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Ist Hartz IV unsozial?

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Dann habt ihr halt die falschen Freunde. Meine sind 5000 Meilen weg und ich hab einige seit Jahren nicht mehr gesehen - alles kein Problem.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Dann habt ihr halt die falschen Freunde. Meine sind 5000 Meilen weg und ich hab einige seit Jahren nicht mehr gesehen - alles kein Problem.

..die werden dann aber auch ein Problem damit haben, Deine Wäsche zu waschen - wenn Du Dir die Haxen gebrochen hast und Deine Waschmaschine hin ist...... :-)

Grundsätzlich - geb' ich Dir da jedoch Recht. Wenn "Lebensziel und Lebenszweck" nur noch darin besteht, den nächsten Tag zu überleben..... ist das mit den "richtigen" Freunden schwierig......
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.007
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Zu welcher Zeit und in welchem anderen "System" hatten Arme denn eine bessere Lage als heute und hier bei uns?

Meiner Meinung nach ist die Gesellschaft für all das was Du aufzählst in keiner Form verantwortlich. Auch kann ich sowas nicht beobachten. Die Hartz4 Empfänger unter meinen Freunden leiden auch nicht unter sowas.
Die besitzen alle Bücher, fahren Ihre Eltern besuchen (in einem Beispiel sogar 9300km) und sind in Vereinen. All das nämlich liegt in der Verantwortung des Einzelnen und wenn man will geht oft viel mehr als wenn man meint alles in das Popöchen gepustet bekommen zu wollen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Zu welcher Zeit und in welchem anderen "System" hatten Arme denn eine bessere Lage als heute und hier bei uns?

Materiell gesehen - hatten es "die Armen" vor ALG II "besser".

Allerdings muss man hier auch differenzieren: Wer mit 18, 20 für sich "beschlossen" hatte, bis zum Sarg "auf der faulen Haut zu liegen" - konnte das nach SGB II in der alten Fassung "ziemlich gefahrlos" tun. Das "man" dies unterbinden wollte - war richtig. Was man aber nicht bedacht hat, und was letztlich jeden "guten Wunsch" in's böse Gegenteil verdreht, ist der Umstand das es einen sachlichen Unterschied zwischen "der faulen S..." und dem arbeitssuchenden, aber chancenlosen Hilfeempfänger gibt. Hartz IV hat "die faule S..." mit den Chancenlosen in einen Topf geschmissen.....

Meiner Meinung nach ist die Gesellschaft für all das was Du aufzählst in keiner Form verantwortlich. Auch kann ich sowas nicht beobachten.

Das wirft jetzt erst mal die Frage auf, wer denn die "Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft bestimmt"...... Und was diese Mehrheitsmeinung ist, welche Konsequenzen sie hat - für die Mehrheit ebenso wie für die Minderheit.... Die mir bekannten "Ausreiser" im "Hartz IV System" sind nich repräsentant für alle Hartz IV Empfänger; die mir bekannten Fälle in denen Hartz IV Empfänger wie Abschaum behandelt werden - sei es aus Gleichgültigkeit, sei es aus Hartherzigkeit, sei es Gewohnheit - scjheinen im Moment in der Minderheit, gemessen an allen ALG II Empfängern, zu sein. Aber sie zeigen auf das es grundsätzlich möglich ist, einen ALG II Empfänger in die Obdachlosigkeit und in das Verhungern zu treiben. Und das - gab's vorher, in der Trennung von ALG II und Sozialhilfe, eben nicht.

All das nämlich liegt in der Verantwortung des Einzelnen und wenn man will geht oft viel mehr als wenn man meint alles in das Popöchen gepustet bekommen zu wollen.

Natürlich geht eine ganze Menge. Aber halt nicht für jeden. Es muss aber meiner Meinung grundsätzlich Jeder die gleichen Chancen haben - was er oder sie dann macht, liegt in de einzelnen Verantwortung. Und man muss unterscheiden können, was sich noch realistisch machen lässt. Mein Traum von der kleinen Fahrradklitsche - wird ein Traum bleiben; ich hab' krankheitsbedingt 4 Monate gebraucht um ein 55 jahre altes Fahrrad zu restaurieren. Wäre das in 4 Wochen, ohne Krankheit, gelaufen - hätte ich einen Job in der Branche.... "Die Gesellschaft", vertreten durch "die Politik" die "den Staat stellt", verlangt aber nun auch von mir bis knapp vor dem 66 Lebensjahr zu arbeiten - spannende Frage: Wie soll das gehen?

Mit "ins Popöchen pusten" hat das alles nix zu tun....
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Sonst gehts dir aber gut, ja?
Wer hätte sich denn um die Waschmaschine deines Nachbarn gekümmert und ihm eine neue bezahlt, wäre er nicht H4-Empfaenger? Richtig, keiner.
Aber da der Herr Sozialfall ist, wird die Sachbearbeiterin wegen dieser Selbstverständlichkeit erstmal wegen "unterlassener Hilfeleistung in Tateinheit mit versuchter fahrlässiger Körperverletzung" verklagt. Auf die Idee wäre ich im Leben nicht gekommen!
Ihr spinnt doch! Wenn in Zukunft mein Kuehlschrank leer ist, verklag ich auch das Amt wegen unterlassener Hilfeleistung und Mordversuch.

Ein Hartz 4-Empfänger bekommen nicht so einfach Geld für eine kaputte Waschmaschine. Diese Dinge werden bezahlt bei der Erstausstattung, bei Fällen der besonderen Lebenslage, ansonsten wird nur ein Darlehn gewährleiste, was zurückgezahlt werden muss.

§ 24 SGB II - dejure.org
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, kann die Leistung gekürzt werden, wenn man eine zugewiesene Arbeit verweigert.
Leistungen werden nicht nur bei Ablehnung eine zugewiesene Arbeit verweigert, sondern bei ganz vielen unterschiedlichen Gründen. Durch systematische Sanktionierung von Hartz IV-Empfängern wird Haushaltsgelder eingespart und Sozialleistung verweigert. Dies verlangen die oberen Beamten, die dadurch mehr Geld bekommen, von den einfachen Beamten und Mitarbeiter/innen des öffentlichen Dienst.
Da werden Hartz IV-Empfänger, die gar nicht gegen Gesetze, Anordnung und Vereinbarung verstoßen haben oder die einfach dubiose Verträge mit denn Jobcenters, Ausbildungsfirmen, Arbeitsvermittler und Dienstleistungsfirmen und Zeitarbeitsfirmen nicht unterscheiben wollten, weil sie gegen Gesetze verstoßen, sanktioniert.
Die Behörte Jobcenter kommt damit meisten durch, weil viel Hartz IV-Empfänger, juristisch, nichts dagegen machen. Wer dagegen Widerspruch einlegt, hat damit meisten kein Erfolg, weil er in der Regel abgelehnt wird. Wer noch weiter geht, mit einer Klage gegen das Jobcenter bei dem Sozialgericht, hat auch meistes Pech, weil das Sozialgericht die Rechtfälle sehr lange, über viele Jahre und Jahrzehnte, bearbeitet oder gar nicht bearbeitet, und entscheidet tut.

Hartz IV Sanktionen - Leistungskürzung beim Arbeitslosengeld II

2. Sozialgericht: Hartz IV Sanktionen rechtswidrig


Nun, dann nimmt man die halt an und ist immer wieder mal krank, dann erledigt sich das von alleine.

Dies ist fraglich: Ob dies funktioniert, wenn die Leute nicht richtig krank sind. So wie ich gehört habe, sind die Ärzte angehalten nur noch ein Tag oder drei Tage krank zuschreiben. Und wer hat Lust jeden Tag bei seinem Arzt zu sitzen und ihn anzulügen?

Wenn jemand jammert, dass er zu wenig Geld zur Verfügung hat, kann er daran etwas ändern und wenn er dazu nicht(mehr)in der Lage ist, muss er sich damit abfinden.

Warum muss er sich damit abfinden?
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Ist Hartz IV unsozial?

"Warum muss er sich damit abfinden?"(Hinz)
O.K., ich hätte 'sollte' schreiben sollen.
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Und warum sollte er sich damit abfinden?
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Vom kollektiven Kampf hast Du noch nix gehört?
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Ich auch nicht, muss man den kennen?
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Nein Du musst das nicht kennen. Du gehörst, ja, zur anderen Seite.
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Ja!:lach3::extremlol::hi::jubel::lol::drinking::extremshishachillen:dancingnormas::hollyjoint::dancing:

- - - Aktualisiert - - -

DaMan arbeitest Du? Du bis ja rund um die Uhr im Forum.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.395
AW: Ist Hartz IV unsozial?

welchen spass, die aktionäre der banken retten ? kanns ja wohl auch nicht sein.

achso, die sind ja systemrelevant.... hehe, system....
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Ist Hartz IV unsozial?

@Leam: Wenn die Strafanzeige dazu führt, das zukünftige solche Unglücksfälle sowohl effektiver, als auch menschlicher "behandelt" werden, hat sie ihren Sinn und Zweck erfüllt.
Und? Geschieht das mit messbarem und überprüfbarem Erfolg? Wie DaMan schon ganz richtig sagte "Ihr spinnt doch!".


Die "einfache Dienstaufsichtsbeschwerde" reicht erfahrungsgemäss dafür nicht mehr aus (was auch daran liegt, dass "das Amt" chronisch unterbesetzt ist.
Und dann mit dem Strafgesetzbuch und einer völlig an den Haaren herbeigezogenen Anklage wedeln? Das hilft? :gruebel: Der Staatsanwalt wird wahrscheinlich das Ding in Ablage P werfen, sich an den Kopf fassen und fertig.


Die Mehrzahl der Armen, der hartz-IV-Empfänger und Grundrentner (aktuell: auch der Flüchtlinge) haben keine guten sozialen Kontakte.....
Das soll dann der Staat richten? Mischt der sich ins private Leben ein, dann wird gemault, macht er es nicht, dann wird auch gemault. Was denn nun? Dass die Geschichte saublöde abgelaufen ist, kann ich gut nachvollziehen, aber die Reaktion darauf nicht.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.685
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Moin

Mir ist völlig rätselhaft wie man zu wenig soziale Kontakte haben kann wenn man nicht in Vollzeit irgendwo einem Job nachgeht.
Ich persönlich könnte sicher mehr mit Freunden unternehmen und ein grösseres "Freizeitnetzwerk" haben, zuletzt scheitert es daran dass alle irgendwie nicht die gleichen Arbeits und Freizeiten haben.
Wer über Jahre hinweg keiner Tätigkeit nachgeht die ihn voll beansprucht sollte doch irgendwie Zeit finden sich ein Netzwerk aufzubauen und ich kenne auch ziemlich Viele Leute denen das trotz fehlender Beschäftigung hervorragend gelingt.
Wer das nicht hinbekommt sollte nicht nach staatlicher Hilfe zur Unterstützung bei persönlichen Problemen schreien sondern mal drüber nachdenken was er persönlich an seiner Netzwerkkompatibilität verbessern kann...
Wer den ganzen Tag ausser Haus ist dürfte wesentlich mehr Schwierigkeiten haben wenn mal Handwerker in die Bude müssen, etwas angeliefert werden soll, irgendwo etwas abgeholt oder organisiert werden muss.

Aber für die arbeitende Bevölkerung hat man dann kein Verständnis, es sind ja böse Kapitalisten und Spiesser auf die man von unten herrabblicken muss weil sie ein böses unzureichendes System finanziell unterstützen und am Laufen halten.
Ohne die vielen Malocher gäbe es bei uns kein Sozialsystem welches dazu geeignet ist Menschen in Not zu helfen.

Gruss Grubi
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Zuviel Freizeit ist nicht gut für den Menschen, weil Freizeit kein Selbstzweck ist, sondern ihm Gelegenheit geben soll, sich vom Stress der Arbeitswelt zu erholen. Und das macht ja auch Sinn, denn um auf dem Planeten Erde als Mensch leben zu können, muß gearbeitet werden. Von Freizeit kann man sich nicht ernähren. Freizeit taugt auch nicht dazu, die selbe Anerkennung und Zufriedenheit in sich selbst und in seinen Vorgesetzten und Kollegen zu erzeugen wie gut getane Arbeit.
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Aber für die arbeitende Bevölkerung hat man dann kein Verständnis, es sind ja böse Kapitalisten und Spiesser auf die man von unten herrabblicken muss weil sie ein böses unzureichendes System finanziell unterstützen und am Laufen halten.

Ja... Ich habe mal durchgerechnet, ich habe in meinem Leben schon Sozialabgaben in Höhe eines sehr gut ausgestatteten Wohnhauses bezahlt, in besserer Wohnlage. Ohne Krankenkassenkosten, die nochmal auf diesen Wert kommen. Also hab ich in meinem Leben, bis jetzt, schon 2 (!) Einfamilienhäuser in den Orkus gekippt, denn ich habe, seit ich im Kindergarten mal eines Leistenbruch hatte, nicht mehr, bzw sehr wenig vom Sozialsystem zurückbekommen. Sonstige Gelder hab ich auch noch nie bekommen.

Da mein Arbeitsleben nicht mal zur Hälfte rum ist, kommen da mindestens noch 2 weitere Häuser dazu.

Jetzt meine spannende Frage: Ist das fair? Hätte ich nicht Grund zum rumheulen? Ein Bekannter von mir, aus Kindertagen, der in seinem Leben noch NIE gearbeitet hat, sich krank gesoffen hat und sich nie um irgendetwas gescherrt hat, bekommt monatlich mit Wohnung und allem etwas über 1000€, plus nochmal ca. 3000€ an Medikamenten die er so braucht. Also 4000€ gehen aus dem Sozialsystem jeden Monat für Ihn drauf, für jemanden, der selbstverschuldet krank ist, niemals auch nur einen Cent einbezahlt hat, und wie die Made im Speck lebt. Und das tut er wirklich, er hat ja kaum Ausgaben. Er ist Ende dreissig, mittlerweile Frührentner, und macht es locker noch 30 Jahre.

Ist das fair?
 

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