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Ist Hartz IV unsozial?

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Ich habe gehört...
Ja, ich auch, schon sehr viel. Hätte ich das alles geglaubt, wäre ich sicher nicht hier...
Ich habe z.B. auch gehört, daß es Leute geben soll, die plappern jeden Mist nach, ohne zu prüfen, ob da etwas dran ist.
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Ehrlich gesagt, glaube ich die Geschichten mit den unbewohnbaren Zimmern und den kleinen Öfchen eher nicht.

Ja, das tut mir leid. Da kann man nichts machen.

Zitat aus yahoo. https://de.nachrichten.yahoo.com/wir-leben-von-heute-auf-morgen-die-große-000000545.html

"Das Wohnen im Asternweg, dem ehemaligen Kalkofen: Der Kalkofen entstand kurz nach dem ersten Weltkrieg als illegal errichtete Barackensiedlung. Nach ihrem Abriss entstanden in dem Straßenzug in den 50er Jahren sogenannte "Schlichtwohnungsblöcke", die Obdachlosen als Not-Unterkunft dienen sollten. Doch die Wohnungen existieren bis heute. Eine typische "Schlichtwohnung", das sind 30 Quadratmeter, aufgeteilt in eine 15 Quadratmeter große Wohnküche, ein zwölf Quadratmeter großes Schlafzimmer und ein kleines WC. Warmes Wasser gibt es nicht. Anschlüsse für einen Herd und Ofen sind vorhanden, doch die kann sich längst nicht jeder im Asternweg leisten. Geheizt wird zumeist mit Holz vom Sperrmüll. Die Fenster sind nur einfach verglast, die Außenwände der Häuser ungedämmt und einige der Wohnungen feucht."

Auch in viel anderen westdeutschen Städten gibt es Schlichtwohnungen und Milieuwohnungen, wird aber von der Politik und von den Medien geheim gehalten, so gut, wie es geht, damit kein Ärger in der Bevölkerung aufkommt und damit die Ostdeutschen glauben im Westen ist alles super, schick und reich. :party:
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Zum Thema Seniorenheim kann ich natürlich nicht schweigen....
Ich habe d ja ein paar Jahre gearbeitet, bevor ich mich der Intensivpflege zu Hause zugewandt habe.
Der ganz große teil der Bewohner die dort leben, wäre zu Hause nur sehr scher zu pflegen gewesen, was an der Vielzahl der Erkrankungen liegt, die die Menschen die dort leben, haben. Sie sind nicht "nur" scherst dement( und gefährden damit sich und andere oder, wenn man nicht ständig aufpasst), sie haben zusätzlich Diabetes, haben eine Herzinsuffizienz, Arteriosklerose. Sie brauchen Diuretika, was dann wieder bedeutet, dass an extrem darauf achten muss, dass aus ausreichend getrunken wird....und so geht das weiter. Das sind oft Belastungen die die Angehörigen gar nicht tragen können, weil sie nicht die ganze Zeit da sein können. Der ganze Tagesablauf passiert um die betreffende Person.
Die Situation im Seniorenheim ist natürlich verbesserungswürdig, sehr sogar. Aber die Pflege die so manches Mal zu Hause geleistet wird auch.
Das muss man dann leider feststellen, wenn jemand in ein Heim muss... da ist es dann oft schon zu spät für den Betroffenen, denn er hat das bereits Kontrakturen oder steht vor einer Amputation, durch falsche Ernährung bei Diabetes.
Natürlich stimme ich Tele zu, wenn er sagt, dass eine gute Pflege zu Hause oft das ist, was jedem zu wünschen wäre, aber es funktioniert halt nicht immer.
Und es zieht auch tatsächlich ei ganzer Teil älterer Menschen freiwillig in ein Seniorenheim. Wünschen würde ich jedem Pflegebedürftigen aber, so leben zu dürfen wie meine Klientin, die rund um die Uhr jemanden um sich hat, der ihr "assistiert"
So am Rande erwähnt, sucht die Pflege übrigens nach wie vor Leute, was das Thema AGL2 für einige lösen könnte.....
Zum Thema Haushalten:
Ich finde schon, dass man sich mit wenig Geld gut ernähren kann. Vielleicht nicht gerade durch Rinderfilets, tolle Braten und Garnelen....aber es gibt zu Hauf Rezepte die wenig kosten- und Vorratshaltung ist ja grundsätzlich sinnvoll.
Wenn ich das richtig lese, gibt's also ca 100 Euro die Woche, Strom, Miete, Wasser und Heizkosten werden bezahlt???? So war das zumindest bei mir damals, ich hatte aber weniger die Woche, trotz Kind( ist aber schon eine ganze Zeit her)
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Das sind Obdachlosenunterkünfte. Jeder Sozialhilfeempfänger hat Anspruch auf eine echte Wohnung.*

Aber man ist so Verdrehungen ja mittlerweile gewohnt...

*Ergänzung: Leider. Das Beispiel dieses fünffachen Vaters, der sich lieber eine eigene (Zweit-)Wohnung finanzieren läßt, als sich um seine Familie zu kümmern, macht einen einfach nur krank.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Danke gaia. Ich entnehme Deinem Beitrag jetzt mal ganz frech, dass die Pflege in einem Heim und die professionelle Pflege zu Hause ein Plus ist im Vergleich zu früheren Zeiten, in denen die Alten einem einfach weggestorben sind und noch lange unmedikamentiert leiden mußten.

In der Regel ist man doch aber schon als Eltern, also lange bevor man in ein Heim gehen müßte, mit dem Auszug der eigenen Kinder konfrontiert. Ich weiß nicht, wie oft Eltern zu ihren Kindern ziehen. Eine erneute Trennung wird dann schon nicht mehr ganz so schlimm empfunden, weil man sich bereits einmal getrennt hat.

--

@a-roy:
Wie kommt es dass Du einen Politiker zitierst, wenn Du doch Politiker meistens als Polittrickser bezeichnest? Wieso machst Du in diesem Fall einen Unterschied?

@Hinz:
Wenn jemand in Verhältnissen lebt, wie sie in der Zeitungsmeldung beschrieben werden, dann muß sicherlich etwas unternommen werden. Z.B. kann die leistungsempfangende Person zu ihrem zuständigen Amt gehen, ihre Umstände schildern und eine neue Wohnung suchen und dann umziehen. Ja, nicht alle Vermieter wollen an H4-Empfänger vermieten, aber auch nicht alle Vermieter lehnen H4-Empfänger kategorisch ab. Einzelschicksale als typisch für das gesamte System anzuführen ist falsch, eben weil die Mehrheit unter anderen Bedingungen lebt. Außerdem sollte man auch die Person, um die es geht, in die Betrachtung einbeziehen. Wenn jemand etwas selbst verschuldet, dann kann man diese Schuld schlecht auf das System abwälzen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Das sind Obdachlosenunterkünfte. Jeder Sozialhilfeempfänger hat Anspruch auf eine echte Wohnung.

Der Anspruch nutzt nix - wenn keine Wohnung vorhanden ist....

Aber man ist so Verdrehungen ja mittlerweile gewohnt...

Für die Sozial- und Wohnungsämter zählen Obdachlosenunterkünfte nur dann als solche, wenn die "betreut" werden, die Bewohner keinen eigene Küche und keine eigene Toilette haben. Für's Amt snd also "Schlichtwohnungen" - einfach Wohnungen....

Solche Beispiele wie aus kaiserslautern gibt's übrigneds noch mehr in Deutschland: Darmstadt/Süd-Akazienweg und Kirschallee, Köln/Vingst-Unkelshof......

Das Beispiel dieses fünffachen Vaters, der sich lieber eine eigene (Zweit-)Wohnung finanzieren läßt, als sich um seine Familie zu kümmern, macht einen einfach nur krank.

Zustimmung - was u.a. beweist, das "Gier" nicht nur ein Kennzeichen der Reichen ist.....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Wohnungen sind genug vorhanden, werden aber nicht an jeden vermietet. Nicht weil er zu arm wäre, denn das Amt zahlt pünktlich, danach lecken sich viele Vermieter die Finger. Sondern weil man Menschen ab einem gewissen Grad der äußeren und inneren Verwahrlosung nicht mehr im Hause haben will. Ich kenne eine Menge Leute, die gar nicht mehr vermieten wollen.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Gibt natürlich nur ein einziges mögliches Motiv dafür, dass ein Familienvater seine Familie verlässt: Gier. Und natürlich liegen diese Gründe sowieso nur bei ihm.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Ist Hartz IV unsozial?

High, Telepathetic
Winston Churchill hab' ich nur wg. seiner Aussage bzgl. Statistiken bemüht.

Was zahlt das Amt?
Lt.Regelsatz übernimmt das AFSD Miete+Betriebskosten bis 377€/Monat(evtl. noch 20€ mehr) für einer Einzelperson zustehende 49qm große Wohnung(evtl., wie bei mir, noch ein paar Quadratmeter mehr).
Abzüglich von 40€ monatlicher Stromkosten bleiben mir 358€/Monat zum Leben, damit komm' ich hin und kann mir jeden Monat a bisserl was leisten.
Bei den Hartzern dürfte es ähnlich sein.

Wenn das Amt einem Hartzer 1.200€ Heizkoten bezahlt hat, kann das wohl richtig sein, das wird dem Empfänger aber vom monatlichen Hartz 4-Bezug abgezogen, also bitte nicht so dar stellen, als ob die Ämter alles zahlen, ohne Rückforderungen zu stellen.

Sich auf eine Statistik berufen, die man nicht veröffentlichen darf, ist angenehm.

Und der im Winter im T-Shirt und Unterhose auf dem Sofa in einer überheizten Wohnung sitzender Sozialhilfeempfänger ist so ein uraltes Vorurteil, dass man da gar nicht mehr drauf eingehen braucht!
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Ich entnehme Deinem Beitrag jetzt mal ganz frech, dass die Pflege in einem Heim und die professionelle Pflege zu Hause ein Plus ist im Vergleich zu früheren Zeiten, in denen die Alten einem einfach weggestorben sind und noch lange unmedikamentiert leiden mußten.

In der Regel ist man doch aber schon als Eltern, also lange bevor man in ein Heim gehen müßte, mit dem Auszug der eigenen Kinder konfrontiert. Ich weiß nicht, wie oft Eltern zu ihren Kindern ziehen. Eine erneute Trennung wird dann schon nicht mehr ganz so schlimm empfunden, weil man sich bereits einmal getrennt hat.
Man muss dazu aber auch noch sagen, dass nicht jeder der alt wird, pflegebedürftig wird. Aber die Pflegebedürftigkeit nimmt zu. Viele ältere Menschen leben zu Hause und es genügt wenn der Pflegedienst tgl. vorbei schaut, der Arzt einmal die Woche und ab und zu die Angehörigen. Diese Leute sind noch in der Gesellschaft integriert, haben Interessen und genießen ihr Dasein als Rentner.

Ich weiß nicht wie es den alten Menschen früher ging. Da war es ja auch so, dass man in der Regel keine 90 oder älter wurde. Da konnte man in den Alltag einer Großfamilie noch integriert werden. Die Leute sind ja gestorben, bevor sie zum schweren Pflegefall wurden.
Das heißt aber nicht, dass es falsch ist Menschen auf ihre Erkrankungen zu behandeln, aber das ist ein total anderes Thema....

Was die Zustände in dem Bericht angeht...so meine ich den Bericht gesehen zu haben und da war auch eine Sozialarbeiterin unterwegs und sehr bemüht.

Was ich daran nicht verstehe isst, warum man nicht aus seiner kleinen Hütte das beste macht. Das händeln viele AGL2 Empfänger auch, das weiß ich ganz genau
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Was ich daran nicht verstehe isst, warum man nicht aus seiner kleinen Hütte das beste macht. Das händeln viele AGL2 Empfänger auch, das weiß ich ganz genau
Also, ich kenne den Fall ja nun nicht. Kann nur spekulieren. Die meisten kommen doch mit ihrem Geld aus. Und dann gibt's noch die, die nicht haushalten können oder einfach nix im Kopp haben. Manche sind gemütskrank oder lebensmüde oder aus irgendwelchen anderen Gründen wie gelähmt. Weiß nicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Also, ich kenne den Fall ja nun nicht. Kann nur spekulieren. Die meisten kommen doch mit ihrem Geld aus. Und dann gibt's noch die, die nicht haushalten können oder einfach nix im Kopp haben. Manche sind gemütskrank oder lebensmüde oder aus irgendwelchen anderen Gründen wie gelähmt. Weiß nicht.

Daher denke ich, dass solche Berichte irgendwie gar nicht so gut sind, weil sie Vorurteile gegen AGL2 nur schüren. Auch a-roy schreibt ja, er kommt mit dem Geld zurecht und leistet sich durch sparen auch das eine oder andere. Ich finde es schade dass man weniger Berichte über Menschen sieht, die ihr Leben mit AGL2 zufrieden meistern, denn davon gibt's genug.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Ja, da ist wohl was dran. Mir scheint sowieso bereits seit Jahrzehnten eine extreme Negativität in allen Bereichen zu herrschen. Als schlimmste Form der Negativität sehe ich die Ablehnung des Menschen an sich an. Ich bin der Auffassung, dass ein wenig mehr Optimismus (auch angesichts aller Probleme) not tut.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Ja, da ist wohl was dran. Mir scheint sowieso bereits seit Jahrzehnten eine extreme Negativität in allen Bereichen zu herrschen. Als schlimmste Form der Negativität sehe ich die Ablehnung des Menschen an sich an. Ich bin der Auffassung, dass ein wenig mehr Optimismus (auch angesichts aller Probleme) not tut.
Das sehe ich ganz genauso- das geht in Richtung, dass das Glas halbvoll ist, nicht halb leer.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Morgen gibt's "frisches ALG II" und in meiner Geldbörse sind noch 30 Cent. Dank Tele weiss ich jetzt - das liegt daran dass ich "lebensmüde, gemütskrank, gelähmt" bin...... Vielen Dank, grosser Guru Tele - sag mal. wie viele ALG II Empfänger kennst Du eigentlich persönlich? Von wie vielen Leuten mit ALG II weisst Du genau, warum die arm sind, wie deren Lebensweg verlaufen ist?

....da kriegt man ja das kalte Grausen.....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Wenn das Amt einem Hartzer 1.200€ Heizkoten bezahlt hat, kann das wohl richtig sein, das wird dem Empfänger aber vom monatlichen Hartz 4-Bezug abgezogen,

Wohl kaum. Aber okay, wenn, dann würde es mich kaum aufregen.

Und mein Vorurteil stammt aus eigener Beobachtung. Ich darf mich nämlich mit dem Schimmel rumschlagen, der aus 25° C und niemals Lüften resultiert.
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Ist Hartz IV unsozial?

Jäger schrieb:
Lebensmittel sind in Deutschland billiger als Dreck
Dieser Eindruck dürfte wohl sehr vom individuellen finanziellen Spielraum abhängen und entspricht ganz und gar nicht meiner Wahrnehmung.
Im Gegenteil, jedes Mal wenn ich für meine Familie Lebensmittel einkaufe, bin ich entsetzt darüber, wieviel Platz noch im Einkaufswagen ist, obwohl ich eben fast 200 € losgeworden bin.
Deshalb werde ich immer etwas ungehalten, wenn ich dieses blöde Argument höre, dass die Lebensmittelpreise in Deutschland viel zu billig seien.
Mag ja sein, dass die Lebensmittelpreise in den meisten europäischen Ländern höher sind als bei uns.
Dafür schröpfen mich aber dieser Staat, Versicherungen, Versorgungsbetriebe und sonstige Dienstleister, die man zum Lebensunterhalt in einer Zivilisation sonst noch so benötigt, bereits dermaßen, dass ich wenigstens auf halbwegs erschwingliche Lebensmittel angewiesen bin.
 

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