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Von Schuldnern und Gläubigern....

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

"Leider tendiert unser demokratischer Populismus dazu, den Schuldenmachern das Leben so angenehm wie möglich zu machen"(wilder Jäger)
Ich denke eher, dass die Werber suggerieren, dass es kein Prob ist, mal eben alles auf Pump zu kaufen.
'Kaufe jetzt, zahle später' + wenn man nicht gerade einen Schufaeintrag hat, wirds einem ja auch leicht gemacht.
Wer spart denn heute noch auf ietwas?
Sofortige Befriedigung aller Konsumbedürfnisse ist doch angesagt!
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Nöh, aber wohl unumkehrbar.
Mir gings um den 'demokratischen Populismus', der damit imho wenig zu tun hat.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

"Leider tendiert unser demokratischer Populismus dazu, den Schuldenmachern das Leben so angenehm wie möglich zu machen"(wilder Jäger)
Ich denke eher, dass die Werber suggerieren, dass es kein Prob ist, mal eben alles auf Pump zu kaufen.
'Kaufe jetzt, zahle später' + wenn man nicht gerade einen Schufaeintrag hat, wirds einem ja auch leicht gemacht.
Wer spart denn heute noch auf ietwas? Sofortige Befriedigung aller Konsumbedürfnisse ist doch angesagt!
Man sollte da nicht zu leichtfertig eine Meinung zu haben. Es gibt unwahrscheinlich viele Möglichkeiten, wieso jemand überschuldet sein kann. Und das so etwas, wirklich ein erschreckender Einschnitt im Leben ist, kann man sich denken. Zum Schutz der Betroffenen, damit man Ihnen nicht auch noch den letzten € klaut, gibt es deswegen auch das nicht pfändbare Konto.

Jobverlust ist mit 26 Prozent der Hauptauslöser von Überschuldung, 14 Prozent der Fälle lassen sich auf Trennung, Scheidung oder den Tod des Partners zurückführen. Auch Krankheit, Sucht oder Unfall sind ein großes Risiko, zusammen 13 Prozent. Dass die meisten Menschen sich durch Handy-Exzesse oder Kauforgien bei Amazon in die Überschuldung reiten, ist ein Vorurteil.
"Bei einer Insolvenz geht es für Betroffene nicht nur um Zahlen und Kontostände, sondern vor allem um Ängste: vor dem Verlust der Wohnung oder der Altersversorgung,
Anonyme Insolvenzler: Selbsthilfe für alle, die pleite sind - SPIEGEL ONLINE
 

Baronesse de Berjaraque

Geheimer Meister
27. August 2011
209
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Ich habe das Gefühl, dass hier so einige an der Realität vorbei diskutieren, da sie sich anscheinend in irgend einer Art und Weise, wodurch auch immer, in einer exsistenziell komfortablen Lebenslage befinden. Sind wir doch einmal ehrlich: Welcher beginnende Unternehmer fängt sein Unternehmen NICHT mit Schulden an? Wer kommt reich auf die Welt?

Wenn man mal das Pferd von der richtigen Seite her aufzäumt ist es doch so, dass JEDER Mensch arm zur Welt kommt. Einige haben gut situierte Eltern, andere haben arme Eltern und die Basis, sich irgendwie in die Gesellschaft zu integrieren ist eine zunächst mal schlechte. Dann wird man noch als Arbeitskraft daraufhin programmiert, dass die lieben Arbeitgeber UNS einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen und nicht umgekehrt. Imgrunde könnte kein Unternehmen existieren ohne die Arbeitskraft, leider haben wir durch die, in Marke Eigenbau kreierte Situation auf dem Arbeitsmarkt, in vielen Branchen noch zuviele Kräfte zur Verfügung. Da haben sie aber den Schuß auch noch nicht gehört...Fachkräftemangel ist vorprogrammiert. Da hoffe ich dann drauf, dass sich diese Situation wieder in die richtige Optik rückt: Arbeitskraft stelle ICH als Arbeitnehmer zur Verfügung und die soll auch so entlohnt werden, dass ich Leben kann und zwar ohne gleich mal vor Arbeitsantritt in den Miesen zu sein. Nochmal: dazu gehört auch das Bedingungslose Grundeinkommen.

Da setzt doch der kapitalistisch funktionierende Staat voraus, dass man zunächst mal Schulden machen muß, um irgendwie an ein Arbeitsverhältnis zu kommen, das einem dann VIELLEICHT, die mehr oder weniger bescheidene Existenz "sichert". Im Leben ist gar nichts sicher, das weiß jeder, nur unserem Kapitalismus und deren Verfechter ist das völlig egal. Die Leute die davon profitieren und schon mit dem güldenen Löffel im Munde geboren wurden oder verbeamtet wurden ;-) sind nicht die Mehrzahl der Bürger und Bürgerinnen.

Fangen wir einmal bei einem plakativen Beistpiel an. Ein junger Mann, dem die Eltern, da beide im Niedriglohnsektor arbeitend, leider zum 18. Geburtstag weder den Führerschein, noch einen fahrbaren Untersatz finanzieren können, sucht nach einem gelungenen Realschulabschluß eine Ausbildungsstelle zum....nehmen wir einmal: Schreiner. Die erste Frage im Bewerbungsbogen ist: haben Sie einen Führerschein....jetzt könnte ich dieses fiktive Beispiel weiterspinnen. Ich möchte nur aufzeigen, dass es irgendwie schon an der Basis nicht passt.

Fast jede Familie, welche sich ein Eigenheim baut, baut es auf Pump. Fast jeder angehende Unternehmer hat zunächst mal Schulden und ich kenn kaum jemanden, der nicht zumindest temporär seinen (Jäger das hast du auch schon erwähnt) Dispo in Anspruch nehmen MUSSTE. Das haben wir dann von unserem Konsumzwang, von dem auch unsere Volkswirtschaft abhängig ist. Wenn die Leute und sei es und gerade auf Pump, da wird dann doppelt kassiert, nicht so viel konsumieren würden, dann möchte ich die Leute dann sehen, die hier betonen: Sollen sie halt weniger kaufen, nur das was sie sich leisten können. So einfach darf man es sich nicht machen.

Da unsere Basis, arm geboren zu werden, den meisten Menschen nicht ermöglicht ein gänzlich schuldenfreies, abgesichertes Leben zu führen, sie lieber in bestimmten Situatioen zu Almosenempfänger und Bittstellern (Hartz IV und Co) macht, kann ausschließlich den jenigen ein wirklicher Vorwurf gemacht werden, welche das zwar zu änder vermögen würden, aber es nicht ändern möchten. Denn dann müßte genau das eintreten, was im Kapitalismus als Feindbild Nr. 1 gilt: Umverteilung des Kaptials. Ich sehe gerade schon einige hier vor meinem geistigen Auge zusammenzucken.:mrgreen:

Kurz zusammengefasst: Wenn ein Staat seinen Bürgern keine Grundsicherung bietet, wenn der Kapitalmarkt eigentlich und relativ unkotrolliert regiert und wenn dann noch die Doppelmoral propagiert wird: Einerseits leben wir davon als Staat, als Bank usw, dass Schulden existieren, (man hat beispeilsweise Steuervorteile als Unternehmer) und andererseits ist man dann ein Depp, wenn man in die Schuldenspirale geraten ist, dann wird mir äußerst klar: Es stinkt der Fisch nicht nur vom Kopfe her, die Basis ist eine durchaus miserable und ich bekomme Kopfschmerzen von all dem unsinnigen gefasel: "Jeder ist selber Schuld, wenn er in Existenznot gerät, blöd gelaufen, man hat die Wahl" usw. usw.
Ja, man hat die Wahl aber man trifft nicht immer fehlerfreie Entscheidungen und hat nicht immer den Bonus reich geboren zu sein oder als Beamter günstige Kredite zu bekommen ;-) selbst da geht ab und an mal was schief, außer man ist wieder in der deutlich guten Lage eine hohe Restschuldversicherung abschließen zu können. Zeigt wieder, da wo schon einiges an Grundlagenkapital vorhanden, geht es immer besser voran!!!!! Das müßte doch DIE Steilvorlage für ein Grundeinkommen sein. Aber Logik ist in der kapitalistisch dominierten Gesellschaft leider überdeckt vom Egoismus und der eigenen ÜBERDIMENSONALEN Vorteilsnahme einiger weniger.

Gruß

Baronesse
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Der Dispositionskredit dient dazu, kurzfristige Ebbe im Cashflow zu überbrücken. Er sollte spätestens mit dem nächsten Gehaltsscheck getilgt werden. Wer jeden Monat, oder für längere Zeit im Dispo ist, macht etwas grundlegend falsch. Dafür ist der Dispo nicht gedacht und nicht geeignet. Im ersten Fall muß man seinen Aufwand einschränken, im zweiten Fall braucht man einen richtigen Kredit. Alles andere stellt einen Mißbrauch des Dispositionskredits dar. Für die Überziehung des Kreditrahmens gilt das in gesteigertem Maße.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Mir sind auch schon mal quasi über Nacht rund 85% meines Umsatzes weggebrochen. Da sich die Ausgabenseite längst nicht so flott nachjustieren lässt (Mietverträge etc.), kann es für einen Einzelselbständigen oder kleines Unternehmen schnell eng werden. Auch bei vorhandenen Rücklagen. Schulden zu haben bedeutet nicht automatisch, nicht mit Geld umgehen zu können.

Selbstverständlich obliegt dem Schuldner die Aufgabe, seine Finanzen wieder in Ordnung zu bringen.
Hierbei sollte es aber das Interesse Aller sein, ihm diese Aufgabe nicht unnötig zu erschweren. Um wieder auf die Beine zu kommen, ist ein stabiler Fußboden vonnöten. Der muß nicht mit Parkett belegt sein, aber er muß ein Leben tragen können. Genau das ist hoffentlich der Zweck eines Pfändungsschutzkontos (ich hatte noch keines).
Wenn nämlich jede alltägliche Winzigkeit zum Problem wird, und dazu zählt plötzlich auch eine kaputte Schuhsohle, dann steckt der Mensch mit dem Großteil seiner Energie in der Lösung dieser Probleme. Daneben bleibt für ein erneutes Durchstarten nicht viel Luft.

Gleichzeitig gibt es eine Menge Zeitgenossen die einfach nicht begreifen, daß man nur das ausgeben kann was man besitzt. Und die es auch nicht lernen. Demzufolge wird auch das
Pfändungsschutzkonto eine Medaille mit zwei Seiten sein...
 

Baronesse de Berjaraque

Geheimer Meister
27. August 2011
209
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Sehr gutes Statement Nachbar. Um noch einmal kurz zu erklären: Das Pfändungsschutzkonto kann sozusagen NICHT von Leuten mißbraucht werden, die nicht mit Geld umgehen können, wie immer man dies auch interpretieren mag, sondern verhindert, dass die Gläubiger sofort auf alle Eingänge zugreifen können und die Pfändungsgrenzen! zur Sicherung der Existenz eingehalten werden. Solange man noch ein Einkommen hat, sind diese Gläubiger dann ganz schnell dabei, die Gelder direkt vom Arbeitgeber abzweigen zu lassen. Also ist es generell sinnvoll, sich schnellstmöglichst zur Schuldnerberatung zu begeben.

Der Kontopfändungsschutz dient der Sicherung einer angemessenen Lebensführung des Schuldners und seiner Unterhaltsberechtigten. Das Schutzniveau orientiert sich an dem einer Lohnpfändung. Automatisch besteht auf dem P-Konto zunächst ein Pfändungsschutz für Guthaben in Höhe des Grundfreibetrages nach § 850c Absatz 1 Satz 1 der Zivilprozessordnung von derzeit 985,15 Euro je Kalendermonat. Dieser Basispfändungsschutz kann unter bestimmten Voraussetzungen erhöht werden. Das neue Pfändungsschutzkonto (P-Konto)

Somit stimmt des Jägers Argument nicht: Da man ein P- Konto beantragen kann, hat man einen Freibrief Schulden zu machen bis der Arzt kommt, ohne gepfändet zu werden. Die armen Gläubiger kommen schon zu dem, was ihnen von Gesetzeswegen zusteht. Es sind Gesetze Jäger, die einen Sinn haben und dazu dienen, die Schwächere Partei zu schützen.Auch wenn das manche für falsch halten mögen.

Gruß

Baronesse
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Wie kommt der Gläubiger denn zu dem, was ihm zusteht, wenn der Schuldner konsequent unter der Pfändungsfreigrenze bleibt, bis er am Ende die Schwurhand hebt?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Das ist natürlich die super Ausrede, sich gemütlich zurückzulehnen und es garnicht erst zu versuchen.

Was soll man denn sonst machen? Das Geld nach der dritten Mahnung in den Wind schießen?
Alternativ könnten die säumigen Schuldner auch ihre Schulden bezahlen, zumindest zu einem Teil mit dem alle Leben können. Der Schuldner ist ganz klar in Bringschuld - nicht der Gläubiger.

Das will ich nicht so generell sehen - das Existenzminimum heisst nicht umsonst "Minimum". In den Hartz IV Regelungen ist explizit festgehalten, dass der Leistungsempfänger keine Ratenzahlungen eingehen darf, weil das Geld zum Lebensunterhalt nunmal dem Lebensunterhalt - und nicht der Abzahlung des "Plasmafernsehers" dienen soll. Nichts desto trotz umgeht selbst das Jobcenter "das eigene Gesetz" (das ist aber schon wieder ein anderes Thema....). Mann kann durchaus in Kleckerbeträgen Schulden auch vom Sozialgeld zurück zahlen - allerdings taucht regelmässig das Problem auf, das selbst der "Kleckerbetrag" von 20.- € mtl. die Schuldenlast - bei durchschnittlich 30.000.- € Schulden - nicht wesentlich verringert, weil man als Schuldner damit nur Zinseszinsforderungen in Teilen bedient. Und diese Zinseszinsforderungen gehen auf die Kappe der Inkassohaie, nicht auf die Kappe der ursprünglichen Gläubiger.... Die Privatinsovenz ist da schon eine gute Möglichkeit - wenn es nicht den Umstand gäbe, dass diese Insolvenz (bzw. deren Eröffnung) auch von Zivilgerichten abgelehnt werden kann. Ein solcher Fall ist mir bekannt, und da fragt man sich dann schon "wes Geistes Kind" das entsprechende Zivilgericht ist: Der Mann hat nur ALG II und kann keine Forderungen begleichen, ist ausserdem "kurz vor der Sozialrente" (trotz 38 Jahre lang sozialversicherungspflichtiger Arbeit), hat weder "Haus noch Hof" - und wenn's das P-Schutz-Konto nicht gäbe, würde der Mann obdachlos auf der Strasse leben müssen, weil seine Gläubiger ihm auch noch das Mietgeld vom Amt wegpfänden würden. Und das AG - lehnt die Eröffnung der Privatinsolvenz bei dem Mann ab. Mann müsste dagegen klagen - aber woher soll man als ALG II Empfänger das Geld für den Rechtsanwalt und das Klageverfahren nehmen...???

Die Frage: "Wass soll man den sonst als Gläubiger machen" ist berechtigt - aber sinnlos. Man kann tatsächlich nur nach der dritten erfolglosen Mahnung sein Geld in den Wind schiessen...... denn wo "nix ist, ist nix zu holen". Durch ein Klageverfahren oder den Verkauf der Forderung an einen Inkassohai "wächst" ja nicht automatisch das Vermögen des Schuldners, oder? Letztlich muss auch der Gläubiger aus der Sache "lernen" und seine Produkte halt nur noch gegen Vorkasse verkaufen. Ansonsten riskiert der Gläubiger nämlich, ebenfalls ganz schnell auf die Schuldnerseite wechseln zu müssen - wenn er nämlich die offenen Forderungen seiner Bank gegenüber als Sicherheit für einen eigenen Kredit anerkannt bekommt, die offenen Forderungen sich aber als "uneintreibbar" erweisen und der Gläubiger seiner Bank die vorgestreckten Gelder selbst nicht mehr zurück zahlen kann.... Da entsteht ganz schnell das Problem dass mit dem Bilanzpunkt "Forderungen" riesige Mengen an "Leergeld" hin und her geschoben werden, die letztlich als Forderungen unerfüllbar sind....

- - - Aktualisiert - - -

Wie kommt der Gläubiger denn zu dem, was ihm zusteht, wenn der Schuldner konsequent unter der Pfändungsfreigrenze bleibt, bis er am Ende die Schwurhand hebt?


Gar nicht - und ich gebe gerne zu, auch das ist "unbefriedfigend".

- - - Aktualisiert - - -

Der Dispositionskredit dient dazu, kurzfristige Ebbe im Cashflow zu überbrücken. Er sollte spätestens mit dem nächsten Gehaltsscheck getilgt werden. Wer jeden Monat, oder für längere Zeit im Dispo ist, macht etwas grundlegend falsch. Dafür ist der Dispo nicht gedacht und nicht geeignet. Im ersten Fall muß man seinen Aufwand einschränken, im zweiten Fall braucht man einen richtigen Kredit. Alles andere stellt einen Mißbrauch des Dispositionskredits dar. Für die Überziehung des Kreditrahmens gilt das in gesteigertem Maße.

Das ist zwar "im Prinzip richtig", aber wie Baronesse und a-roy richtigerweise schon darauf hingewiesen haben, "funktioniert" so der Kapitalismus nicht. "Das Geschäft" wird damit gemacht, "Verlangen" zu erwecken.... Ich sehe hier jeden Tag die Kids der Ernst-Schering-Oberschule vorbei latschen - man sieht einigen durchaus an dass sie aus "ärmlichen Verhältnissen" kommen, aber um "hipp" zu sein muss man als 14 jähriger Pimpf mindestens ein Smartphone haben - und die haben eines.... Damit der Sohn/die Tochter nicht in der Schule "im Abseits steht", schmeisst mancher Vater Doppelschichten, manche Mutter geht 14 Stunden am Tag putzen und manche ALG-II_Familie arbeitet "schwarz" - damit der Nachwuchs ein Smartphone hat..... Aldi bietet bundesweit demnächst für unter 100 € so einen Mist an - ich kann schon dafür garantieren dass die nach zwei Tagen "leergekauft" sind, weil ausgerechnet die "sozial schwachen" ihnen die Regale plündern werden.... Den Kapitalisten, der die Doktrin in's Leben gesetzt hat, das nur das Smartphone "glücklich" macht, freut's natürlich.....

In einem System dass nur "überleben" kann, in dem es "Bedürfnisse suggestiert" - stimmt grundsätzlich was nicht. Obwohl ich auch ein Verfechter des BGE's bin - das BGE alleine ist noch keine Lösung des System-Problems (der Sozialismus wäre auch keine Lösung, sondern nur eine Problemverlagerung).
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Ich bekomm ja schon nen Horror, wenn ich mir vorstelle, dass meine Waschmaschine kaputt geht, Waschcenter gibts ja nicht mehr, aber dann sag ich mir:
OK, dann wasch ich wieder im Fluss!
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Ob die Wäsch' dann unbedingt sauberer wird.... ;-) Aber - genau das ist so ein Problem; theoretisch könnt' man ja versuchen, die Waschmaschine "auf Raten" zu kaufen. Nur - die Raten hat man nicht..... einen Handwerker bezahlen, kann man auch nicht und selbst reparieren kann nicht jeder.... "Die Politik" verweist gerne darauf, dass der Regelsatzbetrag des Existenzminimum ja dazu dient, sich Geld für solche Eventualtäten zurück zu legen - allerdings geht das beim P-Schutzkonto nicht. Und ganz nebenbei - wenn die Lebensmittel immer teurer werden - kannste auch kein Geld zurück legen....

Wer arm ist - steckt in einem Teufelskreis, aus dem man - ausser durch "Lottogewinn" - in der Regel nicht mehr 'rauskommt. "Komisch" ist nur, dass diejenigen, die an unserer Armut mitverdienen - wie z.B. die Inkassohaie - "gut leben können"....
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Das will ich nicht so generell sehen - das Existenzminimum heisst nicht umsonst "Minimum". In den Hartz IV Regelungen ist explizit festgehalten, dass der Leistungsempfänger keine Ratenzahlungen eingehen darf, weil das Geld zum Lebensunterhalt nunmal dem Lebensunterhalt - und nicht der Abzahlung des "Plasmafernsehers" dienen soll.
Ja, vorrausgesetzt, dass alle Schuldner voellig ueberschuldete Langzeitarbeitslose ohne Vermoegen sind - da wurde ich mich allerdings nicht unbedingt drauf verlassen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Nach der Logik dieses Kommentars könnte man auch sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel als kostenfrei erklären, da ja einige Menschen sowieso nicht zahlen.

Es gibt Menschenrechte. Und es gibt Gott sei Dank Gesetze, die auch in Not geratenen Menschen einen Rest an Würde sichern. Wenn solche Gesetze ausgenutzt werden, dann gehören nicht die Gesetze eingestampft, sondern für eine zweckkonforme Umsetzung gesorgt.
Dein Generalverdacht stellt verdammt viele Menschen in eine Ecke in die sie nicht gehören. Vielleicht würde es helfen, Du ständest selbst mal dort.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

10 Zeichen. Ich fürchte, die sind mir als Frage einfach zu knapp.
:confused:
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Nach der Logik dieses Kommentars könnte man auch sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel als kostenfrei erklären, da ja einige Menschen sowieso nicht zahlen.

Es gibt Menschenrechte. Und es gibt Gott sei Dank Gesetze, die auch in Not geratenen Menschen einen Rest an Würde sichern. Wenn solche Gesetze ausgenutzt werden, dann gehören nicht die Gesetze eingestampft, sondern für eine zweckkonforme Umsetzung gesorgt.
Dein Generalverdacht stellt verdammt viele Menschen in eine Ecke in die sie nicht gehören. Vielleicht würde es helfen, Du ständest selbst mal dort.
Meinst du damit mich oder ThomasausBerlin oder uns beide?
Das geht aus dem Inhalt nicht so ganz schluessig hervor.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Von Schuldnern und Gläubigern....

Dein Generalverdacht stellt verdammt viele Menschen in eine Ecke in die sie nicht gehören. Vielleicht würde es helfen, Du ständest selbst mal dort.


...das ist ein schönes "Stichwort", Nachbar - als "überqualifizierter Langzeitarbeitsloser" stehe ich grundsätzlich im Generalverdacht eine "faule S***" zu sein, weil ich für ein BGE einstehe werde ich als "verkappter Sozialist" angesehen und weil ich ganz nebenbei auch noch an einen Gott glaube, bin ich für einige meiner Mitmenschen hier "sowieso generell bekloppt".... ;-) Man braucht da schon ein dickes Fell..... ;-)

- - - Aktualisiert - - -

Meinst du damit mich oder ThomasausBerlin oder uns beide?
Das geht aus dem Inhalt nicht so ganz schluessig hervor.

Ich denke mal, der Nachbar meint Dich, DaMan.... Nun erzähl' uns doch mal, unter welchem "Generalverdacht" Du Dich so bewegst..... ;-)
 
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