ThomasausBerlin
Ritter Kadosch
- 14. Januar 2012
- 5.094
AW: Selbstzerstörung einer unwirklichen Gesellschaft die den Kapitalismus liebt
Im Gegensatz zu manchen Theologen gehe ich nicht per se davon aus, dass der Mensch "schlecht" ist. Allerdings fördert der Kapitalismus auch nicht gerade "das Gute im Menschen". Dabei war das alles mal "anders gedacht": "Hilf Dir selbst - dann hilft Dir Gott" war der Leitspruch der Calvinisten. Und die haben - zusammen mit Mennoiten, Baptisten, Quäkern das Gesellschafts- und Wirtschaftsleben in den USA entscheidend geprägt. In ihrem dörflichen Gemeindeleben waren diese Christen dabei in den USA auch gar nicht so weit vom Marx'schen Sozialismus entfernt; man half sich gegenseitig, weil die Gemeinschaft nur dann "stark" sein konnte, wenn es allen in der Gemeinschaft gut ging. Mennoiten und Amish leben heute in den USA noch so - und es geht ihnen, verglichen zum weissen oder auch schwarzen Proletariat, sehr gut damit.
Das Problem, Telepathic, ist die traurige Tatsache dass sich das "Hilf Dir selbst dann hilft Dir Gott" in's Übermass verselbstständigt hat. Der moderne Kapitalismus lehrt dass es nur an der "Eigenverantwortung" liegt, ob ein Mensch Erfolg hat - oder nicht. Und dieser Erfolg wird im Kapitalismus "in barer Münze" gerechnet, nicht im Ideal oder als Ausdruck gelebten Glaubens verstanden. Selbst die "Charity-Parties" in den USA haben einen handfesten pekunären Hintergrund: Durch "gelebte Wohltätigkeit" vermindert man die eigene Steuer"last"....... (ganz ähnlich wie bei den Stiftungsmodellen in Europa).
Ob der Mensch "von Natur aus" gierig war - kann ich nicht beurteilen. Ich kann aber sehen dass die überwiegende Mehrheit der Menschen in den technisch hochentwickelten Ländern dieser Erde heute gierig ist. Die geplatzten Immobilienblasen in den USA und in Spanien wären gar nicht möglich gewesen, wenn einerseits die Gier die Banker nicht dazu getrieben hätte Schrotthäuser "gegen Gold" und ohne Sicherheiten zu verkaufen und andererseits sich die gierigen Käufer nicht vom Versprechen eines "reich machenden, weil explodierenden Immobilienmarktes" hätten blenden lassen.... Die Heiligen der Religionen - haben sich - zu ihrer Zeit - davon nicht blenden lassen; obwohl, "Verführungen" gab's zu deren Zeit auch schon genug....
Es ist absolut nicht dagegen einzuwenden, wenn Menschen für sich beschliessen bescheiden zu leben. Aber zwischen Bescheidenheit und Armut besteht ein Unterschied... ich muss nicht jeden Tag Schnitzel essen, aber ich muss jeden Tag was zu essen haben. Wenn ich mir mein Essen nicht mehr "leisten" kann und auf die Suppenküche der Franziskaner angewiesen bin, obwohl ich 6 Stunden am Tag Fahrräder repariere - dann stimmt was im System nicht. .....
Im Gegensatz zu manchen Theologen gehe ich nicht per se davon aus, dass der Mensch "schlecht" ist. Allerdings fördert der Kapitalismus auch nicht gerade "das Gute im Menschen". Dabei war das alles mal "anders gedacht": "Hilf Dir selbst - dann hilft Dir Gott" war der Leitspruch der Calvinisten. Und die haben - zusammen mit Mennoiten, Baptisten, Quäkern das Gesellschafts- und Wirtschaftsleben in den USA entscheidend geprägt. In ihrem dörflichen Gemeindeleben waren diese Christen dabei in den USA auch gar nicht so weit vom Marx'schen Sozialismus entfernt; man half sich gegenseitig, weil die Gemeinschaft nur dann "stark" sein konnte, wenn es allen in der Gemeinschaft gut ging. Mennoiten und Amish leben heute in den USA noch so - und es geht ihnen, verglichen zum weissen oder auch schwarzen Proletariat, sehr gut damit.
Das Problem, Telepathic, ist die traurige Tatsache dass sich das "Hilf Dir selbst dann hilft Dir Gott" in's Übermass verselbstständigt hat. Der moderne Kapitalismus lehrt dass es nur an der "Eigenverantwortung" liegt, ob ein Mensch Erfolg hat - oder nicht. Und dieser Erfolg wird im Kapitalismus "in barer Münze" gerechnet, nicht im Ideal oder als Ausdruck gelebten Glaubens verstanden. Selbst die "Charity-Parties" in den USA haben einen handfesten pekunären Hintergrund: Durch "gelebte Wohltätigkeit" vermindert man die eigene Steuer"last"....... (ganz ähnlich wie bei den Stiftungsmodellen in Europa).
Ob der Mensch "von Natur aus" gierig war - kann ich nicht beurteilen. Ich kann aber sehen dass die überwiegende Mehrheit der Menschen in den technisch hochentwickelten Ländern dieser Erde heute gierig ist. Die geplatzten Immobilienblasen in den USA und in Spanien wären gar nicht möglich gewesen, wenn einerseits die Gier die Banker nicht dazu getrieben hätte Schrotthäuser "gegen Gold" und ohne Sicherheiten zu verkaufen und andererseits sich die gierigen Käufer nicht vom Versprechen eines "reich machenden, weil explodierenden Immobilienmarktes" hätten blenden lassen.... Die Heiligen der Religionen - haben sich - zu ihrer Zeit - davon nicht blenden lassen; obwohl, "Verführungen" gab's zu deren Zeit auch schon genug....
Es ist absolut nicht dagegen einzuwenden, wenn Menschen für sich beschliessen bescheiden zu leben. Aber zwischen Bescheidenheit und Armut besteht ein Unterschied... ich muss nicht jeden Tag Schnitzel essen, aber ich muss jeden Tag was zu essen haben. Wenn ich mir mein Essen nicht mehr "leisten" kann und auf die Suppenküche der Franziskaner angewiesen bin, obwohl ich 6 Stunden am Tag Fahrräder repariere - dann stimmt was im System nicht. .....