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Was ist Wahrheit, was ist Lüge?

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.577
Eine objektive Realität ist nichts anderes als ein Ausdruck für Macht, bzw. Ohnmacht, die sich in den Köpfen von Menschen breitgemacht hat. Es gibt nur soviel Wissenschaft, wie es Gleichschaltung gibt. Die scheinbare Neutralität der "wissenschaftlichen" Meßmethoden in Zeit- und Raum nützt in fundamentaler Weise den herrschenden Machtverhältnissen und macht sie unangreifbar, weil "Realität" und "Macht" als zwei grundsätzlich verschiedene Paar Stiefel angesehen werden, von denen das eine nichts mit dem anderen zu tun hat. Was gemeinhin als "Wirklichkeit" oder "Wahrheit" bezeichnet wird, muß als "Interesse", als "(Rationalitäts-)Bedürfnis" verstanden werden, das jemand mehr oder weniger oder auch nicht haben kann.Der einzige Weg, der allein noch offen ist, ist ein "wertlogischer"

In Zeiten von Corona, US-Wahlen, unsere Wien-Wahl - hat mich dieser Satz zu diesem Thread veranlasst.

"Alles Vermittelte aber ist bezweckt" [Gans-Ludassy]. Dasselbe gilt für die "Verzahlung".

Und somit verbleibe ich mit einem Satz von Heisenberg,
Ich hatte mich darüber geärgert, daß die Positivisten so tun, als habe jedes Wort eine ganz bestimmte Bedeutung und als sei es unerlaubt, das Wort in einem anderen Sinne zu verwenden.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Sie stellen die Realität in Frage, aber niemals werden sie auf dieser Grundlage einen emissionsarmen Motor oder auch nur ein Vogelhäuschen bauen. Es ist alles nur Geschwätz, und je näher an handfesten, einfachen Dingen die Umsetzung bliebe, desto eher würde sie scheitern. Bleibt ihnen das weite Feld der Politik, wo sich jedes Scheitern Verschwörungen in die Schuhe schieben läßt. Das ist auch der Grund dafür, daß man auf der ganzen Webseite nichts handfestes und überprüfbares findet.
 

Markus von Stoiker

Geheimer Meister
20. Mai 2010
407
Der Begriff Wahrheit bezieht sich auf Aussagen. Mittels der Logik werden Aussagen geprüft. Aussagen sind immer wahr (richtig) oder unwahr (falsch).

Die Lüge ist eine absichtliche Falschaussage. Zur Lüge gehören Vorsatz (zur falschen Aussage) und die Kenntnis von der Wahrheit.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.048
Die scheinbare Neutralität der "wissenschaftlichen" Meßmethoden in Zeit- und Raum nützt in fundamentaler Weise den herrschenden Machtverhältnissen und macht sie unangreifbar.

So sieht das also aus, wenn ein Schwanz mit seinem Hund wedelt. So ein verworrenes Gefasel!

Das Beachten von Wahrheiten ist nun einmal eine notwendige, wenn auch leider nicht hinreichende Voraussetzung für Erfolg. Das Nichtbeachten ist allerdings eine hinreichende, wenn auch nicht notwendige Voraussetzung für Scheitern. Das hat nix mit Machtverhältnissen zu tun, sollte aber beachtet werden, wenn man ein solches etablieren will.

Es bleibt doch jedem frei, die wissenschaftliche Realität für einen machtpolitischen Konstrukt zu halten und in die Steckdose zu langen. Oder mit dem Atmen aufhören. Er muss sich dann aber nicht wundern, wenn er recht plötzlich aus den herrschenden Machtverhältnissen, die eben dies scheinbar verbieten, ausscheidet. Es handelt sich nämlich um keine mit Macht durchgesetzte Verbote, sondern schlichte Wahrheiten. Ist die Philosophie mittlerweile wirklich zu dämlich geworden, das zu erkennen?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Eine andere Herausforderung stammt aus den Kultur- und Sozialwissenschaften. Dort führen die Gebildeten unter den Tatsachenverächtern konstruktivistische Auffassungen ins Feld. Dem in den 1970er Jahren entwickelten "radikalen Konstruktivismus" zufolge ist die Wirklichkeit eine Konstruktion unseres Gehirns. Später sind "sozialkonstruktivistische" Theorien hinzugekommen, die sich zunächst auf die These des Konstruktcharakters sozialer Phänomene beschränkten und später verallgemeinert wurden: Alle Tatsachen seien soziale Konstruktionen. Die philosophische Erkenntnistheorie ist von diesen Auffassungen übrigens weitgehend unbeeindruckt geblieben und wird dafür aus dem konstruktivistischen Lager des "naiven Realismus" bezichtigt.


Als französische Wissenschaftler nach einer Untersuchung der Mumie von Pharao Ramses II. feststellten, dass Ramses wahrscheinlich an Tuberkulose starb, widersprach der Wissenschaftssoziologe Bruno Latour dieser Diagnose: Wie könne Ramses an einem Erreger gestorben sein, der erst 1882 von Robert Koch entdeckt wurde? Mycobacterium tuberculosis habe vor der Entwicklung entsprechender Nachweismethoden "nicht wirklich existiert". Die Behauptung, Ramses sei an Tuberkulose gestorben, sei nicht weniger anachronistisch als die, er sei im Maschinengewehrfeuer umgekommen.


Der Vergleich ist, mit Verlaub, Unfug. Maschinengewehre gab es zur Pharaonenzeit nicht, während der Tuberkuloseerreger lediglich noch nicht entdeckt war. Nun wird der Streit zwischen einem realistischen und einem konstruktivistischen Verständnis von Tatsachen auch als einer darüber geführt, ob Tatsachen entdeckt oder erfunden werden. Wenn aber Robert Koch den Erreger einer seinerzeit unbehandelbaren Krankheit nicht entdeckt, sondern erfunden hätte, wäre dann statt des Nobelpreises nicht eher Einzelhaft bei Brot und Wasser angezeigt gewesen?

 

IchMagMeinStauder

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Februar 2017
1.411
Radikaler Konstruktivismus ist ja mit Abstand das Dümmste, was ich aus einem vermeintlichen akademischen Bereich jemals vernommen habe.

Lass mich raten, die Gendertrottel sind irgendwie davon beeinflusst worden, oder?
 

Markus von Stoiker

Geheimer Meister
20. Mai 2010
407
Aussagen sind immer wahr (richtig) oder unwahr (falsch).
Morgen wird es regnen. Ob die Aussage wahr ist stellt sich heraus.

Die Wissenschaft ist bekanntlich auf der Suche nach neuen Erkenntnissen. Erkenntnisse sind Teilwahrheiten - nicht DIE Wahrheit.

In der Wissenschaft gibt es auch Irrtümer. Im 19. Jahrhundert war man mehrheitlich überzeugt, die Intelligenz steht im Verhältnis zur Größe und Gewicht des Gehirns. Und weil das Gehirn der Frau im Durchschnitt kleiner ist als beim Mann...

Verbesserte Methoden zur Untersuchung reduzieren Fehler in den Ergebnissen.

Es gibt den ethnologischen Gottesbeweis. Überall auf der Welt glauben Menschen an Götter. Also gibt es Gott.

Nach der heutigen Logik ist eine solche Schlussfolgerung nicht zulässig.
 

Markus von Stoiker

Geheimer Meister
20. Mai 2010
407
Alle Tatsachen seien soziale Konstruktionen, steht im Beitrag vom wilden Jäger.

Sind Frauen über Jahrtausende von Männern unterdrückt worden?

Höchstwahrscheinlich waren im Mittelalter auch Frauen überzeugt: die Hexe soll brennen. Nur hatten Frauen mehr Angst der Hexerei bezichtigt zu werden. Der Glaube an Hexerei war im Volk verbreitet – dazu zählen auch Frauen.

Das Gefühl der Unterdrückung wuchs mit dem Aufkommen des Individualismus. Zuvor betrachteten sich Menschen mehr als Kollektiv oder glaubten an die Bestimmung. Eine Frau die glaubt, sie gehört an den Herd, kann mit ihrem Schicksal sehr gut leben.

Deswegen: soziale Konstruktionen.

Eine Frau gehört (im Sinne von Bestimmung) weder an den Herd, noch in die Unternehmungsführung. Es sind die Handlungsfreiheiten, woraus sich die Möglichkeiten für das Individuum ergeben.

Gott ist tot. Was beinhaltet die Aussage von Nietzsche? Wir konstruieren unsere Gesellschaft selber. Es gibt keinen übergeordneten Plan für uns Menschen.
 
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