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Pegida

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Pegida

Nun-klar, ich bezog mich auf geordnete Verhältnisse. Daß in Gebieten, wo Islamisten bestimmen, kein kodifiziertes Recht angewandt wird, ist klar. Nur ist da eben das Versagen staatlicher Ordnung das Thema-daß es auch rechtliche Folgen hat, ist leider so, aber kann nur geändert werden, wenn man diese Ordnung wieder herstellt.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
AW: Pegida

Auch wenn man die staatliche Ordnung wiederherstellt, muß damit nicht die Schaffung eines umfassenden kodifizierten Rechts einhergehen. Ich habe nicht von ungefähr auf das angelsächsische Richterrecht hingewiesen, und auf die Möglichkeit, Rechtsbereiche unkodifiziert zu lassen und einfach auf die Scharia oder das Gewohnheitsrecht zu verweisen.

In Somalia ging meines Wissens die Etablierung von Schariagerichtshöfen der Machtergreifung von Islamisten voraus. Sie entstanden aus der Not der herrschenden Anomie heraus quasi spontan. Einzelne Anarchisten haben das seinerzeit als ein Beispiel von Ordnung ohne Staatsapparat bejubelt.
 
Zuletzt bearbeitet:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Pegida

Nichts muß. Aber wenn ich mal bedenke, wie beliebt Europa in dieser Region ist (wobei GB nicht inbegriffen ist) sehe ich keinen Grund, warum man sich an angelsächsischen Auffassungen orientieren sollte.
Der Verweis auf "die Scharia" ist problematisch- welche Scharia? Da finden sich liberalere, aber auch strikte Auslegungen. Das würde mit Sicherheit dazu führen, daß bei ein und demselben Delikt völlig unterschiedliche Auslegungen, also auch Urteile, heraus kämen, was die Akzeptanz wohl fraglich macht. Mohammeds Rechtsorientierungen sind ja nicht konkret, sondern nur orientierend. Da urteilt dann wohl ein eher konservativ gepolter Richter ganz anders als ein progressiver - Mahlzeit. Wenn das so käme, wäre die Region wohl noch lange für Meldungen über Proteste oder Umstürze gut...
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Pegida

Da urteilt dann wohl ein eher konservativ gepolter Richter ganz anders als ein progressiver - Mahlzeit. Wenn das so käme, wäre die Region wohl noch lange für Meldungen über Proteste oder Umstürze gut...

Meine Rede , trainer. Genau da fragt sich, wie Scharia sich überhaupt mit Rechtstaatlichkeit verträgt. Gleiches Recht für alle - so hiess es einst....
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Pegida

Ein ganzes Stück weit versteh' ich hier "die Aufregung" nicht: Schiedsgerichte - sind was völlig normales im Vorfeld der staatlichen Gerichte. Was in Deutschland mit "Mediatoren" praktiziert wird, machen die Engländer hakt mit Schiedsgerichten.... Was nun das konkrete "Schariagericht" angeht - ja hat denn im Rahmen der Ausübung des Rechtes auf Religionsfreiheit nur der Christ das Recht bei Eheproblemen den Pfarrer/Priester aufzusuchen, der Muslim aber nicht das Recht einen Shaikh oder Imam zu befragen (und der Baha'i folglich auch nicht das Recht seinen örtlichen Geistigen Rat hinzu zu ziehen) ? Solange - wie im Link erwähnt - das ordentliche Scheidungsverfahren vor einem staatlichen Gericht durchgeführt werden muss, solange besteht doch kein Problem damit wenn ein religöses Gremium erst mal versucht, Schwierigkeiten der Ehe auf Grundlage der (gemeinsamen) Religion zu beseitigen....

Dass bei einem Zerfall der staatlichen Ordnung die Bürger zur Selbsthilfe greifen, ist nun mal normal. Das kann im Einzelfall positiv verlaufen - ich verweise mal auf die zahlreichen Bürgerinitiativen, die "den Kiez" freundlicher und lebenswerter gestalten wollen, das kann durch Initiativen passieren die dem chronisch unterbesetzen und unterbezahlten Grünflächenamt Arbeit abnehmen, in dem sie "Park - oder Baumpatenschaften" übernehmen.... Im negativen Fall kann es aber auch passieren, dass die Bürger ihre Streitigkeiten nicht mehr vor'm Gericht austragen, sondern gleich mit Messern aufeinander losgehen oder - wie im deutsch-tscheschisch-polnischen Grenzgebiet üblich - "Bürgerwehren" bilden, die mit dem Baseballschläger in der Hand durch ihre "von Gott und der Welt verlassenen" Dörfer ziehen.... Wenn "der Staat" es nicht will, dass Bürgerwehren, "Heimatschutzkampftruppen" oder radikale Salafisten "zur Ordnung rufen" - dann muss eben dieser Staat etwas dagegen tun. Und nicht immer nur das Problem aussitzen und sich mit Ländern und Kommunen über schlecht verteilte Gelder streiten....
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Pegida

Meine Rede , trainer. Genau da fragt sich, wie Scharia sich überhaupt mit Rechtstaatlichkeit verträgt. Gleiches Recht für alle - so hiess es einst....
Einst - ja, wann denn? Vielleicht nach der franz. Revolution? Über 1000 Jahre nach Mohammed?
Es ist normal, daß die Rechtsauffassungen heute nicht mehr die Gleichen sind, wie 600 n.Chr. Es ist nur nicht normal, wenn Leute wollen, daß diese längst veralteten Prinzipien heute wieder angewandt werden sollen. Wer kann denn bitte die Zeit zurück drehen? Und wer wollte das?
Wenn Du von Rechtsstaatlichkeit sprichst, gab es denn diesen Gedanken damals?
Was damals ein Fortschritt war - relativ zu der Gesellschaft, die es annahm -ist heute nur ein Ärgernis - relativ zur heutigen Gesellschaft, die weiter ist als antiquiertes Recht...
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Pegida

Wenn du dich von dem Grundsatz unserer französisch-demokratischen Wurzeln Liberté, Egalité, Fraternité (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) verabschiedet hast, ok.
Mir bedeuten diese Werte aber etwas, gebe sie nicht so ohne weiteres auf und glaube auch dass sie ein hohes Ideal sind, dem man sich annähern kann.
Imho scheinst du zu erkennen zu geben, dass es deiner Ansicht nach kein gleiches Recht für alle (für Bettler und König gleichermassen gültig) geben kann und braucht.
Ist es nicht auch laut Koran so, dass der Dhimmi (z.B. der geduldeter Christ oder Jude ) weniger Rechte hat als der Islamgläubige? Findet dieser Grundsatz bei dir auch Zuspruch?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Pegida

Wenn du dich von dem Grundsatz unserer französisch-demokratischen Wurzeln Liberté, Egalité, Fraternité (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) verabschiedet hast, ok.
Keine Ahnung, wo Du das jetzt gelesen haben willst - vielleicht in Deinem Kopf? :lach3:
Ich sage nur, das Recht nach dem Koran ist längs veraltet, und war es auch schon zu Zeiten der franz.Revolution. Deine sonstigen Dummheiten kommentiere ich gar nicht. Vielleicht beziehst Du Dich doch besser auf das, was da steht, und nicht auf abstruse Annahmen.
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Pegida

Ich sage nur, das Recht nach dem Koran ist längs veraltet,

Erklär das mal einem gläubigen Moslem, der sich einfach nur daran orientieren möchte.

Ansonsten spreche ich von heute bedrohter Rechtstaatlichkeit (hervorgegangen aus der französischen Revolution) und du sprichst gleichsam stets dem islamischen Recht aus 600 n.Chr. das Gleichheits- und Gleichrechtsprinzip ab.
Genau davon reden wir die ganze Zeit, dass die Prinzipien des islamischen Rechts nicht mit unserem rechtstaatlichen Prinzip in Einklang zu bringen sind. Genau das.
Und nun fragt sich, ob sich unsere Demokratie denn nach dem zugewanderten Islam unterordnen muss oder umgekehrt. Und unter diesem Blickwinkel schauen wir uns dann mal die Politik von heute an.
Da heisst es Toleranz für das Fremde zu zeigen (haben wir das nicht die letzten Jahrzehnte ausreichend gezeigt?). Und gleichzeitig wird die Intolleranz des Fremden ignoriert, verharmlost und einfach in eine andere Ecke gestellt. HAt doch nichts miteinander zu tun - oder?
Prost Mahlzeit.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Pegida

Und nun fragt sich, ob sich unsere Demokratie denn nach dem zugewanderten Islam unterordnen muss oder umgekehrt.
Nein, natürlich nicht, warum denn auch? Umgekehrt aber auch nicht, es steht jedem Menschen frei, ein Bekenntnis seiner Wahl zu praktizieren -egal ob ich oder Du das veraltet finden. Er kann nur nicht erwarten, damit in Europa Zustimmung zu finden. Aber es ist auch nicht mehr so, daß alle so leben müssen, wie Europa es vormacht - da könnte auch das Thema "Freiheit" eine Rolle spielen, so gern Du auch den Islam vernichten würdest.
Und unter diesem Blickwinkel schauen wir uns dann mal die Politik von heute an.
Du vielleicht, "wir" nicht. Ich pfeife auf Politik.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Pegida

Er kann nur nicht erwarten, damit in Europa Zustimmung zu finden. Aber es ist auch nicht mehr so, daß alle so leben müssen, wie Europa es vormacht - da könnte auch das Thema "Freiheit" eine Rolle spielen,
Messerscharf am Punkt vorbei. Es geht eben genau um das Leben in Europa.
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Pegida

Nein, natürlich nicht, warum denn auch? Umgekehrt aber auch nicht, es steht jedem Menschen frei, ein Bekenntnis seiner Wahl zu praktizieren -egal ob ich oder Du das veraltet finden. Er kann nur nicht erwarten, damit in Europa Zustimmung zu finden. Aber es ist auch nicht mehr so, daß alle so leben müssen, wie Europa es vormacht - da könnte auch das Thema "Freiheit" eine Rolle spielen, so gern Du auch den Islam vernichten würdest.

Ich möchte mitnichten den Islam vernichten und verbitte mir diese Unterstellung. Jedem sein Glaube im privaten Reich. Die Auswüchse des Islam allerdings muss ich noch lange nicht tollerieren.
Freiheit ist immer die Freiheit des Anderen (andersdenkenden - nach Rosa Luxemburg). Jedem solange soviel Freiheit wie möglich, solange er die Freiheiten des anderen auch garantiert. Genau daran scheitert es aber hier.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.825
AW: Pegida

Aber wenn ich mal bedenke, wie beliebt Europa in dieser Region ist (wobei GB nicht inbegriffen ist) sehe ich keinen Grund, warum man sich an angelsächsischen Auffassungen orientieren sollte.

Die Angelsachsen wollen das so. Ansonsten sehe ich auch keinen Grund. Jeder Schritt, den die angelsächsische Rechtskultur zurückgedrängt wird, ist zu begrüßen. Deshalb ist es auch toll, daß die USA beim Internationalen Strafgerichtshof nicht mitmachen. So kann sich da kontinentales, römisches Recht etablieren. Mit Weltgeltung.

Der Verweis auf "die Scharia" ist problematisch- welche Scharia? Da finden sich liberalere, aber auch strikte Auslegungen. Das würde mit Sicherheit dazu führen, daß bei ein und demselben Delikt völlig unterschiedliche Auslegungen, also auch Urteile, heraus kämen, was die Akzeptanz wohl fraglich macht. Mohammeds Rechtsorientierungen sind ja nicht konkret, sondern nur orientierend. Da urteilt dann wohl ein eher konservativ gepolter Richter ganz anders als ein progressiver - Mahlzeit. Wenn das so käme, wäre die Region wohl noch lange für Meldungen über Proteste oder Umstürze gut...

Eben. Aber da schwingt auch ein sehr europäisches, modernes Rechtsverständnis mit. Das ist nicht überall gegeben. Und es unterschlägt, daß auch usner Rechtsverständnis nur Tradition ist und sich jederzeit ändern kann. Zum Beispiel, wenn der Islam an Einfluß gewinnt.
 

klinge74

Geselle
16. Dezember 2014
47
AW: Pegida

Mal ein Link zu einer sehr interessanten Reportage. Sie ist von zwei israelischen Journalisten die sich, teilweise als Palästinenser getarnt, unter islamische Gruppen mischen und die (ja angeblich nicht existierende) Islamisierung Europas beleuchten.
Es sind vier teile und jeder davon ist absolut sehenswert. Wem das zu viel ist sollte zumindest den zweiten Teil gucken (da sind auch einige der gestern massakrierten Franzosen zu sehen und zu hören) obwohl es sich wirklich lohnt alle zu sehen.
https://m.youtube.com/watch?v=GayNmzSHDvw
 

Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Pegida

Mal ein Link zu einer sehr interessanten Reportage...https://m.youtube.com/watch?v=GayNmzSHDvw

Hallo,
ich habe mir das Video zum Teil angesehen. Ich bin ja der Meinung das man die Gruppendynamik durch das zusammen ferchen in schäbigen Wohnsiedlungen im negativen Sinne fördert. Der Vergleich ist jetzt etwas derbe, aber wenn ich mir schlechte Massenhaltung von Hühnern in Legebatterien und mir das Ergebnis ansehe, ist der Vergleich gar nicht so weit hergeholt. Was also tun?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Pegida

Tja das ist die Frage, was ist Veganismus übersetzt zu dieser Problematik :roll:
 

Veritas79

Großmeister-Architekt
8. November 2012
1.280
AW: Pegida

Musst du immer alles ins Lächerliche ziehen? Und um bei der Metapher Veganismus oder Vergetarismus zu bleiben....eine gesunde Mischkost hat noch keinem geschadet.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Pegida

Ich wollte das damit keinesfalls ins lächerliche ziehen.

Dein Vergleich legt jedoch nahe das man auch ähnliche Lösungskonzepte suchen könnte.
Die derzeitig moralisch hoch gedrückte Lösung für industrielle massen Tiehaltung ist: Veganismus.
Sprich keine(!) tiere mehr halten müssen und es deswegebn auch nicht tun.
Veganern ist meist nicht klar das dies zum aussterben diverser Nutztierarten führen würde.

Die vegane Lösung ist der einfachste Weg ... "oh man müsste eine Lösung finden und sich ganz viel Gedanken machen ... ach ich lehne lieber in Bausch und Bogen alles ab"

Die moralische Komponente ist ähnlich, die Lösung jedoch nicht so einfach.
Vergleichbar zum Veganismus wäre evtl. die Grenzen einfach ganz dicht zu machen und keine Flüchtlinge mehr ins Land zu lassen, oder?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Pegida

@Veritas
@Malakim
[...keine Flüchtlinge mehr ins Land zu lassen...]
gabs schon ganz ganz früh:
http://www.neuwied.de/uploads/pics/Limes.jpg
.sieht aus wie die Grenzanlage Mexico/USA - ist aber Europa
http://www.getidan.de/wp-content/uploads/2010/02/Verjamelilla.jpg
SIVE
Abschottung: Naturefund

und danach ....?
alles was stört und nicht irgend einer neuen verschärften Regel/Norm entspricht wird aus dem Gehege geworfen???
 

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