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Kurioses aus aller Welt

Zerch

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.055
Ich kann auch nicht stricken, aber ich habe mir vorgestellt, daß die Noppen zum Befestigen und Spannen des Wollfadens sind, und das Loch um besser mit der Nadel beizukommen, ...aber hab keine Ahnung.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
22.040
40000 dieser Steinvasen sind nun nicht gerade wenig - auf jeden Fall viel zu viel für wirkliche Exklusivität. Vielleicht so etwas wie das Bronzezeitliche Pendant zur Rolex oder so. Ich habe ein bisschen in den verlinkten pdfs gestöbert und dabei ist mir eines aufgefallen:

Ich will ja wirklich niemanden ärgern, aber … zum Beispiel in dieser Tabelle:

Anhang anzeigen 2081
aus: https://www.academia.edu/38814296/_...gyptian_Interconnections_21_March_2019_p_5_19

Hier lautet die Spaltenüberschrift „Stone Vase Example“ und in der Spalte „Primary Material“ ist dann alles mögliche, meist „Ceramic“ aufgezählt. Huch! Könnte das „Stone“ nicht auch ganz einfach für „Steingut“ stehen?

Das würde den Teilen allerdings den Nimbus des Unerklärlichen nehmen. Jedenfalls sind bei weitem nicht alle dieser 40000 Vasen aus geologischem Stein. Es wäre vielleicht sinnvoll, mal eine Bestandsaufnahme zu machen, wie viele bzw welche dieser Stücke denn wirklich daraus gemacht sind …
Leider Fußnote 4 im verlinkten Artikel:


"J. Harrel, M. Brown, M.S. Masoud, JEA 86, 2000, 33-42; the most frequently used materials are alabaster (calcite), limestone, schist (slate/ greywacke), basalt, diorite, porphyry, marble, volcanic ash, then crystal, breccia, serpentine, syenite, dolomite, granite, quartz and further rarer ones (cf. El-Khouli, op. cit., 793-796; 844ff.)"
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.409
Ist der nach innen ragende, filigrane Rand, nicht viel interessanter als die fünfeckige Grundform? -Wie soll der Stein bearbeitet worden sein ohne zu brechen? -Oder war das mal in plastischem Zustand - ein Geopolymer?

Hm. Man sieht bei beiden Schalen, dass sie in der Mitte exakt runde und zentrische Vertiefungen haben. So etwas ist stehend-freihändig kaum hinzubekommen, ergibt sich aber praktisch von selbst, wenn das Werkstück bei der Anfertigung rotiert.

Bei Ton oder ähnlichen Werkstoffen wäre das eine Töpferscheibe, bei bereits harten Werkstoffen eine Dreh- bzw. Drechselbank. Darauf lassen sich auch Innenkonturen fertigen und bei der späteren Bearbeitung dann frei legen. Dabei würde die innere Nut unter den nach innen ragenden Rändern natürlich umlaufend überall die gleiche Kontur bekommen. Ich kann auf den Fotos nicht erkennen, ob das tatsächlich der Fall ist, es sieht aber auch eigentlich nicht so aus.

Nachdem der wilde Jäger ja auch Naturstein in einer Liste verwendeter Werkstoffe gefunden hat, wäre es vielleicht einmal sinnvoll, gezielt nach dem Material dieser beiden Schalen zu suchen. Auch in der Bronzezeit werden die Handwerker schon gewusst haben, was sie womit am besten herstellen können. Und so ein Schälchen aus dem Vollen zu fertigen ist einfach suboptimal, selbst, wenn es eine Technologie gegeben hätte, die es ermöglicht hätte. Einfach und auch, weil man dabei viel zu viel von einem schönen, seltenen und auch teueren Stein einfach wegwirft, immer mit dem Risiko, dass einem kurz vor Schluss das Ding wegen irgend einer Inhomogenität zerbricht.

Aber das ist ja das Schöne am Spekulieren: Man kann sich auch irren …
 

Zerch

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.055
Hm. Man sieht bei beiden Schalen, dass sie in der Mitte exakt runde und zentrische Vertiefungen haben. So etwas ist stehend-freihändig kaum hinzubekommen, ergibt sich aber praktisch von selbst, wenn das Werkstück bei der Anfertigung rotiert.
Man nimmt bereits an, daß diese Gefäße auf einer Art Drehbank erstellt worden sein mussten.

Die Schale mit dem eingebuchteten, nach innen ragenden Rand, besteht anscheinend aus Diorit.
6_19784-diorite.jpg

 

Giacomo_S

Ritter-Kommandeur des Tempels
13. August 2003
4.440
Auch in der Bronzezeit werden die Handwerker schon gewusst haben, was sie womit am besten herstellen können.

Einen Handwerker soll man nicht unterschätzen, bin ja selbst einer (auch wenn mein Beruf nicht zu den Handwerkern gezählt wird, sondern zu den freien Künsten. Ich selbst sehe mich allerdings als einer).
Für die echten Meisterstücke braucht es dann Jahre der Übung und Praxis, und es gibt Zeitgenossen, die erlernen es vllt. nie ("Grobmotoriker"). Arbeiten dann Handwerker zusammen in einem guten Team, in dem die Chemie (die Kooperation, die Kommunikation, der gegenseitige Respekt) stimmt - dann findet schließlich ein jeder seinen Platz: Eine Manufaktur, wenn man so will.

Gut vorstellbar ist - sich im Grunde von selbst ergebend - dass bereits die alten Ägypter handwerklich arbeitsteilig gearbeitet haben. Da gibt es eben einen "Feinschliff-Künstler" der das filigrane Zeug hinbekommt, möglw. einer der Älteren. Vllt. kann er aber nicht mehr schwer heben, und das machen dann diese "Riesen", und die hauen ihm die Klötze grob vor ("Grobmotoriker"). Zwischendrin reden die zwei ("gib mir nicht den Kram mit Rissen oder diesem Muster, das funzt nicht"), und dann läuft das einfach.

Ein nicht zu unterschätzender Nachteil vergangener Zeiten dürfte allerdings die Nichtexistenz der Brille gewesen sein. Als junger Mann hatte ich (lt. Augenarzt) überdurchschnittlich gute Augen und brauchte nie eine Brille, um etwa ab dem 45. Lebensjahr doch eine Lesebrille zu benötigen. Dabei blieb es, und obwohl ich die allermeisten händischen Arbeiten auch ohne Brille ausführen kann, geht das filigrane Zeug ohne sie nicht mehr: Schnittlauch schneiden etwa.
Die Erfindung der Brille - in Europa irgendwann im frühen 14. Jh. - war eindeutig eine Erfindung mit weitreichender zivilisatorischer Wirkung.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.409
Einen Handwerker soll man nicht unterschätzen …

Bestimmt tue ich das nicht. Ich habe ja gut 10 Jahre lang eine sehr ausgefuchste Handwerkerwerkstatt geleitet und habe meinen zitierten Satz aus dieser Perspektive geschrieben.

In @Zerch s Link „Digital Giza/Diorite Bowl“ sind noch mehr Fotos von dieser weißen Schale mit blauen Sprenkeln, auch aus verschiedenen Perspektiven, und ein Bild von Bruchstücken vor dem Zusammenbau.

Sehr beeindruckend. An der Schale ist überhaupt nichts einfach, insbesondere nicht der obere Teil, der auch kein geometrisch simples Drehteil ist. Und die Ausführungsqualität, zum Beispiel die Gleichmäßigkeit der Wandstärke, ist top! Da hat es jemand aber richtig drauf gehabt!

Ich finde den Gedanken immer wieder schön, dass die Menschen schon immer klug und zu Leistungen imstande waren, vor denen man nur den Hut ziehen kann. (Zuletzt ging’s mir so bei einem Admiralitätsmodell einer britischen Fregatte aus dem späten 18. Jahrhundert, das genau die Bauweise zeigt.) Wir sollten uns nicht zu viel auf unsere Modernität einbilden.
 

Zerch

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.055
Sehr beeindruckend. An der Schale ist überhaupt nichts einfach, insbesondere nicht der obere Teil, der auch kein geometrisch simples Drehteil ist. Und die Ausführungsqualität, zum Beispiel die Gleichmäßigkeit der Wandstärke, ist top! Da hat es jemand aber richtig drauf gehabt!
Ich sehe das ebenso. Es müsste alles in einer Aufspannung, "fliegend" bearbeitet worden sein, und selbst mit Interpolationsdrehen an einer modernen CNC-Maschine wäre der Rand nicht so ohne weiteres herauszuarbeiten, und nur mit mehrfachem Werkzeugwechsel, bis hin zum Feinschliff.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.409
Noch eine Überlegung dazu: Wer drehen kann, kann auch fräsen, da tauschen eben Werkzeug und Werkstück die Plätze. Und, in Wiki unter „Drehen(Verfahren)“ ist eine ägyptische Zeichnung von 300 v.Chr., die das Arbeiten mit einer Zugschnurdrehbank zeigt. Ein Arbeiter versetzt die Spindel mit darum gewickelten Schnüren in Drehung, der andere führt das Werkzeug. Wenn der erste damit jetzt nicht das Werkstück, sondern einen Schliefstein antreibt, dann ergibt das die antike Ausführung eines Dremels oder einer Proxxon. Müsste man aufs Typenschild gucken.

Der Bearbeitungsprozess dürfte ja sehr, sehr langsam sein, so dass der Arbeiter, der die Schale führt, die Schale mit der gebotenen Behutsamkeit führen und so halten kann, wie es gerade gebraucht wird und er recht gut die Kontrolle, hat, was er gerade wo macht. Und bei dem geringen Materialabtrag wird er wohl kaum in die Verlegenheit kommen, dass er plötzlich unter Maß gerät.

Freidrehend spekuliert … die Frage wäre, ob es die entsprechenden feinen Schleifwerkzeuge bereits gab?
 

MatScientist

Ritter der ehernen Schlange
21. März 2014
4.164
Thema "ePa": Die Sicherheitslücken hätten den Vollzugriff auf Akten von rund 70 Millionen gesetzlich Versicherten ermöglicht.

Neue Regierung schreibt sanktionsbewehrte Nutzungspflicht in Koalitionsvertrag.

Keine Pointe.

Der gläserne Mensch, jetzt auch bei sensiblen Gesundheitsdaten, die direkt an Big Pharma fließen.

Passt ins Bild einer immer idiotischeren und schäbigeren Gesellschaft.
 

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