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Hartz IV, Part 3

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
Aha, jetzt gehts an´s eingemachte oder was ?

http://www.ftd.de/pw/de/26249.html

Müntefering kündigt Korrekturen bei Hartz IV an

Die klaren Worte Münteferings zur Hartz-IV-Reform lassen erwarten, dass sich Union und SPD in den kommenden vier Wochen auf Veränderungen für Langzeitarbeitslose einigen werden. Ein Vorschlagskatalog der Unionsländer sieht unter anderem vor, die Regeln so zu ändern, dass Unterhaltsansprüche gegenüber Angehörigen von Alg-II-Empfängern leichter durchgesetzt werden können.

also, sagt euren Verwandten, dass sie ihr Geld (soweit vorhanden) noch in Sicherheit bringen. Da spart man sich mühsam was zusammen, anstatt es in der Kneipe zu versaufen, der Staat zockt dich eh hinten und vorne ab, und dann müssen deine Verwandten noch für dich aufkommen.

Also entweder gleich so, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist, der Staat will nix von mir und ich nix von ihm....... aber so ist es meiner Meinung nach total ungerecht.......

Gestern war auf "Stern-TV" oder so ein Vergleich zwischen Arbeiter und Arbeitslosen da, wer mehr Geld zur Verfügung hat.
Obwohl die Berechnung nicht nachzuvollziehen war, kam als Ergebniss raus, dass die Arbeitslosen-Familie das Doppelte zum Leben hat......

Mein Schluß daraus ist, da ja die AL Sozialhilfe usw. bekommen, nicht ZUVIEL kriegen, sondern dass der, der jeden Tag zur Arbeit haspelt, ZUWENIG verdient. Naja, wenigstens kam das (fast) so rüber.......
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ganz klar bekommen oft genug arbeitende menschen zu wenig... man bedenke dass auch die leute die im rahmen von personaldienstleistern arbeiten ja als arbeitnehmer gelten und die arbeiten nicht selten für minimallöhne und fahren da auch noch dutzende kilometer um ihren minijob erfüllen zu können...
 

Denarius

Lehrling
26. Oktober 2005
2
Tja, - obiger Artikel von semhain spiegelt offensichtlich die traurige Realität wieder. Zumindest erkenne ich entsprechende Parallelen im Freundes-, Verwandten- und Bekanntenkreis und hab' diesbezüglich ebenfalls übereinstimmende Erfahrungen aufgrund eines befristeten Arbeitsverhältnisses bei der Bundesagentur für Arbeit machen können.

Missbrauch gibt es sicherlich, jedoch nicht in dem Masse wie es politisch jetzt dargestellt wird. Der Staat spart bekanntlich seine immer stärker versickernde Kohle am liebsten bei denjenigen, die einerseits keine Lobby haben und sich andererseits kaum (gewichtig) zu Wort melden können. € 345,00 im Monat ? Na dann viel Spass. Gerade wenn vielleicht noch Kinder das Leben bereichern, denen man nunmehr (insbesondere in den Grossstädten) selber dann kein sonderlich "reiches" Leben mehr bieten kann. Mitunter ist die Mobilität schon so stark eingeschränkt, dass selbst Ausflüge in die Natur mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr finanzierbar sind. Und das Problem wird noch krasser, was wiederrum eine ganz logische und absehbare Entwicklung war und ist. Die harschen Kontrollmassnahmen der BA, die weiteren angekündigten Kürzungen der Mittel, et cetera sind doch nur noch Ausdruck blanker Hilflosikeit .......

Trotzdem noch einen schönen Tag:-)
D.
 

Choronzon

Vorsteher und Richter
21. April 2002
704
:D Lustig,die Medien offenbaren uns Heloween,,,,lach..

In der Sonntagszeitung warenr tatsächlich Tools aus Pappe (Kürbisköpfe etc)

Erklärt man uns wirklich nun für bloed?
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ähm @choronzon ... klär mich doch bitte mal über den näheren sinn und zusammenhang deines postings im bezug auf hartz auf ;)

ich mein dass man uns medial verarscht ist klar... und dass man uns in bezug auf hartz und mit hartz verarscht und wohl für ziemlich dumm verkauft ist auch klar..
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
Habe hier einen recht interessanten Artikel von Hr. Sinn gefunden. Wie es hier geschrieben wird, hört es sich irgendwie vernünftiger an, als sonst wo verbreitet wird. Seltsam....

http://www.cesifo-group.de/pls/port...NELLDIENST_2005/DAS%20DEUTSCHE%20R%C4TSEL.PDF


Jedenfalls fordert er, dass die hohen Löhne in D gesenkt werden müßten, damit wir wieder konkurenzfähig würden, bzw. dass in D wieder Arbeitsplätze geschaffen werden würden.
Naja, es stellt sich halt die Frage, inwieweit die Menschen mit den Löhnen, die in D gezahlt werden, auskommen. Mit 600 oder 800 Euro kannst in Polen, CZ oder Ukraine (ganz abgesehen von China) leben wie ein König. In D bist mit 600 Euro ein Sozialfall.
Mit Extra-Konsum und Wirtschaft ankurbeln ist da wohl nicht viel.

Somit wäre die Lösung, dass auch der STAAT zurückstecken muß, keine MWST-Erhöhung, keine neuen Steuern, sondern eher Steuersenkungen, die für die Allgemeinheit der Bürger gelten, und nicht nur für eine kleine Klientel.

Naja, das ganze Sülzen hilft wohl nicht, es müssen wohl erst Zustände wie an F herrschen.....

Für die Zeit dahin habe ich für euch eine interessante Stellenanzeige in unserer Tageszeitung entdeckt:

BÜROTÄTIGKEIT
(überwiegend Ablage) als 1-Euro-Job nach Bad Füssing gegen Fahrtkostenerstattung zu vergeben. Kurzbewerbung von weibl. Personen zw. 35 - 55 Jahren erbeten unter Chiffre-Nr. xxx bzw. Tel.Nr. 08531/248790

Ähm, wie war das nochmal mit den 1-Euro-Job´s ?
Wenn meine Stimme etwas weiblicher wäre, würde ich ja mal anrufen....

naja, trotzdem eine schöne Woche noch.....
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
In D bist mit 600 Euro ein Sozialfall.

wo, in münchen?

also, ich bin 10 jahre mit teilweise weit unter 600€ gut ausgekommen. von sozialfall keine spur, aber man ist als student ja auch flexibel.

naja, von den 1€-jobs halt ich auch nur sehr wenig. vielleicht gut gewollt, aber schlecht gemacht...
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
naja anti.. mit 600 euro komm ich auch prima zurecht wenn ich sie denn habe.. aber wenn ich noch die miete davon zahl, versicherungen abdrück und so weiter, dann wird das schon arg eng..
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
mit versicherungen sah's mau aus in den letzten 10 jahren, das geb ich zu. allerdings hab ich den schaden auch jetzt zu tragen, wenn ich dann mal in meine private rente investiere, werde ich monatsbeiträge haben, die sich gewaschen haben. miete hab ich allerdings bezahlt.

ich finde es recht schwierig, wie man mit der miete umgehen soll. die jetzige regelung (man bekommt die miete bezahlt, wenn die wohnung den vorschriften entspricht, und wenn nicht, nicht) halte ich für blödsinn. man soll kohle kriegen und jeder soll selbst entscheiden, wieviel er für die wohnung löhnen will.

andererseits kann das bedeuten, dass man sich bestimmte teure pflaster halt nicht leisten kann. geht mir ja auch so, könnt mir auch nix in münchen leisten...

und mein geld war auch nur für mich, hatte ja keine familie zu ernähren. gereicht hat's trotzdem, und ich bin überzeugt, dass es auch einigen anderen hier an bord reicht...

also 600€ halte ich für's bedingungslose bürgergeld ne spur zu hoch angesetzt, muss ich sagen... 500€ wären auch schon sehr mondän...

gruß,
anti :wink:
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
das ist leicht dahingeplappert, dass 600 Euro eine Menge Kohle ist.
Wenn man allein ist, gehts evtl. aber wenn du noch ne Familie hast, brauchst ne größere Wohnung, mehr zu Essen, mehr Licht + Wasser, und da sind 600 Euro plötzlich gaaaaaaanz wenig !
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
ach ja, die billigste Wohnung z. B. in Regensburg kostet mit 18 qm 180 Euro kalt. Also muß man nicht in München wohnen !
Und wenn du noch Frau + 2 Kinderchen hast, wird auf 18 qm wohl eng....
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
es ging mir um 600€ für einen allein. dass das für ne familie nicht reicht, ist klar (mein bedingsloses bürgergeld gäb's ja auch für jeden bürger, gleich welches alter).
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Wenns ein pauschales Bürgergeld inklusive Mietkohle gibt:

Pro: ich habe mehr Geld, suche mir was preisgünstiges und schon ist die nächste Tafel Schokolade gesichert...

Contra: Viele andere in meiner Situation haben die selbe Idee und wir versammeln uns in SGB2-Bezirken.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
ich hatte ein paar seiten vorher schon mal geschrieben, was passiert, wenn der staat die miete zahlt:

antimagnet schrieb:
allerdings gibt es einen fiesen pferdefuß bei den mieten:

zahlt das sozialamt die miete, besteht ein massiver anreiz und auch gelegenheit für vermieter, die miete über dem marktpreis zu halten.

die tage kam ein bericht im fernsehen über ein göttinger ghetto. im hagenweg steht ein haus, total runtergekommen, die heizkörper aus den wänden gerissen, die türen demoliert, alles verdreckt und kaputt. wohnen tun da junkies, alkis, und andere arme sozialhilfeempfänger, die dort leider nicht rauskommen (wohnt man dort kriegt man nämlich keinen job und keine andere wohnung). die miete kostet dort - ein zimmer - 250 euro. zahlen tuts das sozialamt. was dem vermieter auch sehr recht ist, denn die zahlen pünktlich die gesamte kohle. privat kriegen die die zimmer nicht für die hälfte los, in dieser stinkebude.

die bewohner sind unzufrieden, aber wehrlos. und die vermieter kriegen für keine leistung geld vom staat. äh, von uns.

:cry:
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Hmmm. und dasselbe kann passieren, wenn "Staat" nicht die Miete zahlt. Also auch kein Problemlöser...leider
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
250€ für die miete hat doch keiner von denen übrig. für diesen zustand kriegt der vermieter höchstens 80€ auf dem freien markt.

dass wir als solidargemeinschaft diesen armen schweinen auf die beine helfen wollen, damit hab ich kein problem. nur tun wir das nicht. wir bezahlen ein reiches schwein (grunz, nur wegen der analogie). dafür, dass der die in einem schweinestall verrotten lässt. das sollten wir nicht tun, oder? der soll das kriegen, was die leut dafür bezahlen wollen...
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Dann müsste also die zahlende Institution eine Kosten-Nutzen-Rechnung erstellen oder gleich mit dem Vermieter einen Mengenrabatt aushandeln. Andersherum hilft nur, dass alle aus dem Haus "umgesiedelt" werden, so dass das "reiche Schwein" leer ausgeht. Nur was kosten die Mieten anderswo? Es klappt eben nicht in jeder Region, das ist der Haken. Dass sich ein Vermieter über gesicherte Sozi-Mieten freut, stimmt schon. Nur ist sein Haus "zufällig in der Nähe". Das Haus stand schon da, die sozialen Schichten haben sich auch ohne ihn gebildet. Ich hab noch nicht gehört, dass Spekulanten gezielt Häuser kaufen, in denen Sozialfälle leben. Aber es gab bestimmt Spekulanten, die in Erwartung auf hohe Mieteinnahmen erleben durften, dass das zahlende Klientel ausblieb.
 

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