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Homöopathie - Wie seht ihr das?

mlha

Geheimer Meister
9. September 2005
105
guten Abend, erstmals

Giacomo_S schrieb:
Außerdem sollten die Leute ihr Leben ändern: Weniger gestresst arbeiten, besser ernähren, mehr bewegen - anstatt sich wie auch immer zu behandeln.


Immer. Leben lang, ist klar.
Wenn ich mich aber, oder meine Kinder, behandeln lassen müsse, dann nur homöopathisch, schon seid Jahren und mit viel Erfolg. Diese ewige Diskussionen um die Wirksamkeit verstehe ich nicht. Entweder hat man persönliche Erfahrungen oder nicht, erst dann stellt sich die Frage:“ist mir geholfen?“
Nur nach Beweisen zu suchen, ist zu billig. Es wird meisten danach gesucht , was man auch finden will, der Mensch soll doch auch
neue Wege gehen können .

Wer von euch hat ein echtes vertrauen der Pharmaindustrie entgegen?
So ein Vertrauen, dass lieber Pillen mit „Unbekanntem Inhalt“ runtergeschluckt werden, als ein Natürliches Mittel, was genau so wie wir Menschen ein Teil des Universums ist und unersetzliche Informationen in sich trägt?

Die Wirksamkeit? Was soll ich noch sagen? Schon seit Jahre nur Positive Erfahrungen.
Nicht nur bei mir,den Kindern, sonder auch bei den Hautieren und Pflanzen.
Ich liebe es.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
mlha schrieb:
Diese ewige Diskussionen um die Wirksamkeit verstehe ich nicht. Entweder hat man persönliche Erfahrungen oder nicht, erst dann stellt sich die Frage:“ist mir geholfen?“
Nur nach Beweisen zu suchen, ist zu billig. Es wird meisten danach gesucht , was man auch finden will, der Mensch soll doch auch
neue Wege gehen können .

Wer von euch hat ein echtes vertrauen der Pharmaindustrie entgegen?
So ein Vertrauen, dass lieber Pillen mit „Unbekanntem Inhalt“ runtergeschluckt werden, als ein Natürliches Mittel, was genau so wie wir Menschen ein Teil des Universums ist und unersetzliche Informationen in sich trägt?
Das finde ich nicht fair. Ich bin doch nicht billig, wenn ich nach Erklärungen suche. Die Pille der Pharmaindustrie hat einen deklarationspflichtigen Inhalt genau wie die homöopathische Lösung (wobei der Begriff "Lösung" u. U. falsch ist). Klar fällt der Glaube an die Schulmedizin leichter, da dort eine Wirkung erklärt werden kann.
So richtig festlegen kann ich mich nicht. Aber ich warte. Ich warte auf eine allgemein anerkannte, wissenschaftliche Erklärung zur Wirkungsweise der Homöopathie.

Gruß
Holo
 

mlha

Geheimer Meister
9. September 2005
105
holo schrieb:
Aber ich warte. Ich warte auf eine allgemein anerkannte, wissenschaftliche Erklärung zur Wirkungsweise der Homöopathie.

Es kann aber dauern .
Die Zeit kannst du dir damit bereichern in dem du experimentierst und es mit der Homöopathie einfach mal probierst, vorausgesetzt du willst. Sie wirkt, ohne dass man daran glaubt, und eventuelle Nebenwirkungen werden mit Sicherheit für dich nicht gefährlicher als Nebenwirkungen der „Pharmapille“ sein. Vielleicht wirst du zuerst erkennen, dass sich dein Verhaltungsmuster verändert hat, was dann natürlich auch neue Ursachen setzt und >Veränderungen< mit sich bringen wird.
In meinem Bekanntschaftskreis sind die Behandlungen durch Homöopathie seid Jahren fester Bestandteil des Lebens, sie wird überall dort angewendet, wo man was Positives erreichen will, die Wirkungen sind sehr deutlich zu sehen und zu spüren.

Die Zeit läuft davon, die Wissenschaft wird den Weg zurück zu den Wurzeln finden und wird das bestätigen was wir so und so schon geahnt haben :
.......alles was wir brauchen , ist uns gegeben worden, wir müssen es nur erkennen können.

Die Pharmaindustrie und ihre Produkte schwächen den Willen, es ist für mich eine Sackgasse.
Aber...jedem das seine
Nichts im ungut, mlha
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Wer von euch hat ein echtes vertrauen der Pharmaindustrie entgegen?
So ein Vertrauen, dass lieber Pillen mit „Unbekanntem Inhalt“ runtergeschluckt werden, als ein Natürliches Mittel, was genau so wie wir Menschen ein Teil des Universums ist und unersetzliche Informationen in sich trägt?
Ich bringe der Pharmaindustrie nicht mehr oder weniger Vertrauen entgegen, als irgendwelchen anderen Leuten, die in erster Linie am Inhalt meiner Börse interessiert sind. Dieses Misstrauen verliere ich aber auch dann nicht, wenn der potentielle Geschäftspartner Adjektive wie "natürlich", "sanft" oder "alternativ" in´s Spiel bringt.
Darüber hinaus schlucke ich auch keine herkömmlichen Medikamente, ohne daß man mir plausibel dargelegt hat warum und ohne zumindest den Beipackzettel aufmerksam durchgelesen zu haben. Sind darin schwere Nebenwirkungen aufgelistet, dann nehme ich mir schon mal die Freiheit eine 2. Meinung einzuholen.

Schade allerdings, daß immer noch niemande auf die weiter oben genannten Einwände eingeht, zB daß auf die Frage nach der Wirksamkeit von Meer- oder Leitungswasser, wo jeweils auch zig Stoffe in verschiedenen Potenzen gelöst sind und die nach meinem Verständnis der homöopathie ja einen regelrechten Arzneimittelcocktail darstellen müssten.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
@mlha
Ich kann es ja verstehen, nur sehe ich es in dem Punkt nicht so drastisch.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass hier oder da eine andere Behandlungsmethode wider einer üblichen Medikation besser wirkt. Da halte ich es eher, wie es der AgentP macht: Ich informiere mich so gut, wie es eben geht.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
mlha schrieb:
Wer von euch hat ein echtes vertrauen der Pharmaindustrie entgegen?
Ehrlich gesagt nicht viel, aber Anderen in der medizinischen Branche genauso wenig. Die Leute nehmen meiner Meinung nach generell zu viele Medikamente. Ich persönlich komme meistens wenn ich krank bin, komplett ohne Medikamente aus. Bei Erkältungen nehme ich schon mal eine Aspirin (da muss es mir aber schon ziemlich dreckig gehen), das war's dann aber auch. Erkältungen oder mal eine Magen-Darm-Verstimmung - das ertrage ich dann einfach. Ob man da etwas einnimmt oder nicht ist eh meist völlig egal, weil es dauert genau so lange, ob mit oder ohne Medikamente. Und ja: Da vertraue ich auch eher auf die Segnungen der Natur, die alten Hausmittel. Bei einer Erkältung hilft mir eine Tee-Mischung besser als alles andere, nur: Homöpathisch ist das nicht. Schaut man übrigens auf die Rezepturen der meisten Hustensäfte, dann sind es Extrakte aus den bekannten Pflanzen: Süßholz, Lindenblüten usw. Klar: Die Breitband-Schüsse völlig irrwitziger Cocktails à la "Wick MediNait" sind unsinnig und vor allem unnötig. Aber wer sich ein wenig umhört, weiß das auch und lässt die Finger davon.

mlha schrieb:
So ein Vertrauen, dass lieber Pillen mit „Unbekanntem Inhalt“ runtergeschluckt werden, als ein Natürliches Mittel, was genau so wie wir Menschen ein Teil des Universums ist und unersetzliche Informationen in sich trägt?
Oft ist mir der Inhalt gar nicht so unbekannt, da ich mich schon immer etwas mit der Pharmazie beschäftigt habe. Die Einstellung "Natürlich"=gut versus "synthetisch"=schlecht finde ich oberflächlich und falsch.
Man findet in der Natur auch die fiesesten Gifte. Das Gift des Knollenblätterpilzes ist viele Male giftiger als Zyankali und man stirbt daran geanuso. Darüber hinaus sind 80% der Wirkstoffe konventioneller Medikamente Substanzen aus der Natur oder deren Derivate. Das älteste Medikament dieser Art, das Aspirin, ist letztlich ein Wirkstoff aus der Weidenrinde. Die Pharmaindustrie schickt aus gutem Grund ihre Wissenschaftler in die Regenwälder und zu den Schamanen. Und auch natürliche Stoffe haben Nebenwirkungen.
Kürzlich hat mich nunmehr zum zweiten Mal der Hexenschuss geplagt. Beim ersten Mal hatte ich gar nichts unternommen (ich war damals nicht krankenversichert), dieses Mal nahm ich auf Verschreibung meiner Ärztin ein symptomatisch wirkendes Schmerzmittel. Dies bewirkte, das ich auf meine Schonhaltung verzichten, durchschlafen konnte und dieses Mal war es nach der Hälfte der Zeit vorbei.
Das sollte aber nichts daran ändern, dass ich es zum Anlass nehmen sollte, besser zu leben und somit dem nächsten Hexenschuss vorzubeugen - öfter schwimmen und saunen gehen z.B.

Seit 8 Monaten arbeite ich in meiner jetzigen Firma und wenn ich meine Chefs so beobachte ... Die sind jünger als ich, aber in dieser Zeit öfter krank gewesen. Das kann Zufall sein, aber ich halte das für "Warnungen" ihres Körpers. Denn wenn ich mir so ansehe, wieviel und wie sie arbeiten und vor allem was sie essen ... Ernährung halte ich als Ex-Diätkoch für den wichtigsten Faktor der Gesundheit. Auf die Ernährung o.g. Personen treffen die Risikofaktoren zu: Zu fett, zu kohlehydratreich, zuviel, zu einseitig, zu denaturiert.
Arbeit ist auch ein Faktor. Zu oft meinen sie, "Gas geben", "Hau Ruck - Aktionen" machen zu müssen und überfordern sich einfach dabei. Das bringt gar nichts, denn der Leistungsgewinn wird durch die Krankzeiten mehr als wieder aufgefressen. Und wenn sie dann wieder gesund antreten, türmen sich dann wieder die Arbeitsberge.

Das System "der Schulmedizin" ist IMHO oft fragwürdig, aber meiner Meinung nach nicht aufgrund von Naturwissenschaftlichkeit, sonder wegen mangelnder. In kaum einer Wissenschaft wird so lange an überlieferten Dogmen festgehalten.
Ein anderer Grund ist, das zuviel therapiert, aber zuwenig daran gearbeitet wird, das der Patient sein Leben ändert. Kürzlich las ich ein seriöses wisenschaftliches Buch über Ernährungsmedizin. Bei etwaigen Mangelerkrankungen viel ihnen nichts besseres ein, als die fehlenden Stoffen durch Präparate auszugleichen. Dem Patienten dazu zu bringen, sich anders zu ernähren, das sollte doch das Ziel sein. Tatsächlich hatte das durchaus umfangreiche Werk nicht ein Kapitel, ja nicht einmal eine einzige Seite über Lebensmittel ! Vielleicht ist aber die Mehrheit der Patienten dazu einfach zu bequem und zieht daher den Griff zur Pille vor.

Nur ein Besipiel aus meinem Leben:
Meine damalige Freundin hatte Probleme mit der Schilddrüse und nahm daher seit Jahren vom Arzt verschrieben mineralisches Jod ein. Darüber hinaus hatte sie ziemliche Probleme mit Akne. Es gibt Betroffene, die führen die Akne auf das Jod zurück, die Schulmedizin lehnt diese Aussage (wie sie immer so sind) kategorisch und dogmatisch ab.
ich konnte meine Freundin dazu bringen, auf das Jod zu verzichten. Stattdessen kocht ich für uns konsequent 2x die Woche frischen Seefisch (jodhaltig, aber das Jod ist an einweiße gebunden). Ihre Werte waren in Ordnung und die Akne ging deutlich zurück (allerdings dauert es ein paar Monate, bis der Effekt zum Tragen kommt). Und eine angenehmere "Medikamentation" als diese kann man sich doch kaum vorstellen, oder ? (Gelegentlich gab's mal frische Austern. Besonders jodhaltig und animieren irgendwie zum Sex. Aber was tut man nicht alles für die Gesundheit :lol: )

Einen viel interessanteren Ansatz als die Homöopathie finde ich die (von der schulmedizin auch nicht anerkannte) Orthomolekulare Medizin.
Wenn man deren Vitamin-Überdosierungen mal ignoriert, haben die einen ganz interessanten Ansatz. Man geht davon aus, dass Medikamente möglichst körpernahe Stoffe sein sollten, da diese Substanzen vom Körper besser angenommen werden und ihr Ziel im Körper besser erreichen. Z.B. gibt es auch orthomolekulares Jod. Das Jod ist an Eiweiße gebunden und man erzielt mit viel weniger Jod dieselben Ergebnisse. Einfach deshalb, weil nicht der Körper mit einer Substanz "überschwemmt" wird, die er nur in geringem Maße annimmt, sondern die Körpernahe Substanz besser aufgenommen wird.
Aber dennoch: Lieber 2x die Woche Seefisch essen anstatt orthomolekulares jod nehmen.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Warum hat die Schulmedizin die Pocken ausgerottet und nicht die Homöopathie? Warum hat die Schulmedizin die Syphilis besiegt und nicht die Homöopathie? Warum hat die Schulmedizin Tetanus besiegt und nicht die Homöopathie? Usw. usf.

Ich sehe gar keinen Grund, ein Verfahren, das seit zweihundert Jahren so grandios scheitert, während die Wissenschaft so grandios triumphiert, mit meinen schwachen Mitteln an mir selbst zu erproben.

Zum Meerwasser: Homöopathische Mittel werden nicht einfach so verdünnt. Sie werden nach und nach verdünnt, potenzweise, und jedesmal in die vier Himmelsrichtungen geschüttelt. Rühren wirkt nicht... Man lese den letzten "Skeptiker".

Es ist einfach nur Hokuspokus.
 

level42

Großmeister
19. August 2005
89
Schade allerdings, daß immer noch niemande auf die weiter oben genannten Einwände eingeht, zB daß auf die Frage nach der Wirksamkeit von Meer- oder Leitungswasser, wo jeweils auch zig Stoffe in verschiedenen Potenzen gelöst sind und die nach meinem Verständnis der homöopathie ja einen regelrechten Arzneimittelcocktail darstellen müssten.

So wie ich die Homöopathie verstanden habe, spielt es keine Rolle. Du könntest höchstens eine Arzneimittelprüfung machen, wenn Du jeden Tag z. Bsp. ein Schluck Meerwasser trinkst und in einem Krankheitsfall mit gleicher oder sehr ähnlicher Symptomatik, könntest Du dann den Schluck Meerwasser als Arzneimittel anwenden. Homöopathische Mittel vorbeugend nehmen ist einfach Humbug. Es kann ja auch nur das geheilt werden, was da ist. Du könntest z. Bsp. auch tonnenweise Chamomilla essen, wenn Du keine Anzeichen/Symptome dieser Arzneimittelkrankheit hättest, ohne jegliche Wirkung. Allerdings würdest Du bei einer kontinuierlichen Einnahme eine Arzneimittelkrankheit durchmachen. Und falls Du nicht wüsstest, ob es eine ist oder nicht, so setze das Arzneimittel ab und wenn die Beschwerden rückläufig sind, war es eine.

Ich könnte noch die Wirkungsweise erklären, wie ich sie verstanden habe. Die Homöopathie arbeitet mit der Nachwirkung, während die Schulmedizin mit der Erstwirkung arbeitet. Z. Bsp. bei Verstopfung verschreibt die Schulmedizin ein Medikament, welches abführend wirkt. Die Homöopathie verschreibt eines, welches im gesunden Zustand, Verstopfung verursachen würde. Man geht davon aus, dass der Körper bei jeder Reaktion eine Gegenreaktion startet, um sein Gleichgewicht wieder zu erlangen. Das bedeutet, bei Verstopfung versucht der Körper mit Durchfall als Gegenreaktion wieder in seiner Ausgangsposition zu kommen. Nimmt man ein Mittel, welches abführend wirkt, versucht der Körper dem Mittel mit Verstopfung gegen zuwirken und man muss die Dosis erhöhen um wieder der Verstopfung gegenzuwirken. Die Homöopathie arbeitet gleich mit der Verstopfung. Sie lässt den Körper „künstlich“ an einer Verstopfung zusätzlich erkranken und fordert somit keine Gegenreaktion auf das Mittel, sondern eine Reaktion auf die Verstopfung. Und da spielt es eben eine große Rolle, welche Potenz genommen wird. Ist sie zu niedrig, kann die Verstopfung zu dolle werden. Ist sie zu hoch, kann es zu lange dauern, bis der Heilungsprozess einsetzt.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Allerdings würdest Du bei einer kontinuierlichen Einnahme eine Arzneimittelkrankheit durchmachen.
Müsste ich dann bei kontinuierlicher Einnahme von Leitungswasser nicht auch eine bekommen, denn da sind mit Sicherheit diverse wirksame Stoffe in unterschiedlichen Potenzen enthalten.

Die Homöopathie verschreibt eines, welches im gesunden Zustand, Verstopfung verursachen würde. Man geht davon aus, dass der Körper bei jeder Reaktion eine Gegenreaktion startet, um sein Gleichgewicht wieder zu erlangen.
Das ist mir soweit klar. Was mir nicht einleuchtet ist allerdings wie das geht, wenn rein rechnerisch der Wirkstoff im Arzneimittel gar nicht mehr vorhanden sein kann, zumindest bei höheren Potenzen, wo auf 30 Tonnen Lösungsmittel nur noch ein Atom kommt und die Wahrscheinlichkeit, daß dieses ausgerechnet in einem Globuli in meinem Fläschen ist ungefähr meiner Chance auf einen Lotto-Fünfer entspricht.
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Es ist die feingeistige Kraft, die beim Potenzieren auf die Struktur der Mischung übertragen wird und selbst bei so großen Verdünnungen mitschwingt.
 

level42

Großmeister
19. August 2005
89
hat man das denn überprüft?

Ja klar. Arzneimittelprüfungen werden meistens in Gruppen durchgeführt, wo der Betreuer/Prüfer weiß, welches Mittel geprüft wird. Manchmal sind einige Placebos dabei, manchmal nicht. Die Gruppen bestehen meist aus Homöopathen, da diese besser auf die Symptome achten. Nach der Prüfung werden die Aufzeichnungen der Prüfer verglichen. Ist ein Symptom bei allen Aufzeichnungen dabei, gilt es als hochwertig, Haben nur einige aber nicht alle ein Symptom entwickelt, wird es als geringwertig eingestuft. Hat nur einer ein Symptom entwickelt, wird es erst einmal vernachlässigt. Alle Prüfungsergebnisse sind über die Jahrhunderte im Repertorium gesammelt worden. Die Mittel werden und wurden vielhundertfach geprüft. Hahnemann schreibt selbst im §135: „Der Inbegriff der Symptome einer Arznei kann erst durch viele geeignete Prüfer der Vollständigkeit nahe kommen. Das ist der Fall wenn neue Prüfer überwiegend bekannte Symptome zeigen.“
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
aha. da ist also eine gruppe gesunder homöopathen, die bekommen ein homöopathisches mittel, von dem nur der versuchsleiter weiß, wogegen es wirkt (im übrigen wird in der schulmedizin darauf geachtet, dass noch nicht mal der versuchsleiter das weiß, da man herausgefunden hat, dass dies einen einfluss haben kann. ich frage mich, wieso das hier verletzt wird...).

sagen wir, es soll bei durchfall helfen, als müssten die gesunden homöopathen durchfall bekommen. wenn das bei den meisten so vorkommt, gilt das.

und wenn die nun alle durchfall bekommen, weil's grad rumgeht? gibts denn keine kontrollgruppe? (auch das wird in der schulmedizin gemacht, da sonst irgendwelche, auch unbekannten einflüsse das ergebnis verfälschen können).

abgesehen davon wissen die homöopathen, dass sie einen solchen versuch grade machen, oder? die werden ja geradezu nach symptomen suchen, zumla das ja auch noch ihre explizite aufgabe ist (weil die beosnders gut symptome entdecken können, werden die ja genommen). da muss man ja nur genug symptome aufschreiben, dass dann irgendwas bei rauskommt was halt ziemlich viele angegeben haben. auch da wäre wieder ne kontrollgruppe angesagt. wenigstens stellt sich nicht das ethische problem, gesunde absichtlich krank zu machen. sind ja homöopathen, die das im selbstversuch austesten.

:gruebel:

homöopathen, die das im selbstversuch austesten... das schreit ja nach bestätigung. würden die ihre eigene medizin als unwirksam erklären?

letzteres allerdings gilt für die pharmaindustrie natürlich nicht weniger. man beachte allerdings, dass ich hier pharmaindustrie und nicht schulmedizin geschrieben habe...
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
arius schrieb:
Les mal:

Der Geist im Wasser unter dem Artikel Heilquellen rund um München: Die besonderen Heilkräfte der Quellwässer

Der Gesit im Wasser schrieb:
... man in der "Edda" nachlesen kann, wollte Odin, der oberste der germanischen Gottheiten, allwissend sein. Hierzu musste er aber aus dem "Brunnen der Erinnerung" trinken, der, an den Wurzeln des Weltenbaumes gelegen, vom weisen Mimir behütet wurde (das englische Wort memory leitet sich von Mimir ab). Um aber den Trank der Weisheit zu erhalten, verlangte Urd ...

Tut mir, leid, aber auf solche esoterischen Ergüsse kann ich verzichten.
Sicher ist die Heilkraft von Quellen bekannt. Sonst gäbe es keine Heilbäder und keine Kuren. Nur: Was haben Heilquellen mit der Homöopathie zu tun ? Ihr Mineralstoffgehalt ist ja gerade nicht homöopathisch dosiert, sondern um viele (mathematische) Potenzen konzentrierter.

Interessant finde ich an der Darstellung solch "alt-ehrwürdiger Weisheiten", dass immer nur einzelne Sätze zitiert werden oder "hermetische" Systeme. Das ist klar, denn man würde sonst auch feststellen, dass die Erkenntnisse früher Ärzte an vielen Stellen falsch sind.
Galenus, Arzt im 1. Jh., griff die Lehre des Hippokrates auf und verbesserte sie. Seine Lehren waren über Jahrhunderte gültig, manche Vorstellungen der modernen Medizin basieren noch heute darauf.
Aber seine Erklärung des Blutkreislaufs war falsch ! Und viele seiner Behauptungen über die menschliche Anatomie auch, weil er Menschen nicht sezierte (nicht durfte) und seine Erkenntnisse auf Analogieschlüssen der Tieranatomie beruhten.

Zu Casanovas Zeiten wurden viele Krankheiten durch Einreiben mit Quecksilbersalben "kuriert". Genützt hat es niemanden, die Menschen zogen sich vielmehr eine Quecksilber-Vergiftung zu. Grund dafür: Die Stellung des Elementes in der Alchimie.
 

level42

Großmeister
19. August 2005
89
Müsste ich dann bei kontinuierlicher Einnahme von Leitungswasser nicht auch eine bekommen, denn da sind mit Sicherheit diverse wirksame Stoffe in unterschiedlichen Potenzen enthalten.

Theoretisch ja. Nur weiß ich nicht, wie Du das Leitungswasser absetzen möchtest, um rauszufinden, welche Symptome dazu gehören. Es heißt ja auch, dass bis zu D23 und C6 alles nur Verdünnungen sind und keine Potenzen (eben weil Moleküle noch vorhanden sind). Vielleicht wäre es ja ratsam das Leitungswasser zu einer C30 Potenz herzustellen und diese zu prüfen.

Das ist mir soweit klar. Was mir nicht einleuchtet ist allerdings wie das geht, wenn rein rechnerisch der Wirkstoff im Arzneimittel gar nicht mehr vorhanden sein kann, zumindest bei höheren Potenzen, wo auf 30 Tonnen Lösungsmittel nur noch ein Atom kommt und die Wahrscheinlichkeit, daß dieses ausgerechnet in einem Globuli in meinem Fläschen ist ungefähr meiner Chance auf einen Lotto-Fünfer entspricht.

Das Dilemma verstehe ich sehr gut. Schließlich kann ich es mir auch nicht erklären. Ich habe letztens gelesen, dass Energien unterschätz werden. Z. Bsp. baut der Mensch ein Energiefeld um sich auf von ca. 1-1,5m, da könnte man theoretisch auch noch ein EKG ablesen. Materie wäre wohl „kollabierte“ Energie oder so ähnlich – werde mir den Artikel heute Abend mal raussuchen und gegebenenfalls berichtigen. Hahnemann meinte, dass nur noch Energie in seinen Arzneimitteln sein dürfte. Und nur, weil wir kleinere Teile noch nicht „sehen“ können, heißt es ja nicht, dass nix da ist. Tja, da kann ich Dir leider keine Antwort drauf geben, aber wenn Du eine finden solltest, kannst Du sie mir auch mitteilen.
 

level42

Großmeister
19. August 2005
89
aha. da ist also eine gruppe gesunder homöopathen, die bekommen ein homöopathisches mittel, von dem nur der versuchsleiter weiß, wogegen es wirkt (im übrigen wird in der schulmedizin darauf geachtet, dass noch nicht mal der versuchsleiter das weiß, da man herausgefunden hat, dass dies einen einfluss haben kann. ich frage mich, wieso das hier verletzt wird...).

Nun ich hoffe doch, dass auch in der Schulmedizin der Versuchsleiter weiß, was er eigentlich testen möchte. Aber Du hast recht, manchmal habe ich auch den Eindruck, dass die Schulmedizin nicht weiß, was sie tut. :wink: Ob nun alle Gruppenleiter dies wissen müssen, ist eine andere Sache. Schließlich ist ja die Versuchsreihe nicht mit einem Homöopathen und fünf Arbeitskollegen aufgebaut. Im Übrigen wirkt kein homöopathisches Mittel gegen irgendetwas. Das ist eine allopathische Betrachtungsweise, keine homöopathische. Die Prüfungsvorschriften sind genau so streng, wie bei anderen Arzneimitteltests.

sagen wir, es soll bei durchfall helfen, als müssten die gesunden homöopathen durchfall bekommen. wenn das bei den meisten so vorkommt, gilt das.

Wenn Du im Repertorium unter Durchfall schaust, sind vielleicht hundert Mittel aufgeführt. Da kannst Du nicht einfach irgendeines nehmen. Das wäre wieder allopathisch nicht homöopathisch.

und wenn die nun alle durchfall bekommen, weil's grad rumgeht? gibts denn keine kontrollgruppe? (auch das wird in der schulmedizin gemacht, da sonst irgendwelche, auch unbekannten einflüsse das ergebnis verfälschen können).

Deswegen gibt es ja nicht nur eine Gruppe sondern viele, auch werden die Mittel regelmäßig überprüft und nur wenn es alle haben, gilt es als hochwertig und nicht wenn fünf Mann Durchfall haben gilt, dass für dieses Mittel Durchfall charakteristisch ist.

abgesehen davon wissen die homöopathen, dass sie einen solchen versuch grade machen, oder? die werden ja geradezu nach symptomen suchen, zumla das ja auch noch ihre explizite aufgabe ist (weil die beosnders gut symptome entdecken können, werden die ja genommen). da muss man ja nur genug symptome aufschreiben, dass dann irgendwas bei rauskommt was halt ziemlich viele angegeben haben. auch da wäre wieder ne kontrollgruppe angesagt. wenigstens stellt sich nicht das ethische problem, gesunde absichtlich krank zu machen. sind ja homöopathen, die das im selbstversuch austesten.

Homöopathen wissen eher, was Symptome sind. Z. Bsp. würde einem Laien nicht unbedingt auffallen, dass der Appetit auf rohe Zwiebeln ein Symptom ist oder dass er beim Frühstücken immer friert. Deshalb sind Homöopathen geeigneter, ist aber kein muss. Im Prinzip kann jeder gesunde Mensch sich für Tests zur Verfügung stellen.
 
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