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Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Ich weiß nicht, ob es Sinn macht die grundsätzliche Frage, warum oder warum nicht, in einen Zusammenhang mit der Frauenfrage oder der Thematik der Regularität zu sehen. Das käme dann wohl erst bei der Wahl einer Loge ins Spiel. Letztendlich dürfte es mehr um die Inhalte, den Rahmen und die Menschen gehen. :egal:
 

Sailess

Auserwählter Meister der Neun
8. August 2010
913
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Richtig, Frauen und Freimaurerei gibs auch ein thread.

Aber hier wollen wir ganz egal ob frau oder mann persöhnliche gründe für einen oder gegen einen beitritt wissen.


Gruss Sai
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

OK, @Sailess, dann will ich mal meinen Teil leisten.

Voran stellen könnte man den Überlegungen einige Sätze aus den "Leitgedanken der Freimaurerei" meiner Großloge AFuAMvD:
Wie immer man die alte und stets neue Frage: Was ist Freimaurerei beantwortet, wichtig ist den Freimaurerbund als Einheit von Idee, Gemeinschaft und symbolischem Ausdruck zu begreifen. Diese Vielgestaltigkeit des Bundes erlaubt den menschlichen Neigungen unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten. So mag der eine mehr von lebendiger geistiger Auseinandersetzung angezogen werden, der andere in der menschlichen Gemeinsamkeit der Loge das Wesentliche sehen, und der dritte schließlich in Symbol und Brauchtum das Zentrum des Bundes erleben. Erfüllte Freimaurerei verwirklicht sich allerdings nur im Zusammenspiel aller ihrer Elemente.

Die möglichen Gründe Freimaurer zu werden, sind dennoch so vielfältig wie das Leben selbst.
Daher kann ich die Frage dieses Threads auch nur ganz persönlich beantworten, also ohne jeglichen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
(Die folgenden Punkte sind nicht nach Bedeutung geordnet.)

a) Tatsächlich mal bei der Sache bleiben.
Gespräche über ein konkretes Thema, bei welchem die Teilnehmer dann auch wirklich bleiben und nicht in wildes Durcheinander oder Abschweifungen abgleiten,
vermisse ich anderswo meist. In meiner Loge finde ich das. Beiträge, die fast durchgängig von dem Wunsch geprägt sind, der Gesprächsrunde nützlich zu sein (und nicht dem Ego),
bringen mich weiter. Gespräche dieser Art sind nicht allein inhaltlich bereichernd, sie trainieren auch die Disziplin und das aufmerksame Zuhören.

b) Eine Konstante im Leben.
Da meine gesamte bisherige Existenz am ehesten die eines "Blattes im Wind" war, behagt es mir, einen Ort zu haben, der immer da sein wird,
ganz egal wohin mich das Leben weht. Eine Gemeinschaft, auf die ich, der ich ohne Familie alt werden werde, bauen und vertrauen kann.
Nicht zuletzt werde ich, für den Fall es mangelt an einer Alternative, einen umfänglich genehmen Adressaten für mein Testament haben. Immerhin.
Und selbst wenn es im Leben noch mal ganz übel kommt, ... ist mir wenigstens eine würdige Bestattung sicher. Ein gelungener letzter Vorhang eben.

c) Kulturpflege.
Die freimaurerischen Rituale gehören zu den ältesten, die noch nahezu unverändert praktiziert werden. Für mich stellen sie ein unbedingt
erhaltenswertes Kulturgut dar. Eines, das nur dadurch erhalten werden kann, indem es gelebt wird. Daran teilzuhaben, die Freimaurerei über weitere
Jahre zu tragen, empfinde ich auch als Beitrag zur Kulturpflege. Das mag ein Aussenstehender vielleicht nur schwer nachvollziehen können.

d) Training.
Einen Vortrag in einem mucksmäuschenstillen Tempel zu halten ist keine einfache Aufgabe. Auch die Vorbereitung und Moderation eines
Gesprächsabends ist nicht leicht. So übe ich in der Freimaurerei auch das Überwinden von Hemmungen. Das nützt im normalen Leben.

e) Wandel zum Besseren.
Ich kann eindeutig feststellen, daß ich, seit ich Freimaurer bin, deutlich mehr Geld und Mühe an meine Mitmenschen gegeben habe als zuvor.
Dies sehe ich als eine erfreuliche und befriedigende Entwicklung hin zu einem besseren Selbst - und ich möchte sie ausbauen.
Auch habe ich das Gefühl, mich in Diskussionen häufiger zu hinterfragen und insgesamt geduldiger und gelassener geworden zu sein.

f) Stille inmitten des Trubels.
Schon wenn ich mich zuhause für die Tempelarbeit umkleide, beginnt eine Pause vom Alltag. Im Tempel angekommen, bin ich weiter von
den Plagen, Notwendigkeiten und täglichen Pflichten entfernt, als ich es sonst irgendwo sein könnte. Mich umhüllen Stille, Licht, Musik,
kluge Worte und die vertrauten Ritualtexte. Ich genieße die kontemplative Atmosphäre. Sie regeneriert und bereichert mich.

g) Begegnungen die sonst nicht wären.
Meine Loge umfasst Brüder einer sehr weiten Altersspanne und mit ihnen die verschiedenartigsten Anschauungen und Berufe.
Kaum einem dieser Männer wäre ich im normalen Leben begegnet. Nun aber treffen wir uns in vertrauter, brüderlicher Runde.
Da ich mich für die Vielseitigkeit der Menschen und für unsere Gesellschaft interessiere, finde ich in meiner Loge ein reich bestelltes Feld.

h) Respekt.
Ja, auch den Respekt vor einem Amt und eine grundsätzliche Loyalität gegenüber demjenigen, der bereit ist dieses Amt auszuüben,
kann man in der Freimaurerei mal ein wenig trainieren. Einer der gravierendsten Mängel unserer Zeit ist imho der Mangel an Respekt.

Mir fallen noch eine Reihe weiterer guter Gründe ein, aber ich will hier ja kein Buch schreiben. Abgesehen davon, unterscheiden sich die
Gründe auch von Bruder zu Bruder, wie eingangs erwähnt.

Einen geschäftlichen Vorteil hatte ich durch die Freimaurerei übrigens noch nie. Eine Steigerung des sozialen Ansehens erst recht nicht.
Statt dessen muß ich mich an Orten wie diesem gegen oft haarsträubende Unterstellungen von YouTube-Gläubigen wehren.

:whiskey: Nachbar
 

Sailess

Auserwählter Meister der Neun
8. August 2010
913
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Vielen dank Nachbar, das war sehr informativ und wie ich finde nachvollziehbar.

Mich fasziniert an der freimaurerei auch sehr die ständige arbeit an sich selbst in richtung selbsterkenntniss.

Gruss, Sai
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Moin,

da kann ich Nachbar's Beitrag nur unterschreiben. Ich würde noch einen Punkt in Form einer kleinen Anekdote hinzufügen - auch ein ganz persönlicher. Bei meinem zweiten Gästeabend als Besucher in der Loge hielt ein Bruder einen Vortrag. Über die deutsche Dichtung der Romantik. Du kannst mir glauben, Sailess - es gibt wohl kaum ein Thema, das mich noch weniger interessiert.

Aber unabhängig davon war der Vortrag brillant recherchiert, sehr gut gegliedert und auch sehr gut gehalten. Von einem Bruder, der weit über 90 Jahre alt war und sich sehr viel Mühe und Arbeit damit gemacht hat. Das gab mir sehr zu denken - hätten meine Eltern, deren Leben im Ruhestand auf den Platz vorm Fernseher zusammengeschrumpft war, einen derartigen Vortrag ausarbeiten und halten können? Hätten die sich die Mühe gemacht? Sicherlich nicht, der Fernseher lässt ja gar keinen so breiten Horizont zu, in dem ein abseitiges Thema wie die deutsche Dichtung der Romantik Platz gehabt hätte.

Die Loge als Möglichkeit, sich einen weiteren Horizont bewahren und wo man sich auch im hohen Alter noch geistig anspruchsvolle Aufgaben suchen kann, statt vor der Glotze zu verblöden. Und wo man aus Respekt und Achtung vor der Leistung und der Arbeit eines Anderen einem Vortrag auch dann aufmerksam zuhört, wenn einem das Thema eigentlich völlig latte ist ... und es schadet ja auch nicht, mal etwas über Dinge, die man sich sonst freiwillig nicht antun würde, zu erfahren. Wo gibt's das sonst noch?

War auch ein kleines Aha-Erlebnis.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Moin, wenn ich mal eine Beobachtung einwerfen dürfte.

Hier sind ja einige Freimaurer, die ja an sich arbeiten.

Ich weiß ja nun nicht wie schnell man dort individuell Fortschritte macht, aber meine Beobachtung von hier aus ist, das ich keine Verbesserung sehen kann.

Ich kann so manchen FM natürlich nur hier im Forum "beobachten", und frage mich dann öfter mal "in welchen Level hängt der wohl fest?"
Wo ist das Wissen der Alten, die Weisheit...

Wenn auf Leute, von oben herab, mit zB Sarkasmus geantwortet wird kommt mir das ziemlich unreif vor.
(Sarkasmus ist ja, Leute verarschen ohne das sie es merken, ...sich lustig machen)
Der Stein ist seit über einen Jahr unverändert, ich sehe von hier aus gar keine Entwicklung.

Klingt natürlich anmaßend, klingt aber nur so, Ehrenwort, und sollte auch im Normalfall niemanden beleidigen.
Wer sich beleidigt fühlt hat eben noch nicht genug an sich gearbeitet. ;)

Das könnte man gerne mit Sailess seiner Frage verknüpfen.
"Warum FM werden?"
Gibt es eine tatsächliche "Entwicklung" welche andere Menschen auch wahrnehmen können, oder ist das nur ein Slogan?

Lieben Gruß
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Hallo Adept,

die Frage ist berechtigt. Brüder, die diese Frage innerhalb ihrer Loge von einem Lehrling hören, der sich über das Verhalten anderer Brüder wundert, antworten dann meist: "Du hättest ihn vorher kennen sollen."

Das ist natürlich keine allgemeingültige Erklärung, aber e i n Ansatz. Man muss immer sehen, von welchem Level der FM gestartet ist.

Außerdem muss man die Situation einbeziehen, in der Bruder beobachtet wird. Wenn also jemand - nehen wir einmal mich - einem Forennutzer begegnet, der durch sein Verhalten zu erkennen gibt, dass ihn die Meinung oder Argumente der anderen nicht einen Deut interessieren, dann kann dieser FM auch mal ganz anders reagieren, als er es vielleicht sonst tut - oder ihm lieb ist. Das soll nicht sein, das ist nicht gut, passiert aber, denn ein FM ist zu allerst Mensch, und deshalb fehlbar.

Der FM hat dann gegenüber vielen anderen Menschen einen entscheidenden Nachteil: Er weiß früher und schmerzhafter, dass er obwohl vom Inhalt her richtig, von der Fom her aber daneben liegt.

Es ist ja nun nicht so, dass man als FM plötzlich Heiligenstatus erlangt. Nein, man bekommt nur Werkzeuge an die Hand, mit denen Mann seine früher Fehler erkennen, in Ketten legen (Integrieren) und hoffentlich fehlerhafte Handlungen vermeiden kann.

Außerdem gebe ich zu bedenken, dass sich "schlechte Angewohnheiten" oder Ähnliches über Jahre hinweg entwicklen (Erziehung, Prägung). Sie sind nicht innerhalb von wenigen Tagen oder Monaten wegzuwischen. Die Psyche hat sich langsam entwickelt, also lässt sie sich auch nur langsam verändern. Dazu kommt noch, dass diese Veränderung nicht immer gleich eine kosntante Position /Form hervorbringt, sondern sich erst festigen muss. Das erfordert ein Höchstmaß an Selbstkontrolle und Konzentration. Dass die nicht immer oder nicht immer im gleichem Maß gegeben ist, versteht sich aus meiner Sicht von selbst.

Und: Natürlich gibt es Brüder, die aufgenommen wurden, und die sich durch die FM nicht verändert haben. Das liegt aber nicht an der FM, sondern an den Brüdern: Denn die FM arbeitet nicht an den Brüdern. Die FM ist wie ein schiff im Meer der zeit - nur das Personal wechselt. Die FM bleibt gleich. Sie ist der Katalysator durch den Brüder verändert werden, wenn Sie die Symbole und das Ritual anwenden.

Jeder Bruder muss an sich selbst arbeiten. Niemand tut es für ihn. Wenn Du also beklagst, dass Du hier Brüder siehst, die nicht vorankommen (aus Deiner Sicht), ist das kein Vorwurf an die FM. Denn würen wir die Brüder zwingen, an sich zu arbeiten, wären wir keine FM mehr. Die FM ist ein freiwillier Zusammenschluß verschiedenartiger Männer, die sich gegenseitig helfen, bessere Menschen z - oder anders : besser Mensch zu werden.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Moin Adept,

um bei Deinem Beispiel - Sarkasmus - zu bleiben: Was für den einen Ironie, ist für den anderen bereits Sarkasmus und Verarsche. Hier hat jeder seinen eigenen Stil und seine eigenen Toleranzgrenzen. Und hier ist auch der Knackpunkt für Deine Frage:

Wie kommst Du auf die Idee, dass es sich bei der Freimaurerei eine Liga zur Abschaffung der in Deinem Sinne als Sarkasmus missverstandenen Ironie handelt, oder dass jeder, der an sich arbeitet, automatisch zu einem zu Deinem Empfinden kompatiblen Begriff von Humor kommt? Komische Vorstellung. Mir persönlich sympathischer ist es, es einfach zu akzeptieren, dass andere Menschen mitunter einen Stil haben, der nicht meiner ist, und der mir auch nicht immer gefallen muss. Ich bin mit meinem Empfinden nicht der allein selig machende Maßstab, aber kann wenigstens versuchen, mich selbst so auszudrücken, dass es meinen eigenen Maßstäben gerecht wird:

Wichtig ist mir in erster Linie der Inhalt eines Beitrags. Und Verarsche besteht aus meiner Sicht nicht im Schreibstil, sondern in unbewiesenen Behauptungen, absurden Logiken, unfairen Argumentationen usw. Und wirkliche Böswilligkeit dort, wo nicht meine Aussage ("Was Du sagst, ist blöd"), sondern ich persönlich ("Du bist blöd") angegriffen werde. Da ist es mir auch völlig wurst, in welchem Ton das vorgetragen wird. Entsprechend vermeide ich dies meinen eigenen Beiträgen, wobei mir da sicherlich auch der eine oder andere Lapsus unterläuft - dafür nehme ich für mich aber auch ausdrücklich nicht in Anspruch, ein Heiliger zu sein. Aber meinen persönlichen Schreibstil möge man mir bitte zugestehen.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Hallo Adept;

Moin, wenn ich mal eine Beobachtung einwerfen dürfte.
Hier sind ja einige Freimaurer, die ja an sich arbeiten.
Ich weiß ja nun nicht wie schnell man dort individuell Fortschritte macht, aber meine Beobachtung von hier aus ist, das ich keine Verbesserung sehen kann.

Ich kann so manchen FM natürlich nur hier im Forum "beobachten", und frage mich dann öfter mal "in welchen Level hängt der wohl fest?"
Wo ist das Wissen der Alten, die Weisheit...
Ja und da sind es gerade die FM die meistens adäquate Antworten geben. Ich Frage mich von welchem Level aus du das beurteilst.....

Wenn auf Leute, von oben herab, mit zB Sarkasmus geantwortet wird kommt mir das ziemlich unreif vor.
(Sarkasmus ist ja, Leute verarschen ohne das sie es merken, ...sich lustig machen)
Der Stein ist seit über einen Jahr unverändert, ich sehe von hier aus gar keine Entwicklung.
Ich denke es gibt Situationen, in denen man durchaus mal Sarkastisch werden kann, du redest doch eher von vermeintlichen "Gutmenschen" die schon so einen halben Heiligenschein haben, aber die findest du nicht mal unter den Gläubigen.
Klingt natürlich anmaßend, klingt aber nur so, Ehrenwort, und sollte auch im Normalfall niemanden beleidigen.
Wer sich beleidigt fühlt hat eben noch nicht genug an sich gearbeitet. ;)
Tolle Taktik, wenn ich dir vors Knie trete und du dein Knie nicht schnell genug wegziehst, bist du eben zu langsam.
Das könnte man gerne mit Sailess seiner Frage verknüpfen.
"Warum FM werden?"
Gibt es eine tatsächliche "Entwicklung" welche andere Menschen auch wahrnehmen können, oder ist das nur ein Slogan?

Ich bin mir dann doch sicher das man dort mehr lernt als beim Frühschoppen, oder beim Fernsehen, aber es liegt auch an jedem selbst, ob er überhaupt bereit ist sich auch weiterzuentwickeln.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Hallo Freestone,

Du hast da in den Dingen die du erklärst natürlich Recht.

Es wird natürlich auch immer wieder FM geben welche, obwohl sie einen hohen Grad erreicht haben, immer noch richtig harte Fehler begehen.

Ist nur irgendwie ernüchternd wenn man zB nachlesen kann das ein Hochgrad-Maurer trotzdem noch ein Massenmörder oder Kriegstreiber werden kann.
Es sind Ausnahmen, aber diese sind ja nun mal da.

Da frage ich mich als Außenstehender natürlich, wie kann das sein wenn in diesen Menschen doch soviel "Weisheit" stecken müsste?
Müsste ein 30° und aufwärts nicht ziemlich viele Fehler schon abgelegt haben?

Lieben Gruß :winken:
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Wenn man mich fragt heißt dies:
1. nicht jeder wird erreicht durch Freimaurerei (Initiation und Wandel ist ein Prozess den man zulassen muß)
und
2. Man kann alle Grade erreichen ganz ohne sich mit Freimaurerei auch nur minimal zu befassen.

In meiner Erfahrung finden sich in den Freimaurerlogen (rund um den Globus) recht viele "Vereinsmeier" die aus diversen Gründen im "Verein" Freimaurerloge
gelandet sind. Das sind oft sehr angagierte Männer die sich eben gerne in einem Verein einbringen (man kennt sie alle, die Vorstände und Kassenwarte, die
Aktiven und Aktivsten, es gibt sie in jedem Verein). Von solchen Menschen leben viele Vereine (wer will schon gerne Kassenwart sein das ist echt arbeit).

Auch eine Loge ist ein solcher Verein, auch eine Großloge ist ein solcher Verein, auch ein Orden wie der AASR ist ein solcher Verein, ... usw.
Um also diese ganzen Vereine am Leben erhalten zu können werden viele Männer benötigt die sich dort jenseits der eigentlichen Freimaurerei einbringen.

Es ist also so, (und meiner Meinung nach war das auch immer so), das man wunderbar durch alle Grade wandern kann ganz ohne wirklich Freimaurerei zu betreiben, es reicht sich in den "Verein" einzubringen. Meiner Meinung nach ist das auch gnaz gut so ;)

Wollte man eine Organisation gründen in der wirklich nur echte Initiierte sind, so müsste man komische Strukturen schaffen um diese "echten Initiirten" herauszufiltern (und was sind das eigentlich für Leute und wer legt das fest). Wie
sollte man denn vor der Initiation wissen ob diese bei dem betreffenden Kandidaten wirkt?
Es gibt diverse Organisationen die eben genau aus dieser ganzen Überlegung heraus gegründet wurden. Der Golden Dawn hatte nicht durch zufall Äußere, Innere und Innerste Strukturen
Orden wie die Fraternitas oder der Ordo Templi Orientis funktionieren auch mit mehreren Leveln und Kreisen ... die Freimaurerei, obwohl das ja gerne vorgeworfen wird weil Herr Pike sich soetwas für seinen AASR in den USA erträumte oder es solche Strukturen immermal wieder gab, macht diese Art der Auswahl eben traditionell NICHT.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Wenn man mich fragt heißt dies:

2. Man kann alle Grade erreichen ganz ohne sich mit Freimaurerei auch nur minimal zu befassen.

Es ist also so, (und meiner Meinung nach war das auch immer so), das man wunderbar durch alle Grade wandern kann ganz ohne wirklich Freimaurerei zu betreiben, es reicht sich in den "Verein" einzubringen. Meiner Meinung nach ist das auch ganz gut so. ;)

Hallo Malakim, danke vielmals....

muss gestehen ich hätte nicht gedacht das dies überhaupt so möglich sei.
Ich verstehe nur nicht ganz warum das für dich in Ordnung ist, wenn du Lust hast kannst du das ja mal erklären. ;)

Klar kann man niemanden zwingen sich mit sich selber auseinander zu setzen, aber....
wie soll ich sagen....steht ihr nicht irgendwie in Verantwortung euren Brüdern gegenüber?

Ich meine ok, sagen wir mal du bist jetzt ein strahlendes Vorbild in deiner Loge, dann färbt das natürlich auch auf die anderen ab, selbst auf diejenigen die keine "Arbeit" verrichten. Es motiviert diese höchstens indirekt was zu tun.
Dachte allerdings das es direkter abgeht...das man sich verpflichtet an sich zu arbeiten und nur dadurch zu Level uppen. :D

lg
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Nun, das alles ist für mich kein Problem da ich die Freimaurerei als etwas verstehe was sich an den einzelnen (also in meinem Fall an MICH) und nur an den einzelnen richtet.
Die Freimaurerei an und für sich hat (nach meiner Meinung) keinen sozialpolitischen oder anders gearteten Auftrag an die Menschheit. Sondern sie bietet ein Instrumentarium für den
einzelnen Maurer. Wendet der einzelne Maurer dieses Instrumentarium so wie "vorgeschlagen" bei sich(!) an, so wird das auch lauter positive Effekte in der Welt (je nach Reichweite des Betreffenden) haben. Die Wirkung der Freimaurerei entfaltet sich eben über das Individuum im Rahmen der Möglichkeiten. All die tollen moralischen Dinge die immer wieder nach vorne gekegelt werden sind (meiner Meinung nach) das gewollte Abfallprodukt aber nicht das Ziel (Das Ziel ist der Einzelne, die Wirkung transzendiert den Einzelnen).

Da komme ich mal mit meinem lieblingsvergleich um die Ecke, ich sehe die Freimaurerei gerne wie einen Werkzeugkasten.
Du kannst all das Werkzeug in Deinem Werkzeugkasten in Deinem Haus verwenden, mit dem Hammer Nägel einschlagen, mit dem Bohrer löcher die Wände bohren, ... usw.
Du mußt das aber nicht tun, Du kannst auch Deinen Werkzeugkasten ignorieren und das alles von Deinem Schwager machen lassen oder so.

Wenn Du einen anderen Menschen triffst der einen ähnlich schönen Werkzeugkasten hat, so neigt man zwar dazu zu erwarten das er dieses Werkzeug auch selber benutzt,
das ist aber tatsächlich garnicht so oft der Fall. Wenn mein Nachbar seinen Hammer nicht benutzt bin ich jedenfalls nicht enttäuscht. Es gibt auch Typen die mit dem Hammer auf Ihre Frau losgehen ... da wundere ich mich eigentlich nie über den Hammer, ...

Es hat sich (für mich) als sehr unklug herausgestellt die Dinge, Werte, Moralvorstellungen, ... usw. die ich persönlich in den Werkzeugkasten der Freimaurerei hineinprojeziere
nun von den anderen Maurern zu erwarten. 1. Sehen die oft was ganz anderes in der Maurerei, 2. nutzen Sie den Werkzeugkasten nicht oder anders, 3. Geht mich das im Grunde nichts an was die mit IHREM Werkzeug anstellen.

Ferner stört mich das mit den Vereinsmeiern nicht denn neben dem ganzen Ritualbrimbourium ist eine Loge eben auch ein Verein und es geht eben auch um zwischenmenschlichen Kontakt. Ich sehe eine Loge als einen Ort wo Menschen zusammenkommen die den Werkzeugkasten Freimaurerei an sich anwenden und sich darüber austauschen. Es ist ein Ort der Begegnung.
Wer bin denn nun ich zu be- oder verurteilen wie andere Ihren Hammer verwenden? Evtl. ist ja der soziale Vereinsaspekt und die Anwendung der Werkzeuge darauf ein ebenso valider Fokus wie die Suche nach GOtt oder Erleuchtung oder die Selbsterziehung zu einem besseren Menschen oder caritatives Wirken? Fange ich an zu unterscheiden welches die "richtige" Anwendung des Werkzeugkastens ist und bewerte ich also die Arbeit anderer, so kann es mir passieren das ich ein wichtiges Werkstück verwerfe. (Um da mal zur FM Symbolik zurück zu finden, "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Psalm 118.22")

Beantwortet dies Deine Frage?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Moin, Adept
Ich springe ein Stück im Thread zurück, weil ich's grad erst gelesen habe.
Ich kann so manchen FM natürlich nur hier im Forum "beobachten", und frage mich dann öfter mal "in welchen Level hängt der wohl fest?"
Wo ist das Wissen der Alten, die Weisheit...
Auf dieses Forum bezogen entdecke ich bei mir zwei gegenläufige Kräfte:
Einen Gewöhnungseffekt, der mich, glaube ich, inzwischen einige Sätze leichter "überlesen" lässt,
und gleichzeitig einen Kumulierungseffekt, der mich bei immer wieder gleichen Aussagen/Angriffen gereizter reagieren lässt.
Je nach Tagesform siegt einer von beiden.

Es ist auch durchaus so, daß ich mich über manche eigene Beiträge im Nachhinein ärgere und denke "ach verflixt, hättest du
da nicht entspannter ... sachlicher ... humorvoller ... etc. reagieren können?".
Aber natürlich ist auch das Schreiben bei WV eine Arbeit am rohen Stein. Und jedes Mal wenn mir eine Antwort rausgerutscht ist
wie ich sie selbst nicht bekommen möchte, ist mir erneut klar: die Arbeit wird nie aufhören.

Wobei sich auch die Frage nach dem angestrebten Ziel stellt. Emotionslos möchte ich jedenfalls nicht werden. Wenn gelegentlich
auch mal deutlich wird daß mich etwas geärgert hat, ist das ja auch nicht total verkehrt...

:read: Nachbar
(der diesen Beitrag jetzt so unfertig und lückenhaft stehen lässt, weil er auf die BAB muss)
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

Es ist auch durchaus so, daß ich mich über manche eigene Beiträge im Nachhinein ärgere und denke "ach verflixt, hättest du
da nicht entspannter ... sachlicher ... humorvoller ... etc. reagieren können?".
Aber natürlich ist auch das Schreiben bei WV eine Arbeit am rohen Stein. Und jedes Mal wenn mir eine Antwort rausgerutscht ist
wie ich sie selbst nicht bekommen möchte, ist mir erneut klar: die Arbeit wird nie aufhören.

Hi Nachbar

Kann ich, und viele andere bestimmt auch, sehr gut nachvollziehen.:-D
Besonders im Alltag erwische ich mich dabei "negative" Gedanken anderen Gegenüber zu entwickeln.
Man wird im Verkehr geschnitten und denkt so...."wahhh, was für Penner, usw"..., meine Einstellung dazu ist, das ich das ablegen möchte.

Die Gedanken sozusagen zu pflegen und "rein" zu halten.
Eine harte Aufgabe dieses "wie reagiere ich auf Situation xy".
Immer das wie und nicht das warum zu fokussieren.

Emotionslos möchte ich jedenfalls nicht werden.

Das auf gar keinen Fall, nur so eine gewisse Leichtigkeit, Lockerheit, vielleicht sogar Verständnis zu entwickeln, und dadurch eher eine positive Emotion zu entwickeln.
Ich meine damit jetzt nicht dich, sondern eigentlich mich. :D

lg
 

pflasterer

Großmeister
27. Januar 2012
74
AW: Warum Freimaurer werden? Oder warum nicht?

als suchender könnte man echt aus der bahn geworfen werden........
vielleicht liege ich auch falsch, weil ich es aus den augen eines handwerkers sehe, den noch immer fahre ich den wanderstock meines grossvaters, der zimmermann war, im auto spazieren, um daran erinnert zu werden, ehrlich und aufrichtig zu sein!!!
oder wandere ich direkt am thema vorbei??????
es steht doch auch irgendwo "....was die tugend im leben vereint, wird im tod nicht getrennt...."

ach ja, kreisler singt kreisler hat mir viel geholfen, vielleicht werde ich ja auch hier belehrt......!
 

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