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Kurioses aus aller Welt

Giacomo_S

Ritter-Kommandeur des Tempels
13. August 2003
4.485
gab es da nicht vor kurzen erst einen "fund", der sich jedoch als radarechos entpuppte, da die radarwellen gar nicht so tief in den boden eindringen können, um von dort noch verlässliche bilder zu liefern ?

Genau dies ist ja auch die Kritik Zahi Hawass': Dass Radarwellen gar nicht so tief eindringen können, wie diese "Forscher" behaupten. Zumal diese, lt. des o.g. Artikels, wieder einmal mehr mit der These antreten, die alten Ägypter hätten die Pyramiden nicht selbst gebaut, sondern von einer viel älteren Zivilisation vorgefunden, die vor rund 12.000 Jahren von einer Flut, ausgelöst durch einen Meteoriten, zerstört wurde.

Für mich zeigt dies vielmehr: Da man bis zum heutigen Tage vieles über die Pyramiden nach wie vor nicht sicher weiß, waren und sind sie auch gut für vielfältige Spekulationen. Zahi Hawass schmettert diese ab - was sich dann oft zur Steilvorlage für irgendwelche "Mainstream-Kritiker" entwickelt.
Hätte aber Hawass in der Vergangenheit jeder Forderung nach "Probebohrungen" an, um und in den Pyramiden zugestimmt - dann hätten diese und andere Spinner aus dem Gelände um die Pyramiden schon längst einen Schweizer Käse gemacht und die Pyramiden pulverisiert.
 

Giacomo_S

Ritter-Kommandeur des Tempels
13. August 2003
4.485
WIe das dann so ist kann man auf Oak Island sehen wo man nicht mal mehr weiß welches der vielen Löcher DAS Schatzloch sein müsste.

Mysterien regen eben die Phantasie an ... und um so größer wird die Enttäuschung, wenn die neuentdeckte "verborgene Kammer" sich eben doch nur als verstaubte Besenkammer entpuppt.

Vor Jahren saß ich in der Bayerischen Staatsbibliothek an einem der Rechner, das Internet war gerade ausgefallen. Intern funktionierte das Netz allerdings noch, also sah ich mir die "Sammlung ägyptischer Papyri" an. Ich schaute die mir unverständlichen Schriften und Zeichen an ... was für "Weisheiten der Alten" würden mir da offenbar werden?

Die Kurzen Texte zur Beschreibung ließen mir dann die Kinnlade herunter fallen:

- Lieferschein für 12 Schweinehälften und 2 Rinderhälften. Durchgestrichen, also wurde geliefert.
- Kaufvertrag für eine Parzelle Land.
- Letzte Mahnung für die Lieferung einer Wohnungseinrichtung, mit der Androhung, die Behörden einzuschalten, wenn nicht endlich bezahlt wird.
- Brief einer Frau an ihren abwesenden Ehemann: Vermisse Dich sehr, wann kommst Du wieder zurück? Ach so, Dein Cousin ist verstorben.
- Brief eines Sohnes an seinen Vater: Bin in Memphis angekommen und studiere fleissig. Bitte schicke mir mehr Geld, es ist alles so teuer hier.
- usw. usf.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
22.126
Heißt, die waren nach Sprachen und Schriften geordnet und Du hattest den demotischen, wenn nicht sogar koptischen oder griechischen Teil in den Fingern. Die Götter und Geheimnisse (und wahrscheinlich die ganze Hochliteratur) sind hieratisch.
 

Giacomo_S

Ritter-Kommandeur des Tempels
13. August 2003
4.485
Heißt, die waren nach Sprachen und Schriften geordnet und Du hattest den demotischen, wenn nicht sogar koptischen oder griechischen Teil in den Fingern. Die Götter und Geheimnisse (und wahrscheinlich die ganze Hochliteratur) sind hieratisch.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann wahrscheinlich demotisch.
Letztlich ist das aber auch - für mich - unbedeutend, denn ich bin kein Philologe. Es ging mir mehr um die Wahrnehmung, die wir auf solche "Texte der Alten" haben, hinter denen wir was weiß ich für Weisheiten vermuten - und die sich am Ende als so profane Texte entpuppen wie Lieferscheine, Rechnungen, Mahnungen, Bitt- und Liebesbiefe. Und blickt man auf die Entwicklungsgeschichte der Schrift zurück, dann begann sie ohnehin, mutmaßlich, mit Rechnungen und Lieferscheinen, erst später erkannten schlaue Leute: Aha, man kann das Instrumentarium der Schrift auch dafür benutzen, um erschrökliche Geschichten aufzuschreiben.

Es gibt da diesen überlieferten "Papyrus Rhind", entstanden etwa um 1.800 v.Chr. Eigentlich handelt es sich dabei um eine Sammlung von Rechenaufgaben, mutmaßlich eine Art Schulbuch - darunter auch merkwürdige Spaßaufgaben.
Interessant ist vielmehr eine Aufgabe, in der es um das Volumen eines kreisrunden Getreidespeichers geht.
Dazu benötigt man ein Verständnis der Kreiszahl Pi ... eine transzendente Zahl, der sich erst, viel später, der Grieche Archimedes annahm (aber auch er hatte im ägyptischen Alexandria studiert).

Die Ägypter waren Pragmatiker, an der Theorie waren sie nicht sonderlich interessiert. Die moderne Interpretation des Papyrus Rhind und dessen Interpretation der Fläche des Kreises - und damit der Ermittlung des Volumens eines kreisrunden Getreidespeichers - läuft auf eine Art Getrickse mit einer Art Kästchenraster hinaus, manche Kästchen sind innerhalb des Kreises, andere sind angeschnitten.
Im Ergebnis gelangt man zu einer Näherung der Zahl Pi, mutmaßlich der bekannten Faustformel von 22/7 - deren Fehler für die Fläche des Kreises jedoch <1% beträgt ... was für diese Aufgabe, des Volumens des Getreidespeichers, mehr als ausreichend ist.
 
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