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"Schienen-Titanic"

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
Erste Warnzeichen gab es im Frühjahr. Da erklärte die Bahn plötzlich, daß zwischen Mainz und Worms nach 20 h leider kein S-Bahnverkehr mehr möglich sei, es fehle an Personal. Das führte dann zu einer heftigen Reaktion der Landesregierung, die den Reginalverkehr ja bezahlt - und o Wunder, nun ging es ja doch...
Jetzt, Urlaubszeit, dann der GAU. Der ganze Mainzer Hauptbahnhof ist abends nach 20 h ein Totalausfall...
Hauptbahnhof Mainz - abgekoppelt - SWR Fernsehen :: Landesschau Rheinland-Pfalz | SWR.de
Nach Angaben der Bahn wird es die Ausfälle auf der Strecke Mainz-Worms bis voraussichtlich Ende August geben. Außerdem würden von Montag bis Freitag nächster Woche einige Züge der S-Bahnlinie 8 Wiesbaden Richtung Frankfurt und der Regionalbahn 75 Wiesbaden Richtung Darmstadt ganztägig in Mainz-Kastel halten und nicht am Hauptbahnhof. Seit Montag galt dies nur nachts. Damit werden nun auch Berufspendler verstärkt betroffen sein.
Bahn-Chaos in Mainz: Einschränkungen weiten sich aus - Nachrichten :: Rheinland-Pfalz | SWR.de
Das Förderprogramm für das Taxigewerbe wird also noch ausgeweitet. Und endlich tut mal Jemand etwas gegen diese lästigen Fußballfans!
Seit vergangenem Freitag ist Mainz abends und nachts von Fernzügen abgekoppelt. Jetzt gibt es Befürchtungen, dass die Fans des VfB Stuttgart nach dem Spiel am Sonntag gegen Mainz 05 in der Landeshauptstadt stranden könnten. Es wird allerdings an einer Lösung gearbeitet.
Zugausfälle am Hauptbahnhof: Müssen die VfB-Fans in Mainz übernachten? - Nachrichten :: Rheinland-Pfalz | SWR.de

Es wird an einer Lösung gearbeitet :plemplem: es ist schon erstaunlich, mit welcher Unverschämtheit sich die Bahn hinstellt und so eine Erklärung abgibt...ist ja nur eine unwichtige europäische Fernstrecke, die Rheinstrecke. Macht ja nichts.
Aber es gibt wirklich Lösungen. Für die Bahn. Der Infostand ist geschlossen, man kann sich dieses ständige Gemecker ja nicht mehr anhören.
Die Allgemeine Zeitung aus Mainz schreibt in ihrer Ausgabe vom 6. August: "Dass wir anscheinend keine Flughäfen und keine Großbahnhöfe mehr bauen können, daran hatten wir uns schon fast gewöhnt. Nun müssen wir auch noch zur Kenntnis nehmen, dass Europas größte Industrienation noch nicht einmal in der Lage ist, den Hauptbahnhof einer Landeshauptstadt ordentlich zu managen.
Mainz Hauptbahnhof Zugausfälle: Proteststurm aus Mainz gegen die Bahn | Verkehr*- Frankfurter Rundschau

Die Mainzer Verkehrsbetriebe haben ja eine Lösung parat, die wird nur nicht ausreichen: man kann Fahrräder mieten. Auch direkt am schönen, ruhigen Hauptbahnhof. Nach Alzey (Strecke wird gar nicht mehr bedient) sind es ja nur ca.35 km mit netten Steigungen. Das macht fit.
 
Zuletzt bearbeitet:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: "Schienen-Titanic"

Modern Times:
Ich hab mal nen 'Freund + Helfer' gefragt, ob er mir zeigen könne, wie ich vom Hbhf nach...kommen kann, der Automat gab mir keine korrekte Anweisungen. Dieser Altbulle wusste das auch nicht, aber sein jüngerer Kollege.

Keine Raucherabteile mehr, ausgefallene Klimaanlagen,nicht mehr im Zug bezahlen können, unverständliche Ticketautomaten, vereiste Gleise, riesige Verspätungen, hohe Preise, kein Bedienen mehr von 'Kleinkleckersbach'.
+ jetzt das in Mainz. Den Personalchef der Bahn, der für Mainz etc. zuständig ist, würde ich fristlos feuern.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: "Schienen-Titanic"

Also aus meiner Sicht scheint es da fast eine Verschwörung der Autoindustrie und Fluglinien zu geben, die versucht die Bahn und den ÖPNV immer unattraktiver zu machen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: "Schienen-Titanic"

hat Mainz den überhaupt einen intern. Flughafen - mit Nachtflug?
.. ja eine autobahn-anbindung soll es geben.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: "Schienen-Titanic"

Ich meinte das keineswegs lokal auf Mainz und dieses eine Problem beschränkt.
Soviel Missmanagement, Dummheit und Fehlentscheidungen wie es bei der Bahn in den letzten 20 Jahren gab, kann ich besser mit der Vorstellung ertragen dass dies jemand absichtlich macht als mit der Vorstellung dass diese Leute wirklich so dämlich sind.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: "Schienen-Titanic"

Tja, der Bund hat sich des maroden Unternehmens halt entledigt. Das wollte dann an die Börse, und wir hatten ja neoliberale Zeiten. Was machte man da?
- Personal verringern. Freut die Börsianer.
- Billigachsen verbauen, spart Geld. Zu dumm daß die Dinger dann so spektakulär brechen.
- Strecken stillegen. Um die Ecke ist dann der Staat wieder dran, zahlt für Reaktivierung und Regionalverkehr. *)
- Prestigeobjekte bauen. Macht Image - leider fehlt dann das Geld für all die maroden Strecken und Bahnhöfe.

Viminal schrieb:
Also aus meiner Sicht scheint es da fast eine Verschwörung der Autoindustrie und Fluglinien zu geben, die versucht die Bahn und den ÖPNV immer unattraktiver zu machen
ja seltsam, auf die Idee kam ich auch schon...noch ein Bonbon aus der Region : da ist ja der Flughafen Frankfurt-Hahn. Der liegt dummerweise hinter'm Wald, und passend zur Übernahme in private Hände legte die Bahn die dorthin führende Linie still. Seitdem gibt es ein endloses Gezerre um die Reaktivierung.
Hunsrückquerbahn
Aktuellen Berichten zufolge wird sich die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn von Langenlonsheim zum Flughafen Frankfurt-Hahn nicht nur bis 2018 verzögern, sondern möglicherweise ganz gestrichen werden. Dennoch kündigte Infrastrukturminister Roger Lewentz an, das Planungsverfahren fortzuführen.[16] Da der Ausbau frühestens im Jahr 2016 beginnen wird, plant DB Netz zur Senkung der Unterhaltungskosten die Höchstgeschwindigkeit von 50 auf maximal 10 bis 20 km/h abzusenken. Da dies eine erhebliche Kapazitätseinbuße bedeutet, ist der Streckenabschnitt Langenlonsheim – Büchenbeuern Mitte November 2012 zur Übernahme durch andere Eisenbahninfrastrukturunternehmen ausgeschrieben worden.[1]
Fahrradtempo. Wenn sie überhaupt je fährt. Inzwischen hat der Bund aber Straßen zum Hahn großzügig ausgebaut, da fahren Busse... natürlich viel schneller als diese Schneckenbahn. Man sollte Draisinen einsetzen, per Pedale von den Fahrgästen angetrieben - auch nicht langsamer, spart aber Sprit.
Narrhallamarsch.

*) siehe Eingangspost :D
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: "Schienen-Titanic"

Pferdefuhrwerke+Esel wärn da doch auch eine alternaive Alternative!
 

Sueder

Ritter vom Schwert
18. Mai 2010
2.175
AW: "Schienen-Titanic"

Da ist dann halt der GAU in der Personalplanung eingetreten.
Ich arbeite zurzeit für einen Telekommunikationsanbieter. Störungstickets die normal innerhalb von 24 Stunden bearbeitet werden sollten hatten gestern eine Wartezeit von 4 Tagen.
Die Kunden reagieren auch nicht gerade begeistert darauf.

Urlaubszeit + hoher Krankenstand und schon herrscht das Chaos.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: "Schienen-Titanic"

Ja, beinahe sogar wörtlich.
Nur knapp sind Fahrgäste der S-Bahn-Linie 8 am Donnerstag im Mainzer Hauptbahnhof einem schweren Zugunglück entkommen. Nach dem Beinah-Zusammenstoß hat die Staatsanwaltschaft Mainz am Freitag ein Strafverfahren gegen Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB) eingeleitet. Gegen wie viele Personen ermittelt werde, sei noch unklar, sagte der Sprecher der Bundespolizei in Koblenz, Reza Ahmari, der Frankfurter Rundschau. Möglich sei, dass ein Lokführer oder ein Fahrdienstleiter verantwortlich gemacht werden könne. Auch sei nicht auszuschließen, dass menschliches Versagen eine Rolle spielte. Die Bundespolizei vernimmt derzeit in Zusammenarbeit mit dem Eisenbahnbundesamt Zeugen, wertet Fahrtenschreiber aus sowie den Funkverkehr zwischen Lokführer und Fahrdienstleiter. Die Ermittler gehen zudem Hinweisen nach, denen zufolge im Stellwerk des Hauptbahnhofs Personalnot herrscht und nichtqualifizierte Kräfte eingesetzt werden.
Beinahe-Zugunglück Mainz: Bahn-Mitarbeiter unter Verdacht | Verkehr*- Frankfurter Rundschau
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Das war einen Tag vor der sagenhaften Mitteiling daß man ab sofort den Hauptbahnhof vom Fernverkehrsnetz abhängen will.
Einen Zusammenhang gäbe es nicht, beteuert die Bahn. Nein, sicher nicht. Nur ein dummer Zufall.
Der beinahe zur Katastrophe geworden wäre.
Zweckverbandssprecher Fritz Engbarth berichtete von einem Vorfall im Frühjahr, bei dem der Konzern auf der Strecke Mainz-Worm ersatzweise Busse eingesetzt hatte, weil für die Sicherheitstechnik zuständigen Fahrdienstleiter fehlten. Wenig später erhielt der Zweckverband die Mitteilung, dass das Personal im Stellwerk Mainzer Hauptbahnof so knapp sei, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten nicht einzuhalten seien. Deshalb müssten zwischen 18. und 23. Juni mehrfach 15-minütigen „Arbeitsschutzpausen“ eingelegt werden, in denen kein Zugverkehr stattfinden könne.
(gleicher Artikel)
Ob man den Verantwortlichen den Begriff "Personalplanung" erklären muß? Wenn in einer derart angespannten Personalsituation Leute krank werden, geht nichts mehr. Und das war nicht vorhersehbar? Hat die Urlaubszeit unvermutet zugeschlagen?
Wem will man solchen Blödsinn eigentlich erzählen???
 

elyias

Geheimer Meister
18. Januar 2013
364
AW: "Schienen-Titanic"

Die Bahn ist privatisiert worden, bis auf das Schienennetz (Gott sei Dank, sonst hätten wir schon englische Zustände). Seit dem muss das für Aktionäre Dividende bringen. Länder und Kommunen löhnen für Zugverbindungen in ihre Gemeinden.

Es wird nur noch gefahren wo sich lohnt....

Jeder Mitarbeiter weniger, erhöht auch die Dividende. Bei erfahrenen Mitarbeitern kann man am meisten "sparen".....
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: "Schienen-Titanic"

Tja nun, für das Netz ist die DB Netz AG zuständig. Was sagt uns "AG"? Vielleicht "Aktiengesellschaft"?
Es ist eben diese Netz AG, die für Stellwerke und Fahrdienstleiter zuständig ist. Und diese hat in den letzten Jahren nicht eingestellt, schiebt eine Million Überstunden vor sich her und näht auf Kante. Wenns dann mal knackt, ist das nicht weiter erstaunlich.
Zugausfälle am Mainzer Hauptbahnhof: Zuständiger Bahn-Manager muss offenbar gehen - Nachrichten :: Rheinland-Pfalz | SWR.de
Nun muß ein Manager gehen. Und die Fahrgäste können weiterhin nachts sehen wie sie heim kommen. :egal:
 

elyias

Geheimer Meister
18. Januar 2013
364
AW: "Schienen-Titanic"

Tja, darüber könnte man sich trefflich streiten. Dienstleistung, Sicherheit, umweltpolitisch.

- - - Aktualisiert - - -

Tja, darüber könnte man sich trefflich streiten. Dienstleistung, Sicherheit, umweltpolitisch.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: "Schienen-Titanic"

So soll es ja auch sein, oder nicht?
Wäre doch kontraproduktiv würde man Orte anfahren wo man kein Geld verdienen kann.
Nein, so soll es nicht sein, dann würde wieder eine Landflucht einsetzen und die Mieten in den Städten unbezahlbar. Aus diesem Grund bezahlen die Länder für den Regionalverkehr, die DB fährt also da wo das Land es will - wenn sie denn fährt.
Rheinland-Pfalz-Takt
Eben diese bezahlten Leistungen erbringt sie nun nicht. Da wird man sich dann überlegen müssen ob die Bahn noch ein verläßlicher Vertragspartner ist. man hört auch aus Hessen, daß sich private Bahunternehmen beklagen, daß geplante Fahrten aus ähnlichen Gründen nicht stattfinden können...
 

elyias

Geheimer Meister
18. Januar 2013
364
AW: "Schienen-Titanic"

Tja, darüber könnte man sich trefflich streiten. Dienstleister, Sicherheit, umweltpolitisch.

Nur beim Güterverkehr kann man wirklich Geld verdienen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: "Schienen-Titanic"

Nur beim Güterverkehr kann man wirklich Geld verdienen.
Theoretisch vielleicht. Aber derzeit wird Dir Herr Grube für deine guten Tipps noch dankbar sein:

Güterverkehr bremst die Deutsche Bahn aus (Die Welt, 29.08.2012)
Die Güterbahn ist Grubes Dauerbaustelle. Der Güterverkehr auf der Schiene fuhr im vergangenen Jahr einen vergleichsweise mageren Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 32 Millionen Euro ein bei einem Umsatz von rund fünf Milliarden Euro. Das Ergebnis musste von den Auslandstöchtern gerettet werden. In Deutschland machte Schenker Rail sogar knapp 60 Millionen Euro Verlust.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: "Schienen-Titanic"

Tja, darüber könnte man sich trefflich streiten. Dienstleister, Sicherheit, umweltpolitisch.
Könnte man. Wenn du etwas davon verstehen würdest.
Nur beim Güterverkehr kann man wirklich Geld verdienen.

Soso...deshalb baut die Bahn auch das ICE-Netz aus, leistet sich kostenspielige Großprojekte wie Stuttgart'21? Da kann etwas nicht ganz stimmen.
Soll denn nur Verkehr stattfinden, wenn sich das direkt, beim Verkehrsträgeer, lohnt? Dann können alle Städte sofort ihre Bus/Tramsysteme, U-Bahnen dichtmachen. Das sind Zuschussbetriebe. Nahverkehr? Gibts nicht mehr, lohnt nicht. Sollen die Leute doch mit dem Auto fahren.

Gut daß du nicht dafür zuständig bist...
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: "Schienen-Titanic"

Die Bahn ist privatisiert worden, bis auf das Schienennetz (Gott sei Dank, sonst hätten wir schon englische Zustände). Seit dem muss das für Aktionäre Dividende bringen. Länder und Kommunen löhnen für Zugverbindungen in ihre Gemeinden. ...
Jeder Mitarbeiter weniger, erhöht auch die Dividende. Bei erfahrenen Mitarbeitern kann man am meisten "sparen".....
Von Nix kommt aber Nix. Ohne Mitarbeiter also überhaupt keine Dividende. Jeder Unternehmer und Investor mit Verstand weiß das auch. Das wahre Problem ist nicht Privatisierung sondern wurde oben genannt: Einstellung von Managern die langfristig wirkende Entscheidungen fällen (sollen), aber in erster Linie an kurzfristigen und dazu noch fragwürdig ermittelte Erfolgszahlen gemessen werden.
Nach deiner Theorie müßte ja jede AG bereits an die Wand gefahren sein.

Tja nun, für das Netz ist die DB Netz AG zuständig. Was sagt uns "AG"? Vielleicht "Aktiengesellschaft"?
Es ist eben diese Netz AG, die für Stellwerke und Fahrdienstleiter zuständig ist. Und diese hat in den letzten Jahren nicht eingestellt, schiebt eine Million Überstunden vor sich her und näht auf Kante.
Sorry aber wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die ...
Auf der von dir verlinkten Website steht dass die Netz AG eine 100ige Tochter der DB AG ist. Das heißt die DB AG ist einziger Aktionär dieser AG. Und wer hat immer noch die Hauptmehrheit der Aktien der DB AG? Richtig! Euer heißgeliebter Staat genannt Bundesrepublik Deutschland, auf den zwar sonst immer ohne Ende geschimpft wird, von dem aber merkwürdigerweise in Sachen Bahn offenbar Wunder erwartet werden.
Überall wo man hinguckt schreiben Leute dass die pöse Privatisierung an der Bahnmisere schuld sei und implizit damit, dass wir ein Bahnparadies hätten wenn die Bahn in Händen des Staates wäre.

Nun ich sag euch mal was: Es ist völlig egal ob die Bahn privat, staatlich oder gemischt betrieben wird! Es gibt für alle drei Fälle Beispiele, wo dies klappt bzw. wo dies nicht klappt und man kann auch für alle drei Fälle theoretisch erklären warum es klappen oder schiefgehen kann. Die Bierversorgung in Deutschland ist privat - klappt die etwa nicht? Die Schulen sind in öffentlicher Hand? Klappt da etwa alles?
Entscheidend ist in Wahrheit nur, ob erstens die Auftraggeber an die Bahn den Willen haben eine ordentliche Bahnversorgung zu bekommen und zweitens ob bei der eigentlichen Bahn vernünftige Leute oben dran sind.

Auftraggeber für Unterhaltung und den Betrieb einer deutschlandweiten Eisenbahn wird letztlich freilich immer der Staat zusammen mit den Ländern und den Kommunen bleiben. Die Frage hier ist also: Haben unsere Volkvertreter und die Leute in den entsprechenden Ministerien und Behörden den Willen und den Wunsch eine erstklassige Bahnversorgung für Deutschland zu bekommen? Oder ist es für sie nur ein "Muss halt auch sein"-Punkt, dem sie geringe Priorität geben? Ich glaube letzteres. Selbst von den Grünen hört man ja mehr zu solchem Schwachsinn wie Fleischlos-Tag in Kantinen als zur Bahn. Dabei müßte die Bahn doch einer der Kernpunkte von Grüner Politik sein. Aber haben die irgendwas für die Bahn gemacht als sie damals in der Regierung waren?

Ausführend kann ein privates Unternehmen oder eine Behörde sein. Bei dem Unternehmen können Idioten oben dran sitzen, die kurzfristig was rausmelken wollen, dann geht es natürlich schief. Es können aber auch Leute oben dran sitzen die echte Unternehmer sind und an langfristigem Erfolg interessiert sind, dann wird es gut gehen.
Bei einem Amt können auch Sesselfurzer oben dran sitzen, die nix machen weil ihre Pension ja sicher ist ... oder es können engagierte Leute oben dran sitzen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: "Schienen-Titanic"

Sorry aber wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die ...
Auf der von dir verlinkten Website steht dass die Netz AG eine 100ige Tochter der DB AG ist. Das heißt die DB AG ist einziger Aktionär dieser AG. Und wer hat immer noch die Hauptmehrheit der Aktien der DB AG? Richtig! Euer heißgeliebter Staat genannt Bundesrepublik Deutschland, auf den zwar sonst immer ohne Ende geschimpft wird, von dem aber merkwürdigerweise in Sachen Bahn offenbar Wunder erwartet werden.
Überall wo man hinguckt schreiben Leute dass die pöse Privatisierung an der Bahnmisere schuld sei und implizit damit, dass wir ein Bahnparadies hätten wenn die Bahn in Händen des Staates wäre.
Gut gekrischen, Möve!
Was kann ich jetzt dafür, daß "überall" etwas geschrieben wird? Ich habe das nicht geschrieben, aber sehr wohl, daß die Netz AG die Mißstände zu verantworten hat, indem sie einen Personalmangel vor sich her schiebt, der jetzt halt zu diesem Ausfall geführt hat. Ich habe auch schon erwähnt daß man auf diese Art gespart hat, mit Blick auf einen inzwischen abgesagten Börsengang, was nicht mal die Bahn selbst bestreitet. Also krieg dich wieder ein.

Ja, der Bund hat die Aktienmehrheit und damit das sagen. Den Schaden hat aber das Land, das den Regionalverkehr bezahlt der jetzt kaum noch stattfindet. Wobei Rheinland-Pfalz mit dem RLP-Takt eine klare pro-Schiene-Politik fährt.

Was sagt er denn, der Bund?
Jetzt hat der Bundesverkehrsminister eine durchgehend sechsspurige Planung verfügt. Rheinland-Pfalz müsse die A643 bis zur Abfahrt Mainz-Gonsenheim sechsspurig ausbauen. Das sei überfällig gewesen, betonte Rentsch. "Wir haben immer gesagt: Es kann nicht sein, dass dieser Bau aus ideologischen Gründen von Rot-Grün verhindert wird und Hessens Autofahrer unter dieser Fehlentscheidung leiden müssen." Es schütze die Umwelt auch, "wenn man genügend Kapazität schafft und Autofahrer dadurch nicht im Stau stehen müssen".
Sechsspuriger Ausbau: Machtwort zu Schiersteiner Brücke | Nachrichten | hr-online.de
Ach, zu dumm, ist wohl pro-Auto-Politik. Und die ideologischen Gründe...ein Naturschutzgebiet, einmalig in Europa, das durch die Autobahn ohnehin schon durchschnitten und durch Verbreiterung weiter zerstört wird. Großer Sand

Ideologie? Mal sehen..naja, in Berlin wird schwarz/gelb regiert, in Mainz rot/grün. Ist ja auch grade Wahlkampf. Herr Ramsauer kümmert sich persönlich um 3 km Autobahn in einem NSG. Um die Bahnprobleme erst als die Landesregierung Krach schlägt und das Eisenbahnbundesamt ermittelt.

Die Pendler haben nicht von seinen markigen Sprüchen. Und Berlin..? Da war doch was?
S-Bahn-Chaos in Berlin - Bahn verklagt Hersteller Bombardier - Wirtschaft - Süddeutsche.de
Irgendwie ähnlich, nicht? Auch da traf es hauptsächlich den Nahverkehr.

Aber das kann man sicher alles abbügeln indem man sagt, privat oder staatlich, ist völlig egal.
[otop]Thema verfehlt.[/otop]
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: "Schienen-Titanic"

Gut gekrischen, Möve!
Was kann ich jetzt dafür, daß "überall" etwas geschrieben wird? Ich habe das nicht geschrieben, aber sehr wohl, daß die Netz AG die Mißstände zu verantworten hat
Zunächstmal ist die Fettschreibung von dir eingefügt wurden - sowas sagt man bei Zitaten normalerweise dazu.

Weiter hast Du dass sehr wohl auch gesagt, indem Du deutlich darauf hingewiesen hast die Netz AG deiner Ansicht nach ein Privatunternehmen ist. Durch diese Deutung hast Du dich meiner Interpretation nach dem Chor derjenigen angeschlossen die ich beschrieb.

Der Rest deines Beitrags widerspricht dem meinigen nicht sondern schließt sich diesem sogar an, indem Du ein Beispiel dafür bringst dass ein Minister sich vor allem um Straßen kümmert und nicht um Schienenwege. Glaubst Du dass wäre förderlich be einer 100% Staatsbahn?
Dies und das gute Ergebnis der vielen kleinen Privat-Regionalbahnen zeigt meines Erachtens dass es tatsächlich egal ist ob privat oder staatlich, sondern dass es auf den Willen, das Engagement und die Klugheit der führenden Leute ankommt.

Fazit: Ich will eine gut funktionierende Bahn - die Rechtsform ist mir egal.
 

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