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Mehr als 100 000 Demonstranten gegen Sozialkahlschlag

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
>>Schuften ohne Ende

Großoffensive für längere Arbeitszeiten.

...Der Vorstandsvorsitzende des Reifenkonzerns Continental, Manfred Wennemer, forderte die schnelle Abschaffung der in einigen Branchen vereinbarten 35- Stunden-Woche: »Wir müssen schleunigst weg von diesem Unsinn und uns darüber klarwerden, daß nicht 35 bis 37 Stunden pro Woche die normale Arbeitszeit sind, sondern 43 bis 45 Stunden«, sagte er in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.<<

http://www.jungewelt.de/2003/11-04/001.php

ich habe da aus CDU-kreisen schon vorschläge von 48 stunden die woche gehört. aber da wird man sich bestimmt noch auf hohem level einigen...

juchuuu, da steigt man doch mit ende 60 ( bestimmt auch noch steigerungsfähig...) gerne in die gruft und erspart so dem staat die eh nur noch mickrige rentenzahlung.

wahre solidarität mit den nächsten generationen nennt man das, auch wenn die letztendlich auch nix von haben, aber hört sich doch erstmal gut an. der schein bestimmt das sein.

ja leute, so sieht die zukunft aus, ackern bis zum umfallen, voller einsatz, die vom gesundheitssystem (falls es das dann noch gibt) bezahlte künstliche hüfte muß sich doch lohnen.
von nix kommt nix.
aber einige von euch werden dieses opfer sicher gerne leisten...es muss eben gespart werden und wo gehobelt wird, fallen späne...

auch wenn sich mir die dahinter stehende logik irgendwie nicht ganz erschließt.

fehlende jobs und dann sollen alle länger arbeiten...
nach meinem gesunden menschenverstand würde ich eher alle halbieren und eben noch was raufschlagen...

naja, was ich mir als blöder laie da zusammendenke...

die "experten" werdens schon richten, gelle?!




nehmen wir an, dass gegenwärtig eine bestimmte anzahl von menschen
mit der herstellung von nadeln beschäftigt ist.

sie machen so viele nadeln, wie die weltbevölkerung braucht, und arbeiten acht stunden täglich.

nun macht jemand eine erfindung, die es ermöglicht, dass dieselbe anzahl von menschen doppelt so viele nadeln herstellen kann.

aber die menschheit braucht nicht doppelt so viele nadeln.
sie sind bereits so billig, dass kaum eine zusätzliche verkauft würde, wenn sie noch billiger würden.

in einer vernünftigen welt würde jeder, der mit der herstellung von nadeln beschäftigt ist, jetzt eben vier statt acht stunden arbeiten, und alles ginge weiter wie zuvor.

aber in unserer realen welt betrachtet man so etwas als demoralisierend.
die nadelarbeiter arbeiten immmer noch acht stunden, es gibt zu viele nadeln.

einige nadelfabrikanten machen bankrott, und die hälfte der leute verlieren ihren arbeitsplatz.

es gibt jetzt, genau betrachtet, genausoviel freizeit wie bei halber arbeitszeit; denn jetzt hat die hälfte der leute überhaupt nichts mehr zu tun, und die andere überarbeitet sich.

auf diese weise ist sichergestellt, dass die unvermeidliche freizeit elend hervorruft, statt das sie eine quelle des wohlbefindens werden kann

kann man sich noch etwas irsinnigeres vorstellen?

bertrand russell

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und weils irgendwie gut passt, noch was vom ollen marx hinterher:

die zeit ist der raum der menschlichen entwicklung.

ein mensch, der über keine freie zeit zu verfügen hat, dessen ganze lebenszeit, abgesehen von den bloß physischen unterbrechungen durch schlaf, mahlzeiten und so weiter, durch seine arbeit für den kapitalisten in anspruch genommen wird, ist weniger als ein lasttier.

er ist eine bloße maschine zur erzeugung von fremden reichtum, körperlich gebrochen und geistig vertiert.

und doch zeigt die gesamte geschichte moderner industrie, dass das kapital, wenn es nicht im zaume gehalten, rücksichtslos und unbarmherzig daran arbeiten wird, die ganze arbeiterklasse auf diesen äußersten stand der herabwürdigung zu bringen.
----------------------------------------------------------

wo er recht hat, hat er recht...
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
samhain schrieb:
...Der Vorstandsvorsitzende des Reifenkonzerns Continental, Manfred Wennemer, forderte die schnelle Abschaffung der in einigen Branchen vereinbarten 35- Stunden-Woche: »Wir müssen schleunigst weg von diesem Unsinn und uns darüber klarwerden, daß nicht 35 bis 37 Stunden pro Woche die normale Arbeitszeit sind, sondern 43 bis 45 Stunden«, sagte er in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Weißt du, womit ich manchmal ein Problem hab ?

Daß ihr damit schon Probleme habt !

Ich verstehe ja, wenn ihr Auswüchse verhindern wollt, aber jeden Tag 8 Stunden arbeiten ist m.M. nach eigentlich normal, man geht dabei doch nicht drauf oder "opfert" großartig seine Freizeit.

In Polen oder den anderen zukünftigen EU-Ländern sind derartige Arbeitszeiten völlig normal, daß der Lohn dort mit unseren Löhnen nicht vergleichbar ist, muß ich wohl nicht sagen.

Klar wäre es das einfachste, Arbeitszeiten zu halbieren und nochmal soviele Leute einzustellen. Aber frag mal, warum die Unternehmer sowas nicht machen. Egal ob sie es können oder nicht: Es rechnet sich einfach nicht. Und es macht wenig Sinn, Unternehmen sowas vorzuschreiben, dann können wir auch gleich die Planwirtschaft wieder einführen.

Es ist ja immer so einfach für euch: Die da oben sind immer die bösen, also dürfen wir sie abschröpfen, weil wir verdienen ja auch so immer weniger als die.

Meine eigene Erfahrung ist aber leider die, daß man mit dieser Einstellung genau die Sorte Unternehmer heranzüchtet, die die meiste Energie in die Verhinderung des Arbeitskampfes hineinstecken und auf ein gesundes Klima bei den Beschäftigten überhaupt keinen Wert legen, was der Firma nachhaltig schadet.

Im Gegenzug ist ein Auf-Einander-Eingehen (ein gemäßigten Unternehmer vorausgesetzt) meistens aber von Vorteil für beide Seiten.

Und mal ehrlich: wir können immer nur verlangen, aber was können wir bisher anbieten ?
 

newknow

Geheimer Meister
3. April 2003
158
@samhain

Das was Du in Deinen beiden Beiträgen darstellst, hat einen tieferen Sinn und verfolgt eine klare Logik.
Hier ein Auszug dieser etwas ulkigen "Logik":
zu finden im Schwarzbuch Kapitalismus von Robert Kurz
Ullsteinverlag
Der Text spricht u.a. drei Themembereiche an: Arbeit/Kinderarbeit, Schule & Informationen/Wissensvermittlung und wurde 1723 geschissen :twisted:

[...] Aus dem Gesagten wird klar, daß in einer freien Nation, wo Sklaven nicht erlaubt sind, der sicherste Reichtum in einer großen Zahl arbeitsamer Armer besteht; denn abgesehen davon, daß sie ein nie versiegenden Nachwuchsquell für Flotte & Armee bilden, gäbe es ohne sie kein Vergnügen, und kein Produkt irgendeines Landes könnte einen Wert haben. Um die Gesellschaft glücklich und die Menschen unter bescheidensten Umständen zufrieden zu machen, ist es erforderlich, das eine große Anzahl von ihnen nicht nur arm, sondern auch unwissend ist[...] Gedeihen und Glück jeden Staates und Königreiches erfordert daher, das die Kenntnisse der arbeitenden Armen auf den Bereich ihres Berufes Beschränkt bleiben und niemals über das hinausgehen (in Bezug auf sichtbare Dinge), was mit ihrer Tätigkeit verbunden ist.
Je mehr ein Schäfer, Pflüger oder sonstiger Landmann von der Welt weis und von Dingen die seine Arbeit oder Beschäftigung fremd sind, um so weniger wird er geeignet sein, ihre Strapazen und Härten heiter und zufrieden zu ertragen. Lesen, Schreiben und Rechnen sind sehr Notwenig für jene deren Tätigkeit eine solche Qualifikation verlangt, aber wo der Lebensunterhalt der Leute von diesen Künsten nicht abhängt, verderben sie die Armen die ihr täglich Brot mit ihrer täglichen Arbeit v erdienen müssen.
Nur wenig Kinder machen Fortschritt in der Schule, wären aber sehr wohl in der Lage, in dieser Zeit eine produktive Beschäftigung nachzugehen, so das jede Stunde, die Kinder armer Leute über ihren Büchern zubringen, ebensoviel Verloren Zeit für die Gesellschaft ist.
(Verkürzung der Schul/Lehrzeit ergibt eine längere Lebensarbeitzeit)
Schulbesuch, verglichen mit Arbeit, ist Müßiggang und je länger Knaben diese bequeme Art von Leben fortsetzt, um so ungeeigneter werden sie zu wirklichen Arbeit, sowohl in bezug auf Kraft als auch Neigung, wenn sie heranwachsen....
in diesem Zusammenhang...ich habe mal beobachten dürfen: Ein Kaufhof macht ne Werbeaktion, stellt für die Kinder der Passanten Plastikspielzeug die Werkzeugen nachgebildet sind, zur Verfügung.
Die Kiddis renne also mit Plastigbohrer, Schippen, Hämmer Zeugs&Kram rum und imitieren und vor allem, idendifizieren sich fröhlich mit der Arbeit.
Sie werden dazu erzogen den einfachsten Denkstruckturen zu folgen. Sie sollen nicht begreifen oder Lernen. Wir sollen Arbeiten! Arbeiten! Arbeiten! Und wenn gelernt werden soll, dann um zu Arbeiten! Arbeiten! Arbeiten!)
...Menschen, die bis an das Ende ihres Lebens in einer arbeitsreichen, ermüdenden und entbehrungsvollen Stellung verbleiben sollen, werden sich um so geduldiger und dauerhafter damit abfinden, je früher sie diesen Bedingugen unterworfen werden (...) Ein Mann der etwas Bildung genossen hat, mag sich den Beruf eines Landwirts erwählen und bei der schmutzigsten und schwersten Arbeit fleißig sein; er muß es aber dann in seinem "eigenen" Interessen tun(...) Er wird aber kein guter Lohnarbeiter werden und für ein erbärmliches Entgelt Dienst bei einem Farmer leisten; zumindest ist er dafür nicht so gut geeignet wie ein Tagelöhner, der schon immer mit dem Pflug und Mistkarren umgegangen ist und sich nicht daran erinnern kann, jemals anders gelebt zu haben.
Wenn Ergebenheit und niedere Dienste erforderlich sind, werden wir feststellen, daß sie niemals so bereitwillig und freudig geleistet werden wie von Niederen gegenüber Höheren; er meint nicht nur in Besitz und Rang, sonders ebenso in Kenntniss und Verstand. Ein Diener kann keinen ehrlichen Respekt vor seinen Herren haben, sobald er klug genug ist, zu bemerken, das er einen Narren dient (...) Kein Geschöpf unterwirft sich zufrieden seinesgleichen; und wäre ein Pferd so klug wie der Mensch möchte ich nicht sein Reiter sein.
Mandeville 1723.

:mrgreen: )
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Woppadaq schrieb:
Ich verstehe ja, wenn ihr Auswüchse verhindern wollt, aber jeden Tag 8 Stunden arbeiten ist m.M. nach eigentlich normal, man geht dabei doch nicht drauf oder "opfert" großartig seine Freizeit.

In Polen oder den anderen zukünftigen EU-Ländern sind derartige Arbeitszeiten völlig normal, daß der Lohn dort mit unseren Löhnen nicht vergleichbar ist, muß ich wohl nicht sagen.

Code:
if ($Arbeitszeit = "Hoch" .and. $ Lohn = "Niedrig") = Wettbewerbsfähigkeit
   {
   $Bangladesh = "Wirtschaftswunderland";
   }
else
   {
   $Aussagekraft = "0";
   }

Im übrigen wollen wir mal nicht so tun, als ob erstens ganz Deutschland nur noch 35 Stunden arbeitet. Immerhin 40% arbeiten 40 Stunden oder mehr - unbezahlte Überstunden im Interesse der Firma nicht eingerechnet.

Gibt's nicht? Ein Kollege hier betätigt jeden Abend um 18 Uhr die Stechuhr, weil keine Überstunden genehmigt werden. Dann geht er zurück an den Arbeitsplatz und hängt noch 2-3 Stunden dran, weil er dank Personaleinsparungen sonst nicht mehr über die Runden kommt. Der freut sich bestimmt über solche Reformen.


Klar wäre es das einfachste, Arbeitszeiten zu halbieren und nochmal soviele Leute einzustellen. Aber frag mal, warum die Unternehmer sowas nicht machen. Egal ob sie es können oder nicht: Es rechnet sich einfach nicht. Und es macht wenig Sinn, Unternehmen sowas vorzuschreiben, dann können wir auch gleich die Planwirtschaft wieder einführen.

Ein Unternehmen ist dazu da, Gewinne einzufahren. So weit, so gut. Dass dies unreglementiert geschehen muss, damit ein volkswirtschaftlicher (!) Nutzen entsteht, dieser kausale Zusammenhang will mir nicht einleuchten.

Es ist ja immer so einfach für euch: Die da oben sind immer die bösen, also dürfen wir sie abschröpfen, weil wir verdienen ja auch so immer weniger als die.

Ach ja, das alte Sozialneidstotschlagsargument mal wieder. So lange, wie die Nettolohnentwicklung negativ verläuft, während Unternehmensgewinne ansteigen, ist von einer Ungleichbehandlung zu reden ja wohl mehr als legitim. So lange sich Vorstandsgehälter zu durchschnittlichen AN-Einkommen im Verhältnis 100:1 (nicht gerechnet leckere Zulagen wie Dienstwagen, Aktienoptionen etc.) verhalten, wirst du ja wohl nicht von gerechten Verhältnissen sprechen wollen. Im übrigen - dieser Irrtum scheint momentan weit verbreitet zu sein - erwirtschaften NICHT die Unternehmen diesen Gewinn, sondern die dort arbeitenden Menschen...nur mal so am Rande.

.
Im Gegenzug ist ein Auf-Einander-Eingehen (ein gemäßigten Unternehmer vorausgesetzt) meistens aber von Vorteil für beide Seiten.

Träum' weiter. Von Sozialpartnerschaft reden wir dann, wenn jeder Arbeitnehmer einen SL auf Firmenkosten fährt und 7stellige Jahreseinkommen hat. Bis dahin gilt, dass der Unternehmer ein Interesse daran hat, meine Arbeitsleistung möglichst billig zu bekommen. Und ich habe Interesse daran, ihm diese so teuer wie möglich zu verkaufen. Warum soll jetzt das eine Begehren Vorrang haben vor dem anderen?

Und mal ehrlich: wir können immer nur verlangen, aber was können wir bisher anbieten ?

Tja, lass mal sehen. Gute Ausbildung, hohe Produktivität, Innovation, hohe Identifikation mit dem Unternehmen, sozialer Frieden, hohe Motivation...

Aber billiger Löhne und längere Arbeitszeiten führt bestimmt dazu, dass Deutschland wieder Exportweltmeister wird. Oh, hoppla, das hat ja auch so geklappt...so ein Mist, wieder ein Argument weniger.

Im übrigen - verlangt wird in diesem unserem Lande nur immer von einer Seite etwas. Es gilt das klassische "Geben und Nehmen" im ur-kapitalistischen Sinne: Du gibst, ich nehme.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Franziskaner schrieb:
Code:
if ($Arbeitszeit = "Hoch" .and. $ Lohn = "Niedrig") = Wettbewerbsfähigkeit
   {
   $Bangladesh = "Wirtschaftswunderland";
   }
else
   {
   $Aussagekraft = "0";
   }

Reiß die Klappe mal nicht zu weit auf, alles was Bangladesh fehlt, ist die industrielle Infrastruktur, die aufzubauen doch etwas zu teuer für die Unternehmen ist. China war mal auf ähnlichen Niveau wie heute Bangladesh, inzwischen sieht man dieses Land als die nächste führende Wirtschaftsnation. Und wie billig chinesische Arbeitskräfte sind, muß ich wohl nicht sagen.

Im übrigen wollen wir mal nicht so tun, als ob erstens ganz Deutschland nur noch 35 Stunden arbeitet.

Es dreht sich im übrigen hauptsächlich um die Unternehmen, DIE nicht mehr als 35 Stunden arbeiten DÜRFEN !

Ein Unternehmen ist dazu da, Gewinne einzufahren. So weit, so gut. Dass dies unreglementiert geschehen muss, damit ein volkswirtschaftlicher (!) Nutzen entsteht, dieser kausale Zusammenhang will mir nicht einleuchten.

Es muß unreglementiert geschehen, damit überhaupt irgendein Nutzen daraus entsteht. Der volkswirtschaftliche Nutzen kommt dann über die Steuern rein.

Es ist ja immer so einfach für euch: Die da oben sind immer die bösen, also dürfen wir sie abschröpfen, weil wir verdienen ja auch so immer weniger als die.

Ach ja, das alte Sozialneidstotschlagsargument mal wieder. So lange, wie die Nettolohnentwicklung negativ verläuft, während Unternehmensgewinne ansteigen, ist von einer Ungleichbehandlung zu reden ja wohl mehr als legitim. So lange sich Vorstandsgehälter zu durchschnittlichen AN-Einkommen im Verhältnis 100:1 (nicht gerechnet leckere Zulagen wie Dienstwagen, Aktienoptionen etc.) verhalten, wirst du ja wohl nicht von gerechten Verhältnissen sprechen wollen.

Ach ja, und das ist jetzt kein Sozialneid, nein ?

.
Im Gegenzug ist ein Auf-Einander-Eingehen (ein gemäßigten Unternehmer vorausgesetzt) meistens aber von Vorteil für beide Seiten.

Träum' weiter.

Nix da, das sind meine eigenen Erfahrungen.

Wenn ich früher mehr Geld brauchte, bin ich zum Chef gegangen und hab ihn das gesagt. Zwischen 20 und 50 Prozent Lohnsteigerung waren da drin, wären für jeden anderen auch drin gewesen, aber die waren irgendwie zu faul. Damals habe ich 900 Euro monatlich verdient. Typen, die so gequasselt haben wie du und nen Betriebsrat gegründet haben und richtich Arbeitskampf gemacht haben, haben dann dafür gesorgt, daß dem Unternehmen der Auftrag entzogen wurde - alle Arbeiter wurden entlassen. Ich hab dann woanders angefangen und verdiene momentan 550 Euro - Steigerung kaum möglich.

Von einen anderen Betrieb habe ich erfahren, daß dort ebenfalls ein Betriebsrat ist. Nur ist man dort aufeinander zugegangen, des sozialen Friedens willen. Die Leute dort vrerdienen für die gleiche Arbeit 700 Euro.

Von Sozialpartnerschaft reden wir dann, wenn jeder Arbeitnehmer einen SL auf Firmenkosten fährt und 7stellige Jahreseinkommen hat.

Jaja, genauso haben die geredet, die Betriebsratsfuzzies.

Und mal ehrlich: wir können immer nur verlangen, aber was können wir bisher anbieten ?

Tja, lass mal sehen. Gute Ausbildung, hohe Produktivität, Innovation, hohe Identifikation mit dem Unternehmen, sozialer Frieden, hohe Motivation...

Gute Ausbildung, hohe Produktivität, Innovation, hohe Identifikation mit dem Unternehmen - ok. Ist aber nur eine Frage der Zeit, wann andere Länder und Standorte uns da den Rang ablaufen.

Sozialer Frieden und hohe Motivation ist bisher IMMER unser Markenzeichen gewesen. Genau die setzt ihr aber jetzt aufs Spiel.

Aber billiger Löhne und längere Arbeitszeiten führt bestimmt dazu, dass Deutschland wieder Exportweltmeister wird. Oh, hoppla, das hat ja auch so geklappt...so ein Mist, wieder ein Argument weniger.

Billigere Löhne und die Bereitschaft auch mal länger zu arbeiten haben bei VW in Wolfsburg dazu geführt, daß überhaupt neue Jobs entstanden sind und zwar genau 5000. Würde ich dort wohnen, hätte ich da auch anfangen können und für 2500 Euro würd ich meine Großmutter killen un die hätte auch Verständnis dafür.

Was habt ihr gemacht ? Gemeckert ! Warum ? Weil die normalen Arbeiter 3200 Euro verdienen. Wie unglaublich ungerecht !!! Leckt mich doch am Arsch !!!

Im übrigen - verlangt wird in diesem unserem Lande nur immer von einer Seite etwas.

Jaja, Unternehmer müssen natürlich keine Steuern zahlen und gegen auch nie pleite und wenn doch dann mit Absicht. Immer dasselbe !
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Woppadaq schrieb:
Reiß die Klappe mal nicht zu weit auf, alles was Bangladesh fehlt, ist die industrielle Infrastruktur, die aufzubauen doch etwas zu teuer für die Unternehmen ist.

Klar. Die Infrastruktur sollen mal schön die blöden Steuerzahler aufbauen (wovon denn?), dann lassen sich die Unternehmen mit Subventionen in's Land locken um hernach auf wundersame Weise den Lebensstandard zu heben. Wo lebst du denn???

China war mal auf ähnlichen Niveau wie heute Bangladesh, inzwischen sieht man dieses Land als die nächste führende Wirtschaftsnation. Und wie billig chinesische Arbeitskräfte sind, muß ich wohl nicht sagen.

Da hab' ich ja drauf gewartet. Schau mal bitte kurz nach China und wie die chinesische Regierung das Wirtschaftswunder in Gang gebracht hat. Stichwort Kreditwertschöpfung, Infrastrukturinvestitionen und expansive Währungspolitik. Also alles, was unsere auf Stabilität bedachten Währungshüter in Berlin und Brüssel fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Im Gegensatz zu westlichen Ländern mit ungeregelten Finanzmärkten gelingt es auch den Chinesen die Abwanderung von Kapital in spekulative Bereiche zu verhindern.

Das Wirtschaftswunder in China mag viele Ursachen haben, entscheidend sind die niedrigen Lohnkosten aber keineswegs.

Es dreht sich im übrigen hauptsächlich um die Unternehmen, DIE nicht mehr als 35 Stunden arbeiten DÜRFEN !

Nein. Es geht um die Unternehmen, die eine zurückhaltende Lohnpolitik in den letzten 20 Jahren dazu genutzt haben, die eigenen Gewinne zu steigern und statt wieder zu investieren lieber das Geld in ausländische Kapitalanlagen gesteckt haben (wofür sie weder Vermögens- noch Zinssteuern bezahlen).
Es geht um die Unternehmen, die diese Gewinne durch Aktienspekulationen verloren haben und jetzt auf die bösen teuren Arbeiter zeigen - oder denkst du wirklich, die jetzt von der Banken- und Versicherungskrise gebeutelten Konzerne verdanken ihre finanzielle Situation den immens hohen Gehältern ihrer normalen Angestellten?

Es muß unreglementiert geschehen, damit überhaupt irgendein Nutzen daraus entsteht. Der volkswirtschaftliche Nutzen kommt dann über die Steuern rein.

Welche Steuern? Wenn das Verhältnis staatlicher Subventionen zu gezahlten Steuern bei Konzernen wie Siemens 3:1 ist, frage ich mich, wo da der volkswirtschaftliche Nutzen ist.

Ach ja, und das ist jetzt kein Sozialneid, nein ?

Nein. Schlicht eine Darstellung ungleicher Verteilung. Wer Neid vermeiden will, sollte vielleicht erst einmal über die Entstehung nachdenken.

Nix da, das sind meine eigenen Erfahrungen.

Wenn ich früher mehr Geld brauchte, bin ich zum Chef gegangen und hab ihn das gesagt. Zwischen 20 und 50 Prozent Lohnsteigerung waren da drin, wären für jeden anderen auch drin gewesen, aber die waren irgendwie zu faul.

Sicherlich kennst du nur Leute, die ihre Gehaltsverhandlungen selbst führen können. Aber vielleicht gibt's ja auch Leute, die dieses Selbstbewusstsein nicht haben. Die sich statt dessen jeden Tag von ihrem sich masslos überschätzenden Abteilungsleiter sagen lassen müssen, dass sie jederzeit ersetzbares Arbeitsmaterial sind. Solche Zustände kennst du nicht? Schön für dich, aber lass dir sagen, in 8 Jahren gewerkschaftlicher Tätigkeit, davon 4 Jahre als Betriebsrat, so was gibt's in Deutschland. Jeden Tag und öfter, als du denkst.

Damals habe ich 900 Euro monatlich verdient. Typen, die so gequasselt haben wie du und nen Betriebsrat gegründet haben und richtich Arbeitskampf gemacht haben, haben dann dafür gesorgt, daß dem Unternehmen der Auftrag entzogen wurde - alle Arbeiter wurden entlassen.

Das in Deutschland Unternehmen Pleite machen, weil sie einen Betriebsrat haben oder tarifgerechte Löhne zahlen, würde ich mir gerne von dir an Hand nachvollziehbarer Quellen belegen lassen. Bis dahin lege ich das lächelnd in die Schublade "neoliberale Propaganda".

Jaja, genauso haben die geredet, die Betriebsratsfuzzies.

Tja, wenn dir das jetzt schon mehrere Leute gesagt haben, ist vielleicht doch was dran...

Gute Ausbildung, hohe Produktivität, Innovation, hohe Identifikation mit dem Unternehmen - ok. Ist aber nur eine Frage der Zeit, wann andere Länder und Standorte uns da den Rang ablaufen.

Wenn wir die staatlichen Investitionen zu Gunsten niedriger Unternehmenssteuern weiter gegen Null fahren, die Ausbildung weiterhin vernachlässigen (ach ja, die Azubis verdienen ja soooo viel) und die Unternehmen ihren Mitarbeitern noch weiterhin erzählen, was für eine grosse Last sie doch sind, dann wird sich das sicherlich bald erledigt haben.

Sozialer Frieden und hohe Motivation ist bisher IMMER unser Markenzeichen gewesen. Genau die setzt ihr aber jetzt aufs Spiel.

Wer ist IHR? Sind das die Leute, die sich nach 2 Amtsperioden eine saftige Pension gönnen und gleichzeitig Renten kürzen? Sind das Leute, die jahrelang staatliche Subventionen einstreichen und dann Arbeitsplätze in's Ausland verlagern? Sind das Leute, die ohne jeden Skrupel sich jährliche "Anpassungen" der Bezüge in zweistelliger Prozenthöhe genehmigen und gleichzeitig den arbeitslosen 50jährigen - den sie im übrigen nie einstellen würden - nach einem Jahr in die Sozialhilfe rutschen lassen wollen?

Vielleicht denkst du in einer ruhigen Stunde mal darüber nach, wer den sozialen Frieden und die Motivation der arbeitenden Bevölkerung auf's Spiel setzt.

Billigere Löhne und die Bereitschaft auch mal länger zu arbeiten haben bei VW in Wolfsburg dazu geführt, daß überhaupt neue Jobs entstanden sind und zwar genau 5000. Würde ich dort wohnen, hätte ich da auch anfangen können und für 2500 Euro würd ich meine Großmutter killen un die hätte auch Verständnis dafür.

Gruss an deine Grossmutter. Im übrigen wurde das 5000x5000 Projekt (das bisher nur so um die 2500 Arbeitsplätze gebracht hat, aber sei's drum) von P. Hartz initiiert. Ja, genau der, der auch die 4-Tage Woche bei VW mal mitbegründet hatte...weil's da weniger Geschäft gab. Die Arbeitsplätze bei VW wurden geschaffen, weil durch mehr Nachfrage eine höhere Produktion nötig wurde, nicht weil die Beschäftigten mehr arbeiten. Das dient nur der Erhöhung des Gewinns, so dass er ungefähr gleichauf mit der Fertigung in Portugal oder Tschechien liegt.

Was habt ihr gemacht ? Gemeckert ! Warum ? Weil die normalen Arbeiter 3200 Euro verdienen. Wie unglaublich ungerecht !!! Leckt mich doch am Arsch !!!

Ich werd' dich nirgends lecken, schon gar nicht da. Nicht, so lange ich mir noch einen Riegel Schokolade leisten kann.

Im übrigen muss ich mir ja keine Gedanken mehr machen. Ich verdiene 5500 im Monat plus Dienstwagen, also warum sollte ich mir um soziale Gerechtigkeit Gedanken machen, wenn die Leute, die es viel direkter trifft, in keinster Weise kümmert. Du bist in meinen Augen das beste Beispiel für geglückte Propaganda.

Lass dich von deinem nächsten Arbeitgeber doch - untertariflich und im Unternehmensinteresse - doch für 350 Euro im Monat abspeisen und guck zu, wie er sich durch deine Arbeit auch noch den SLK für die Gattin leisten kann. Mir doch egal. Du hast ab sofort das Recht, dich durch Typen wie mich nicht mehr vertreten zu fühlen.


Jaja, Unternehmer müssen natürlich keine Steuern zahlen und gegen auch nie pleite und wenn doch dann mit Absicht. Immer dasselbe !

Ach ja, die Steuerlast, die die armen Unternehmen drückt. Wo kommt denn das Einkommen des Staates her...wollen doch mal sehen...

steuern-brd2002.jpg
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Franziskaner schrieb:
Klar. Die Infrastruktur sollen mal schön die blöden Steuerzahler aufbauen (wovon denn?), dann lassen sich die Unternehmen mit Subventionen in's Land locken um hernach auf wundersame Weise den Lebensstandard zu heben. Wo lebst du denn???

In Deutschland, wo man genau dies gemacht hat !


Schau mal bitte kurz nach China und wie die chinesische Regierung das Wirtschaftswunder in Gang gebracht hat. Stichwort Kreditwertschöpfung, Infrastrukturinvestitionen und expansive Währungspolitik. Also alles, was unsere auf Stabilität bedachten Währungshüter in Berlin und Brüssel fürchten wie der Teufel das Weihwasser.

Sieh mal einer an......Infrastrukturinvestitionen......aber wo leb ich denn ????

Und wo haben die Chinesen bitte Kreditwertschöpfung und expansive Währungspolitik betrieben ? Und vor allem - woher hatten sie das Geld ?

Im Gegensatz zu westlichen Ländern mit ungeregelten Finanzmärkten gelingt es auch den Chinesen die Abwanderung von Kapital in spekulative Bereiche zu verhindern.

Wer sagt dir das ? Der chinesische Staatsrundfunk ? Naja, bei der in Gegensatz zu uns freien Presse dort muß das ja stimmen.


Es dreht sich im übrigen hauptsächlich um die Unternehmen, DIE nicht mehr als 35 Stunden arbeiten DÜRFEN !

Nein. Es geht um die Unternehmen, die eine zurückhaltende Lohnpolitik in den letzten 20 Jahren dazu genutzt haben, die eigenen Gewinne zu steigern und statt wieder zu investieren lieber das Geld in ausländische Kapitalanlagen gesteckt haben (wofür sie weder Vermögens- noch Zinssteuern bezahlen).

Weshalb sie es getan haben.
Aber nur so nebenbei - ich dachte eigentlich, wir reden hier von Arbeitszeit !

Es geht um die Unternehmen, die diese Gewinne durch Aktienspekulationen verloren haben und jetzt auf die bösen teuren Arbeiter zeigen - oder denkst du wirklich, die jetzt von der Banken- und Versicherungskrise gebeutelten Konzerne verdanken ihre finanzielle Situation den immens hohen Gehältern ihrer normalen Angestellten?

Irgendwie kapierst du nicht, daß es völlig egal ist, wen sie das zu verdanken haben oder ob das gerecht ist. Wo kein Geld ist, da gibt es auch nichts zu verteilen. Ihr sollt das lediglich kapieren und nicht ausgerechnet dann die höchsten Lohnforderungen stellen, wenn es nichts zu verteilen gibt.

Welche Steuern? Wenn das Verhältnis staatlicher Subventionen zu gezahlten Steuern bei Konzernen wie Siemens 3:1 ist, frage ich mich, wo da der volkswirtschaftliche Nutzen ist.

Ich wage SEHR zu bezweifeln, daß dies für alle Firmen in Deutschland zutrifft. Nebenbei gesagt bin ich auch kein Freund von derartigen Subventionen, aber wenn es billiger kommt, Siemens zu subventionieren als weiterhin Arbeitslose zu bezahlen, dann bin ich schon dafür.

Wer Neid vermeiden will, sollte vielleicht erst einmal über die Entstehung nachdenken.

Na dann fang mal an !


Sicherlich kennst du nur Leute, die ihre Gehaltsverhandlungen selbst führen können.

Aber vielleicht gibt's ja auch Leute, die dieses Selbstbewusstsein nicht haben.

Es gab da auch Leute, die definitiv zuviel davon hatten und irgendwas von "steht mir zu" gebrüllt haben. Irgendwie haben die nicht so viel gekriegt.

Die sich statt dessen jeden Tag von ihrem sich masslos überschätzenden Abteilungsleiter sagen lassen müssen, dass sie jederzeit ersetzbares Arbeitsmaterial sind. Solche Zustände kennst du nicht?

Natürlich kenn ich solche Zustände. Ich hab unter solchen Zuständen 3 Jahre lang gearbeitet. Deshalb war ich ja so froh, an einen GEMÄSSIGTEN Chef zu geraten, mit dem man über alles reden konnte.

Damals habe ich 900 Euro monatlich verdient. Typen, die so gequasselt haben wie du und nen Betriebsrat gegründet haben und richtich Arbeitskampf gemacht haben, haben dann dafür gesorgt, daß dem Unternehmen der Auftrag entzogen wurde - alle Arbeiter wurden entlassen.

Das in Deutschland Unternehmen Pleite machen, weil sie einen Betriebsrat haben oder tarifgerechte Löhne zahlen, würde ich mir gerne von dir an Hand nachvollziehbarer Quellen belegen lassen.

Ich bin die Quelle, denn mir ist es passiert.

Jaja, genauso haben die geredet, die Betriebsratsfuzzies.

Tja, wenn dir das jetzt schon mehrere Leute gesagt haben, ist vielleicht doch was dran...

Der Anteil der Leute, die dies gesagt haben (3) war weitaus geringer als der Anteil derer, die diese für bescheuert erklärt haben (ca. 20-30)

(ach ja, die Azubis verdienen ja soooo viel)

Sie verdienen doppelt soviel wie ein russischer Großverdiener.

Sozialer Frieden und hohe Motivation ist bisher IMMER unser Markenzeichen gewesen. Genau die setzt ihr aber jetzt aufs Spiel.
Wer ist IHR?

Die Leute, die sagen, jetzt ists genug, jetzt wird gestreikt, wir wollen alle einen SLK und ein siebenstelliges Monatsgehalt.
Die Leute, denen alles in den Arsch geschoben wird und die dann immer noch meckern, daß es zuwenig ist, während sie gleichzeitig immer weniger arbeiten wollen.

Vielleicht denkst du in einer ruhigen Stunde mal darüber nach, wer den sozialen Frieden und die Motivation der arbeitenden Bevölkerung auf's Spiel setzt.

Ja sicher, die Bösen, die immer die Bösen waren und immer die Bösen sein werden, weshalb sie doch bitte verstehen sollen, daß wir sie bekämpfen und nur unser Recht auf Millionen Euro für alle durchsetzen wollen.


Im übrigen wurde das 5000x5000 Projekt (das bisher nur so um die 2500 Arbeitsplätze gebracht hat, aber sei's drum) von P. Hartz initiiert. Ja, genau der, der auch die 4-Tage Woche bei VW mal mitbegründet hatte...weil's da weniger Geschäft gab. Die Arbeitsplätze bei VW wurden geschaffen, weil durch mehr Nachfrage eine höhere Produktion nötig wurde, nicht weil die Beschäftigten mehr arbeiten. Das dient nur der Erhöhung des Gewinns, so dass er ungefähr gleichauf mit der Fertigung in Portugal oder Tschechien liegt.

Ja und ? Jobs sind Jobs !

Du bist in meinen Augen das beste Beispiel für geglückte Propaganda.

Du mich auch !

Du hast ab sofort das Recht, dich durch Typen wie mich nicht mehr vertreten zu fühlen.

Das habe ich eh nie getan !
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@newknow

>>Das was du in deinen beiden Beiträgen darstellst, hat einen tieferen Sinn und verfolgt eine klare Logik.<<

so ist es, nichts geschieht einfach "so".

die wahren bestrebungen, die hinter den ganzen "reformen" versteckt sind, gilt es aufzuzeigen, insbesondere ihre dimensionen, die sich vielen in ihrer gänze noch nicht erschlossen haben.

mir ist auch schleierhaft, warum immer noch so viele menschen auf dieses ganze blabla reinfallen.
wer sich etwas kritischer mit der materie befasst, der ahnt, wohin die reise geht...eine gute reise wird es mit sicherheit nicht....

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Selbst Bundeskanzler Schröder glaube nicht an den Erfolg seiner Reformen, sagte Wirtschaftsprofessor Rudolf Hickel der Netzeitung. «Man hat vor den Problemen kapituliert.»

Neoliberale Wirtschaftsreformen gelten mittlerweile in weiten Teilen der Gesellschaft als Allheilmittel, um die herrschende Wirtschafts- und Strukturkrise in Deutschland zu lösen. Gerade die Ausgestaltung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe wird von den meisten Wirtschaftsexperten als ein großes Hemmnis für die Schaffung neuer Arbeitsplätze gesehen.

Hartz und Co. sollen jetzt die Lösung bringen. Tun Sie es wirklich? Die Netzeitung sprach mit dem Wirtschaftsprofessor Rudolf Hickel von der Universität Bremen.

http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/derneuearbeitsmarkt/260432.html


sehr lesenswert!
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Ach ja, die Steuerlast, die die armen Unternehmen drückt. Wo kommt denn das Einkommen des Staates her...wollen doch mal sehen...

steuern-brd2002.jpg

132 von 443 sind ca 33 %.

Das heißt, für die weiteren 67% müssen die Unternehmen aufkommen.

Naja, das ist ja praktisch gar nichts !
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
samhain schrieb:
wer sich etwas kritischer mit der materie befasst, der ahnt, wohin die reise geht...eine gute reise wird es mit sicherheit nicht....

Da stimme ich dir absolut zu.

Die Frage ist nur, ob wir das durchstehen oder ob wirs verschärfen wollen.

Beides hat seine Vor- und Nachteile. Aber offensichtlich ist es fast unmöglich, darüber ohne Scheuklappen zu diskutieren.

Hartz und Co. sollen jetzt die Lösung bringen. Tun Sie es wirklich? Die Netzeitung sprach mit dem Wirtschaftsprofessor Rudolf Hickel von der Universität Bremen.

http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/derneuearbeitsmarkt/260432.html


sehr lesenswert!

Find ich auch.

Allerdings widerspricht er sich auch an einigen Stellen.

Ich seh jedenfalls nicht, daß seine Vorschläge so unglaublich besser durchdacht sind. Aber dazu später.
 

bombaholik

Auserwählter Meister der Neun
14. Oktober 2003
924
man sollte politiker einfach wie us topmanager nach leistung zahlen.
bzw kürzen bei misslungenen aktionen.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Woppadaq schrieb:
132 von 443 sind ca 33 %.

Das heißt, für die weiteren 67% müssen die Unternehmen aufkommen.

Naja, das ist ja praktisch gar nichts !

Nun mein Freund, wenn du nur die Lohnsteuer als AN-Steuer ansiehst, dann wirst du sicher auch akzeptieren, dass nur Gewerbe- und Körperschaftssteuer als Unternehmenssteuern gelten.

Oh, 132 Mio. zu 25 Mio...jetzt schaut's schon anders aus, oder?

Dann beachte mal, dass die Firmen gezahlte und berechnet Umsatzsteuer gegeneinander aufrechnen und plötzlich zahlt die USt. nämlich plötzlich auch wieder der Endverbraucher. Aber sicherlich wirst du auch das nicht zum Anlass nehmen, die eine oder andere Position mal kritisch anzudenken.

Aber das ist ja egal, weil DU ja natürlich immer auf der Gewinnerseite des ganzen Spiels stehen wirst. Wir sprechen uns in 10 oder 20 Jahren nochmal, wenn das Leben dir Gelegenheit gab, deine Erfahrungen zu sammeln.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Franziskaner schrieb:
Nun mein Freund, wenn du nur die Lohnsteuer als AN-Steuer ansiehst, dann wirst du sicher auch akzeptieren, dass nur Gewerbe- und Körperschaftssteuer als Unternehmenssteuern gelten.

Oha.
Einfuhrumsatzsteuer, Solidaritätszuschlag, nicht veranl. Steuern vor Ertrag, Grundsteuer B, Stromsteuer, Einkommenssteuer, Rennwettundlotteriesteuer, Kaffeesteuer, Lustbarkeitssteuer......immerhin 202 Mrd......zahlen natürlich nur wir, die dummen Arbeiter.

Dann beachte mal, dass die Firmen gezahlte und berechnet Umsatzsteuer gegeneinander aufrechnen und plötzlich zahlt die USt. nämlich plötzlich auch wieder der Endverbraucher.

Dann beachte mal, daß du da ganz großen Schwachsinn redest.

Aber das ist ja egal, weil DU ja natürlich immer auf der Gewinnerseite des ganzen Spiels stehen wirst. Wir sprechen uns in 10 oder 20 Jahren nochmal, wenn das Leben dir Gelegenheit gab, deine Erfahrungen zu sammeln.

Ich müßte jetzt eigentlich sagen, wir sprechen uns überhaupt nicht mehr wieder, weil ich von derartigen Typen erfahrungsbedingt die Schnauze die nächsten 10-20 Jahre voll hab, mindestens. Aber ich hab mir das in diesem Board schon so oft vorgenommen und es nicht eingehalten - ich versprech also gar nichts.

Wie du darauf kommst, daß ich denke, immer auf der Gewinnerseite zu stehen, müßtest du mir eigentlich erklären, denn das beweist nur, wie wenig Gedanken DU dir über das Thema machst und wie oberflächlich du das liest, was ich schreibe. Aber ich weiß, wie mullah-ähnlich Betriebsräte sein können, ich erwarte also nichts von dir.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
>>Die Argumentation, Arbeitszeitverlängerung bringe Wirtschaftswachstum, geht völlig fehl, wie Gerhard Bosch, Arbeitszeitforscher und Vizepräsident des Instituts Arbeit und Technik in Gelsenkirchen meint. Er verweist auf das Beispiel der Niederlande: »Dort sind die Arbeitszeiten kürzer als bei uns und die Arbeitslosenquote liegt deutlich unter der US- amerikanischen. Der behauptete Zusammenhang zwischen Verlängerung der Arbeitszeit und Wirtschaftsdynamik stimmt einfach nicht.« Ein anderer Punkt sei: »Diese Plädoyers für längere Arbeitszeiten fördern konservatives und einfallsloses Management. Sie fördern die Dummheit und Faulheit auf der Seite der Unternehmensleitungen: Man muß sich keine Gedanken machen, wie man intelligent mit Personal umgeht.« So gebe es in der US-Automobilindustrie kein einziges intelligentes Modell von Arbeitszeitgestaltung.

Die viel wichtigere Frage ist, wer die zusätzlich produzierten Autos, Kühlschränke oder Maschinen kaufen soll. Die Bundesrepublik ist absolut wie relativ Exportweltmeister. Bleibt der Binnenmarkt. Er wird allein durch höhere Löhne oder ein höheres Lohnaufkommen insgesamt gestärkt, also durch mehr Arbeitende. Gerechtfertigt wäre dies nach zwanzig Jahren Umverteilung von unten nach oben vor allem für die unteren Lohngruppen.

Zu den wenigen Ausnahmen unter den etablierten Medien, die das so sehen, gehört die Financial Times Deutschland, die vor kurzem meinte: »Längere Arbeitszeiten, die de facto eine Lohnkürzung für die Arbeitnehmer bedeuten, führen dann allenfalls dazu, daß die Firmen die Produktion mit noch weniger Arbeitskräften bewältigen.« Und deshalb solle man die »Gespensterdebatte« beenden.<<

http://www.jungewelt.de/2003/11-05/001.php
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Woppadaq schrieb:
Einfuhrumsatzsteuer, Solidaritätszuschlag, nicht veranl. Steuern vor Ertrag, Grundsteuer B, Stromsteuer, Einkommenssteuer, Rennwettundlotteriesteuer, Kaffeesteuer, Lustbarkeitssteuer......immerhin 202 Mrd......zahlen natürlich nur wir, die dummen Arbeiter.

Fällt dir eigentlich auf, dass du mir unterstellst, was du vorher selbst gemacht hast?

Franziskaner schrieb:
Dann beachte mal, dass die Firmen gezahlte und berechnet Umsatzsteuer gegeneinander aufrechnen und plötzlich zahlt die USt. nämlich plötzlich auch wieder der Endverbraucher.

Dann beachte mal, daß du da ganz großen Schwachsinn redest.

Naja, eigentlich zahlen die Endverbraucher sogar alle Steuern - auch die, die die Unternehmen abführen. Oder was denkst du, woher das Geld dafür kommt? Wundersame Geldvermehrung?

Aber ich weiß, wie mullah-ähnlich Betriebsräte sein können, ich erwarte also nichts von dir.

:roll: Jeglicher Kommentar erübrigt sich.
 

bombaholik

Auserwählter Meister der Neun
14. Oktober 2003
924
wobbadat (???oder so)

mir scheint du hast noch nie in einem industrie betrieb gearbeitet.....
ist ja lächerlich zu verleugnen dass der endverbraucher alles zahlt.

dazu muss ich noch sagen das viele großunternehmen gar keine gewerbesteuer zahlen...um zu verhindern dass sie sich ins aussland absetzen.

und noch was:

der staat nimmt mehr an steuern ein durch die tabakbesteuerung als alle unternehmen im gesamten land gewerbesteuer zahlen.
das sollte ebenfalls zu denken geben.

zahlen tun immer die armen!



zu meiner meinung.

tja ganz einfach ...problem .....lösung = leistung = bezahlung.
politiker welche nur feuchte luft produzieren werden das einfach in ihrer tasche zu spühren bekommen.
ein augeklügeltes system kommt mir da jetzt nicht in den sinn...ist ja auch nicht meine aufgabe...was zählt ist ..es wäre machbar!
und von großem nutzen
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
bombaholik schrieb:
mir scheint du hast noch nie in einem industrie betrieb gearbeitet.....
ist ja lächerlich zu verleugnen dass der endverbraucher alles zahlt.

Weiß zwar nicht was das eine mit dem anderen zu tun hat,
aber ich finds lächerlich und dumm, zu behaupten dass der endverbraucher ALLES zahlt. Und solange ihr es bei Behauptungen laßt, werdet ihr für mich nicht glaubwürdiger.



der staat nimmt mehr an steuern ein durch die tabakbesteuerung als alle unternehmen im gesamten land gewerbesteuer zahlen.

23 kleiner als 13 ???

zahlen tun immer die armen!

Wo ham die nur das ganze Geld her bei den Hungerlöhnen hierzulande ?


ein augeklügeltes system kommt mir da jetzt nicht in den sinn...ist ja auch nicht meine aufgabe...was zählt ist ..es wäre machbar!

Ja sicher, es wäre auch machbar, daß jeder einen SLK und ein siebenstelliges Monatsgehalt bekäme. Was dann das Brot kosten würde, möcht ich aber nicht wissen.
 

bombaholik

Auserwählter Meister der Neun
14. Oktober 2003
924
Behauptung:

endverbraucher zahlt alles!

Kritik: unternehmen zahlen gewerbesteuer usw. also kann da was nicht stimmen.

lösung:

diese unternehmen kalkulieren ihre preise.

das ist ungefähr so.

abschreibungskosten (preis für anschaffung einer neuen maschine)pro stück (produzierte ware)
lohn und verwaltungskosten
material
usw usw

das alles wird auf ein stück verrechnet und noch 3% drauf geschlagen die später die käufer als skonto kriegen und dazu noch 10% möglichen rabatt der den leuten gewährt werden könnt und zum schluss ein bisschen gewinn drauf.

ergo: endverbraucher zahlen alles ...löhne, steuern, material.....
 

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