Tauschringe und Steuern

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Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.859
So was gibt's bereits - in kleinen "Tauschring"-Initiativen: Jedes Neumitglied bekommt eine Anzahl von "Minuspunkten" auf das eigene Tauschkonto geschrieben - und zu verhinden dass die Leut' nur dewegen dem Ring beitreten, weil sie "was abgreifen wollen". Die Mitglieder im Tauschring stellen sich untereinander sowohl ihre verschiedenen Fähigkeiten zur Verfügung, als auch die zum Verleih entbehrlichen "Gegenstände" (von der Schlagbohrmaschine bis zum Heizölmaserati....). "Abgerechnet" wird nicht nach der Tätigkeit oder dem Verleihgegenstand an sich, sonden nach der Stundenzahl die für einen Verleih oder einen Auftrag benötigt wird.

Wenn ich als Neumitglied im Weddinger Tauschring also sagen wir mal 50 Fahrräder mit einem durchschnittlichen Stundenaufwand von 3 Stunden pro Rad repariert habe, habe ich mein "Minuskonto" abgetragen und ein ordentliches "Pluskonto" aufgebaut. Wenn ich nun Hilfe von jemand anderem brauche, kann ich dieses Pluskonto dafür einsetzen, wobei es egal ist ob dieser jemand mal eben für mich was einkaufen geht (weil ich mit 39 Grad Fieber im Bett liege) oder ob dieser jemand meine Küche tapeziert (...ich kann fast alles (ausser Hochdeutsch...) - nur nicht tapezieren.....;-) ).

Nichts weiter als organisierte Steuerhinterziehung. Genau wie Uber und diese Wohnungsvermittlungen... Aber ich bin schon wieder weg.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Nichts weiter als organisierte Steuerhinterziehung. Genau wie Uber und diese Wohnungsvermittlungen... Aber ich bin schon wieder weg.

Wer also zu arm ist um sich einen malerbetrieb zum tapezieren leisten zu können - soll doch gefälligst in seine Bude hocken bleiben bis die Fetzen von de Wand fallen? Wer zu arm ist um seine Waschmaschine zu reparieren oder es vielleicht - soll vorkommen... - gar nicht selbst kann, soll seine Wäsche gefälligst im Rhein oder in der Spree waschen...??? Wer zu arm ist um sein Uraltfahrrad reparieren zu lassen - soll also laufen??

Der Gesetzgeber sieht das wohl anders, kuckst Du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Nachbarschaftshilfe und hier: Die Nachbarschaftshilfe Homepage
 
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Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.859
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Ach, TaB, wieder den erstbesten Treffer verlinkt? Lies doch Deine eigenen Links erst einmal... Und es ist zwar furchtbar offtopic, aber das von Dir selbst bemühte Beispiel (50 oder mehr Fahrräder reparieren) hat rein gar nichts mehr mit Nachbarschaftshilfe zu tun, sondern ist schlicht Erwerbsarbeit an der Steuer vorbei. Daran kommst Du mit noch soviel Moralin und Krokodilstränen nicht vorbei...
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Ach, TaB, wieder den erstbesten Treffer verlinkt? Lies doch Deine eigenen Links erst einmal... Und es ist zwar furchtbar offtopic, aber das von Dir selbst bemühte Beispiel (50 oder mehr Fahrräder reparieren) hat rein gar nichts mehr mit Nachbarschaftshilfe zu tun, sondern ist schlicht Erwerbsarbeit an der Steuer vorbei. Daran kommst Du mit noch soviel Moralin und Krokodilstränen nicht vorbei...

Eigentlich ein typischer Fall. Diejenigen die immer wissen was gut und richtig ist finden dann garnichts dabei wenn sie selber kriminell sind.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Wir entwickeln ein Talentsystem anstelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Ach, TaB, wieder den erstbesten Treffer verlinkt? Lies doch Deine eigenen Links erst einmal... Und es ist zwar furchtbar offtopic, aber das von Dir selbst bemühte Beispiel (50 oder mehr Fahrräder reparieren) hat rein gar nichts mehr mit Nachbarschaftshilfe zu tun, sondern ist schlicht Erwerbsarbeit an der Steuer vorbei. Daran kommst Du mit noch soviel Moralin und Krokodilstränen nicht vorbei...

Ach Jäger....

Ich lebe in einem Stadtviertel in dem alleine schon mal 1.000 Nachbarn wohnen - so ein Kiez in Berlin ist was anderes als "Klein Kleckerdorf" in der Provinz. Wenn ich morgends - egal ob um 6 in der Früh oder um 9 Uhr vormittags - in Richtung U-Bahn laufe - begegne ich schon wenigstens 30 Menschen aus der Nachbarschaft; nicht gerechnet diejenigen die über oder unmittelbar neben mir wohnen.... Der Begriff "Nachbarschaft" umfasst in einem Grosstadtkiez ein wenig mehr..... Wenn Du meinst, man müsse in einer grosstadt den begriff der nachbarschaftshilfe "enger" fassen - kannste Dich ja hier mal nach den Bedingungen erkundigen: Finanzamt für Fahndung und Strafsachen Berlin - Berlin.de

Interessanterweise hat noch keiner der Berliner Tauschringe Besuch von der Steuerfahndung bekommen.....
 
  • Ersteller
  • Moderation
  • #6

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.859
AW: Tauschringe und Steuern

Dafür fallen mir ein halbes Dutzend Gründe ein, Opportunitätsprinzip, Bagatellumfang, Personalmangel, Populismus, Ideologie, Gesetzeslücke usw. Das ändert nichts daran, daß Du der gewerbsmäßigen Ausübung eines Handwerks, ohne dabei Steuern und Sozialbeiträge abzuführen und ohne eine Kürzung Deiner Sozialbezüge in Kauf zu nehmen, das Wort redest. Die Tauschringe stellen die erwünschte und deshalb nicht weiter mit Abgeben belegte Nachbarschaftshilfe dabei auf eine völlig andere Stufe, indem sie Menschen vernetzen, die eben in keinem nachbarschaftlichen, sondern einem rein geschäftlichen Verhältnis zueinander stehen und das systematisieren. Das gleiche gilt für Uber und andere Dienstevermittler.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Tauschringe und Steuern

Folgt man Deiner Argumentation, Jäger - müssen demnächst die Leut' die in ihrem Kleingarten Auberginen oder auf Balkonien Tomaten anbauen, auch noch mit Besuch der Steuerfahndung rechnen, wenn sie so gute Erträge haben dass sie mehr als ein halbes Pfund Gemüse an ihre Nachbarn verschenken.....
 

Semiramis

Geheimer Meister
21. August 2005
135
AW: Tauschringe und Steuern

:k_schuettel: Den ziemlichen Unterschied zwischen einmal irgendwann 5 Kisten Tomaten verschenken und regelmäßig Fahrräder reparieren, und dass letzteres in den Bereich des Gewerbsmäßigen kommt, begreifst Du nicht, oder? Mei, mei...
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Tauschringe und Steuern

:k_schuettel: Den ziemlichen Unterschied zwischen einmal irgendwann 5 Kisten Tomaten verschenken und regelmäßig Fahrräder reparieren, und dass letzteres in den Bereich des Gewerbsmäßigen kommt, begreifst Du nicht, oder? Mei, mei...

Die 5 Kisten Tomaten kriegste auch zwei mal im Jahr zusammen (wenn Du ein "gutes Balkonien" hast....) Und "regelmässig" kannste im tauschring auch keine Fahrräder reparieren - ersens fahren die wenigsten Leut im Winter, zweitens haben die von mir reparierten äder so die "unangenehme Angewohnheit" erst nach frühstens zwei jahren wieder "aufzuschlagen", weil erst dann gewisse Verschleissteile wie Antriebsritzel und Ketten hinnüber sind und drittens waren die "50 Räder zu reparieren" ein Beispiel, für alle die das nicht kapieren noch mal extra gross:

Beispiel

Wenn ich regelmässig 50 Räder im Monat zu reparieren hätte - bräucht ich kein ALG II mehr...... Also: Wer kapiert hier nicht.....?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Tauschringe und Steuern

Schau in den Chat - Du bewegst Dich auf sehr dünnem Eis - mal wieder......
Schau in die entsprechenden Gesetze, dein Eis ist efinitiv noch dünner. Eine Abgrenzung privater von gewerblicher Tätigkeit hängt nicht davon ab, ob man etwas regelmäßig macht. Es gibt mehr Dinge, die es zu beachten gilt.

aus https://www.hk24.de/recht_und_steuern/steuerrecht/steuerexi_ordner/freieBerufeGewerbe/1157144
2. Welche Merkmale zeichnen den „Gewerbetreibenden“ aus?

Die Gewerbeordnung definiert den Begriff des Gewerbebetriebs nicht. Eine nähere Beschreibung findet sich aber in §15 Abs. 2 Einkommensteuergesetz (EStG).
Eine

selbstständige,
nachhaltige Betätigung,
die mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, unternommen wird und
die sich als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr darstellt
ist danach Gewerbe, wenn diese Betätigung nicht nach § 13 oder §18 Einkommensteuergesetz (EStG) als Ausübung
von Land- und Forstwirtschaft (§13 EStG)
eines freien Berufs (§ 18 Abs.1 Nr.1 EStG)
einer sonstigen selbstständigen Arbeit (z.B. Verwaltung eigenen Vermögens - §18 Abs.1 Nr. 3 EStG)) anzusehen ist.

Ein paar andere Gedanken dazu Die Tauschring-Illusion
Vertreter der Tauschring-Idee machen die Knappheit des Geldes für Arbeitslosigkeit verantwortlich und halten Tauschringe für eine Methode, um die vorhandenen ``Talente'' auch dann zu nutzen, wenn es am Tauschmittel Geld fehle. Auf Geld könne sogar ganz verzichtet werden.
Welch ein Fehlschluss. Selbst für Multitalente ist nicht sichergestellt, dass ihre Dienste auf Dauer gebraucht werden. D.h. das Problem der Arbeitslosigkeit wird von Tauschringen nicht gelöst. Und was geschieht bei Krankheit und Invalidität?
Alle Tauschringe lassen nur begrenzt anschreiben. Man will verhindern, dass einer auf Kosten anderer lebt (Tittbrettfahrer). Diese Obergrenzen sind so niedrig, dass ein Besitzer ungefragter Talente (Arbeitsloser) in einer Tauschringgesellschaft genau so zu Grunde gehen würde, wie in einer kapitalistischen Geldwirtschaft ohne Sozialhilfe.

Ob aus vielen anderen Gründen kein Hahn nach deinen Fahrrädern kräht, ist irrelevant.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Tauschringe und Steuern

Daran scheitert die (eure) ganze Argumentation: Zitat) "...die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird"...... In den meisten Tauschringen, die auch noch gemeinnützige Vereine sind, geht es nicht um die Absicht Gewinn zu erzielen.

Damit bricht eure ganze Argumentationkette in sich zusammen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
AW: Tauschringe und Steuern

Nichts gegen "kleine Deals unter Freunden", meistens sind das Arbeiten, die sonst gar nicht zustande kämen, dann wird da in meinen Augen auch niemandem etwas weg genommen. Einer meiner Freunde brauchte z.b. neue Zähne, die konnte er sich nicht leisten. Er fand dann tatsächlich einen Zahnarzt. Für den hat er dann etwas gemacht, was keiner bereit gewesen ware zu tun: Er hat ihm die Praxis renoviert - über Weihnachten! Solche Deals finde ich ok.

Solche Wixxer wie Tauschringbörsen oder noch schlimmer Uber braucht's aber nicht. Das ist nix anderes als Schwarzarbeit. Da profitiert am Ende dann nur einer, und das ist der Seitenbetreiber. Es ist für mich auch nicht einzusehen, warum so lange etablierte Systeme wie ordentliche Taxibetriebe durch massiv überbewertete Investoren-Geldschleudern ausgehebelt werden sollen. Den Personenbeförderungsschein, die Versicherungen, das ordentliche Auto: Das gibt es alles nicht umsonst und zu Recht. Und für die Furzistrecken habe ich mir das Taxi immer leisten können - oder eben nicht, dann geht's eben öffentlich, mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Dafür brauche ich nicht solche Arschlöcher mit Milliarden-Aktienwert, die meinen, sie könnten überall die Gesetze mißachten.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Tauschringe und Steuern

Ichzitiere aus Deinem Link, @Tele:
7) Nachbarschaftshilfe und Schwarzarbeit

Oft taucht die Frage auf, ob Tätigkeiten und Leistungen, die im Tauschring erbracht werden, eher Nachbarschaftshilfe sind oder etwa als Schwarzarbeit angesehen werden können.

Die Antwort finden wir im Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit (§ 1 Abs. 3) und in den entsprechenden Gesetzeskommentaren. Dort wird Schwarzarbeit definiert und zur Nachbarschaftshilfe abgegrenzt. Der Begriff der Nachbarschaftshilfe ist gesetzlich aber nicht definiert.

Schwarzarbeit liegt nicht vor, wenn es sich um folgende Leistungen handelt: Gefälligkeit, Nachbarschaftshilfe oder so genannte Selbsthilfe im Wohnungsbau. Ein wichtiges Kriterium für die Nachbarschaftshilfe ist das Prinzip der Gegenseitigkeit. Weitere Kriterien der Indizien, die Nachbarschaftshilfe charakterisieren, sind: Leistungen zwischen Personen in nachbarschaftlicher Nähe (nicht nur direkte Nachbarn, sondern auch “Nachbarn im weiteren Sinne”, d. h. Personen innerhalb eines Stadtviertels oder einer Kleinstadt, einer Familie oder Mitglieder eines örtlichen Vereins oder einer Gesellschaft). Die Unentgeltlichkeit ist keine zwingende Voraussetzung für Nachbarschaftshilfe. Auch im Fall einer Bezahlung kann Nachbarschaftshilfe vorliegen.

Kriterien, die gegen Nachbarschaftshilfe sprechen, sind: Streben nach Gewinn bzw. Leistungen in erheblichem Umfang. Kritisch ist es ebenso bei professionellen Arbeiten bzw. Dienstleistungen in größerem Ausmaß.

Als nächstes fällt mir aus dass sich da eine "Dörte Müller" anscheinend grosse Mühe gegeben hat - aber wer ist diese Dörte Müller? Richterin an einem bundesdeutschen Gericht das mit Steuerstrafsachen befasst ist? Angehende Volks- oder Betriebswirtschaftlerein? Steuerberaterin? Es ist also für mich nicht nachvollziehbar, wie denn Dörte Müller zu den Schlussfolgerungen kommt - zu denen sie eben kommt.

Man kann das so sehen wie Frau Dörte Müller - man kann's auch lassen.......

- - - Aktualisiert - - -

Solche Wixxer wie Tauschringbörsen oder noch schlimmer Uber braucht's aber nicht. Das ist nix anderes als Schwarzarbeit.

Die Tauschringinitiative, die ich "im Auge habe", ist ein Projekt dreier Soziologiestudentinnen hier in Berlin, die zufälligerweise auch noch im gleichen Stadtteil wie ich wohnen. Die haben zwar eine eigene Internetseite im Aufbau - aber keine "Börse" und das sich noch in der Entwicklung befindliche Projekt ist auch nicht als "Schwarzarbeiterbörse " angelegt. Ein ganzen Haufen an Energie geht im Moment dabei 'drauf, sich gegen solche Unternehmungen wie Uber abzugrenzen.

Um das noch ein wenig genauer darzulegen: Einigen von Euch dürfte bekannt sein, das ich mich auch bei einem Nachbarschaftverein namens "kiezmacher e.V." engagiere. Wir "kiezmacher" werden voraussichtlich dieses Jahr unsere Gemeinnützigkleit beantragen und haben dazu ein Konzept erarbeitet, das speziell auf Jugendliche, Flüchtlinge- und Senioren und deren Bedürfnisse abgestimmt ist. Teil dieses Konzeptes ist nach und nach die Einrichtung von Selbsthilfewerkstätten: Eine Werkstatt "Demokratie und Kultur" - wir stellen uns da eine Kombination aus tagsüber parteiübergreifender politischer Konzeptwerkstatt und abendlichem "öffentlichem Leseraum" für weitgehend unbekannte Autor/innen vor.

Sodann eine Werkstatt für "Holzwürmer"; also für alle die den Werkstoff Holz näher kennen lernen wollen, die ihre kenntnisse und Fähigkeiten als "Alte" an die "Jungen" weiter geben wollen und auch für dijenigen, die halt nur mal den schönen alten Küchenschrank von den 27 Farbschichten aus der Vergangenheit befreien wollen und das nur sehr schlecht "zuhause auf'm Teppichboden" bewerkstelligen können....

Und natürlich die Werkstatt der "Eisenspechte", die unter den gleichen Zielgruppenbereichen läuft wie die Holzwerkstatt und in der halt auch mal ein Fahrradanhänger - unter Aufsicht und Anleitung - geschweisst werden kann, aber auch genau so gut "casemodding" für den heimischen PC betrieben werden kann.

Ich habe letztes Jahr die erste Planungsphase unseres Vereines bei der Tauschinitiative vorgestellt - und die Leut' dort waren hellauf begeistert. Mit der tauschinitiative zusammen werden wir dieses Jahr die Kontrollmöglichkeiten erarbeiten müssen, damit eben nicht "irgendeiner" sich als ehrenamtliches Initiativen- oder Vereinsmitglied eintragen lässt, und dann die Werkstätten als Basis für den eigenen florierenden Schwarzarbeiterbetrieb nutzt....
 

Hinz

Vorsteher und Richter
24. Januar 2015
766
AW: Tauschringe und Steuern

Dafür fallen mir ein halbes Dutzend Gründe ein, Opportunitätsprinzip, Bagatellumfang, Personalmangel, Populismus, Ideologie, Gesetzeslücke usw. Das ändert nichts daran, daß Du der gewerbsmäßigen Ausübung eines Handwerks, ohne dabei Steuern und Sozialbeiträge abzuführen und ohne eine Kürzung Deiner Sozialbezüge in Kauf zu nehmen, das Wort redest. Die Tauschringe stellen die erwünschte und deshalb nicht weiter mit Abgeben belegte Nachbarschaftshilfe dabei auf eine völlig andere Stufe, indem sie Menschen vernetzen, die eben in keinem nachbarschaftlichen, sondern einem rein geschäftlichen Verhältnis zueinander stehen und das systematisieren. Das gleiche gilt für Uber und andere Dienstevermittler.


Die Tauschringe funktionieren nicht wie die normale kapitalistische Wirtschaft, auch nicht wie die Schattenwirtschaft, Schwarzarbeit usw. Wer was kann, ein guter Handwerker ist oder ein gut ausgebildeter Akademiker, der besondere Fähigkeit hat und viel Geld verdienen möchte, um keine Steuer zu zahlen, wird nicht im Tauschring mitmachen. Da gibt es viel besser Möglichkeit Geld zu kassieren. Denn im Tauschring bekommt jeder den gleichen Lohn (Punktesystem).

Und das nutzt Leute, wenn man es in Gewinnsicht betrachte, am meisten die Leute, die keine besondere Ausbildung habe oder sich nicht gut verkaufen können. Aber diese Leute können meisten nix anbieten. Die Tauschringe funktionieren auch nur sehr eingeschränkt und schleppten. Wer Profit machen möchte und Steuer sparen möchte, sollte sich was anderes suchen.

Die Handwerkskammer und Handelskammer usw. passen auch auf die Tauschringe auf, damit aus ihnen sich nicht Besonderes daraus entwickelt. Es ist im besten Fall so was wie eine sozialistische Nachbarschaftshilfe und Freundschaftshilfe für Arme. Jeder, der ein Durchschnitteinkommen oder darüber hat und Steuer sparen möchte oder Profit machen möchte, sollte nicht im Tauschring gehen. Es lohnt sich nicht für ihn.

Tauschringe können auch nicht das kapitalistische System, das politische System der BRD, die großen Konzern und Banken gefährden. Dazu sind die einzelnen Personen, die im Tauschring sind, wirtschaftlich, technologisch zu schwach, so wie die afrikanischen Bauern und Handwerker, die alles noch mit der Hand machen, keine Chance haben, auf den Weltmarkt, gegen die westlichen Großunternehmen, großen Konzern und großen Banken zu gewinnen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Tauschringe und Steuern

Die Tauschringe funktionieren nicht wie die normale kapitalistische Wirtschaft, auch nicht wie die Schattenwirtschaft, Schwarzarbeit usw.

Damit sprichst Du ein Problem an, das auch hier immer wieder "aufschlägt": Die meisten Leut' haben sich mit dem Kapitalismus in dem sie leben, mehr oder minde gut "arrangiert" und können sich ausser "Steinzeitkommunismus" kein altenatives Wirtschaftssystem vorstellen. BGE, Grubi's "Talentmodell" oder die Tauschringinitiativen können so etwas wie erste Ansätze alternativen Wirtschaftens darstellen - aber die kann man halt nicht alleine unter dem Blickwinkel "Kapitalismus" oder "Sozialismus" betrachten, weil solche sich in der Entwicklung befindlichen Modelle auch etwas werden können, was weit über den Horizont der jetzigen "ismuse" hinaus geht....
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Tauschringe und Steuern

Als nächstes fällt mir aus dass sich da eine "Dörte Müller" anscheinend grosse Mühe gegeben hat - aber wer ist diese Dörte Müller? Richterin an einem bundesdeutschen Gericht das mit Steuerstrafsachen befasst ist? Angehende Volks- oder Betriebswirtschaftlerein? Steuerberaterin? Es ist also für mich nicht nachvollziehbar, wie denn Dörte Müller zu den Schlussfolgerungen kommt - zu denen sie eben kommt.
Wundert mich nicht, Du bist selbst nicht in diesen Bereichen ausgebildet und wirfst eigentlich nur Visionen auf's "Papier". Sobald man mit einem Argument kommt, kommst Du mit einem Gegenargument, dass vor allem nichts zum ersten Argument aussagt.

Deine Ausführungen zu kiezmacher zeigt nicht mehr Gemeinnützigkeit als jeder stinknormale Betrieb zeigt. Der Unterschied ist wirklich nur, dass Du Dir besser vorkommst, weil Du - in Deiner Vorstellung - nicht dem von Dir gehassten Kapitalismus mit seinem Profitstreben nacheiferst, sondern aus der "Güte Deines Herzens" nur den Menschen siehst - worin Du ja durchaus sehr einseitig bist - und ja nichts mit Geld zu tun haben möchtest.

Ich meine, ich finde ja toll, dass Du in irgendeiner Form tätig bist, aber hör doch endlich auf, Dich als was Besseres darzustellen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Tauschringe und Steuern

aber hör doch endlich auf, Dich als was Besseres darzustellen.

Vielleicht interpretierst Du das was in mene Beschreibungen und Aussagen hinein, was real gar nicht vorhanden ist?

Deine Ausführungen zu kiezmacher zeigt nicht mehr Gemeinnützigkeit als jeder stinknormale Betrieb zeigt.

In unserer Strasse gibt#s - als Beispiel - auch einen "regulären Fahrradladen" (kuckst Du hier: https://de.local.yahoo.com/info-102...radhandel-berlin;_ylt=A7x9UnxChahWQXAAY0xfCwx. ). Das ist so ein "stinknormaler" (aber richtig guter) Betrieb - und der hat einfach nicht die Kapazität um Fahrradanhänger zu schweissen bzw. den Leut' beizubringen, wie man einen Platten flickt.... Das macht aber einen gemeinnützigen Betrieb aus (kuckst Du hier: Startseite des Kinder-, Kultur- und Nachbarschaftszentrum - Regenbogenfabrik ).
 

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