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Hartz IV, Part 3

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Offener Brief an Wolfgang Clement

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

zu den Äußerungen: schärfere Kontrollen für ALG II


Sehr geehrter Herr Wolfgang Clement,

mit Erstaunen und Entsetzen nehmen wir Ihre Erklärung vom gestrigen Tage zur Kenntnis, in der Sie die Ursachen der erhöhten Mehrkosten der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe nahezu ausschließlich den betroffenen Menschen, engagierten Bürgern und Journalisten vorwerfen. Diese Äußerungen sind dazu geeignet, um diese Menschen zu kriminalisieren und gesellschaftlich als „Leistungsmissbraucher bzw. Leistungsmissbrauchsanleiter“ zu stigmatisieren. Nach unserer Ansicht, bewegen Sie sich hier auf einem sehr dünnen Eis, dass den Schuldweisungen einiger rechtskonservativer Gruppierungen und dessen führenden „Sprachrohrverlag Springer“ in „Nichts“ mehr nachsteht.

Herr Clement, als einer der führenden Spitzenpolitiker der Sozialdemokratischen Partei Deutschland tragen Sie Verantwortung für das, was Sie sagen und sind sich auch darüber bewusst, wie man mit Hilfe von Kommunikation Stimmungen erzeugen und steuern kann. Wir ahnen schlimmstes, was dies für unsere Demokratie Bundesrepublik Deutschland bedeutet. Ist denn die Unterstützung von Rechtsdurchsetzung eine Aufforderung zum Leistungsmissbrauch? Ihre Aufforderungen an die Leistungsträger, die betroffenen Menschen noch mehr zu kontrollieren und mit Methoden zu „beschnüffeln“, die schon in der Vergangenheit und auch jetzt immer wieder höchstes Befremden bei Gerichten auslösten, kommt einer Aufforderung zum „kriminellen“ Handeln an die Mitarbeiter dieser Behörden gleich. Welche Bedeutung soll denn der Artikel 13 GG noch haben, wenn Sie die Leistungsträger indirekt auffordern, dagegen zu verstoßen. Schon jetzt wird gerade in den sog. Optionsmodellkommunen immer wieder gegen diesen Artikel und den Datenschutz verstoßen. Dabei treten die absurdesten Konstruktionen zu Tage, die jeden gesunden Menschenverstand an dem Handeln der Leistungsträger oder auch unserer Demokratie zweifeln lassen. Das dabei Menschen in schwerste Krisen geworfen werden, wird - gerade durch ihre Aussagen - dabei billigend in Kauf genommen.

Herr Clement, in welcher Realität bewegen Sie sich, dass Sie nicht mitbekommen, dass schon jetzt vom Grundsatz des Fördern und Fordern fast ausschließlich nur noch das Fordern übrig geblieben ist. Wie war das noch? Niemand wird umziehen müssen oder sein Eigentum verlassen müssen. Leider stellen wir fest, dass es sich hier nicht um einige wenige Ausnahmen handelt, sondern das täglich mehr Betroffene - Rat und Hilfe bei uns suchen. Sie haben Recht, niemand muss umziehen es wird halt nur noch das bezahlt, was angeblich angemessen ist, alles andere regelt sich dann schon von selbst. Ob es den angemessenen Wohnraum gibt spielt dabei keine Rolle, denn „angemessen ist angemessen“, Irgendwie werden diese Menschen schon überleben.

Herr Clement, welchen Sinn soll denn die ständige Überprüfung der Verfügbarkeit machen, wenn für die fast geschätzten 8 Mio. arbeitslosen Menschen (wir nehmen uns mal die Freiheit und rechnen die aus der Statistik heraus gefallenen Menschen mit ein) nicht die Arbeitsplätze vorhanden sind. Welchen Sinn macht es, ständig unzumutbareres an Bedingen zu fordern, wenn selbst bei diesen unzumutbaren Bedingungen kein Arbeitsplatz herauskommt?...

Offener Brief an Wolfgang Clement

tja, welchen sinn macht das?
den sinn, dieses so tun als ob, diese simulation noch etwas länger am laufen zu halten. da nicht sein kann, was nicht sein darf, macht man hier den bock zum gärtner, schikaniert und schnüffelt was das zeug hält ohne sich im mindesten den ursachen des ganzen zuwenden zu müssen, die sich mit den ewig gleichen stereotypen worthülsen nicht beantworten lassen. lieber wendet man sich der symptombekämpfung zu, sorgt mit allerlei lügen und tricksereien dafür, das die offizielle "magische 5 millionengrenze" nur ja nicht nochmal überschritten wird.

das machen clement und co. so, und das wird nach der "wahl" unter schwarz-gelb oder vielleicht schwarz-rot munter weitergehen- bis zum bitteren ende.

fast 10 millionen arbeitslose (und es werden unverschämterweise immer mehr) in geiselhaft irregeleiteter, machtgeiler politiker.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Wollt ihr jetzt sämtliche Reförmchen wieder rückgängig machen und fröhlich weiter auf den Abgrund zurennen? :O_O:
Glaubt, ihr, das hat Zukunft?
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Wollt ihr jetzt sämtliche Reförmchen wieder rückgängig machen und fröhlich weiter auf den Abgrund zurennen?
Glaubt, ihr, das hat Zukunft?

*Seufz* :(
Sag mal hast du den Thread überhaupt gelesen? :?
Die Frage taucht scheinbar alle 10 Seiten mal wieder auf. :wink:

Aber mal ne Gegenfrage: Befürwortest du die Reformen? ... wenn "Ja" ... wir haben da ne wunderschöne Formaldebatte bei der wir noch nen Gegner brauchen :wink: : *Klick*
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
also, konstruktive alternativen hab ich schon auch hier vermisst. und ich hab die seiten alle gelesen, glaub...


vorneweg: euren unmut teile ich. die beklagte mitnahmementalität zieht sich durch bis in die höchsten kreise (ich tendiere sogar zu der annahme, dass sie da höher ist). während die unten, auf gut deutsch, aber häufig aus not bescheißen, ist es oben pure gier.

allerdings gibt es einen fiesen pferdefuß bei den mieten:

zahlt das sozialamt die miete, besteht ein massiver anreiz und auch gelegenheit für vermieter, die miete über dem marktpreis zu halten.

die tage kam ein bericht im fernsehen über ein göttinger ghetto. im hagenweg steht ein haus, total runtergekommen, die heizkörper aus den wänden gerissen, die türen demoliert, alles verdreckt und kaputt. wohnen tun da junkies, alkis, und andere arme sozialhilfeempfänger, die dort leider nicht rauskommen (wohnt man dort kriegt man nämlich keinen job und keine andere wohnung). die miete kostet dort - ein zimmer - 250 euro. zahlen tuts das sozialamt. was dem vermieter auch sehr recht ist, denn die zahlen pünktlich die gesamte kohle. privat kriegen die die zimmer nicht für die hälfte los, in dieser stinkebude.

die bewohner sind unzufrieden, aber wehrlos. und die vermieter kriegen für keine leistung geld vom staat. äh, von uns.

:cry:
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Simple_Man schrieb:
*Seufz* :(
Sag mal hast du den Thread überhaupt gelesen? :?
Die Frage taucht scheinbar alle 10 Seiten mal wieder auf. :wink:

Aber mal ne Gegenfrage: Befürwortest du die Reformen? ... wenn "Ja" ... wir haben da ne wunderschöne Formaldebatte bei der wir noch nen Gegner brauchen :wink: : *Klick*
Ich hab den Tread ansatzweise gelesen und die Grundstimmung "alles Müll, früher wars besser, Reformen sind Pfui" kommt doch sehr deutlich rüber. Hier meine alle, sie bekommen ihrer Meinung nach nicht genug Geld, finden aber gleichzeitig, es muß sich endlich was ändern, damit es wieder aufwärts geht, aber bitte nicht bei mir. Sparen und Reformen, ja aber bei den anderen.
Im Prinzip befürworte ich jede Reform die sich gegen die "mir steht das zu, ich will Geld fürs Nichtstun"-Einstellung richtet. Das das einige leute dies auch trifft nicht lustig finden ist klar. Aber irgendwo doch ein Schritt wieder in die richtige Richtung die da heißt Selbstverantwortung.
Zur Formaldebatte: ja, ich befürworte die Refomen, bin sogar der Meinung, man könnte sie noch ausbauen. Allerdings fühle ich mich überhaupt nicht qualifizert zum Thema mehr wie meinen unqualifizerten Senf dazuzugeben und hab auch weder zeit noch nerv um mich entsprechend ins Thema einzuarbeiten.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
:roll:

Hatte ja eigentlich vor, die Gegenvorschläge die hier im Thread gemacht wurden raus zu suchen und zu zitieren ... hab aber leider nicht so viel Zeit (und Lust :oops: )
Drum wegen hab ich jetzt spontan geschrieben, was mir einfällt.
Morgen evtl. mehr. :wink:


Der Staat könnte Jahr für Jahr hunderte Millionen einsparen, wenn er es endlich schaffen würde nicht mehr jedes Jahr unsinnigste Ausgaben zu tätigen.

Die öffentliche Verschwendung

Schwarzbuch, die Einunddreissigste: Zeugnis oeffentlicher Verschwendung unser Steuergelder


Verkürzung der Arbeitszeit

(Grund: Eine Verlängerung der Arbeitszeit um x % hat auch eine Steigerung der Leistung um x % zur Folge. Sie wäre also sinnvoll bei (erwarteten) Nachfrageüberhängen und fehlenden Reserven auf dem Arbeitsmarkt … trifft meines Erachtens beides nicht zu. :wink: )


Wesentliche Entrümpelung der Bürokratie

(Ich glaube hier sind wir uns einig. :wink: )


Ein wesentlich einfacheres und sozialeres Steuersystem

www.alternativen.biz/alternativen/download/Steuerreform_Beilage_zu_43.pdf+Ungerechtigkeit+im+deutschen+Steuersystem+unsozial&hl=de&ie=UTF-8]Wir brauchen ein neues Steuersystem[/url]


Erleichterung (und nicht wie geplant eine Erschwerung)der Kreditaufnahme für kleinere (und mittelständische) Unternehmen

www.financetrainer.com/getforpdf.php%3Fid%3D161+Basel+II+Kritik&hl=de&ie=UTF-8]BASEL II: Das Ende der klassischen Unternehmensfinanzierung[/url]


Schrittweise Absenkung des Zinses gegen Null bzw. „Abnutzung“ des Geldes

Unser Geldsystem - Ein System mit Verfallsdatum


Ach ja
@ dkR

früher wars besser

Also so wie es jetzt läuft ... war es früher besser. :wink:

Reformen sind Pfui

Nein, nur Reformen die einseitig gegen die gehen, denen es schon schlecht geht.

Hier meine alle, sie bekommen ihrer Meinung nach nicht genug Geld

Ich bin schon der Meinung ich bekomme genug Geld ... nur ein Teil meines Bekannten- und Verwandtenkreises bekommt nicht genug Geld.

Im Prinzip befürworte ich jede Reform die sich gegen die "mir steht das zu, ich will Geld fürs Nichtstun"-Einstellung richtet.

:motz: BOAH!!! Gleich raste ich aus ... schon wieder dieses "Arbeitslose sind faul und wollen nicht arbeiten" - Märchen. :don:

ja, ich befürworte die Refomen, bin sogar der Meinung, man könnte sie noch ausbauen.

ABER:

Allerdings fühle ich mich überhaupt nicht qualifizert zum Thema mehr wie meinen unqualifizerten Senf dazuzugeben und hab auch weder zeit noch nerv um mich entsprechend ins Thema einzuarbeiten.

Aha ... du kennst dich also bei dem Thema nicht aus ... glaubst aber das es die richtige Richtung ist. Hast dich mit der Materie nicht beschäftigt ... meinst aber es ist schon richtig so.
Glückwunsch ... die Propaganda wirkt bei dir. :twisted: :wink:
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
BOAH!!! Gleich raste ich aus ... schon wieder dieses "Arbeitslose sind faul und wollen nicht arbeiten" - Märchen.
Genau! :ironie: und wer Arbeit will, findet auch welche! :ironie:
Wer sagt den das? Es gibt aber halt auch welche, die das Märchen leben. :?
Aha ... du kennst dich also bei dem Thema nicht aus ... glaubst aber das es die richtige Richtung ist. Hast dich mit der Materie nicht beschäftigt ... meinst aber es ist schon richtig so.
Yup. Genau, hast recht, richtig.
Ich wage es, mir meine eigene Meinung zu bilden und diese Öffentlich zu vertreten. Skandal. Gott, wie kann ich nur! Und dann ist das noch nichtmal die Meinung, die die Mehrheit hier vertritt! Also, das ist doch 8O So eine Frechheit!
Ich geh gleich mal Holz hacken für meinen Scheiterhaufen.

:wink:
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
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Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Wer sagt den das?

Du, oder? :gruebel: (In deinem vorherigen Post)
Sollte ich dich da falsch verstanden haben, bitte ich das zu entschuldigen und möchte dich in dem Zusammenhang bitten mir zu erklären wie du folgenden Satz gemeint hast:
Im Prinzip befürworte ich jede Reform die sich gegen die "mir steht das zu, ich will Geld fürs Nichtstun"-Einstellung richtet.


Es gibt aber halt auch welche, die das Märchen leben.

Meiner Meinung nach bestreitet hier niemand, dass es auch Arbeitslose gibt die keine Lust auf arbeiten haben. NUR: Die sind in der Minderheit. Warum also versucht man nicht erstmal die in Lohn und Arbeit zu bringen die das wollen und dann denen die nicht wollen in den Hintern zu treten? (Wobei ich der Meinung bin, dass eine Grundsicherung jedem ohne Gegenleistung zusteht.)


Ich wage es, mir meine eigene Meinung zu bilden und diese Öffentlich zu vertreten.

Auf Grundlage von was hast du dir den deine Meinung gebildet?


Und dann ist das noch nichtmal die Meinung, die die Mehrheit hier vertritt!

Na ... das sehen wir hier sowieso nicht gerne! :twisted: :wink:


Ich geh gleich mal Holz hacken für meinen Scheiterhaufen.

Lass lieber nen 1€-Jober hacken. :twisted:


@ Antimagnet

:lol: :lol:
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Warum also versucht man nicht erstmal die in Lohn und Arbeit zu bringen die das wollen und dann denen die nicht wollen in den Hintern zu treten?
Keine Ahnung. Du hast mich ja gerade eben disqualifiziert, zu diesem Thema noch irgendwas zu sagen.


Im Prinzip befürworte ich jede Reform die sich gegen die "mir steht das zu, ich will Geld fürs Nichtstun"-Einstellung richtet.
Wie schon gesagt, wir sollten weniger von der Der-staat-wird-schon-richten Einstellung, sondern wieder mehr Eigenverantwortung auf uns nehmen. Ich meine halt, man sollte das Anspruchsdenken etwas reduzieren und statt dessen einen Anreiz bieten, dass die Leute die Jobs die da sind auch annehmen.
Lass lieber nen 1€-Jober hacken
Zuviel Papierkram. Das dauert Wochen, bis ich den genehmigt kriege :)
Auf Grundlage von was hast du dir den deine Meinung gebildet?
Berichterstattung in den Medien ( :p ) Diskussionen mit Freunden etc. eigenes Nachdenken
Na ... das sehen wir hier sowieso nicht gerne!
Zum Glück sieht das ein Großteil der User hier nicht so wie "wir" :tuschel:

@ anti: :lol:
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Keine Ahnung. Du hast mich ja gerade eben disqualifiziert, zu diesem Thema noch irgendwas zu sagen.

Eigentlich hast du dich selber disqualifiziert. :wink:
Nee ... ernsthaft: Natürlich kannst du hier deine eigene Meinung schreiben (mache ja nichts anderes) ... nur ... du erweckst den Eindruck als wüsstest du (so gut wie) gar nichts über die Materie und wärst (Achtung: subjektiver Eindruck meinerseits :wink: ) dogmatisch der Meinung was die Regierung macht ist schon richtig weil es die Regierung macht.
(Leicht übertrieben ... :wink: )
Ich habe mir auch eine eigene Meinung gebildet ... allerdings habe ich versucht beide Seiten zu verstehen ... bin dann aber zur Entscheidung gelangt, dass die aktuelle Politik falsch ist. (Vorschlag: Lies doch mal nur 1/4 der Links die bisher in den 3 Hartz-IV-Threads gepostet wurden ... vielleicht bekommst du dann eine andere Sichtweise :wink: ... obwohl auch 1/8 der Links ausreichen ... sind sonst ein bisserl viel :wink: )
(Wollte dir aber auf gar keinen Fall zu nahe tretten. :) )

dass die Leute die Jobs die da sind auch annehmen.

8O Jobs?
Wo wohnst du?
Beim Zauberer von Oz?
Der sich Jobs aus der Nase poppelt?
Nee ... ernsthaft: Welche Jobs?

Berichterstattung in den Medien

Welche Medien? :wink:

eigenes Nachdenken

Das ist immer gut. :D :wink:


P.S.: Überleg dir das mit der Formaldebatte noch mal. (Kannst dir auch noch Unterstützung suchen.)
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
es erstaunt mich immer wieder die hartnäckigkeit der "reformfreunde" und ihre fähigkeit zur ignoranz.

im wesentlichen bekommt man immer wieder das mantra der üblichen behauptungen vorgebetet.. dieses mantra ( arbeitslose müssen motiviert werden jobs anzunehemen... jobs sind vorhanden die leute wollen sie nur nicht wahrnehmen ... die leute haben zu hohe ansprüche, man muss sich doch mal an indien und den indern orientieren oder an vergelichbaren völkern und ihrem lebensstandard, die jammerhartzer sind doch nichts als sozialneider, mehr arbeit zum notfalls hungerlohn lässt die wirtschaft boomen und das schafft jobs ) ist letztlich nicht mehr als eine reihe teils irrationaler, durch nichts belegbarer behautptungen wohingegen eine vielzahl von guten argumenen eben genau gegen das mantra sprechen..

leute, die nichts verdienen, konsumieren nicht und werden den binnenmarkt nicht stützen können... es gibt keine jobs die arbeitslose annehmen könnten und das ist in jedem deutschen ort zu beobachten, eine orientierung an den ärmsten des planeten ist wohl eher ein böser witz in anbetracht des umstandes das deutschland dank steigendem bruttonationalproduktes, dass immer weniger in diesem land unter sich aufteilen, ein reiches land mit hohem lebensstandard ist während millionen bitte schön verarmen sollen.. etc.

das problem ist aus meiner sich tatsächlich die weltfremde eines gewissen teils der bevölkerung, die nur all zu gern sind den gröbsten unsinn nachzuplappern und mitzutragen... das verhindert, dass vernünftige konzepte überhaupt erst gedanklich formuliert werden..
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Gegenfrage eines bekennenden Ignoranten:
Glaubt ihr, dass es irgendwer schafft, binnen eines akzeptablen Zeitraumes 5 Mio. neuer Arbeitsplätze zu schaffen, die jedem genehm sind?
Zum beispiel die 18.000 die allein bei Stepstone angeboten. Viel ist das nicht, aber ein Anfang.
das verhindert, dass vernünftige konzepte überhaupt erst gedanklich formuliert werden..
Konsequentens BUUUH!-Schreien hingegen ist eine vernünftige, sinnvolle und zukunftsträchtige Alternative?
Irgendwo muß halt mal ein reformtechnischer Anfang gemacht werden. Oder glaubt ihr das geht von heute auf morgen?
Eigentlich hast du dich selber disqualifiziert.
Dann bin ich ja richtig beruhigt *unbemerktdavonschlender*
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Zum beispiel die 18.000 die allein bei Stepstone angeboten. Viel ist das nicht, aber ein Anfang.

Stell dir mal vor, du wärst Familienvater (bist du ja vielleicht sogar) und bei Stepstone findest du einen Job, der in einem Ort angeboten wird, der 150 km entfernt liegt ... würdest du ihn annehmen?
Und 18.000 sind tatsächlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.


Konsequentens BUUUH!-Schreien hingegen ist eine vernünftige, sinnvolle und zukunftsträchtige Alternative?

Also, dass ist es was mir bei diesem Thread mittlerweile tierisch auf den Sack geht.
Die Gegner der Reformen (z.B. ich) schmeißen mit Links und Artikeln um sich (hier mal vielen Dank für die Bemühungen von, unter anderem, Samhain und Woelffchen :D ), aber da wird, meiner Meinung nach, so gut wie nie drauf eingegangen.
Die Befürworter der Reformen schreien nach Alternativen und werfen den Gegnern (meinem Empfinden nach) vor, dass sie nur murren und meckern würden. Liefern "wir" Alternativen und Gegnvorschläge wird das auch schön ignoriert. :?
Ich habe auf der letzten Seite ein paar Gegenvorschläge geliefert ... und heute abend kommen evtl. noch ein paar dazu ... wie wärs wenn du dir die durchließt und komentierst ... kannst sie auch ruhig auseinanderpflücken und mir evtl. Fehler an den Kopf knallen ... bin immer bereit zu lernen. :wink:


Irgendwo muß halt mal ein reformtechnischer Anfang gemacht werden.

Aber wieso muss das bei den "kleinen" Leuten beginnen? Warum nicht erst mal Reformen bei der Unternehmenssteuer? Warum eine Belastung derer die schon nicht so viel haben?

Im Übrigen erschließt sich mir der Sinn dieser Reform bis heute nicht ... Hartz schafft keine Jobs, ist teuer und schürt den Unmut in der Bevölkerung ... ehrlich ... was zum Henker soll Hartz IV? :O_O:


Zitat:
Eigentlich hast du dich selber disqualifiziert.

Dann bin ich ja richtig beruhigt *unbemerktdavonschlender*

Ich hoffe du hast auch das gelesen, was nach diesem Satz kam. :wink:

Gruß :D
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Simple_Man schrieb:
Im Übrigen erschließt sich mir der Sinn dieser Reform bis heute nicht ... Hartz schafft keine Jobs, ist teuer und schürt den Unmut in der Bevölkerung ... ehrlich ... was zum Henker soll Hartz IV? :O_O:

ja und nicht nur das.
was einige von uns ja schon von anfang an fürchteten wird immer mehr zu gewissheit.
hartzIV ist ein jobkiller

nicht nur dass immer mehr stellen schleichend ausgetauscht werden ( wir brauchen doch keine neue pflegekraft einstellen, wenn wir einen eineuroskalven bekommen können { jaja ich weiss schon die exakte definition von sklave bei wikipedia blafasel etc... }, wir können doch den sozialpädagogen im jugendzentrum auf halbtags setzen wenn wir einen hartzer als helfer mit einstellen, wir können doch auf einen bezahlten fulltime tierpfleger verzichten, wenn das doch ein eineurojobber macht, wir können doch ein paar eineuroleute das rathaus streichen lassen, da brauchen wir den malerfachbetrieb nicht bezahlen.. etc. { die leugner werden auch das leugnen... die welt ist ja in ordnung.. } ) auch aus purer angst vor ernteeinsätzen und ähnlich demütigenden zwangsjobs sind die leute inzwischen bereit die merkwürdigsten stellen anzunehmen... 45 stunden für einen lächerlichlohn sind keine frage mehr, dafür fahren wir auch gerne ein paar kilometer hauptsache das beschissene terroramt für reichsarbeitsdienst lässt uns dann in ruhe und zwingt uns nicht zu schlimmeren.
harztIV trägt massiv dazu bei das lohnniveau zu drücken und die sozialen und arbeitsrechlichen errungenschaften der letzten jahrzehnte zu unterwandern.

vorteile bringt das wohl in erster linie der industrie, die sich auf einem internationalen markt messen möchte.. doch wirtschaft besteht aus mehr als nur exportwirtschaft und dass die exportierende industrie nicht reinvestiert und durch diese lohndumpingmethoden nicht im land zu halten ist sollte inzwischen klar sein.

inzwischen wird ja ( wie in diversen links im thread zu lesen ist.. was die leugner natürlich mit grosser begeisterung ignorieren ) der desolate binnenmarkt als eben das problem wahrgenommen. der binnenmarkt ist der markt in dem die meisten menschen jobs finden, es ist der markt in dem sich die meisten firmen finden, die tatsächlich steuern zahlen ( die grossen unternehmen, die zwar jeweils für sich gesehen eine recht grosse zahl an arbeitsplätzen zur verfügung stellen und oftmals auch global operierende firmen sind, werden ja nicht selten eben wegen ihrer relativ grossen marktmacht von allen möglichen steuern befreit als anreiz, oder es werden ihnen erschließungskosten erspart, oder man kommt ihnen auf sonstige art entgegen.. davon abgesehen nutzen diese firmen natürlich im rahmen ihrer möglichkeiten alle steuerrechtlichen lücken aufs vorzüglichste.. dabei haben sie möglichkeiten von denen der malerfachbetrieb um die ecke nur träumen kann.) .

dieser markt ist auf zahlungskräftige deutsche kunden angewiesen. deutsche arbeitnehmer, die weder zeit noch geld haben um zu konsumieren tragen dazu bei, dass dieser markt austrocknet, dass weitere arbeitsplätze verschwinden, was wieder zu weniger marktpotential führt, was wieder ein sterben von firmen nach sich zieht, die im binnenmarkt beheimatet sind.. eine spirale des untergangs..

wurde ja schon ich weiss nicht wie oft in diesem thread ausgeführt.. warum schreib ich das eigentlich schon wieder?
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Simple_Man schrieb:
Die Befürworter der Reformen schreien nach Alternativen und werfen den Gegnern (meinem Empfinden nach) vor, dass sie nur murren und meckern würden. Liefern "wir" Alternativen und Gegnvorschläge wird das auch schön ignoriert.
Ich habe auf der letzten Seite ein paar Gegenvorschläge geliefert
Wo liefert hier jemand Alternativen und Gegenvorschläge? Ich hab mal eben den gesamten Thread hier durchkämmt. Bin nur auf 2 Gegenvorschläge ("Bürgergeld" und das von unserem hochgeschätzen forcemagick auf Seite 5) gestoßen. Sonst nur auf hunderttausend Links (meine Achtung vor den fleißigen Linksammlern) die eure Meinung vertreten, und anhand derer wird dann weiter beklagt, wie ungerecht die Welt doch ist, gefolgt von noch mehr Links -interessanterweise immer von denselben Quellen - mit der gleichen Tendenz. Und hier und da kommt ein kaum verhehlter Aufruf zum Staatsstreich.

Ich darf dich nochmal zitieren -ebenfalls auf Seite 5:
Der deutsche Bürger sitzt lieber zu Hause, brabbelt sich etwas in den Bart, grummelt vor sich hin und schimpft in Richtung Fernseher.
Tut ihr hier was anderes?

Da schließe ich mich doch eher forcemagick an:
Seite 2 schrieb:
na ich weiß noch nicht... je mehr ich lese, desto mehr bin ich der meinung es hat keinen zweck mehr groß zu diskutieren...
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
O.k., nur kurz, weil ich eigentlich keine Zeit habe

Wo liefert hier jemand Alternativen und Gegenvorschläge?

:O_O: Sag mal willst du mich verarschen? O.k. ich poste es hier nochmal (hoffe nur ich bekomme keine Verwarnung weil ich dauernd das selbe poste :wink: )

- Senkung der Arbeitszeit
- flexible Arbeitszeiten in Unternehmen
- Lohnsteigerungen, die über der Höhe der allgemeinen Preissteigerung liegen
- Stop der jährlichen Staatsverschwendung
- wesentlich weniger Bürokratie
- eine soziale und vernünftige Steuerreform
- Förderung der KMU (+ Erleichterung der Firmengründung)
- eine Geldreform
- eine generelle Reformation unseres Wirtschaftssystems (weg vom Kapitalismus)
(Achtung: Die letzten beiden sind ein bisschen utopisch :wink: )
(Achtung: Kein Anspruch auf Vollständigkeit :!: )
(Solltest du Fragen oder Kritik haben ... bitte posten :!: )


Sonst nur auf hunderttausend Links

Liest du die Links auch?


Im Übrigen, ich muss es noch mal sagen:
Wenn "ihr" so davon überzeugt seit, dass "wir" nur meckern und keine Alternativen aufzeigen und das die Reformen die genrell richtige Richtung haben (du warst da nicht der einzige) ... wieso stellt ihr euch nicht in einer Formaldebatte.
Das geht jetzt nicht nur gegen dich ... ich finde es nur ehrlich gesagt enttäuschend, dass diese Debatte nicht zustande kommt weil angeblich kein Befürworter der Reformen da ist, man aber in den Threads dauernd über sie stolpert ... naja ... hat sich ja erledigt, da Lazarus die Formaldebatte komplett entfernen will. :(
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Liest du die Links auch?
Ehrlich gesagt: Nein.
Sag mal willst du mich verarschen?
Nein, will ich nicht. Ich habs echt nicht gefunden. :oops: Da bin cih aber wohl nicht der einzige.
- Lohnsteigerungen, die über der Höhe der allgemeinen Preissteigerung liegen
- Stop der jährlichen Staatsverschwendung
- wesentlich weniger Bürokratie
- eine soziale und vernünftige Steuerreform
na, das hört sich doch alles ganz vernünftig an. Dafür bin ich auch.
Aber als zusätzliche Reform, nicht anstatt. Man hat halt da angefangen, wo der geringste Widerstand zu erwarten war.

man aber in den Threads dauernd über sie stolpert
Hab eher den Eindruck, sobald sich ein Befürworter zu erkennen gibt, wird er sofort niedergebrüllt bevor er was zum Thema beitragen kann, verliert die Lust und geht, nachdem er ausgiebig als ingoranter Döspaddel, Tagträumer oder völlig Weltfremd, ehm, (nachWortsuch) tituliert wurde. :wink:

Vielleicht wäre mal wieder eine Zusammenfassung "worum gehts gerade" angebracht.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
das dumme ist, dass immer weniger lust besteht noch zusammenfassungen zu schreiben, da wir ja nun den dritten thread haben ... im dritten thread immer wieder die gleiche kritik und immer wieder die gleichen alternativvorschläge bringen und in jedem thread immer wieder die gleichen diskussionen mit "reformfreunden" haben, die scheinbar wenig lust verspüren die immense sammlung an informationen und vorschlägen wahrzunehmen...
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
forcemagick schrieb:
das dumme ist, dass immer weniger lust besteht noch zusammenfassungen zu schreiben, da wir ja nun den dritten thread haben ... im dritten thread immer wieder die gleiche kritik und immer wieder die gleichen alternativvorschläge bringen und in jedem thread immer wieder die gleichen diskussionen mit "reformfreunden" haben, die scheinbar wenig lust verspüren die immense sammlung an informationen und vorschlägen wahrzunehmen...
Ja, ok. Aber damit könnte man vielleicht Aufgrund einer quasi gleichen Ausgangslage an erdiskutiertem und verlinktem Grundwissen eine neue Diskussion aufziehen, die sich nicht alle paar Seiten wiederholt.
 

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