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Todesstrafe ja oder nein?

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Falsch, Jäger, Du bist derjenige der dem GG einen "Ewigkeitscharakter" andichtet. Schau Dich in der Geschichte um - wieviele Staatsformen mit wievielen Verfassungen gab es schon? Alle sind sie irgendwann "verschwunden", aufgelöst, geändert, in "was anderes" überführt worden. Und das soll - bei entsprechenden "Verhältnissen" ausgerechnet in D nie und nimmer passieren können?
Dazu muss der Jäger nicht dichten.
Streitbare Demokratie
Das politische System der Bundesrepublik Deutschland wird vom Bundesverfassungsgericht als streitbare, wehrhafte Demokratie bezeichnet. In ihr wird die freiheitliche demokratische Grundordnung (FDGO) geschützt und kann nicht auf legalem Weg oder Mehrheitsbeschlüsse aufgehoben werden. Gegen verfassungsfeindliche Einzelpersonen und Personenzusammenschlüsse (Parteien, Vereine und Organisationen) kann präventiv vorgegangen werden, bevor sie gegen die FDGO gerichtete Taten begehen.
Streitbare Demokratie
Und:
Die Ewigkeitsklausel oder Ewigkeitsgarantie ist in Deutschland eine Regelung in Art. 79 Abs. 3 des Grundgesetzes (GG), nach der bestimmte Verfassungsprinzipien auf ewig einer Verfassungsänderung entzogen sein sollen.
Artikel 79 Abs. 3 GG lautet:
„Eine Änderung dieses Grundgesetzes, durch welche die Gliederung des Bundes in Länder, die grundsätzliche Mitwirkung der Länder bei der Gesetzgebung oder die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsätze berührt werden, ist unzulässig.“
Ewigkeitsklausel
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Todesstrafe ja oder nein?

"Ewigkeitsklausel" - und Muhammad ist auf ewig der letzte Prophet..... Merkt ihr eigentlich noch was? In einer sich ständig wandelnden Welt gibt es keine Ewigkeitsklausel, egal wer sie wohin schreibt.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.859
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Deine Behauptung war:

Es reicht in D eine 2/3 Mehrheit um das GG zu ändern und die Todesstrafe wieder einzuführen.

Diese Behauptung ist falsch, da die Todesstrafe unvereinbar mit der in Artikel 1 GG garantierten Würde des Menschen ist und Artikel 1 GG nicht geändert werden kann. Um die Todesstrafe wieder einzuführen, wäre es nötig, das GG durch eine neue Verfassung zu ersetzen. Nach herrschender Meinung wäre eine neue Verfassung, die hinsichtlich der Menschenrechtsgarantien signifikant hinter das GG zurückfällt, allerdings illegal.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Gut, dann reicht eben keine 2/3 Mehrheit aus..... was mein "Vertrauen" in das GG allerdings auch nicht wieder herstellt....
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Ah ja, und jetzt wird gleich die Keule des "Vaterlandsverräters" herausgezogen.... Kritik ist gleich "Gejammere" - und überhaupt ist ja alles "supergut".....
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Siehste, das ist das Problem in D: Kritik ist gleich Gejammere.... Auch wenn das jetzt OT ist: Ich geb ja zu dass in D gern und viel gejammert wird, aber manchmal steckt da auch eine gewisse Berechtigung dahinter (genau so wie es eine Berechtigung hat zu sagen, das in D 'ne ganze Menge in den letzten 65 Jahren erreicht wurde...). Es kommt halt immer darauf an, wie man an die Misstände wie auch an die Positiva heran geht. "Meiner Einer" hat ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl - und absolut kein Vertrauen mehr in Menschen, die felsenfest davon überzeugt sind man "müsste ihnen nur vertrauen, und dann wird das schon".... Und die Erzählungen meines Grossvaters und meiner Eltern aus der Nazi-Zeit wirken bei mir immer noch so nach, dass ich "dem schönen Schein" prinzipiell misstraue.

Wenn aus einem Volk der "Dichter und Denker" in wenigen Jahren ein Volk der "Barbaren und Mitläufer" geworden ist - wie schnell kann dann aus dem Volk "der Demokraten" ein "Volk der Tyrannei" werden? Und damit sind wir wieder "im Thread": Wenn ich mir so gelegentlich die "Sprüche" selbst meiner Kollegen anhören muss, was man denn "vernünftigerweise" mit Pädophilen, mit den vielen Ausländern und überhaupt" machen sollte - dann wird's mir Angst und Bange. Da ist dann die beschriebene Unverletzbarkeit des Art. 1 GG auch nicht hilfreich; erstens weil Art 1 GG auch niemanden interessiert wenn im Winter mal wieder ein Obdachloser zwischen Hamburg und München auf der Strasse erfriert, und zweitens weil gerade diejenigen die in ihrem Leben an und für sich doch vom GG profitiert haben, am weitesten die Klappe aufreissen um die "neue völkische Ordnung" in's Leben zu rufen.....
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Tja und dann gibt es Menschen die einfach weniger jammern und mehr tun.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Die Amerikaner bewiesen mal wieder wie Demokratisch sie sind und die Menschenrechte achten. Russland hat die Todesstrafe schon 1996 abgeschafft!
In den USA gibt es nach einer qualvollen Hinrichtung mit nicht erprobtem Gift eine neue Debatte über die Todesstrafe. Dennoch soll nun erneut ein Todesurteil vollstreckt werden. Mit welchem Gift, wollen die Behörden nicht sagen.
USA - Todeskandidat will Aufzeichnung der Hinrichtung - Panorama - Süddeutsche.de
Das Verfassungsgericht der russischen Förderation (Russland) hat heute die Todesstrafe für verfassungswidrig erklärt
Obwohl Russland das 6. Protokoll der Europäischen Menschenrechtskonvention, das die Todesstrafe untersagt noch nicht verifiziert hat, hat das russische Verfassungsgericht die Todesstrafe heute für verfassungswidrig erklärt.
Nach der letzten ausgeführten Todesstrafe in Russland am 2. September 1996 wurden im Jahr 1999 alle Todesstrafen in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.
Todesstrafe in Russland abgeschafft | Aletheia-Onlinezeitung
 

Baar Scyro

Geselle
23. Mai 2014
11
AW: Todesstrafe ja oder nein?

hallo, meiner meinung nach ist die todesstrafe fuer manche straftaeter zu gut, wer weiss schon was nach dem tode auf einen zukommt und ich rede jetzt nicht von irgendwelchen jungfrauen und dem garten eden. ich rede von "wir wissen einfach nicht was danach kommt" jemanden mit einer spritze in wenigen minuten schmerzfrei zu ermorden, der vllt zich von kindern leid angetan hat wochen und vielleicht jahrelang misshandelt und ihr leben komplett zerstoert. solch ein mensch hat solch einen "schoenen" tod nicht verdient, er sollte bis an sein lebensende genauso in qual leben wie seine opfer deren leben er fuer immer zerstoert hat.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Also meinst du, dass, wenn schon hinrichten, dass auch möglichst schmerzvoll sein soll?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Ja, a-roy, der Herr redet von Rache. Da grauenvollere Strafen als Prävention nicht taugen, siehe USA, bleibt als Motiv nur die Rache. Ein Urtrieb.

Dabei sollte man sich, denke ich, bewusst machen, daß es für geübte Rache keinen materiellen Lohn gibt. Die Gesellschaft bekommt nichts dafür. Es gibt auch keinen immateriellen, wie einen Platz im Himmelreich oder schönere Träume. Die Gesellschaft, die Rache nimmt, bekommt nichts. Ausser die Befriedigung eines emotionalen Bedürfnisses, und dieses Bedürfnis heisst "Ich möchte daß dieser Mensch - oder Tier, man sagt dann ja gern Tier - möglichst grausam stirbt".

Ist es nicht genau genommen ziemlich ekelhaft, so ein Bedürfnis zu verspüren? Setzt es uns nicht selbst auf eine ähnliche Stufe wie den Verurteilten? Was unterscheidet uns denn von ihm, wenn wir diese Grausamkeit wollen, sie politisch unterstützen, in keiner Weise zu verhindern probieren, sondern darob wohlmöglich sogar Freude empfinden? Daß wir sie nicht selbst ausführen??? Mehr nicht? Tja, da hätte der Verbrecher dem Bürger sogar irgendwie noch was voraus, denn der hat seine Drecksarbeit wenigstens selbst erledigt.
(Den letzten Satz bitte nicht auf die Goldwaage legen.)

Eine kluge Gesellschaft probiert Opfer zu verhindern. Durch die Schaffung menschenwürdiger Lebensumstände, durch Aufklärung, durch Hilfestellung für desolate Familien, etc. pp.
Sobald es zu einem Opfer gekommen ist, hat die Gesellschaft bereits versagt. Es gibt nicht den geringsten Anlass, gleich darauf erneut zu versagen.
 
Zuletzt bearbeitet:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Es heißt:
Die Rache ist mein, sprach der HERR
Daran denke ich immer, wenn ich Rachegefühle verspüre.
Was Marianne Bachmeier gemacht hat, kann ich nachvollziehen.
Allerdings hat sie den Preis dafür bezahlen müssen: Sie verreckte mit 43 Jahren an Krebs.
Da bleib ich doch lieber cool, will ja noch a bisserl länger leben.

" Ist es nicht genau genommen ziemlich ekelhaft, so ein Bedürfnis zu verspüren?"(Nachbar)
Im persönlichen Bereich ist das für mich nachvollziehbar+ich bin heilfroh, dass ich noch nicht hardcore in eine Situation geraten bin, wo ich ähnliche Überlegungen anstellen musste.

 
Zuletzt bearbeitet:

Baar Scyro

Geselle
23. Mai 2014
11
AW: Todesstrafe ja oder nein?

hallo, ja da kommen wiedermal die beleidigten freimaurer aus ihren loechern und versuchen ihren kleingeist durchzusetzen. von rache ist nicht die rede, wir sprechen von einer ebenwuerdigen strafe, ihr wollt mir erzaehlen, dass ein mensch der zich kinder geschaendet hat keine strafe verdient? nach eurem gerede verstehe ich daraus, dass dieser mensch lieber ungestraft davon kommen solle, da alles andere ja nur rache waere. "eine kluge gesellschaft probiert opfer zu verhindern..." wenn das denn so einfach waere, was in einem menschen vorsich geht, weiss niemand zu 100%, nicht einmal der mensch selbst. zu sagen die gesellschaft hat versagt ist viel zu einfach, der einzige der versagt hat, ist der taeter selbst, man sollte immer erstmal bei sich anfangen und nicht alles auf andere abwaelzen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Todesstrafe ja oder nein?

"Ebenwürdige Strafe" - was soll das bitteschön sein? Wenn man Dir Dein Auto/Fahrrad/Fotoapparat klaut - klauste dann auch ? Wenn jemand Deinen Nachbran erschlägt - erschlägste dann auch jemanden ? Nein - Du willst den aber "sterben sehen".... wozu? Wird der Getötete dadurch wieder lebendig?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.859
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Das deutsche Strafrecht formuliert diesen Gedanken anders und fordert außerdem neben der Tat- auch die Schuldangemessenheit. Es verwirft ihn allerdings nicht.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Todesstrafe ja oder nein?

hallo, ja da kommen wiedermal die beleidigten freimaurer aus ihren loechern und versuchen ihren kleingeist durchzusetzen. von rache ist nicht die rede, wir sprechen von einer ebenwuerdigen strafe, ihr wollt mir erzaehlen, dass ein mensch der zich kinder geschaendet hat keine strafe verdient? [...]
Was für ein Gefasel.

Inwiefern "wiedermal"?
Was in den Beiträgen klang "beleidigt"?
Was hat der Umstand daß ein User auch Freimaurer ist mit der Antwort in diesem Thread zu tun?
Wieso schreibst Du einen Beitrag, während Freimaurer "aus ihren Löchern kommen"? Oder anders gefragt: Welchen Unterschied siehst Du zwischen unseren Beiträgen?
Was exakt meinst Du mit "Kleingeist"?
Wo genau wollte ich Dir erzählen, daß ein Kinderschänder keine Strafe verdient?
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Das deutsche Strafrecht formuliert diesen Gedanken anders und fordert außerdem neben der Tat- auch die Schuldangemessenheit. Es verwirft ihn allerdings nicht.

Bemängelt wird am deutschen Strafrecht, dass es materielle Schäden, wie Steuerhinterziehung, viel härter bestraft als Schäden die durch körperliche Verletzungen von Menschen entstehen. Das zeigt eben auch, was ein Staat für Prioritäten setzt.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Todesstrafe ja oder nein?

Dabei sollte man sich, denke ich, bewusst machen, daß es für geübte Rache keinen materiellen Lohn gibt. Die Gesellschaft bekommt nichts dafür.
Man könnte vielleicht noch sagen, wenn der Täter ausgeschaltet wird kann er keinen Schaden mehr anrichten. Das heißt die "Gesellschaft" ist eine Bedrohung los geworden.
Das kann schon einen gewissen Wert haben.
Über das "wie" allerdings...darüber kann man wohl streiten.

Eine kluge Gesellschaft probiert Opfer zu verhindern. Durch die Schaffung menschenwürdiger Lebensumstände, durch Aufklärung, durch Hilfestellung für desolate Familien, etc.
Das klingt wirklich super, aber ich bin leider zu sehr Pessimist...eine kluge Gesellschaft müsste erst einmal zu der Erkenntnis erlangen das bewaffnete Bürger keine schlechteren Menschen sind, und da happert es ja schon gewaltig.
 

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