Markus von Stoiker
Geheimer Meister
- 20. Mai 2010
- 407
„Moi les hommes, je les déteste“ (dt. „Ich hasse Männer“) heißt ein schmales Buch, das in Frankreich derzeit für erhitzte Debatten über Hate Speech, Feminismus und das Recht auf freie Meinungsäußerung sorgt. Im Zentrum: die 25-jährige Autorin Pauline Harmange. Mit ihrer Aufforderung im Titel, Männer zu hassen, ist es ihr durchaus ernst.
Nur Frauen seien es, die feministische Bücher lesen... So die Autorin.
Stimmt, ich lauschte dem Hörbuch, dass von Anne Duee vorgelesen wird. So hatte ich die Gelegenheit mich im Zuhören zu üben, ohne einer Frau ins Wort zu fallen.
Mit aktiven Gesprächspartnern fällt dies naturgemäß schwieriger. Ich bleibe aber bei der Meinung, vielmehr der Erkenntnis, dass dieses Phänomen nicht geschlechtsspezifisch ist.
Ich bin fast doppelt so alt wie die Autorin. Im gleichen Alter hätte mich ihre Kritik hundertprozentig getroffen.
Ich betrachte die Problematik aber differenzierter. Schließlich bin ich im klassischen Rollenverständnis sozialisiert worden, so dass Konflikte in der Beziehung vorprogrammiert waren. Erziehung und Gewohnheiten legt man nicht von heute auf morgen ab.
Um ein Beispiel zu nennen, ein Wink an die Helikopter-Mütter, die ihre Jungs von vorne bis hinten betüdeln und somit zur Unselbstständigkeit erziehen. Wie der Volksmund sagt: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr."
Auf Macho-Väter, die ein schlechtes Beispiel abgeben, möchte ich nicht näher eingehen.
Bei der Debatte ist es aber wichtig, nicht zwischen Geschlechtern zu unterscheiden, sondern die Menschen als Wesen zu verstehen, die sich ihre Welt selbst konstruieren.
Nicht der Zwang zur Veränderung, sondern die Freiheit zur Veränderung sollte betont werden. Mit der Aussicht auf eine Win-Win-Situation, um die kleinen und großen Konflikte zwischen den Geschlechtern zu reduzieren.
Für mich ist das Buch provozierend – aber nicht grenzwertig. Eine gesunde Verachtung von Mitmenschen kommt mir persönlich entgegen. Damit meint die Autorin auch die (mir verhassten) männlichen Feministen. Weil es lediglich ein cleverer Versuch ist, dass das Objekt der Begierde die Beine breit macht. In diesem Jargon ist mitunter das Buch geschrieben.
Wenn Mann sich nicht persönlich angegriffen fühlt, kennt Mann zumindest einen Mann, auf den die Beschreibung zutrifft. Damit ist die Verallgemeinerung der Autorin gerechtfertigt.
Im Übrigen sind Verallgemeinerungen immer gerechtfertigt, weil eine unbestimmte Menge gemeint ist.
Das peilen aber viele Menschen nicht.
Deswegen: Männer sind Schweine und Frauen sind doof.
Debatte in Frankreich: Feministischer Burn-out
Sollen Frauen Männer hassen? Darüber diskutiert Frankreich nach einem Buch. Eine Begegnung mit der Autorin Pauline Harmange.
taz.de
Nur Frauen seien es, die feministische Bücher lesen... So die Autorin.
Stimmt, ich lauschte dem Hörbuch, dass von Anne Duee vorgelesen wird. So hatte ich die Gelegenheit mich im Zuhören zu üben, ohne einer Frau ins Wort zu fallen.
Mit aktiven Gesprächspartnern fällt dies naturgemäß schwieriger. Ich bleibe aber bei der Meinung, vielmehr der Erkenntnis, dass dieses Phänomen nicht geschlechtsspezifisch ist.
Ich bin fast doppelt so alt wie die Autorin. Im gleichen Alter hätte mich ihre Kritik hundertprozentig getroffen.
Ich betrachte die Problematik aber differenzierter. Schließlich bin ich im klassischen Rollenverständnis sozialisiert worden, so dass Konflikte in der Beziehung vorprogrammiert waren. Erziehung und Gewohnheiten legt man nicht von heute auf morgen ab.
Um ein Beispiel zu nennen, ein Wink an die Helikopter-Mütter, die ihre Jungs von vorne bis hinten betüdeln und somit zur Unselbstständigkeit erziehen. Wie der Volksmund sagt: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr."
Auf Macho-Väter, die ein schlechtes Beispiel abgeben, möchte ich nicht näher eingehen.
Bei der Debatte ist es aber wichtig, nicht zwischen Geschlechtern zu unterscheiden, sondern die Menschen als Wesen zu verstehen, die sich ihre Welt selbst konstruieren.
Nicht der Zwang zur Veränderung, sondern die Freiheit zur Veränderung sollte betont werden. Mit der Aussicht auf eine Win-Win-Situation, um die kleinen und großen Konflikte zwischen den Geschlechtern zu reduzieren.
Für mich ist das Buch provozierend – aber nicht grenzwertig. Eine gesunde Verachtung von Mitmenschen kommt mir persönlich entgegen. Damit meint die Autorin auch die (mir verhassten) männlichen Feministen. Weil es lediglich ein cleverer Versuch ist, dass das Objekt der Begierde die Beine breit macht. In diesem Jargon ist mitunter das Buch geschrieben.
Wenn Mann sich nicht persönlich angegriffen fühlt, kennt Mann zumindest einen Mann, auf den die Beschreibung zutrifft. Damit ist die Verallgemeinerung der Autorin gerechtfertigt.
Im Übrigen sind Verallgemeinerungen immer gerechtfertigt, weil eine unbestimmte Menge gemeint ist.
Das peilen aber viele Menschen nicht.
Deswegen: Männer sind Schweine und Frauen sind doof.
Zuletzt bearbeitet: