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Religionen als Geldmacherei?

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religionen als Geldmacherei?

Das sehe ich anders. Das christliche Erlösungsmodell ist ja nichts anderes als eine geniale erpresserische Geschäftsidee. Jede Versicherung arbeitet heute nach der Methode "Du hast ein Problem - Wir haben die Lösung! Die Einzugsermächtigung bitte rechts unten unterschreiben…!"

Die Kirchen reden den Menschen ein, qua "Erbsünde" schlecht und verkommen zu sein und bieten ihnen einen lebenslangen Wartungsvertrag für ihre Seelen mit der garantierten Option auf ein jenseitiges All-Inclusive-Wellness-Center. Und da greift man doch gerne zu!

Wer´s glaubt, wird selig. Aber glauben tun´s eben immer noch zu viele, um diesem makabren Spuk ein Ende zu bereiten.

Und natürlich bricht ihnen das "Kerngeschäft" weg. Aber je leerer die Kirchen, desto präsenter sind die Kirchenlobbyisten an den Schaltstellen der Macht. Noch nie hatten wir eine derartige Theologendichte in der Regierung wie heute! Der Thierse ist ja weg, trotzdem hatten wir zeitweise eine Pfarrerstochter als Bundeskanzlerin, einen Pastor als Bundespräsidenten und einen katholischen Funktionär auf dem Stuhl der Bundestagspräsidenten. Und diese Leute scharen natürlich Gleichgesinnte um sich, so daß es dort nur so wimmelt von Gottesanbetern aller Coleur. Ganz im Gegensatz zum Durchschnitt der Bevölkerung, die von Göttern eigentlich nix mehr wissen will...
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religionen als Geldmacherei?

Tja, stell dir vor, eine ganze Menge Leute sind Christen. Die kannst du nun nicht von politischer Verantwortung ausschließen, auch wenn dir das in den intoleranten Kram passen würde. Daß in einem Land mit vielen Christen auch einige davon in der Politik arbeiten, ist nur normal.
Die Religion gibts übrigens kostenlos, oder verlangt einer Geld von dir, wenn du in eine Kirche gehst?
Gemeindeleben ist aber nicht umsonst zu haben, das kostet, von Gebäuden bis Angestellten und Veranstaltungen. Bleib mal auf dem Teppich, es ist durchaus interessant das arbeitsteilige Geschäft zwischen Staat und Kirche zu betrachten.
Ansonsten bist du ja hoffentlich in der Lage, deinen Unglauben zu leben und anderen ihren Glauben zu lassen...
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Religionen als Geldmacherei?

Ich war mal innem Wohnheim der Diakonie.
Kostenlose Unterkunft, Vollverpflegung, kostenloses Wäschewaschen + Beschäftigungsmöglichkeiten.
Hinzu kam eine gute ärztliche Versorgung+100Euro monatliches Taschengeld+400 Euro jährliches Bekleidungsgeld.
Dafür bin ich heute noch dankbar.
Das hat wohl das Sozialamt, also der Steuerzahler bezahlt.

Die Tischlerei hat u.a. recht gut+viel Vogelhäuser verkauft, die Fahrradwerkstatt reparierte Fahrräder, die Gartenarbeiter u.a. in Privatgärten Arbeiten übernommen+die nicht mehr so Fitten z.B Wäscheklammern zusammengebastelt.
Wer hat davon profitiert?
Steuerzahler zahlt, Kirche profitiert?
Oder was?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religionen als Geldmacherei?

Du solltest dich über uns Steuerzahler freuen. Ob der Träger dieses Heims die Kirche oder der ADAC war, spielt dabei keine Rolle. Nur schafft es der ADAC eben nicht, hilfsbereite und aufopferungswillige Menschen an sich zu binden, die für Gottes Lohn zu arbeiten bereit sind. Deswegen sollte die Diakonie diese Heime auch weiter betreiben, aber nicht den Eindruck vermitteln, sie seien vom Kirchensteuerzahler finanziert...

Ich habe übrigens als Lehrling zwei Jahre in einem düsteren katholischen "Kolpinghaus" gelebt. Und die haben sich jedes Stück trockenes Brot bezahlen lassen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Religionen als Geldmacherei?

Was soll dieser Blödsinn mit 'sich freuen'.
Mir gehts um den Zusammenhang zwischen
wer bezahlt
wer profitiert
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religionen als Geldmacherei?

Schon verstanden. Dann will ich´s anders formulieren: Wie schön, daß der Steuerzahler für derlei kostspielige Aushängeschilder der Kirchen aufkommt, denn diese selbst lassen sich ihre Imagepflege traditionell von eben diesem Steuerzahler bezahlen und eben nicht vom Kirchensteuerzahler! Besser? 8)
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religionen als Geldmacherei?

Die Sache geht viel tiefer, Nonkonformist: Als olle Napoleon mal eben so durch Köln, Frankfurt, Magdeburg samt Kriegsheer "reiste", wurde auch mal eben so der Kirchenbesitz entschädigungslos enteignet. Nachdem man dann ollen Napoleon mit blauem Auge wieder zurück nach "Fronkreisch" geschickt hatte, wollten die Kirchen ihren Besitz zurück haben. Der - wanderte aber mit Napoleon; übrig blieben kaputte Kirchen und brach liegende Ländereien, auch Kirchen intakt, aber ohne Inventar und Priesterlein.

Die Staaten und Staatssysteme die nach dem Ende der napoleonischen Ära existierten, hatten einfach nicht das Geld um die Kirche zu entschädigen. Und - sie hatten auch kein Interesse daran; es war schon mal ein gewaltiger Fortschritt im Staatswesen, sich vom Einfluss des "ollen Mann in Rom" zu befreien. Andererseits waren die Preussen aber auch korrekte Händler und Krämer - und keine Diebe, also musste die Kirche irgendwie entschädigt werden..... Und so entstand die Kirchensteuer.... Die Kirchensteuer ist nix anderes als eine seit zweihundert Jahren kontinuierlich laufende Entschädigungszahlung für seinerzeit enteigneten Kirchenbesitz.

Der eigentliche Skandal an der Geschichte: Die Kirche ist längst "überentschädigt"; man könnte von heute auf morgen die Kirchensteuer abschaffen und den Kirchen sagen: "Wir machen das jetzt so wie in Frankreich. Ihr kommt aus euren eigenen Mitteln für die Pfarrer und Pfarrerinnen, Diakone und Diakonissen, Priester, Bischöfe, Kardinäle auf - wir ha'm damit ab sofort nix mehr zu tun. Wenn ihr Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime betreibt, dann haben die sich in ihrem laufenden Betrieb an die Rahmenbedingungen des Staates zu halten. Dafür kann es Zuschüsse geben, muss aber nicht zwingend so sein.."

Anscheinend - will das keiner.....
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religionen als Geldmacherei?

Sie haben sich daran gewöhnt, a-roy, es ist für sie Teil des "normalen Lebens" - egal ob die Pfarrerstochter aus Mack Pomm (Angela Merkel) oder der Pastor, der gerade in Bellevue residiert (Joachim Gauck). Und von der "Sorte" gibt's eine ganze Menge im Bundestag, und nicht nur bei den "Schwatten"....

200 Jahre "Gewöhnungszeit" ist recht lang.....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Religionen als Geldmacherei?

Oder hat Papa Staat ein Interesse daran, dass so viele caritative Einichtungen von Diakonie/Caritas betrieben werden, damit die dort Behandelten/Behandelnden im Sinne der braven Schäfchen indoktriniert werden?
Die Bibel ruft ja nun nicht gerade zur Revolution auf!
Von wegen Trennung von Staat+Kirche. Pah, die arbeiten doch Hand in Hand, damit alles schön brav beim Aten bleibt.

Was meint ihr, was los war, als ein Kumpel+ich das Konzept der u.e. Einrichtun ernst nahmen?
Aber das ist OT!
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religionen als Geldmacherei?

Das NT ist - genauso wie Qur'an und Kitab-i-Iqan - revoluitionär; es ruft den Menschen zum Glauben an Gott auf und negiert den Herrscher, der sich als "Gott" verkauft. Aber weder NT, noch Quràn oder Kitab-i-Iqan sind davon "befreit"m vom Menschen in selbstsüchtiger Weise "verdreht" zu werden (by thed way: Das meinte Muhammad als er davon sprach dass die Christen das Evangelium verfälscht hätten). Und so schafften es "die Gelehrten", dass aus dem "revolutionären Manifest" ein Papier der Duckmäuser wurde.... Und so bleibt eben alles beim Alten; es gibt nur wenige die sich gegen das Konglomerat der Macht und des Geldes auflehnen.

Die Korruption des Glaubens durch Geld ist da nur ein Symptom; das Problem liegt tiefer: Es ist die "Verhaftung" des Geistes an die Materie. Das "Paradies auf Erden" ist für uns ohne Geld nicht vorstellbar - dabei hat das "Paradies" mit Geld absolut nix zu tun.....
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Religionen als Geldmacherei?

Dir ist aber schon Klar das "GELD" erst so etwa 1600 Jahre später entstanden ist, oder?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religionen als Geldmacherei?

Geld bzw. Gold als Tauschmittel (auch Kupfer, Eisen, Silber) gab schon zur Zeit Abrahams..... Zur Zeit Jesu gabs die römischen Münzen und parallel die "Schekel" von denen das Neue Testament spricht - und das ist nun etwas mehr als 2000 Jahre her, Malakim.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Religionen als Geldmacherei?

Hallo ThomasausBerlin;

Geld bzw. Gold als Tauschmittel (auch Kupfer, Eisen, Silber) gab schon zur Zeit Abrahams..... Zur Zeit Jesu gabs die römischen Münzen und parallel die "Schekel" von denen das Neue Testament spricht - und das ist nun etwas mehr als 2000 Jahre her, Malakim.

Abraham ist doch etwas übertrieben, vom Stammvater Israels handelt eine biblische Geschichte aus dem AT ohne historischen Hintergrund.

Den Lydern wird in antiken Quellen die Erfindung des gemünzten Geldes nachgesagt. Es gibt deutliche Hinweise, dass die Lyder tatsächlich die ersten waren, die beidseitig geprägte Münzen verwendeten. Die frühesten ihrer als Münzen anzusehenden Zahlungsmittel stammen aus dem letzten Drittel des 7. Jahrhunderts v. Chr.

Lyder
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religionen als Geldmacherei?

Und was ist mit den Sumerern, Bona? Die hatten schon "Rechnungen in Keilschrift"..... und das kommt zeitlich mit dem überlieferten Abraham hin.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Religionen als Geldmacherei?

Geld bzw. Gold als Tauschmittel (auch Kupfer, Eisen, Silber) gab schon zur Zeit Abrahams..... Zur Zeit Jesu gabs die römischen Münzen und parallel die "Schekel" von denen das Neue Testament spricht - und das ist nun etwas mehr als 2000 Jahre her, Malakim.

Das ist aber etwas ganz anderes als GELD heute und die Mechanismen die Du ansprichst gehören im wesentlichen zur modernen Variante von GELD.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religionen als Geldmacherei?

Falsch gelesen oder falsch interpretiert, Malakim: Ich sprach vom GELD. Was die Mechanismen angeht - wir wissen heute nicht welche Mechanismen vor 3.500 Jahren "griffen"; dagegen können wir recht gut analysieren wie das vermutlich zur Römerzeit war. Der Überlieferung nach trieb Jesus die "Geldwechsler" aus dem Tempel Salomo's - tja, Leute die mit Geld Geld verdienen gab's also auch damals schon (aus lauter Altruismus werden die wohl kaum Sesterzen gegen Schekel getauscht haben, oder....).
 
G

Gelöschtes Mitglied 32188

Gast
AW: Religionen als Geldmacherei?

Hallo ThomasausBerlin - da finde ich Dich also...das könnte auch mein Lieblingsthema sein...leider kann ich zur Streitfrage wann Geld oder Tauschmittel eingesetzt wurden nichts beitragen - wohl aber zur "Macht" der katholischen Kirche...
kennt jemand noch "Bekenntnis-Schulen" und kann mir jemand erklären, warum "andersgläubige" dort nur in "Ausnahmefällen" unter intransparenten Bedingungen aufgenommen werden - ein Tauschfein entschuldigung Taufschein ist auf jeden Fall zwingend...

KADERSCHMIEDEN für katholisch reinerbige Nachkommen...ich liebe es....es sind die ERZKONSERVATIVEN denen wir den DRECK zu verdanken haben....wie überall auf der Welt

- - - Aktualisiert - - -

oh, war ein bisschen alt, der Thread...lach...
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Religionen als Geldmacherei?

Der Überlieferung nach trieb Jesus die "Geldwechsler" aus dem Tempel Salomo's - tja, Leute die mit Geld Geld verdienen gab's also auch damals schon (aus lauter Altruismus werden die wohl kaum Sesterzen gegen Schekel getauscht haben, oder....).
Die Geldwechsler haben die Währungen, die von Tempelbesuchern mitgebracht worden sind, in die Tempelwährung gewechselt. Die Tempelwährung ist die einzige Währung gewesen, mit der Tempelsteuer und Opfertiere bezahlt werden durften. Ob die Geldwechsler den damit zusammenhängenden Service eingepreist haben, finde ich jetzt auf die Schnelle nicht heraus, ist aber wahrscheinlich meiner Meinung nach. Und das ist schlecht?

Nebenbei fällt mir auf, dass alleine weil die handelnde Person Jesus gewesen ist, sein Handeln von vornherein gerechtfertigt zu sein scheint. Jesus hatte keinerlei Legitimation wie z.B. die Tempelpolizei innerhalb des Tempels mehr zu tun, als zu Beten und zu Opfern, meint aber, er hat die Erlaubnis von Gott, die vermeintlich illegitimen Geldwechsler und Händler per Gewaltanwendung aus dem Tempel zu entfernen. Der Rechtsweg wäre ein anderer gewesen und er hat zumindest laut der Evangelien, die in seinen Augen währende Entweihung des Tempels nicht öffentlich angesprochen, sondern hat direkt gehandelt und sich damit schuldig gemacht.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religionen als Geldmacherei?

meint aber, er hat die Erlaubnis von Gott, die vermeintlich illegitimen Geldwechsler und Händler per Gewaltanwendung aus dem Tempel zu entfernen.
Quelle für diese Behauptung? Die Evangelien berichten zwar über die "Tempelreinigung", sagen aber nichts derartiges. Jesus hat sich wohl schlicht über diese Praxis empört - das könnte Jeder. Geldwechseln hat zwar an sich nichts vorwerfbares, gehört aber kaum in den Tempel - davor, das wäre schon etwas anderes. Im Tempel sollte Andacht das Thema sein, nichts anderes.
Achja, Thema... mit Geldmacherei hat das wohl nichts zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
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