Der Artikel auf zeit.de liest sich wie eine Warnung.
Der rechte Flügel strebt eine Verfassungsänderung an, eine Art der 'Ermächtigung':
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Ist dem Westen etwas entgangen? So, wie es ausschaut, ja.Das Urteil wurde mit beträchtlicher Autorität vorgetragen. Kein Geringerer als Shuichi Kato, Japans großer liberaler Vordenker, sieht sein Land auf einem Weg zurück in die dreißiger Jahre – die Zeit des japanischen Faschismus. Eine Opposition existiere praktisch nicht mehr, warnt der 84-jährige Kato, die Macht konzentriere sich in „Zirkeln, die von der Öffentlichkeit als unangreifbar betrachtet werden“. Das Land werde „nach innen immer diktatorischer und droht nach außen zunehmend mit Militärgewalt“.
Rechtspopulismus haben wir in Europa - aber in Japan haben die es auch. Und nicht knapp.Dem Geschichtsrevisionismus sind längst Tür und Tor geöffnet. Früher mussten konservative Politiker Entschuldigungen heucheln und ihre Ämter räumen, wenn sie mal wieder von den angeblich freiwilligen Diensten der comfort women gefaselt hatten, Koreanerinnen und Chinesinnen, die in Wahrheit Zwangsprostituierte der japanischen Besatzungstruppen waren. Heute reden Minister reihenweise so und bleiben im Amt.
Schrittmacher dieses Trends ist der rechtsradikale Populist Shintaro Ishihara, den die Tokyoter im April 2003 mit einer eindrucksvollen Mehrheit von annäherend 70 Prozent der Stimmen als Gouverneur der Hauptstadt bestätigten.
Der rechte Flügel strebt eine Verfassungsänderung an, eine Art der 'Ermächtigung':
Noch ist die Mehrheit der Japaner dagegen. Die Autoren Chikako Yamamoto und Georg Blume sehen die Gefahr der Selbstisolation Japans, die schon in der Geschichte zur Katastrophe geführt hat.Wichtigstes Ziel der neuen Nationalisten ist die Änderung des Verfassungsartikels 9, der Japan die Anwendung militärischer Mittel in der Politik verbietet.
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