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Hartz IV, Part 3

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Seine_Neutralitaet schrieb:
antimagnet schrieb:
na komm schon, force, bleib uns erhalten... :wink:
Da muß ich mich anschließen.
.

ihr machts einem schon schwer :)

ich werd euch wohl doch erhalten bleiben und kauf mir ab und an ne neue tastatur...
ich werds wohl etwas ruhiger angehen lassen... aber ich werd wohl dableiben...

find ich ja jetzt echt nett von euch...
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
:oops: Stop Leute, ich werd ja noch rot.

Also Danke für all das Lob von euch.

Sicher ist es von der Information her nicht weniger geworden, aber jetzt einfach schön übersichtlich. Lesen muss man natürlich immer noch selber.

Wie sagt man so schön : Gratis, aber nicht billig 8)

@ force

Schön, dass du doch noch nicht in den Ruhestand gehen willst :wink:
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
@forcemagick

Mich hast du echt zum Nachdenken angeregt mit deinen Beiträgen, viele andere natürlich auch. Aber so etwas ist wichtig, das darfst du nicht unterschätzen: das du zig Mitleser zum kritischen Nachdenken anregst. Du denkst vielleicht das du nichts bewirken kannst, aber das ist nicht richtig. Die Energie die du in diesen Threads investiert hast, ist positiv aufgegangen, für mich und andere, für andere nicht (aber nur auf dem ersten Blick :wink:)



LG


AoS
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@sensei

auch von mir großes lob, das du dich durch die unendlichen tiefen dieser threads gewühlt hast (darfst ruhig rot werden...).

@force

du bleibst!...obwohl ich dich nur zu gut verstehen kann. ich bin oft selbst davor diesen schritt zu tun (würde manchen wohl so passen :twisted: )...perlen vor zuviele säue...kotz dich unter soviel ignoranz und dummheit ruhig aus- eine wohltat unter diesem künstlichen optimismus, diesem gegen alle realität sprechenden, verharmlosenden gequatsche hier.

@antimagnet

du solltest dich vielleicht mal fragen warum, obwohl es finanzierbar wäre, kein bedingungsloses bürgergeld eingeführt wird?
deine idee müsste doch auch den wirtschaftslobbyisten schon gekommen sein.

warum schlagen sie es nicht vor?
warum wohl nicht?
ein finanziell abgesicherter bürger ist nicht mehr so leicht zu allen konzessionen zu treiben- und darum geht es doch.

du solltest dich darüberhinaus fragen, warum hartz IV hauptsächlich auf dem mist der wirtschaft gewachsen ist und das es folgerichtig ist, das diese wirtschaft sich dann hinstellt und 1,-€s auch für sich fordert (und es wird umgesetzt- dafür verwette ich mein letztes hemd- spätestens nach der nächsten bundestagswahl), warum sie immer weniger/keine steuern zahlen, aber sich an einem bürgergeld (das ja nicht vom himmel fällt) beteiligen sollen. es gab 1995 noch die vorstellung des "tittytainment" für die 80% überflüssigen (vom güterproduktionsaufwand gesehen) auf diesem planeten, brot und spiele. ich brauche keine "arbeit" im herkömmlichen sinn, ich habe auch so genug zu tun, aber dieses konzept wurde aus gierigen beweggründen ad acta gelegt. tittytainment und spiele haben wir zuhauf, aber mit dem brot, also (über)lebensunterhalt ist es nicht weit her, ist in dieser konzeption nicht vorgesehen.

warum?

wenn man sich mal überlegt, das es mit den ressourcen so langsam dem ende zugeht (nicht nur öl, sondern auch süßwasser usw.) und man alternativen, die lange nicht soviel profit abwerfen wie die eingefahrenen industrien, deswegen keine wirkliche chance lässt, wenn man sich dann weiterhin ansieht, was es global (vorreiter USA- und an denen orientiert man sich) für bestrebungen gibt, das bevölkerungswachstum zu kontrollieren bzw. reduzieren (nach den herkömmlichen (profit)regeln reicht es halt nicht für alle), dann ist für mich zumindest sonnenklar, das man eine materielle verelendung und in zukunft nur noch unzureichende (eben den marktwirtschaftlichen gegebenheiten unterworfen-wer es sich nicht leisten kann- pech!) medizinische versorgung bieten wird.

nenn mich paranoid, meschugge oder sonstwas- aber ich bin mittlerweile (nach dem studium von so vielen hintergrundinfos) zu der überzeugung gelangt, das es sich hier um ein groß angelegtes vernichtungs/reduktionsprogramm handelt. in anderen ländern ist das schon lange angesagt und nach dieser ideologie ist es nur folgerichtig das es auch hier umgesetzt wird.

es ist der wahnsinn mit methode.

hier nochmal das erste kapitel des buches "die globalisierungsfalle" (1996) das die dimensionen dessen was hier abgeht ziemlich deutlich macht- immer dran denken: dieses buch hat fast 10 jahre auf dem buckel und alles was darin angesprochen, wovor gewarnt wurde ist heute, noch wesentlich mehr als damals konsens, "normalität":

Die Globalisierungsfalle
Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand
Hans-Peter Martin und Harald Schumann

Im September 1995 hatte Michail Gorbatschow im Namen seiner Stiftung 500 führende Politiker, Chefs von Industrie- und Medienkonzernen und Wissenschaftler nach San Francisco eingeladen, ins luxuriöse Fairmont-Hotel. Hier, inmitten des von Meer, Wohlstand und Golden-Gate-Bridge beherrschten Bay Area, sollte der „globale Braintrust" den Weg ins 21. Jahrhundert, in eine „neue Zivilisation“ weisen. Was sie fanden, war allerdings: Ein Weg ins Elend für vier Fünftel der Menschheit :

Die 20:80-Gesellschaft. Weltenlenker unterwegs zu einer anderen Zivilisation

John Cage, Topmanager bei der US-Computerfirma Sun Microsystems, stößt die Debattenrunde über „Technologie und Arbeit in der globalen Wirtschaft" an. „Jeder kann bei uns so lange arbeiten, wie
er will, wir brauchen auch keine Visa für unsere Leute aus dem Ausland", erklärt Cage knapp. Regierungen und deren Vorschriften für die Arbeitswelt seien bedeutungslos geworden. Er beschäftige, wen er gerade brauche, derzeit bevorzugt ,,gute Gehirne in Indien", die so lange arbeiten, wie sie können. Aus allen Erdteilen erhalte die Firma per Computer Bewerbungen, die für sich sprächen. „Wir stellen unsere Leute per Computer ein, sie arbeiten am Computer, und sie werden auch per Computer wieder gefeuert. Wir holen uns ganz einfach die Cleversten. Mit unserer Effizienz konnten wir den Umsatz seit unserem Beginn vor 13 Jahren von null auf über sechs Milliarden Dollar hochjagen.“ Selbstzufrieden wendet sich Cage an einen Tischnachbarn und schmunzelt: „Das hast du längst nicht so schnell geschafft, David." Der Angesprochene ist David Packard, Mitbegründer des High-Tech-Riesen Hewlett-Packard. Der greise SeIf-made-Milliardär verzieht keine Miene. Mit hellwachem Verstand stellt er lieber die zentrale Frage: „Wie viele Angestellte brauchst du wirklich, John?" ,,Sechs, vielleicht acht" antwortet Cage trocken. „Ohne sie wären wir aufgeschmissen. Dabei ist es völlig gleichgültig, wo auf der Erde sie wohnen." Jetzt hakt der Diskussionsleiter, Professor Rustum Roy von der Pennsylvania State University, nach: „Und wie viele Leute arbeiten derzeit für Sun Systems ?“ Cage:“16.000. Sie sind bis auf eine kleine Minderheit Rationalisierungsreserve."
Kein Raunen geht da durch den Raum, den Anwesenden ist der Ausblick auf bislang ungeahnte Arbeitslosenheere eine Selbstverständlichkeit. Keiner der hochbezahlten Karrieremanager aus den Zukunftsbranchen und Zukunftsländern glaubt noch an ausreichend neue ordentlich bezahlte Jobs auf technologisch aufwendigen Wachstumsmärkten in den bisherigen Wohlstandsländern - egal, in welchem Bereich.
Die Zukunft verkürzen die Pragmatiker im Fairmont auf ein Zahlenpaar und einen Begriff: „20 zu 80" und ,,tittytainment".
20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung würden im kommenden Jahrhundert ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten. „Mehr Arbeitskraft wird nicht gebraucht" meint Magnat Washington SyCip. Ein Fünftel aller Arbeitsuchenden werde genügen, um alle Waren zu produzieren und die hochwertigen Dienstleistungen zu erbringen, die sich die Weltgesellschaft leisten könne. Diese 20 Prozent werden damit aktiv am Leben, Verdienen und Konsumieren teilnehmen - egal, in welchem Land. Das eine oder andere Prozent, so räumen die Diskutanten ein, mag noch hinzukommen, etwa durch wohlhabende Erben. Doch sonst? 80 Prozent der Arbeitswilligen ohne Job?
„Siche“, sagt der US-Autor Jeremy Rifkin, Verfasser des Buches „Das Ende der Arbeit",
die unteren 80 Prozent werden gewaltige Probleme bekommen." Sun-Manager Cage legt noch einmal nach und beruft sich auf seinen Firmenchef Scott McNealy: Die Frage sei künftig ,,to have lunch or be lunch"' zu essen haben oder gefressen werden.
In der Folge beschäftigt sich der hochkarätige Diskussionskreis zur „Zukunft der Arbeit" lediglich mit jenen, die keine Arbeit mehr haben werden. Dazu, so die feste Überzeugung der Runde, werden weltweit Dutzende Millionen Menschen zählen, die sich bislang dem wohligen Alltag in San Franciscos Bay Area näher fühlen durften als dem Überlebenskampf ohne sicheren Job. Im Fairmont wird eine neue Gesellschaftsordnung skizziert: Reiche Länder ohne nennenswerten Mittelstand - und niemand widerspricht.
Vielmehr macht der Ausdruck ,,tittytainment" Karriere, den der alte Haudegen Zbigniew Brzezinski ins Spiel bringt. Der gebürtige Pole war vier Jahre lang Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, seither beschäftigt er sich mit geostrategischen Fragen. „Tittytainment“, so Brzezinski, sei eine Kombination von ,,entertainment" und ,, tits", dem amerikanischen Slangwort für Busen. Brzezinski denkt dabei weniger an Sex als an die Milch, die aus der Brust einer stillenden Mutter strömt. Mit einer Mischung aus betäubender Unterhaltung und ausreichender Ernährung könne die frustrierte Bevölkerung der Welt schon bei Laune gehalten werden.

,,Der richtige Orkan"

Deutschland im Jahr 1996: Mehr als sechs Millionen Arbeitswillige finden keine feste Anstellung - mehr als je zuvor seit Gründung der Bundesrepublik. Die durchschnittlichen Nettoeinkommen der Westdeutschen sinken seit fünf Jahren. Und dies sei, so künden die Auguren aus Regierung, Wissenschaft und Unternehmen, erst der Anfang. Mindestens 1,5 Millionen weiterer Jobs werden allein in der Industrie im kommenden Jahrzehnt gestrichen, prognostiziert der führende Unternehmensberater der Republik, Roland Berger, ,,obendrein vermutlich jeder zweite Arbeitsplatz im mittleren Management". Sein Kollege Herbert Henzler, Chef der deutschen Filiale der Beratungsfirma McKinsey, geht noch weiter: ,,Die Industrie wird den Weg der Landwirtschaft nehmen", prophezeit er. Die Warenproduktion biete zukünftig nur noch für wenige Prozent der Erwerbsbevölkerung Lohn und Brot. Die von Ökonomen und Politikern verbreiteten Erklärungen für den Niedergang gipfeln stets in einem Wort: Globalisierung. High-Tech-Kommunikation, niedrige Transportkosten und grenzenloser Freihandel lassen die ganze Welt zu einem einzigen Markt verschmelzen, lautet die stets wiederkehrende These. Dies schaffe harte globale Konkurrenz, auch auf dem Arbeitsmarkt. Deutsche Unternehmen würden neue Arbeitsplätze nur noch im billigeren Ausland schaffen. Vom Konzernchef bis zum Arbeitsminister kennt die Führungsriege der Republik nur eine Antwort: Anpassung nach unten. Unentwegt sind die Bürger einer Kakophonie aus Verzichtsforderungen ausgesetzt. Die Deutschen arbeiten zu wenig, beziehen zu hohe Einkommen, machen zuviel Urlaub und feiern zu oft krank, behauptet ein Chor aus Verbandsfunktionären, Ökonomen, Sachverständigen und Ministern. Publizistische Helfer bei Presse und Fernsehen assistieren. Die ,,westliche Anspruchsgesellschaft kollidiert mit ehrgeizigen asiatischen Verzichtsgesellschaften", schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Wohlfahrtsstaat sei ,,zur Zukunftsbedrohung geworden", ein ,,Mehr an sozialer Ungleichheit ist unausweichlich". Selbst der deutsche Bundespräsident Roman Herzog sekundiert mit Einstimmungsreden ans Volk. Der Wandel sei ,,unausweichlich. Jeder wird Opfer bringen müssen." Da hat er allerdings etwas falsch verstanden. Es geht keineswegs um notwendige Opfer für alle in Zeiten der Krise. Kürzung der Lohnfortzahlung bei Krankheit, Aufhebung des Kündigungsschutzes, radikale Schnitte bei allen Sozialleistungen und Lohnsenkung trotz steigender Produktivität sind kein Krisenmanagement mehr. Die Reformer im Zeichen der GIobalisierung kündigen vielmehr den ungeschriebenen Gesellschaftsvertrag der Republik, der die soziale Ungleichheit durch Umverteilung von oben nach unten in Grenzen hielt. Das Modell des europäischen Wohlfahrtsstaats habe ausgedient, propagieren sie, im weltweiten Vergleich sei er nun zu teuer. Die Betroffenen verstehen sehr wohl. Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände senden einen Aufschrei der Empörung durch die Republik. ...

ach ja- auch in diesem thread gibts von mir zunder gegen die macher- sie wissen um ihre weitreichenden pläne, im gegensatz zu ihren dümmlichen mitläufern...harakiri auf deutsch- mit deutlicher zeitverzögerung:

»Wir müssen die Lohnnebenkosten senken, dann geht es wirtschaftlich aufwärts.«

»Wir sollten die soziale Sicherung über Steuern bezahlen. Dann ist der Faktor Arbeit entlastet.«

»Von Lohnnebenkosten entlastete Minijobs bringen Arbeit.«

»Lohnnebenkosten« dürfte haarscharf an der Nominierung zum Wort des Jahres vorbeigeschrammt sein. Es gibt wenige Wörter, die in der politischen Debatte eine so große Rolle spielen wie dieser Begriff. Fast scheint es, als hätte eine ganze Reihe von politischen Persönlichkeiten ihr gesamtes ökonomisches Wissen um diesen Begriff herum organisiert. »Lohnnebenkosten« – das ist parteiübergreifend der Schlüsselbegriff für wirtschafts- und gesellschaftspolitische Analysen; in der Erweiterung »Lohnnebenkosten senken« wird er zum Allheilmittel jeder Therapie. Vor dem Hintergrund der Annahme, wir hätten deshalb eine so hohe Arbeitslosigkeit, weil Arbeit bei uns zu teuer sei, ist die Senkung der Lohnnebenkosten einer der Grundgedanken der Reformdebatte. Wenn es nur gelänge, die Lohnnebenkosten, zu senken, würde es bestimmt gleich aufwärts gehen! Dieser Satz ist unter den Eliten der Republik, bei Politik und Wirtschaft, bei Publizistik, Wissenschaft und Bildungsbürgertum, höchst populär – ein anschauliches Beispiel für die perfekte Gleichschaltung in der modernen Mediengesellschaft...

"Die Lohnnebenkosten sind zu hoch."

Mythos Lohnnebenkosten

trendy:

Auch der Düsseldorfer Waschmittel- und Kosmetikhersteller Henkel (Persil, Fa, Schauma) will trotz zweistelliger Gewinnsteigerungen in den nächsten Jahren tausende von Arbeitsplätzen abbauen. Weltweit werde der Konzern bis 2006 rund 3.000 seiner knapp 50.000 Stellen streichen, darunter auch 500 in Deutschland, kündigte Konzernchef Ulrich Lehner am Dienstag in Düsseldorf an. Betroffen seien die Standorte Düsseldorf und Hannover. Der Arbeitsplatzabbau solle sozialverträglich erfolgen...

solms-braunfelser

Die deutschen Kreditinstitute bauen auch künftig weitere Stellen ab

Frankfurt/Main - Den Mitarbeitern der Banken drohen weitere Stellenkürzungen. Nach einer Studie von Mummert Consulting und des Finanzdienstleisters BHW könnten durch die Schließung von Bankfilialen in den nächsten Jahren bis zu 150 000 Arbeitsplätze verloren gehen. Vor allem den Sparkassen, die deutschlandweit am stärksten vertreten sind, stehe eine Roßkur bevor. "Bis zu 50 Prozent der Filialen könnten geschlossen werden", heißt es in der Umfrage...

http://www.welt.de/data/2005/02/22/531263.html

Stellenabbau trotz Aufholjagd

Die HypoVereinsbank hat ihre Prognose für den operativen
Gewinn 2004 offenbar doch noch erreicht. Wegen hoher Wertberichtungen wird unter dem Strich aber ein Milliardenverlust in der Bilanz stehen. Somit dürfte es HVB- Chef Dieter Rampl leichter fallen, den erwarteten Abbau von mindestens 2000 Stellen zu begründen.

manager-magazin
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
@Sensei

Puhhhh ... wie lange hast du da denn dran gesessen.

Wirklich klasse !!!

Namaste
Lilly

edit:

kleine Anmerkung zu einer Stelle von dir:
Interessant ist, dass es relativ wenige gibt die der Reform sowohl postives als auch negatives abgewinnen können das Thema ist einfach zu polarisierend.
Das sehe ich so nicht. Es gibt einige und gab auch in dem Thread einige davon. Eigentlich kann ich mir, niemanden vorstellen, der sie durchweg positiv sieht.
Es ist nur irgendwie bei dem Thema anscheinend schwer das differenziert wahrzunehmen.
Die meisten die in dem Thread mal postives geschrieben haben, sind nicht durchweg Befürworter der Reform, sondern haben bei bestimmten Punkten wiedersprochen.


Auch bei politischen Gesprächen außerhalb dieses Forum, höre ich eigentlich entweder durchweg negative Meinungen .... oder Leute die sagen, einiges wäre ja vom Ansatz gut, aber es hätte noch zu viele Haken.
Also keine durchweg postive Meinung.

Namaste
Lilly
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
@samhain

zu deiner vernichtungsfeldzugthese:
die geistert mir auch seit langem durch den kopf und was in totalitär regierten länder durch "ethnische säuberungen" u.ä. von statten geht heißt bei uns wohl sozialdarwinismus.

harald schmitd griff neulich die wortschöpfung "white trash" auf - für mich so aberwitzig wie humankapital. zwar opfere ich in meinem siedlerspiel auch dutzende von soldaten für den technischen fortschritt, aber gott sei dank ist das ein spiel und ich erschreck jedes mal, wenn ich mit bei sowas ertappe und bete, dass ich es nicht verinnerlicht habe ;)

aber Scherz beiseite: white trash sind also sozial schwache, ungebildete weiße die man wenn schon nicht mehr zum konsum mobilisieren kann, am besten getthoisiert oder gleich am besten - wie harald schmidt meinte - auf schiffen nach nirgendwo schickt oder halt ins hartz4-programm aufnimmt. und hier liegt eine glasklare bankrotterklärung aller bildungträger und sozialeinrichtungen vor. oder es sind schlichtweg zuwenige menschen, die sich eine nachhaltige, am besten präventive verbesserung der umstände zum anliegen machen.
 

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Sieht so aus als ob auch die SPD an Bürgergeld denkt, wenn auch etwas anders als antimagnet z.b. :

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,343228,00.html

Das übliche Spiel mit der Schönfärberei. Hauptsache die Statistik geht wieder nach unten. :twisted:

Echt vor dem Tag an dem ich diese Denkweise nachvollziehen kann fürchte ich mich wirklich. Wie genau kommen die eigentlich wirklich mit sich selbst klar. :roll:
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
sollte das bürgergeld nur gezahlt werden, um die arbeitslosenstatistik zu modifizieren, wäre es in der tat nicht das, was ich mir so vorstelle.

bei dem, was ich mir vorstelle, könnte es sein, dass die arbeitslosenstatistik - zumindest so wie sie bis jetzt gehandhabt wird - gar nicht mehr gebraucht wird. ich gehe davon aus, dass bei meinem bürgergeld alle, die arbeiten wollen, auch arbeiten können - vielleicht nicht zu dem preis, den sie sich vorstellen. dann will man sich aber nicht zu dem preis verkaufen. und dass man das kann, dieses nicht-wollen, ist dem bürgergeld zu verdanken...
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
:lol: na wenn das mal nicht ne hübsche pervertierung des begriffs bürgergeld ist ;)

denn wie unser hauptverfechter des bürgergelds schon sagt:

antimagnet schrieb:
bei dem, was ich mir vorstelle, könnte es sein, dass die arbeitslosenstatistik - zumindest so wie sie bis jetzt gehandhabt wird - gar nicht mehr gebraucht wird. ich gehe davon aus, dass bei meinem bürgergeld alle, die arbeiten wollen, auch arbeiten können - vielleicht nicht zu dem preis, den sie sich vorstellen. dann will man sich aber nicht zu dem preis verkaufen. und dass man das kann, dieses nicht-wollen, ist dem bürgergeld zu verdanken...

was also ist unter einer solchen "grundsicherung" ( wie sie weise vorschlägt ) zu verstehen? wo ist der witz am gedanken?

immerhin bekommt ja jeder schon eine "grundsicherung" sollen nun also diejenigen, die da zu gemeinnützigen arbeitsvernichtungsmaßnahmen ( und darauf läuft es ja hinaus.. wir hatten das ja schon mit den eineurojobbern ) herangezogen werden zusätzlich noch einen euro erhalten in der stunde? ist das also nichts anderes als die aussage "wer zu alt ist für die vermittlung wird mit algII zum eineurojob gezwungen?" im gegensatz zu jenen, die noch jünger sind.. die haben die wahl...

die kernaussage jedoch ist "wir können vielen menschen leider kaum etwas bieten" .. das ist letztlich das eingeständnis dessen was ich und viele andere ja schon so lange predigen... es hat einfach keinen sinn die menschen unter druck zu setzen sich einen job zu suchen weil es eben keine jobs gibt...

wie soll ich das verstehen, dass hartzIV wohl mehr als geplant... 6.4 milliarden mehr kosten wird?

hätten wir es letztlich nicht beim alten belassen können, wenn hartz IV doch so viel kostet?

aber etwas gutes hats ja... die leute werden wieder aus der statistik gedrückt... ja nun haben wir ja erst leute in die statistik reingedrückt durch hartz IV .. und sind drüber erschrocken ... und jetzt wieder schnell zurück in die kiste :twisted:

haben diese leute also keinerlei dunst davon was sie da eigentlich treiben?

ich denke ja und dass so schnell nach einführen der neuen regelungen schon der kater durch die stube tanzt scheint mir das ganz stark zu bekräftigen...
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Da könnte man glatt schon wieder :don:

Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit, gibt eine Kapitulationserklärung ab: Er will ostdeutsche Arbeitslose ab 55, die seit Jahren keinen Job finden, nicht mehr betreuen.

Scheinbar verstehe ich die Aufgaben der Bundesagentur für Arbeit falsch. Ich dachte die sollen Arbeitslose betreuen.


In den neuen Bundesländern können wir leider vielen Menschen in der derzeitigen Wirtschaftslage kaum etwas bieten.

Ach Blödsinn, die wollen bloß alle nicht arbeiten, diese arbeitsscheue Pack. :twisted:


Laut Bericht der Zeitung wird in der SPD wegen der hohen Arbeitslosigkeit überlegt, älteren Langzeitarbeitslosen, die als nicht mehr vermittelbar gelten, eine Grundsicherung zu zahlen

Aber wahrscheinlich erst wenn die privaten Reserven aufgebraucht sind. Und ich wäre ja mal echt interessiert daran zu erfahren wie hoch diese "Grundsicherung" sein soll.


zu gemeinnütziger Arbeit heranzuziehen.

Ja wie, nich mal mehr 'n Euro? :twisted:


Weise bestätigte indirekt, dass die Arbeitsmarktreform Hartz IV 6,4 Milliarden Euro mehr kosten könnte als geplant.

Hui, mal ganz was neues. Hat ja niemand davor gewarnt, dass die Kosten höher ausfallen könnten.


Entschuldigt die Polemik in meinem Beitrag, aber wie ich bereits sagte: :don:
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
So hier mal etwas was den meisten nicht neu, zumindest aber aktuell ist.

Einen Kommentar erspare ich mir lieber, sonst werde ich hier noch gesperrt. :twisted:
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
hehe
früher habe ich die online-börse des arbeitsamtes (damals hieß das auch noch so) gern genutzt, die suche war optimal einstellbar auf meine region sowie auf meinen beruf.

jetzt brauche ich zig stichworte und mehrere durchgänge um genau diese aspekte zu filtern - da hab ich ehrlich gesagt gar keine lust dazu, nutz ich eben alta vista, jobpilot, das auge etc.

wirklich ambionierte arbeitsberater sind so selten wie gute ärzte.
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
hallo zusammen - auf ein neues:

http://www.ftd.de/pw/de/1108979732128.html?nv=skyx


Aus der FTD vom 25.2.2005 www.ftd.de/fricke
Kolumne: So ein Unglück, Kanzler
Von Thomas Fricke
Was Glücksforscher entdeckt haben, ist starker Tobak. Zum Beispiel, dass wir auch nicht zufriedener sind als die Nigerianer – oder Oma und Opa. Und Schröders Agenda verringert die Lebensfreude der Deutschen.



http://www.ftd.de/pw/de/1108979734078.html?nv=hpm


Aus der FTD vom 25.2.2005
Kassen werfen Kommunen Hartz-IV-Tricks vor
Von Birgit Marschall und Maike Rademaker, Berlin
Im Streit um angebliche Tricksereien bei der Hartz-IV-Arbeitsmarktreform haben die Krankenkassen Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement den Rücken gestärkt. Die Kommunen wiesen Kritik von sich.


Erwerbsfähige Komapatienten, Drogensüchtige und Schwerbehinderte

Zu den Bremer Fällen zählte die AOK einen Komapatienten, Drogensüchtige in Rehabilitation, Menschen in ambulant-psychiatrischer Behandlung und zu 80 Prozent Schwerbehinderte. Bei der AOK Hessen hieß es: "Verdachtsmomente sind allein wegen des Alters gegeben." So seien auch ein 14- und ein 68-Jähriger als erwerbsfähig angegeben worden.

also wirklich, die versuchen wirklich, sich mit allen Mitteln vor der Arbeit zu drücken.
legen sich sogar ins Koma oder lassen sich beide Beine abnehmen.......

Hinweise auf Zwangsumzüge Arbeitsloser
Bei einem Gespräch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder meldeten am Donnerstag auch die Gewerkschaften Änderungsbedarf an Hartz IV an. Der Umgang mit älteren Arbeitslosen und die strengen Zumutbarkeitsregeln seien problematisch. In dem Gespräch sagte Minister Clement nach FTD-Informationen zu, die Umzugspraxis vor Ort stärker zu beobachten. Es gibt Hinweise, dass Arbeitslose über das angemessene Maß hinaus von den Behörden zu Umzügen aufgefordert werden, weil ihre Wohnung zu groß oder zu teuer ist.
Bislang galt, dass diese Aufforderung nur erfolgt, wenn ein Umzug in eine billigere Wohnung in der Summe große Ersparnisse bringt. Auch die geplante EU-Dienstleistungsrichtlinie wurde kritisiert. Dazu soll bald mit Clement eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet werden.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
ich habe in den letzten tagen wieder einiges gesammelt und stells einfach mal rein, ohne groß pipapo- mich hat ein grippaler infekt erwischt und ich bin nicht besonders kommentierungsfreudig:

Wirtschaftsminister Clement hat es den Kommunen jetzt schriftlich gegeben: Die Ausgleichszahlungen für die Arbeitsmarktreformen sollen gekürzt werden.

Der Bund will die Ausgaben für das Arbeitslosengeld II (ALG II) kürzen, indem er den Kommunen weniger Geld zahlt. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) kündigte in einem Schreiben an die kommunalen Spitzenverbände an, die Zahlungen an die Kommunen um 2,5 Milliarden Euro zu senken.
Die Kosten für Unterkunft und Heizung der ALG-II- Bezieher, für die in Teilen der Bund aufkommt, seien zu hoch kalkuliert worden, erklärt Clement in einem Schreiben an die kommunalen Spitzenverbände. Tatsächlich seien die Kosten niedriger als prognostiziert...

http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/327038.html

ach nee, "Kosten niedriger als prognostiziert..."deshalb sollen auch so viele umziehen, deshalb hält man im landkreis potsdam-mittelmark mittlerweile einen qm-preis von gerade man 3,-€ für noch akzeptabel...

die kürzung wird durch noch mehr druck und zwangsmaßnahmen an wen wohl weitergegeben?

Vorwurf der Manipulation gegen Clement

Schwere Vorwürfe gegen Wirtschaftsminister Clement: Einem Zeitungsbericht zufolge soll die Kostenexplosion bei der Arbeitsmarktreform Hartz IV auch auf gezielte Manipulationen durch den Minister zurückgehen. Clement soll die Zahl der Empfänger bewusst zu niedrig kalkuliert haben, um die Folgekosten auf dem Papier zu verringern.

Düsseldorf - Die "Rheinische Post"
schreibt in ihrer heutigen Ausgabe, Wolfgang Clement (SPD) habe damit verhindern wollen, dass der Bundesetat 2005 schon bei seiner Vorlage erkennbar verfassungswidrig gewesen sei. Eine korrekte Schätzung der Arbeitslosengeld-II-Kosten (ALG II) hätte zur Überschreitung der erlaubten Schuldengrenze nach Artikel 115 des Grundgesetzes geführt.

Die Zeitung beruft sich auf Protokolle aus Verhandlungen Clements mit dem Präsidium des Deutschen Städtetages vom 15. Mai 2004. Demnach rechnete der Städtetag damals mit insgesamt 2,4 Millionen Empfängern von Arbeitslosenhilfe, die ab Januar 2005 in das neue ALG II übergehen. Clement habe aber nur 2,1 Millionen eingeplant. Auch die Zahl der Personen, die zusätzlich aus der bisherigen Sozialhilfe zum ALG-II wechseln, habe Clement um 200.000 Fälle niedriger eingeschätzt als die Kommunen. Clement habe dazu gesagt: "Selbst wenn eure Zahlen richtig sind - ich kann nicht mehr Geld bereitstellen, weil dann der Etat verfassungswidrig wird", zitiert die Zeitung einen Teilnehmer der Verhandlungen vom 15. Mai 2004 in Köln.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,343406,00.html


Gesetzeslücke erschwert vielen Arbeitslosen die Jobsuche

Eigentlich haben alle Bezieher von Arbeitslosengeld I gleiche Rechte. Seit Hartz IV ist das anders: Kommt ein Wohngeldanspruch oder gar ein Partner mit ALG II hinzu, wird der Betroffene wie ein Langzeitarbeitsloser behandelt. Das bedeutet schlechtere Vermittlung und weniger Rechte. Sachsen-Anhalt fordert deshalb Änderungen im Hartz-IV- Gesetz.

...Dem MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK sagte Haseloff:
"Die Betroffenen werden behandelt wie langzeitarbeitslose ALG-II- Empfänger und erhalten deshalb deutlich weniger Jobangebote und Vermittlungsleistungen." Das ereile vor allem Familien...

http://www.mdr.de/nachrichten/reformen/1832816.html


"Das habe ich davon, dass ich nicht faul bin"

16 000 Bedarfsgemeinschaften, mehr als 20 000 Betroffene. 800
genehmigte Ein-Euro-Jobs, 400 Ein-Euro-Jobber. Hartz IV besteht meist aus Zahlen. Zahlen, um die viel diskutiert wird, die aber doch wenig aussagen. Denn hinter Hartz IV verbergen sich Menschen. Menschen wie Heidrun Ellmer-Meise.

Leere. Die habe sie überkommen. Als der Bescheid kam. Der neue. Sie habe dagesessen - zwei, drei Stunden nur dagesessen. Sie soll kein Arbeitslosengeld (ALG) II mehr bekommen, gekürzt auf Null. Doch fangen wir vorne an...

waz

Ökopartei will Ein-Euro-Jobber in Feld und Flur schuften lassen. Berliner Abgeordnetenhausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen gab Gutachten in Auftrag

...anvisiert wird die Schaffung so vieler Ein-Euro-Jobs wie möglich. Dieser »Durchbruch«, so die Gutachter, soll insbesondere im umstrittenen kommerziellen Bereich stattfinden – also dort, wo die Gefahr am größten ist, daß die schon jetzt berüchtigten Ein-Euro-Jobs im Ergebnis keine neuen Jobs schaffen, sondern lediglich vorhandene sozialversicherungspflichtige Arbeit ersetzen...

Grüner Arbeitsdienst

unbedingt ganz lesen:

Fahrradwege bauen, Wohnungen pflegen, Kitas säubern, Brachflächen räumen ...

Auszüge aus dem Gutachten der Bridges Consulting Public Affairs & Management GmbH

Unter der Überschrift »Arbeitsfelder im Bereich der harten Standortfaktoren« finden sich in dem Gutachten folgende Ratschläge für Sarrazin und Co.: »Neue (bzw. erweiterte) Handlungsfelder für die kommunale Beschäftigung von Erwerbslosen werden insbesondere im ›harten‹ kommunalen Infrastrukturbereich gesehen – auch im Vergleich zu anderen Stadt-Regionen in Deutschland weist Berlin hier bisher extrem wenig Beschäftigung nach dem SGB III bzw. BSHG aus (...) Die finanzielle Situation Berlins weist – im Vergleich mit anderen Städten – eher noch stärker auf die Notwendigkeit kommunaler Beschäftigung in diesem Bereich hin. Die geringen Mittel, die bei den einzelnen Bezirken für den Erhalt der Bausubstanz öffentlicher Einrichtungen budgetiert sind, machen bereits einige der potentiellen Arbeitsfelder auf öffentlichen Flächen/Einrichtungen deutlich (...) Frei-, Grünflächen-, Fahrradwege- und Bürgersteigpflege, Wohnumfeld- und Freizeiteinrichtungspflegearbeiten, Beräumung und Pflege von Brachflächen, Kita-, Schul- und Fahrradweginstandhaltung, Immobilieninstandhaltung und - pflege.«

Zur Rechtfertigung solcher, offensichtlich bisher durch reguläre, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte erledigte Arbeiten, verweisen die Gutachter auf die Berliner Haushaltsnot...

http://www.jungewelt.de/2005/02-25/013.php

Verdacht auf Veruntreuung

Luise Nomayo fährt schwere Geschütze auf. Die stellvertretende Vorsitzende der Erwerbsloseninitiative von ver.di hat bei der Weidener Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Verdachts der Veruntreuung von öffentlichen Geldern erstattet: Im Visier hat sie die Agentur für Arbeit Weiden und die Arbeitsgemeinschaft Fördern und Fordern.
Ihr Vorwurf: Mehrere Träger in Weiden würden mit dem Einsatz von 1-Euro-Jobbern und ABM-Kräften Missbrauch treiben. In diesen Fällen hätten die Arbeitsagentur bzw. die Arbeitsgemeinschaft öffentliche Gelder pflichtwidrig gewährt und die auf Gewinn zielenden Geschäftsaktivitäten dieser Träger "über einen sehr langen Zeitraum" finanziert. "Im üblichen Geschäftsleben wird solches Handeln als Veruntreuung klassifiziert."

...Ein Beispiel: Eine gemeinnützige GmbH, die auf Kranken- und Behindertentransporte spezialisiert sei, beschäftige 1-Euro-Jobber als Krankentransportfahrer. Diese Dienstleistung gegen Entgelt sei aber keine gemeinnützige oder zusätzliche Arbeit, und dürfe somit nicht über die Arbeitsgemeinschaft Fördern und Fordern vergeben werden. Insgesamt elf 1-Euro-Jobber leisten laut Nomayo dort Fahrtätigkeiten. "Die notwendigen Arbeitsplätze wären über den ersten Arbeitsmarkt zu besetzen."

Nicht erfüllt sind die gesetzlichen Anforderungen nach Ansicht von Nomayo auch beim Einsatz von 1-Euro-Jobberinnen durch zwei private Pflegedienste. Die Frauen würden dort in Küche, Wäscherei und bei Putzarbeiten eingesetzt. Ein Wohlfahrtsverband verleihe "1,50-Euro-Job-Zwangsverpflichtete profitabel" an Gewerbetreibende und Privathaushalte. Das Angebot reiche vom Bügelservice bis zu Waldarbeiten...

http://www.oberpfalznetz.de/onetz/683531-118,1,0.html

Keine Bildung mehr für Arbeitslose

Bundesagentur für Arbeit verabschiedet sich vom arbeitsmarktpolitischen Instrument Weiterbildung

Die Bundesagentur für Arbeit hat die Weiterbildung für Arbeitslose seit Anfang 2005 nahezu komplett eingestellt...

http://www.bvdw.org/ww/de/7_pub/content9428.cfm

Billigjobs als Kostenfaktor

Das angebliche Jobwunder hat die Massenarbeitslosigkeit nicht aufgehalten, dafür aber Einnahmeverluste bei Steuern und Sozialversicherung in Milliardenhöhe gebracht...

http://www.jungewelt.de/2005/02-26/013.php

Ein Angstregime

Investitionen ohne Arbeitsplätze. Teil 2: Die Gewinne der Finanzinvestoren beruhen auch auf Arbeitsplatzvernichtung, Lohnsenkungen, Outsourcing und dem verstärkten Einsatz von Leiharbeitern

http://www.jungewelt.de/2005/02-23/003.php

Die deutschen Kreditinstitute bauen auch künftig weitere Stellen ab

Frankfurt/Main - Den Mitarbeitern der Banken drohen weitere Stellenkürzungen. Nach einer Studie von Mummert Consulting und des Finanzdienstleisters BHW könnten durch die Schließung von Bankfilialen in den nächsten Jahren bis zu 150 000 Arbeitsplätze verloren gehen. Vor allem den Sparkassen, die deutschlandweit am stärksten vertreten sind, stehe eine Roßkur bevor. "Bis zu 50 Prozent der Filialen könnten geschlossen werden", heißt es in der Umfrage.

Unter den deutschen Bankern geht angesichts dieser Aussichten die
Angst vor dem Verlust des Jobs um...

http://www.welt.de/data/2005/02/22/531263.html

Auch Henkel baut trotz steigender Gewinne tausende Stellen ab

Düsseldorf (AP) Auch der Düsseldorfer Waschmittel- und Kosmetikhersteller Henkel (Persil, Fa, Schauma) will
trotz zweistelliger Gewinnsteigerungen in den nächsten Jahren tausende von Arbeitsplätzen abbauen. Weltweit werde der Konzern bis 2006 rund 3.000 seiner knapp 50.000 Stellen streichen, darunter auch 500 in Deutschland, kündigte Konzernchef Ulrich Lehner am Dienstag in Düsseldorf an. Betroffen seien die Standorte Düsseldorf und Hannover. Der Arbeitsplatzabbau solle sozialverträglich erfolgen.

Die Stellenstreichungen sind Bestandteil eines Restrukturierungsprogramms, mit dem der Konzern jährlich 125 Millionen Euro einsparen will. "Wir wissen, wie schwierig eine solche Maßnahme im aktuellen Umfeld ist", sagte Lehner. Doch wolle Henkel mit dem Sparprogramm frühzeitig und aus einer Position der Stärke auf die Veränderungen in den Märkten reagieren.

(so erklärt man "präventive" entlassungen...man kann ja nie wissen...)

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern seinen Jahresüberschuss dank des Verkaufs der Clorox-Beteiligung mit 1,7 Milliarden Euro mehr als verdreifacht. ..

quelle

das hier sollten sich besonders mal die pappnasen durchlesen, die immer von zu hohen löhnen in deutschland faseln:

"Die Lohndrückerei muss ein Ende haben"

Wirtschaftsforscher Gustav Horn fordert Einkommenserhöhung zur Belebung der Binnennachfrage

...Die Arbeitgeberverbände warnen: Höhere Löhne treiben Firmen ins Ausland, führen zu geringeren Kapitalrenditen und damit zu Arbeitsplatzabbau. Ist das falsch?

Die Gewinnsituation der Unternehmen hat sich doch erheblich verbessert. Aber wo sind die Arbeitsplätze? An der schlechten Gewinnentwicklung kann es also nicht liegen, dass die Unternehmen nicht einstellen und nicht investieren.

Woran liegt es dann?

An den schlechten Absatz-Aussichten im Inland. Schauen Sie sich doch die laue Binnennachfrage an. Und die weltweite Konjunktur wird sich auch abschwächen. Es fehlt schlicht an Nachfrage.

Die Unternehmen selber klagen eher über zu hohe Löhne und Steuern und zu viel Regulierung in Deutschland. Kann man das einfach vom Tisch wischen?

Ja, das kann man. Die Lohnentwicklung ist im internationalen Vergleich nur sehr schwach, der Arbeitsmarkt ist flexibilisiert, und die Steuerquote, also was die Unternehmen dann tatsächlich an Steuern zahlen, ist nicht besonders hoch. Wir hatten außerdem bereits eine massive Senkung der Unternehmensteuern im Jahr 2000. Und wo sind die Investitionen der Unternehmen? Nein, es gibt derzeit keinen Bedarf an Steuersenkungen, schon allein wegen der Defizite der öffentlichen Finanzen. Wie sollten die Einnahmeausfälle des Fiskus denn kompensiert werden?

Durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ...

... womit der private Verbrauch noch mehr belastet würde. Dabei muss der doch gestärkt werden.

...In Sachen Lohnzurückhaltung wird Deutschland weltweit nur von Japan übertroffen.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/424469.html
 

Hans2004

Lehrling
30. Januar 2005
2
tja durch die 1 € jobs werde normale arbeitsstellen zerstoert.
warum soll ein bonze normallohn bezahlen wenn er 1 € sklaven kriegen kann.
wir bekommen eine mehrklassengesellschaft.
bonzen,normale arbeiter und sklaven .
fragt sich nur wie lange die sklaven und normalen arbeiter sich das bieten lassen.
denke irgendwann werden radikale parteien bundesweit gewaltig zulegen.
siehe weimarer republik.
den etablierten glaubt mittlerweile kaum noch jemand etwas.
das maerchen das durch lohnkuerzungen jobs entstehen glaubt auch keine mehr.

das einzigste was entsteht ist ein groesserer reichtum der bonzen.
anstatt leute einzustellen werden eher noch mehr entlassen.

aber schroeder ist ja auch der genosse der bosse.
wen wundert das also
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
http://www.ftd.de/pw/de/1109414180138.html?nv=skyx

Aus der FTD vom 28.2.2005 www.ftd.de/heckel
Kolumne: Drei zu null fürs Kapital
Von Margaret Heckel
Will die Regierung die Arbeitslosenzahlen senken, muss sie weiter auf die Unternehmen zugehen.
Es gibt nicht wenige in der rot-grünen Regierung, die derartige Statements ganz klar als Erpressung lesen: Entweder die Politik gibt den immer neuen Forderungen der Wirtschaft nach, oder die Wirtschaft boykottiert Rot-Grün. Nun ist ganz klar, dass sich vor allem durch die Globalisierung in den vergangenen Jahren die Gewichte zwischen Kapital und Arbeit sehr eindeutig in Richtung Kapital verschoben haben. Selbst der Deutsche Gewerkschaftsbund erkennt das in einem - noch als geheime Verschlusssache gehandelten - Papier inzwischen an.

So wie es aussieht, sitzen die Konzerne im Moment am längeren Hebel. Und da wird sich die nächste Zeit nix
dran ändern.


http://www.ftd.de/pw/eu/1109414182533.html?nv=hpm

der FTD vom 28.2.2005
Arbeitgeberinstitut nennt Schweden Vorbild
Um die Wachstumsbeschleunigung zu erreichen, ist den Autoren der Studie zufolge zudem entgegen üblichen Forderungen ein radikaler Abbau des Sozialstaats nach angelsächsischem Muster nicht nötig. Auch Veränderungen nach schwedischem Vorbild mit hohen Steuersätzen und einem hohen Grad sozialer Absicherung könnten einen Wachstumsschub auslösen. "Es gibt offenbar unterschiedliche Reformpfade, die zu ähnlichem Wohlfahrtsniveau führen können", so die Forscher.


Es geht so oder so – doch welcher ist der richtige Weg ?
Gibt´s den überhaupt ? Man wird es wohl erst in ein paar Jahren wissen.

Meine Meinung ist, das es solange nicht aufwärts gehen kann, solange die Masse der Bürger nicht spürbar mehr Geld zur Verfügung hat. Denn was hiflt es, wenn sich der Firmenboss den Drittporsche kaufen kann ? Wirtschaftlich fällt das wohl nicht so ins Gewicht, als wenn sich 2 Millionen Menschen den neuen „Aldi-PC“ kaufen.

Kein Massenkonsum – keine neuen Produkte, die produziert werden, die Spediteure haben keine Arbeit und entlassen die Fahrer, in den Geschäften werden keine Verkäufer benötigt, die werden auch entlassen, haben dann kein Geld mehr, um zu konsumieren, weswegen nichts mehr produziert werden, wird nix produziert.... s. o.

Ich wüsste ne Menge Dinge, die ich mir kaufen möchte, aber da es bei unserer Arbeitsstelle auch nicht so rosig ausschaut, und nicht die Masse an Kohle übrig bleibt, wird das bischen halt gespart.

Wenn ich mir nur die Kosten für mein Auto anschaue, wird mir schlecht. Vor 5 Jahren war die Steuer noch 250 DM, dank Rot-Grün ist sie jetzt bei 272 Euro (naja, eh fast gleich, nur die Währung hat sich halt geändert)
Damals konnte man noch für 40 DM tanken, aber danke, Kohl + Schröder, jetzt reichen keine 50 Euro mehr für
ne Tankfüllung. Aber man muß ja flexibel sein.....

Noch was zu den Ich-AG´s :
Bei einem der größeren örtlichen Arbeitgeber wurde der Betriebselektriker entlassen. Man muß ja sparen, und irgendwie wurde er nicht benötigt. (???)
Jedenfalls hat er jetzt ne Ich-AG und arbeitet wieder für dieselbe Firma – halt nur stundenweise und für weniger Geld. OK- Selbstständig ist nichts schlechtes, vor allem arbeitet man für sich und nicht für den Chef im Porsche.
Aber seine Arbeitsstelle wurde einfach gestrichen, um ihn später wieder zu beschäftigen. Das ist in meinen Augen absurd.
Vor allem, wenn jetzt 10 Elektriker gekündigt werden, jeder macht ne Ich-AG auf, gibt es für die schon bestehenden Firmen 10 neue Konkurrenten, die sich alle im Preis unterbieten werden, und dann wohl auch
nur mehr schlecht als recht um die Runden kommen.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
woelffchen schrieb:
Noch was zu den Ich-AG´s :
Bei einem der größeren örtlichen Arbeitgeber wurde der Betriebselektriker entlassen. Man muß ja sparen, und irgendwie wurde er nicht benötigt. (???)
Jedenfalls hat er jetzt ne Ich-AG und arbeitet wieder für dieselbe Firma – halt nur stundenweise und für weniger Geld. OK- Selbstständig ist nichts schlechtes, vor allem arbeitet man für sich und nicht für den Chef im Porsche.
Aber seine Arbeitsstelle wurde einfach gestrichen, um ihn später wieder zu beschäftigen. Das ist in meinen Augen absurd.
Vor allem, wenn jetzt 10 Elektriker gekündigt werden, jeder macht ne Ich-AG auf, gibt es für die schon bestehenden Firmen 10 neue Konkurrenten, die sich alle im Preis unterbieten werden, und dann wohl auch
nur mehr schlecht als recht um die Runden kommen.

ja so läufts oft genug... und die lustigen "selbstständigen" zahlen jetzt ihre versicherung noch selbst von ihrem spärlichen lohn.. das heißt... der staat zahlt über die förderung... aber das eben auch nur ein jahr.. danach können die ich-agler aufgeben weil die förderung verkürzt wird und der lohn plus förderung kaum noch ausreichen um versicherung und unkosten zu decken...
 

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