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was ist der koerper im christentum wert?

arcticone

Geselle
15. August 2002
40
einleitend moechte ich das topic erklaeren:
soweit ich weiss ist der koerper nicht mehr, als eine sterbliche huelle fuer die seele, die mit dem tod sie seele freigibt, welche nun auf den tag des juengsten gerichts wartet, bis sie gewogen wird...
wieso wird also in (fast?) allen christlichen laendern ein solcher tumult um die tote, also logischerweise von der seele verlassene, huelle gemacht...
in meinen augen sind das reste eines totenkults, oder warum ist der (tote) koerper lange absolut unantastbar gewesen, was die medizin jahrhundertelang behinderte, warum schmuecken wir die graeber unserer toten, suchen diese ab und an auf, als wenn es kultstaetten waeren??
sicher soll man auch nach der bibel die toten ehren, aber auch ihren koerper??
wo ich gerade dabei bin christliche riten etc. zu bezweifeln:
ist das kruzifix etwas anderes, als ein goetzenbild??
ob nun einen hammer, oder ein kreuz um den hals, wo ist der essentielle unterschied, ob ich ein standbild von was auch immer anbete, oder einen mann auf der folter...
ich sehe das als ziemlich wiedersinnig an und wuesste gern, was ihr davon haltet...
 

Wowbagger

Intendant der Gebäude
12. April 2002
800
Moin...

Hmmm... heisst es nicht "Der Körper ist der Tempel des Herrn"?
Und, wenn ich nicht völlig daneben liege, heisst es auch, dass die Toten am Tag des Jüngsten Gerichts aus ihren Gräbern aufstehen sollen...
Das setzt ja... öhhh...Vollständigkeit oder Originalzustand voraus.
Zumindest erscheint es in jener Situation hilfreich...
(Ich bin nicht so bibelfest - kann also auch alles falsch sein!)
Aber immerhin sind das Erklärungsansätze für den ganzen Trubel um die "Hülle".

Der erwähnte Totenkult hat vielleicht damit zu tun, dass sehr viele Menschen Angst davor haben, im gefürchteten Nichts zu enden...
Sprich - vergessen zu werden!!!
Die ganze Grab- und Aufmerksamkeitspflegerei scheint mir ein Trostpflaster zu sein - weil irgendwann werden andere ja das gleiche für einen tun und in gewisser Weise behält man so (s)einen Platz unter den Lebenden.

Und "Kreuz" oder "Hammer" oder sonst was sehe ich - als Außenstehender - als Glaubenskrücken... aber da lass ich mich gerne von "Aktivisten" belehren...

Beste Grüße.......
 

arcticone

Geselle
15. August 2002
40
mein problem ist halt auch, dass ich aussenstehender bin, mehr, oder minder, aber selbst, wenn die toten aus den graebern aufstehen sollen, werden bis zum juengsten gericht die meisten wohl komplett kompostiert sein...
sicher sind grabpflege etc. eine art trostpflaster, ist auch nur nen denkanstoss, will meinen, dass ich wissen will, wo das herkommt...
auch wenn es sich bei den ganzen symbolen usw um "bruecken" handelt, letztendlich betet man in der kirche unter dem kreuz, man betet jesus und gott an, jesus ist dargestellt (zumindest manchmal), das sieht fuer mich sehr nach einem goetzen aus...
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
kann dir da nur zustimmen. zumal es nicht gerade prall ist, ne gefolterte leiche anzubeten???

christen sehen das in aller regel anders.. da ist das ja gaaaaaanz was anderes.... ich wüsste allerdings nicht, wo.

für mich ist mein körper ein teil der trinität (körper geist seele). es braucht nun mal alle drei, um gesund zu sein und zu bleiben.

allerdings bin ich auchkein christ.

liebe grüsse
 

Wowbagger

Intendant der Gebäude
12. April 2002
800
@ Arcticone

Ähhh... Ich schrieb "KRÜCKEN".
Und meinte damit wohl das gleiche, wie Du. :wink:

Beste Grüße.......
 

Agarthe

Vorsteher und Richter
10. April 2002
796
Und noch ein Post von einer Nicht-Christin: :D

Sorry, zauberweib, aber das stimmt nicht ganz, dass eine gefolterte Leiche mit dem Kruzifix verehrt wird.

Jesus lebt auf den meisten Bildnissen (ist zumindest meine Interpretation), und wichtig ist ja die Symbolik, dass er für "unsere" Sünden gestorben ist.

D.h., wir würdigen, dass er für uns am Kreuz gelitten hat und gestorben ist.

@all: ich könnte mir vorstellen, dass die Verehrung von Reliquien (Leichentuch, Kreuzsplitter, Gral, Blut, der Weisheitszahn der Nachbarin der Ex-Frau des Bruders eines Apostels etc) in der Natur des Menschen liegt, was die Kirche nicht gezähmt, sondern für sich geschickt genutzt hat. Oftmals vielleicht sogar unbewusst, weil selbst im Reliquienrausch.

Andrerseits...wenn ich mir diese Oblatenfutterei so ansehe...vielleicht wurde den Körper doch noch eine höhere Bedeutung zugestanden...
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Agarthe schrieb:
Jesus lebt auf den meisten Bildnissen (ist zumindest meine Interpretation),

eben. deshalb folter. ein schneller tod wäre keine folter gewesen. diesee dahinsiechen nenne ich jedoch folter.

aber das ist nur meine meinung. nix allgemeingülitges, keine sorge :-)

liebe grüsse
 

rat

Geheimer Meister
12. Juli 2002
191
Hallo

Mal ein Gedankenspiel, was wäre gewesen wenn sie Jesus gehängt hätten, würden die Christen dann Galgen anbeten.

Gruß von Rat
 

QuadWord

Vollkommener Meister
16. Juli 2002
542
rat: noe !, weil das kreuz under anderem ein archetypisches symbol in der religion, alchemie, kabbalismus usw. ist. ausserdem starb jesus nicht am kreuz.

- QuadWord
 

SentByGod

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.675
@ quadwort

das interessiert mich jetzt aber auch! jesus ist nicht am kreuz gestorben? wo dann? es heisst zwar das er auferstanden ist, aber das meinst du doch hoffentlich nicht, das er ja garnicht gestorben ist... oder?

GreeetZ
 

arcticone

Geselle
15. August 2002
40
soweit ich weiss haben die roemer festgehalten, dass ein jesus von nazareth gekreuzigt wurde (es lebe die buerokratie)...
und das kreuz ist immer fuer den tod durch folter gutgewesen, da das sterben sich ueber lange zeit erstreckt und man wenig personal und mittel braucht, war es bei den roemern sehr beliebt...
auch kann es oeffentlich stattfinden.
achja: ich dachte die christen haetten spaeter zirkusfreikarten gekriegt....
@agarthe: das christentum hat immer spezifische merkmale der vorherrscheden religionen in neu missionierten gebieten uebernommen, schon allein, um den leuten die umstellung leichter zu machen, die christlichen feiertage richteten sich ja auch nach den roemischen, damit man zunaechst die verfolgung besser umgehen konnte.
 

Weltenbummler

Großmeister
24. Juni 2002
69
hmmm ...

dann melde ich mich mal als Christ zu Wort ...

Kann eigentlich nur sagen ... stimmt. Wir sind als Menschen eben verdammt inkonsequent. Eigentlich ist der tote Körper ja nichts mehr wert, seine Essenz/Seele ist anderswo. Und doch bleibt er selber das sichtbare Symbol, Zeichen dessen, was er einmal war, als ihm noch ein Bewusstsein innewohnte. Das brauchen wir eben ... sichtbare Zeichen, Rituale, die das nicht Greifbare konkret werden lassen ... also Grabsteine, Grabstätten, an denen man sich erinnern kann.

In gewisser Weise trifft das dann auch auf Religion im Allgemeinen zu. Für mich ist das erstmal eine seltsame Erfahrung. Es heißt ja in der Bibel, du sollst dir kein Bildnis machen. Und doch brauchen wir gerade in der Religion viele Bilder, um die Idee von Gott sichtbar machen zu können. Jesus ist dann das ultimative Bild von Gott, steht in allen Belangen für ihn. Gut, Götzenanbetung ist vielleicht ein bisschen was anderes. Und zwar dahingehend, dass beim Götzen die Figur, das Abbild wichtiger ist als die Idee, die sich dahinter verbirgt ... womöglich gibt es sogar nur die Figur. Wenn man auch zugeben muss, dass es bei manchen sehr frommen Christen schon auf diese Interpretation von Götzendienst hinausläuft. Insofern kann ich auch nichts mit den sehr detaillierten Kruzifixen anfangen, die regelrecht in Blut ertrinken ...
 

QuadWord

Vollkommener Meister
16. Juli 2002
542
@SentByGod, Rat:

Es ist mir klar, dass meine Aussage etwas befremdlich klingt. Sicherlich ist es geschichtlich gesehen viel wahrscheinlicher, dass Jesus am Kreuz starb.

Allerdings ist mir auch bekannt, dass es in div. Bruderschaften verschiedene Entwicklungswege bzw. Einweihungsrituale gibt, die sich an ein symbolisches Muster halten, dass ein bestimmte Ereigniss manifestiert. Jetzt habe ich aber Aufgrund der "Natur" dieser Muster den Eindruck, dass es sehr warscheinlich ist, dass es sich bei der Kreuzigung (also das reale holzkreuz) nur um eine "symbolische Reflektion" einer solchen Einweihung handelt. Ich denke also schon, dass Jesus ein Kreuz trug an das er genagelt wurde. Allerdings eher als Metapher für die Art seiner "Einweihung", die deshalb nicht weniger bedeutungsvoll war.
und ja: ich halte diese rituale aufgrund meiner erfahrung für "älter".

Ich möchte diese Gelegenheit gleich nutzen, meine "allgemeine" Aussage auf meinen persönlichen Eindruck zu reduzieren.

Ansonsten gibts auch Bücher die das behaupten, aber mit denen habe ich nichts am Hut.

- QuadWord
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Weltenbummler schrieb:
Das brauchen wir eben ... sichtbare Zeichen, Rituale, die das nicht Greifbare konkret werden lassen
Gut, Götzenanbetung ist vielleicht ein bisschen was anderes. Und zwar dahingehend, dass beim Götzen die Figur, das Abbild wichtiger ist als die Idee, die sich dahinter verbirgt ...

lass dich erst mal drücken für die offene antwort.
eine frage bleibt aber offen: wie wird dann götze definiert?
wenn jemand sein auto, seinen job oder seine frau (*g*) anbetet, ist es offensichtlich, dass es sich nicht um gott handelt. (obwohl.. bei der frau.. ? :-) )
nein im ernst. wenn jemand von seinem glauben spricht, dann bezieht sich der glaube doch immer auf gott. und sicher hat wohl jeder so seinen "talismann", ein symbol, ein zeichen, dass es ihm erleichtet, gottes nähe zu fühlen.
hier dann zu sagen, ein kruzifix ist keine götzenanbetung, ein stein aber sehr wohl, wäre nicht fair, wenn man nicht weiss, welche bewandtnis es mit dem stein auf sich. könnte ja sein, dass es genau der stein war, über den ein mensch gestolpert ist, was ihn auf seinen weg zu gott brachte. der anfang einer verkettung von zufällen die den menschen in die richtige richtung brachten. dass man dann diesen stein als symbol für dieses einschneidende erlebnis bei sich haben will, ist verständlich. deshalb betet man ja nicht den stein an. es ist mehr ein.. eselsohr.. :-)

liebe grüsse
 

rat

Geheimer Meister
12. Juli 2002
191
Hallo

@Quadword

Meinst du mit diesen Bruderschaften die Esener? Kann es sein das ein Mensch die Kreuzigung überlebt? Das würde auf alle fälle die Wiederauferstehung erklären.

gruß von Rat
 

Choronzon

Vorsteher und Richter
21. April 2002
704
8) Hallo
Redet hier jemand von "Archetypen"?Ich komme wohl mit euren sinnreichen Ausführungen net mehr mit.Sorry. :oops:

Danke für diese Lextion:

Czn :evil:
 

QuadWord

Vollkommener Meister
16. Juli 2002
542
@rat: die von mir beschriebene einweihung ist primär geistiger art. aus dem "gekreuzigten" geist entsteht bildet sich innerhalb einer gewissen zeit ein neues (andrs konditioniertes) bewusstsein. der körper ist dabei sekundär. die prozedur "überlebt" man praktisch. im sinne des rituals geht man aber von einem symbolischen "tot" aus.

@chronozon: sorry,aber das ist doch nur _ein_ fremdwort
:wink:

- QuadWord
 

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