas assoziert werden könnte, was nicht hilfreich wäre).


Tarvoc:
Und definiere bitte "materielles Universum".
Die Welt bestehend aus Atomen, Quanten und anderen sichtbaren bzw. direkt messbaren Teilen. Vorstellungen von Engeln, Dämonen, Naturgeistern oder Gott sind ausserhalb vom materiellen Universum.

Tarvoc:
Die räumliche Mitte? Oder wie ist das zu verstehen?

Tarvoc:
Der Omphalos. Ich halte diese Beschreibung für unzweckmäßig. Wie kann die Quelle von etwas Dyslokalem lokal sein?

Calileo:
Dieses Zentrum steht ausserhalb von unserem Verständnis von Raum und Zeit.
Der Weltgeist ist dislokal. Gemeint ist nicht die räumliche Mitte, sondern die geistige Mitte. Eben weil "dort" Zeit und Raum nicht existieren! Es gibt Strukturen (das Programm) und Inhalt/Handlungen/Ereignisse (die Informationen). In diesem Universum wurde das Programm so geschrieben, dass der Handlungsspielraum durch Zeit und Raum eingeschränkt wurden. Das geistige Zentrum des Weltgeistes ist ausserhalb von Strukturen.


Tarvoc:
Und ich sehe "Gott" als das Zusammenspiel von Ordnung (Hierarchie, Abhängigkeit, Struktur, Gesetz, Einigkeit, Beständigkeit, Kollektivität) und Unordnung (Anarchie, Freiheit, Kreativität, Thelema, Disput, Fortschritt, Individualität). Wer die Welt als geordnet und ernsthaft ansehen will und Ordnung als höchstes Ziel anstrebt, vergisst, dass im Chaos auch Kreativität und Fortschritt stecken. Es ist der "Fluch des Graugesichts".
interessant. Wir kommen uns näher. Du sagst: Gott ist das Zusammenspiel von Ordnung und Unordnung. Ich sage: der Weltgeist ist alles, weil alles Leben ist! Ordnung und Unordnung sind Ideen des Lebens. Sie setzen aber Strukturen voraus. Denn Ordnung ist eine Struktur und Unordnung braucht Ordnung um sich selbst zu definieren! Genau so wie schwarz weiss braucht um sich zu definieren und das Gute das Böse!

Tarvoc:
Calileo hat folgendes geschrieben::
Es ist, war und wird immer sein. Denn Zeit ist eine Illusion.
Wenn Satz 2 zutrifft, macht Satz 1 keinen Sinn.
gut, stimmt! ich bleibe Aussage zwei treu, Aussage eins war nur ein misslungener Erklärungsversuch von Aussage 2 :wink:


Tarvoc:
Nein. Wenn sie überhaupt nicht wahrgenommen werden kann, dann ist sie nicht existent. Wenn sie aber nur subjektiv wahrgenommen werden kann, dann kann sie trotzdem objektiv sein! Und subjektiv kann sie sehr wohl wahrgenommen werde, womit ihre Existenz bewiesen wäre.
Ein Farbenblinder sieht das rote Männchen an der Ampel mglw. grün. Es ist aber trotzdem rot.
Wer sagt dir, dass wir dass wir es richtig sehen? Die Biene würde die Ampel gelb sehen und der Hund grau. Wie willst du begründen, dass du der einzige bist, der es richtig sieht?

Tarvoc:
Würde nur dann zutreffen, wenn 1. es individuelle Egos geben würde, und 2. das Kollektiv nicht mehr wäre als die Summe seiner Teile (im Sinne der Synergie).
zu 2tens: Leben ist mehr als alles! darum ist das Kollektiv mehr als die Summe seiner Teile, stimmt!
zu 1tens: es gibt individuelle Egos. Oder willst du behaupten, dass ich du bin und du ich?


Tarvoc:
Das Ganze hat auch mit der Guerilla-Ontologie zu tun. Das, was du oben gequotet hast, sind keinesfalls Dogmen, sondern vielmehr Katmen. Den Begriff Katma habe ich glaube ich oben schon 'mal erläutert.
Der Diskordianismus praktiziert und kultiviert Hedonismus, Selbstprogrammierung, Surrealismus, Absurdismus, das Paradoxe, Magie, Zen-Philosophie und noch vieles mehr, um die geistigen Barrieren zu durchbrechen. Humor wird an die Stelle von Ernsthaftigkeit gesetzt. Religion und Ideologie sollen kein starres, dogmatisches, ernstes und geordnetes Gebilde mehr sein, sondern ein Spiel mit Wissen und Weltanschauung, bis alle Weltanschauungen transzendiert sind. Das Universum ist genauso humorvoll, wie es ernst ist. Wahrscheinlich sogar noch mehr. Und da unsere Gesellschaft leider den Ernst, die Ordnung und die Hierarchie hypostasiert, praktiziert der Diskordianismus den Humor, die kreative Unordnung und die geistige Anarchie, um einen geistigen Ausgleich zu schaffen.

Im Übrigen will ich nicht "glaubwürdig" bleiben. Es steht dem Menschen völlig frei, zu glauben, was er plausibel findet, und nicht zu glauben, was er nicht plausibel findet. Beschäftige dich längere Zeit mit dem Diskordianismus, und du wirst möglicherweise interessante und sehr menschliche Ideen finden. Oder vielleicht auch nicht. Ich habe sie gefunden.

Der Diskordianismus ist übrigends eine Religion, die nicht "geglaubt", sondern "bezweifelt" bzw. "bedacht" werden will. Wenn du den Diskordianismus - nach einer Zeit der Auseinandersetzung mit ihm - bezweifelst, dann bist du schon Diskordier! Wenn du die Aussagen des Diskordianismus jedoch als Dogmen oder gar ernst nehmen willst, dann solltest du dich gar nicht erst mit ihm beschäftigen, denn du verstehst ihn nicht.
Einem Diskordier ist es erlaubt, zu glauben und zu bezweifeln, was immer er will.
das ist spannend! Lass mich le petit prince zitieren:
"Man sieht nur mit dem Herzen gut!"
Die Auflösung der Gedanken durch geistige Akrobatik (Zweifel, Paradoxon, Disbut etc) ist ein nobles Ziel. Denn wie ich schon sagte:
die Sprache ist eine primitive Struktur und kann deshalb niemals die Wahrheit erklären, da die Wahrheit strukturlos ist. (Gott/ das Zentrum des Weltgeistes ist ausserhalb der Struktur, erinnerst du dich?)
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Calileo schrieb:
vielleicht sollten wir unser Gespräch fortsetzen, wenn wir beide Maori gelernt haben?

Ich dachte eher an Chinesisch oder Indisch. :D

Oder an diese Sprache, die James Joice extra für Finnegans Wake entwickelt hat...

Calileo schrieb:
Die Wahrheit ist ein grosses Puzzle und jeder hat ein wichtiges Stück davon!

Ja, das ist wohl so.

Calileo schrieb:
Was ist, wenn ich dir sage, dass ich die perfekte Idee habe?

Ich glaube kaum, dass sie allumfassend ist. Ganz abgesehen davon, dass sie, wenn sie es wäre, nichtfalsifizierbar wäre und somit nicht diskutierbar.

Calileo schrieb:
Die Information braucht einen Träger. Der Träger heisst Energie.

Nicht notwendigerweise Energie. Wie schon gesagt: Energie kann sich nicht (NIE!) schneller als mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen, Information jedoch kann es (Quantenverschränkung). Daraus folgt, dass Energie nicht das Einzige ist, was Information übertragen kann. Deswegen gehe ich ja von einer dyslokalen subquantischen Variable aus. Diese wäre dann in gewisser Weise dein "Träger" (obwohl das nicht 100%ig zutrifft, aber du weisst ja: die Sprache, die Sprache... ;) ).

Calileo schrieb:
Ich sprach nicht von elektrischer Energie. Energie nicht gleich Energie.

Energie ist als Fähigkeit zur Leistung definiert. Und diese kann sich per Definitionem nicht schneller als Licht bewegen, egal, ob es elektrische, statische, polare oder sonstwas ist.

Calileo schrieb:
Ich spreche von einer mystischen Energie, die ausserhalb unseres Vorstellungsvermögens agiert.

Ich halte den Begriff der "mystischen Energie" für inhaltsleer und imho eine Verfehlung des Begriffs Energie. Wenn wir etwas beschreiben wollen, was überall und immer gleichzeitig ist und somit Raum und Zeit selbst transzendiert, sollten wir uns auf einen eindeutigen, definierbaren und unmissverständlichen Begriff einigen, der nicht mit falschen Assoziationen verbunden ist. Ich bevorzuge ja "subquantische Variable". Aber andere mögen "Tao" oder "Brahman" bevorzugen...

Calileo schrieb:
Vorstellungen von Engeln, Dämonen, Naturgeistern oder Gott sind ausserhalb vom materiellen Universum.

Meiner Meinung nach sind sie ein Faktor der menschlichen Psyche.

Calileo schrieb:
Gemeint ist nicht die räumliche Mitte, sondern die geistige Mitte.

Was soll das sein? Welcher Teil eines Geistes ist denn seine "Mitte"?

Manche sagen, der subquantische Schaltkreis (Zirbeldrüse) sei die Mitte des menschlichen Geistes, weil dort der menschliche Geist direkt mit der subquantischen Variable (Weltgeist) verbunden sei. Aber was ist dann die Mitte des Weltgeistes selbst?

Calileo schrieb:
Eben weil "dort"[...]

Nein, "hier"! :twisted:

Calileo schrieb:
Es gibt Strukturen (das Programm) und Inhalt/Handlungen/Ereignisse (die Informationen).

Strukturen sind auch Information. :roll:

Calileo schrieb:
Das geistige Zentrum des Weltgeistes ist ausserhalb von Strukturen.

Sagen wir lieber, der Weltgeist selbst ist ausserhalb von Strukturen.

Calileo schrieb:
Denn Ordnung ist eine Struktur und Unordnung braucht Ordnung um sich selbst zu definieren!

Fast, aber unscharf. Es ist eher so, dass Ordnung und Unordnung beide unterschiedliche Formen der Struktur (oder "Kao") sind und sich gegenseitig brauchen, um sich zu definieren.

Calileo schrieb:
Genau so wie schwarz weiss braucht um sich zu definieren

Naja, als Metapher nicht schlecht, allerdings ist der physikalische Boden dieser Analogie ein wenig zweifelhaft. Ausserdem könnte es ungewollte Assoziationen wecken.

Calileo schrieb:
und das Gute das Böse!

Wie ich schon sagte, halte ich von Begriffen wie "das Gute" und "das Böse" nichts. Sie erscheinen mir zu subjektiv.

Calileo schrieb:
Wer sagt dir, dass wir dass wir es richtig sehen? Die Biene würde die Ampel gelb sehen und der Hund grau.

Richtig. Aber der Farbenblinde sieht zwei offensichtlich verschiedene Farben identisch, der Hund nicht. Darauf wollte ich eigentlich hinaus. Im Übrigen möchte ich dich daran erinnern, dass Analogien immer unscharf sind!

Calileo schrieb:
es gibt individuelle Egos.

Sagen wir, sie sind eine berechtigte Fiktion.

Jedenfalls müssen wir die Idee von kontinuierlichen Egos verwerfen. Mein Ego ist jedenfalls nicht mehr das selbe Ego, das ich gestern hatte. Das hat schon Gautama Buddha argumentativ bewiesen, und nach ihm David Hume und C.G. Jung.

Calileo schrieb:
Oder willst du behaupten, dass ich du bin und du ich?

Das ist zu einfach. ;)

Calileo schrieb:
Lass mich le petit prince zitieren:
"Man sieht nur mit dem Herzen gut!"

Exupery war sowieso Diskordier im Geiste! Wie übrigends auch viele andere große Persönlichkeiten (Till Eulenspiegel, Francis Bacon, Heraklit, Nietzsche, etc.).

Glaubst du das?

Calileo schrieb:
Die Auflösung der Gedanken durch geistige Akrobatik (Zweifel, Paradoxon, Disbut etc) ist ein nobles Ziel.

Naja, was heisst "Auflösung der Gedanken"? Du meinst wahrscheinlich das Richtige, nämlich die Auflösung von konditionierten Reflexen. Richtiges Denken wird nicht aufgelöst, sondern gerade dadurch erzeugt. Konditionierte Reflexe sind das Gegenteil von richtigem Denken. ;)
 

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
Tarvoc:I
Ich dachte eher an Chinesisch oder Indisch.
Was kann Chinesisch, was Deutsch nicht kann?

Tarvoc:
Oder an diese Sprache, die James Joice extra für Finnegans Wake entwickelt hat...

Meinst du das da:
Mir däuchte, da ich in Schlummer sank, irgendteils im Nichtland des Woesunsgefällt

Bleiben wir lieber beim Deutschen und suchen dafür geeignete Begriffe innerhalb unserer Muttersprache (meine Muttersprache ist genau genommen nicht Deutsch, aber Details bei Seite)

Tarvoc:
Ich glaube kaum, dass sie allumfassend ist.
Die perfekte Idee muss nicht allumfassend sein! Wenn wirs schon genau nehmen, dann ist Perfektion sowieso eine Illusion, denn: Perfektion führt zum Tod. Nichts ist perfekt, ausser der Tod. Und perfekt will ich schon gar nicht sein!

Tarvoc:
Ganz abgesehen davon, dass sie, wenn sie es wäre, nichtfalsifizierbar wäre und somit nicht diskutierbar.
also das war für mich jetzt chinesisch! was willst du mit dem Begriff: falsifizierbar genau sagen?

Tarvoc:
Nicht notwendigerweise Energie. Wie schon gesagt: Energie kann sich nicht (NIE!) schneller als mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen, Information jedoch kann es (Quantenverschränkung). Daraus folgt, dass Energie nicht das Einzige ist, was Information übertragen kann. Deswegen gehe ich ja von einer dyslokalen subquantischen Variable aus. Diese wäre dann in gewisser Weise dein "Träger" (obwohl das nicht 100%ig zutrifft, aber du weisst ja: die Sprache, die Sprache... ).
Ja, ich kenne diese Quantengeschichten. Die beiden Quantenteilchen die getrennt wurden, verhalten sich immer genau gleich und kommunizieren schneller als das Licht. Also gut. Wir wollen einen neuen Begriff für die alles durchfliessende Weltenergie finden. Diese Tao- Begriffe sind nicht geeignet, da sie wiederum mit derjenigen Kultur assoziert werden. Du sagst deshalb: dyslokalen subquantischen Variable
dyslokal ist klar. Könntest du mir mal verraten was die beiden anderen Wörter bedeuten? subquantisch: über quantisch?


Tarvoc:
Calileo hat folgendes geschrieben::
Vorstellungen von Engeln, Dämonen, Naturgeistern oder Gott sind ausserhalb vom materiellen Universum.
Meiner Meinung nach sind sie ein Faktor der menschlichen Psyche.

Da kannst du jetzt so viel Gedankenakrobatik betreiben wie du willst, über-materielle geistige Wesen sind eine Tatsache. Da haben ich schon genug Beweise gesehen, als dass du mich vom Gegenteil überzeugen könntest!

Tarvoc:
Aber was ist dann die Mitte des Weltgeistes selbst?
Es ist bildlich gesprochen, weil Worte eben nicht mehr ausreichen. Ich stell mir einen feurigen Ball vor in dem ausserhalb von Dimensionen alle Informationen zusammen laufen. Meditier mal darüber, vielleicht kommst du ins schwitzen?

Tarvoc:
Eben weil "dort"
[...]
Nein, "hier"!
darum war "dort" in Anführungszeichen! Ich habe diese Stufe der Erkentnis noch nicht erreicht, daher ist es subjektiv für mich eher dort als hier!


Tarvoc:
Sagen wir, sie sind eine berechtigte Fiktion.

Jedenfalls müssen wir die Idee von kontinuierlichen Egos verwerfen. Mein Ego ist jedenfalls nicht mehr das selbe Ego, das ich gestern hatte. Das hat schon Gautama Buddha argumentativ bewiesen, und nach ihm David Hume und C.G. Jung.
Wer hat denn was von kontinuierlichen Egos gesagt? Die Tatsache dass du dich veränderst, ist noch lange kein Beweis, dass wir eine Illusion sind!


Tarvoc:
Naja, was heisst "Auflösung der Gedanken"? Du meinst wahrscheinlich das Richtige, nämlich die Auflösung von konditionierten Reflexen. Richtiges Denken wird nicht aufgelöst, sondern gerade dadurch erzeugt. Konditionierte Reflexe sind das Gegenteil von richtigem Denken.
Du meinst die Überwindung des Unterbewussten und die Erreichung von absolut bewusstem Denken?
 

Tarvoc

Ritter vom Osten und Westen
10. April 2002
2.559
Calileo schrieb:
Was kann Chinesisch, was Deutsch nicht kann?

Hm... zum Beispiel hat es einen Begriff, der besser als der Begriff "Gott" beschreibt, was ich mit "subquantischer Variable" meine (-> Tao).

Calileo schrieb:
Meinst du das da:
Mir däuchte, da ich in Schlummer sank, irgendteils im Nichtland des Woesunsgefällt

Nein. Das ist bestenfalls ein schwachsinniger Übersetzungsversuch.

Calileo schrieb:
Nichts ist perfekt, ausser der Tod.

Was ist am Tod perfekt?

Calileo schrieb:
was willst du mit dem Begriff: falsifizierbar genau sagen?

www.wikipedia.de schrieb:
Die Forderung der Falsifizierbarkeit (lateinisch: falsum Unwahrheit) verlangt, dass eine Theorie empirisch überprüfbare Folgerungen beinhalten muss, die es ermöglichen, empirische Bedingungen anzugeben, unter denen die Theorie als falsch (falsifiziert) zu betrachten ist. Genauer sollte es möglich sein, ein oder mehrere Experimente (Tests, Gegenproben) anzugeben, die bei entsprechendem Ausgang die Theorie widerlegen würden.

Tarvoc schrieb:
Fakt ist: Über den Wahrheitsgehalt nichtfalsifizierbarer Realitätsaussagen kann man keine Aussage machen. Das bedeutet: Deiner Aussage nach ist es eine tatsächliche Astralreise, seiner Meinung nach spielt sich das alles nur im Gehirn ab. Da beide nicht durch empirische Beobachtung falsifiziert werden können, kann man gar keine Aussage über den Wahrheitsgehalt einer der beiden Theorien machen, d.h. auch nicht, welche davon wahr ist. Es sei denn, man beruft sich auf Tradition, dann hat man aber den Pfad der rationalen Diskussion verlassen und befindet sich auf dogmatischer Ebene. Dort ist dann aber sowieso jede Diskussion sinnlos.

Calileo schrieb:
Diese Tao- Begriffe sind nicht geeignet, da sie wiederum mit derjenigen Kultur assoziert werden.

Na und? Der Begriff "Gott" wird doch auch mit der westlichen Kultur assoziiert! Im Chinesischen gibt es z.B. nämlich überhaupt kein Wort für Gott...

Calileo schrieb:
Könntest du mir mal verraten was die beiden anderen Wörter bedeuten? subquantisch: über quantisch?

Es geht um David Bohms Interpretation der Quantenmechanik. Wie du weisst, erklärt die Quantenphysik die Unbestimmbarkeit des Ortes eines Teilchens bei gleichzeitiger Bestimmung seiner Bewegungsenergie und umgekehrt. Daraus ergeben sich gewisse erkenntnistheoretische Probleme. Es gibt nun drei große Interpretationen der Quantenphysik, die versuchen, diese Probleme zu klären. Niels Bohr löste es so, dass er behauptete, die Wissenschaft mache überhaupt keine Aussagen über die Natur, sondern über den menschlichen Geist. Dies nennt man Kopenhagener Interpretation. Des Weiteren gibt es noch die Mehrweltenhypothese, die besagt, dass das Quant alle möglichen Quantenzustände gleichzeitig einnimmt und unsere Wahrnehmung entscheidet, welchen der Zustände wir als real wahrnehmen. Und dann gibt es eben noch Bohms subquantische Variable. Bohm stellte die These auf, dass es unter den Quanten noch eine tiefere Ebene gäbe (sub-quantum), welche die Zufälligkeit beseitige. Dies nannte er "subquantische Variable" und wies ausserdem nach, dass diese dyslokal und dystemporal sein müsse und alle Quanten des ganzen Kosmos erfassen müsse. Angesichts der Verschränkungsexperimente wird diese Interpretation immer wahrscheinlicher. Allerdings ignorieren die meisten Physiker sie leider bis jetzt beharrlich.

Calileo schrieb:
Da haben ich schon genug Beweise gesehen

Her damit!

Btw. was ist die Psyche anderes, als eine Schnittstelle deines Gehirns mit der subquantischen Variable? Also wieso kann es nicht möglich sein, dass das, was du "über-materielle geistige Wesen" nennst, ein Teil der subquantischen Variable sind, die sie in unser Bewusstsein überträgt? Sie wären also gleichzeitig "real" und "ein rein psychisches Phänomen".

Ich bin trotzdem der Meinung, dass wir uns von der Vorstellung von "Wesenheiten" in diesem Kontext verabschieden müssen.

Und "rein geistig" kann auch nicht sein, weil Bewusstsein nur in einem informationsverarbeitenden System, einer informationsverarbeitenden Struktur entstehen kann.

Calileo schrieb:
Es ist bildlich gesprochen, weil Worte eben nicht mehr ausreichen.

Okay, ich verstehe.

Calileo schrieb:
Ich stell mir einen feurigen Ball vor in dem ausserhalb von Dimensionen alle Informationen zusammen laufen.

Erinnert mich irgendwie an Heraklit... :roll:

Calileo schrieb:
Ich habe diese Stufe der Erkentnis noch nicht erreicht

Ich auch nicht. Aber immerhin betreibe ich gerne ein bisschen Sprachkritik. ;)

Calileo schrieb:
Die Tatsache dass du dich veränderst, ist noch lange kein Beweis, dass wir eine Illusion sind!

Das habe ich auch nicht gesagt.

Wir existieren. Wir existieren sogar als Individuen. Aber wir existieren nicht als vom Universum verschiedene Gebilde.

Calileo schrieb:
Du meinst die Überwindung des Unterbewussten und die Erreichung von absolut bewusstem Denken?

Wenn du so willst. Ja, ich denke, so könnte man es ausdrücken.
 

Calileo

Geheimer Meister
20. März 2004
210
hi.
ich hoffe, ich kann mich heute verständlich ausdrücken, hab nämlich seit über 24h nicht mehr geschlafen :wink:

Tarvoc:
Was ist am Tod perfekt?
gar nichts. Der Tod ist das Nichts, doch das Nichts existiert nicht. Denn alles lebt. Und weil alles was lebt subjektiv ist, ist die Perfektion eine Illusion, genau so wie der Tod eine Illusion ist. :wink:

Tarvoc:
Wir existieren. Wir existieren sogar als Individuen. Aber wir existieren nicht als vom Universum verschiedene Gebilde.
Natürlich! Wir sind ja selbst Teil des Universums

Tarvoc:
Strukturen sind auch Information.
Ich denke, du überschätzt die Bedeutung des Begriffs Information. Mit Information ist nicht das Objekt oder die Wahrheit ansich gemeint, sondern bloss die Beschreibung dazu. Soweit die offizielle Definition. Ich fühle aber, dass noch was dahinter stecken könnte, komme aber nicht drauf! Du vielleicht?

Tarvoc:
Ich habe tatsächlich schon Yehoschua und die Anderen invoziert
Heisst das, du hast die Information von Jesus in dich aufgenommen?

Tarvoc:
[Satan ist] eine kollektiv-sublimale Vorstellung.
Aber Vorstellungen entstehen nicht ohne Grund :twisted:

Tarvoc:
was ist die Psyche anderes, als eine Schnittstelle deines Gehirns mit der subquantischen Variable?
gar nichts anderes!

Tarvoc:
Ich kenne Personen, die könnten dir alles über dich sagen, ohne dich je gesehen zu haben. Eben weil sie die psychische Schnittstelle zur subquantischen Variable bewusst geöffnet haben. Ich will aber ihre Anonymität wahren und daher keine Namen und Adressen nennen.

Tarvoc:
Der erste "Fall" war natürlich die Bewusstwerdung. Zum ersten Mal erkannte der Mensch, dass er seine Intelligenz auch einsetzen konnte, um die Natur zu beeinflussen, anstatt nur von ihr beeinflusst zu werden. Dies fand statt in der neolithischen Revolution. Die bezeichnende religiöse Vorstellung ist der Animismus. Dies ist das, was die Bibel als "Ursünde" bezeichnet: Die primäre Erkenntnis.

Tarvoc:
Der Himmel war die säugetierische Bewusstlosigkeit, die ersetzt wurde durch die Qual der bewussten Existenz.
Klingt einleuchtend :idea: Denn darum braucht der Mensch auch jede Nacht Schlaf. Darum besaufen wir uns ja gern, um unbewusst zu werden, das Rad der Zeit zurück zu drehen. Ich frage mich manchmal, obs unbewusst vielleicht besser wäre, weil wir dann glücklich und friedlich sind, frei- frei von Leid, ganz im Jetzt leben.

Mir ist bewusst, dass wir das Rad nicht zurück drehen können. Da müssen wir durch. Wir müssen den Weg finden. Aber zu welchem Ziel soll uns der Weg führen? Ist das Ziel die bewusste Unbewusst-Werdung?

:arrow: Gruss Calileo
 

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