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Trump als Präsident

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.047
Es ist fantastisch, wir dürfen zwischen 50 Yoghurtsorten und 30 Fernsehsendern wählen, und das schöne ist, daß wir nie falsch wählen können, weil überall das gleiche drin ist.

Ja ich weiß, der Sozialismus ist so viel besser, wenn man davon hören kann das es Yoghurt gibt aber nicht in die Verlegenheit kommt da was aussuchen zu müssen.
Mit den TV Sendern ist es natürlich tatsächlich besser, wenn allen klar und bewußt ist das sie gefärbt belogen werden. Da ist die Illusion in der Freiheit natürlich verwirrend.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.895
Ich hätte nicht gedacht, daß ich das erklären müßte, aber ich wollte die Freiheit, zwischen 50 Yoghurtsorten wählen zu können, als ein Beispiel für die vielen Scheinfreiheiten anführen, die wir genießen, während unsere wirkliche Freiheit berechtigt und unberechtigt, notwendig und willkürlich, immer weiter eingeschränkt wird.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.353
Wir hatten in den 70 er mal eine Chance auf echte kulturelle Eigenständigkeit, aber, der Ami hat ja schon in den 40 ern und 50 ern die Weichen so gestellt, dass wirkliche Veränderung nicht möglich war. Presse, Parteiwesen und Verfassung hat letztendlich ER bestimmt, und letztendlich sind wir immer noch besatzt.

Ach, ich weiß nicht. An die 70er Jahre kann ich mich noch gut erinnern, es waren meine frühen Teenager-Jahre.
Damals gab es unter der westlichen Linke so ein beliebtes Totschlagsargument, es lautete: "Der Sozialismus ist eine gute Sache, wird aber überall schlecht umgesetzt."
Damals haben wir das tatsächlich geglaubt (genau dasselbe Argument wird heutzutage übrigens ganz gern von anderen verwendet, nur eben von den Anhängern des politischen Islams).
Worauf wir seinerzeit allerdings nicht gekommen sind: Das es naheliegt, dass es auch systemische Gründe dafür geben muss, wenn keines der damals noch vielen sozialischen Länder es auf die Reihe bekommt, eine lebenswerte sozialistische Gesellschaft zu schaffen.

Aus der Sicht vieler Amerikaner leben wir sowieso schon im Sozialismus, für sie ist ja eine gesetzliche Krankenversicherung bereits ein solcher.
Es gibt immer ein gesellschaftliches Verbesserungspotential, und genau das ist die Aufgabe der Politik, welcher Couleur auch immer. Denke ich jedoch darüber nach, in welchem anderen Land ich denn leben möchte, in dem es mir denn besser erginge, oder ich mich denn freier fühlen würde, so fällt mir keines ein. Und ganz sicher wäre es nicht Trumps Amerika oder überhaupt die USA.

Amerikaner, die in Deutschland leben und arbeiten und auf YT Beiträge darüber schalten, die berichten: In Deutschland, da lebt man freier (und besser) als in den USA. Tatsächlich ist gerade Deutschland für viele ein Vorzeigeland: Die soziale Absicherung, der soziale Frieden im Land, die Sicherheit auf den Straßen, eine bessere Work-Life-Balance und vieles mehr. Es gilt sicherlich zu berücksichtigen, dass diese YTer eine vllt. etwas geschönte Sicht auf uns haben, schaut man sich aber die Zustände in amerikanischen Großstädten an - in vielen und nicht nur ein paar - dann sieht man eine enorme Verwahrlosung, ja Verelendung ganzer Bevölkerungsschichten aus harter Drogensucht und den Folgeproblemen Gewalt und Kriminalität.

Die von den USA so viel beschworene "Freiheit" ist ein Mythos, eine Illusion. Sie gilt nur für jene, die (viel) Geld haben und viele Waffen, während alle anderen sich einer repressiven Polizei und Justiz gegenübersieht, die mit harten Maßnahmen die Probleme kleinzuhalten versucht, die eigentlich gesellschaftliche Probleme sind. Und in keinem westlichen Land sitzen soviele Menschen in Gefängnissen, wie in den USA.
Die Amerikaner haben nunmehr ihren "starken Mann" gewählt, der es denn nun richten soll.
Wir werden sehen, was dabei herauskommt, ich bezweifle aber sehr, dass es der Durchschnitts-Amerikaner sein wird, der davon profitiert.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.353
Ich hätte nicht gedacht, daß ich das erklären müßte, aber ich wollte die Freiheit, zwischen 50 Yoghurtsorten wählen zu können, als ein Beispiel für die vielen Scheinfreiheiten anführen, die wir genießen, während unsere wirkliche Freiheit berechtigt und unberechtigt, notwendig und willkürlich, immer weiter eingeschränkt wird.

Persönlich kann ich nicht sagen, ich fühlte mich in meinen Freiheiten eingeschränkt.
Rückblickend ist es eher umgekehrt: Als junger Mann musste ich mich z.B. noch dem Wehr- oder Zivildienst unterziehen. Da war keine Frage, ob ich das will oder nicht, und als ich mich zum Zivildienst entschied, da musste ich eine krasse "Gewissensprüfung" durchlaufen, schriftlich, und in einer Art Verhör vor einer Kommission (die ich allerdings in der 1. Instanz bestand). Erinnern kann ich mich auch noch an den sog. Radikalenerlass, die Verfolgung von "Sympathisanten" der RAF ... sicherlich im Kern alles richtig, nur schoss das damals alles völlig über die Ziele hinaus, und Menschen wurden wegen vergleichseise lächerlichen Bezügen gesellschaftlich und juristisch drangsaliert.

Aber auch gesellschaftlich war damals noch Einiges im Argen.
Es geht mir nicht darum, irgendeine Gender-Diskussion anstoßen zu wollen, aber in den 1970er und frühen 80er Jahren sprach man über Homosexualität entweder abfällig oder nur hinter vorgehaltener Hand. Und wenn ein junger Mensch eben homosexuell war, dann wurde er diffamiert und gedemütigt - wenn nicht weit Schlimmeres, zumal in der Provinz, selbst in einem so aufgeklärten Bundesland wie NRW. Als Jugendlicher wurde ich sogar beleidigt und bedroht, von Erwachsenen, weil ihnen meine langen Haare nicht gefielen (oder wenige Zeit später ganz kurze. Oder der Hut, den ich trug. Oder wegen der Freundin, die ich im Arm hatte. uvm.).
Nein, ich kann nicht behaupten, ich hätte mich in den 1970er und frühen 1980er Jahre irgendwie freier gefühlt als heutzutage.

Im Gegenteil, die Menschen sind toleranter geworden, wobei verrückterweise die Sicht auf homosexuelle Menschen sich vor allem durch und während der ersten Wellen von HIV und AIDS änderte. Damals hatte ich das nicht erwartet, eher eine Art Hexenjagd auf Schwule. Und wie ich denn meine (nicht mehr vorhandenen) Haare trage, welche Hüte ich trage usw. usf. interessiert heutzutage keine Sau mehr. Zu Recht, denn es ist meine Freiheit, die ich lebe.
 

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