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Ist man im Erdmittelpunkt schwerelos??

phatliner

Großmeister
26. Februar 2003
91
Also, was ich mich schon immer gefragt habe:
Mal angenommen es sei möglisch einen Tunnel zu graben, und zwar vom Nord- bis zum Südpol, durch den Erdmittelpunkt. Nun wirft man einen stein in den Tunnel. Ist dann der Stein Schwerelos wenn er den Erdmittelpunkt erreicht hat, ich meine Schwebt er dann im Mittelpunkt?? Eigendlich schon, weil die Schwerkraft dort ja eigendlich aus allen Richtungen wirken muss.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ich glaube eher, es würde den Stein zerfetzen. Die Erde hat eine sehr hohe Masse, also eine riesige Anziehungskraft, die, wie du ja gesagt hast, dann von allen Seiten wirkt. Im Verhältnis zu dieser Kraft ist der Stein nicht stabil genug.



PS: In letzter Zeit gibt es hier verdammt viele Physik-Threads. Cool :D Jedenfalls besser als Schulphysik.
 

Reticulum

Geheimer Meister
6. Juli 2002
301
Ist auch wieder komplizierter, als man eigentlich vermuten würde !

Theoretisch wäre ein Körper dort schwerelos - wegen der Aufhebung der Kräfte...

Aber nur, wenn man nach Newtonschen Gezetzen beurteilt,
da sich laut ihm, die Gravitationskraft eines Körpers im Zentrum vereinigt.

Andersherum ist der absolute Mittelpunkt aber kein Raumvolumen,
sondern eben nur ein eindimensionaler Punkt.

Und eine ganz andere Geschichte ist, daß relativistisch gesehen,
am Mittelpunkt der Erde auch Zeitdillatation stattfindet, die um einen hypotethischen Mittelpunkt herrscht (ganz zu schweigen von Raumverzerrungen), da der stein diesen eindimensionalen Punkt nicht erreichen kann.

Ich würde somit sagen, der Stein würde um einen virtuellen Mittelpunkt schwingen - immer hin und her.
 

Boddhisatva

Großmeister
7. August 2002
75
Nein.
Der Stein wird nur nicht weiter beschleunigt.
Seine kinetische Energie wandelt er ab dem Mittelpunkt in potientielle Energie um.
d.h. wenn das Loch quer die Erde geht, und die beiden Löcher gleich hoch über dem Meer liegen, und keine Reibung auftritt, dann wird er bis in alle Ewigkeit hin und her pendeln.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Was macht den Mittelpunkt der Erde denn so besonders, daß dort Zeitdilatation auftritt?
Das ist ein ganz gewöhnlicher Ort, nur daß man von allen Seiten von Masse umgeben ist, was eine Aufhebung der Gravitationskraft in eine bestimmte Richtung verursacht.
Würde man die Arme ausstrecken, würde die Gravitationskraft langsam aber wohl kaum spürbar an den Händen zunehmen.
 

Reticulum

Geheimer Meister
6. Juli 2002
301
Trasher schrieb:
Was macht den Mittelpunkt der Erde denn so besonders, daß dort Zeitdilatation auftritt?
Das ist ein ganz gewöhnlicher Ort, nur daß man von allen Seiten von Masse umgeben ist, was eine Aufhebung der Gravitationskraft in eine bestimmte Richtung verursacht.
Würde man die Arme ausstrecken, würde die Gravitationskraft langsam aber wohl kaum spürbar an den Händen zunehmen.

Eben nicht, wenn man nach newton rechnet.

Nur im absoluten Mittelpunkt (1-dimensional) würden sich die Kräfte aufheben.
Nur ein meter daneben - und man würde "die volle Härte" der irdischen Gravitation zu spüren bekommen, da diese Kraft ja erst mit dem quadrat der Entfernung abnimmt.

Neben dem Mittelpunkt ist man eben zu 99 % dem Vektor der Gravitation ausgesetzt - und zwar nur einem Vektor (vom Mittelpunkt weg, in meine Richtung)
Der Gravitationsvektor, mir gegenüber - in Richtung Mittelpunkt hätte ja keine Auswirkung, da er ja in die entgegengesetzte Richtung wirkt.
(eben nach newton - Masse bündelt sich im Zentrum)

Deshalb müssten dort schon erhebliche räumliche und zeitliche Divergenzen spürbar sein.
 

Reticulum

Geheimer Meister
6. Juli 2002
301
Touchè ! :lol:

Ich bin halt immer hin und her gerissen,
zwischen der althergebrachten Wissenschaft und der
new-science...

Aber nett, daß du mich wachgerüttelt hast, helium. :wink:
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Ein stabiles Loch vom Nord bis zum Südpol zu graben
wär wohl das größte Problem an der Sache. 8O
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Reticulum schrieb:
Nur im absoluten Mittelpunkt (1-dimensional) würden sich die Kräfte aufheben.
Nur ein meter daneben - und man würde "die volle Härte" der irdischen Gravitation zu spüren bekommen, da diese Kraft ja erst mit dem quadrat der Entfernung abnimmt.

Neben dem Mittelpunkt ist man eben zu 99 % dem Vektor der Gravitation ausgesetzt - und zwar nur einem Vektor (vom Mittelpunkt weg, in meine Richtung)
Der Gravitationsvektor, mir gegenüber - in Richtung Mittelpunkt hätte ja keine Auswirkung, da er ja in die entgegengesetzte Richtung wirkt.
(eben nach newton - Masse bündelt sich im Zentrum)

Deshalb müssten dort schon erhebliche räumliche und zeitliche Divergenzen spürbar sein.

Wenn du dich im Zentrum befindest, kannst du das Newton-Modell vergessen. Es gibt dann keinen Massepunkt mehr. Ferner bist Du von vielen Massepunkten umgeben, aber eben um dich herum gleich verteilt.
"1 Meter neben dem Mittelpunkt" spürst du gar nichts, weil immer noch eine halbe Erdmasse der anderen Hälfte gegenübersteht (zweidimensional betrachtet), nur auf der einen Seite eben ein paar Tonnen mehr. Diese machen aber praktisch keine Gravitationswirkung aus.
 

helium

Geheimer Meister
6. August 2002
119
@Reticulum

Gern geschehen.

Willst Du noch ne Homepage machen?

Also ich bin öfters auf www.hohle-erde.de im Forum.
Ist zwar nur ein kleiner Kreis da, aber dafür eine guter Info-Pool zum Thema Hohle Erde.

Helium
 

Reticulum

Geheimer Meister
6. Juli 2002
301
@Trasher

Vom rein logischen geb ich dir ja Recht, mit deiner letzten Ausführung...

Da ist nur ein kleines Problem -
nach deiner These würde es ja bedeuten, daß (solange ich mich irgendwo im Erdinneren befinde) die Gravitationskraft mit wachsender Entfernung zunimmt !
Je weiter ich mich vom Mittelpunkt entferne - umso stärker wird die Gravitation (weil ja mehr Gestein hinter mir sein würde)

Das kann aber irgendwie nicht sein !?

Aufgrund dieses Dilemmas kam Newton ja erst auf diese Mittelpunktkonzentration.


@helium

Dazu hab ich im Thread was geschrieben - ne HP wirds nicht geben, sorry.
Is da was los, in diesem Forum ? Werd mal vorbeischauen.
 

Boddhisatva

Großmeister
7. August 2002
75
Im Mittelpunkt einer homogonen Kugel wirkt von der Kugel keine Gravitation; man muss sich das so vorstellen: nehmt ne Kugel und zerlegt sie gedanklich in viele kleine Kugeln, das sind Massepunkte.
Im Mittelpunkt der Kugel sieht man schnell, dass von allen Seiten gleich viel Massepunkte Gravitation ausüben, folglich herrscht im Mittelpunkt Schwerelosigkeit.
Und tatsächlich: anfangs wächst die Gravitationskraft; man stelle sich einfach vor, die Testmasse, die sich in der Kugel befindet, ist nun nicht im Mittelpunkt: somit ziehen von einigen Seiten mehr Massepunkte an, als von andren Seiten; und das Ergebnis, wenn man alle Vektoren addiert, ist die Gravitationskraft.
 

argos

Geheimer Meister
28. August 2002
346
Ist das nicht so wie mit den Autos?

Die fahren aufeinander zu gleiche Masse gleiche Geschwindigkeit. Rein Rechnerisch heben sich die Kräfte beim Aufprall auf, trotzdem sind die Autos dann aber Matsch.

Hmmm, *nochmalphysikbüffelngeht*

:lol: Meine Schwerpunkte lagen immer bei Sprachen und Musik :lol:
 
A

a2002x

Gast
Also: Das, was Ihr geschrieben habt, ist ja alles richtig und schön und gut. Aber: Wir sprechen hier von der Erde, und nicht von einer homologen Kugel, die überall die gleiche Dichte hat. Dort ist mal eine dichtere Massenansammlung, dort mal gerade dünnflüssige Materie. Im Erdmittelpunkt wird dadurch in der Realität niemals Schwerelosigkeit herrschen.
Meine Meinung dazu. :roll:

Grüße,
A2002X
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Aber eine Kugel hat immer einen Schwerpunkt, egal wie inhomogen die Masse in ihr verteilt ist. Auch wenn es mit dem Mittelpunkt nicht übereinstimmt, dürfte man im Schwerpunkt schwerelos sein.
 

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