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Ist Hartz IV unsozial?

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Lesen - verstehen - mir zustimmen. In dieser Reihenfolge.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.008
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Für Dich sind Arbeitslose grundsätzliche "faule Säue", DaMan...????

Aber klar - wer gut arbeitet, soll auch gutes Geld verdienen. Das Problem ist nur - es funktioniert nicht. "Gutes Geld verdienen" bedeutet nämlich von seiner Hände Arbeit auch menschenwürdig leben zu können, also kein Gehalt nach Hause zu tragen, mit dem man unter der Armutsgrenze liegt.

Es ist so, wer nichts kann, der verdient auch kaum Geld, selbst wenn er arbeitet. Toileten putzen können sehr viele Menschen, daher verdient man damit kaum Geld.
Es ist weder die Schuld der Gesellschaft noch irgend jemand anderen wenn eine einzelne Person nichts gelernt hat. Ich nehme an das es sehr viele Menschen gibt die tatsächlich selber Schuld sind das sie wenig oder nichts verdienen und es ist ein trauriger Zug der Gesellschaft das Menschen wie Du die Gründe für die eigene Situation immer nur anderswo suchen nur diemals bei sich selber. Auch ist es in meinen Augen garnicht angezeigt zu denken das man ein Recht darauf hätte wenn die Gesellschaft einem hilft, das ist toll wenn das passiert aber kein angeborenes Recht der Menschen.

Wo die Probleme wirklich Anfangen in meinen Augen ist bei der Frage, was tun wir mit Menschen die wirklich nichts KÖNNEN, also von Ihren mitgegebenen Möglichkeiten her.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Da sollte man sich vielleicht mal - wieder - über die Wertigkeit von Arbeit unterhalten....

Nehmen wir mal an, man reist viel über die Autobahn - wie wertvoll ist denn da ein sauberes Klohäuschen - oder ein vollgesch... Pissoir? Ist das in Ordnung wenn der mensch der das Klohäuschen regelmässig reinigt dann nur "ein Taschengeld" dafür bekommt? Weil - "jede kann ja so was machen".... (spannende Frage: erstens warum nicht "jede/r", zweitens warum machen die Leut denn ihren Dreck nicht selber weg....).

Ich nehme an das es sehr viele Menschen gibt die tatsächlich selber Schuld sind das sie wenig oder nichts verdienen und es ist ein trauriger Zug der Gesellschaft das Menschen wie Du die Gründe für die eigene Situation immer nur anderswo suchen nur diemals bei sich selber.

Ich hab' Dir doch nun oft genug mein Berufsleben erklärt - wieso also unterstellst Du mir immer wieder ich hätte meine Arbeitslosigkeit selbst gewählt.... Es waen Leute wie Du, die der Meinung waren dass man bitteschön ausgebildete Schlosser mit 30 Jahren Berufserfahrung - aber bitte nicht älter als 25 an Jahren brauchen würde. Es waren leute die so denken wie Du - und mal eben schnell eine gut gehende Firma mit Aufträgen aus dem In- und Ausland innerhalb eines halben Jahres heruntergewirtschaftet haben, in dem sie die Firma nach Übername "filetierten" und sich zu guter Letzt mit dem verbliebenen Barkapital nach Paraguai absetzten... Es waren Leute mit deiner Denkweise, die die Arbeitskraft des Arbeitnehmers als "unerschöpfliches Rohkapital" ansahen - weil es ja "genug Arbeitslose" gibt.

Wo die Probleme wirklich Anfangen in meinen Augen ist bei der Frage, was tun wir mit Menschen die wirklich nichts KÖNNEN, also von Ihren mitgegebenen Möglichkeiten her.

Gute Frage - verkennt aber ein wenig die Realität: KÖNNEN kann jeder etwas. Es gibt Menschen die können gerade mal eine Schraube gerade in ein Loch drehen - aber sie KÖNNEN es. Soll der Umstand das diese Menschen nun "nur" deswegen, weil sie "nur" eine Schraube gerade eindrehen können jetzt bedeuten, sie wären "minderwertig"? darauf läuft's nämlich heraus; man beachte mal die "Gehälter" die Menschen mit Behinderungen in sogenannten "Facheinrichtungen" (Behindertenwerkstätten) bekommen.... Und - es gibt kaum einen Arbeitslosen, der wirklich nichts, aber auch absolut nichts kann. Dagegen gibt's eine Wirtschaft, die nichts mit dem Können der Menschen anfangen kann....

Schau Dir die Realität an: Wer über 50 an Jahren ist - bekommt kaum noch einen Job. Begründung: "zu alt".... Angeblich sucht Deutschland händeringend nach Arbeitskräften - aber die Ausbildungsabschlüsse die die Flüchtlinge mitbringen, werden nich anerkannt. Folglich "bereichern" die die Masse der alten Arbeitslosen oder müssen sich unter ihrer Qualifikation verdingen - und leben teilweise nachher doch wieder "vom Amt". Wer profitiert davon? - ganz einfach: der "Laden" der einen ausgebildeten Schlossermeister aus Syrien als Hilfsschlosser einstellt. Denn der ausgebildete Schlossermeister bringt seinen ganzen Erfahrungsschatz mit, arbeitet effektiver und fachlich besser - und wird wie ein Hilfsarbeiter bezahlt..... Und der (neoliberale) "Laden" verdient.....

An diesem beschissenen System wird sich nix ändern, solange man die Wertigkeit von Arbeit nicht neu bestimmt. WERTVOLL muss sein, was den Menschen nutzt. Das saubere Klohäuschen an der Autobahn nutz den Menschen genau so viel wie der mench, der dieses Klohäuschen baut, der Mensch, de dieses Klohäuschen statisch berechnet, der Mensch der es gestaltet, der Mensch der es anbietet und verkauft. Von "oben" bis "unten" sind sie grundsätzlich gleich viel WERT, denn alle sorgen dafür dass Du Dein Geschäft nicht am Strassenrand erledigen musst oder bei "Dünnpfiff" mit vollgesch.... Hosen zu Hause ankommst..... Wenn sie also ALLE grundsätzlich DIE GLEICHE WERTVOLLE ARBEIT erledigen - dann darf niemand von ihnen mit einem Hungelohn nach Hause gehen - so einfach ist das.
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Erhalten Harzt'ler mit Kindern auch Herdprämie? Fulltimejob
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Da sollte man sich vielleicht mal - wieder - über die Wertigkeit von Arbeit unterhalten....

An diesem beschissenen System wird sich nix ändern, solange man die Wertigkeit von Arbeit nicht neu bestimmt. WERTVOLL muss sein, was den Menschen nutzt. Das saubere Klohäuschen an der Autobahn nutz den Menschen genau so viel wie der mench, der dieses Klohäuschen baut, der Mensch, de dieses Klohäuschen statisch berechnet, der Mensch der es gestaltet, der Mensch der es anbietet und verkauft. Von "oben" bis "unten" sind sie grundsätzlich gleich viel WERT, denn alle sorgen dafür dass Du Dein Geschäft nicht am Strassenrand erledigen musst oder bei "Dünnpfiff" mit vollgesch.... Hosen zu Hause ankommst..... Wenn sie also ALLE grundsätzlich DIE GLEICHE WERTVOLLE ARBEIT erledigen - dann darf niemand von ihnen mit einem Hungelohn nach Hause gehen - so einfach ist das.
Ich hab auch eine Realität. Manche Leute stecken JAHRZEHNTE in ihre Ausbildung, zahlen Studiengebühren, ziehen jahrelang 80 Stunden Wochen durch, sind quasi Mitte/Ende 30 wenn sie anfangen ernsthaft zu arbeiten.
Und dann dürfen sie sich von Leuten die mit 16 ne Ausbildung angefangen haben (oder noch nichtmal dazu Lust hatten), 4 Tage pro Woche Party gemacht haben und mit 19 voll verdienen anhören, es sei "ungerecht" wenn man nach 20 Jahren Gehaltsverzicht (!!!) überdurchschnittlich verdient und der Gesetzgeber solle da doch bitte was dagegen unternehmen. Die Wertigkeit der Arbeit sei schliesslich ähnlich und daher soll der Tagelöhner doch bitte das gleiche verdienen (oder am besten weniger, weil hat ja keinen Alltagsnutzen) wie der weltweit führende Partikelphysiker.
Geht's noch?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Ist Hartz IV unsozial?

DaMan, TaB, Malakim ... ihr vertretet allesamt nachvollziehbare Standpunkte. Würdet ihr gemeinsam ein gemütliches Stück weit, sagen wir so etwa 25%, von euren Standpunkten weg gehen, wäre die Sache wohl insgesamt in Ordnung.

Wir alle wissen, daß nicht jeder Mensch das Gleiche kann. Und ich habe verstanden, daß das Wollen ein Teilbereich des Könnens ist. Wir ticken nun mal alle ein bisschen unterschiedlich. Die wirtschaftliche Stromlinienform liegt manchen Menschen im Kindbett und anderen eben so gar nicht. Ich habe mich vorgestern mit einem Freund aus Schultagen unterhalten. Er war immer schon bedächtig und eher ängstlich, ich eher mutig und sorglos. Daran hat sich bis heute nichts geändert und da ändert auch niemals mehr jemand etwas dran. Ich war immer schon näher am Abgrund, aber eben deshalb komme ich damit seit jeher besser zurecht. Ich bin flexibler, schneller. Aber er ist auch ein ganz feiner, wirklich anständiger Kerl, der sein Bestes probiert.

Wir sind eine Solidargemeinschaft oder sollten es zumindest sein. Manches Menschenkind lernt verbissen für ein supergutes Abi, zieht direkt danach das Studium durch und geht flott ebenso weiter. Ein anderes Kind geht einen ganz anderen Weg. Unterliegt das einer Bewertung? Und falls ja, auf welcher Grundlage, mit welchen Parametern? Wenn das Kind statt zu lernen immer nur im Hof gekickt hat, aber plötzlich unversehens im Profi-Fußball landet und Millionen verdient, hat es dann irgendetwas klüger entschieden als das Nachbarkind, das das Gleiche tat, aber nur bei einem Hilfsarbeiterjob landet? Wie wollen wir das belohnen oder bestrafen, was uns irgendwann im Leben einen Schritt nach rechts oder links gehen ließ?
Wie wollen wir bemessen, mit Hilfe welcher Skala, mit wie viel Prozent ein Mensch an seine Möglichkeiten gegangen ist? Und wie viel besser möchten die Menschen mit grösseren Möglichkeiten gegenüber denen mit minderen leben? Obwohl die doch auch gebraucht werden.

Ja, Leistung sollte sich lohnen. Lernen und Disziplin und Streben sollten sich lohnen. Aber leistet nicht ein Dummer, der jeden Morgen pünktlich um 7 Uhr auf seiner Arbeit erscheint um Toiletten zu säubern, auch sehr viel? Und der, der exakt das beim besten Willen nicht hinkriegt? Der ist faul? Ja, vielleicht ist er das ja wirklich. Dann bestrafen wir ihn eben mit Armut, ist okay. Oder kriegt er es mit seinem besten Willen eben tatsächlich nicht hin, weil sein bester Wille nicht viel zustande bringt. Welche Strafe verdient der dafür? Wie weit unten soll der leben, damit wir Normalverdiener es gerecht finden?

Menschenwürde ist ein gutes Wort. Würde überhaupt ist ein gutes Wort. Würdevoll leitet sich davon ab, auch ein gutes Wort.
Ich glaube, die Würde einer Gemeinschaft ergibt sich aus der Würde all seiner Teile. Deshalb sollten wir danach streben, daß jeder Mensch der mit uns lebt und guten Willens ist, seine Würde behält.
 
Zuletzt bearbeitet:

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Ich hab auch eine Realität. Manche Leute stecken JAHRZEHNTE in ihre Ausbildung, zahlen Studiengebühren, ziehen jahrelang 80 Stunden Wochen durch, sind quasi Mitte/Ende 30 wenn sie anfangen ernsthaft zu arbeiten.
Nicht zu vergessen, dass sie trotz dieser übertriebenen Investitionen in ihre Ausbildung oft doch nur auf mittelprächtig dotierten Stellen landen,
von deren Vergütung sie kaum ihre Familie über die Runden bringen, geschweige denn darüber hinaus noch die ihnen allenthalben empfohlenen zusätzlichen Rücklagen für ihre Altersversorgung bilden können.
Denn durch den späten Berufseintritt werden auch ihre Versicherungszeiten kürzer sein, zumal ohnehin nur noch insgesamt drei Jahre für ihre Ausbildung anerkannt werden, die nicht selten allein von der dem langwierigen Studium vorausgegangene Lehre bereits abgedeckt wird.
Einziger Trost dürfte sein, dass sie ihre Arbeit möglicherweise über das Renteneintrittsalter hinaus werden ausüben können,
da diese in den meisten Fällen einen geringeren physischen Verschleiss bei ihnen verursacht haben wird und, so sie geistig agil und psychisch belastbar bleiben sowie ihr fachliches Wissen aktuell halten können, weiterhin im Beruf gefragt sein werden.
Hierbei dürfte ihnen auch der prognostizierte Fachkräftemangel und Demographische Wandel zupass kommen.
Das alles verschärft sich aber noch bei Selbständigkeit.

Unsere egalitäre, so sehr auf scheinbare Gerechtigkeit erpichte, Gesellschaft tut sich anscheinend schwer mit ihrer Elite.
 
Zuletzt bearbeitet:

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.395
AW: Ist Hartz IV unsozial?

hehe, da ist er wieder, der begriff 'elite'...

wundere mich jedenfalls nicht, das handwerker quasi regelmäßig die 'elite' übers ohr hauen, weil die 'elite' keinen nagel gerade in die wand kloppen kann...

irgendwie auch eine form der gerechtigkeit :)



frage: was hat das wort 'elite' im gleichen satz wie 'gesellschaft' verloren ? 'elite' drückt doch eigentlich aus das man über der gesellschaft steht bzw was besseres ist ?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Tja..... : Der Hartz IV Empfänger hat nur Anspruch auf "angemessener Wohnraum". Dafür gibt#s sogenannte "Mietobergrenzen", die abhängig von dem benötigten Wohnraum sind. Ein allein stehender ALG II Empfänger, der zu "guten Zeiten" sich eine 120qm-Hütte angeschafft hat - wird Pech haben, die hierfür vielleicht noch fälligen Baudahrlehnszinsen "vom Amt" zu bekommen. Da muss er die Hütte verkaufen - oder aber untervermieten.

Auch diese Untervermietung hat Tücken: Für's Amt zählt nur die theoretisch vermietbare Fläche - ob die Hütte so zugeschnitten ist dass sie untervermietbar ist - interessiert das Amt nicht.... Und wenn der Immobilienpreis im Keller ist, man also unter Wert die Hütte verkaufen muss - sagt das Amt: "Also, vom Verkaufserlös musste erst mal leben bis Du nix mehr hast, dann kannste wiedekommen, und weil Du ja noch Dahrlehnsschukden hast - machste am besten den Privatkonkurs....".

Es gibt aber auch positivere Beispiele: Frau mit drei Kindern, frisch geschieden, hat Anspruch auf die Hälfte des Hauses. Die andere Hälfte hat der Ex-mann notoariell an die Kinderchen überschrieben. Zwei kinderchen sind längst erwachsen und mittlerweile selbst verheiratet, haben sogar einen Job - der "Kleene" geht halt noch zur Schule. Hier hat "das Amt" anstandslos die ausstehenden (den Anteil der Mutter) Dahrlehnszinsen übernommen - da die eine Haushälfte mit 45 qm auch als "Alterssitz" gilt.

2005 - kann ich mich noch daran erinnern - haben Sparkassen und Raifeisenkasse dafür geworben, das man mit Hartz IV sogar eine bescheidene Eigentumswohnung erwerben kann - sogar ganz ohne bausparvertrag. Der Haken an der Sache: man durfte nicht älter als 25 jahre sein - weil nämlich, ist man älter, das mit der Tilgung der Schuld durch "Papa Staat" evtl. nicht mehr hinhaut..... Der zweite Haken an der Sache: Der Staat/das Amt zahlt den Tilgungszins als Mietersatz. Stirbt man dann altersbedingt bevor die Hütte ebbezahlt ist - fällt die Hütte an die Bank zurück und die Gauner können dann die Hütte wieder neu verkloppen. Der Gelackmeierte daran - ist das Amt (der Steuerzahler).....

- - - Aktualisiert - - -

Ich hab auch eine Realität. Manche Leute stecken JAHRZEHNTE in ihre Ausbildung, zahlen Studiengebühren, ziehen jahrelang 80 Stunden Wochen durch, sind quasi Mitte/Ende 30 wenn sie anfangen ernsthaft zu arbeiten.
Und dann dürfen sie sich von Leuten die mit 16 ne Ausbildung angefangen haben (oder noch nichtmal dazu Lust hatten), 4 Tage pro Woche Party gemacht haben und mit 19 voll verdienen anhören, es sei "ungerecht" wenn man nach 20 Jahren Gehaltsverzicht (!!!) überdurchschnittlich verdient und der Gesetzgeber solle da doch bitte was dagegen unternehmen. Die Wertigkeit der Arbeit sei schliesslich ähnlich und daher soll der Tagelöhner doch bitte das gleiche verdienen (oder am besten weniger, weil hat ja keinen Alltagsnutzen) wie der weltweit führende Partikelphysiker.
Geht's noch?

Da muss man sich vielleicht auch noch um die SINNHAFTIGKEIT von Ausbildungen befassen. Welchen Sinn macht es, die Kinderchen in der Schule, die Studierenden an der Uni, die Lehrlinge im Betrieb mit "auswendig zu lernendem Wissen" zu überfrachten - um nachher festzustellen, das man 2/3 von dem was man nächtelang gepaukt hat, im Beruf gar nicht braucht? Welchen Sinn macht es einem Lehrling zu sagen: "Du brauchst gar nicht zu wissen wozu was da ist - Du musst nur damit arbeiten können"...

So mal ganz nebenbei: Wer mit 14, 15, 16 eine Ausbildung anfängt - hätte ganz gerne Party.... hat er aber nicht, geht nicht - sonst ist die Lehrstelleganz schnell weg. Dagegen kuckt de Lehrling fast schon neidisch auf den Studenten - der kann ja Party machen..... Kann er dank BA und MA auch nicht; der Zeitplan ist so enge dass da nix mit "Party" ist - merkste was, DaMan? :-)

Nun kann man natürlich "so malochen" - aber nur selten hälste das bis zur Rente durch und verdienst die ganzen 45 Jahre auch noch angemessen..... Wenn Du als "Gelernter" mit 40 schon nicht mehr "gerne genommen" wirst (bzw Dir nur noch die Zeitarbeit mit erheblichen Abschlägen übrig bleibt) und mit 50 eh' für alles zu alt bist - wie soll dass da wohl dem "Ungelernten" gehen???

Unsere egalitäre, so sehr auf scheinbare Gerechtigkeit erpichte, Gesellschaft tut sich anscheinend schwer mit ihrer Elite.

Elite???? Welche Elite???? Ich sehe nur Menschen mit einem unterschiedlichen "Werdegag" die alle gleichermassen vera*****t werden. Und anstatt sich untereinander in ihrer Unterschiedlichkeit solidarisch zu verhalten - kloppen se auch noch aufeinander ein.....
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Popo schrieb:
hehe, da ist er wieder, der begriff 'elite'...
Ich hätte mir den Gebrauch des Begriffs Elite verkneifen sollen.
Aber der Reflex ist ja nur eine Bestätigung meiner im Schlussatz ausgedrückten Vermutung.

Um hier irgendwelchen Missverständnissen vorzubeugen.
Ich sehe mich ganz klar nicht als Teil der Elite, erkenne aber deren Notwendigkeit für eine Gesellschaft an.
Daher vermag ich auch keinen Widerspruch zwischen Gesellschaft und Elite zu erkennen.
Ja, Elite meint wohl sowas wie Auslese der Besten.
Diese "Besten" sollte aber nicht als eine Wertigkeit der Menschen missverstanden werden, sondern sei in dem von mir gemeinten Sinn einer Bildungs-, Gestaltungs- oder Schöpfungselite zu sehen
und umfasst Individuen, die die Gesellschaft durch ihre kreativen Leistungen aus eigenem Drang auf kulturellem, wissenschaftlichem und auch sozialem und politischem Gebiet voranbringen.

Wieso sollen Handwerker denn nicht auch Teil dieser Elite sein?
Und wieso sollte ein überduchschnittlich talentierter und gebildeter Mensch nicht auch in der Lage sein, motorisches und handwerkliches Geschick an den Tag zu legen?
Und wieso neigen jene Handwerker, die nicht Teil der Elite sind dazu, ihre Kunden, von denen sie vermuten, dass sie Mitglieder der Elite seien, diese übers Ohr zu hauen?
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Wir sind eine Solidargemeinschaft oder sollten es zumindest sein.
Solidarität ist aber keine Einbahnstraße sondern eine freiwillige Leistung auf Gegenseitigkeit. Das wird bei der ganzen Klassenkampfrhetorik gerne vergessen.

Unsere egalitäre, so sehr auf scheinbare Gerechtigkeit erpichte, Gesellschaft tut sich anscheinend schwer mit ihrer Elite.
Diese Art von Gerechtigkeit kann man halt nur nach unten herstellen.

frage: was hat das wort 'elite' im gleichen satz wie 'gesellschaft' verloren ? 'elite' drückt doch eigentlich aus das man über der gesellschaft steht bzw was besseres ist ?
Die Elite ist Teil der Gesellschaft, nur halt der obere. In dem jeweiligen Feld, versteht sich.
Wobei ELITE je nachdem mit wem man redet ja auch schon bei "hat Abitur" anfängt.

So ist das halt im Neosozialismus ;)
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Und wieso neigen jene Handwerker, die nicht Teil der Elite sind, ihre Kunden, von denen sie vermuten, dass sie Mitglieder der Elite sind, diese übers Ohr zu hauen?

Das hat jetzt nix mit "dem Handwerk" zu tun - sondern mit dem Gesellschaftssystem in dem wir leben... ;-)

Ansonsten - Nobelpreisträger sind für mich "die Elite". Erfinder die etwas erfunden haben, was de ganzen Menschheit nutzt. Und - wer seine ganze Energie in seine Arbeit investiert, und sei es auch nur die Herstellung eines Notizzettels oder das sauber Klo an der Autobahn; wer dies so macht als würde er Büttenpapier für Könige schöpfen oder das Badezimmer desPpapstes reinigen - der ist auch Elite !
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Ist Hartz IV unsozial?

So mal ganz nebenbei: Wer mit 14, 15, 16 eine Ausbildung anfängt - hätte ganz gerne Party.... hat er aber nicht, geht nicht - sonst ist die Lehrstelleganz schnell weg. Dagegen kuckt de Lehrling fast schon neidisch auf den Studenten - der kann ja Party machen..... Kann er dank BA und MA auch nicht; der Zeitplan ist so enge dass da nix mit "Party" ist - merkste was, DaMan? :-)

Ja, dass das meiner Erfahrung sowohl mit einigen dutzend Azubis allen Alters als auch mit hunderten Studenten jeglichen Alters und Fachrichtungen widerspricht ;)

Nur soviel, die Partymacher sind nicht unbedingt die Erfolgreichen sondern eher die die hinterher den anderen den Erfolg neiden. ;)
Der Realitätsschock kommt so Mitte/Ende 20.
 
Zuletzt bearbeitet:

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.395
AW: Ist Hartz IV unsozial?

@dimwit

näher betrachtet ist 'elite' nunmal ein wort, was definitiv die gesellschaft in 'höhere' und 'niedere' unterteilt bzw trennt. daman hat es ja schön ausgedrückt mit:

Die Elite ist Teil der Gesellschaft, nur halt der obere.

verstehe pers gesellschaft eher horizontal statt vertikal. manche sehen das anders. lustigerweise sind die, die es anders sehen auch gerade die, die es scheisse finden würden nimmer 'oben' zu sein, wohl weil sie dann an bedeutung verlieren würden...

@daman

definiere erfolgreich.

du klingt gerade wie der klassische 'nerd' der nun denkt 'meine rache ist gekommen, jetzt zeige ich allen mein haus, mein auto, mein boot... wer lacht zuletzt *MUHARHARHAR*'

kling irgendwie... hmmm, komisch....

vielleicht verstehe ich das jedoch auch falsch, und deine rachegelüste auf die vermeindlichen partymacher (bei denen du scheinbar nie warst) sind nicht allzustark ausgeprägt...
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Ja, dass das meiner Erfahrung sowohl mit einigen dutzend Azubis allen Alters als auch mit hunderten Studenten jeglichen Alters und Fachrichtungen widerspricht

...ich darf daraus entnehmen, das hunderte Stdenten Parties feiern, aber nur dutzende Azubi's? :mrgreen::mrgreen:
 

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