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Ist Hartz IV unsozial?

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Huch - somebody stellt die Systemfrage.....

nein, fair ist das nicht - wenn man davon ausgehen würde, dass Du alleine Deinen Bekannten finanzierst. Du finanzierst aber auch "Mama und Papa im Altenheim", Du finanzierst auch die Lehrer und Lehrerinnen Deiner Kinder - und wenn Du keine Kinder hast, zahlst Du im Prinzip die Kosten die Deine Schulausbildung verursacht hat, zurück. Die Reduzierung nur auf Deinen Bekannten ist ein wenig zu knapp gegriffen....

Das Problem ist, dass das Sozialsystem das wir haben darauf beruht, das jeder erstens Abeit hat und zweitens davon ohne staatlichen Zuschuss auch leben kann, damit er oder sie auch "in die Allgmeinheit investieren kann". Und genau da hängt's - es hat eben nicht jeder Arbeit, und von denen die Arbeit haben kann nicht jeder ohne staatliche Unterstützung davon auch leben..... Und schon kann das System nicht mehr funktionieren. Wie wenig das System funktioniert - siehste, wenn Du Ende Januar Deinen Lohnstreifen ansiehst und feststellst, dass die Krankenkasse mal wieder zugeschlagen hat. Wenn Deine Kinder aber eine Zahnspange brauchen, Du selbst eine Brille oder Kontaktlinsen - kriegste von Deiner Krankenkasse "den Stinkefinger gezeigt".......
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Die Reduzierung nur auf Deinen Bekannten ist ein wenig zu knapp gegriffen....

Hab ich ja garnicht, ist nur ein Beispiel unter vielen.

Auf den Rest deines Gebrabbels geh ich nicht ein, da du meinen Post, wie erwartet, nicht verstanden hast. Was erwarte ich aber auch von einem Schmarotzer.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Moin

Mir ist völlig rätselhaft wie man zu wenig soziale Kontakte haben kann wenn man nicht in Vollzeit irgendwo einem Job nachgeht.
i

...sehe ich jeden Tag wenn ich einkaufen gehe - eine Gruppe von Menschen, so um die 20 bis 40, mit Bierflasche in der Hand im Eingangsbereich vor'm Citypoint. Um 10 spätestens sind die ersten da, um die Zeit des "dunkel-werdens" sind sie wieder weg..... Der "soziale Kontakt" beschränkt sich auf#s saufen....; gelegentlich "kommt man sich mal in die Wolle", aber am nächsten Tag ist das dank Bier und Wein und Schnaps wieder vergessen.....

Ich seh's auch bei menen Nachbarn, die nicht vorm Citypoint saufen: Man trifft sich zum Frühstück - 2 Schrippen pro Kopf, ein Liter Kaffee, bischen Wurst oder Käse - und zwischendurch mal ein Bier. ist das billigste Getränk..... Und dann quatscht man ein wenig blöde, ohne Tiefgang, ohne Sinn, ohne Zweck, nebenher läuft "RTL" oder "SAT1" in der Flimmerkiste - und zu Mittag hin verzieht sich jeder in seine eigene Bude, weil man ist "so komisch müd".... Am Abend trinkt man noch ein wenig Bier und schläft dann vor der Flimmerkiste ein...... Und so wartet man tagein, tagaus - auf den Tod....
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Materiell gesehen - hatten es "die Armen" vor ALG II "besser".

Also auch in diesem unmenschlichen System das abgeschafft werden muß? Aha.

..ist der Umstand das es einen sachlichen Unterschied zwischen "der faulen S..." und dem arbeitssuchenden, aber chancenlosen Hilfeempfänger gibt. Hartz IV hat "die faule S..." mit den Chancenlosen in einen Topf geschmissen.....

Wie wird jemand chancenlos und wieviele chancenlose gibt es die wirklich nichts tun können um diese Situation zu ändern? Wieviel selbstgemachte Unmündigkeit kann/muß/soll die Gesellschaft tragen?
Das ist eine Gradwanderung und ich finde gut das unser Land überhaupt was macht.

Das wirft jetzt erst mal die Frage auf, wer denn die "Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft bestimmt"......

Oh Gott nein! Das hat doch mit Meinungen nichts zu tun und noch weniger damit wer diese Bestimmt. Du bist jemand der die ganze Zeit davon ausgeht das er ein Recht auf Hilfe ein Recht auf Geld ein Recht auf Unterkunft ein Recht auf alles mögliche hat. Ich nun sprach davon das es eben dieses "Recht" garnicht gibt und man dankbar und froh sein muß wenn ein solches "Recht" in unserer Gesellschaft entstanden ist bzw. Möglichkeiten anderen zu Helfen. Aus dem Leben heraus und auch aus den Gesellschaftssystemen heraus gibt es nämlich garkeit "Recht" darauf das man nicht einfach verhungert wenn man sich nicht um sich selbst kümmern kann.

Und was diese Mehrheitsmeinung ist, welche Konsequenzen sie hat - für die Mehrheit ebenso wie für die Minderheit.... Die mir bekannten "Ausreiser" im "Hartz IV System" sind nich repräsentant für alle Hartz IV Empfänger; die mir bekannten Fälle in denen Hartz IV Empfänger wie Abschaum behandelt werden - sei es aus Gleichgültigkeit, sei es aus Hartherzigkeit, sei es Gewohnheit - scjheinen im Moment in der Minderheit, gemessen an allen ALG II Empfängern, zu sein. Aber sie zeigen auf das es grundsätzlich möglich ist, einen ALG II Empfänger in die Obdachlosigkeit und in das Verhungern zu treiben. Und das - gab's vorher, in der Trennung von ALG II und Sozialhilfe, eben nicht.

Ja und? Natürlich ist das möglich. Es ist auch möglich einen berufstätigen in die Obdachlosigkeit zu treiben und wenn sich der einzelne ganz viel Mühe gibt kann er gar verhungern. Ein Recht auf Lebenssicherheit gibt es nicht und ich bin nichtmal sicher ob das wünschenswert wäre sowas zu haben. Was Dir offensichtlich nicht gefällt ist die sog. Selbstverantwortung. Für mich ist jeder erstmal für sich selbst verantwortlich und Hunger sowie Obdachlosigkeit ist zunächst sein Problem. Damit sage ich keines Falls das es toll ist wenn Leute hungern sondern ich sehe zunächst jeden für sein Leben selbst verantwortlich und erst nach dieser Verantwortlichkeit kommt eine Gesellschaftliche Hilfe für die die das nicht schaffen!
Daher ist es für mich auch komplett unverständlich wie man so wie Du nur darüber jaulen kann wie schlecht eben diese Hilfe ist. Diese Hilfe ist IMMER nett, egal wie hoch sie ausfällt. Es ist für mich auch unverständlich wie man
seine Zeit darauf investieren kann die Hilfe (die man netter Weise bekommt) soweit auszuknautschen wie es irgend geht an statt sich darauf zu konzentrieren auf eigenen Beinen stehen zu können.

Natürlich geht eine ganze Menge. Aber halt nicht für jeden. Es muss aber meiner Meinung grundsätzlich Jeder die gleichen Chancen haben - was er oder sie dann macht, liegt in de einzelnen Verantwortung.

Jeder soll zu jedem Zeitpunkt die gleichen Chancen haben? Oder nur beim Start? Aber auch auf Chancengleichheit gibt es überhaupt kein natürliches Recht, im Gegenteil ist sowas komplett konstruiert und menschengemacht, das Leben selbst kommt ziemlich ungerecht daher.

Und man muss unterscheiden können, was sich noch realistisch machen lässt. Mein Traum von der kleinen Fahrradklitsche - wird ein Traum bleiben; ich hab' krankheitsbedingt 4 Monate gebraucht um ein 55 jahre altes Fahrrad zu restaurieren. Wäre das in 4 Wochen, ohne Krankheit, gelaufen - hätte ich einen Job in der Branche.... "Die Gesellschaft", vertreten durch "die Politik" die "den Staat stellt", verlangt aber nun auch von mir bis knapp vor dem 66 Lebensjahr zu arbeiten - spannende Frage: Wie soll das gehen?

Die Gesellschaft verlangt nichts dergleichen von Dir. Ist Dir schonmal in den Sinn gekommen das Arbeit dazu dient sich selbst zu ernähren? Der natürliche Fall ist das man sein ganzes Leben lang arbeiten muß, alles andere ist menschen gemacht. Die Gesellschaft ermöglicht Dir mit 66 in Rente zu gehen und die Gesellschaft ermöglicht Dir sogar nicht zu arbeiten. Das Du daraus wirklich einen Vorwurf konstruierst zeigt wie unglaublich hoch Dein Anspruchsdenken gegenüber den anderen und wie niedrich Dein Anspruch an Dich selber ist. Ich komme aus einer Familie in der Unabhängigkeit wichtig und Hilfe von Dritten empfangen müssen eher beschäment ist.

Mit "ins Popöchen pusten" hat das alles nix zu tun....

Oh doch, Dich beschämt es garnicht Hilfe von Dritten zu bekommen sondern Du forderst mehr und mehr und gefälligst auch noch einfach und und und ... Du willst alles ins Popöchen gepustet bekommen und meinst auch noch ein Recht darauf zu haben.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

@Malakim: Du argumentierst von der Warte des "..jeder ist sich selbst der Nächste - und wenn was übrig bleibt, ist das ganz nett" .. aus. Ich dagegen argumentiere aus dem Gesichtspunkt heraus: ".. es ist genug für alle da - es ist bloss nicht richtig verteilt.." aus. Da "kommen wir nicht zusammen"... scheint mir....

Auf die Gefahr hin wider von bestimmten Leuten beschimpft zu werden (das sind dann meisten diejenigen, denen ansonsten jedes vernünftige Argument fehlt...) - versuche ich dennoch nochmal, meinen Standpunkt genauer zu erklären:

Wir haben ein Grundgesetz und bestimmte Grundwerte bzw. Grundrechte. Nicht von ungefähr steht an erster Stelle "Die Würde des Menschen ist unantastar" - leider steht aber nicht dabei, was denn "die Würde" ist und wie man die Unantastbarkeit sicher stellen kann. Es kann auch nicht dezidiert erläutert werden - weil sich die Ansicht darüber was "Würde" bedeutet, kontinuierlich ändert. Als Beispiel: Der hiesige User "somebody" findest es für sich mit Art.1 GG völlig vereinbar, wenn er andere Menschen als "Schmarotzer" bezeichnet. Als die "Väter und Mütter des GG" eben dieses verfassen - dürften sie genau diese Schwierigkeit, nämlich die Abqualifizierung anderer Menschen, im Sinn gehabt haben - waren nicht wenige Jahre in der Diktatur vorher solche "Kampfbegriffe" wie "Schmarotzer" an der Tagesordnung, um willkürlich "den Nachbarn das Lebensrecht abzusprechen".... das ist jetzt schon ein paar Jahre her, das mit der Diktatur und dem nachfolgenden Grundgesetz - und es ist offensichtlich "vergessen". Denn wir sehen ja sogar hier in "Kai's verlängertem Wohnzimmer" das Menschenverachtung und menschenverachtende Ideologie wieder um sich greift. Art 1 GG - schützt nicht mehr.....

Wie also kann man heute "Würde" definieren - und was ist die Grundlage? Denn die Erfahrungen der Vergangenheit sind ja offensichtlich vergessen. Also - stellen wir Fragen: Ist es mit der "Würde des Menschen" vereinbar, diesen in seinem eigenen Dreck liegen zu lassen - und darauf zu verweisen, das es ja "sein Erbrochenes" ist, "sein Urin" in dem er am Bahnhof in Berlin, Hamburg, München oder Leipzig liegt? Ist der Bahnhofspenner" nicht "selbst daran schuld" das er eben "Bahnhofspenner" ist - hat man ihn dazu gezwungen dieses Leben zu führen? Sollte er nicht vielleicht dankbar" dafür sein, das es überhaupt einen Bahnhof gibt, in dem er stundenweise in seiner eigenen Sch*** "liegen darf"?

Ich höre schon den entsetzten Aufschrei: "Absurd, geht gar nicht, wer sagt so was....". Ein "deutscher Reformator" der entscheidend sowohl zur Aufklärung, als auch zu Ausgestaltung einer gesellschaftlichen Sittenlehre beigetragen hat, Johannes Calvin nämlich, hat die Grundlage für so einen Gedankengang gelegt. Dabei kann man dem mann noch nicht mal einen Vorwurf daraus machen, das er "...hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott" zu einer Grundlage des Lebens erhoben hat - es war für seine Zeit in der er lebte vermutlich das einzig Richtige.... Aus dieser "calvinistischen Grundlage ist eine Ideologie entstanden - und die besagt das "Jeder alles erreichen kann", jeder sich "vom Tellerwäscher zum Millionär" hocharbeiten kann - und letztlich jeder selbst daran schuld ist, wenn er Tellerwäscher bleibt.....

Fragen wir weiter: ist in einer komplexen Gesellschaft der Mensch "eine Insel"? Genauer: kann man in einer komplexen Gesellschaft noch "frei wie ein Baum, aber brüderlich wie ein Wald" (Khalil Gibran) leben - oder ist "man" Teil des Massengutes, das nach "Turbowachstumszeit" im Müllheizkraftwerk verbrannt wird? Die Frage kommt nicht von ungefähr - wir leben in Europa in einer Struktur, die in ihren Grundzügen mindestens 60, höchstens 300 Jahre alt ist (je nach Land/Staat) - aber "unsere Welt" verändert sich tagtäglich. Als ich zur Welt kam - war der Eilbrief noch das schnellste Kommunikationsmittel in alle Teile der Welt. Heutzutage - brauche ich ein wenig Strom, eine Berührung mit dem Finger oder einen "Mausklick" - und ich bin "mit Amerika verbunden"..... Wenn ich mich aber so umsehe - entdecke ich, das man "in meiner Umgebung" trotz Smartphone und Tablet-PC immer noch so lebt und handelt wie zur Zeit des Eilbriefes....

Bleiben wir ein wenig in der Geschichte (damit es nicht zusehr OT wird).... Dem "christlichen Gedankengut" haben wir es zu verdanken, das es soetwas wie "Sozialfürsorge" überhaupt im Abendland gibt. Und lange bevor das Wort "Solidarität" zum ideologischen Kampfbegriff wurde - wurde Solidarität schon in chrsitlichen Gemeinschaften gelebt. Allerdings nicht nur da - auch im Islam kannte und kennt man Solidarität - es nennt sich da bloss anders.... Aus dem "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" und dem beispiel des "barmherzigen Samariters" entstand letztlich das, was wir heute als "Sozialsystem" bezeichnen. Nach der christlichen Überzeugung wird dieses Sozialsystem "von der Liebe getragen". Für den Calvinismus war diese Liebe an Bedingungen geknüpft - ein Gedankengang, der sich in der Ideologie des materialistischen Kapitalismus wiederfindet. Das die "Liebe" an sich jedoch bedingungslos ist - zumindestens im Sinne der "Agape" - ist im laufe der Zeiten in Vergesenheit geraten.

Und das ist der Punkt den wir heute erreicht haben: "Agape", die "selbstlose Liebe" - zählt nicht. Materialistischer Egoismus zählt....... quer durch alle gesellschaftlichen Scbichten; vom "Aufsichtsratsvorsitzenden" über den Politiker bis hin zum - "Bahnhofspenner". Wenn "Agape" als Grundlage der europäischen Zivilisation nicht mehr zählt - können wir und mit Art 1 GG auch den Hintern abwischen......
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Was für ein Blabla, leere Worthülsen, ohne Sinn und Verstand.

An dem Text ist soviel falsch, das lassen sich Bücher drüber schreiben.

Ich hätte aber auch nichts anderes erwartet :lol:
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
AW: Ist Hartz IV unsozial?

@Malakim: Du argumentierst von der Warte des "..jeder ist sich selbst der Nächste - und wenn was übrig bleibt, ist das ganz nett" .. aus. Ich dagegen argumentiere aus dem Gesichtspunkt heraus: ".. es ist genug für alle da - es ist bloss nicht richtig verteilt.." aus. Da "kommen wir nicht zusammen"... scheint mir....

Nö ich argumentiere so wie ich es geschrieben habe. Das hat so richtig überhaupt garnichts mit "jeder ist sich selbst der Nächste" oder ähnlichem zu tun. Es ist für mich schwierig mit jemandem zu argumentieren der ganz offensichtlich überhaupt nicht versteht was geschrieben wird.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Thema 'soziale Kontakte':
Nun, in erster Linie ist das die Familie, die Verwandten.
Durch Hobbies in Vereinen kommen dann noch weitere dazu.
Als arbeitender Mensch werden weitere geknüpft.

Habe ich keine Familie mehr, keinen Kontakt zu Verwandten, pflege meine Hobbies nicht in Vereinen und gehe nicht mehr arbeiten, wird's schon a bisserl enger.
Klar, das Bier trinken auf'm Platz kenn' ich auch, hab' ich früher auch gemacht, wenn mir die Decke aufn Kopf gefallen ist oder mich Einsamkeitsgefühle überkamen.
2007 hab' ich ja die TGN entdeckt, wo ich mich lange wohl gefühlt habe. Dort werden diverse Gruppenaktivitäten angeboten, wo man auch soziale Kontakte knüpfen kann.
Hab' mich dort zwar weitestgehend raus gezogen, aber wenn's mich überkommt, kann ich da hingehen und immer einen Plausch führen.
Klar, man kann auch in Kneipen gehen, da bleibt es aber an der Oberfläche und ist zudem teuer.
Ehrenamtliche Tätigkeiten sind auch eine Option.
Oder man sucht sich ein Hobbie, dass man inner Gruppe ausüben kann.
Selbsthilfegruppen gibbet ja auch etliche.
Man muss schon seinen Po vom Sofa bewegen, wenn man Menschen kennen lernen will, denn die kommen nicht zu einem!
 
Zuletzt bearbeitet:

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Thomas, Du wolltest doch von hier fortbleiben.


Es ist der Preis, den man bezahlen muß, wenn man in einer Gesellschaft lebt, in der die Armen und Schwachen und Kranken nicht einfach allein gelassen werden. Fraglich ist, ob das Sozialsystem selbst richtig aufgesetzt ist oder was verändert werden müßte, so dass einerseits die Menschenrechte nicht verletzt werden und andererseits sich keine parasitäre Parallelgesellschaft herausbildet, bzw. begünstigt wird.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Fraglich ist, ob das Sozialsystem selbst richtig aufgesetzt ist oder was verändert werden müßte, so dass einerseits die Menschenrechte nicht verletzt werden und andererseits sich keine parasitäre Parallelgesellschaft herausbildet, bzw. begünstigt wird.

Es ist nicht richtig aufgesetzt und wird es auch nie sein. Ein starres System wird bei einer so komplexen Fragestellung nie gehen, es wird immer angepasst werden müssen.
Natürlich gibt es auch immer beklagenswerte Fälle und es sollte immer ein Streben geben das zu vermeiden!
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Finde ich auch und in unserer Gesellschaft wird doch auch viel getan. Es wird geforscht, um Krankheiten in den Griff zu bekommen. Die beklagenswerten Fälle, denen nicht zur Heilung verholfen werden kann, kommen unter.

Das System ist auch meiner Meinung falsch aufgesetzt, aber es wird auch immerhin angepasst an die Bedürfnisse und Umstände der Leistungsempfänger. Ja, es wird Druck auf Leistungsempfänger ausgeübt. Das wird dann von manchen gerne als Verstoß gegen die Menschenrecht gewertet, als menschenunwürdig und bla bla. Aber wenn Eltern auf ihre Kinder Druck ausüben, damit sie sich in der Schule bemühen und damit sie später mal einen Beruf ausüben können, dann wird es als Tugend angesehen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Thomas, Du wolltest doch von hier fortbleiben.


.

Ich wollte mich ein wenig "dünner machen", @Tele, was mir aber sehr schwer fällt - wenn's um solche Themenbereiche wie Menschenrecht, Menschenwürde und Gerechtigkeit geht...... (wenn Menschenrecht, Menschenwürde und Gerechtigkeitsstreben "überall hochgehalten werden würde" - müsst' ich nicht so oft den "Rächer der Enterbten (oder so...) abgeben... ;-) )

Aber wenn Eltern auf ihre Kinder Druck ausüben, damit sie sich in der Schule bemühen und damit sie später mal einen Beruf ausüben können, dann wird es als Tugend angesehen.

Also - wenn Eltern ihre Kinder mit verhungern oder Obdachlosigkeit bedrohen, damit diese in der Schule bessere Leistungen erbringen - kommt (hoffentlich) schnell das Jugendamt vorbei. Und der Staatsanwalt lässt auch was von sich hören.... ;-) In einem solchen hypothetischen Fall müsste man natürlich erst mal die "lieben Kleinen" schützen - und sich dann aber schnell die Frage stellen, warum sich eben die "lieben Kleinen" denn der Schule verweigern....

Diese Fragestellung - gibt's bei Hartz IV/ALG II nicht. Alles hat Gründe und Ursachen - aber die sind in diesem Bereich des Lebens "schietegal". Es gibt - politisch gewollt - kaum noch den Anspruch "beklagenswerte Fälle" zu vermeiden - weil "man" ja der Überzeugung ist, das "man" ja alles getan hat damit kein "beklagenswerter Zustand" eintritt. Und wenn "die Anderen", also diejenigen die nicht dem "Mainstream" und gerade angesagten "politischen Lnie" folgen, wenn die also den Finger in die Wunde legen und ganz konkret nachweisen wo mindestens noch Verbesserungsbedarf besteht - werden "die" beschimpft, diskreditiert und ihre Vebesserungsvorschläge werden nicht diskutiert, sondern "eingestampft". Das fängt beim einzelnen ALG-Empfänger (der sein Gehirn nicht an die Bierflasche "verkauft" hat) an - und hört bei Verbänden (paritätischer Wohlfahrtsverband, AWO, Kirchenverbänden, Gewerkschaften) und Parteien (im Sozialbereich fast nur noch "die Linke") auf.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Bis das Sozialamt den Bezug einstellt, muß schon einiges geschehen sein und niemandem wird einfach so der komplette Bezug, einschließlich der Miete, engestellt.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Bis das Sozialamt den Bezug einstellt, muß schon einiges geschehen sein und niemandem wird einfach so der komplette Bezug, einschließlich der Miete, engestellt.

Leider - falsch: Wenn jemand aus Hartz IV "rausgeschmissen" wird, geht das Sozialamt - ohne die Fakten zu prüfen - grundsätzlich davon aus, dass der "Rausschmiss" aus "eigenem Verschulden" erfolgte. In dem Fall übernimmt das Sozialamt nur noch die (meistens wesentlich höheren) Kosten für die "Notunterkunft". Die "neue Meldeadresse" ist dann das Obdachlosenheim..... dieses gilt aber trotz der Anmeldepflicht sozialrechtlich nicht als "meldefähiger Wohnsitz". Der davon Betroffene wird zwar vom Sozialamt verpflichtet sich erneut arbeitslos zu melden, wird aber bis er wieder eine "vollgültige Wohnanschrift" hat, nicht mehr in den Bereich von ALG II eingegliedert. Ob dann der Betroffene im Nachgang "Einkaufsgutscheine" oder Bargeldleistungen zum eigenen Einkauf erhält - hängt vom "guten Willen" des Sozialamtes ab....

Der "Essenssozialsatz" des Sozialamtes liegt zwischen 3,69 € und 4,86 € pro Tag - unabhängig davon ob Einkaufsscheine oder Bargeld ausgezahlt wird. Der tatsächliche, für Lebensmittel zu verwendende Monatsbetrag liegt damit auf jeden Fall unter dem Hartz IV Betrag, und dieser ist "eigentlich" als absolutes Existenzminimum festgeschrieben.... Leute die davon betroffen sind haben dann fallweise noch das Problem das Einkaufsgutscheine nur bei den teuersten Einzelhändlern (meistens aus der "REWE-Gruppe") eingelöst werden können. Im Klartext heisst das: Pappbrot, Schmierwurst und Billig-Analogkäse den ganzen Monat über - und wenn man mal eine warme Suppe haben will, muss man sich bei den Tafeln oder bei der Armenspeisung der Franziskaner oder Dominikaner anstellen....
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Leider - falsch: Wenn jemand aus Hartz IV "rausgeschmissen" wird, geht das Sozialamt....
...Pappbrot, Schmierwurst und Billig-Analogkäse den ganzen Monat über - und wenn man mal eine warme Suppe haben will, muss man sich bei den Tafeln oder bei der Armenspeisung der Franziskaner oder Dominikaner anstellen....

So sieht es leider aus.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Nein, total richtig. Denn erstens mal wird niemand einfach so rausgeschmissen und zweitens muß schon eine Menge zusammenkommen, damit jemand rausgeschmissen wird. Ich weiß, das habe ich schon geschrieben.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Die Sanktionen, die bei Hartz-IV verhängt werden - werden oftmals willkürlich verhängt. ist mir selbst schon passiert: Ich bekam eine "Gesprächseinladung" am 05. des laufenden Monats mit Termin vom 04 des Vormonates - und gleichzeitig eine 10% Leistungskürzung, weil ich ja beim Termin "nicht da war"... Hab' ich sofort Widerspruch eingelegt; der wurde als unbegründet abgewiesen. Hab ich geklagt - und Recht bekommen. Das Sozialgericht Berlin hat keinerlei Verständnis dafür gehabt, dass das Jobcenter selbst einen Irrtum begeht und den Kunden für den eigenen Irrtum der Behörde sanktioniert....

Aus Wiesbaden ist mir ein Fall bekannt: Ein hartz IV Empfänger beantragt eine kostengünstigere Wohnung. Die Behörde freut sich, sagt zu, es entstehen noch nicht mal Umzugskosten, weil die billigere Wohnung im Nachbarhaus liegt. Der Mann zieht um - aber de neue Vermieter kriegt seine Miete nicht, weil das Amt die Miete immer noch dem alten Vermieter überweist - aber mit dem neuen, besseren Mietzins..... Der Mann dackelt also zur leistungsstelle - nachgewiesenermassen 12 mal in 9 Wochen, zusätzlich schreibt er Briefe an's Amt, drei davon als Einschreiben mit Rückschein - nix passiert. Am Ende - erhält der Mann eine Räumungsklage, weil der neue Vermieter die axen dicke hat".

So eine Räumungsklage dauert manchmal bis zu 6 Monaten - in dem Wiesbadener Fall ging das ratz-fatz in drei Monaten über die Bühne. "Das Amt" hat da immer noch nicht reagiert - und das, obwohl das ohnungsamt der Stadt Wiesbaden auf die vom Jobcenter verursachte "prekäre Lage des Betroffenen" hingewiesen hat. Das Ende vom Lied war: Der Mann musste von der Obdachlosenunterkunft aus das Jobcenter auf Schadenersatz verklagen und gleichzeitig auch noch gegen eine Kürzung von 30% seines Lebensunterhaltes klagen, weil das Jobcenter ihm unterstellt hat durch die "böswillige Nichtzahlung der Miete die Erschwerung einer Jobvermittlung selbst verursacht zu haben".

Das Ganze geschah 2006 auf 2007 und ist seinerzeit sogar im TV breit getreten worden.....

Da kann man sich jetzt natürlich hinstellen und sagen: "Das sind Einzelfälle - auch das Jobcenter macht Fehler...". An den "Einzelfällen" hängen aber ganze menschliche Schicksale. Und nirgendswo in einem demokratischen Rechtsstaat steht geschrieben, man müsse als Bürger eben diees Staates die individuelle Vernichtung seiner Existenz durch Eingriffe oder Unterlassung von Eingriffen des demokratischen Rechtsstaates hinnehmen, oder?
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Als ich 1995 von Ff nach Ol zuerst mal bei einem Freund unterkam, meldete ich mich sofort bei A-Amt arbeitssuchend und die meinten, dass, bis mein Antrag auf Arbeitslosengeld bearbeiet und bewilligt sei, das Sozialamt in Vorleistung treten müsse.
Bin ich also zum Sozialamt und der zuständige Sachbearbeiter meinte:
Nöh, für 'ne Vorleistung wäre das A-Amt zuständig!
Ich also wieder zum A-Amt und die meinten:
Nöh, dafür ist das Sozialamt zuständig!
Ich also wieder zum Sozialamt und als der Beamte mich wieder abwimmeln wollte, meinte ich stumpf:
Ich weiß, dass das Sozialamt in Vorleistung treten muss und ich geh' hier nicht weg, bevor Sie meinen Antrag bearbeitet haben!
Daraufhin der Beamte:
Dann ruf' ich die Polizei!
Ich:
Machen se das und am besten auch gleich Pro7, ich hab' da 'nen Freund sitzen, der freut sich über so ne Willkürreportage! Übrigens: Wie heißt eigentlich Ihr Dienststellenleiter?
2 Std. später war mein Antrag bewilligt und ich bekam sogar einen Barscheck!

Was ich damit sagen will:
Man muss seine Rechte in bestimmten Fällen vehement verteidigen, da nützt manchmal ein persönliches Vorsprechen und/oder Briefe schreiben nix, TaB, da hätte dieser 'gefi....' Mensch sich sofort einen RA nehmen sollen und so was wie solidarische Hilfe gibbet doch wohl in jeder Stadt.
Ansonsten ist das Herstellen von Öffentlichkeit auch immer 'ne nette Sache!
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Man muss seine Rechte in bestimmten Fällen vehement verteidigen, da nützt manchmal ein persönliches Vorsprechen und/oder Briefe schreiben nix, TaB, da hätte dieser 'gefi....' Mensch sich sofort einen RA nehmen sollen und so was wie solidarische Hilfe gibbet doch wohl in jeder Stadt.
Ansonsten ist das Herstellen von Öffentlichkeit auch immer 'ne nette Sache!
Das meine ich nämlich auch. Ja, es ist blöd für eine Person, wenn eine Ungerechtigkeit passiert. Das passiert aber auch überall sonst in allen Bereichen, in denen Menschen miteinander umgehen. Das passiert auch dort, wo sich Gebildete und Moralische Menschen aufhalten. Und wenn solche Ungerechtigkeiten publik werden, vor Gericht gebracht werden und weiß ich was, dann ändert sich auch was. Man muß immer für sich kämpfen. Das ist das Leben. Und das ist es auch, was Leute wie somebody und Malakim usw. schätzungsweise auf die Palme treibt. Die haben nämlich auch Tag für Tag mit dem Scheiß in der Welt zu kämpfen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Mal so ganz OT am Rande:

Ich weiss jetzt nicht was somebody und malakim "umtreibt", und ich bezweifle auch keineswegs dass ein jeder auf dieser Welt "zu kämpfen hat". Und solange an mich nicht die Forderung gestellt wird, ich solle "mitkämpfen, um den Geldspeicher von Dagobert Duck voller zu kriegen", habe ich im Prinzip auch nichts dagegen für andere Leute "mitzukämpfen". Allerdings kämpfe ich auch meinen eigenen Kampf, und der ist und war bisher immer so "ausgelegt" als das das wofür ich kämpfte - immer den anderen zugute kam....

Egal - meine "besten Zeiten sind vorbei" und ich kann nur noch zusehen dass mein Allerwertester halbwegs "würdevoll" erst in die Urne und dann in die Erde gekippt wird. Trotzdem schaue ich nicht lächelnd zu, wenn gewisse Leute diesen letzten Weg noch mit Beschimpfungen, Pöbeleien, ja sogar mit Hass begleiten wollen.
 

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