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Presse möchte nicht als Lügenpresse beschimpft werden.

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Presse möchte nicht als Lügenpresse beschimpft werden.

Das Problem ist doch nicht das Wort "Lügenpresse". Das Problem ist dass ein großer Teil der deutschen Bevölkerung die Leitmedien nicht mehr für glaubwürdig halten. Das hat zwei Konsequenzen:
1. Die etablierten Mächtigen verlieren genau das Werkzeug mit dem sie sich bisher ihren Rückhalt in der Bevölkerung gesichert haben. Denn wenn die ARD für einen Bürger nicht mehr glaubwürdig ist, dann sind auch die Talkshowbesucher bei der ARD aus der Wirtschaft und Politik die ihm die Welt erklären wollen für diesen Bürger nicht mehr glaubwürdig.
2. Die ggü. den Leitmedien "ungläubig" gewordenen Bürgerinnen suchen sich andere Quellen die ihnen die Welt erklären und denen sie glauben schenken wollen - und das gefährdet erneut die etablierten Mächtigen, den diese haben nicht Möglichkeit diese anderen Quellen zu kontrollieren

Es geht also nur oberflächlich um den Begriff "Lügenpresse", der springende Punkt ist in Wahrheit ein politischer - nämlich welche politischen Fraktionen mittels welchen Medien auf die Bevölkerung welchen Einfluss nehmen kann.
Über viele Jahrzehnte konnten sich die großen Volksparteien und die wichtigsten Wirtschaftsvertreter sicher sein, dass die übergroße Mehrheit der deutschen Bevölkerung das glaubt was die öffentlich rechtlichen Medien und die großen Zeitungen publizieren. Jetzt aber ist der Anteil derjenigen, welche diesen Medien nicht mehr glaubt, so groß geworden, dass er nicht mehr vernachlässigt werden kann. Damit besteht ein politisches Potential, sollte eine Fraktion es verstehen die Lücke der unglaubwürdig gewordenen Medien zu füllen.
 
Zuletzt bearbeitet:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Presse möchte nicht als Lügenpresse beschimpft werden.

Joh, und in diese Bresche springen Typen wie Ken Jebsen und noch andere durchgeknallte Youtubeler, die den besorgten Bürgern die Welt erklären.
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Presse möchte nicht als Lügenpresse beschimpft werden.

AfD-Parteichefin Frauke Petry nennt die Presse als Pinocchiopresse.
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.474
AW: Presse möchte nicht als Lügenpresse beschimpft werden.

goebbelspresse wäre ja eigentlich auch ein tolles wort dafür :)
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
AW: Presse möchte nicht als Lügenpresse beschimpft werden.

Unwort des Jahres 2014
Sowas wie Lügenpresse gibt's schlicht nicht.
Sollen die doch einfach ihre eigene Blätter unter das Volk bringen,
wenn sie damit Mehrheiten zu überzeugen glauben können.

Kehrum behauptet die öffentliche Meinung auch, dass diese Rechten Gruppierungen wesentliche Fakten ausblendet und damit quasi lügen.
 

tiktok

Vorsteher und Richter
24. März 2012
727
AW: Presse möchte nicht als Lügenpresse beschimpft werden.

Lügenpresse ist als Wort so albern, es könnte gerade von einem 3-Jährigen stammen und wenn man sich ansieht, wer das Wort benutzt, dann ist die Annahme gar nicht so verkehrt.
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Presse möchte nicht als Lügenpresse beschimpft werden.

Ich finde Viminal hat bereits das Wesentliche dazu geschrieben.


Vermutlich ist die Kür des Wortes Lügenpresse zum "Unwort des Jahres" 2014 nicht minder albern und Ausdruck geistiger Untiefe als dessen Gebrauch den Skandierern auf den Pegida-Spaziergängen unterstellt wird.
Besser als durch meine verquere Schachtelprosa wird das in diesem Blog ausgedrückt.

Lügenpresse ist keine Erfindung der Nazis, sondern wurde bereits im 19. Jh. verwendet, wie auch Wikipedia zu berichten weiss.
Auch wenn die Nazis es aufgegriffen und benutzt haben sollten, ergibt es für mich bei ihnen noch viel weniger Sinn, denn schliesslich hatte sie ja eine gleichgeschaltete Presse. Weswegen sollten sie die als Lügenpresse diffamieren?
Einzig in ihrer Propaganda gegen den Feind (z.B. als die englische Lügenpresse) hätte das Sinn gehabt. Aber auch auf diese Tradition aus dem 1. Weltkrieg wird ja im o.g. Wikipedia-Artikel verwiesen.

Natürlich ist es ein Schmähbegriff, der die so gescholtenen Medienschaffenden in ihrem teils prätentiösen Ethos treffen soll, was ja auch seine Wirkung zu zeigen scheint.
Das rechtfertigt aber nicht das Schwingen der Nazi-Keule (womöglich noch mit dem Strafrechtsknüppel vermeintlicher Volksverhetzung hinterher), was im Gegenteil die Lügenpresse-Rufer nur in ihrer Auffassung bestätigen würde.
 

tiktok

Vorsteher und Richter
24. März 2012
727
AW: Presse möchte nicht als Lügenpresse beschimpft werden.

Hab mir den Blog durchgelesen. Fand ihn in etwa so albern wie den Begriff Lügenpresse. Der ganze Text hört sich darüber hinaus ziemlich beleidigt an.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
Hauptsache meckern? Was will man denn noch berichten, wenn die Betroffenen im Krankenhaus sind? Etwa über einen schwarzen Fleck auf dem Pflaster berichten? :vogel:
Es ist ja auch so, daß Journalismus nicht gemacht wird, um absurden Kritiken entgegen zu wirken. Die Leute wollen über Özil reden, es lohnt also, darüber zu schreiben. Anders bei Straftaten: sind sie vorbei, ist das Thema gegessen. Da kann man dann die Presse angreifen, aber die tut nur, was ihre Leser wollen. Am Besten, Du suchst Dir ein anderes Volk (wenn es das denn gibt:lol).
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
Es ist immer wieder erstaunlich, warum Leute auf einer Diskussionsplattform auftauchen, die auch nicht ein zehntel Gramm Kritik vertragen, aber toll schimpfen können..:gnarf:
 

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
Ein Problem der "freien" Presse ist sicher die Macht die sie hat, was die Bildzeitung schreibt glaubt die breite Masse.

Nur wie sollte man dieses Problem lösen?

Vielleicht wäre eine staatliche Presse deren Vertreter vom Volk demokratisch gewählt werden eine Idee. Diese sollte unabhängig von den Parteien sein um offen und frei über Politik und politische Fehler berichten zu dürfen. Möglicherweise sollte es mehrere unabhängigen Kontroll Kremien geben.

Das der Falle um Özil so eskaliert ist, ist sicher auch zum Teil die Schuld der Presse. Für mich war von Anfang an klar, das Özil keine Lust hatte sich "Ärger" mit Erdogan einzuhandeln, also ist er einfach den Weg des geringsten Widerstandes gegangen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.857
Bitte bedienen Sie sich ab sofort einer etwas gepflegteren Ausdrucksweise, abgelehnt83!

Jäger, Mod
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
"...in dieser asozialen Drecksgesellschaft, auf die ich spucke !" (abgelehnt83)
Du spuckst also auf dich selber, da du ja ein Teil dieser Gesellschaft bist?!
Berichte uns doch mal, wo du asozial bist!
Evtl., dass du anderen einen Durchblick absprichst, den du, wie du glaubst, selber hast?!
Na ja, überheblich sein ist so eine Sache, sind ja viele, auch in diesem Forum!
Ich geb' dir mal einen Satz mit, vllt. kannste damit etwas anfangen:
"Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst!" (Mahatma Gandhi)
Ist natürlich schwer (wer hinterfragt sich selbst schon gerne?) und ein permanenter Prozess und man wird sich fragen müssen, wo man was bewirken will/kann!
Du kannst aber auch weiterhin deinen Unmut über...in diversen Foren kund tun und dich fragen, was du da bewirkst.
Oder vllt. willst du gar nix bewirken?
Ich sage immer (bildich gesprochen):
Stell dich nackt vor einen Spiegel und schau' dich ehrlich an!
In dem Sinne!
 

William Morris

Meister des Tabernakels
4. Mai 2015
3.764
Schimpfen im Internet ist vollkommen sinnbefreit. Oder auch nicht, wenn man stolz ist, Teil einer Trollarmee zu sein. Manchen reicht das ja schon.

Zeitungen berichten normalerweise das, was sich am besten verkauft und wenn der Artikel über Özil (ich kann es auch schon nicht mehr hören) deutlich mehr Klicks generiert, als verbrannte Obdachlose, über was wird wohl mehr geschrieben. Aber die Erklärung mit der Verschwörung bis in höchste Regierungskreise ist natürlich viel besser.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.857
Wenn Zeitungen das berichten, was sich verkauft, wieso gehen dann die Auflagen so zurück? Sowohl beim Kampagnenblatt par excellence, Bild, als auch bei denen, die ihre Agenda subtiler verfolgen?
 

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