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neuer AQ? Anschlag im Irak

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@nicolecarina

Erstmal finde ich es klasse, daß du (trotz ansage) immernoch hier bist, um zu diskutieren! :D

Nun zum Thema:

"aber ich erlaube mir einfach zu sagen, das dürfen dann die machen, die sich da verantwortlicher fühlen. da kommt mit sicherheit mehr dabei raus."

Eben, ich bin der Meinung, daß sich alle Regierungen der Welt verantwortlich fühlen sollten. (Das wir persönlich nix ändern können, steht ja außer Frage.) Alleine schon aus Gründen der Menschenwürde sollte doch eigentlich jedem daran liegen, im IRAK z.B. eine Demokratie mit den damit verbundenen Menschenrechten einzurichten.

"bei welcher organisation ist das geld denn am besten angelegt deiner meinung nach?"

Momentan ist es (leider) egal, weil keine Organisation im IRAK arbeiten kann. Spenden sind im Prinzip aber gar nicht verkehrt.



"lösungen, lösungen, lösungen"

Hier ein Ansatz von mir: Also, die UNO (und ggfl.) die NATO sorgt im IRAK für sichere Verhältnisse. Dann gibts ne Demokratie mit Menschenrechten und dem ganzen gedöns. Der Aufbau des IRAk liegt nicht nur in den Händen der USA sondern alle Saaten der Welt haben Zugang zu dem Markt. Wenn der IRAK dann in einigen Jahren (ja, so lange würde es wohl leider dauern) eine Vorreiterrolle in dieser Region hat, werden sich bestimmt einige andere Bevölkerungen das angucken und vielleicht auch sowas haben wollen. (Ich kann mir gut vorstellen, daß die Frauen im IRAN und Saudi-Arabien auch gerne einige Rechte hätten...)


Gruß
WS
 

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
@nicolecarina
ganz ehrlich: ich habe mir in meinem leben wirklich nicht allzu viele gedanken über das irakische volk gemacht, erst in neuere zeit.

Daß Du dir anscheinend nicht allzuviele Gedanken darüber machst merkt man allerdings deutlich auch an Sätzen die dem "war da mal was? - ich weiss ja nicht genau ob, aber... - ich hörte mal am Rande irgendwo.." Level entsprechen.
Und mit einer solchen LariFari Einstellung scheinst du auch meine POsting zu lesen, denn mir geht es hier weder um

soviel dass du jeden einen dummkopf nennst, der sich einer pro-amerikanischen denkweise nicht anschließt?

noch darum die Vorgehensweise der USA gutzuheissen oder zu verteidigen.
Aber auch das habe ich bereits MEHRFACH deutlich gemacht.
Aber wer kein BushBasher ist wird deswegen automatisch gleich zum Bushkriecher, gell?


da fällt mir ein: wer nicht hören will muss fühlen - geht jedem so. auf dem rücken der iraker - versteh ich nicht ganz, was meine amerika-kritik den irakern antut.

Amerikakritik ist gut und wichtig, aber was ich meinte war eher die Einstellung, daß die USA nunmehr alleine für den Aufbau des Irak verantwortlich sind und daher die Attentäter weitaus leichteres Spiel haben - auf dem Rücken der ohnehin arg gebeutelten Iraker - widerum ihr blutiges Spiel zu treiben.
Wäre es nicht sinnvolle wenn ALLE sich am Aufbau des Landes beteiligen?
Egal ob man nun pro oder contra Krieg war? Denn ganz besonders jene die gegen den Krieg waren, hatten diese Haltung doch, weil man sich Sorgen um die Menschen dort gemacht hat, oder täusche ich mich damit?
Und mal ganz davon abgesehen: Es wird den USA vorgeworfen, aus dem Irak eine UShörige Marionette zu machen..da frage ich mich warum man sich dann nicht beim Aufbau der politischen und sozialen Infrastruktur beteiligen will, um eben diese Gefahr zumindest ein wenig einzudämmen?

Motzen ist einfach, aber wenn man etwas ändern will, sollte man mit anpacken und es besser machen..oder man bleibt halt - wie oben bereits geschrieben - mit dem Arsch auf der Terasse sitzen und meckert weiter ohne was zu tun.


habe allerdings entschieden was gegen panikmache. dann doch lieber spaß haben, bis das problem laut wahrscheinlichkeitsrechnung tatsächlich eines wird.

Ahhja, genau diese Einstellung hat uns zu Hitler geführt.
Erstmal warten bis das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird schon klappen es wieder rauszuholen bevor es abgesoffen ist.
Und wenn nicht? heyyyy is doch auch nicht schlimm...wir hatten ja bis dahin unseren "Spass"

Ich für meinen Teil würde als Kanzler etwas dagegen unternehmen dass ganz in unserer Nähe die grad mal ein paar Tage alte demokratische Verfassung eines Landes von Radikalislamisten in Stücke gefetzt wird, nur um den USA eins auszuwischen.

Aber für einen solchen Gedankengang sind wir wohl zuviel Spassgesellschaft und haben mitlerweile vergessen, wie es uns mal ergangen ist.


Denkbar wäre:

Beitrag der arabischen Liga:
Bereitstellung einer bewaffneten Schutztruppe vor allem für die heiligen Stätten, Unterstützung der US Truppen bei Hausdurchsuchungen um die kulturelle Barriere zu schliessen und den GI´s ein wenig den agressiven Ton zu nehmen/Kontrollfunktion

Beitrag altes Europa, Rußland,China:
Bereitstellung von Pionieren zur Instandsetzung der Infrastruktur, Ausbildung neuer Polizeitruppen, Grenzkontrollen
(Wieder) - Aufbau von Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern etc.

Das alles am besten unter der Aufsicht der UNO

Damit hätten die USA viel mehr Kapazitäten frei um im Irak nach Widerständlern des alten Regimes und der AQ-Aktivisten zu suchen
 

Danie

Vollkommener Meister
16. Oktober 2003
538
nicolecarina schrieb:
da fällt mir ein: wer nicht hören will muss fühlen - geht jedem so. auf dem rücken der iraker - versteh ich nicht ganz, was meine amerika-kritik den irakern antut.
Vielleicht meint er das du dich manchmal so anhörst als gönnst du der
amerikanischen Regierung die jetzigen Probleme die ja auch die Probleme der Iraker sind..
nicolecarina schrieb:
schließlich hat man selbst oft genug erfahren, was die amis da grade durchmachen müssen
nicolecarina schrieb:
da fällt mir ein: wer nicht hören will muss fühlen
Mit "auf dem Rücken der Iraker" meint er möglicherweise das du jetzt schadenfroh bist währen bei den Anschlägen im Irak mehr Iraker sterben als US Soldaten, die allgemeine Lage immer instabiler wird usw..
 

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
@Danie

nicolecarina hat folgendes geschrieben::

da fällt mir ein: wer nicht hören will muss fühlen - geht jedem so. auf dem rücken der iraker - versteh ich nicht ganz, was meine amerika-kritik den irakern antut.

Vielleicht meint er das du dich manchmal so anhörst als gönnst du der
amerikanischen Regierung die jetzigen Probleme die ja auch die Probleme der Iraker sind..
nicolecarina hat folgendes geschrieben::

schließlich hat man selbst oft genug erfahren, was die amis da grade durchmachen müssen


nicolecarina hat folgendes geschrieben::

da fällt mir ein: wer nicht hören will muss fühlen


Mit "auf dem Rücken der Iraker" meint er möglicherweise das du jetzt schadenfroh bist währen bei den Anschlägen im Irak mehr Iraker sterben als US Soldaten, die allgemeine Lage immer instabiler wird usw..

Genau so meinte ich es!
Und die Gefahr, daß sich das Ganze ausweitet ist ja nicht von der Hand zu weisen und spätestens dann wird das Problem auch unser Problem werden.
Aber nicolecarina scheint lieber das schadenfrohe Kind spielen zu wollen anstatt einzusehen, daß ein stabiler und friedlicher naher Osten auch in vitalem deutschem Interesse ist
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
Eben, ich bin der Meinung, daß sich alle Regierungen der Welt verantwortlich fühlen sollten. (Das wir persönlich nix ändern können, steht ja außer Frage.) Alleine schon aus Gründen der Menschenwürde sollte doch eigentlich jedem daran liegen, im IRAK z.B. eine Demokratie mit den damit verbundenen Menschenrechten einzurichten.

guter gedanke. leider sieht es in der realität finde ich deutlich anders aus und die verantwortung beschränkt sich auf einige pseudo-demokratische unternehmungen mit dem ziel, ein stück vom kuchen abzubekommen und die eigene malade wirtschaft wieder anzukurbeln.
in den seltensten fällen ist es gelungen, befreiung zu "verordnen" - das sollte wirklich allerletztes mittel sein. eine gelungene befreiung kommt vom inneren eines systems, wie eine raupe die ihren kokon durchbricht, oder wie die franzosen, deren revolution ja ebenfalls etliche ihrer eigenen kinder gefressen hat.
kein wunder also finden die amerikaner keine freunde im nahen osten. so befreit man meiner meinung nach nicht. falls doch, sollte man zwingend mit der kritik umgehen können. dass die amerikaner es nicht im wirklich freien und souveränen stil können, zeigen ihre zensurbemühungen (siehe eigener thread) sowie der fieberhafte ausbau an verteidigungsstrategien und nicht zuletzt die errichtung von lagern für andersdenkende.

und gott sei dank regen sich in den staaten auch immer mehr stimmen, die das vorgehen der amerikanischen regierung in frage stellen.

hier muss ich fast technoirs argument aufgreifen, weil es für mich thematisch hervorragend als überleitung passt:

Ahhja, genau diese Einstellung hat uns zu Hitler geführt.
Erstmal warten bis das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird schon klappen es wieder rauszuholen bevor es abgesoffen ist.
Und wenn nicht? heyyyy is doch auch nicht schlimm...wir hatten ja bis dahin unseren "Spass"

das glaub ich natürlich nicht, sondern eher die ungläubigkeit, dass ein politiker ernst macht mit dem was er geschrieben hat und seinen ganz persönlichen "wahn" im kampf umsetzen wollte. und in diesem punkt sehe ich wirklich kaum einen unterschied zum vorgehen der bushadministration. irgendwer sagte, dass ich an dieser aussage scheitern werde - herta däubler-gmehlin ist es auch und die hatte wahrlich mehr zu verlieren als ich. zu unrecht wie ich finde. ein weiterer beweis, wie subtil und nachhaltig propaganda wirken kann.

doch nochmal zurück zu winston:

Der Aufbau des IRAk liegt nicht nur in den Händen der USA sondern alle Saaten der Welt haben Zugang zu dem Markt. Wenn der IRAK dann in einigen Jahren (ja, so lange würde es wohl leider dauern) eine Vorreiterrolle in dieser Region hat, werden sich bestimmt einige andere Bevölkerungen das angucken und vielleicht auch sowas haben wollen. (Ich kann mir gut vorstellen, daß die Frauen im IRAN und Saudi-Arabien auch gerne einige Rechte hätten...)

im gleichen atemzug mit dem aufbau nennst du den markt - nicht die gesellschaftlich oder politische ordnung, sondern den markt. und genau da liegt für mich der hase im pfeffer. handel ist wichtig keine frage, aber keine legitimation, ein volk zu bekriegen. auch deutsche frauen wollen gerne ein paar rechte mehr. (siehe neueste debatte: http://www.linxxnet.de/aktuell/27-02-04_tag-der-abrechnung.htm)
es gibt also genug vor der eigenen türe zu kehren.

auch die art und weise wie die usa da viele "helfer" in ihre rolle reingehievt haben finde ich denkwürdig. wie gesagt, ich glaub nicht dass es ignorant ist, die aufbauarbeit denen zu überlassen, die sich da gewaltigen einstieg verschafft haben. eine landesgrenze ist für mich schon ein bisschen sowas wie eine haustür. und für einbrecher gibts bei uns die polizei. dumm wenn es korrupte beamte waren, die den schatz aus dem schrank geklaut haben.


technoir, deine süffisanten bemerkungen über meine ausdrucksweise hab ich einfach mal abgehakt. ich hoffe, du kommst damit zurecht.

zu deinem text:

Und mal ganz davon abgesehen: Es wird den USA vorgeworfen, aus dem Irak eine UShörige Marionette zu machen..da frage ich mich warum man sich dann nicht beim Aufbau der politischen und sozialen Infrastruktur beteiligen will, um eben diese Gefahr zumindest ein wenig einzudämmen?

weil das eh unter amerikanischer fuchtel funktioniert? aber ich geb dir recht. das ist noch die beste art der schadensbegrenzung. ja.

Motzen ist einfach, aber wenn man etwas ändern will, sollte man mit anpacken und es besser machen..oder man bleibt halt - wie oben bereits geschrieben - mit dem Arsch auf der Terasse sitzen und meckert weiter ohne was zu tun.

dann pack die schippe in den rucksack und nimm den nächsten flieger. denn was im irak läuft, zeigt mir doch deutlich, dass es auch keinen sinn mehr macht, in unseren verantwortlichen politikern unser heil zu suchen. mal sehen, was die nächsten wahlen bringen. sowohl hüben wir drüben.

Ich für meinen Teil würde als Kanzler etwas dagegen unternehmen dass ganz in unserer Nähe die grad mal ein paar Tage alte demokratische Verfassung eines Landes von Radikalislamisten in Stücke gefetzt wird, nur um den USA eins auszuwischen.

wie gesagt: das geht dich eigentlich erstmal gar nichts an finde ich, außer du wirst um hilfe gebeten. falls es dich dazu drängt - löblich. allerdings kannst du dich dabei wohl auf uralte ressentiments gefasst machen, die du erstmal durchschauen musst denke ich, um wirksam abhilfe leisten zu können. das kann durchaus zur hydra werden, der man einen kopf abschlägt damit sieben neue nachwachsen. deshalb auch mein rat, die sache eher den experten zu überlassen. aber die lacht man ja auch aus, wie zb herrn scholl-latour - weil es offenbar doch um was anderes geht?

Aber für einen solchen Gedankengang sind wir wohl zuviel Spassgesellschaft und haben mitlerweile vergessen, wie es uns mal ergangen ist.

keine angst, ich verstehe trotz meiner "dekadenten vergnügungssucht" durchaus was du meinst und habe mir zumindest am anfang als der kampf gegen terror in afghanistan akutell wurde einige gedanken gemacht.

gerade dort gab es zb viele demokratische bzw. freidenkende personen, die zum teil unter lebensgefahr kinder und jugendliche unterrichtet haben, die sich gegen die taliban auflehnten. weshalb wurden diese leute nicht zuerst mal unterstützt? nein, die usa unterstützten nachweislich die "gegenpartei" also leute, die sie jetzt zum antichrist abstempeln statt in den spiegel zu gucken.

Bereitstellung einer bewaffneten Schutztruppe vor allem für die heiligen Stätten, Unterstützung der US Truppen bei Hausdurchsuchungen um die kulturelle Barriere zu schliessen und den GI´s ein wenig den agressiven Ton zu nehmen/Kontrollfunktion

die kulturellen unterschiede die hier vorhanden sind, schließt man nicht einfach mit netten worten denke ich. und seh ich im schlossgarten einen berittenen bewaffneten polizisten mit knarre, dann kanns schon sein, dass uns gedanklich welten trennen obwohl er sogar die gleiche hautfarbe hat wie ich. las kürzlich in "neon" einen bericht über eine junge irakische frau, die genau den job macht, den du vorschlägst. sie hilft den gis bei ihren aufgaben. wird von den einen bewundert, von den anderen als verräterin beschimpft. aus den eigenen reihen wohlgemerkt. denke allerdings auch, wenn überhaupt kurzfristig, dann funktioniert es lediglich mit irakischer mithilfe.

Beitrag altes Europa, Rußland,China:
Bereitstellung von Pionieren zur Instandsetzung der Infrastruktur, Ausbildung neuer Polizeitruppen, Grenzkontrollen
(Wieder) - Aufbau von Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern etc.

ja, halt ich auch für am sinnvollsten

Das alles am besten unter der Aufsicht der UNO
lieber nicht, weil ich ja glaube, dass das die nwo fördert.

Damit hätten die USA viel mehr Kapazitäten frei um im Irak nach Widerständlern des alten Regimes und der AQ-Aktivisten zu suchen

wie gesagt, für diesen fall scheinen das die kümmerlich besten lösungen zu sein. aber schon allein der angriffskrieg war und ist für mich ein art bankrotterklärung.


viel neues kam ja nun nicht rüber und gott behüte mich wirklich davor, dass diese vorgehensweise zur rgel wird. (siehe vergleich mit der haustür)
deshalb glaube ich auch nicht, dass kurzfristig irgendwer gewonnen hat bei dem scharmützel. wir werdens ja sehen.

was mich mal echt interessieren würde ist, wie schaffe ich es, neues bewusstsein zu wecken und innovationen zu implementieren, ohne dass ich vorher jemandem die rübe abhauen muss.
weil ich bin nach wie vor der meinung, dass sich gute sachen von alleine durchsetzen.

Vielleicht meint er das du dich manchmal so anhörst als gönnst du der
amerikanischen Regierung die jetzigen Probleme die ja auch die Probleme der Iraker sind..

manche leute wachsen durch probleme - deshalb "gönnen" viele therapeuten ihren klienten liebevoll ihren eigenen mist um draus zu lernen. deutschland hats in sachen blitzkriege hinter sich.

Und die Gefahr, daß sich das Ganze ausweitet ist ja nicht von der Hand zu weisen und spätestens dann wird das Problem auch unser Problem werden.

kann sein, kann aber auch nicht sein

Aber nicolecarina scheint lieber das schadenfrohe Kind spielen zu wollen anstatt einzusehen, daß ein stabiler und friedlicher naher Osten auch in vitalem deutschem Interesse ist

falls dir sonst nichts mehr einfällt, lass mir bitte mein hart formuliertes gestammel und meine ruhe und bleib bei deiner meinung, denn kindisch finde ich das argument auf jeden fall.

aber ich kann grad weitermachen: weshalb sagst du denn ausdrücklich altes europa? was ist ein vitales deutsches interesse? kann es sein, dass wir einfach keine synthese finden und ich deshalb jetzt aus der diskussion aussteige? ich glaube ja...
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@nicolecarina

Nur ganz kurz:

Peter Scholl-Latour ist (in meinen Augen) ein Rassist!!! Wieso? Weil er schön öfter gesagt hat, daß das Irakische Volk nicht FÄHIG ist, in einer Demokratie zu leben.

Sie sind also zu dumm, um selbstbestimmt zu handeln und zu leben??!! Naja, es sind ja auch nur die "Muselmanen"...

Außerdem hat er aus oben genanntem Grund immer gegen den Krieg protestiert. Er hat also lieber das "Schweinesystem-Saddam-H" beibehalten, weil die doofen Irakis das eben nicht selber auf die Reihe bekommen würden!!!

WS
 

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
@nicolecarina
Irgendwie habe ich in der Tat den Eindruck wir reden völlig aneinander vorbei.
Du schlängelst dich mehr oder weniger geschickt um die Tatsachen herum und redest unter anderem irgendwie wirres Zeug über NWO (was soll das eigentlich deiner Meinung nach Schlimmes sein? Wohl betont, DEINER Meinung nach, bitte jetzt nicht mit einem Link aus der Affäre ziehen)

daher belasse ich es mal mit Kommentar mal hierbei:

weil ich bin nach wie vor der meinung, dass sich gute sachen von alleine durchsetzen.

Soweit ich mich erinnere, gab es den Versuch und die Hoffnung auf Veränderung durch inneren Wandel während der 90er Jahre.
Hat es was gebracht? NEIN!
War Saddams System mächtig und grausam genug um jede Opposition schon im Keim zu ersticken? JA!
Auch kein Wunder wenn das Spitzel/Bürgerverhältnis 1/4 ist und jeder sofort umgebracht wird der auch nur den Anschein erweckt etwas zu planen.

Unter solchen Umständen verändert sich nichts.
Die Stasi der DDR war ein netter harmloser Kindergarten im Gegensatz dazu.

Aber irgendwie sind wir jetzt wieder mal weitweit weg von AQ und den Anschlägen der letzten Tage angelangt und mir konnte bisher noch immer niemand schlüssig erklären, warum die USA diese Anschläge inszeniert haben sollen.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
Du schlängelst dich mehr oder weniger geschickt um die Tatsachen herum

?????

und redest unter anderem irgendwie wirres Zeug über NWO (was soll das eigentlich deiner Meinung nach Schlimmes sein? Wohl betont, DEINER Meinung nach, bitte jetzt nicht mit einem Link aus der Affäre ziehen)

falls es dir wirr erscheint kann ich auch nichts machen, zumal ich dir einen link geschickt habe und eh grade mal in zwei sätzen dazu stellung genommen habe.
und ich mag die aussicht auf die nwo nicht, weil die kontrolleure derselben meiner meinung nach noch einige dazu lernen sollten, damit nicht lediglich ein staat a la 1984 entsteht. und den find ich definitiv unnötig. denn was du hier geschrieben hast:

Auch kein Wunder wenn das Spitzel/Bürgerverhältnis 1/4 ist und jeder sofort umgebracht wird der auch nur den Anschein erweckt etwas zu planen.
wird in einer nwo denke ich auch so sein.

@winston
peter scholl latour hat eben genau das erkannt, was ich auch sagte, dass eine aufgezwungene befreiung nicht funktionieren kann normalerweise.

glaube allerdings nicht, dass er an irgendeiner stelle was von "dummen irkais" gesagt hat. das halte ich eher für deine interpreation. und damit adieu.
 

Danie

Vollkommener Meister
16. Oktober 2003
538
nicolecarina schrieb:
Vielleicht meint er das du dich manchmal so anhörst als gönnst du der
amerikanischen Regierung die jetzigen Probleme die ja auch die Probleme der Iraker sind..

manche leute wachsen durch probleme - deshalb "gönnen" viele therapeuten ihren klienten liebevoll ihren eigenen mist um draus zu lernen. deutschland hats in sachen blitzkriege hinter sich.
Und was lernen die Iraker daraus?
Die Amerikaner haben Krieg geführt, und trotz der Tatsache das so viele
von uns sterben gibt es doch tatsächlich Leute die sagen:
"Ach guck an, na das geschiet den Ammy's recht, da lernen die noch was draus, das so viele Iraker sterben ist doch egal, um die hab ich mir vorher doch auch keine Gedanken gemacht. Ich finde das voll in Ordnung. Helfen? Wo denkst du hin? AMERIKANERN helfen nur um den Irakern ein besseres Leben zu ermöglichen? Wir doch nicht, dann würden die Ammy's ja nichts lernen so wie wir das mal lernen mussten."
 

trashy

Großer Auserwählter
19. Mai 2002
1.781
Winston_Smith schrieb:
Peter Scholl-Latour ist (in meinen Augen) ein Rassist!!! Wieso? Weil er schön öfter gesagt hat, daß das Irakische Volk nicht FÄHIG ist, in einer Demokratie zu leben.

Sie sind also zu dumm, um selbstbestimmt zu handeln und zu leben??!! Naja, es sind ja auch nur die "Muselmanen"...

Außerdem hat er aus oben genanntem Grund immer gegen den Krieg protestiert. Er hat also lieber das "Schweinesystem-Saddam-H" beibehalten, weil die doofen Irakis das eben nicht selber auf die Reihe bekommen würden!!!

WS

hohoho ... du hälst also den Irak fähig sich selber im jetzigen Moment zu regieren?

Prinzipiell würde ich jedem das Recht zuerkennen sich selber demokratisch zu verwalten, nur - der Irak bzw. dessen Kulturen sind momentan noch nicht soweit ... selbst Deutschland hat nach Ende des II.WK´s 4 Jahre gebraucht um sich wieder Souverän zu schimpfen.

Zurück zum Irak:
Schau dir nur mal den Streit an, welcher von den Kurden im Norden und den Schiiten im Süden ausgeht.

Die Schiiten wollen nen Gottesstaat alá Iran errichten und die Kurden wollen ebenfalls ihr eigenes Kurdistan gründen.

Es gibt zuviele verschiedene Kulturen, welche unter Saddam Hussein Unrecht gelitten haben und sich nun dafür an ihren Peinigern rächen ... dass - diese Racheaktionen - bekommen wir gar nicht mit, ich hab aus BW-Zeiten noch Kontakte zu nem BG der USAirForce (jetzt im Pentagon), selbst der sagt momentan der Konflikt irakische Guerillas vs. Allierte wichtiger ist, als die "kleinen Nicklichkeiten" welche innerhalb und gegenseitig der einzelnen Kulturen entstehen respektive vorhanden sind.

Irak muß jetzt erstmal befriedet werden, Leute die unter dem Saddam´schen Regime an der Macht waren, finden und aus ihren Ämtern vertreiben. Nur das ist gar nicht so einfach und diese machen sich auch gegenüber den Allierten und der irakischen Schutztruppe streitig. Les Machiavelli - der hat das mehr als nur anschaulich diskutiert und das bereits vor über 500 Jahren!

Wie gesagt, selbst Deutschland brauchte nach dem II.WK noch 4 Jahre bis es sich wieder Bundesrepublik Deutschland nennen durfte - warum? Die Allierte mußten erst Alt-Nazi´s finden und aus ihren Ämtern vertreiben und mit dem Unrecht in Deutschland aufräumen. Die Problematik der verschiedenen Kulturen hatten wir in Deutschland zum Glück nicht.

Ich hoffe du verstehst und akzeptierst meine hier dargebotene Meinung.

So - und nun mal damit den Scholl-Latour in Schutz zu nehmen!
Ich bin mir ziemlich ischer, das S-L ebenfalls es so, wie ich hier gerade niedergeschrieben hab, gemeint hat.

Auch bezweifle ich, das er jemals etwas von "dumme Iraker" gesagt hat, da bin ich mir eher sicher, das er eben es genauso gemeint hat, wie ich hier ebenfalls den Versuch machte, die Lage etwas einzuschätzen.

Aber ihn damit zum Rassiten zu bezeichnen, find ich von dir ziemlich dreist, schon fast unverschämt. Zumal er ein doch recht hoch geschätzter Korrespondet in aller Welt ist. Also wie gesagt, das halte ich für deine Intepretation der Dinge und nicht für das öffentliche Statement eines alten, aber ohne Zweifel erfahrenen Mannes.

Zu seiner Stellung contra Irak-Krieg, auch hier bin ich mir sicher, dass er für die Befreiung der Irakis war und folglich gegen das Hussein-Regime, aber nicht in diesem Stil, wie er von den US-Amerikaner durchgeführt wurde.

Ach ja, einen kommentar kann ich mir nicht verkneifen und hoffe das du ihn verstehst (hab seit 2 Wochen die Grippe und bin dementsprechend etwas Panne!)

Es ist schon recht komisch mitanzusehen, wie jemand die USA und deren Vorgehen rechtfertigt. Zumal das menschenverachtende irakische Regime ursprünglich von den USA gefördert wurde und nun einen Krieg gegen eben dieses Regime im Namen der Menschlichkeit führte - welcher zweifelsohne völkerrechtswidrig war - und der dieses Verhalten gutheißt und nichtmal den Anschein macht, diese Verhalten der USA kritisch zu hinterfragen oder gar zu verurteilen, sondern andere USA-Kritiker - mit Worten - angreift und nicht versucht das ursprüngliche us´sche Verhalten zu rechtfertigen geschweige denn zu verurteilen.
 

Danie

Vollkommener Meister
16. Oktober 2003
538
trashy schrieb:
Aber ihn damit zum Rassiten zu bezeichnen, find ich von dir ziemlich dreist, schon fast unverschämt. Zumal er ein doch recht hoch geschätzter Korrespondet in aller Welt ist. Also wie gesagt, das halte ich für deine Intepretation der Dinge und nicht für das öffentliche Statement eines alten, aber ohne Zweifel erfahrenen Mannes.
Ob Rassist gerechtfertigt ist weiß ich nicht aber nen link über scholl hab ich noch:
http://www.palmyra-verlag.de/PS-SL.html

http://cf.e-politik.de/beitrag.cfm?Beitrag_ID=1376
 

trashy

Großer Auserwählter
19. Mai 2002
1.781
ein eigener Thread zu dem Thema "Scholl-Latour = Rassist?" wär interessant, weil hier sind wir leider offtopic - oder rechtfertigt das es? Hab keinen Bock, ne gelbe Karte oder durch so nen scheiß gebrandmarkt zu werden
 

Aladin

Geheimer Meister
29. Februar 2004
205
@Winston_Smith:

"Peter Scholl-Latour ist (in meinen Augen) ein Rassist!!! Wieso? Weil er schön öfter gesagt hat, daß das Irakische Volk nicht FÄHIG ist, in einer Demokratie zu leben."

Die Rhetorik von Scholl-Latour erscheint tatsächlich oft rassistisch angehaucht zu sein. Er benutzt zum Beispiel oft physiognomische Beschreibungen von Orientalen um deren Unfähigkeit oder Gefährlichkeit zu "beweisen". Natürlich ist der Mann aus einem ganz aderen Holz geschnitzt, gehört einer ganz anderen Generation an. Ich persönlich denke das er stark in Kategorien des 19. Jh. denkt. Eine Art "Karl-May Romatik" hängt ihm sicher an.

Ihn aber direkt als Rassisten zu titulieren halte ich für gewagt. Ich denke nicht das seine klassischen Aussprüche unbedingt in sozialdarwinistischem Sinne zu bewerten sind.

In seinen Argumenten geht er oft von unterschiedlichen Bewußtseinsebenen bei Kulturen aus. Besonders nach dem 11.09.2001 hat er deshalb oft gesagt das die Europäer und US-Amerikaner aufhören sollten anderen Kulturen ihre Weltsicht überzustülpen. Vielleicht hat er, zumindest teilweise, damit seine alten Theorien geschleift denn in den 1980er und 1990er Jahren konnte man seine Aussagen oft als (Auf)Forderung eines Präventivschlags gegen die "Fundamentalistische Bedrohung" werten.

Das Scholl-Latour inzwischen den Nahen Orient, dem Islam und andere Kulturkreise diferenzierter beurteilt halte ich auch für eine taktische Änderung. Er gehört klar zum "alten Europa" (diese US-Parole düfte besonders ihn geärgert aber auch bestätigt haben) und tritt für eine eigene von den USA größtenteils getrennte, europäisch-imperiale, Politik ein:

F: Sie sind ein Anhänger der Idee vom starken Europa. Um sich der Hegemonie der USA zu entziehen, müsse Europa aufrüsten.

Scholl-Latour: Ich bin Gaullist, war es schon immer. De Gaulle hat eine klare Unterscheidung gemacht: In der Auseinandersetzung mit Moskau war er immer an der Seite der USA, in der Berlin-Krise etwa stand er für einen ganz harten Kurs. Aber dann hat er Frankreich aus der militärischen Integration der NATO herausgeführt.
http://www.klaus-krusche.de/scholl.htm

Auch wenn Scholl-Latour nicht immer so genau ist mit der Kulturgeschichte und Gesellschaftsentwicklung der islamischen Welt ist, hat er doch eine sehr große persönliche Erfahrung und Kenntnis. Und sein gespür für die Weltpolitische Lage ist bemerkenswert. Beispielsweise hat er in seinem Buch "Schlachtfeld der Zukunft" schon 1998 dargelegt das der eurasische Raum zum großen Zankapfel der Großmächte wird (die Invasion von Afghanistan bescherte den USA nicht zufällig einen direkten Zugang nach Mittelasien).

Deshalb höre ich ihm bei Talkshows auch gerne zu, er spricht die Dinge beim Namen aus (und schockiert die Mainstream-Journalisten immer so köstlich damit).
 

Danie

Vollkommener Meister
16. Oktober 2003
538
Aladin schrieb:
Beispielsweise hat er in seinem Buch "Schlachtfeld der Zukunft" schon 1998 dargelegt das der eurasische Raum zum großen Zankapfel der Großmächte wird (die Invasion von Afghanistan bescherte den USA nicht zufällig einen direkten Zugang nach Mittelasien).

Deshalb höre ich ihm bei Talkshows auch gerne zu, er spricht die Dinge beim Namen aus (und schockiert die Mainstream-Journalisten immer so köstlich damit).

Scholl-Latour argumentiert mit "dem Islam" als militante Gegenmacht zum Christentum. Auf die Frage nach der angemessenen Reaktion auf den 11. September antwortet er: Man müsse ernsthaft über eine europäische Atomwaffe nachdenken. Und "wir müssen auf Terror im Grunde mit Antiterror antworten". Dafür aber fehle in "dieser verdammten Spaßgesellschaft die Kraft der Religiosität". Während Europa vor Atheismus strotze, könne wenigstens das religiöse Amerika gegen den Islam antreten, argumentiert Peter Scholl-Latour.


http://cf.e-politik.de/beitrag.cfm?Beitrag_ID=1376
 

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