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Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

kommunismus kann nicht funktionieren weil der mensch dahinter steckt, mit all seinen fehlern

langsam bekomme ich auch den eindruck als funktioniert die demokratie auch nur künstlich und in lüge


die gerechte staatsform muß wohl noch erfunden werden
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

kommunismus kann nicht funktionieren weil der mensch dahinter steckt, mit all seinen fehlern

langsam bekomme ich auch den eindruck als funktioniert die demokratie auch nur künstlich und in lüge


die gerechte staatsform muß wohl noch erfunden werden

Nun ja!
Wenn du die Demokratie als eine "Funktion" ansiehst...

Aber Demokratie sollte eine eigentlich mehr als eine Funktion sein.
Sie sollte eine Lebenshaltung sein so wie Freiheit oder Frieden.
Wieso gehen wir in die Luft wenn es um unsere Freiheit oder den Frieden geht?
Also ist Demokratie die einzige Art und Weise der Menschheit miteinander leben zu können.


P.S.: Natürlich spreche ich von eine Demokratie die die ganze Erde umfasst...nicht nur vereinzelte Länder.
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

ich sehe sie als staatsform an

mit ihren funktionen

wie den kommunismus auch
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Kommunismus als Ideal (?) sollte vielleicht als "Assoziation freier Menschen", als "Assoziation freier Produzenten" in Verbindung mit einem "ABSTERBENDEN Staat" gedeutet werden.
so bei Marx sehr verknappt zu lesen.

Aber Demokratie sollte eine eigentlich mehr als eine Funktion sein.
Sie sollte eine Lebenshaltung sein so wie Freiheit oder Frieden.
(Zitat von KTRT)

Hier volle Zustimmung. Gesellschaftliche Teilhabe aller setzt Marx auch im Kommunismus auch irgendwie als selbstverstaendlich voraus, ohne Berufspolitiker.
Zu idealistisch? - Ich meine, ja.

Wie heisst es schon bei Erich Weinert "Der Postbeamte Emil Pelle hat eine Laubenlandparzelle." zum apolitischen Kleinbuerger.
Unsere Demokratie kommt ohne Berufspolitiker gar nicht aus, dass heisst dann parlamentarische Demokratie.
Kein optimaler, aber ein realistischer Ansatz.
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Schauen wir uns mal die parlamentarische Demokratie aus der Nähe an.

~620 Abgeordnete stimmen über ein Gesetz nach.
~620 Abgeordnete streiten um diesen Gesetzentwurf.
Lobbys, Ideale, Machtgier, Parteidoktrinen, persönlicher Gewinn, Neid, Gier...werden eingebracht...natürlich politisch korrekt und ohne Ausschweifungen!

Wer Gewinnt am Ende? Meistens die Partei (Koalition) die eine Mehrheit im Bundestag hat!

Wenn wir jetzt das Parlament vergrößern...Volksbegehren...was passiert da?

~40-50 Mio. Menschen streiten um ein Gesetz.
~40-50 Mio. entscheiden über dieses Gesetz.
Lobbys, Ideale, Machtgier,Gesellschaftsdoktrinen, persönlicher Gewinn, Neid, Gier...werden eingebracht...nicht immer politisch korrekt...aber selten mit Ausschweifungen.

Wer gewinnt am Ende? Meistens die Mehrheit (wenn nicht immer).

Wo ist da der Unterschied?
 

Alo

Geheimer Meister
11. April 2011
498
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Kommunismus als Ideal (?) sollte vielleicht als "Assoziation freier Menschen", als "Assoziation freier Produzenten" in Verbindung mit einem "ABSTERBENDEN Staat" gedeutet werden.
so bei Marx sehr verknappt zu lesen.

(Zitat von KTRT)

Hier volle Zustimmung. Gesellschaftliche Teilhabe aller setzt Marx auch im Kommunismus auch irgendwie als selbstverstaendlich voraus, ohne Berufspolitiker.
Zu idealistisch? - Ich meine, ja.

Wie heisst es schon bei Erich Weinert "Der Postbeamte Emil Pelle hat eine Laubenlandparzelle." zum apolitischen Kleinbuerger.
Unsere Demokratie kommt ohne Berufspolitiker gar nicht aus, dass heisst dann parlamentarische Demokratie.
Kein optimaler, aber ein realistischer Ansatz.

Nee, das hast du falsch verstanden.
Der Sozialismus ist der Zustand in dem der Staat zu Gunsten des absoluten Idealzustandes,
dem Kommunismus, in dem es keine Klassen mehr gibt, abstirbt.

Heutzutage wird der Kommunismus aber als Alternativbegriff für den Realsozialismus benutzt was oft zu Missverständnissen führt.
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Der Sozialismus strebt nach ein "Idealzustand"...was der Kommunismus ist?
Und der Kapitalismus nicht? Warum nicht?
Jedes System strebt nach ein Idealzustand...Natur-bedingt. Nur ist dieser oft zu schwierig oder einfach Un-machbar!
Der Sozialismus ist eher eine Heirat von Kommunismus und Kapitalismus wo nur die "Guten" Eigenschaften der jeweilige Systeme angenommen (Idealisiert)werden.
Und der scheitert immer wieder weil der Klassenerhalt eine zu sehr festgesetzte Bedingung des Kapitalismus ist.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

@Alo, kein Widerspruch, Sozialismus als Vorstufe mit einem absterbenden Staat, Kommunismus als Endstufe mit einem abgestorbenen Staat..

Der Prozess des Absterbens selber, ist interessant und schwer zu begreifen. Die allmaehliche Ruecknahme von Staatsfunktionen. Geht das ueberhaupt? Was sind diese Funktionen?

Sicherlich ist eine Dezentralisierung auf niedrigere Ebene (Laender,Kommunen) moeglich, doch elementare Funktionen wie Recht (einschliesslich Institutionen wie Polizei, Gerichte und Gefaengnisse), Bildung (Schulen) bleiben.
Leider auch bei Marx die zentrale Wirtschaftsbehoerde mit all ihren planwirtschaftlichen Ueberwucherungen.

@KTGR Goethe: "Wer immer strebend sich bemueht.Den koennen wir erloesen."
Was meinst du mit Streben, das theoretische Ideal (im Kapitalismus etwa im Freiheitsbegriff zu sehen), im Gegensatz dazu: Dass die Freiheit der Maechtigen, der Intellegenten, der Wohlsituierten/Reichen eben zur Unfreiheit der weniger Maechtigen, weniger Intelligenten, der Armen fuehren kann. Gerade im Wirtschaftsleben. (Einige Sperren gibt es ja dagegen vom Gesetzgeber wie das Monopolverbot.)
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

@KTGR Goethe: "Wer immer strebend sich bemueht.Den koennen wir erloesen."
Was meinst du mit Streben, das theoretische Ideal (im Kapitalismus etwa im Freiheitsbegriff zu sehen), im Gegensatz dazu: Dass die Freiheit der Maechtigen, der Intellegenten, der Wohlsituierten/Reichen eben zur Unfreiheit der weniger Maechtigen, weniger Intelligenten, der Armen fuehren kann. Gerade im Wirtschaftsleben. (Einige Sperren gibt es ja dagegen vom Gesetzgeber wie das Monopolverbot.)

Wenn jemand über ein Idealfall berichtet...und dieser bis heute nicht erreicht worden ist...dann strebt man eben danach...oder?
Jedes System (ob Natur oder technisch oder Idealistisch) hat ein Ziel.
Ob dieses Ziel gut oder schlecht ist ist nicht unser Streitpunkt...nicht hier!
Aber betrachtet man Kommunismus oder Kapitalismus oder Sozialismus so fällt auf das es keine vollkommen von einander getrennte Systeme sind.
Nur die Schwerpunkte sind anders...der Kern (Freiheit, Frieden, Sicherheit) haben alle gemeinsam....oder?
Also schließe ich daraus das alle nach ihren Idealen Werten streben..jeder auf seine Art und Weise.
 

Alo

Geheimer Meister
11. April 2011
498
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Der Sozialismus strebt nach ein "Idealzustand"...was der Kommunismus ist?
Und der Kapitalismus nicht? Warum nicht?
Jedes System strebt nach ein Idealzustand...Natur-bedingt. Nur ist dieser oft zu schwierig oder einfach Un-machbar!
Der Sozialismus ist eher eine Heirat von Kommunismus und Kapitalismus wo nur die "Guten" Eigenschaften der jeweilige Systeme angenommen (Idealisiert)werden.
Und der scheitert immer wieder weil der Klassenerhalt eine zu sehr festgesetzte Bedingung des Kapitalismus ist.
Da stellst du interessante Fragen, wenn es dich wirklich interessiert kannst du dir ja mal eine Zusammenfassung zu Marx' Buch "Das Kapital" besorgen bzw. lesen.
Ist immer noch die beste und umfangreichste Kapitalismuskritik die es gibt. Bis heute.

Das der Kapitalismus ein System ist das nach Idealen strebt ist in meinen Augen unsinnig, er ergab sich einfach, er war nie "geplant" um bestimmte Ideale umzusetzen.
Der Kapitalismus wurde bloß später als Ideologie instrumentalisiert.
Nach einem "Idealzustand", in dem alle Menschen gleich sind, strebt er nicht. Der Kapitalismus ist ein System das bewusst den Fokus auf Ungleichheit setzt,
was manche Leute begrüßenswert finden da sie einer Gleichstellung aller Menschen entweder utopisch oder ungerecht finden.

@Alo, kein Widerspruch, Sozialismus als Vorstufe mit einem absterbenden Staat, Kommunismus als Endstufe mit einem abgestorbenen Staat.

Der Prozess des Absterbens selber, ist interessant und schwer zu begreifen. Die allmaehliche Ruecknahme von Staatsfunktionen. Geht das ueberhaupt? Was sind diese Funktionen?

Sicherlich ist eine Dezentralisierung auf niedrigere Ebene (Laender,Kommunen) moeglich, doch elementare Funktionen wie Recht (einschliesslich Institutionen wie Polizei, Gerichte und Gefaengnisse), Bildung (Schulen) bleiben.
Leider auch bei Marx die zentrale Wirtschaftsbehoerde mit all ihren planwirtschaftlichen Ueberwucherungen.
Marx hat soweit ich weiß nie eine ganz konrkete Wirtschaftsform propagiert, auch keine Zentralwirtschaft.
Er legte den Fokus mehr auf Kritik, und das sit auch das eigentlich wichtige Erbe Marx'.

Naja, Kommunismus ist in Prinzip fast gleich zu setzen mit Anarchie und diese geht davon aus das der Mensch so über sich hinaus "wächst" das er keine Institutionen braucht,
sondern von sich aus den friedlichen Dialog mit anderen sucht.

Ob das machbar ist ist eine andere Frage, ein "Sozialismus" der jedoch nach dieser Utopie strebt ist jedoch durchaus umsetzbar in meinen Augen.
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Da stellst du interessante Fragen, wenn es dich wirklich interessiert kannst du dir ja mal eine Zusammenfassung zu (a)Marx' Buch "Das Kapital" besorgen bzw. lesen.
Ist immer noch die beste und umfangreichste Kapitalismuskritik die es gibt. Bis heute.

(b)Das der Kapitalismus ein System ist das nach Idealen strebt ist in meinen Augen unsinnig, er ergab sich einfach, er war nie "geplant" um bestimmte Ideale umzusetzen.
Der Kapitalismus wurde bloß später als Ideologie instrumentalisiert.
Nach einem "Idealzustand", in dem alle Menschen gleich sind, strebt er nicht.(c)Der Kapitalismus ist ein System das bewusst den Fokus auf Ungleichheit setzt,
was manche Leute begrüßenswert finden da sie einer Gleichstellung aller Menschen entweder utopisch oder ungerecht finden.

Zu (a): Ich will nicht "Das Kapital" lesen weil...nun ja, sagen wir mal...ich stehe nicht auf ihn!
Zu (b): Warum gehst du davon aus das es um Gut oder Böse geht? So etwas gibt es nicht...
...alles was der Kapitalismus macht ist der Versuch sich zu erhalten...machen alle Systeme.
Und wenn du eines Tages 500.000.000 Mio. auf der Bank hast wirst du auch anders denken!
Zu (c): Ich würde sagen mehr auf "freie Wirtschaft" wo der stärkste überlebt...sagt dir das etwas?
Dies kann im Rahmen von Milliarden aber auch in die Tausende von Euros/Dollar/Yen passieren.
Kapitalismus tötet (wirtschaftlich gesehen) nicht er gibt dir nur die Waffen...was du damit machst ist deine Sache!
 

Alo

Geheimer Meister
11. April 2011
498
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Zu (a): Ich will nicht "Das Kapital" lesen weil...nun ja, sagen wir mal...ich stehe nicht auf ihn!
Zu (b): Warum gehst du davon aus das es um Gut oder Böse geht? So etwas gibt es nicht...
...alles was der Kapitalismus macht ist der Versuch sich zu erhalten...machen alle Systeme.
Und wenn du eines Tages 500.000.000 Mio. auf der Bank hast wirst du auch anders denken!
Zu (c): Ich würde sagen mehr auf "freie Wirtschaft" wo der stärkste überlebt...sagt dir das etwas?
Dies kann im Rahmen von Milliarden aber auch in die Tausende von Euros/Dollar/Yen passieren.
Kapitalismus tötet (wirtschaftlich gesehen) nicht er gibt dir nur die Waffen...was du damit machst ist deine Sache!

a) Wenn du dich nciht mit Kapitalismuskritik auseinandersetzen willst ist das deine Sache,
dann musst du aber auch nicht mit mir darüber diskutieren.

b) Was? Ich hab nie "gut" oder "böse" in den Mund genommen sondern das Wort "Ideale".
Kapitalismus ist nie aus Idealen hervor gegangen,
jedoch wurde mit dem Aufkommen der neoliberalen Ideologie durchaus bestimmte Ideale mit ihm assoziiert, das würde noch stimmen.
Überhaupt... Wenn ich Ideale sage müssen diese nicht zwingend "gut" sein.

c) Du kommst völlig vom Thema ab.
Fakt ist das der Kapitalismus zwangsläufig Ungleichheit hervor ruft, was auch durchaus beabsichtigt ist.
Wie ein Wirtschaftssystem töten kann würde mich auch mal interessieren, denn auch das habe ich nie behauptet.
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

a) Wenn du dich nciht mit Kapitalismuskritik auseinandersetzen willst ist das deine Sache,
dann musst du aber auch nicht mit mir darüber diskutieren.

b) Was? Ich hab nie "gut" oder "böse" in den Mund genommen sondern das Wort "Ideale".
Kapitalismus ist nie aus Idealen hervor gegangen,
jedoch wurde mit dem Aufkommen der neoliberalen Ideologie durchaus bestimmte Ideale mit ihm assoziiert, das würde noch stimmen.
Überhaupt... Wenn ich Ideale sage müssen diese nicht zwingend "gut" sein.

c) Du kommst völlig vom Thema ab.
Fakt ist das der Kapitalismus zwangsläufig Ungleichheit hervor ruft, was auch durchaus beabsichtigt ist.
Wie ein Wirtschaftssystem töten kann würde mich auch mal interessieren, denn auch das habe ich nie behauptet.

Zu (a): Ich dachte wir sprechen über Kommunismus...und nicht über Kapitalismus?
Abgesehen davon ist Kritik an Kapitalismus (aus Kommunistischer Sicht) so wie wenn ich dir sage nimm den Bus und du antwortest...wieso den Bus? Ich lasse mich beamen. Das eine ist Realität das andere Fiktion...verstehst du?

Zu (b): Ich entnahm aus deine Worte "...Der Kapitalismus ist ein System das bewusst den Fokus auf Ungleichheit setzt," etwas Negatives...deshalb die Bemerkung über "Gut und Böse". Ein Dieb hat strebt auch nach ein Ideal...nie erwischt werden zu können, ein Mörder auch aber auch ein Kapitalist strebt nach dem Ideal soviel Geld zu schaffen wie er kann (zumindest) ohne dabei in Bedrängnis zu geraten (Gesetzlich, Gesellschaftlich, Antagonistisch).

Zu (c): Früher tötete man seine Gegner mit Waffen...heute kann man das mit Geld oder Macht...bzw. wenn man diese aus seinen Gegner entzieht.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Alo schrieb:
Fakt ist das der Kapitalismus zwangsläufig Ungleichheit hervor ruft, was auch durchaus beabsichtigt ist.
Kapitalismus bringt automatisch Ungleichheit hervor, weshalb Marx auch gegen den Liberalismus polemisiert hat: Gleichheit fuer die Ungleichen ist Ungleichheit.

Ich schreibe automatisch, dahinter steckt keine Absicht. Die "Starken" in der Wirtschaft setzen sich durch, quasi ein Naturgesetz.
Es gibt eine Misching von Ein-Mann-Betrieben (Kiosken) bis hin zum Grosskonzern.

Trotzdem: Der Liberalismus (nicht der Neoliberalismus, der das Primat auf die Wirtschaft legt) propagiert die Gleichheit des Menschen, er setzt auf Individualitaet.
Die Freiheit des Dritten Standes, die Universalitaet der Menschenrechte (18.Jahrhundert), der Parlamentarismus alles sind liberale Ideen, was sich dann im 19. Jahrhundert als "Liberalismus" verfestigte.
Leider krank der Liberalismus an dem Gegensatz zwischen "Menschenrechts"-Liberalen (Freiheit fuer den Einzelen) und den Wirtschaftsliberalen (freies Spiel der Kraefte, was dann Ungleichheit produziert.)
 

Alo

Geheimer Meister
11. April 2011
498
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Zu (a): Ich dachte wir sprechen über Kommunismus...und nicht über Kapitalismus?
Abgesehen davon ist Kritik an Kapitalismus (aus Kommunistischer Sicht) so wie wenn ich dir sage nimm den Bus und du antwortest...wieso den Bus? Ich lasse mich beamen. Das eine ist Realität das andere Fiktion...verstehst du?

Zu (b): Ich entnahm aus deine Worte "...Der Kapitalismus ist ein System das bewusst den Fokus auf Ungleichheit setzt," etwas Negatives...deshalb die Bemerkung über "Gut und Böse". Ein Dieb hat strebt auch nach ein Ideal...nie erwischt werden zu können, ein Mörder auch aber auch ein Kapitalist strebt nach dem Ideal soviel Geld zu schaffen wie er kann (zumindest) ohne dabei in Bedrängnis zu geraten (Gesetzlich, Gesellschaftlich, Antagonistisch).

Zu (c): Früher tötete man seine Gegner mit Waffen...heute kann man das mit Geld oder Macht...bzw. wenn man diese aus seinen Gegner entzieht.
a) Du willst die Alternativen zum ungezügelten Kapitalismus mit Beamen vergleichen?
Nein, wir sprechen allgemein, über Kapitalismus und seine Alternativen.
Den Threadtitel hab ich nicht gewählt, er sit auch etwas...irreführend.

b) Nö, manche Leute finden Ungleichheit doch auch gerecht und in gewissen Maßen mag das auch durchaus sein.
"Gut" und "böse" das sind zwei völlig irreführende Begriffe, was der eine als "böse" sieht ist für den anderen etwas "Gutes".

c) Und weiter?

Kapitalismus bringt automatisch Ungleichheit hervor, weshalb Marx auch gegen den Liberalismus polemisiert hat: Gleichheit fuer die Ungleichen ist Ungleichheit.

Ich schreibe automatisch, dahinter steckt keine Absicht. Die "Starken" in der Wirtschaft setzen sich durch, quasi ein Naturgesetz.
Es gibt eine Misching von Ein-Mann-Betrieben (Kiosken) bis hin zum Grosskonzern.

Trotzdem: Der Liberalismus (nicht der Neoliberalismus, der das Primat auf die Wirtschaft legt) propagiert die Gleichheit des Menschen, er setzt auf Individualitaet.
Die Freiheit des Dritten Standes, die Universalitaet der Menschenrechte (18.Jahrhundert), der Parlamentarismus alles sind liberale Ideen, was sich dann im 19. Jahrhundert als "Liberalismus" verfestigte.
Leider krank der Liberalismus an dem Gegensatz zwischen "Menschenrechts"-Liberalen (Freiheit fuer den Einzelen) und den Wirtschaftsliberalen (freies Spiel der Kraefte, was dann Ungleichheit produziert.)
Naja, ob man Menschenrechte u.ä. als liberale Ideen bezeichnen sollte, Auslegungssache.
Übrigens war Marx dem Liberalismus nicht abgeneigt, sagt dir sein Brief an Lincoln etwas?

Ungezügelter Liberalismus ist etwas das sich selbst abschafft, das hast du richtig erkannt.
Ein volkommen freier Markt führt zu einem unfreien Markt.

Übrigens war es nie mein Anliegen Liberalismus zu verdammen.
Ich sehe mich selber als linksliberal.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Ich bitte auf die Frage zurückzukommen, wie eine Nicht-Marktwirtschaft eventuell doch funktionieren könnte...

Obwohl ich zugeben muß, daß ich da auch lieber nichts ins Detail gehen würde, wenn ich dafür sprechen müßte.

Jäger, Mod
 

KTGR

Erhabener auserwählter Ritter
2. März 2011
1.113
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Ich bitte auf die Frage zurückzukommen, wie eine Nicht-Marktwirtschaft eventuell doch funktionieren könnte...
Jäger, Mod


Wer sagt denn das im Kommunismus keine Marktwirtschaft existiert?...oder existieren kann.
Die Marktwirtschaft ist viel älter als Kapitalismus und Kommunismus. Sie entstand als der Mensch etwas haben wollte was sein Nachbar hatte.
Durch tauschen und an den Preis handeln...entstand der erste Kapitalismus der zugegeben damals sehr einfach und unkompliziert war.
Die meisten spätere Ergänzungen sind nur entstanden weil es verschiedene Länder (Gesetze, Ethik) und Ansichten gibt was der Kapitalismus ist.

Meine Meinung nach ist der Kommunismus nur eine sehr "feine" Art des Kapitalismus...
Unterschiede gibt es nur im interaktiven Teil zwischen Produkt und Verbraucher.
D.h. Die Art wie Produkte "verteilt" werden (sei es Bildung, Macht, Reichtum, Essen, Kleidung...) ist "gerechter" bzw. wird gerechter berechnet.
Da ist man ohne (angeblich) ohne Klassen (Stufen, Levels) näher an das Verteilen (regieren) dieser Produkte.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Wie möchtest du im Kommunismus die Sache mit der Verteilung der Produktionsmittel klären? Alles Staatsbetriebe mit Einheitslohn? Einheitslohn ist schon wieder nicht Marktwirtschaftlich.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Die Planwirtschaft im Staatssozialismus ist grandios gescheitert.
Ich glaube die ganze Verteilung der produzierten Gueter, die Distribution, klappt nur von "unten", nicht durch staatliche Kontrolle, es gibt zu viele Gueter, zu viele Wuensche der Leute, alles ist zu komplex.

Die Zement- oder die Stahlproduktion (homogene Gueter) waren im Staatssozialismus noch beherrschbar, aber schon die Konsumgueterproduktion nicht. Es gab ja wohl so eine beruehmte Quote von 5 oder 10 % fuer Konsumgueter, die jeder Betrieb zu erfuellen hatte. Grosskombinate, die fuer die Industrie produzierten (Investitionsgueter)
mussten z.B. auch Gartenhaken produzieren.
Von oben wurde bestimmt: der Trabi reichte fuer den DDR Buerger, damit wurde die Automobilentwicklung praktisch abgewuergt. Andererseits, anderseits wurde die Mikrochipproduktion trotz Unrentabilitaet ab Mitte der 80iger Jahre vorangetrieben. Eigentlich verspaetet.
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Erstaunlich, gerade die Revolution im Bereich Informationsverarbeitung hat massgeblich mit zum Scheitern des staatsozialistischen Modells gefuehrt.
Im Westen gleich einer neuen industriellen Revolution , im Osten weitgehend verpufft.
Haette es anders kommen koennen? Auch kapitalistische Konzerne muessen ja planen. Und flexibel reagieren: ihre Lagerkosten klein halten, ihre Produktion an die Kundenwuensche anpassen, in Farbe und Form. Alles passiert mit PC.
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Ein unerwuenschtes Nebenresultat der Marktwirtschaft: Die Preise schwanken nach Angebot und Nachfrage. Die periodischen Ueberproduktionskrisen bleiben immer, die dann in der Krise vernichtet werden, mit vernichteten Existenzen. Das passt nicht zum Kommunismus.
Andererseits der Markt korrigiert Fehlentscheidungen relativ schnell. Das war im Staatssozialismus nicht der Fall, mal etwas platt: Die Karre wurde jahrzehtnelang immer weiter gegen die Wand gefahren, weil man z.B.Grundnahrungsmittel mit 50 Milliarden Mark gestuetzt hat, andererseits fehlte das Geld in der Wirtschaft, selbst fuer die Instandsetzung und Erneuerung alter Anlagen. Die Bauern verfuetterten frische Brote an die Schweine, weil billig.
______
Das Volkseigentum war im Staatssozialismus ein Abstraktum, nur ein abstrakter Bezug zum Eigentum, z.T. schlechte Arbeitsmoral (lange Pausen).
Ein realer Eigentumsbezug klappt eigentlich nur in kleinen Einheiten, Genossenschaften.

Aber in Grossbetrieben? Hier hat Lenin einmal sinngemaess gesagt , dass die kapitalistische Aktiengesellschaft schon der halbe Wege zur Vergesellschaftung der Produktion darstellt (die AG funktioniert, durch Aktienemissionen ist de Finanzierung des Unternehmens gesichert, es gibt einen Eigentumsbezug, wenn auch der Kleinanleger i.R. seine Aktiengewinn im Kopf hat. Aber er kann zur Generalversammlung, dort abstimmen, seine abligatorsche "Bockwurst" essen.)

Als Organisationsmodell einer kuenftigen sozialistischen Wirtschaftsorganismus sah Lenin die deutsche Post des deutschen Kaiserrreiches. Straff organisiert und effizient. Na ja, ein jeder ist im Denken seiner Zeit behaftet.

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@Alo Marx als Liberaler. Das ist wohl eher der fruehe Marx.Ist er seinen Wurzeln im Alter treu geblieben?
Den Brief an Lincoln kenne ich nicht.
 

Alo

Geheimer Meister
11. April 2011
498
AW: Kommunismus - wie könnte er doch funktionieren?

Ich hab doch schon erklärt was der Unterschied zwischen Kommunismus, Sozialismus, demokratischen Sozialismus und Realsozialismus ist.
Wenn ihr mir einfach unterstellt ich plädiere für eine Planwirtschaft habt ihr eindeutig meine Posts im Thread gar nicht gelesen.

Zu dem West/ost-Vergleich:
Ich bin zwar kein Ostalgiker, aber muss schon fairerweise sagen das die BRD mit dem Marshallplan große Startvorteile hatte
im Osten hingegen haben die Sowjets alle Anlagen und Maschienen als Reperationszahlungen in die SU geschickt.
 
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