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Und wieder NPD - diesmal: "Bomben Holocaust"

Themis

Geheimer Meister
20. Dezember 2004
282
hallo....

@haruc

haruc schrieb:
Am liebsten wäre mir ein souveränes, RICHTIG souveränes(!!!), Deutschland, welches natürlich ohne EU und anderen Holzklötzen am Bein existieren kann

Es lebe der Merkantilismus :lol:

haruc schrieb:
Möglichst alle Deutschen sollten in einem Staat vereint sein; Kolonien und Vielvölkerstaaten bringen doch nur Ärger.

1. Deutschland ist vereint, und zwar seit 1990
2. Deutschland besitzt keine Kolonien
3. BRD=Vielvölkerstaat? :gruebel:
Allenfalls wenn man zwischen Sachsen, Bajuwaren etc. differenziert...

MfG und in der Hoffnung, bald nicht mehr solch naive posts vernehmen zu müssen!
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
agentp schrieb:
Am lohnendsten wäre ein Deutschland in den Grenzen des HRR zur Zeit Friedrichs II. von Hohenstaufen, auch wenn das vermutlich in den nördlicheren neuen Bundesländern und im hohen Norden wenig Zuspruch finden wird.]

Soweit ich weiß, ist das der unerfüllte Traum einiger Alt_Nazis. Eine meiner früheren Geschichtslehrerinnen war so eine, die hatte bei der Ent_nazi_fizierung auch ein Jahr in Landau abgesessen. Das galt als hohe Strafe. Der Karriere als Lehramtsperson war das offenbar nicht abträglich. Die schwärmte in jeder dritten Stunde von Friedrich II.



@antimagnet
es geht einfach um den ausdruck "als zigeuner ermordete menschen". die einen wollen den so, da es neben sinti und roma noch andere als zigeuner bezeichnete menschen gab, die umgebracht wurden. die anderen finden den begriff zigeuner diffamierend und wollen ihn nicht.

Ja, durchaus. Ist es nicht aber dämlich, Menschen unbedingt als Gruppe bezeichnen zu wollen? Die hatten Namen und Einzelschicksale, die bei dieser zwanghaften Zusammenfassung unglücklicherweise unter den Tisch fallen, ein echt blöder Nebeneffekt der gutgemeinten Geste, denn mehr sind Mahnmale ja gar nicht. Eine gute Idee scheint mir die individuelle Namensnennung bei solchen Denkmälern zu sein. "Gedenkmal" wäre auch passend, aber Mahnung ist kacke, der erhobene Zeigefinger des Mahners lässt grüßen und nutzen tut´s auch nichts, das wiederum beweisen 60 Jahre Diskussionsloops und andere Kommunikationsbankrotte.


@ wiesengrund
Ist zwar nicht das Thema, aber das Gelaber von geschichtlich gewachsenen, am besten natürlichen Grenzen, halte ich für Unsinn und dient doch nur dazu, sich ein möglichst großes Land zu basteln.

Korrekt. Zumindest bei Großmannssüchtigen, einem besonders bei Politikern vertretenen Charakterzug. Auf die Idee, dass ein Staat sich auch mal gesundschrumpfen könnte, scheint kaum einer zu kommen. Heute sind viele Landesgrenzen ohnehin faktisch aufgelöst oder bewegen sich auf dieses Ziel hin, was an vielen Details der wirtschaftlichen und politischen Globalisierung liegt. Doch als Gegenpol lassen sich aufkeimende nationalistische Gegenbewegungen erkennen, die weder zu ignorieren sind, noch zwangsläufig schlecht sein müssen. Es sieht doch eher nach einem "Vereinigte Staaten von Europa" aus als nach was anderem. Einige nationalistische Bestrebungen in Europa basieren jedoch zusätzlich auf ungelösten Altlasten, darunter wäre dann Irland oder das Baskenland zu nennen. Das erschwert die Sache.

Für einen Realitycheck würde eigentlich ein Blick auf die Grenzentwicklung im Elsass genügen. Die können die Änderungen ihrer Zugehörigkeit im vergangenen Jahrhundert bald gar nicht mehr zählen und haben daraufhin eine gewisse Eigenidentität inklusive humorvoller Verarbeitung entwickelt. Wohl eine Art Schutzmechanismus gegen diesen Quatsch. Gut so.

Hand auf´s Herz: Den meisten Leuten gehen doch Landesgrenzen am Allerwertesten vorbei und die Bewohner von Grenzstreifengebieten wissen das am besten. Das hat aber nichts damit zu tun, dass Menschen soziale Systeme konstruieren, auch ohne Anweisung "von oben". Wird die Gruppe zu groß, entstehen automatisch neue Subgruppen. Man darf nur nicht zulassen, dass diese politisch instrumentalisiert werden. Leider passiert genau das.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Die schwärmte in jeder dritten Stunde von Friedrich II.
Interessanterweise findet man Friedrich-Fans in beinahe allen politischen Lagern, ausser vermutlich bei ultramontanen Konservativen.
Die einen sehen in ihm einen der mächtigsten KAiser, die anderen den ersten humanistischen Herrscher, der seiner Zeit ein paar hundert Jahre voraus war. Ich finde ihn eben wegen dieser Vielschichtigkeit so interessant.

Das mit der Karte und die Forderung war natürlich ohnehin ironisch gemeint.
Was können historisch gewachsene Grenzen auch anderes sein, als die Grenzen in die Deutschland bis in die Gegenwart eben hineingewachsen ist, wobei Staaten nunmal auch ein "negatives Wachstum" kennen.
 
W

Weinberg, Oliver

Gast
Die schwärmte in jeder dritten Stunde von Friedrich II.

..das allein dürfte wohl als Indikator für völkisches oder nationales Denken ziemlich fraglich sein, denn:
Friedrich II wuchs auf Sizilien in Gesellschaft von Mauren, Juden, Sizilianer, Wikingern, Deutschen, Italiern und und und... , mithin also multikulturell auf und genoß unter anderem auch eine vielseitige esoterische Erziehung, die sich auch in der Erbauung eines achteckigen Castells (hab den Namen grad nicht drauf) nieder schlug, wo es zu Zusammenkünften der Eingeweihten gekommen sein soll.

Außerdem wurde Friedrich auch König von Jerusalem, in dem er darauf verzichtete, dem Ansinnen des Papstes zu folgen und Krieg gegen die Heiden zu führen, sondern einen Vertrag mit ihnen aushandelte.

Schwer vorstellbar, dass Alt Nazis auf so einen stolz sind oder sich gar auf ihn berufen...

(aber vielleicht hat die L ehrerin da eher an Friedrich den Preußen Zwoten gedacht )
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
Weinberg schrieb:
(aber vielleicht hat die L ehrerin da eher an Friedrich den Preußen Zwoten gedacht )

Ach DEN Friedrich meinte die? Da kann man mal sehen, wie erfolgreich deren Unterricht bei mir war ... :wink:
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
und genoß unter anderem auch eine vielseitige esoterische Erziehung, die sich auch in der Erbauung eines achteckigen Castells (hab den Namen grad nicht drauf) nieder schlug,
Die 8-eckige Form des Castel del Monte ist eine Anlehnung an die arabische Architektur. Immerhin war Friedrichs halber Hof einschliesslich seiner Leibgarde sarazenisch.

Bei Nationalen jeder Couleur war er zu keiner Zeit beliebt, weil er stets bekannt hat sich eher als Sizilianer denn als Deutscher zu fühlen. Aus diesem Grund wurde zur Zeit der Nationalromantik auch die Kyffhäuser-Sage, die sich bis dahin auf Friedrich II. bezog auf seinen Großvater Friedrich I. Barbarossa umgemünzt.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
also wenn das mit dem friedrich II. auf den preußen bezogen war, dann würden sich diese kräfte mit sicherheit auch schwer damit tun, ihn in ihre ideologie einzupassen..
denn der war ein arbeitssamer, aufgeklärter, disziplinierter und weitsichtiger könig...
und diese eigenschaften sind bei den nazis eher unerwünscht, was man ja im glatten gegenteil hitler sehen kann
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
1. Deutschland ist vereint, und zwar seit 1990
2. Deutschland besitzt keine Kolonien
3. BRD=Vielvölkerstaat?
Allenfalls wenn man zwischen Sachsen, Bajuwaren etc. differenziert...

1. Ich meinte mich "Deutschland" nciht den Staat, sondern das Land. Und Deutschland ist eben mehr, als der Staat, der sich BRD nennt. Damit meine ich jetzt nicht Ost/Westpreussen, Pommern, Posen, Schlesien, Elsass-Lothringen oder Tsingtau; nur damit man mich nicht falsch versteht.

2. MIt "kolonien" meinte ich die (vielleicht ironische) Forderung nach dem Anschluss aller möglichen ehemaligen Gebiete, wie Elass-Lothringen usw.

3. Wie stehts denn mit den Friesen,Dänen,Sorben und Pfälzern aus? Na gut, die machen keinen Ärger, zumal sie ja praktisch "germanisiert" sind :wink: . Und Pfälzer sind keine Nichtdeutschen. Aber als Saarländer kann ich "die Pälzer" eben nicht gut leiden. (Was die Witze angeht)

Ausserdem ist "Saarland" ein Begriff aus der Zeit des Nationalsozialismus. Zuvor hiess unser Land ja "Saargebiet".

Also schöne Grüße aus dem Saargebiet;)
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
haruc schrieb:
1. Ich meinte mich "Deutschland" nciht den Staat, sondern das Land. Und Deutschland ist eben mehr, als der Staat, der sich BRD nennt. Damit meine ich jetzt nicht Ost/Westpreussen, Pommern, Posen, Schlesien, Elsass-Lothringen oder Tsingtau; nur damit man mich nicht falsch versteht.
Sorry, aber mir ist kein "Land" Deutschland bekannt, das über das Gebiet des Staates hinausgeht. Vielleicht kannst du das mal erläutern.

2. MIt "kolonien" meinte ich die (vielleicht ironische) Forderung nach dem Anschluss aller möglichen ehemaligen Gebiete, wie Elass-Lothringen usw.
Elsass-Lothringen war nie eine Kolonie, das sollte dir klar sein. Auch wenn du´s nun plötzlich in Anführungsstriche setzt ist nbun wirklcih nicht klar was das soll, wenn du erst von Kolonien sprichst und dann doch ehemalige deutsche Reichsgebiete mit Grenze zum jetzigen Staat meinst.

3. Wie stehts denn mit den Friesen,Dänen,Sorben und Pfälzern aus? Na gut, die machen keinen Ärger, zumal sie ja praktisch "germanisiert" sind :wink: . Und Pfälzer sind keine Nichtdeutschen. Aber als Saarländer kann ich "die Pälzer" eben nicht gut leiden. (Was die Witze angeht)
Ich denke die paar Friesen, Dänen und Sorben rechtfertigen kaum von einem Vielvölkerstaat zu sprechen, zudem sie komplett assimiliert sind und bis auf eine mehr oder weniger ausgeprägte zweisprachigkeit und ein wenig Folklore kaum eine eigene kulturelle Identität mehr haben. #
Germanisieren kann man die ohnehin schon "germanischen" Friesen und Dänen wohl kaum. Auch dieser Ausdruck ist also mehr als unpassend.

Sorry, aber deine Argumentation ist völlig wirr und unlogisch. Ich habe den Eindruck dir geht es nur darum zu widersprechen, auch wenn du eigentlich keine Argumente hast.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
@agentP

naja, genau wie hitler und co glaubten, sie könnten die welt erobern, waren sie auch in der selektion ihrer vorbilder wenig glücklich..
wenn man sich den lebenslauf und die art, mentalität und lebensweise eines friedrich II. anschaut, merkt man schon, dass dieser mann für hitler nur verachtung übrig gehabt hätte, genauso wie andersherum..
nur weil friedrich II. eroberte, hieß das nicht, dass er das aus wahnsinn wie hitler machte.. außerdem war er gebildet (hitler ??), für seine zeit liberal (hitler??) und überdurchschnittlich intelligent (hitler ??)
dass hier mal wieder nationasozialistische realitätsferne durchscheint, ist nicht allzu verwunderlich
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Sorry, aber deine Argumentation ist völlig wirr und unlogisch. Ich habe den Eindruck dir geht es nur darum zu widersprechen, auch wenn du eigentlich keine Argumente hast.


Mist, du hast mich enttarnt;)
 

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
So, nach dem Vorbild von agent tp habe ich ebenfalls eine Anfrage an die NPD gestellt - nach einigen Tagen bekam ich gestern ausführlich Post - daraus folgende Auszüge:

"Sehr geehrter Herr XXX,

vielen Dank für Ihr Interesse an der Arbeit der NPD-Fraktion in Sachsen. Gern schicke ich Ihnen Informationsmaterial zu...

... an der denkwürdigen, von der NPD Fraktion beantragten aktuellen Aktuellen Debatte zum Thema: "Verhalten der sächsischen Staatsregierung und des Landtages zu Erinnerungs- und Gedenkveranstaltungen zum 60. Jahrestag der angloamerikanischen Terrorangriffe auf die säsische Landeshauptstadt Dresden", die am 21. Januar 2005 im Säsischen Landtag stattfand und die dann - von Medien und Politikern zum "NPD Eklat" hochstilisiert - für einige Tage das mediale Geschehen in Deutschland dominierte. ... Der 21. Januar hatte ... mit einem Rechtsmißbrauch des Landtagspräsidiums begonnen.
Am späten Nachmittag des 20. Januar hatte die NPD-Fraktion einen fristgerecht in den Geschäftsgang des Landtags eingebrachten Antrag auf Abhaltung einer Schweigeminute für die Opfer des alliierten Bombenangriffs auf Dresden am 13. Februar 1945 gestellt. In einem rechtsmißbräuchlichen Akt wurde der NPD-Antrag in der 8. Sitzung des Säsischen Landtages aber weder zur Diskussion noch zur Abstimmung gebracht. Ohne den geringsten Ansatz einer Erklärung foderte Landtagspräsident Iltgen die Abgeordneten stattdessen vor der offiziellen Eröffnung der Plenarsitzung auf, sich zu einer Schweigeminute zu erheben, da man der "Opfer der NS-Gewaltherrschaft" gedenken wolle. Obwohl kein Antrag oder auch nur ein protokollarisches Begehren einer anderen Fraktion vorlag, wurde damit die von der NPD beantragte Schweigeminute obsolet....
In einer Vielzahl von Stellungsnahmen wies die NPD-Fraktion nach der Plenarsitzung darauf hin, daß sie für ein würdiges Erinnern an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft eintrete und eine diesem Zweck gewidmete Schweigeminute auch nicht verweigert hätte. ... dieser Zusatz war den Massenmedien nicht eine Zeile wert...
Auch die von der NPD beantragte "Aktuelle Debatte" selbst verlief recht turbulent. ... Holger Apfel wurde ... von den Vertretern der selbsternannten "demokratischen Parteien" beinahe niedergebrüllt, ohne daß der Landtagspräsident zu irgendeinem Zeitpunkt Anstalten machte, Apfel Gehör zu verschaffen. Unüblich und auch jenseits jeder parlamentarischen Gewohnheit war auch ... Apfel unmittelbar nach dem Verstreichen seiner Redezeit das Mikrophon abzustellen. ...
Als Jürgen Gansel in seiner Rede Weiss als "würdigen Vertreter einer Canossa Poloitik" bezeichnete, erhielt er einen Ordnungsaufruf des Landtagspräsidenten; den ersten, den Iltgen in dieser Legislaturperiode erteilt hatte. Zuvor waren auch gröbste Beieidigungen gegen NPD-Abgeordnete ungeahndet geblieben, so, als beispielsweise am gleichen Tag Karl Nolle, ... SPD, die NPD als "braune Brut" bezeichnete."

Und zum Begriff "Bomben-Holocaust" schrieb die NPD u.a.:

"... die erste sprachliche Verbindung des Begriffs "Holocaust" mit dem alliierten Luftbombardemants deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg stammt nicht von einem nationalen oder rechten Politiker, sondern von von dem Historiker Jörg Friedrich. Beinahe alle Rezensenten seiner beiden Bücher "Der Brand" und "Brandstätten" gingen auf die in ihnen enthaltenen sprachlichen Analogien ein, ohne daß damals eine Verurteilung des Autors oder ein Verbot der Bücher gefodert wurde. ...
Jörg Friedrich: "In einem Haus, das nach einer Bombardierung wie eine Fackel lodert, stecken die Einwohner ... im Keller des Hauses. Da entwickeln sich Temperaturen bis zu 800 Grad. Die menschlichen Überreste, ... , sind Aschehäufchen. Ihnen wiederfährt das, was einer üblichen Leiche in einem Krematorium jedes x-beliebigen deutschen Friedhofs wiederfährt. Man mag aus Geschmacksgründen das nicht als Krematorium bezeichnen, sondern als Menschenverbrennungsanlage. ... Das Erschütternde wird nicht durch das Wort vermittelt, sondern durch die Ereignisse." ..."

Es dauerte zwar eine Weile, doch bin ich über die Ausführlichkeit der Antwort doch sehr überrascht, zumal bisher weder SPD-, noch Grünen- oder CDU Fraktion eine Antwort zukommen lies.
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
Wenn ich mal meinen Senf dazu geben dürfte: Für mich sieht die NPD-Antwort so aus wie eine Art pauschale Stellungnahme zu diesen Ereignissen, die außerdem nicht ganz frei von Tippfehlern und Widersprüchen ist.
Ich erinnere mich zum Beispiel daran, daß die NPD selbst erklärt hatte, ihr Antrag hätte nachweislich früher auf dem Tisch gelegen als ein gewisser Antrag der CDU. Nun, in dieser Email, wird allerdings behauptet, es hätte gar keinen anderen Antrag gegeben. Dies macht keinen besonders konsistenten Eindruck.
Daß die Antwort so umfangreich ist, finde ich übrigens gar nicht überraschend; das verstärkt nur den Eindruck, daß es sich um eine Standard-Antwort handelt, die möglichst viele Fragen auf einmal abdeckt.
 

Traenenreiter

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
334
Mag sein. Die Rechtschreibfehler resultieren daraus, daß es ein Brief war, den ich mal eben schnell abschrieb und sich also Tipfehler einschlichen.

Im Protokoll des Landtages findet sich nichts von einem CDU Antrag!
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
Ich glaube nicht, daß im Plenarprotokoll etwas davon stehen muß, da es ja nicht explizit angesprochen wurde.

Wie dem auch sei; man kann wohl davon ausgehen, daß es einen Antrag gegeben hat, der fraktionsübergreifend informell beschlossen wurde, und schließlich von der CDU eingereicht worden ist:

Vor der Landtagssitzung war informell und fraktionsübergreifend vereinbart worden, im Rahmen einer von der NPD beantragen Debatte zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens eine Schweigeminute für die »Opfer des Nationalsozialismus« durchzuführen.
http://www.jungewelt.de/2005/01-22/001.php

Und um mal die NPD zu zitieren, die laut obigem Brief den Antrag schon wieder vergessen hat, wie es scheint.
NPD schrieb:
Dieser Antrag der NPD-Fraktion befand sich nachweislich früher im Geschäftsgang des Landtages als ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion für eine allgemeine Gedenkminute für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
http://www.npd.de/npd_info/deutschland/2005/d0105-18.html
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
foderte Landtagspräsident Iltgen die Abgeordneten stattdessen vor der offiziellen Eröffnung der Plenarsitzung auf, sich zu einer Schweigeminute zu erheben, da man der "Opfer der NS-Gewaltherrschaft" gedenken wolle. Obwohl kein Antrag oder auch nur ein protokollarisches Begehren einer anderen Fraktion vorlag, wurde damit die von der NPD beantragte Schweigeminute obsolet....

In einer Vielzahl von Stellungsnahmen wies die NPD-Fraktion nach der Plenarsitzung darauf hin, daß sie für ein würdiges Erinnern an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft eintrete und eine diesem Zweck gewidmete Schweigeminute auch nicht verweigert hätte.

Warum ist es ein Grund rauszugehen, wenn man aller Opfer der NS-Gewaltherrschaft gedenkt?
Auch die Kriegsopfer der Deutschen und damit die Opfer der Bombardierung Dresdens sind doch eine Folge des "NS-Regimes" das sich für den totalen Krieg ausgesprochen hat und ihn ja auch bis auf den letzen Blutstropfen eingefordert hat.

Der zweite Absatz wiederspricht dem ersten Absatz. Wenn sie sich für ein würdiges Errinnern einsetzen würden, dann hätten sie nicht rausgehen brauchen.

Namaste
Lilly
 

vonderOder

Auserwählter Meister der Neun
24. November 2004
934
sillyLilly schrieb:
foderte Landtagspräsident Iltgen die Abgeordneten stattdessen vor der offiziellen Eröffnung der Plenarsitzung auf, sich zu einer Schweigeminute zu erheben, da man der "Opfer der NS-Gewaltherrschaft" gedenken wolle. Obwohl kein Antrag oder auch nur ein protokollarisches Begehren einer anderen Fraktion vorlag, wurde damit die von der NPD beantragte Schweigeminute obsolet....

In einer Vielzahl von Stellungsnahmen wies die NPD-Fraktion nach der Plenarsitzung darauf hin, daß sie für ein würdiges Erinnern an alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft eintrete und eine diesem Zweck gewidmete Schweigeminute auch nicht verweigert hätte.

Warum ist es ein Grund rauszugehen, wenn man aller Opfer der NS-Gewaltherrschaft gedenkt?
welchen Grund hatte es den Antrag der NPD, der Opfer der Terrorangriffe auf Dresden zu gedenken, zu übergehen?
dieser opfer wurde in den Jahren zuvor immer gedacht. nur weil die NPD einen solchen Antrag ineinbrachte, soll eine Gedenkminute für diese Toten nicht möglich sein?
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
weil das ne peinliche selbstbeweihräucherung ist, nur der eigenen toten zu gedenken, und im falle des nationalsozialismus ist das nicht nur peinlich, sondern direkt beschämend...
 
B

Booth

Gast
Neben der Ausführung von antimagnet noch folgender Hinweis:
vonderOder schrieb:
dieser opfer wurde in den Jahren zuvor immer gedacht
Womit Du implizierst, daß man den Toten von Dresden NICHT gedenken würde, wenn man an alle Weltkriegs-Toten gedenkt... genau DAS ist die Logik der Nationalsozialisten.
Ich selber kann verstehen, daß man gerne eine besondere Gedenkfeier für das schlimme Dresdner Bombardement haben möchte. Aber abgesehen davon, daß es dies gibt, ist mir auch immer die Motivation wichtig, mit der ein solches Gedenken stattfinden soll.
Und bei den NPD-Leuten kann man getrost die ehrliche Motivation in Frage stellen, den Dresdner Opfern in einem stillen Moment in besonderer Weise zu gedenken, und gleichzeitig aber auch an alle anderen umgekommenen Menschen zu denken. Die Motivation der NPD-Leute ist sehr offensichtlich eine andere - nämlich Prioritätensetzung bei der Opferauswahl...

Und mit solch einer Motivation wird letztlich das Andenken der vielen Toten sogar eher beschmutzt, als das dem Andenken gedacht würde.

gruß
Booth
 
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