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Killerspiele verbieten?

Killerspiele verbieten?

  • Nein, bitte nicht

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  • Is mir egal

    Stimmen: 0 0,0%
  • Mittelweg suchen, Kompromisse eingehen

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    115

t4Tw4Ff3

Lehrling
12. März 2006
3
Ich bin da eher der Meinung das die Spiele zu erstmal vernünftig geprüft werden sollten. Ich denke nämlich das unser FSK manchmal ein wenig zu krass vorgeht.
Spiele wie Quake 4 oder Doom 3 werden hier in Deutschland indiziert aber sind über Internet natürlich leicht zugänglich (sprich Filesharing o.ä.) .
Die Eltern sollten mehr Verantwortung zeigen und nicht durch Gesetze o.ä. dazu gezwungen werden. Ich z. B. würde meinem Kind nie erlauben CS zu zocken bzw. dabei zuzusehen (erst wenn es das Alter erreicht hat, sprich 16 oder 18 kommt ja auf Versionen an).
Frech finde ich nur das Filme wie Braindead z.B. indiziert werden aber Filme wie Harry Potter mit ner Freigabe ab 12 durchgehen. (ich weiß, kein guter Vergleich, mir fiel kein besseres Beispiel ein :oops: )
Deutschland hat eh schon die härteste "Zensur" was Computer/Konsolenspiele angeht. Da muß nicht auch noch ein generelles Verbot her.
Was erschwerend dazu kommt ist das wenn man eine X-Box 360 hat und meinte man kann mit der 16er Deutschen Version auskommen, hat sich ja auch schon wieder geschnitten, da man dann nur mit Deutschen zocken kann. Was für mich bedeutet ich muß eine illegale Handlung begehen indem ich mir ein Import Spiel besorge. (In Deutschland wirklich verboten)
Naja mal sehen was unsere Regierung daraus macht :O_O:
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
JimmyBond schrieb:
ein nfs oder gt zocker kann im realen strassenverkehr vielleicht gut rasen, das wars dann aber auch schon. ich bezweifle ernsthaft, das so einer eine praktische fahrpruefung schaffen wird, da ihm unter anderem das fahrgefuehl fehlt.
Umgekehrt - NFS oder GT ist vielleicht zuviel Arcade - kann ein Autofahrer dem Radfahrer bei Simulationen überlegen sein.

t4Tw4Ff3 schrieb:
Frech finde ich nur das Filme wie Braindead z.B. indiziert werden aber Filme wie Harry Potter mit ner Freigabe ab 12 durchgehen.
Und mir haben Eltern erzählt, dass die Freigabe ab zwölf zu früh war da sie das Gefühl hatten, dass ihre Kinder ohne erklärende Worte schlecht geträumt hätten.

t4Tw4Ff3 schrieb:
Was erschwerend dazu kommt ist das wenn man eine X-Box 360 hat und meinte man kann mit der 16er Deutschen Version auskommen, hat sich ja auch schon wieder geschnitten, da man dann nur mit Deutschen zocken kann. Was für mich bedeutet ich muß eine illegale Handlung begehen indem ich mir ein Import Spiel besorge.
Das alte Lied - UK-Import unterm Ladentisch und ggf. umgelötete Konsolen benutzen. Seit Jahren läuft das so - aber die Regierung will es dennoch verbieten - statt Eltern aufzuklären (oder aufklären zu lassen) und die Abgabe strenger zu überwachen.

Gruß
Holo
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
holo schrieb:
Umgekehrt - NFS oder GT ist vielleicht zuviel Arcade - kann ein Autofahrer dem Radfahrer bei Simulationen überlegen sein.

was heisst ueberlegen? ein autofahrer wird in der simulation nie das fahrgefuehl entwickeln, dass er fuer den realen strassenverkehr benoetigt.

Das alte Lied - UK-Import unterm Ladentisch und ggf. umgelötete Konsolen benutzen. Seit Jahren läuft das so - aber die Regierung will es dennoch verbieten - statt Eltern aufzuklären (oder aufklären zu lassen) und die Abgabe strenger zu überwachen.

aber was wuerde grossartig diese eltern-aufklaerung denn bringen? als wenn sie nicht selber wuessten, dass solche spiele brutal sind - sie aber nix schlimmes dabei sehen, wenn kinder auf pixelmonster schiessen..
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
JimmyBond schrieb:
was heisst ueberlegen? ein autofahrer wird in der simulation nie das fahrgefuehl entwickeln, dass er fuer den realen strassenverkehr benoetigt.
Andersherum. Der Autofahrer schneidet bei der Simulation besser ab. So war es gemeint.

Jimmy schrieb:
aber was wuerde grossartig diese eltern-aufklaerung denn bringen? als wenn sie nicht selber wuessten, dass solche spiele brutal sind - sie aber nix schlimmes dabei sehen, wenn kinder auf pixelmonster schiessen..
Dann war es entweder keine Aufklärung oder aber es sind Eltern, die dazu auch gleich den Horrorfilm reichen. Aber das sind Ausnahmen, denke ich.
Die meisten Eltern werden es schlicht nicht merken, wenn die kleinen Monster mit Killerspielen beschäftigt sind - sei es, weil sie keine Ahnung haben oder aber die Entwicklung ihrer Kinder generell nicht genügend verfolgen (können/wollen).

Gruß
Holo
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
Ich will mal so anfangen: unser Jugendschutzgesetz ist zu großen Teilen schon recht angemessen gestaltet. Wir hätten da die FSK für Kinofilme, die USK für Spiele und die KJM und FSF für's Fernsehen.
Und sollte irgendein Medium tatsächlich in irgendeiner Weise zu "schlimm" sein, dann schlägt bereits das Strafgesetzbuch zu.

Das große Manko ist wohl die Existenz einer gewissen staatlichen Behörde, die nicht so recht in das System reinpassen will, nämlich die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM).
Die ganzen notwendigen Kompetenzen, die für den Jugendschutz erforderlich sind, sind eigentlich bereits mit anderen Einrichtungen vergeben worden; aber irgendwie findet es unsere Bundesrepublik toll, die vor 50 Jahren eingerichtet BPjM, welche die ganze Zeit irgendwelche Bücher, Filme oder Spiele auf den "Index" setzt, immernoch aufrechtzuerhalten. Was auf dieser Liste draufsteht, darf nur 18jährigen zugänglich gemacht werden, und außerdem nicht öffentlich beworben oder verkauft werden.

Bitteschön: wer braucht denn so eine Liste? Entweder ist ein Film/Spiel bereits von anderen Einrichtungen als "ab 18" gekennzeichnet worden, oder eben nicht.
Bezüglich der BPjM ist das neue Jugendschutzgesetz (vom 1.4.2003) ziemlich inkonsequent. Zum Beispiel kann kein nach(!) dem 1.4.2003 von der USK oder FSK gekennzeichnetes Medium mehr indiziert werden. Aber alles, was vor dem 1.4.2003 indiziert wurde, verbleibt immernoch auf dem Index - egal ob es von USK oder FSK gekennzeichnet wurde oder nicht.
(Doom 3 ist übrigens so ein "Killerspiel", das nicht mehr indiziert werden kann)

Außerdem darf (seit dem 1.4.2003) kein indizierter Film mehr ungeschnitten im Fernsehen gesendet werden. Man muss den Film nun kürzen, und die geschnittene Fassung der BPjM vorlegen, die dann erstmal darüber entscheiden muss, ob die Fassung mit dem Original noch wesentlich inhaltsgleich ist.
Vorher war allerdings die FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen) zuständig, über diese Schnitte im Fernsehen zu entscheiden.
Was soll es uns heute also bringen, der überalterten Bundesprüfstelle auch noch zusätzliche Kompetenzen hinterher zu schmeißen?

Ich behaupte mal, dass unser Jugendschutzgesetz (was Medien angeht) sogar recht gut funktionieren würde, sobald diese Behörde endlich aufgelöst wird.

Einziger Lichtblick insoweit ist eine Passage im Jugendmedienschutzstaatsvertrag (JMStV):
Die Regierungschefs der Länder und die Bundesregierung sind sich über das nachfolgende Verfahren
einer Evaluierung einig:
Jugendschutzgesetz und Jugendmedienschutz-Staatsvertrag werden innerhalb eines Zeitraums von 5
Jahren nach Inkrafttreten insgesamt überprüft. (...)
Darüber hinaus ist zu klären, ob das Verfahren der Indizierung als Mittel zum Umgang mit jugendgefährdenden
Inhalten noch zeitgemäß ist oder ob ein anderes Vorgehen zum Schutz vor Jugendgefährdungen
angezeigt ist.

Die politische Debatte über ein "Killerspiel"-Verbot ist daher meiner Meinung nach völlig überflüssig. Das Spiel bekommt eine Alterskennzeichnung von der USK (oder sie lehnt eine Alterskennzeichnung ab) - und fertig.
Die Altersfreigaben müssen dann von den Händlern natürlich auch eingehalten werden.
 

Harold_Smith

Geselle
26. Mai 2006
12
Nicht Spiele machen Kinder aggressiv, sonder wenn es von Eltern und Umfeld falsche Werte vermittelt bekommt. Aber selbst bei bester Erziehung ist es unmöglich zu vermeiden daß das Kind lernt daß es Gewalt gibt, ja, manchmal sogar notwendig ist.
Das Gefährliche bei Spielen ist nicht die dargestellte Gewalt, sondern daß sie sehr zeitintensiv sein können und den Spieler völlig vereinnahmen. Es besteht die Gefahr daß er/sie den Anschluß an die Gesellschaft verliert. Es beginnt sich ein Haß zu entwickeln und dieser sich aufstauende Haß in Verbindung mit fehlender Perspektive im RL führt eben irgendwann zum Knall. Und während viele von den Medien unbeachtet einen stillen Freitod wählen, meinen eben manche, sich noch an der Gesellschaft rächen zu müssen und ein paar in den Tod mitzunehmen. Erfurt und Littleton hatten nichts mit Realitätsverlust zu tun. Die wußten was sie taten. Man sollte sich wegen dem "Warum" fragen.
Ich denke, es ist völlig egal was man spielt, solange es einen nicht zusehr vereinnahmt und es einen Ausgleich mit Kommunikation und anderer Beschäftigung gibt.

Nichtsdestotrotz gibt es Grenzen des guten Geschmacks, die ein Spiel nicht überschreiten soll. Das gilt allerdings ganz grundsätzlich, nicht nur für Jugendliche. So hab ich absolut kein Problem mit Survival-Shootern a'la Half-Life. Man will schließlich nur Überleben. Auch WW2-Shooter stören mich nicht da das ganze Setting nichts mit dem Alltag zu tun hat. Dasselbe gilt auch für Monster/Zombie/Alien-Schnetzeleien.
Ein Spiel, wo's mir dagegen die Sprache verschlägt, ist GTA: San Andreas. In keinem anderen Spiel wird so verharmlosend mit dem Töten von Menschen umgegangen. Das ist in dem Spiel quasi Freizeitbeschäftigung. Mal ein paar Mitglieder der anderen Gang abgeknallt, dann fährt man heim und macht einen drauf als wenn nichts wär. Oh, man bekommt einen Fahndungsstern wenn man Zivilisten tötet. Aber eimal um den Block gefahren und die Welt ist wieder in Ordnung.
Da laß ich auch nicht gelten daß es dort wirklich so zugeht und es auch ums Überleben geht. Man muß schließlich auch oft Menschen töten, die einen nicht bedrohen. Und sowas darf in einem Spiel, wo man sich als Held sieht, einfach nicht ungestraft möglich sein...
Umsomehr grotesk daß das Spiel nur wegen dem Hot-Coffee-Mod Kritik einstecken mußte...
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Wenn ich mit die Grafik aktueller Shooter anschaue und das mit dem Zeug vergleiche, mit dem ich augfewachen bin (also die PräHalfLife-Ära) kann ich durchaus verstehen, das manche Kinderchen dabei nen Realitätsverlust bekommen. Grünes Blut hin oder her.
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
Umsomehr grotesk daß das Spiel nur wegen dem Hot-Coffee-Mod Kritik einstecken mußte...

wat fuern hot-coffee-mod? :?!?: ......naja egal

wenn man das eine spiel wegen des hohen gewaltakts kritisieren muss, dann muessen auch alle anderen spiele kritisiert werden. in spielen gehts um den spielspass, nicht obs moralisch verwerflich ist, wenn menschen bzw. computeranimierte menschen getoetet werden. selbst wenn du spiele wie half-life fuer nicht so schlimm haelst, kann ein politiker oder psychologe anderer meinung sein und den verbot des spiels fordern, weil das spiel seiner auffassung nach den spieler dazu verleitet, andere menschen toeten zu koennen, wenn dieser sich bedroht fuehlt.
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
Harold_Smith schrieb:
Ich denke, es ist völlig egal was man spielt, solange es einen nicht zusehr vereinnahmt und es einen Ausgleich mit Kommunikation und anderer Beschäftigung gibt.

Da stimme ich dir zu.

Nichtsdestotrotz gibt es Grenzen des guten Geschmacks, die ein Spiel nicht überschreiten soll. (...)
Ein Spiel, wo's mir dagegen die Sprache verschlägt, ist GTA: San Andreas. In keinem anderen Spiel wird so verharmlosend mit dem Töten von Menschen umgegangen.

Die Frage ist eben: Wer hat das Recht diese Grenzen festzulegen? Mittlerweile sind Computerspiele so aufwendig, daß sie zumindest im popkulturellen Sinne als Kunstform angesehen werden können.

Wenn ich deine Kritik an dem Spiel lese, habe ich den Eindruck du nimmst es zu ernst. Zumal man es auch als Satire auf diesen ganzen Gangstakult sehen kann, gerade weil es so viele unrealistische Elemente enthält, die du als Verharmlosung echter Gewalt interpretierst.

Das was dich an dem Spiel stört, ist also das was es für mich harmlos macht...

gruß

midget
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Jeder spielt was er will und am Ende ist die Gesellschaft schuld, wenn die Eltern ihre Kleinen nicht im Griff haben?
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
dkR schrieb:
Jeder spielt was er will und am Ende ist die Gesellschaft schuld, wenn die Eltern ihre Kleinen nicht im Griff haben?
Ich denke, dass tatsächlich jeder spielen sollte, was er will - unter Berücksichtigung der Altersfreigabe aber ohne eine Indizierung oder Modifizierung für Erwachsene.
Ich meine nicht, dass die Gesellschaft schuld ist, sondern die Eltern, die für ihre Kinder verantwortlich sind und dem nicht (mehr) gerecht werden.
Aber: Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger glaube ich an die Ego-Shooter-Begründungen der Psychologen.

Soweit ich mich erinnere, wurden auch Horrorfilme auf VHS (also vor viieelen Jahren in der Steinzeit ;-) ) verdächtigt, das Persönlichkeitsprofil von Menschen derart zu manipulieren, dass sie Gewalttaten ausübten.
Und nun erschießt Schüler X in bester UT-Manier alles, was ihm vor die Flinte läuft.
Und natürlich sind es nicht mehr die Horrorfilme, nun sind es die Spiele, über die gesprochen wird. Aber ist es so einfach?
Was passiert mit einem Kind, das permanent sich selbst überlassen wird?
Ist es möglich, dass es sich eine eigene Welt aufbaut und es dabei keine Rolle spielt, welche Form von Gewalt das Kind inspiriert? Könnte es nicht sogar ausreichen, wenn das Kind statt PC-Spielen oder Horrorvideos regelmäßig die "Alien-Trilogie" nach "Bad Boys II" auf dem DVD-Player genießt?
Wenn ein Mensch "austickt" und beschließt, Menschen zu töten, dann beeinflusst das vorangegangene Konsumverhalten allenfalls die Wahl der Methoden, aber nicht das Verlangen zu Töten an sich. Das zumindest meine Theorie.
So stellt sich mir die Frage, woher die Neigung zur Gewalt herrührt, ob es nicht gänzlich andere Faktoren gibt, die ein Psychologe oder ein Staatsanwalt eben nicht über die Berge von Killerspielen sehen kann.

Gruß
Holo
 

Harold_Smith

Geselle
26. Mai 2006
12
JimmyBond schrieb:
wat fuern hot-coffee-mod? :?!?: ......naja egal

wenn man das eine spiel wegen des hohen gewaltakts kritisieren muss, dann muessen auch alle anderen spiele kritisiert werden. in spielen gehts um den spielspass, nicht obs moralisch verwerflich ist, wenn menschen bzw. computeranimierte menschen getoetet werden. selbst wenn du spiele wie half-life fuer nicht so schlimm haelst, kann ein politiker oder psychologe anderer meinung sein und den verbot des spiels fordern, weil das spiel seiner auffassung nach den spieler dazu verleitet, andere menschen toeten zu koennen, wenn dieser sich bedroht fuehlt.

Das war ein Mod, den man freischalten konnte. Quasi eine Erotikszene zum Mitspielen. Selten dämlich, aber für die Moralapostel der USA natürlich ein Skandal...

Also für mich ist Gewalt nicht gleich Gewalt. Wenn ich im RL mein Leben bedroht sehe dann nutze ich ja auch mein Recht zur Notwehr. Auch wenn das heißt daß ich den Angreifer töten muß.

Wenn ich deine Kritik an dem Spiel lese, habe ich den Eindruck du nimmst es zu ernst. Zumal man es auch als Satire auf diesen ganzen Gangstakult sehen kann, gerade weil es so viele unrealistische Elemente enthält, die du als Verharmlosung echter Gewalt interpretierst.

Vielleicht bin ich nicht so satirefähig wie du. :? Was aber meines Erachtens auch für die meisten Jugendlichen gilt.
Und ich denke, auch Kunst muß Grenzen haben. Wenn wir es jetzt schon als Spaß betrachten, (virtuelle) andere Menschen aus niederen Gründen zu töten (und so unrealistisch ist das Spiel dann auch wieder nicht), dann Gute Nacht...

Ich verstehe auch nicht warum immer nur Ego-Shooter in der Kritik stehen, und keine Rollenspiele. Obwohl da mindestens genauso viel Gewalt vorkommt. Wo wird da der Maßstab angesetzt ?
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Harold_Smith schrieb:
Also für mich ist Gewalt nicht gleich Gewalt. Wenn ich im RL mein Leben bedroht sehe dann nutze ich ja auch mein Recht zur Notwehr. Auch wenn das heißt daß ich den Angreifer töten muß.

das ist ne vorstellung von dir, oder? für mich hört sich das eher nach virtual life an... :roll:
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
Harold_Smith schrieb:
Vielleicht bin ich nicht so satirefähig wie du. :? Was aber meines Erachtens auch für die meisten Jugendlichen gilt.

Darüber lässt sich streiten. Da gibt es wohl solche und solche. Die Sache ist halt die, daß wenn jemand tatsächlich durch so ein Spiel animiert wird Amok zu laufen, da schon vorher irgendwas schief gelaufen ist. Da ist mit Sicherheit nicht das Spiel dran schuld. Wenn es jemanden an Satirefähigkeit oder überhaupt an Distanz zu solchen Spielen mangelt, wäre es zudem zunächst logischer sie nicht zu spielen. Meine Freundin zum Beispiel kann sich solche Spiele nicht mal ansehen, weil sie es zu grausam findet.

Oder nehmen wir mich als Beispiel: Ich bin quasi mit Gewaltspielen aufgewachsen, spiel die auch heute noch gern. Ich war aber noch nie an einer Schlägerei beteiligt (nur einmal passiv :/ ) und wenn ich eine sehe dreht sich mir der Magen um.


Und ich denke, auch Kunst muß Grenzen haben. Wenn wir es jetzt schon als Spaß betrachten, (virtuelle) andere Menschen aus niederen Gründen zu töten (und so unrealistisch ist das Spiel dann auch wieder nicht), dann Gute Nacht...

Ich glaube wenn es in dem Spiel einfach nur um das platte Töten ginge, wäre es nie so erfolgreich geworden. Und wie realistisch ist das denn: Du tötest jemanden, dann kommt ein Krankenwagen und das Opfer wird wiederbelebt und geht weiter spazieren als wenn nichts wäre.

Ich verstehe auch nicht warum immer nur Ego-Shooter in der Kritik stehen, und keine Rollenspiele. Obwohl da mindestens genauso viel Gewalt vorkommt. Wo wird da der Maßstab angesetzt ?

Ich glaub das kommt daher, daß bei EgoShootern meist noch mehr das "Töten" im Vordergrund steht als in rollenspielen, und Ego Shooter eben von der Perspektive her die größtmögliche Identifizierung des Spielers mit der Spielfigur ermöglichen. Zudem scheint da das Töten dann doch eher im vordergrund zu stehen. Zumindest bei einer oberflächlichen Betrachtung scheint es so. Und diejenigen die Killerspiele verbieten wollen, pflegen meist eine solche Betrachtungsweise.

Nachtrag:
antimagnet schrieb:
Harold_Smith schrieb:
Also für mich ist Gewalt nicht gleich Gewalt. Wenn ich im RL mein Leben bedroht sehe dann nutze ich ja auch mein Recht zur Notwehr. Auch wenn das heißt daß ich den Angreifer töten muß.

das ist ne vorstellung von dir, oder? für mich hört sich das eher nach virtual life an... :roll:

Stimmt. Vielleicht ist das Problem ja auch gar nicht die Gewalt in Computerspielen, sondern wie wir mit echter Gewalt umgehen. Also beim Umgang mit echter Gewalt läuft was schief, nicht bei virtueller....



gruß

midget
 

Harold_Smith

Geselle
26. Mai 2006
12
antimagnet schrieb:
Harold_Smith schrieb:
Also für mich ist Gewalt nicht gleich Gewalt. Wenn ich im RL mein Leben bedroht sehe dann nutze ich ja auch mein Recht zur Notwehr. Auch wenn das heißt daß ich den Angreifer töten muß.

das ist ne vorstellung von dir, oder? für mich hört sich das eher nach virtual life an... :roll:

Was meinst du damit ? Sicher ist das eine Vorstellung. Ich war noch nie in dieser Situation. Genau wie midget war ich noch nicht mal an einer Schlägerei beteiligt. Aber würdest du dich etwa nicht mit allen Mitteln verteidigen wenn dir wer nach dem Leben trachtet ?

Ich glaube wenn es in dem Spiel einfach nur um das platte Töten ginge, wäre es nie so erfolgreich geworden. Und wie realistisch ist das denn: Du tötest jemanden, dann kommt ein Krankenwagen und das Opfer wird wiederbelebt und geht weiter spazieren als wenn nichts wäre.

Die Szene kriegen die meisten Spieler doch gar nicht mehr mit. Und ja, vor allem gegen Ende gehts nur mehr ums Töten. Und zwar um wahlloses. Hauptsache jemand von der anderen Gang. Wohlgemerkt - die greifen einen nicht an, man muß selbst angreifen. Man muß ja "Gebiet zurückerobern".

Prima, nach dem Berliner Vorfall wird die Diskussion garantiert wieder angeheizt. :roll: Aber das ist genau so ein Fall wie ich ihn in meinem obigen Post beschrieben habe. Null-Perspektive-Stimmung, schwänzt bereits die Hauptschule um womöglich vorm Rechner abzuhängen, Isolation vom Rest seiner Familie. Der hat alles in sich reingefressen und irgendwann hats geknallt...
Nur, wie soll man sowas erkennen wenn sich der Junge nach aussen hin nichts anmerken läßt ?
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Harold_Smith schrieb:
Was meinst du damit ? Sicher ist das eine Vorstellung. Ich war noch nie in dieser Situation. Genau wie midget war ich noch nicht mal an einer Schlägerei beteiligt. Aber würdest du dich etwa nicht mit allen Mitteln verteidigen wenn dir wer nach dem Leben trachtet ?
Im Grundsatz ist jeder Mensch in der Lage, jemanden zu töten - es ist nur eine Frage der Schwelle, die übertreten wird. Des Punktes, der erreicht sein muss, an dem jemand austickt.
Das Verhalten in der Gruppe ist anders. Menschen sind nicht generell in der Lage, sich sofort zu verteidigen, sage ich. Und wenn du noch nie Situationen erlebt hast, in denen du geschlagen wurdest, mit der Waffe bedroht wurdest - dann kennst du nicht das Gefühl, wenn dir die Knie schlottern, du dich fragst, was die von dir wollen oder du an unsinniges Zeugs, wie das Abendessen denkst.
Sich unmittelbar zu verteidigen, die Lage cool zu bewerten, die erste Schlagkombination im Kopf bereit gelegt zu haben im Angesicht der Bedrohung - das traue ich nur jenen zu, die geübt oder trainiert sind. In diesem Fall konnte er 28 Personen attackieren. Er wurde meiner Meinung nach nicht schon früher gestoppt, weil die Menschen nicht mit der Situation umzugehen wussten.

Harold_Smith schrieb:
Prima, nach dem Berliner Vorfall wird die Diskussion garantiert wieder angeheizt. (...) Der hat alles in sich reingefressen und irgendwann hats geknallt... Nur, wie soll man sowas erkennen wenn sich der Junge nach aussen hin nichts anmerken läßt ?
Wie ich aus den Nachrichten vernommen habe, war er kein unbeschriebenes Blatt. Die Folgen seiner Aktion sind dabei auch bitter: Das Erste Opfer ist AIDS-krank. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, doch es wäre möglich, dass das nächste Opfer durch den Messerstich infiziert wurde.
Komisch ist nur, dass das nicht dem typischen Szenario eines Killerspiels entspricht - so gesehen bin ich auch gespannt auf die Bewertung der Situation.

Gruß
Holo
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Der absurde Streit um das harmlose Sex-Spielchen im Computerspielhit "Grand Theft Auto: San Andreas" ist nun zu einem Ende gekommen. In einer Pressemitteilung verkündete die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) die Beilegung: Die Spiele-Entwickler Rockstar Games und Take-Two müssen in Zukunft auf der Verpackung ihrer Spiele prominent auf Features im Spiel hinweisen, die zu einer gewissen Alterseinstufung geführt haben. Zusätzlich müssen die Firmen gewährleisten, dass einer Prüfkommission, die die Alterseinstufung vorzunehmen hat, auch alle Teile des Spiels zugänglich oder ersichtlich sind. Jeder Fehler kostet Rockstar Games und Take-Two mit 11.000 Dollar.

Im erfolgreichen Spiel "Grand Theft Auto: San Andreas" konnten Spieler eine Szene freischalten, die den höchst harmlos simulierten Sex zweier bekleideter Polygon-Figuren zeigte. Diese Szene war aber nur zugänglich, wenn man sich über ein Hilfsprogramm aus dem Internet quasi gewaltsam Zugang zum Spiel-Code verschaffte. Trotzdem fühlte sich das amerikanische Electronic Software Rating Board (ESRB) an der Nase herumgeführt und stufte das Spiel nachträglich von "geeignet ab 17" auf "nur für Erwachsene" herauf. Viele große Firmenketten nahmen es daraufhin aus den Verkaufsregalen.
http://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,420520,00.html

Für Aufsehen aber auch Erheiterung sorgte im Juli 2005 eine „Hot Coffee“ genannte Mod für GTA: San Andreas. „Hot Coffee“ schaltet ein interaktives Sex-Minispiel frei, das offenbar bereits im Quellcode des Original-Programmes enthalten war. Dafür spricht die Tatsache, dass dieses Minispiel unter Zuhilfenahme eines Cheat-Systemes auch auf der PlayStation 2 zugänglich gemacht werden kann. Aufgrund dieser Mod wurde das Spiel in den USA bereits von der Altersempfehlung „Mature“ („ab 17“) auf „Adults Only“ angehoben („ab 18“). Die Wirkung dieser Einstufung kann man mit den Folgen einer Indizierung in Deutschland gleichsetzen, da sich alle großen amerikanischen Handelskettten weigern, ein als „AO“ eingestuftes Spiel zum Verkauf anzubieten, weil diese Einstufung normalerweise nur für Spiele mit Porno-fokussierten Inhalten verwendet wird. Die USA gelten bei der Begutachtung von Videospielen als sehr empfindlich bei sexuellen Darstellungen, während Gewaltdarstellungen in Spielen oft nur geringes Aufsehen erregen. In Australien wurde das Spiel kurze Zeit später ganz verboten. Es war vorher als „MA 15+“ („ab 15“) eingestuft worden. In Deutschland blieb die Einstufung (USK 16) unverändert, da hier bereits eine Cutversion gegenüber der US Version angeboten wurde.

Rockstar Games begannen kurz nach der Entscheidung mit der Umprogrammierung des Spieles. Die US-amerikanischen Handelsketten nahmen die alte Version aus den Regalen und wollen nur noch die neue Version anbieten. Am 9. August 2005 erschien der Patch für die PC-Version, der nur die Aufgabe hat, die „Hot Coffee“-Mod zu deaktivieren und den entsprechenden Programmcode komplett aus dem Spiel zu entfernen (nur von der Festplatte) [3]
http://de.wikipedia.org/wiki/Grand_Theft_Auto#Problematik

Da fehlen mir die passenden Worte...
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Am 9. August 2005 erschien der Patch für die PC-Version, der nur die Aufgabe hat, die „Hot Coffee“-Mod zu deaktivieren und den entsprechenden Programmcode komplett aus dem Spiel zu entfernen (nur von der Festplatte)
Ich nehme mal an unter diesen Umständen dürfte der Patch wohl nicht allzugrosse Verbreitung gefunden haben.
Wobei: Man könnte T-Shirts drucken lassen mit dem Aufdruck: "I applied the Hot Coffee Patch!". Möglicherweise wäre das ein Schlager unter christlich-fundamentalistischen Nerds. :lol:
 

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