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Ist künstliche Intelligenz gefährlich für die Menschheit?

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
Im (relativ neuen) Auto eines Kumpels wurde ein Navi am Zigarettenanzünder angeschlossen! Na toll: Das Auto hat nicht einmal einen Aschenbecher (wer raucht auch heutzutage noch im Auto?), aber auf die Idee, mal 2-4 USB-Niedervolt-Stromversorger einzubauen, auf die seid ihr nicht gekommen? Stattdessen gibt's aber noch immer diesen albernen 60er-Jahre Glüh-Zigarettenanzünder, den kein Mensch mehr braucht, zumal ohne Aschenbecher im Auto?

Das ist sehr einfach zu erklären. Es gibt einfach sehr viel an Autozubehör das genau an diese Stecker angepasst, auch welches das Leute immer noch benutzen, manche Navis kann man nur so anschließen.

Letztendlich sind diese Stecker auch nichts irgendwie schlimmes. Wer will kann einfach einen Zigarettenanzünder/USB Adapter reinmachen. Es ist einfach kein Problem das unbedingt anders gelöst werden müßte, also wieso sollte man das zwingend tun?

Man kann sich eher fragen wieso bei z.B. bei Audi ein einfaches Navigationssystem 2500€ kosten muß während eigentlich ein 200€ Tablet schon ein perfektes Navigationssystem ist.
 

Osterhase

Vollkommener Meister
12. Mai 2013
557
Hallo Foristinnen und Foris.
Das ist also nun der Meinungsstand AD 2017 hier im Forum.
War die technische Entwicklung mal wieder schneller alls man dachte oder wird die Sichtweise der Profis jetzt erst an's Tageslicht gelassen?
Mein Standpunkt ist noch derselbe, dass KI ein brauchbares Werkzeug ist. Ein Menschheit vernichtendes Terminatorprogramm wird wohl nicht so nötig sein. Es sei denn ein verrückter Joker hätt's programmiert.
Wie ist denn eure aktuelle Meinung dazu?

Liebe Grüße und noch 'nen schönen Tag wünscht euch das Haserl

Das war der Anlass für meinen Beitrag

 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Wie ist denn eure aktuelle Meinung dazu?

Vielleicht nicht unbedingt das aktuelle Risiko der Menschheitsentwicklung - wohl aber das große Risiko der Jobvernichtung.
Und bei dieser Runde des Aussortierens wird es vor allem die mittleren Ebenen betreffen. Man wird es uns zunächst wieder einmal als eine "Entlastung" verkaufen, und es wird zunächst sicher mit nur einzelnen "KI-Kollegen" anfangen, aber nach und nach werden es dann die Mehrheit aller Arbeitsplätze einer Firma sein, in der die KIs die Arbeit tun. Eine KI wird auf Dauer nicht nur ganz erheblich weniger als ein Mensch kosten, eine KI arbeitet auch 24 Std. ohne Pause, muss nicht schlafen, essen oder auf's Klo gehen, fährt nicht in den Urlaub und wird auch nicht krank. Dem wird sich auf Dauer kein Unternehmen verweigern können, allein schon aus Wettbewerbsgründen nicht.

Bislang hat jede der vergangenen industriellen Revolutionen schließlich mehr Arbeitsplätze geschaffen, als vernichtet. Es gibt aber keine Garantie dafür, dass das diesmal auch so sein muss. Das persönliche Einkommen und folgend auch der Konsum sind an die Arbeit gekoppelt, aktuell jedenfalls. Daher kann es auch nicht im Interesse der Wirtschaft sein, sollten sich KIs in großem Umfang und auf allen Ebenen als Arbeitsmittel durchsetzen. Denn wenn die Leute kein Geld haben, weil sie keiner Arbeit nachgehen, dann kaufen sie auch nichts. Und wenn die Menschen nichts kaufen, dann gerät eine Wirtschaft in die Rezession.

Nach meiner Einschätzung werden als erstes die Jobs durch KIs wegfallen, die auch heutzutage schon mit Billigmethoden betrieben werden: Callcenter und Hotlines, die heutzutage für Deutschland aus dem Ausland betrieben werden. Es werden spezialisierte KIs für bestimmte Branchen entstehen: Hotelrezeption, Taxizentrale, Pizzabude (gegen Aufpreis mit italienischem Akzent).
Allerdings werden die ersten, die KIs nutzen ... Kriminelle sein. Jede neue Technologie wird sofort auch von der organisierten Kriminalität aufgegriffen und genutzt.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
Eine KI wird auf Dauer nicht nur ganz erheblich weniger als ein Mensch kosten, eine KI arbeitet auch 24 Std. ohne Pause, muss nicht schlafen, essen oder auf's Klo gehen, fährt nicht in den Urlaub und wird auch nicht krank. Dem wird sich auf Dauer kein Unternehmen verweigern können, allein schon aus Wettbewerbsgründen nicht.
Das sind alles Einzelbestandteile von "kostet weniger". ;-)

Bislang hat jede der vergangenen industriellen Revolutionen schließlich mehr Arbeitsplätze geschaffen, als vernichtet.
Das wäre eine interessante Frage. Ich weiß, es wird immer behauptet, aber hat man das schonmal überprüft?

Nach meiner Einschätzung werden als erstes die Jobs durch KIs wegfallen, die auch heutzutage schon mit Billigmethoden betrieben werden: Callcenter und Hotlines, die heutzutage für Deutschland aus dem Ausland betrieben werden. Es werden spezialisierte KIs für bestimmte Branchen entstehen: Hotelrezeption, Taxizentrale, Pizzabude (gegen Aufpreis mit italienischem Akzent).
Vielleicht. Dann werden Menschen, die nichts taugen, durch Maschinen ersetzt, die nichts taugen. Die Callcenter mit den qualifizierten Leuten für wichtige Aufgaben werden so schnell nicht ersetzt werden.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Das wäre eine interessante Frage. Ich weiß, es wird immer behauptet, aber hat man das schonmal überprüft?

Ein Beispiel aus meiner, nunmehr 59jährigen Lebenserfahrung:

In meiner Teenagerzeit ging es um eins der ersten Opfer am Arbeitsmarkt durch die frühe Digitalisierung: Die Setzer in den Zeitungsdruckereien. Es gab, wenn ich mich richtig erinnere, einen langwierigen Arbeitskampf um diese Entwicklung, am Ende setzte sich jedoch die Technologie durch.
Im Beruf selbst gab es, wie immer, vor allem zwei Fraktionen:
Die einen blökten "ist doch sowieso alles Scheiss!", die anderen sagten: "Mag noch nicht perfekt sein, aber geben wir dem neuen System doch einmal eine Chance."

Am Ende waren es diejenigen aus der Branche selbst, die sich mit der damals neuen Technologie auseinander gesetzt haben, die nicht nur erfolgreich am Arbeitsmarkt blieben, sondern oft auch aufgestiegen sind. Denn gerade für jede neue Technologie braucht man auch alte Hasen, die vom Produktionsalltag eine Kenne haben, von den Sachkenntnissen gar nicht erst zu sprechen.
In den vier Jahrzehnten danach schaffte die Digitalisierung in der Produktion von Druckerzeugnissen deutlich mehr Arbeitsplätze, als die beteiligten Branchen in der Vergangenheit je hatten. Vor allem im kreativen Bereich: Grafiker, Reinzeichner, Werber, und nicht zuletzt auch die notwendigen Kontakter. Die Kosten für ein Druckerzeugnis wurden deutlich niedriger, was es auch einem Kundenstamm mit weniger Kapital ermöglicht hat, Druckerzeugnisse zu produzieren, die früher vergleichsweise teuer waren: Flyer, Postkarten, 4-Falter-Prospekte und nicht zuletzt Briefpapier und Visitenkarte.

Die über Jahrzehnte stattfindende Professionalisierung und Standardisierung grafischer Software, mittlerweile auch in hoher Qualität als Open Source und kostenlos, hat die Bedienung solcher Systeme erheblich vereinfacht und greift viele Anfängerfehler bereits im Vorfeld ab. Auch Menschen mit weniger Sachkenntnis treten in diesem Bereich auf: Dann macht halt mal jemand eine individuelle Postkarte zum 60. Geburtstag, die 100€ sind es ihm wert.

Das prinzipiell und in den bereits 1970er Jahren diskutierte und nach wie vor ungelöste Problem dieser Art des Kapitalismus ist, dass er nur solange funktioniert und funktionieren kann, solange er einen ständigen Wachstum generiert. Die Folgen sind ebenso lang bekannt ... lasst uns nicht über den Klimawandel ja oder nein reden ... sondern über die weltweite Plastikflut, denn die ist für Jedermann unübersehbar. Sogar am Urlaubsstrand. Jedem.

Die Menschheit als Ganzes muss ein ökologisches Umgehen mit seinem Müll finden. Wir müssen Methoden finden und entwickeln, die schonender mit den Ressourcen umgehen, denn sonst werden die nachfolgenden Generationen keine Ressourcen mehr vorfinden. Die Industrie muss gezwungen werden (können), Produkte auch auf den Hinblick der Fähigkeit zur Reparatur und dem Recycling zu entwickeln, um nicht mehr benötigte Ressourcen auch in den Kreislauf zurückführen zu können.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Vielleicht. Dann werden Menschen, die nichts taugen, durch Maschinen ersetzt, die nichts taugen. Die Callcenter mit den qualifizierten Leuten für wichtige Aufgaben werden so schnell nicht ersetzt werden.

Da bin ich mir noch nicht so sicher. Versuch einmal, es vllt. 20 Jahre weiter zu denken.
Möglicherweise werden wir es noch erleben, das der Bauingenieur eine KI ist, und der Architekt auch. Tatsächlich möchte ich sogar nicht ausschliessen, dass sie bessere und sichere Häuser bauen, als es ein einzelner Mensch überhaupt könnte. Der Buchhalter kann sicher auch schnell durch eine KI ersetzt werden - anfangs sicher nicht für jede Aufgabe, für die Lohnbuchhaltung aber mit Sicherheit.

Es gibt keine existierende Technologie, für die nicht bereits vorher ein logisches System der Theorie vorhanden gewesen wäre. Der Bau eines Autos war nur durch die damals bekannte Kenntnis der Mechanik möglich. Außerdem: Form follows Function.
Folgerichtig werden als Erstes die Systeme an eine neue Technologie angepasst und adaptiert, für die ein logisches System in der gewünschten Weise und Umfang existiert: Der Buchhalter, der bereits als Mensch nur eine funktionierende Einheit eines vorgegeben Systems ist.

Der Einsatz einer KI wird aber auch, vor allem zu Anfang, die Lücken der umgesetzten logischen Systeme offenbaren. Es wird sich zunächst vor allem um von uns allen gefällte Grundannahmen handeln, die der KI Probleme bereiten werden. Die Grundannahmen sind Grundsätze, die einerseits allen Menschen gemein sind, aber auch kulturell und lokal abweichen können.
Diese Grundannahmen stellen die Axiome des menschlichen, sozialen Lebens dar. Sie sind nicht logisch ableitbar und deshalb sind sie Axiome. Wir achten sie, "die Werte", weil wir Menschen sind.

Die Entwicklung einer alltagstauglichen KI wird dafür dann ausgerechnet wieder einmal diejenigen Spezialisten brauchen, die wir teils so schmälich anschauen: Die Philosophen und die Kleriker - denn sie sind diejenigen, die sich seit Jahrtausenden damit beschäftigen.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Wie jede Technologie bringt KI Chancen und Risiken.
Sicherlich aber wird sie grosse Veränderungen in der Gesellschaft mit sich bringen. Dazu zähle ich das Wegfallen von Arbeitsplätzen. Das sind aber Prozesse, die dauern. Sowas passiert nicht über nacht.

Vielleicht ist es an der Zeit Arbeit und die Definition des Selbstwert über Arbeit neu zu denken. Was wir brauchen sind Utopien und keine Dystopien a la Klimahölle usw.
KI hat das Potenzial die Gesellschaft so tiefgreifend zu verändern wie wenige technologische Entwicklungen zuvor... Ich bin sehr neugierig und finde es ist eine spannende Zeit in diesem Bereich.

Passend zum Thema:
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
Im Callcenter geht es um den Umgang mit Menschen mit all ihren Beschränkungen. Meine Frau hat neben dem Studium und in einer Phase zwischen zwo Stellen im Callcenter gearbeitet, und ich bezweifle sehr, daß sie und ihre Kollegen gleichwertig durch eine Maschine ersetzbar gewesen wären. Menschen sind nicht perfekt, und wer mit einem Fragebogen nicht zurechtkommt, mit dem wird wahrscheinlich auch so schnell keine KI fertig. Es gibt sehr schlechte Callcenter, eben meistens die ans nicht deutschsprachige Ausland ausgelagerten, die sind nicht besser als eine KI, ich habe Erfahrungen mit beidem. Ein gutes Callcenter, wie ich das vom Energieversorger oder der Krankenkasse kenne, ist weder mit gebrochen deutschsprachigen Indern ohne Ahnung von der Materie noch mit einer KI zu stemmen, davon bin ich überzeugt. Was in zwanzig Jahren sein wird, wissen wir nicht und können wir nicht wissen.

Arbeitsplätze. Der Drucker meines Vertrauens hat noch genau eine Setzerin. Ob er weniger Aufträge hat als vor dreißig Jahren, kann ich nicht sagen. Ich glaube, da sind einige qualifizierte Arbeitsplätze weggefallen. Da ich jetzt aus familiären Gründen die eine oder andere Anzeige und Infokarte in Auftrag gegeben habe, kann ich sagen, daß die Arbeit mehr und mehr an die Kunden ausgelagert wird.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
In der Fertigung dürfte die KI als erstes die „alten“ Roboter arbeitslos machen, sofern die sich nicht einfach adaptieren lassen.

Ein alter Roboter fährt eine vorher definierte Position an, nimmt irgend ein vorher definiertes Teil an, macht einen vorher definierten Bewegungsablauf und legt das Teil an vorher definierter Position ab. Zum Beispiel in einer Lackierei, in der er irgendwelche Teile im Farbsprühnebel so dreht, dass die Teile gleichmäßig lackiert werden. Steht nun das Teil nicht an der definierten Stelle oder handelt es sich um ein anderes Teil, funktioniert das Alles nicht mehr.

Ein künstlich intelligenter Roboter würde das Teil erkennen, es dort aufnehmen, wo es steht, und die zum Teil passende Bewegungsfolge auswählen oder womöglich anhand der eingescannten Geometrie überhaupt erst festlegen.

Das ergäbe mehr Flexibilität in der Fertigung. Wegfall der Rüstzeiten und -kosten und die teure Lackieranlage wäre auch für Kleinserien bis runter zu Einzelstücken nutzbar. Das wäre für die Fertigung ein ziemlicher Gewinn, insbesondere, wenn die Lackiererei ein Engpass im allgemeinen Fertigungsfluss wäre.

Wegfallen könnten und würden die Plätze für die Handlackierung. Das wäre wahrscheinlich zu verschmerzen, denn den ganzen Tag mit Atemschutz im Farbnebel stehen ist sicherlich nicht gerade Traumjob. Und beim allgemeinen Fachkräftemangel gibt es mit einiger Sicherheit anderswo bessere Verwendung für die Leute.

Das Ende der Menschheit wäre das sicherlich nicht.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.425
...eine Simulation, in der eine KI-Drohne Luftabwehrstellungen identifizieren und ausschalten sollte. Für jede gab es demnach Punkte, schießen durfte sie aber erst nach einer Bestätigung durch den Operator. Weil der aber auch Abschüsse – und damit Punkte – verhinderte, habe sie einfach ihn abgeschossen.



ente oder doch echt ?
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Hm. In der Realität dürfte die Drohne wohl kaum den Operateur oder dessen Sendemast in Reichweite haben. Insofern dürfte es sich wirklich um eine reine Gedankenspielerei und noch nicht mal eine Simulation handeln, wie es ja auch im verlinkten Artikel erwähnt wird.

Um mal vom militärischen Umfeld wegzukommen: Würde diese KI also Tennis spielen, würde sie den nächsten Ball dem Schiedsrichter an den Kopf donnern, sobald der dem Gegner einen Punkt gegeben hat.

Würde im Prinzip heißen, dass der Programmierer nicht in Lage war, der KI die Tennisregeln ordentlich zu vermitteln. Was ich mir als einfachere Aufgabe vorstelle als der KI den Ehrgeiz, geiwinnen zu wollen, einzupflanzen und ihr darüber hinaus ein Konzept zu vermitteln, dass ein gut gezielter Ball jemanden ausknocken kann und dass der Schiedsrichter überhaupt ein Objekt ist, das von einem Ball ausgeknockt werden kann.

Ich stelle es mir vor, dass es ja gerade ein wesentlicher Punkt bei der KI ist, ihr zu vermitteln, was sie mit welchen Objekten in ihrer Umwelt tun kann, darf und soll, also angemessen zu interagieren. Wenn dabei ein Revolverheld wie in „Westworld“ mit Yul Brunner herauskäme, der wahllos auf alles losballert was ihm nicht passt, dann wäre statt künstlicher Intelligenz eben natürliche Blödheit herausgekommen. Ham‘mer schon. Dafür braucht‘s keinen Computer.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Ich stelle es mir vor, dass es ja gerade ein wesentlicher Punkt bei der KI ist, ihr zu vermitteln, was sie mit welchen Objekten in ihrer Umwelt tun kann, darf und soll, also angemessen zu interagieren. Wenn dabei ein Revolverheld wie in „Westworld“ mit Yul Brunner herauskäme, der wahllos auf alles losballert was ihm nicht passt, dann wäre statt künstlicher Intelligenz eben natürliche Blödheit herausgekommen. Ham‘mer schon. Dafür braucht‘s keinen Computer.

Also landen wir wieder bei Isaac Asimovs berühmten Robotergesetzen. Da sie wohl die meisten hier kennen dürften, erspare ich mir ihre Nennung.

Würde im Prinzip heißen, dass der Programmierer nicht in Lage war, der KI die Tennisregeln ordentlich zu vermitteln. Was ich mir als einfachere Aufgabe vorstelle als der KI den Ehrgeiz, geiwinnen zu wollen, einzupflanzen und ihr darüber hinaus ein Konzept zu vermitteln, dass ein gut gezielter Ball jemanden ausknocken kann und dass der Schiedsrichter überhaupt ein Objekt ist, das von einem Ball ausgeknockt werden kann.

Genau das ist es, was ich mit der Angabe von Grundannahmen meinte. Ein Problem im Übrigen, dem ich mich auch täglich in Anweisungen gegenüber menschlichen Mitarbeitern ausgesetzt sehe. Eine Arbeitsanweisung wird falsch ausgeführt, weil manche Anweisungen zu Details fehlen. Sie fehlen vor allem deshalb, weil der Anweisende eine Grundannahme macht, von der er ausgeht, dass auch der Angewiesene über diese verfügt und berücksichtigt:
Da würzt jemand einen Gurkensalat auf die Anweisung "Pfeffer" mit ganzen Pfefferkörnern oder ein "in diese Masse das ganze Ei" wird als auch mit den Eierschalen verstanden ... und produziert dabei unverzehrbare Produkte.
Man sollte meinen: Ein menschlicher Adressat verstünde dies und hätte in jedem Fall das Wissen über solche Grundannahmen ... nun, ich habe Gegenteiliges erlebt und werde es immer wieder erleben. Einer KI traue ich solche Fehler in jedem Fall zu.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Wer kennt denn noch Westworld? Dafür ein Like.
Dankeschön. Der Film fiel mir spontan beim Schreiben des Beitrags ein. Yul Brunner wußte ich noch, den Titel musste ich allerdings googeln. Und dabei gelernt, dass das ein Frühwerk von Michael Crichton ist. Der ist also seinem Genre bis zuletzt treu geblieben.

Einer KI traue ich solche Fehler in jedem Fall zu.
Das Problem ist ja ein Standard-Thema der Science Fiction. Buchtipp dafür:


Sehr spannend …!
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.324
Ein weiteres Grundproblem im Umgang mit KIs wird sein, dass wir geradezu Unmenschliches oder genauer gesagt: Übermenschliches von ihnen erwarten.
Die meisten unserer logischen Systeme, wenn nicht alle, sind weder vollständig noch fehlerfrei. Nichts anderes bewies der Matehmatiker und Logiker Kurt Gödel, aber selbst wenn man die Strenge der Mathematik außen vorlässt, so gibt es in ihnen ganz erhebliche Lücken.

Wir mogeln uns um diese Lücken herum, bestenfalls, meistens lügen wir. Selbst in unserem Alltag wäre ständige Wahrhaftigkeit verletzend und unerträglich für uns. Aber darf eine KI lügen? Die Fähigkeit zur Lüge haben? Ggf. zu Gunsten anderer, "höherer" Werte?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.014
Wir mogeln uns um diese Lücken herum, bestenfalls, meistens lügen wir. Selbst in unserem Alltag wäre ständige Wahrhaftigkeit verletzend und unerträglich für uns. Aber darf eine KI lügen? Die Fähigkeit zur Lüge haben? Ggf. zu Gunsten anderer, "höherer" Werte?

Das trifft eins der erheblichen Probleme beim Autonomen fahren.
Man kann auf unseren Straßen nicht fahren ohne die Verkehrsregeln zu brechen.
Wer kennt sie nicht die Kreuzung an der die durchgezogenen Linien so gezogen sind das man nicht weiß wo man richtigerweise fahren soll.
Ein KI bleibt dann stehen :)
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.014
Interessante Beobachtung.

DAS und Cyberangriffe auf die KI sind so Probleme mit denen man sich herumschlägt.
Dabei gilt als Cyberangriff eben auch Kameraverwirrung.
Es ist nicht so bekannt in der Öffentlichkeit aber solche Angriffe gab es auf den Teststrecken in D. Man muß nicht viele kleine schwarze Balken auf ein Verkehrsschild kleben um eine KI zu verwirren.
Wir schlagen uns mit Irren herum die streifige Schilder nutzen um Erntemaschinen zu verwirren.
Gerade mit Bilderkennungsensoren (Kamera, TOF Kamera, ...) kann man Schindluder treiben weil die Deeplearningalgorithmen sowieso schon schwierige Ergebnisse liefern wenn man mit falschen Bildern anlernt.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.828
Wie sieht es da mit Ggmaßnahmen aus? Bei Erntemaschinen wird wohl kein Mensch als Backup mitfahren, aber bei KI-gesteuerten PKW/LKW macht das wohl auf absehbare Zeit einen menschlichen Fahrer nötig, der jederzeit eingreifen kann? Womit eine bloße KI-Unterstützung des Fahrers (die bekannten Spurhalteassistenten etc.) die zweckmäßigere Lösung bliebe?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.014
Wie sieht es da mit Ggmaßnahmen aus?

Lernalgrorithmen und Software robuster gestalten.
Derzeit darf Steuerungssoftware von Maschinen und Autos NUR deterministisch sein. Also muß ohnehin eine Sicherheitssoftware die KI Ausgänge bewerten bevor was passiert. Damit kann man verhindern das wilde Bremsaktionen etc durchgeführt werden können.
Aber genau daran klemmt es.

Ich persönlich glaube auch nicht das sich Tesla an die Normen hält um ehrlich zu sein. Das wird eben "toleriert" wie so vieles was ideologisch supi ist.

Bei Erntemaschinen wird wohl kein Mensch als Backup mitfahren, aber bei KI-gesteuerten PKW/LKW macht das wohl auf absehbare Zeit einen menschlichen Fahrer nötig, der jederzeit eingreifen kann? Womit eine bloße KI-Unterstützung des Fahrers (die bekannten Spurhalteassistenten etc.) die zweckmäßigere Lösung bliebe?

Schwer zu sagen wo die Reise hingeht. Der Druck ist hoch den Fahrer zu ersetzen. Ernten ohne Fahrer tun wir schon aber eben ausserhalb der EU. Typisch wäre die Ukraine mit gigantischen Feldern, wenig Liebespaaren und weniger scharfen Gesetzen :)
 

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