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Hartz IV, Part 3

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
hauptsache, sie fallen ein Jahr aus der Statistik – und in einem halben Jahr kommt doch eh der Frühjahrsaufschwung........................... nach dem der „alle-6-Monate-Aufschwung“ schon seit 4 Jahren ausfällt.....

Und wie ich eine Seite zurück verlinkt habe – Geld allein macht auch nicht glücklich, die Nigerianer sind genauso glücklich – DIE wollen doch nur unser bestes, mit allen Mitteln wollen SIE uns glücklich machen.
Wenn ich an das Sparpotienzial denke – 1 Euro am Tag + Glück gratis dazu........
Kommt aber erst mit Hartz Sex – ähm, Sechs, tschuldigung.......
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
weiter oben gabs ja den link zu einem artikel in dem es um eine strafanzeige gegen die agentur geht, weil hier missbrauch mit 1,-€s betrieben wird, die in gewinne erwirtschaftende unternehmen gesteckt werden. hier nochmal der link:

http://www.oberpfalznetz.de/onetz/683531-118,1,0.html

darüber hinaus liegt mir mittlerweile die originalbeschwerde an die agentur vor, die ich allerdings nicht verlinken kann, da ich keinen habe. das diakonische werk und seine machenschaften wurde im obigen artikel schon erwähnt, ebenso wie das "Seniorenzentrum St. Josef – Sonnenschein – Weiden", zu dem es interessante hintergrundinfos gibt:

Der private Pflegedienst „Sonnenschein“ wurde im Juli 1999 von Sabine Kroy-Leci und Christine Späth gegründet, und beschäftigt zurzeit 39 Mitarbeiter.
Der ambulante Dienst ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt.
Der Firmensitz mit der Verwaltung befindet sich in Oberwildenau, eine Filiale in Weiden/Opf. und eine weitere in Schnaittenbach.
Seit Jahresanfang sind die beiden nicht nur Inhaberin und Geschäftsführerin des "Sonnenschein-Pflegedienstunternehmens, sondern auch Heim- und Pflegedienstleiterin des 2004 neu in Betrieb genommenen Seniorenzentrums "St. Josef" in Weiden.

Das neue Seniorenzentrum St.Josef in Weiden wurde 2004 von der „hospitalia-care“ GmbH errichtet und anschließend von der Kursana Residenzen GmbH erworben.

Die Kursana Residenz GmbH ist wiederum ein Unternehmen der Dussmann-Gruppe mit Sitz in Berlin. Der zweitgrößte Geschäftsbereich der Kursana sorgt für Betreuung und Pflege von rund 10.500 Senioren sowie kranken und behinderten Menschen.

Die Berliner Dussmann-Gruppe selbst, ist einer der weltweit größten privaten Multidienstleister mit rund 50.000 Mitarbeitern in 25 Ländern.
Die Dussmann-Gruppe erzielt einen Gesamtumsatz von 1.059 Mild. Euro.


Nachfragen und Recherchen bei Bediensteten des Pflegedienstunternehmens „Sonnenschein“ und beim Seniorenzentrum St.Josef haben ergeben, dass auch diese beiden Privatanbieter von der AA Weiden sogenannte 1-€-JobberInnen zugewiesen erhalten haben.

Bei den dort abverlangten Arbeiten mit Mehraufwandsentschädigung gem. § 16(3) SGBII soll es sich um die betriebsnotwendigen Dienste in Küchen, Wäschereien, sowie um Putz- und Reinigungsarbeiten und sogar um Hilfsleistungen auf den Pflegestationen handeln, - es geht also anscheinend auch hier nicht um zusätzliche, gemeinnützige, oder im öffentlichen Interesse zu verrichtende Tätigkeiten

very interesting, isn't it? da steckt die privatwirtschaft doch schon fett mit im geschäft der 1,-€ jobber, alles mit wissen und unterstützung der agentur.

jetzt noch zu den guten brüdern und schwestern vom diakonischen werk und ihren weiteren göttlichen eingebungen:

...„Getoppt“ werden alle aufgezeigten, unternehmerischen Aktivitäten des Diakonischen Werkes Weiden e.V. durch die neue Geschäftsidee, 1.50-€-Job-Zwangsverpflichtete profitabel zu verleihen!!!!

So bietet die Diakonie Gewerbetreibenden und Privathaushalten folgende Dienstleistungen durch 1.50€-Jobverpflichtete an:

- Bügelservice Arbeitsstunde zu 8.-€:
- Dazu Anfahrt bis 10 km Entfernung pauschal 5.-€, darüber hinaus 0.50€/km;
- Hausputz-, Hausordnung, Gartenarbeit je Arbeitsstunde 8.-€;
- Dazu Anfahrt bis 10 km Entfernung pauschal 5.-€, darüber hinaus 0.50€/km;
- Schneeschippen, Hausmeistertätigkeiten, sonstige handwerkl. Leistungen 8.-€/h;
- Dazu Anfahrt bis 10 km Entfernung pauschal10.-€, darüber hinaus 1.-€/km;
- Umzüge, Transporte, Wohnungsauflösungen 8.-€/h;
- Dazu Anfahrt bis 10 km Entfernung pauschal 10.-€, darüber hinaus 1.-€/km;
(siehe Anlagen 6, 7, 8 und 9 Diakonie)
- Mit der Wohnbau- und Verwaltungsfirma „WEBAU“ in Weiden, soll sogar eine
längerfristige Vereinbarung getroffen worden sein, welche Dienstleistungen in den
Aussenbereichen von Miet- und Eigentumswohnanlagen betrifft.
- Auch an den vielen eigenen Mobilien der Diakonie Weiden verrichten 1.50€-Jobber
- Hausmeistertätigkeiten in Innen- und Aussenbereichen.

Neben den Mehraufwandsentschädigungen von 500.-€/mtl pro Person der AA-Weiden für die „Bereitstellung von Arbeitsgelegenheiten“, vereinnahmt das Diakonische Werk e.V. zusätzlich Lohnkosten durch Verleihung der Zwangsverpflichteten.
Wie aus beiliegender Rechnung des Diakonischen Werkes Weiden e.V. vom 17.1.05, Auftragsnummer 52050011 ersichtlich, wurden für 3 Stunden Waldarbeiten 24.-€ in Rechnung gestellt. Bei dem „geleasten Arbeiter“ handelte es sich um einen 1.50-€-Jobber.

alles in allem ein einträgliches geschäft für die anbieter.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
es ist mir entfallen - wieso (und wofür) sind nochmal hohe arbeitslosenzahlen schlecht?

:gruebel:
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
So hier mal einige Links zum „Armutsbericht“ der Bundesregierung (fungiert gleichzeitig als Kritik an unseren Medien, denn diese Meldungen haben alle eine sehr ähnlichen Wortlaut. :wink: ):

Kluft zwischen Arm und Reich wächst

Elf Millionen leben unter der Armutsgrenze

"Erschreckendes Dokument sozialer Zerrissenheit"


Erschreckend vor allem, dass Hartz IV noch nicht einmal mit eingerechnet ist.
Ob das Armutsrisiko unter Einbezug von Hartz IV immer noch unter EU-Durchschnitt liegen würde? :gruebel:
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Seit Jahren hören wir nach jedem Bericht der Bundesagentur für Arbeit über die monatlich steigende Arbeitslosigkeit bis zum Überdruss die alte Leier:
Die Opposition spricht von „Offenbarungseid“ (Merkel, CDU), von „Hilflosigkeit“ (Kauder, CDU), von „völligem Scheitern“ (Glos, CSU), von einem „schwarzen Tag“ (Niebel, FDP).
Die Regierungsparteien weisen die „Horrorgemälde“ zurück, setzen auf „Rückgrat“ bei ihren Reformen (Kanzler Schröder) und hoffen schon für den nächsten Monat „mit einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosenzahlen“ (Clement). Die Arbeitgeber verlangen die ihnen passenden „Rahmenbedingungen“ (Hundt) und der DGB will „moralischen Druck“ auf die Unternehmen machen. Alle aber tun so, als hätten sie mit ihrer bisherigen Politik nichts zur „Rekordarbeitslosigkeit“ beigetragen...

Immer wieder die alte Leier zur Arbeitslosigkeit

Erwerbslosigkeit wie während der Weimarer Republik. Offiziell mehr als 5 216 000 Menschen werden für den Verwertungszyklus des Kapitals nicht mehr gebraucht...

Millionen ausgeschlossen
 
W

Weinberg, Oliver

Gast
Erwerbslosigkeit wie während der Weimarer Republik. Offiziell mehr als 5 216 000 Menschen werden für den Verwertungszyklus des Kapitals nicht mehr gebraucht...

..das ist unter anderem aber auch ein geistiger Offenbarungseid (leider :roll: )
 

seven

Großmeister
21. Februar 2004
76
Ich gestehe, die neuen Arbeitslosenzahlen nicht ohne eine gewisse Befriedigung wahrgenommen zu haben - zeigen sie doch immer deutlicher, dass irgendwie irgendwo irgendwas im System ziemlich schief läuft. Geradezu eine Enttäuschung wäre es doch, wenn die Zahlen wirklich bald sinken würden, denn daraus könnte man ja ableiten, die Reform hätte gegriffen und wäre ein echter Geniestreich!

Außerdem rückt so langsam ins öffentliche Bewusstsein, dass Arbeitslose nicht nur eine kleine faule Randgruppe sind, sondern dass fast jeder davon betroffen sein kann - früher oder später muss das doch die Arbeitslosen entstigmatisieren.
Eine Stufe auf der Stigma-Leiter hochgeklettert sind auch ca. 90% der Sozialhilfeempfänger. Früher galt, wer von Sozialhilfe lebt, ist eigentlich schon asozial (zumindest habe ich diese Meinung mehr oder weniger klar formuliert oft gehört, auch von halbwegs intellektuellen Personen). Heute sind diese Personen zum größten Teil zu ALG-II-Empfängern "aufgestiegen", das macht bestimmt in der öffentlichen Achtung ein bisschen was aus. Man kann leicht eine Minderheit als asozial einstufen (vor allem, wenn man voraussichtlich selbst nie dazugehören wird), aber über fünf Millionen - und das Damoklesschwert baumelt auch über einem selbst?! Da wird sich die Meinung langsam, aber sicher ändern, glaube ich.

Schlimm ist natürlich dabei, dass die ehemaligen Sozi-Empfänger wahrscheinlich endlos zwischen Sozialamt und Arbeitsagentur hin- und hergeschoben werden und keiner sich zuständig fühlen wird... erwerbsfähig oder nicht ist nicht so leicht zu entscheiden und die Betroffenen haben oft keine Kraft mehr übrig für nervenaufreibende Kämpfe. Schon eine Ironie des Schicksals: eigentlich nicht erwerbsfähig oder zumindest auf der Kante, aber dann als Vollzeitbeschäftigung um seine Rechte kämpfen müssen...

seven
 

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
aha, ausländische Manager sollen weniger Steuern zahlen als der Rest ?
naja, wie könnte man sie sonst nach Deutschland locken ?


http://www.ftd.de/pw/de/1109414194140.html?nv=hpm

Der Streit über Steuerrabatte für ausländische Manager spitzt sich zu. Der Vorschlag des hessischen CDU-Ministerpräsidenten Roland Koch beruhe auf einem scheinheiligen Argument, hieß es aus Reihen der SPD.


also echt, irgendwas läuft da gewaltig schief.
Wollen DIE mit Gewalt wieder radikale Parteien an die Macht bringen ?
Steckt da etwa hinter diesem allen ein Plan, den die „Normalos“ nicht durchschauen ?
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414

sensei

Geheimer Meister
12. Oktober 2004
321
Naja, dann löst sich zumindest das Rentenproblem (Stichwort: demographische Entwicklung) von selbst

Da vor allem Kinder von Armut bedroht sind, passiert eher das Gegenteil.
Immer weniger junge immer mehr alte.....

Erschreckend wie sich eine schwache soziale Stellung und niedrige Bildung sich auswirken können. Mich zu Fragen wieso hier die Politik nicht ansetzt spar ich mir an dieser Stelle. :?
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
@antimagnet
ich hab förmlich drauf gewartet dass du dieses argument zitierst.
fakt ist doch: die zehn euro konnt ich selbst auch schon nicht bezahlen, sprich nicht zum arzt gehen.

und vor diesem hintergrund weiß ich nicht, weshalb dein statement das alles erklärende fluidum sein soll :? sind arme zu blöde oder wie? sicher ist das eine facette des problems aber wie gesagt: wenn die kluft zwischen arm und reich wächst, werden manche eben bei aller aufklärung nicht mal die zehn euro praxisgebühr haben denk ich mal.
mann mann manchmal frag ich mich echt, was in "supertoleranten" hirnen so vorgeht. kein preis zu hoch und wers nicht packt ist selbst schuld? dacht ich auch mal dass sei der weisheit letzter schluss...ist er aber mit sicherheit nicht.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
mein statement ist sicher nicht das alles erklärende fluidum - genau so wenig wie deins.

auch sind arme nicht immer zu blöd. allerdings recht oft, nur sollte man das andersrum lesen: blöde sind oft arm. wer nur mit mühe seinen hauptschulabschluss geschafft hat, hat später halt nicht so viel auf dem konto, meistens.

im prinzip würd ich noch nicht mal den armen die hauptschuld daran geben, dass sie unnötigerweise nicht zum arzt gehen. bei unserem gesundheitssystem ist es kein wunder, wenn man denkt, man müsse bezahlen (auch wenn man es gar nicht muss).

ich halte auch das fortschreitende auseinanderklaffen der arm-reich-schere für ein ganz massives problem, was bitte bald gelöst werden sollte (meine bisherige politik-erfahrung lässt mich allerdings vermuten, dass dieser bitte nicht entsprochen wird).

und falls du immer noch rausliest, dass ich für eine elitäre gesellschaft bin, in der nur reiche vorwärtskommen dürfen - ich bin für ein bürgergeld, falls das jemand noch nicht mitbekommen haben sollte. das sollte jeden auf einen sicheren boden stellen, inklusive essen, wohnung, arzt und auf dieser basis sollte dann jeder schauen, was er aus sich machen kann und will...
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
antimagnet schrieb:
im prinzip würd ich noch nicht mal den armen die hauptschuld daran geben, dass sie unnötigerweise nicht zum arzt gehen. bei unserem gesundheitssystem ist es kein wunder, wenn man denkt, man müsse bezahlen (auch wenn man es gar nicht muss).
.

es gibt leute denen bleibt nicht viel mehr als 1.50 pro tag.. davon geh mal zum arzt mit 10 euro...

da kauf mal medikamente..

klar ich geh zum arzt dafür fress ich dann 10 tage mal nichts...

das kanns doch nicht sein

klar kann man das auto weglassen ( dann kommt man halt nicht mehr zum einkaufen... in kleineren städte wandert ja wirklich jeder scheiss laden ab in die randgebiete... wie komm ich da dann künftig hin? busse fahren auch immer seltener so wie man das gern hätte )... klar muss man keine reparaturen durchführen lassen oder irgendwelche haushaltsgeräte kaufen oder ersetzen ( geht auch ohne waschmaschine, geht auch ohne computer und telefon ) dann steigt der tagessatz dramatisch...

das arbeitslose schwein hat daheim zu sitzen und aus dem fenster zu gucken.. dann kanns auch zum arzt gehen....

EIN DREIFACH DONNERNDES SIEG H***

jaja

so wirds was werden :twisted:
 

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