vonderOder
Auserwählter Meister der Neun
- 24. November 2004
- 934
ich auch nicht, habe aber irgendwann mal in der Presse gelesen das polnische Soldaten (oder sollte man besser Legionäre sagen?) im Irak um's Leben kamen; und jetzt noch mal im Internet nachgeschaut.Ein_Liberaler schrieb:Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht.vonderOder schrieb:wußtest du das wirklich nicht?
die damaligen Machthaber des Iraks wollten die USA bestimmt nicht angreifen. Ihnen fehlten ja auch alle Voraussetzungen dafür.Ein_Liberaler schrieb:ich habe den Irakkrieg immer für absolut sinnlos gehalten. Außerdem für völkerrechtswidrig, wenn man denn das Verbot des Angriffskrieges für Völkerrecht hält, aber das tun die USA ja, schließlich haben sie genug Leute wegen Vorbereitung eines Angriffskrieges aufgeknüpft.
Für die USA gilt im E-Fall aber immer schön nach dem Motto: Duo cum faciunt idem, non est idem.
schön das du feststellst das der Versuch die Taliban zu beseitigen nicht aus Menschenfreundlichkeit geschah. Nicht umsonst hat man mit Hamid Karzai, entgegen den Vorstellungen der Afghanen, einen Mann als Interimsregierungschef bestimmt, der auf der Gehaltsliste der CIA steht.Ein_Liberaler schrieb:Saubere Sache, das. Die Taliban wieder zu beseitigen, war eine gute Tat. Einmal wenigstens haben die Amis einen Diktator nach Reklamation wieder zurückgenommen. Nicht aus Menschenfreundlichkeit, aber immerhin.vonderOder schrieb:ich glaube nicht das wir zwei Beide auch zum Thema Afghanistan eine gemeinsame Sprache finden werden. denn die Unruhen in diesem Land breiteten sich aus, als Stammesfürsten von dem Land unterstützt wurden dessen Soldaten am 7. Oktober 2001 die Kampfhandlungen gegen Afghanistan begannen.
Fabelhafte Sache? Nun ja,Ein_Liberaler schrieb:Fabelhafte Sache.vonderOder schrieb:warum unzufriedene, in ihrer Macht von einer sowjetnahen Regierung beschnittene Stammesfürsten von den USA unterstützt wurden kannst du sicher denken. die schrecklichen Dinge die zwischen dem Krieg der Mudschahedin gegen die kommunistische Regierung und gegen die von ihr zur Hilfe gerufenen sowjetischen Truppen, der nicht nur von den USA, anderen westlichen Staaten und vor allem Saudi-Arabien und Pakistan unterstützt wurde, und dem (vorläufigen) Ende der islamistische Diktatur die die von Pakistan aus operierenden Taliban allmählich errichteten, sind im Ansatz bekannt.
wenn man das liest ist es glaube ich gar nicht mehr so Fabelhaft.Die Bevölkerung Afghanistans traue der von den Besatzern eingesetzten Regierung Hamid Karsai nicht über den Weg. Daher müsse diese von den NATO-geführten Afghanistan-Truppen (ISAF) vor der Bevölkerung geschützt werden. Inzwischen sei die Lage so verheerend, daß laut einer kanadischen Umfrage in vier Südprovinzen 28 Prozent der Menschen die Taliban wiederhaben wollen. Sicher seien es aber noch viel mehr, so Baraki. Viele der Befragten hätten es wahrscheinlich nicht gewagt, sich offen zu den Taliban zu bekennen. Ein Ende des NATO-Einsatzes sei also nicht absehbar. Absehbar sei allerdings, daß die westlichen Truppen wie zuvor die Briten und Russen aus Afghanistan verjagt werden.
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afghanistan/baraki9.html
Sorry, waren die USA schon jemals ehrlich in ihrer Politik?Ein_Liberaler schrieb:Ring? Ja, so kann man das vielleicht auch sehen. Aber eins muß man den Amis lassen: Als der rusische Kommunismus am Boden war, waren sie sofort wieder auf Bündnisse mit Rußland aus. Ziemlich ehrliche Haltung, würde ich sagen.vonderOder schrieb:die USA betrachteten den Krieg in Afghanistan nicht nur als Möglichkeit zum Kampf gegen den Kommunismus im Allgemeinen, sondern als Kampf gegen den Kommunismus im Besonderen. denn mit der Einflußnahme (oder auch Besetzung) Afghanistans, hatte man die Möglichkeit den Ring um den Feind Nummer Eins enger zuziehen.
http://www.ewf-bonn.de/dokumente/konfliktstoff_oel_2.pdfEs gibt ein Szenarium, von Henry Kissinger konzipiert, auch sogar
öffentlich zur Diskussion gestellt in der WELT vom 9. Mai 1999, dass
eventuell ein Krieg gegen die Volksrepublik China seitens der Vereinigten
Staaten inszeniert werden könnte, und er stellt die Frage: Wie werden sich
die Verbündeten verhalten? Die 2. Variante einer militärischen
Auseinandersetzung, die nicht ausgeschlossen ist, ist die zwischen den
Vereinigten Staaten und der Russischen Föderation. Die Russische Föderation
ist jetzt nicht nur im Hinterhof umzingelt, sondern durch einen anderen
Vertrag, der als Partnerschaft für Peace bekannt ist, total umzingelt. Die
Vereinigten Staaten haben jetzt rings herum um die Russische Föderation mit
28 Ländern im Rahmen dieser Partnerschaft für Peace Verträge
abgeschlossen. Die Verträge sind sehr ähnlich mit Beistandsverträgen, also
ähnlich dem NATO-Vertrag. Wenn eines von diesen Ländern von
irgendjemandem bedroht oder angegriffen wird, angeblich oder tatsächlich,
dann kann es jederzeit die Vereinigten Staaten zu Hilfe rufen, und die sind
dann an Ort und Stelle, um militärisch zu intervenieren. Also die Russische
Föderation ist von allen Seiten umzingelt und kann leicht Opfer einer
Aggression werden. Genau so ist es mit Iran. Iran ist genauso von allen
Seiten von militärischen Stützpunkten der Vereinigten Staaten umzingelt.
Militärpräsenz der USA in der Region
Jetzt komme ich zum Schluss und will noch zwei Thesen formulieren:
1. Die Region des Nahen und Mittleren Ostens und Kaukasus wird die
konfliktreichste Region sein im 21. Jahrhunderts.
2. Die Militärpräsenz der Vereinigten Staaten in dieser Region ist zu einem
Faktor der Destabilisierung geworden, nicht nur für diese Region, sondern
eben für vielleicht die gesamte internationale Politik. Und solange die
Vereinigten Staaten sich da weiter aufhalten und diese Politik betreiben, wird
möglicherweise dieser Konflikt eine internationale Dimension gewinnen.
na überleg mal. was könnten denn solche Leute tun, und tun sie bestimmt auch.Ein_Liberaler schrieb:Worauf willst Du hinaus?vonderOder schrieb:nun ja, das da, wenn es um Geschäfte mit nicht US-konformen Staaten geht, bestimmte Regierungsstellen ihre Hände mit im Spiel haben, denke ich schon.