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Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Der Fortschritt ist nicht nur eine Schnecke.

Welche Probleme werden denn gelöst?
In der Regel lösen Menschen Probleme, die sie als solche erkannt haben.
Dafür braucht es in irgendeiner Form einen Leidensdruck oder eine Belohnung.
Wenn man jetzt aufzählen würde, vor welchen Problemen die Menschheit aktuell steht,
könnte man zu jedem Problem die Lösungsfindungsstrukturen mitliefern.

Betrachtet man das Gesamtbild der Probleme sieht es apokalyptisch aus.
Schaltet man die entsprechenden Lösungsversduche dazu schon wieder nicht.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher.- Charlie Rivel.
Und die Veränderung der eigenen inneren Sicht ist der erste Schritt, um diese Welt besser zu machen und die Pessimisten Lügen zu strafen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Das Problem, dtrainer, fängt schon mit der Frage an: "Was ist echte Zivilisation"? Die Taliban in Afghanistan verstehen daruinter mit Sicherheit was anderes als die Kreationisten in den USA oder die "Nietzsche'ianer" in Europa... Der Segen der technischen Entwicklung, die uns heute in Sekundenbruchteilen weltweite Kommunikation ermöglicht, kann auch zum Fluch werden - wenn die Gegensätze unüberbrückbar aufeinander prallen.

Natürlich hat sich eine Menge getan - seit der Affe vom Baum stieg und "beschloss" Mensch zu werden.... Und sicher- für den Gläubigen - das Leben ist ewig - aber trotzdem stellt sich dem Hungernden in Afrika, dem Obdachlosen in Europa und der USA, dem Unterdrückten in Arabien und dem Kriegsmüden in Israel doch die Frage: "Wie lange kann man das Chaos noch ertragen?". Die Katholische Kirche hat im Mittelalter auch darauf verwiesen, "dass das Leid im Diesseits im Jenseits belohnt werde" - das schmälert aber das Leid im Diesseits nicht unbedingt....

Auch hier gilt es eine Balance zu finden - das gegenwärtige Leid der 7 Milliarden nicht nur "erträglicher" zu machen, sondern es kosnequent abzumildern. Dass das "Paradies" - was immer das auch sein mag - nicht "von heut auf Morgen", innerhalb einer Generation aufgebaut werden kann, ist klar. Aber - man sollte doch den Kindern und Enkelkindern (den eigenen oder wenigstens denen der Nachbarn) einen vorsichtig realistischen hoffnungsvollen Ausblick geben können. Was natürlich nur geht wenn man selbst auch einen vorsichtig-hoffnungsvollen Ausblick haben kann. Wenn ich das "Morgenmagazin" im TV verfolge, wenn ich tagsüber am "Leopoldplatz" vorbei fahre und die Generation der Hoffnungslosen sehe und am Abend wieder von Krieg, Not, Terror Bilder sehe und Berichte höre - dann kann ich für die Kinderchen meiner Nachbarn nur wenig "vorsichtig-realistisch-hoffnungsvolle" Ausblicke abgeben....

Ich kenne die schöne Geschichte von William Sears - es kennt sie nicht jeder und deshalb fasse ich sie mal kurz zusammen: Vater und Sohn gehen auf einen Berg, übernachten in einer Hütte. Morgends wird der Sohn wach, blickt durch's Fenster und sieht flammend rot die Sonne aufsteigen. Er erschrickt und weckt den Vater: "Vater, Vater, wach auf, der Himmel brennt, die Welt geht unter". Der Vater blickt aus der Perspektive des Erwachsenen aus dem Fenster und sieht wie der Sonnenaufgang die Finsternis vertreibt. Er hebt seinen Sohn hoch und sagt: "Nein mein Sohn - die Welt geht nicht unter. Ein neuer Tag bricht an....".

Wo ist er, der neue Tag? Wo ist der Sonnenaufgang inmitten der Finsternis?
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Die Probleme der jetzigen Welt sind vielfältig und vielschichtig.
Ich denke nicht, dass überhaupt Einigkeit darüber erzielt werden kann, die Probleme und und Ziele nur zu definieren.
Was für den/die einen ein Problem ist, für den/ die Anderen gerade die Lösung seiner eigenen Probleme.

- - - Aktualisiert - - -
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Ach, Thomas...
Ich wollte nur darauf hinweisen, daß es vom Maßstab abhängt ob du die Welt negativ oder positiv siehst. Wenn du dein eigenes kurzes Leben zum Maßstab machst, geht alles natürlich viel zu langsam und am Ende hast du kaum etwas davon.
Läßt du mal dein ach so wichtiges kleines Leben außen vor und betrachtest das Ganze, sieht es anders aus.
Wo der neue Tag ist? Hier und heute ist er. Wie, glaubst du denn, kommen wir zu einer friedlichen Welt, solange ganze Völker daran gehindert sind an einem Abstimmungsprozeß teilzunehmen, der am Ende die Welt verändert? Der "wind of change" bläst heute dort, morgen woanders. Im Moment verändert sich die arabische Welt, und es ist am Horizont schon zu sehen daß der Prozeß auch im Osten weiter gehen wird.

Noch niemals in der Geschichte waren so viele Menschen frei zu denken und zu sagen was sie für richtig halten, wie heute. Noch nie war Kommunikation so leicht...oder wo unterhalten wir uns hier, über hunderte von Kilometern? meinst du, das bewirkt gar nichts? Ich habe da eine andere Wahrnehmung. Allmählich lommt alles ans Licht, was man früher vertuschen konnte - nur mal so als Beispiel.

Erst wenn alle Völker ihre Selbstbestimmung und demokratische Freiheiten gewonnen haben, kann man größere Schritte gehen.
Dann wird man eben die von dir erwähnten verschiedenen Vorstellungen ausdiskutieren können - und das muß sein.
Nur nicht erwarten daß Milliarden Menschen alle schön synchron den gleichen Fortschritt machen, das geht nicht, deshalb braucht es Zeit.
Zeit, nicht unsinnige Unkerei...
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Der "Wind of Change", lieber dtrainer, bläst aber nicht von alleine. Und die Mauern, die sich diesem Wind entgegen stellen, sind ziemlich hoch....

Natürlich gibt's Umbrüche - Tunesien, Libyien, Ägypten, Syrien, wohl auch bald Algerien, Saudi-Arabien und Iran. Aber: So sehr ich diese Umbrüche begrüsse, so sehr negativ stimmen mich die vielen Toten die diese Umbrüche erst mit ihrem Leben bezahlen und bezahlten. Wie dünn ist doch die Tünche der Zivilisation, wenn der Umbruch nicht auf dem Wege Ghandis erreicht werden kann...

Ist die Unterhaltung über die Grenzen hinweg wirklich so leicht? Ich gebe ein Extrembeispiel: Auf der einen Seite eine kleine Gruppe von Neonazis in Köln-Vingst und auf der anderen Seite der Ayatollah samt Gemeinde von Köln-Kalk. Vingst und Kalk liegen gerade mal 7,5 Kilometer auseinander, werden durch 4 Buslinien und eine Strassenbahnlinie miteinander verbunden - und trotzdem liegen Welten zwischen der "Deutzer Haupstrasse" und dem "Unkelshof"....
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Die Weltsicht eines Menschen ist schon entscheidend. Pessimisten kommen eher "unter die Räder" als Optimisten. Vieles kann man nun einmal nicht ändern, weil man zu unbedeutend ist. Resignation da aber ist der falsche Weg.

Bei Hegel und Marx gilt der Menschheitsfortschritt als gesetzt, alles wendet sich zum Guten, automatisch, gesetzmäßig. Letzeres stimmt aber nicht, jeder Mensch muss schon selbst aktiv werden und seine Überzeugungen verteidigen.
Ich denke, es gibt immer wieder bestimmte Phasen in der Weltgeschichte, lange Kriegsperioden (Dreißigjähriger Krieg, Napoleonische Kriege) wechselten mit Friedensperioden ab. Die "Weltgeschichte" eiert zwischen "Gute" und "Böse", mit leichter Tendenz zum Guten, aber immer wieder mit barbarischen Rückschlägen (sogar in Europa z.B. Srebrenica 1995).

Interessant finde ich die (veraltete) politische Kreislauftheorie bei den alten Griechen (Polybios). Jede Regierungsform degeneriert und wird dann durch eine andere abgelöst. Hier gibt es keine Tendenz zum Guten, sondern 3 gute und 3 schlechte Regierungsformen wechseln immer ab.

So löst die Tyrannis [-] zwingend die Monarchie [+] ab, um dann gestürzt zu werden. Die sich nun bildende Aristokratie [+] erleidet ebenfalls das Schicksal, dass die Herrschenden ihre Macht missbrauchen und sich das System so zur Oligarchie [-] wandelt, die nicht mehr das Gemeinwohl, sondern ihr eigenes Wohl im Sinne hat. Diese wiederum wird von der Demokratie [+], der Herrschaft des Volkes abgelöst, die sich als letzte Stufe zwingend zur Ochlokratie, der Herrschaft des Pöbels [-], entwickelt. Hier schließt sich der Kreislauf, wenn sich eine starke Einzelperson aufschwingt und wieder eine Monarchie installiert. Verfassungskreislauf
 

Athene Minerva

Geselle
5. August 2012
35
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

@ rola

das glaube ich auch! Standpunkt und Charakter sind eindeutig ein indikator!

Ich glaube das, dass Geld-System unseren Fortschritt lähmt....

Und damit die Gier.....
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

...es ist keine Frage von "Pessimismus" oder "Optimismus". @rola; es ist die Frage nach der Realität: Statistisch gesehen leben ca 4. Millionen Muslime in Deutschland - bei einer Gesamtbevölkerung von 80 Millionen Menschen. Knapp 5% - und schon melden sich Fanatiker zu Wort, die von einer "Überfremdung" und eines "schleichenden Islamisierung" sprechen, die - entgegen dem Grundgesetz - Moscheen verbieten lassen wollen und Muslime als "Islamisten" beleidigen und verunglimpfen.

Mag sein das Hegel und Marx vom "grundsätzlich Guten" des Menschen ausgehen - aber real sieht das nicht so aus als wäre der Mensch grundsätzlich gut im Sinne eines positiven Altruismus. Real gesehen ist der Mensch eher "wertneutraler" Egoist; ganz wie bei Löwen und Antilopen, Luchsen und Rehe, Bären und Elchen schaut man in der Regel erst mal auf das eigene Überleben. Nur ist das Gesellschaftsgefüge der Menschen komplexer als das der Pflanzenfresser und Raubtiere, und diese Komplexität deckt gelegentlich den Umstand zu, dass wir im Prinzip auch nicht mehr als aufrecht gehende Tiere sind....

Natürlich gibt's "Ausreiser" aus der "Gesellschaft der sprechenden Tiere": Mahatma Ghandi, Albert Schweizer, Rosa Luxemburg, aber auch der Prediger Salomo's, Simon Petrus, Bahíyyih Khánum, Abdul'Baha - stellvertretend für die Wenigen die mit ihrem Leben ein Beispiel dafür abgegeben haben, wie "der Mensch" sein könnte, wenn er den nur wollte.... Reichen diese Beispiele aus um aus dem Feind des Nächsten einen Freund aller Nächsten machen zu können...? Ich hab' daa ganz real so meine Zweifel....
 

jamguy

Geheimer Meister
4. Januar 2012
354
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Die Ressurcen sind langsam erschöpft und die Metropolen explodieren!Die Folge ist weiteres vordringen und zerstören von Natur,anstieg von Armut,Kriege wegen der Überbevölkerung.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

. Real gesehen ist der Mensch eher "wertneutraler" Egoist; ganz wie bei Löwen und Antilopen, Luchsen und Rehe, Bären und Elchen schaut man in der Regel erst mal auf das eigene Überleben. Nur ist das Gesellschaftsgefüge der Menschen komplexer als das der Pflanzenfresser und Raubtiere, und diese Komplexität deckt gelegentlich den Umstand zu, dass wir im Prinzip auch nicht mehr als aufrecht gehende Tiere sind....
Nun ja, lassen wir die Träume und gehen pragmatisch vor: Also wird die Menschheit auf Ewigkeit einen Staat als Korrektiv benötigen, Gerichte zur Verurteilung von Straftätern, etc. ?

Aber selbst der Staat kann den "Wolftrieb" nicht ausmerzen. Selbst bei diesen politischen Gebilden: Egoismen, Ungleichheit (Arme und Reiche) gibt es auf allen Ebenen:
- auf Staatenebene; die Armut der dritten Welt; das hilfsbedürftige Griechenland (arm in der EU, relativ reich in der Welt)
- auch in der Bundesrepublik. Das reiche Bayern hilft viel im Länderfinanzausgleich, will aber seine Hilfen drosseln ...

Ein ewiger Kampf ums knappe Geld, um Umverteilung, soll das alles gewesen sein? (Nur nebenbei, OT: Um den Umverteilungskonflikt zu entschärfen, nimmt der Staat gerne Schulden auf, um sein Klientel zu befriedigen, aber um welchen Preis?)
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Also wird die Menschheit auf Ewigkeit einen Staat als Korrektiv benötigen, Gerichte zur Verurteilung von Straftätern, etc. ?
Du fragst imho ob Anarchie in größeren sozialen Gruppierungen möglich ist.
möglich ist. Dabei stehen wir im Augenblick vor der Situation, daß viele Länder demokratischer werden
und gleichzeitig die Demokratie vielerorts an mangelnder Beteiligung der Bürger krankt
und sich dadurch selbst gefährdet.
Weiterhin entwickeln wir gerade erst ein globales Denken und Völker bemerken, daß sie nicht für sich allein
handeln und existieren können, so gern sie das auch wollen.
Bevor sich deine Frage stellt, müssen diese Entwicklungen erst abgeschlossen werden. :egal:
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Dabei stehen wir im Augenblick vor der Situation, daß viele Länder demokratischer werden
und gleichzeitig die Demokratie vielerorts an mangelnder Beteiligung der Bürger krankt
und sich dadurch selbst gefährdet.

Vielleicht mangelt es an der Beteiligung weil die Wähler nicht länger die Verantwortung für ihre sogenannten Volksvertreter übernehmen wollen.:confused:
Denn diese bauen ja regelmäßig Mist.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Vielleicht mangelt es an der Beteiligung weil die Wähler nicht länger die Verantwortung für ihre sogenannten Volksvertreter übernehmen wollen.:confused:
Denn diese bauen ja regelmäßig Mist.
naja, wer kann sich davon ausnehmen, in seinem Aufgabenbereich Mist zu bauen, bei dem Wähler Max Mustermann wird es halt nicht so öffentlich. Meines Erachtens fehlt oft die Einsich der Notwendigkeit und Erkenntnis, dass unsere Rechte und Lebensbedingungen nicht selbstverständlich und auch nciht auf alle Zeiten gesichert sind. Sattheit macht träge
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

..Denn diese bauen ja regelmäßig Mist..
@adept
mag das vielleicht damit zusammen hängen, das diese
Volksvertreter "Menschen" sind - sicher in einigen Entscheidungen
verleitet von Lobbyisten und Gelehrten?
Verantwortung muß schon jeder für sein eigenes Leben und Handeln
übernehmen.
Die meisten Volksvertreter und anderen genanten laufen auch
in der freien "Wildbahn" herum und man kann mit ihnen diskutieren.

..Sattheit macht träge..
@dirtsa
und Hunger macht gierig, aber in vielen
Fällen halt resignierend/bzw. verhungern
sehr viele.
"Rechte und Lebensbedingungen nicht selbstverständlich"
Viele davon sind erstritten worden!
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Ich bin geneigt Al'Azrad zuzustimmen - noch ist die Demokratie nicht weit genug entwickelt um sich von ihr abzukehren.....
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Du fragst imho ob Anarchie in größeren sozialen Gruppierungen möglich ist.
nicht Anarchie, das wäre schlimm, aber demokratische Selbstorganisation. Die Frage war aber nur hypothetisch gestellt, sie stellt sich z.Z nicht.
und gleichzeitig die Demokratie vielerorts an mangelnder Beteiligung der Bürger krankt
und sich dadurch selbst gefährdet.
Genau das ist das Problem. Für die "satten Bauch" ist das Eigenheim wichtiger als Politik. Diskutiert wird schon gerne, mehr natürlich um die lokale Müllverbrennungsanlage als um abstrakte Probleme, wo man z.T auch nicht alle Zusammenhänge durchschaut. Der Bürger ist ein wenig resignativ geworden, er ist ja meist ein unbedeutendes Rädchen. Die nationalen Politiker können schon an einigen Stellschrauben mehr drehen, sind aber z.T. auch nur Räder im Getriebe (EU, globalisierte Wirtschaft).
Egal, wie man es sieht: Das System der Berufspolitiker ist ein stabiles System. Lieber das halbvolle Glas in den Händen halten als das volle Glas fordern und es zerbrechen.

Weiterhin entwickeln wir gerade erst ein globales Denken und Völker bemerken, daß sie nicht für sich allein
handeln und existieren können, so gern sie das auch wollen.
Bevor sich deine Frage stellt, müssen diese Entwicklungen erst abgeschlossen werden
Und wenn sie nie abgeschlossen werden, sich Probleme in einem Land zwar lösen lassen, sich dafür aber neue in anderen Ländern auftun? Ist eine weltweite Angleichung der Lebens- und Arbeitsbedingungen überhaupt möglich, wenn man sieht, dass die um das Jahr 2000 sicher geglaubte Konvergenz im Euroraum gescheitert ist?

Springen wir mal zurück in eine düstere Zeit, in die Zeit des Stalinismus. (Es geht mir hier gar nicht um das diskredittierte Wort "Sozialismus, sondern um das Unterstrichene): "Trotzky sah nur in die Weltrevolution die Lösung zum Sieg des "Sozialismus". Stalin propagierte den "Sozialismus in nur einem Land". Heißt übersetzt in moderne Sprache: Globale versus lokale Lösung.
Ich denke, es braucht einer globalen Lösung für die sozialen Probleme. Ein Land (Deutschland) oder selbst die EU reicht nicht aus, sonst flieht das Kapital mitsamt Kapital und wir haben einen Scherbenhaufen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

...ich bin mir da gar nicht sicher dass das Misstrauen das den Berufspolitikern entgegen schlägt, etwas mit "Eigenheim und sattem Bauch" zu tun hat...... Selbst der konservativsten "Wählergemeinde" in der hinterbayrischen Provinz wird mehr und mehr klar, das erstens "der satte Bauch" und zweitens das Eigenheim keine Garntie dafür sind, das es "immer so bleibt wie es war...". Sowohl die Gesellschaft in Deutschland, als auch die Gesellschaften in Europa, in der Welt, verändern sich zunehmend - man schaue sich nur mal die Anfänge der Anti-Atom-Bewegung an, und die Abschaltuingsbeschlüsse der Bundesregierung. Man schaue sich mal an wie sich das Gesellschaftsgefüge in Japan verändert hat - die Japaner schwörten mal auf die Kernkraft....

Die Japaner haben nach Fukushima gemerkt wie sie von der Atomlobby veräppelt wurden - anhand von Asse, Schacht Konrad und Gorleben weiss man nun auch das man in Deutschland zugunsten des Profites veräppelt wurde. Selbst bei der wirtschafts"freundlichen" (um nicht zu sagen " bestechlichen") Fraktion der politischen Parteien.... Das Problem, das wir mit den Japanern "teilen": "Die da oben" - machen was sie wollen und lassen sich nur zögerlich vom "Volkeswillen" leiten - egal ob's um Atomkraft, ESM oder irgend ein anderes politisches Thema geht. Richtig, das "System der Berufspolitiker ist ein stabiles System" - die Frage ist aber, ob die Stabilität nicht eher in Stagnation übergeht. Es gibt so ein paar Punkte, die nachdenklich stimmen: Laut Grundgesetz bleibt eben dieses solange in Kraft, bis sich das deutsche Volk in einer geheimen un freien Wahl eine Verfassung gibt. Nun sind wir seit über zwanzig Jahren vereinigt; esd wäre ja mal langsam an der Zeit das "Provisorium, Grundgesetz" (so gut es auch sein mag) durch eine "bessere Verfassung" abzulösen. Eine Verfassung, in der die nationalen souveränen Belange genauso berücksichtigt werden, wie die Belange einer zusammenwachsenden kontinentalen und globalen Welt. Da sieht's aber düster bei unseren Berufspolitkern aus; die haben sich "das System" über Generationen so "gestrickt", dass sie damit ihr eigenes "Schäfchen" weitgehend im Trockenen haben - und ihre eigenen Fehler günstigstenfalls der Nachfolgeregierung auf's Butterbrot schmieren können.... (irgendwann gibt's in der Parteiendemokratie immer einen "nachfolger", dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann....).

Bankenkrise und ESM zeigen sehr deutlich dass wir die Herausforderungen der Zeit nicht auf nationaler Ebene bewältigen können. Unser Grundgesetz und die abertausende Nebengesetze und Verordnungen sind aber nicht für ein kontinentales oder gar globales "Denken" geschaffen (worden), weswegen sich aktuell das BVerfG ja auch mit einigen Konflikten zwischen Grundgesetz auf der einen Seite und Forderungen Brüsseler Bürokraten auf der anderen Seite befassen muss. Da ensteht eine Menge an Konfliktstoff - Konflikte, die die gegenwärtige Bande von Berufspolitikern schon auch Eigennutz nicht lösen wird. und lösen will.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

Bei deiner Forderung nach einer vom Volk bestätigten Verfassung gebe ich dir uneingeschränkt Recht. Das hat man mit der Deutschen Einheit versäumt. Aber der große Wurf wird wohl nicht mehr gelingen, man müsste das GG zur Abstimmung bringen (vielleicht kleine Änderungen hier und dort).

"Die die oben, wir da unten" - das sehen leider viele so. Das in großen Teilen leider "passive" Volk auf der einen, der fragwürdige Berufspolitiker (aus Sicht vieler aus dem Volk) auf der anderen Seite. So wird das nichts mit einer gelebten Demokratie.
Dass es in Deutschland nicht besser wird/stagniert (zumindest gefühlt), liegt an verschlechterten internationalen Umfeldbedingungen (Globalisierung -ich weiß, die muss für alles herhalten). Das darfst du den deutschen Politikern nicht ausschließlich in die Schuhe schieben.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Was wäre nötig für eine bessere Welt?

naja, wer kann sich davon ausnehmen, in seinem Aufgabenbereich Mist zu bauen, bei dem Wähler Max Mustermann wird es halt nicht so öffentlich.

Natürlich dürfen die Fehler machen, aber der größte Fehler ist ja schon, das die Vertreter annehmen für alle das beste Entscheiden zu können.
Ich persönlich gehe nicht mehr wählen, weil ich gelernt habe das am Ende immer der gleiche Quark bei rauskommt.
Es dürfte vielen so gehen, das sie sich nicht vertreten fühlen.
Jeder Vertreter entpuppt sich früher oder später als Depp, das scheint eine Gesetzmäßigkeit zu sein. :D

Verantwortung muß schon jeder für sein eigenes Leben und Handeln
übernehmen.
Richtig, das reicht auch völlig aus.
Blöd ist es nur wenn die Vertreter beschließen das ich Verantwortung abgeben muss.
Dort wo ich es vielleicht gar nicht möchte.

Aber eigentlich ist es auch egal, immerhin nehme ich ja freiwillig an dem System teil.
Ich könnte mich ja auch vertreiben lassen und in die Wüste ziehen.
 

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