Grobi_
Geheimer Meister
- 28. Februar 2010
- 313
AW: Legalisierung von Cannabis gegen die Krise?
Warum ist Cannabis nicht legal ?
Weil's der Kiffer einfach nicht verdient hat. Ich kenne die aktuelle Zahl nicht, aber es sind wohl einige Millionen Menschen in Deutschland, die zumindest hin und wieder mal einen rauchen. Wenn wir nun geschlossen eine Legalisierung verlangen würden und unserer Forderungen Nschdruck verleihen würden, müßte sich die Politik zwangsweise dieser beugen. Aber es ist numal eine Tatsache, daß der Kiffer gemeinhin seinen Arsch nicht hochkriegt, vor allem dann nicht, wenn er sich der öffentlichkeit damit als Kiffer zu erkennen gibt. Als 1997 die erste Hanfparade stattfand, hatte ich gerade mit einen Freund einen Head-Shop (Verkauf von Wasserpfeifen, Longpapers und anderen Kifferzubehör) eröffnet. Mein Kollege war auch auf der Hanf-Parade und erzählte mir die Geschichte, daß vor Tausenden (eher noch Zehntausenden) Kiffern dazu aufgerufen wurde, sich deutschlandweit, alle an einen bestimmten Datum, selbst wegen des Besitzes von Cannabis anzuzeigen. Die anwesenden Kiffer bejubelten den Vorschlag und es hatte den anschein als würde eine große Menge diesen folgen. Jede Anzeige müßte von der Polizei aufgenommen werden, was einige Stunden Arbeit pro Anzeige mit sich bringen würde. Schließlich sollte eine Einstellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit stehen.
Mein Kollege ist als einer von 17 (!) Kiffern deutschlandweit an dem Datum mit einem kleinen Krümmel zur Polizei gegangen und hat sich selbst angezeigt. Polizei war erstmal ein wenig verwirrt, aber der arme Beamte, de eigentlich kurz vor'm Feierabend war, mußte seine Anzeige aufnehmen. Selbstverständlich wurden die Ermittlungen schlussendlich wegen Geringfügigkeit eingestellt (überall, außer in Bayern), aber einen großen Effekt hatten die 17 Selbstanzeigen natürlich nicht erbracht.
Im folgenden Jahr erschien im 'Hanf-Blatt' ein Interview von Christiane Eisele, das sie mit dem ehemaligen Richter Werner Sack führte. Darin beschrieb dieser, wie die große Masse von Kiffern eine Legalisierung erwirken könnte. Er beschrieb Demonstrationen, in denen, angelehnt an den Abtreibungs-Legalisierung-Demos in den 70ern, bekanntere Menschen z.B. aus der Musik- oder Fernsehbranche zu ihrem Konsum bekennen sollten, oder wie wir allein durch unsere Masse aufsehen erregen könnten. was er dort im Einzelnen Vorschlu weiß ich nicht mehr genau, aber wir folgerten daraus, daß man mit einer Massenselbstanzeige zumindest erhebliches Aufsehen erregen könnten. Eine Diskussion in den Medien erschien uns zu diesem Zeitpunkt als sehr förderlich, da gerade die fünf Jahre abliefen, die das Bundesfervassungsgericht 1994 dem Gesetzgeber gab, zu überprüfen, ob das Verbot noch Zeitgemäß sei. Zeitgemäß, deshalb, weil viele Gründe, die man zum Verbot von Cannabis damals anführte, mitlerweile wiederlegt sind. Nebenbei soll noch erwähnt werden, daß im damaligen Urteil auch binnen fünf Jahren eine einheitliche 'geringe Menge' festgelegt werden sollte, beide Aufforderungen hat die Politik bis heute ignoriert.
Über diese Mediendiskussion hinaus hätte man mit Massenselbstanzeigen aber sicher noch mehr bewirkt, da jede Anzeige erstmal aufgenommen werden mußte und einen Verwaltungsaufwand von jeweils etwa sechs Stunden mit sich zog. Es ist ersichtlich, daß eine Polizeistation sehr bald an ihre Grenzen gestoßen wäre und eine Reaktion der Politik nicht hätte ausbleiben können.
Was sich in der Theorie so schön anhört, ist praktisch leider nicht durchführbar, da kaum ein Kiffer bereit ist da mitzumachen. Es hat nicht lange gedauert bis ich komplett deillusioniert war und mir gedacht habe, daß der Kiffer eine Legalisierung nicht verdient hat. Wir hatten uns damals auch mal mit der 'Grow' kurzgeschaltet, da sie gerade eine ähnliche Aktion starteten. Leider war deren Vordruck so formuliert, daß man sich wegen des Konsums von Cannabis anzeigte. Da der Konsum allein aber nicht verboten ist, wären somit alle Selbstanzeigen nutzlos gewesen. Obwohl ist sie damals darauf hinwies, dauerte es nochmal zwei Jahre, bis sie den Fehler korrigierte. Naja, Kiffer halt ! Mittlerweile hat sich diese Aktion wohl auch in Rauch aufgelöst.
Lustigerweise waren es gerade von denjenigen, die sich entschieden gegen eine Teilnahme verwahrt hatten, in den folgenden Jahren einige dabei, nachdem sie wegen Cannabisbestz Problema bekamen, die zu mir kamen und fragten, wer ihnen denn nun hefen könne.
Ok, der Kiffer verdient es vielleicht nicht besser, aber ich empfinde es als eine Unverschämtheit, wenn Politiker, die von der Sache weniger Ahnung haben als ich, mir vorschreiben, welche Drogen mir erlaubt und welche verboten sind. Genauso unverschämt finde ich, wenn jemand fordert, diese oder jene Substanz sollte verboten sein. Jeder sollte für sich selbst das recht haben zu entscheiden, was für ihn gut oder schlecht ist. Eine objektive Aufklärung würde sicher mehr erreichen, als Verbote und selten dämliche Sprüche, wie "Keine Macht den Drogen". Die Verfolgung durch die Justiz kann einen Menschen viel mehr schädigen, als die Droge, wegen der er verfolt wird ! Ich bekomme zuviel, wenn ich Politiker vom 'mündigen Bürger' reden höre und diese uns dann für komplett unmündig in Drogenfragen darstellen.
Und zum Schluss noch, bevor vielleicht ein falscher Eindruck entsteht: Selbstverständlich rate ich jedem davon ab, sich täglich von morgens bis abends zuzukiffen, genauso, wie es nicht gut sein kann, Tag für Tag zu saufen oder täglich 18 Stunden Egoshooter zu spielen.
Und noch ganz zum Schluss, da hier von internationalen Verträgen geschreiben wurde, die Deutschland von einem Poitikwechsel abhalten könnten: Soweit ich weiß, hat das duldende Holland die selben Verträge unterschrieben. Außerdem sehe ich überhaupt kein Problem darin, diese Verträge zu kündigen, eben, weil sie nicht mehr zeitgemäß sind.
Gruß
Grobi
Warum ist Cannabis nicht legal ?
Weil's der Kiffer einfach nicht verdient hat. Ich kenne die aktuelle Zahl nicht, aber es sind wohl einige Millionen Menschen in Deutschland, die zumindest hin und wieder mal einen rauchen. Wenn wir nun geschlossen eine Legalisierung verlangen würden und unserer Forderungen Nschdruck verleihen würden, müßte sich die Politik zwangsweise dieser beugen. Aber es ist numal eine Tatsache, daß der Kiffer gemeinhin seinen Arsch nicht hochkriegt, vor allem dann nicht, wenn er sich der öffentlichkeit damit als Kiffer zu erkennen gibt. Als 1997 die erste Hanfparade stattfand, hatte ich gerade mit einen Freund einen Head-Shop (Verkauf von Wasserpfeifen, Longpapers und anderen Kifferzubehör) eröffnet. Mein Kollege war auch auf der Hanf-Parade und erzählte mir die Geschichte, daß vor Tausenden (eher noch Zehntausenden) Kiffern dazu aufgerufen wurde, sich deutschlandweit, alle an einen bestimmten Datum, selbst wegen des Besitzes von Cannabis anzuzeigen. Die anwesenden Kiffer bejubelten den Vorschlag und es hatte den anschein als würde eine große Menge diesen folgen. Jede Anzeige müßte von der Polizei aufgenommen werden, was einige Stunden Arbeit pro Anzeige mit sich bringen würde. Schließlich sollte eine Einstellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit stehen.
Mein Kollege ist als einer von 17 (!) Kiffern deutschlandweit an dem Datum mit einem kleinen Krümmel zur Polizei gegangen und hat sich selbst angezeigt. Polizei war erstmal ein wenig verwirrt, aber der arme Beamte, de eigentlich kurz vor'm Feierabend war, mußte seine Anzeige aufnehmen. Selbstverständlich wurden die Ermittlungen schlussendlich wegen Geringfügigkeit eingestellt (überall, außer in Bayern), aber einen großen Effekt hatten die 17 Selbstanzeigen natürlich nicht erbracht.
Im folgenden Jahr erschien im 'Hanf-Blatt' ein Interview von Christiane Eisele, das sie mit dem ehemaligen Richter Werner Sack führte. Darin beschrieb dieser, wie die große Masse von Kiffern eine Legalisierung erwirken könnte. Er beschrieb Demonstrationen, in denen, angelehnt an den Abtreibungs-Legalisierung-Demos in den 70ern, bekanntere Menschen z.B. aus der Musik- oder Fernsehbranche zu ihrem Konsum bekennen sollten, oder wie wir allein durch unsere Masse aufsehen erregen könnten. was er dort im Einzelnen Vorschlu weiß ich nicht mehr genau, aber wir folgerten daraus, daß man mit einer Massenselbstanzeige zumindest erhebliches Aufsehen erregen könnten. Eine Diskussion in den Medien erschien uns zu diesem Zeitpunkt als sehr förderlich, da gerade die fünf Jahre abliefen, die das Bundesfervassungsgericht 1994 dem Gesetzgeber gab, zu überprüfen, ob das Verbot noch Zeitgemäß sei. Zeitgemäß, deshalb, weil viele Gründe, die man zum Verbot von Cannabis damals anführte, mitlerweile wiederlegt sind. Nebenbei soll noch erwähnt werden, daß im damaligen Urteil auch binnen fünf Jahren eine einheitliche 'geringe Menge' festgelegt werden sollte, beide Aufforderungen hat die Politik bis heute ignoriert.
Über diese Mediendiskussion hinaus hätte man mit Massenselbstanzeigen aber sicher noch mehr bewirkt, da jede Anzeige erstmal aufgenommen werden mußte und einen Verwaltungsaufwand von jeweils etwa sechs Stunden mit sich zog. Es ist ersichtlich, daß eine Polizeistation sehr bald an ihre Grenzen gestoßen wäre und eine Reaktion der Politik nicht hätte ausbleiben können.
Was sich in der Theorie so schön anhört, ist praktisch leider nicht durchführbar, da kaum ein Kiffer bereit ist da mitzumachen. Es hat nicht lange gedauert bis ich komplett deillusioniert war und mir gedacht habe, daß der Kiffer eine Legalisierung nicht verdient hat. Wir hatten uns damals auch mal mit der 'Grow' kurzgeschaltet, da sie gerade eine ähnliche Aktion starteten. Leider war deren Vordruck so formuliert, daß man sich wegen des Konsums von Cannabis anzeigte. Da der Konsum allein aber nicht verboten ist, wären somit alle Selbstanzeigen nutzlos gewesen. Obwohl ist sie damals darauf hinwies, dauerte es nochmal zwei Jahre, bis sie den Fehler korrigierte. Naja, Kiffer halt ! Mittlerweile hat sich diese Aktion wohl auch in Rauch aufgelöst.
Lustigerweise waren es gerade von denjenigen, die sich entschieden gegen eine Teilnahme verwahrt hatten, in den folgenden Jahren einige dabei, nachdem sie wegen Cannabisbestz Problema bekamen, die zu mir kamen und fragten, wer ihnen denn nun hefen könne.
Ok, der Kiffer verdient es vielleicht nicht besser, aber ich empfinde es als eine Unverschämtheit, wenn Politiker, die von der Sache weniger Ahnung haben als ich, mir vorschreiben, welche Drogen mir erlaubt und welche verboten sind. Genauso unverschämt finde ich, wenn jemand fordert, diese oder jene Substanz sollte verboten sein. Jeder sollte für sich selbst das recht haben zu entscheiden, was für ihn gut oder schlecht ist. Eine objektive Aufklärung würde sicher mehr erreichen, als Verbote und selten dämliche Sprüche, wie "Keine Macht den Drogen". Die Verfolgung durch die Justiz kann einen Menschen viel mehr schädigen, als die Droge, wegen der er verfolt wird ! Ich bekomme zuviel, wenn ich Politiker vom 'mündigen Bürger' reden höre und diese uns dann für komplett unmündig in Drogenfragen darstellen.
Und zum Schluss noch, bevor vielleicht ein falscher Eindruck entsteht: Selbstverständlich rate ich jedem davon ab, sich täglich von morgens bis abends zuzukiffen, genauso, wie es nicht gut sein kann, Tag für Tag zu saufen oder täglich 18 Stunden Egoshooter zu spielen.
Und noch ganz zum Schluss, da hier von internationalen Verträgen geschreiben wurde, die Deutschland von einem Poitikwechsel abhalten könnten: Soweit ich weiß, hat das duldende Holland die selben Verträge unterschrieben. Außerdem sehe ich überhaupt kein Problem darin, diese Verträge zu kündigen, eben, weil sie nicht mehr zeitgemäß sind.
Gruß
Grobi