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Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

elyias

Geheimer Meister
18. Januar 2013
364
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Beseitigt man aber das Bildungsgefälle, macht das nichts. Das dauert zwar länger, bewirkt aber auch mehr.

Wir haben in Deutschland sicher ein gutes Bildungssystem, aber wie verbessern wir es? Wie motivieren wir unsere Schüler mehr Leistung zu bringen, wie motivieren wir auch die lernschwachen, oder die die sich selbst im Weg stehen. Wie packen wir es an?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Beides ist notwendig, dtrainer. Dem tatsächlich Armen nutzt es nix wenn irgendjemand darauf hinweist, das seiner Armut vielleicht "demnächst" (in eińigen Jahren oder so...) abgeholfen werden kann, wenn erst die "richtige" Partei bestimmt oder die "richtige" kontinentale oder globale Lösung zur Abschaffung der Armut entwickelt wurde. Bis dahin ist der Arme längst verhungert.... Anders herum lässt sich das Problem überquellenden Reichtums und bitterster Armut jedoch auch nicht "ad hoc" mit Gesetzesreformen beheben....
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Wir haben in Deutschland sicher ein gutes Bildungssystem, aber wie verbessern wir es? Wie motivieren wir unsere Schüler mehr Leistung zu bringen, wie motivieren wir auch die lernschwachen, oder die die sich selbst im Weg stehen. Wie packen wir es an?
Ja, siehst du: da haben wir es. Wenn die Leute sich nicht selbst darum kümmern daß es ihnen gut geht, nützt das beste System nichts. Und gerade da hat der Sozialismus seine größte Schwachstelle: der rundum-Versorgungsstaat demotiviert nicht nur durch Gängelei, er fördert auch Anspruchsdenken anstelle von eigenen Bemühungen.
Bildung, Kultur, Eigenverantwortung wurden hüben wie drüben zugunsten einer rein materiell orientierten "höher,schneller, weiter"-Ideologie vernachlässigt. Wer aber das Geistige nicht fördert, muß sich nicht wundern wenn das Materielle letztlich auch verkümmert.
Der Mensch ist ein Ganzes. Einseitigkeit nützt ihm nicht.

Um aufs Thema Bezug zu nehmen: nein, nicht politisch gewollt. Gemeinsamer Irrweg, von allen Schichten beschritten, Name: Materialismus.
 

Klabautermann

Geheimer Meister
24. Februar 2013
418
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

nun ich würde mal sagen hier wird viel unsinn über Armut geschnackt. Nun Ihr fragt warum? Das Vorbild für die deutschen Reformen der Sozialen Marktwirtschaft war Tschechien. Wie sieht es dort heute aus die haben ein Jahrzehnt Vorsprung ?

Aber egal Morgen kommt ein Strang der Armut in Deutschland mal Wissenschaftlich betrachtet nicht Polemisch.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Na toll, wir reden alle Unsinn und du wirst uns morgen erleuchten.
Komm mal runter.
 

elyias

Geheimer Meister
18. Januar 2013
364
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Ja, siehst du: da haben wir es. Wenn die Leute sich nicht selbst darum kümmern daß es ihnen gut geht, nützt das beste System nichts. Und gerade da hat der Sozialismus seine größte Schwachstelle: der rundum-Versorgungsstaat demotiviert nicht nur durch Gängelei, er fördert auch Anspruchsdenken anstelle von eigenen Bemühungen.

Der "rundum Versorgungsstaat" hat von seinen Bürgern klar Innitiatve gefordert, so habe ich es erlebt, denn es gab viel tun.

Das einzige was garantiert wurde Ausbildung und Beschäftigung und `ne Wohnung.


Bildung, Kultur, Eigenverantwortung wurden hüben wie drüben zugunsten einer rein materiell orientierten "höher,schneller, weiter"-Ideologie vernachlässigt. Wer aber das Geistige nicht fördert, muß sich nicht wundern wenn das Materielle letztlich auch verkümmert.
Der Mensch ist ein Ganzes. Einseitigkeit nützt ihm nicht.

Auf meiner Seite wurde weder Bildung, Kutur noch Eigenverantwortung vernachlässigt, trotz der "höher, schneller, weiter" Ideologie und du weisst Materiell war es nicht so doll.

Die Hinweis mit der Bildung war schon Zielführend, nur das höre ich von der Politik jetzt auch schon seit Jahren. Nun wollte ich mal eine Idee mehr hören.

Denn Kinder sind noch nicht eigenverantwortlich, für die sind wir zuständig.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Auf meiner Seite wurde weder Bildung, Kutur noch Eigenverantwortung vernachlässigt, trotz der "höher, schneller, weiter" Ideologie und du weisst Materiell war es nicht so doll.
Jo, was für Pirouetten denn noch? Als wäre nicht Materialismus die erklärte Grundlage des Sozialismus... daß er dabei nicht erfolgreich war, tut nichts zur Sache, und ich hatte ja schon Gründe dafür genannt.
Mich kümmert das auch nicht national, sondern global. Unsere Bildung hier ist gar nicht so schlecht, weiter südlich sieht das anders aus. Auch das Armutsproblem in Deutschland ist ein Witz gegen das in der 3.Welt.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

J. Auch das Armutsproblem in Deutschland ist ein Witz gegen das in der 3.Welt.

Wobei diese Aussage relativ zu bewerten ist, dtrainer: Die "Kaufkraft" der Armen in Bangladesh ist im Verhältnis der Kaufkraft aller Bürger seines Landes zu betrachten - das gleiche gilt für den Armen in Deutschland. Interessant jedoch: Obdachlose gibt's in Bangladesh genauso wie in Deutschland....
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Politisch Nein ! Wirtschaftlich Ja !
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Wobei diese Aussage relativ zu bewerten ist, dtrainer: Die "Kaufkraft" der Armen in Bangladesh ist im Verhältnis der Kaufkraft aller Bürger seines Landes zu betrachten - das gleiche gilt für den Armen in Deutschland. Interessant jedoch: Obdachlose gibt's in Bangladesh genauso wie in Deutschland....
Ja, du meinst wohl die klassische 60 %-Armutsgrenze vom Durchschnittseinkommen eines Landes. Aber unsere deutschen Armen sind natürlich vergleichsweise reich gegen den 3.-Welt-Armen. - Was macht nun ein Staat wie Deutschland?: Primat haben die Armen im eigenen Land (Hartz IV als liebloser,bürokratischer Auszahlakt). Zugleich gibt es Entwicklungshilfe für die noch ärmeren Armen (hoffentlich Hilfe zur Selbsthilfe: Unterstützung eines Brunnen, eines Solaranlange).

Noch eine Anmerkung zur Definition "Was ist Armut?": Wenn man die Armut zwischen mehreren Ländern zu vergleicht, könnte man vielleicht die mittleren Einkommen miteinander vergleichen. (Im Land X wird nur 100 € umgerechnet monatlich verdient, im Land Y 2000 € monatlich.) Doch das verzerrt alles, denn hier spielt die Bewertung einer Währung eine Rolle. Die "gefühlte" Armut im Land Y ist nicht 1:20, sondern geringer.
Besser man vergleicht Arbeitszeiten eines konkreten Menschen: Wieviel Arbeitsminuten braucht ein Konsument im Land Y, um 1 Brot zu ERARBEITEN, wieviel um 100 g Rindfleisch zu ERARBEITEN?
Bsp: Im Land X beträgt der persönliche Verdienst 15 €/Stunde, ein Brot kostet 2 Euro, das entspricht: 8 min für den Arbeiter.
Im Land Y beträgt der Stundenverdienst 10.000 "Peanuts", das Brot kostet 15.000 "Peanuts", das entspricht 90 min für den Arbeiter.
Das ist für mich ein Indikator für die tatsächliche Armut. (Das angenommene Wechselverhältnis: 1 Euro = 20 "Peanuts" spielt für Binnenprodukte keine Rolle, für angekaufte Produkte aus dem Euro-Land natürlich schon.)
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Ja, du meinst wohl die klassische 60 %-Armutsgrenze vom Durchschnittseinkommen eines Landes.

Meines Wissens orientiert sich diese Armutsgrenze am Medianeinkommen. Imho sollten wir auch Begriffe wie "Mittelwert" peinlichst vermeiden...
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

. Aber unsere deutschen Armen sind natürlich vergleichsweise reich gegen den 3.-Welt-Armen. - Was macht nun ein Staat wie Deutschland?:
Besser man vergleicht Arbeitszeiten eines konkreten Menschen: Wieviel Arbeitsminuten braucht ein Konsument im Land Y, um 1 Brot zu ERARBEITEN, wieviel um 100 g Rindfleisch zu ERARBEITEN?
)

Das ist sichertlich richtig - wenn ich sehe was selbst "die Armen" manchmal in Deutschland noch so alles wegschmeissen, bzw. auch sehe das man sich mit "geschickten Händen" als armer Mensch in Deutschland fast die ganze Wohnungseinrichtung inklusive PC und Fernseher "vom Sperrmüll" holen kann und damit durchaus gut leben kann, dann weiss ich auch das man "den Armen" in Deutschland nicht mit "dem Armen" in Bangladesh vergleichen kann.

Die Grundidee der "Hilfe zur Selbsthilfe" sollte aber nicht alleine auf die sogenannten "Entwicklungsländer" beschränkt sein. Hilfe zur Selbsthilfe könnte z.B. sein, wenn der Staat (vertreten durch Kommune, Bundesland und KfW) Bürgschaften zur Existenzgründung von genossenschaftlich arbeitenden Unternehmen unbürokratisch übernimmt - und die Bundesanstalt für Arbeit den Arbeitslosen anbietet, in eben solchen Betrieben "arbeitender Genossenschaftler" zu werden. Es gäbe eine ganze Reihe von genossenschaftlicher Unternehmungen, vor allem im Dienstleistungs- und Servicesektor, bei denen solches möglich wäre.... Aber das ist "im Land" offenbar genauso wenig gewollt wie im Ausland den Leuten eine Solaranlage hinstellen, damit sie mit dem Strom eine Nähmaschine betrieben können und vielleicht noch Wasser auf die Felder pumpen können...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Wieso sollte man das auch tun, wenn es hervorragende Pedalnähmaschinen und Pedalpumpen gibt? Letztere können sogar vor Ort von angelernten Kräften selbst hergestellt werden.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Und natürlich kann man mit der Dynamo-Taschenlampe auch Schulaufgaben machen, wenn's dunkel geworden ist.....

Dein Einwand, Jäger, wäre berechtigt wenn's um Dieselgeneratoren ginge - Diesel ist gerade in den Entwicklungsländern teuer.... Sonne - kost' nix.... Ich vermute aber mal fast, dass Du eher daran gedacht hast, das eine einfache, robuste elektrische Nähmaschine "die Leut" dazu "verführen" könnte, Klamotten nicht nur für sich und die dörfliche Gemeinschaft zu produzieren, sondern vielleicht auch für den Markt der "ersten Welt". Und das wäre ja dann vielleicht -ogottogottagathe - "Konkurrenz".... Übrigends unterscheidet sich der "Herstellungsaufwand" einer einfachen elektrischen Nähmaschine nur ganz gering von einer pedalgetriebenen Maschine ("einfache Maschine", wohlgemerkt, kein microprozessor gesteuerter Schnickschnack...).

Ach ja: Pump' mal Wasser aus 10 bis 30 Meter Tiefe per Muskelkraft an die Oberfläche..... und dann reden wir weiter.....
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Die Grundidee der "Hilfe zur Selbsthilfe" sollte aber nicht alleine auf die sogenannten "Entwicklungsländer" beschränkt sein. Hilfe zur Selbsthilfe könnte z.B. sein, wenn der Staat (vertreten durch Kommune, Bundesland und KfW) Bürgschaften zur Existenzgründung von genossenschaftlich arbeitenden Unternehmen unbürokratisch übernimmt - und die Bundesanstalt für Arbeit den Arbeitslosen anbietet, in eben solchen Betrieben "arbeitender Genossenschaftler" zu werden. Es gäbe eine ganze Reihe von genossenschaftlicher Unternehmungen, vor allem im Dienstleistungs- und Servicesektor, bei denen solches möglich wäre.... Aber das ist "im Land" offenbar genauso wenig gewollt wie im Ausland den Leuten eine Solaranlage hinstellen, damit sie mit dem Strom eine Nähmaschine betrieben können und vielleicht noch Wasser auf die Felder pumpen können...
Die Förderung der Neugründung von Genossenschaften wäre sicherlich keine schlechte Idee.
Die bestehenden werden z.T. stigmatisiert (z.B in der Landwirtschaft ehemalige LPGs Massentierhaltung), oder ignoriert bei der staatlichen Wirtschaftsförderung. Oder sind angepasst wie die Volks- und Raiffeisenbanken, wo einst der Genossenschaftsgedanke viel mehr im Mittelpunkt stand.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Wenn's dunkel geworden ist, nützen Dir die Solarzellen nichts mehr bei der Erledigung der Schularbeiten. Dann werden Stromspeicher mit der ganzen daran hängenden Infrastruktur fällig. Naja, und vor der schrecklichen Konkurrenz für die Textilindustrie von China, Indien und Bangladesch hab' ich jetzt schon eine Heidenangst...
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

@Jäger: Ich Widerspreche dir, es gibt bereits Projekte die sehr überzeugend sind. Denke da an die Plastikflaschen-Lampe die mit eine LED und einem Mini Akku schon für umgerechnet 8 € zu erstellen sind und in meinen Augen extrem nachhaltig sind. Sie sind sogar dabei die kosten auf 3 € runter zu reduzieren. Mich hat dieses Projekt sehr Beeindruckt und könnte weltweit für Licht in der Nacht sorgen.

Schon mal was von Windrad - Pumpen gehört (Wilder Westen)?
 

Klabautermann

Geheimer Meister
24. Februar 2013
418
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

ihr seid aber hier schon noch beim Thema Armut in Deutschland?
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Ist "Armut" in Deutschland politisch gewollt?!

Schon ich will damit nur sagen das man Deutschland genügend Projekte aufbauen kann die die Armut mindern und jedem Menschen ein würdiges leben ermöglichen, das Problem wird nur sein das man dann mit Armut kein Geld mehr machen kann !
 

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