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Ist Deutschland ein Gewinner der Globalisierung?

woelffchen

Geheimer Meister
9. Dezember 2003
483
agentP schrieb:
ich habe zu China und Stahl jetzt andere Informationen.
China exportiert inzw. mehr Stahl, als es importiert.

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/58357.html
Ich finde nicht, wo in dem Artikel etwas über Stahlim- und Exporte steht, kannst mir das zeigen?

na da doch:

Bei den klassischen Branchen waren Salzgitter und Norddeutsche Affinerie die Tagesverlierer. Salzgitter brachen um 4,6 Prozent ein. Der australische Rivale Bluescope hatte zuvor gewarnt, dass der Gewinn sich halbieren könnte. Als Grund nannte Bluescope fallende Stahlpreise infolge eines Überangebots aus China.

http://www.ftd.de/boersen_maerkte/marktberichte/45964.html
Du kreidest mir an, daß meine Infos 2 Jahre alt sind und führst selbst Tageskursschwankungen an?
:gruebel:

offenbar verstehst du nicht den Zusammenhang ???

vor 2-3 Jahren hat China noch Stahl importiert, weswegen die Stahlpreise auch hoch waren, wgn. Angebot - Nachfrage.

Inzw. hat sich China zu einem Stahllieferanten gemausert......

was gibt es da nicht zu verstehen ???

Wird uns nicht immer vorgebetet, dass die Löhne in D zu hoch sind, die Lohnnebenkosten ebenfalls, dafür arbeiten wir zu wenig.
Asien und Osteuropa kann da viiiiiiiieeeeeeeel billiger produzieren.
Und wer ist schuld ?
Na klar, die Arbeitnehmer, wollen einen Lohn, von dem sie leben können, 1x im Jahr in Urlaub fahren (unverschämt) und ein Auto, nen PC - na klar, das die Löhne hier so hoch sind, und die Produktion + Arbeitsplätze nach Asien geht.......
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
vor 2-3 Jahren hat China noch Stahl importiert, weswegen die Stahlpreise auch hoch waren, wgn. Angebot - Nachfrage.

Inzw. hat sich China zu einem Stahllieferanten gemausert......

Anfang des Jahrtausends und Ende des letzten war China Exporteur, dann eine zeitlang Importeur und im Moment exportieren sie wieder. Wenn du mir garantieren kannst, dass sie die nächsten Jahre nicht wieder importieren, dann mach ich dich zu meinem Anlageberater.

Zu Teil zwei: Schön ausgewichen und polemisiert, aber keine Antwort auf die Frage, wer jemals behauptet hat, daß wir das Lohnniveau Indonesiens brauchen.

Na klar, die Arbeitnehmer, wollen einen Lohn, von dem sie leben können, 1x im Jahr in Urlaub fahren (unverschämt) und ein Auto, nen PC - na klar, das die Löhne hier so hoch sind, und die Produktion + Arbeitsplätze nach Asien geht.......
Ja genau, ganz klar und nun können wir uns überlegen, ob wir vielleicht von der Produktion auf was anderes umsatteln, was die Asiaten (noch) nicht so gut können oder ob wir versuchen in den Bereichen, wo die Asiaten billiger sind mit ihnen konkurrieren. Im ersten Fall werden wir weiterhin in Urlaub fahren, wenn auch vielleicht zwischendrin einige wieder eher nach Bibbione als nach Thailand, im zweiten Fall werden vermutlich irgendwann die Thailänder uns besuchen, während wir Urlaub in Balkonien machen.
 

Eisbaer

Geselle
4. Juni 2005
7
Nochmal zu meiner Schularbeit.
Die wirtschaftlichen Vor- und Nachteile habe ich bereits ausgearbeitet.
Mein Lehrer meinte noch das ich auch auf die kulturellen (Amerikanisierung?) und politischen (Hat die politische Mach von Dtld. durch die Globalisierung zugenommen) Aspekte eingehen soll.

Leider fällt mir kein Aspekt ein, da ich ja speziell auf Deutschland eingehen soll.
Habt ihr einen Tipp für mich?

Vielen Dank
 

antimarionette

Geheimer Meister
19. Mai 2002
275
agentP schrieb:
Wenn du mir einen Laib Brot gibst und ich dir dafür eine Flasche Milch, wer ist dann der Verlierer und wer der Gewinner? Nach deiner Theorie muß es beide geben, weil sonst die Rechnung nicht aufgeht.

Es gibt auch immer Gewinner und Verlierer. Nehmen wir einmal die Theorie des freien Welthandels an, dann würde in Europa keine Agrarproduktion mehr stattfinden. Wahrscheinlich würde es gar keine Produktion mehr geben. Wir hätten wahrscheinlich eine zweistellige Millionenzahl an Arbeitslosen. Also jede Menge Verlierer in Europa.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Wie schaffen wir es denn im Moment, die Welt dazu zu zwingen, mit uns Handel zu treiben?
 

antimarionette

Geheimer Meister
19. Mai 2002
275
Ein_Liberaler schrieb:
Wie schaffen wir es denn im Moment, die Welt dazu zu zwingen, mit uns Handel zu treiben?

Wir treiben nicht mit der Welt Handel. Es sind nur einige viele Staaten. Wir machen mit denen Abkommen. Senk Du Deine Stahlzölle, dann subventioniren wir dafür weniger den Baumwollhandel.
Gib uns Öl, Du bekommst dafür Technik.
Man betrachte nur einmal die Entwicklung der Textilherstellung. Seit Jahrzehnten ist eine Produktion in Deutschland nicht kostendeckend. Wir konnten uns aber sehr, sehr lange halten. Mit EInfuhrzöllen und Subventionen.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Man betrachte nur einmal die Entwicklung der Textilherstellung. Seit Jahrzehnten ist eine Produktion in Deutschland nicht kostendeckend. Wir konnten uns aber sehr, sehr lange halten. Mit EInfuhrzöllen und Subventionen.
Du hast dir aber die Staatsverschuldung schon auch mal angesehen? Nichts ist umsonst und die künstliche Beatmung diverser Branchen zahlen wir alle.

Es gibt auch immer Gewinner und Verlierer. Nehmen wir einmal die Theorie des freien Welthandels an, dann würde in Europa keine Agrarproduktion mehr stattfinden. Wahrscheinlich würde es gar keine Produktion mehr geben. Wir hätten wahrscheinlich eine zweistellige Millionenzahl an Arbeitslosen. Also jede Menge Verlierer in Europa.
Es war Ende letzten Jahres mal so ein nettes Beispiel bezüglich des Zuckerrübenanbaus im Spiegel. Da hiess es, daß wenn man statt Zuckerrüben in Deutschland zu subventionieren billigen Rohrzucker aus Brasilien importieren würde, in der hiesigen zuckerverarbeitenden Industrie mehr Arbeitsplätze entstehen würden, als im Zuckerrübenanbau verloren gingen. Ganz zu schweigen, dass das Alltagsgut Zucker, das in zig Produkten steckt, für den Verbraucher billiger werden würde und daß man vermutlich auch noch diverse Entwicklungshilfemittel streichen könnte, weil ja das Geld auf anderem Wege fliesst.
 

antimarionette

Geheimer Meister
19. Mai 2002
275
agentP schrieb:
Man betrachte nur einmal die Entwicklung der Textilherstellung. Seit Jahrzehnten ist eine Produktion in Deutschland nicht kostendeckend. Wir konnten uns aber sehr, sehr lange halten. Mit EInfuhrzöllen und Subventionen.
Du hast dir aber die Staatsverschuldung schon auch mal angesehen? Nichts ist umsonst und die künstliche Beatmung diverser Branchen zahlen wir alle..

Natürlich. Genau darum geht es doch. Ich habe ja geschrieben, dass es subventioniert wurde.


agentP schrieb:
[Es war Ende letzten Jahres mal so ein nettes Beispiel bezüglich des Zuckerrübenanbaus im Spiegel. Da hiess es, daß wenn man statt Zuckerrüben in Deutschland zu subventionieren billigen Rohrzucker aus Brasilien importieren würde, in der hiesigen zuckerverarbeitenden Industrie mehr Arbeitsplätze entstehen würden, als im Zuckerrübenanbau verloren gingen. Ganz zu schweigen, dass das Alltagsgut Zucker, das in zig Produkten steckt, für den Verbraucher billiger werden würde und daß man vermutlich auch noch diverse Entwicklungshilfemittel streichen könnte, weil ja das Geld auf anderem Wege fliesst.

Dafür hätte ich gerne einen Beleg. Welche Arbeitsplätze sollen denn in der zuckerverarbeitenden Industrie zusätzlich entstehen, wenn wir einfach den Produktionsstandort wechseln? Da bin ich aber sehr gespannt. Denn logisch betrachtet ändert sich für die verarbeitende Industrie doch nichts. Wenn Du jetzt geschrieben hättest, dass die Logistik Sparte davon profitieren würde hätte ich Dir zugestimmt.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Welche Arbeitsplätze sollen denn in der zuckerverarbeitenden Industrie zusätzlich entstehen, wenn wir einfach den Produktionsstandort wechseln?
Hä?
Es wird doch nicht der Prduktionsstandort gewechselt. Die verarbeitende Industrie bleibt doch hier, nur der Rohstoff kommt woanders her und zwar billiger.

Denn logisch betrachtet ändert sich für die verarbeitende Industrie doch nichts.
Doch. Der verarbeitete Rohstoff wird billiger und damit sinken die Herstellungskosten für das gleiche Produkt.
 

antimarionette

Geheimer Meister
19. Mai 2002
275
agentP schrieb:
Hä?
Es wird doch nicht der Prduktionsstandort gewechselt. Die verarbeitende Industrie bleibt doch hier, nur der Rohstoff kommt woanders her und zwar billiger.

Der Produktionsstandort, der Ort also an dem Zuckerrüben produziert werden, wechselt ins Ausland.

agentP schrieb:
Doch. Der verarbeitete Rohstoff wird billiger und damit sinken die Herstellungskosten für das gleiche Produkt.

Da hast Du recht. D.h. der Verarbeitungsstandort bleibt gleich, kann aber die Rohstoffkosten senken. Ergo: Mehr profit. Und wo entstehen jetzt die zusätzlichen Arbeitsplätze?
 

antimarionette

Geheimer Meister
19. Mai 2002
275
agentP schrieb:
Da wo ein Teil des erhöhten Profits reinvestiert wird und Unternehmen wachsen.

Das ist ein schöner und frommer Wunsch. Im Zeitalter des Shareholder Value Prinzips entspricht dies aber nicht der Realität. Gewinnmaximierung ist das Gebot. Viele deutsche Unternehmen machen Rekordgewinne und bauen Arbeitsplätze ab.
Durch geringere Rohstoffkosten oder geringere Verkaufspreise wächst nicht automatisch der Absatz. Das ist nur bei einem vollkommenen Markt der Fall (z.B. Börse). Bei einem Produkt wie Zucker ist dies nicht der Fall.
 
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