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Legalisierung von harten Drogen?

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Und auch staatliche Preisfestsetzungen "Billiger Stoff für alle, Geiz ist geil!" würden meiner Meinung nach in die falsche Richtung gehen.
Naja, vielleicht unterliegt das Zeucgh dann in den Apotheken der Preisbindung. :)
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Wenn ich gerne Drogen nehmen möchte, volljährig und über die Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt bin, WIESO soll mir der Konsum dann verwehrt bleiben?
Du sprichst von aufgeklärtem GEbrauch (Genuß [?]), die Realität sieht anders aus, da herrscht der MISSbrauch (Sucht) vor. Und der Missbrauch findet meinem Verständnis nach jenseits der persönlichen Kontrolle statt. Wenn alle Leute gewissenhaft mit Drogen umgehen könnten, hätten wir keine Probleme.
Können sie aber nicht, also muß man sie davor schützen. Daß das die jetzige Drogenpolitik nicht ausreichend kann, sehe ich auch, aber auch eine Legalisierung könnte diese Leute nicht schützen.

Mit welcher Begründung? Daß ich nicht genau abschätzen kann, wie groß der Schaden ist, den ich mir zufüge? Extremsportarten, Wettsaufen, Handyverträge... überall bin ich mündig, wenn's um Drogen geht, dann nicht? Och koooomm...
Wenn Du süchtig bist, bist Du nicht mehr in der Lage, frei zu entscheiden, bist nicht mehr mündig, was Deine Suchtgewohnheit betrifft. Ich glaube, niemand hat jemals mit dem Konsum von Drogen aus dem Bedürfnis heraus begonnen, abhängig zu werden. Und trotzdem gibt es viel zu viele Abhängige - die, wenn sie könnten, lieber clean sein wöllten (vielleicht nicht in allen Fällen).
Es liegt in der Natur der Genußmittel, daß sie schnell zu Suchtmitteln werden, gerade bei "harten" Drogen.

Um diese Abhängigen muß sich das Gesundheitssystem und damit der Steuerzahler kümmern. Es ist also nicht richtig, Drogenkonsum als abgeschlossene Sache zu betrachten, die keine Dritten betrifft. Beschaffungskriminalität kommt schließlich auch noch dazu, unabhängig von der Legalität der Drogen.
 

SALZinDERsuppe

Großmeister
5. Dezember 2004
94
>Wenn ich gerne Drogen nehmen möchte, volljährig und über die Risiken
>und Nebenwirkungen aufgeklärt bin, WIESO soll mir der Konsum dann
>verwehrt bleiben?

Du sprichst von aufgeklärtem GEbrauch (Genuß [?]), die Realität sieht anders aus, da herrscht der MISSbrauch (Sucht) vor. Und der Missbrauch findet meinem Verständnis nach jenseits der persönlichen Kontrolle statt. Wenn alle Leute gewissenhaft mit Drogen umgehen könnten, hätten wir keine Probleme.
Können sie aber nicht, also muß man sie davor schützen.

Mal abgesehen davon, daß ich Dein pessimistsiches Menschenbild nicht teile, würde mich mal interessieren, in welchen Bereichen Du den Menschen sonst noch unter "Schutz" stellen möchtest - daß Menschen zuweilen zu unvernünftigem Handeln neigen ist ja nun wahrlich keine große Erkenntnis, daß man deshalb Deckel auf alle Schlaglöcher des Lebens packen muß, halte ich hingegen für dreiste Entmündigung.

Essen hat viel mit Genuß zu tun - Fettsucht und alles was damit zu tun hat ist eine unserer großen Zivilsationskrankheiten.
Einkaufen kann auch Spaß machen - Verschuldung, Markenterror, Shoppingwahn...

Gibt es Lebensmittelrationen? Werden Einkaufsmarken zugeteilt? Das Leben hält alle möglichen Manien bereite, ohne daß das Bedürfnis oder das Zwangsangebot an Schutz im Übermaß vorhanden wäre.

Wenn man das Gute übertreibt, verwandelt's sich in Traurigkeit.

>Mit welcher Begründung? Daß ich nicht genau abschätzen kann, wie
>groß der Schaden ist, den ich mir zufüge? Extremsportarten,
>Wettsaufen, Handyverträge... überall bin ich mündig, wenn's um Drogen
>geht, dann nicht? Och koooomm...

Wenn Du süchtig bist, bist Du nicht mehr in der Lage, frei zu entscheiden, bist nicht mehr mündig, was Deine Suchtgewohnheit betrifft.

Das kann ja sein, aber das ist doch nicht nur bei Drogen so! Es gibt viele Faktoren, die unseren "Willen" beeinflussen, ich sehe trotzdem nicht ein, meine Entscheidungsfreiheit beschneiden zu lassen, nur weil mich irgendwer zwangsbeglücken möchte.
Nur, daß keine Mißverständnisse aufkommen: Ich trinke selten Alkohol, kiffe ebensoselten und meine Experimente mit härteren Sachen sind seit meiner Adoleszenz passé, aus mir ist trotzdem (oder deswegen?) ein halbwegs brauchbarer Mensch geworden und ich sehe es eigentlich nicht ein, wieso man meint, mich vor etwas schützen zu müssen, wo ich mich mit den Widrigkeiten des Lebens sonst gern allein abplagen darf.

Beschaffungskriminalität kommt schließlich auch noch dazu, unabhängig von der Legalität der Drogen.

Beschaffungskriminalität ist das Ergebnis staatlicher Repression und der damit verbundenen Preistreiberei, nicht deren Ursache.
 

rem_sper

Geheimer Meister
26. November 2004
123
Oder man weiß es und nimmt es billigend in Kauf. Das ist ja das Problem mit den Suchtstoffen, die meisten Menschen können nicht richtig damit umgehen. Trotz allem sollte man deshalb nicht alles verbieten oder sehr stark einschränken. Ich rauche auch ab und zu gerne ein Zigarillo oder eine Zigarre, süchtig bin ich deshalb noch ncith. Und ich trinke gerne Rotwein oder Bier, manchmal auch mehr, als es gut ist, trotz allem bin ich nicht süchtig.

Die Dosis macht das Gift - Aber manche Menschen sind gefährdeter als andere und Jugendliche, sind meiner Meinung nach, gefährdeter als Erwachsene. Daher bedürfen sie auch mehr Schutz.
 

St-Germain

Geheimer Meister
22. Juli 2004
308
Trasher schrieb:
Du sprichst von aufgeklärtem GEbrauch (Genuß [?]), die Realität sieht anders aus, da herrscht der MISSbrauch (Sucht) vor. Und der Missbrauch findet meinem Verständnis nach jenseits der persönlichen Kontrolle statt. Wenn alle Leute gewissenhaft mit Drogen umgehen könnten, hätten wir keine Probleme.
Können sie aber nicht, also muß man sie davor schützen. Daß das die jetzige Drogenpolitik nicht ausreichend kann, sehe ich auch, aber auch eine Legalisierung könnte diese Leute nicht schützen.
Ich denke, ein Verbot schützt sie aber auch nicht. Wer entscheidet denn, wen man vor was schützen muß? Alkohol ist definitiv eine harte Droge und ist überall frei erwerblich. Warum? Man müßte die Menschen doch davor schützen...
Letztendlich macht doch sowieso jeder, was er will. Verbote machen da keinen Unterschied, lediglich die Gewinnspanne ist wahrscheinlich für die Dealer größer.
Meine Meinung. :wink:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
in diesem zusammenhang: was haltet ihr von der these, mit der die junge union bis vor wenigen jahren ihre ablehnende haltung gegenüber cannabis rechtfertigt hat, dass eine gesellschaft nur eine droge aushält..
also in unserem fall alkohol, nikotin rechne ich jetzt mal nicht, weil man das ja sozusagen wie kaffee immer zu sich nimmt und nicht wirklich berauscht..
 

Ismael

Erhabener auserwählter Ritter
1. Januar 2004
1.118
"in diesem zusammenhang: was haltet ihr von der these, mit der die junge union bis vor wenigen jahren ihre ablehnende haltung gegenüber cannabis rechtfertigt hat, dass eine gesellschaft nur eine droge aushält.. "


eine offizielle gesellschaftlich anerkannte vielleicht...
genommen wird es ja ohnehin( cannabis z.b.)
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
SALZinDERsuppe schrieb:
Essen hat viel mit Genuß zu tun - Fettsucht und alles was damit zu tun hat ist eine unserer großen Zivilsationskrankheiten.
Einkaufen kann auch Spaß machen - Verschuldung, Markenterror, Shoppingwahn...

Gibt es Lebensmittelrationen? Werden Einkaufsmarken zugeteilt? Das Leben hält alle möglichen Manien bereite, ohne daß das Bedürfnis oder das Zwangsangebot an Schutz im Übermaß vorhanden wäre.
Kaufsucht oder Freßsucht mit der Abhängigkeit von synthetischen Drogen zu vergleichen, kann ich nicht nachvollziehen. Wegen einem Butterbrötchen haben sich bisher wahrscheinlich die wenigsten Menschen prostituiert, haben sicher die wenigsten einen Raub oder Mord begangen.

Beschaffungskriminalität ist das Ergebnis staatlicher Repression und der damit verbundenen Preistreiberei, nicht deren Ursache.
Beschaffungskriminalität entsteht bei allen Produkten, von denen man abhängig ist, die man sich aber nicht mehr leisten kann. Bei Drogensucht ein fast zwangsläufiges Ergebnis.

Alkohol ist definitiv eine harte Droge und ist überall frei erwerblich. Warum? Man müßte die Menschen doch davor schützen...
Alkohol genießt eine gewisse gesellschaftliche Anerkennung, wobei er dadurch natürlich nicht harmloser wird.
Aber ob ich jeden Tag ein Bier trinke oder mir jeden Tag einen Schuß setze ist bezüglich der Auswirkungen schon ein gewaltiger Unterschied.

Letztendlich macht doch sowieso jeder, was er will. Verbote machen da keinen Unterschied, lediglich die Gewinnspanne ist wahrscheinlich für die Dealer größer.
Da hast Du Recht. Allerdings bewirken Verbote eine gewisse Hemmschwelle, zumindest sollte es so sein.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
In einer Marktwirtschaft und bei Stoffen, bei denen die Nachfrage quasi unabhängig vom Preis ist? Glaube ich nicht. Da kostet das Zeugs am Ende genauso viel wie beim Dealer um die Ecke.
Öhm, die Zeit der Alkoholprohibition in den USA beweist meines Wissens eher das Gegenteil. Damals stiegen die Preise deutlich und fielen wieder mit der Abschaffung der Prohibition.

Beschaffungskriminalität entsteht bei allen Produkten, von denen man abhängig ist, die man sich aber nicht mehr leisten kann. Bei Drogensucht ein fast zwangsläufiges Ergebnis.
Hm, wieviele beschaffungskriminelle Alkoholiker gibt es denn so ca ?
 

St-Germain

Geheimer Meister
22. Juli 2004
308
Hi Trasher,

ich geb dir recht, daß es ein (kleiner) Unterscheid ist, ob ich jeden Tag 1 Bier trinke oder mir jeden Tag ne Ladung ballere. Ich meine nur, daß es letztendlich jeder selber wissen muß, was er da tut. Echte Information wäre angesagt.
Die gesellschaftliche Anerkennung ist ja genau der Punkt (überspitzt): Alkohol und Medikamente werden als harmlos dargestellt und alles andere wird verteufelt, was dumm ist. Mir wäre eine echte Aufklärung, die wirklich Nutzen und Gefahren genau beschreibt, lieber. Damit kann dann auch jeder etwas anfangen und beurteilen, ob er das will oder nicht.
Ich will hier keine Werbung für Drogen machen, am besten ist es immer noch ganz ohne! Aber wenn schon mit Drogen, dann auch mit Verantwortung. Und das geht meiner Meinung nach nur mit entsprechender Aufklärung und freier Verfügbarkeit der Drogen, ohne sofort die Konsumenten zu kriminalisieren. Damit ist ja niemandem geholfen.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
St.Germain schrieb:
Und das geht meiner Meinung nach nur mit entsprechender Aufklärung und freier Verfügbarkeit der Drogen, ohne sofort die Konsumenten zu kriminalisieren. Damit ist ja niemandem geholfen.
wem ist denn geholfen, wenn das heroin und andere harte dorgen legalisiert werden?? und wie soll dann mit denen weiter verfahren werden?? ich meine, du kannst die ja nicht wie alkohol im supermarkt verkaufen..
süchtigen sollte aber meiner meinung bis zur therapie stoff zugänglich gemacht werden, der halt dann eine gewisse sicherung darstellt, vor allem auch dadurch dass er kontrolliert abgegeben wird, die junkies von der straße verschwinden und die drogen entkriminalisiert wird...
ebenso wenig denke ich, dass es was bringt zu sagen, dass alkohol genauso schlimm ist..
sicher, alk ist nicht gerade harmlos, ich kenne das problem nur allzugut von mir selber und meiner familie/freunde..
aber deswegen hat noch keiner einen apotheker niedergestochen oder wegen turkey durchgedreht..
also da ist schon noch ein unterschied..
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
_Dark_ schrieb:
in diesem zusammenhang: was haltet ihr von der these, mit der die junge union bis vor wenigen jahren ihre ablehnende haltung gegenüber cannabis rechtfertigt hat, dass eine gesellschaft nur eine droge aushält..

Oh ja Prima! Dann schaffen wir endlich den Alkohol ab und führen flächendeckend Cannabis ein. Ist auch erwiesenermaßen viel unschädlicher und macht nicht körperlich abhängig! :lol:
Ich wette die "Junge Union" würde so einen Gesetzesvorschlag nicht zustimmen, weil ihre Aussage: "dass eine gesellschaft nur eine droge aushält.." heuchlerisch ist, eine billige Ausrede um alles andere als Alkohol zu verbieten und nach wie vor die Augen vor der Drogenproblematik alà Kohlsche Regierung zu verschließen.



LG


AoS
 

Centauri

Geheimer Sekretär
30. Juli 2004
691
Ich glaube nicht das es so einfach wäre den Alkohol abzuschaffen und Flächendeckend mal eben aus der Hand Canabis ein zu führen.
Es gibt so viele Drogen die Menschen Tag für Tag konsumieren und das gar nicht wissen,merken,nicht wissen wollen,nicht merken wollen.
Um nur einige Beispiele zu nennen,Kaffee.
Kaffee hat auch seine Suchtstoffe das Koffein.
Wenn man täglich Kaffee trinkt und dann versucht den mal weg zu lassen merkt man auch das etwas fehlt,das der Blutdruck plötzlich niedriger ist,man kann Kreislaufprobleme bekommen weil der Körper so daran gewöhnt ist und anderes.
Und dann Schlaftabletten oder einige andere Medikamente die mal mal eben so nimmt.
Schlaftabeletten mit gewissen Wirkstoffen können abhänig machen ohne das man es merkt,und dann brauch man jeden abend diese Schlaftabetten.
Es gibt so viele Sachen,so viele Dinge die abhänig machen die wir für normal halten und jeden Tag konsumieren.
Dann müßte man auch Koffeinhaltige dinge abschaffen und Schlafmittel und Schokolade und das Fernsehen und vieles andere was süchtig machen kann.
Man müßte auch das Essen abschaffen,denn essen kann auch süchtig machen,es gibt eine Essenssucht,wirklich.
 

SALZinDERsuppe

Großmeister
5. Dezember 2004
94
Kaufsucht oder Freßsucht mit der Abhängigkeit von synthetischen Drogen zu vergleichen, kann ich nicht nachvollziehen.

Ich schon.

Wegen einem Butterbrötchen haben sich bisher wahrscheinlich die wenigsten Menschen prostituiert, haben sicher die wenigsten einen Raub oder Mord begangen.

Das KÖNNTE an den unterschiedlichen Marktpreisen und der gleichfalls unterschiedlichen Verfügbarkeit liegen.

Beschaffungskriminalität entsteht bei allen Produkten, von denen man abhängig ist, die man sich aber nicht mehr leisten kann. Bei Drogensucht ein fast zwangsläufiges Ergebnis.

Womit Du
1. Dein Butterbrotbeispiel widerlegt hast und
2. Ursache und Wirkung verwechselst - Beschaffungskriminalität entsteht durch die hohen Preise und die wiederum durch staatliche Repression entstehen

Die meisten Drogen wären - legalisierte man sie - selbst bei hoher Besteuerung noch billiger als Alkohol. Die Wahrscheinlichkeit, daß es da zu Prostitution, drastischer sozialer Verelendung usw. kommt, schätze ich als eher gering ein. Junkies sind ja nicht deswegen sozial unadäquat, weil sie heroinsüchtig sind, sondern weil sie an den staatlicherseits verursachten Folgen (->hohe Kosten) ihrer Sucht leiden (->Prostitution, Verelendung). Die Zahl der Abnhängigen (derzeit in erster Linie durch Alkohol und Tabletten) dürfte bei einer Freigabe von anderen harten Drogen wahrscheinlich kaum steigen, die Folge für die Gesellschaft wäre damit ein konstante Abhängigenrate unter Ausschluß der sozialen Verelendung der Opfer und der Austrocknung der an den Drogenhandel angeschlossenen Märkte (Waffenschiebereien, Menschenhandel, Prostitution, Hehlerei etc.).

Sexy, wa'?

Aber ob ich jeden Tag ein Bier trinke oder mir jeden Tag einen Schuß setze ist bezüglich der Auswirkungen schon ein gewaltiger Unterschied.

Der Vergleich 1 Bier / 1 Schuß Heroin hinkt allerdings schon...
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
SalzinderSuppe schrieb:
Junkies sind ja nicht deswegen sozial unadäquat, weil sie heroinsüchtig sind, sondern weil sie an den staatlicherseits verursachten Folgen (->hohe Kosten) ihrer Sucht leiden (->Prostitution, Verelendung).
ich denke sehr wohl, dass das Heroin auch eine so dermaßen verheerende Wirkung hat, weil es eine körperliche Abhängigkeit schafft, die aus einem menschen ein nicht mehr sozial oder sonstwie denkendes lebenwesen macht, sondern die transformation in eine maschine, die den zweck hat den suchtstoff zu beschaffen, bewirkt..
ich kann mir nicht vorstellen, dass durch eine legalisierung, und entkriminalisierung der durchschnittsbürger anstatt eines feierabendbieres sich nen schuss setzen würde...
und dass drogen wie heroin oder kokain so schlimm bewertet sind in unserer gesellschaft, finde ich ziemlich gut...
sicher, alkohol ist auch schlimm, aber er entfaltet nicht auf die zeit wie heroin eine solch tödliche und unmenschliche wirkung
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Centauri schrieb:
Um nur einige Beispiele zu nennen,Kaffee.
Kaffee hat auch seine Suchtstoffe das Koffein.

Ich finde Kaffee ganz schön hart. Wenn ich zwei Tassen auf hab (gelegentlich), gehts mir wie auf einer anderen bekannten Droge mit K.
Gibt es da vielleicht Gemeinsamkeiten in den Wirkstoffen @ all the Spezis?

Cannabis wird wahrscheinlich so schnell nicht legalisiert, weil gewisse Kreise eine Verbreitung von freiem Hanfanbau nicht so gerne sehen würden. Den Aspekt der Droge Hanf halte ich für vorgeschoben, um eine flächendeckende industrielle Nutzung zu verhindern.

Zu Heroin:

Ich kenne einige Leute die Drogen gegenüber nicht unbedingt abgeneigt
sind, aber von Heroin die Finger lassen, weil es selbst denen zu hart ist und 99 % süchtig macht. Ich denke, daß die Zahl von (auch einmaligen, wenn es die überhaupt gibt) H- Konsumenten in Deutschland wahrscheinlich noch unter 50000 liegt. Daran würde sich wahrscheinlich
bei einer Legalisierung auch nicht viel ändern.
Die größte Gefahr bei einer Legalisierung sehe ich in der Verteilung an jedermann, welche den Scheiß uU noch an den kleinen Bruder abgeben.
Wenn jemand die geistige Reife besitzt, wirklich selbst zu entscheiden was er nehmen möchte, sollte er das tun, aber ich bin auch z.B. mit 14 schon
an hochprozentigen Alk gekommen (im Geschäft !) und weiß heute, daß es 10 % Neugier waren und 90 % Gruppenzwang. Warum sollte das bei H anders sein? Es muss ja auch nicht gespritzt werden, was viele abschreckt.

Droge Nr. 1 in Deutschland ist "Speed", das Koks für Arme (warum weiß ich nicht, hat in der Wirkung nicht so viel gemeinsam), oder auch Pep/ Amphetamine. Die Verbreitung liegt sogar noch höher als bei Cannabis (Quelle weiß ich nicht mehr, war aber offiziell)!
ADAM (Weishaupt :evil: ) oder MDMA "XTC" soll auch wieder auf dem Vormarsch sein.
Dieser ganze Synthiemist ist echt der Teufel und man schau sich die zittrigen, kaltschwitzenden Zombies mal an!
Das zu legalisieren halte ich nicht für gut, aber die Kriminalisierung von Abhängigen auch. Hier ist gesellschaftliche Akzeptanz der Suchtproblematik gefragt! Die Sucht ist oft nicht selbstgewählt, sondern das Produkt bestimmter Lebenslagen und Probleme oder der allgemeinen Desillusionierung in der heutigen technokratischen, abstrahierten
Welt. FEHLENDE ZWISCHENMENSCHLICHKEIT! DIE ZERRÜTTUNG DER FAMILIEN! INDIVIDUALISIERUNGSZWANG!
Ehrlich gesagt, ich wüßte nicht wie ich meine Kinder schützen sollte.

Eine Legalisierung erinnert mich auch stark an das SOMA von Huxley.
"Fühlen sie sich ausgelaugt und gestresst? - Machen sie Urlaub! Die Pille bringts!".
Gegen den Einsatz von Drogen an sich habe ich nichts, sofern bedacht und zielgerichtet (rituell, spirituell, "bewußtseinserweiternd"). Aber Fakt ist, das viele Konsumenten sich einfach nur zuballern und vergessen wollen, eben "Urlaub machen" (die vielen KOMA saufenden Kiddies gehören auch dazu) .
Eine schreckliche Entwicklung, aber eben das Produkt sinnentleerter Fließbandleben und Teil eines Kreislaufs.
Bei der Verteilung der Drogen anzusetzen halte ich jedenfalls nicht für sehr weitsichtig, aber eine Patentlösung hab ich echt nicht und die gibt es auch nicht, da fließen einfach zu viele soziale/psychologische Stränge zusammen.
Auf jeden Fall bleibt die Aufklärung sehr wichtig und das Aufzeigen möglicher Alternativen zu mehr Ausgeglichenheit, wie z.B. Sport, Meditation, Yoga, oder Naturbewußtsein (halte ich für sehr ! wichtig um sog. Entwurzelung vorzubeugen), Liebe und Geborgenheit, etc..

echt schwierig. :?
 

SALZinDERsuppe

Großmeister
5. Dezember 2004
94
ich denke sehr wohl, dass das Heroin auch eine so dermaßen verheerende Wirkung hat, weil es eine körperliche Abhängigkeit schafft, die aus einem menschen ein nicht mehr sozial oder sonstwie denkendes lebenwesen macht, sondern die transformation in eine maschine, die den zweck hat den suchtstoff zu beschaffen, bewirkt..

...womit sich Heroinabhängige kaum von Alkoholikern unterscheiden, mit dem Unterschied, daß der Alkoholiker gesellschaftlich akzeptiert ist (Mayer-Vorfelder, Willi Brandt...), seine Sucht zu günstigen Preisen (Lambrusco, Paderborner Export...) und permanent (Aral, Shell...) befriedigen kann, während sich der Junkie mit miesem Stoff und allerlei logistischen Problemen (Finanznot->Prostitution ~ Dealer noch wach? etc.) herumplagen muß, was wiederum zu der enormen sozialen Verelendung führt.
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Nachtrag:

Legalisierung bedeutet Akzeptanz.
Um z.B. an H oder K zu kommen muss man schon gewisse Leute kennen und sich in bestimmten Kreisen bewegen, welche oft als asozial oder kaputt gelten (K gilt aber auch als chic). Diese Leute schrecken viele Menschen zu recht ab.
Klar, wenn jemand unbedingt meint das Zeug nehmen zu wollen, kommt er wohl irgendwie ran, aber sehr schwer und mit dem Gesetz im Nacken.
Auch soll es tatsächlich Pusher mit ethischem Gewissen geben, die sich die Leute und va das Alter anschauen, aber das ist nicht wirklich mehr als ein Tropfen in die Wüste.

Eine Legalisierung bedeutet wohl auch eine mögliche große Verteilung durch alle sozialen Schichten, bzw. eine erhebliche Vereinfachung des Beschaffungsweges (s. das Experiment Cannabis/Niederlande).

Was die Kriminalität angeht, würde es nur die "kleinen" Deals betreffen.
Ob jetzt durch Verticker oder durch den Staat/ Industriell vertrieben, daß Geld würde weiterhin letztenendes in die gleichen Kassen der gleichen Verbrecher fließen.
Ihr wißt wen ich meine.
 

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