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Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Bote des Lichts

Großmeister
24. März 2008
61
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Ich bin nicht der Ansicht, daß unser Energieverbrauch pro Zeiteinheit steigen muß, um ein Wirtschaftswachstum zu generieren. Momentan steigt er halt, weil Energie im langfristigen Vergleich spottbillig ist. Autos könnten ja längst viel sparsamer sein, wenn sparsame Autos nachgefragt würden.
Ich würde sagen: Wir sind zu schnell und dämlich gewachsen, weil die Energie so billig war. (Wie bei einer Blase auf den Finanzmärkten)
Nun müssen wir schmerzhaft zu einem vernünftigen Maß zurückkehren.

Die überschuldeten Staaten z.B. stellt es vor ein riesen Problem die Schulden ohne Wachstum, ohne billige Energie, zurückzuzahlen.

Unsere tollen Wirtschafts- und Gesellschaftsregeln gelten nur, solange sie uns nützen. Die werden bei Bedarf ganz schnell geändert. (Beispiele: Private Banken, die in der Krise mit Staatsgarantien abgesichert werden- Bear Stearns. Dass die Verluste sozialisiert werden, ist kein kapitalistisches System mehr!!!)(Ausfuhrverbote für Nahrungsmittel, nichts mehr mit Freihandel)(Bombardierung Syrischer Nuklearanlagen ohne die IAEO einzuschalten)

Hab ich leider nicht. Der Ölpreis kratzt am Allzeithoch (ohne daß die Wirtschaft in die Knie ginge), aber ich würde sagen, der rapide Anstieg des letzten Jahres ist vor allem inflationsbedingt.
1980 lag der Ölpreis inflationsbereinigt bei 101,7$ (Quelle). Ich glaube 1973 war er noch ein bisschen höher? Egal.

Fakt ist, die Weltwirtschaft geht derzeit in die Kniee. Das dicke Ende kommt ja noch ein bisschen zeitversetzt.

Die europäische Wirtschaft ist in der Welt recht gut aufgestellt, aber die Folgen kommen auch zu uns. Das Ende der billigen Energie wird die ganze Gesellschaft umkrempeln.

Wir werden sehen.:illus:
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Nun, der rapide Anstieg des Ölpreises, den wir zur Zeit erleben, geht einher mit einem ebenso rapiden Verfall des Dollarkurses im Vergleich zum Euro, und zwar trotz der beachtlichen Euroinflation.

Der alte Höchststand des Öls war 1981, wenn ich mich nicht irre. Aber das Inflationsbereinigen ist ja auch nicht ganz einfach, woran soll man das Geld schon messen. Daß uns die Meßlatte verloren gegangen ist, ist der tollste Coup des ganzen Zentralbanksystems.

Kapitalistisch ist unser Wirtschaftssystem schon lange nicht mehr, war es immer nur mit Einschränkungen.

Ich würde sagen: Wir sind zu schnell und dämlich gewachsen, weil die Energie so billig war.

Würde ich nicht unbedingt so sehen. Investitionen, die von niedrigen Energiepreisen ausgingen, waren jahrzehntelang richtig, und Investitionen müssen sowieso alle paar Jahre überprüft werden. Das billige Geld war schlimmer. Billiges Öl hatte ja wenigstens eine reale Grundlage - es gab dieses Öl wirklich.
 

Bote des Lichts

Großmeister
24. März 2008
61
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Nun, der rapide Anstieg des Ölpreises, den wir zur Zeit erleben, geht einher mit einem ebenso rapiden Verfall des Dollarkurses im Vergleich zum Euro, und zwar trotz der beachtlichen Euroinflation.
Es ist einfach zu viel Kapital da, bei den Wohlhabenden, und wenn die Finanzsysteme kriseln, dann wird eben in Rohstoffe investiert, was die Inflation erst richtig befeuert, worunter die Armen wieder am meisten leiden.

Der alte Höchststand des Öls war 1981, wenn ich mich nicht irre. Aber das Inflationsbereinigen ist ja auch nicht ganz einfach, woran soll man das Geld schon messen. Daß uns die Meßlatte verloren gegangen ist, ist der tollste Coup des ganzen Zentralbanksystems.
Ja

Kapitalistisch ist unser Wirtschaftssystem schon lange nicht mehr, war es immer nur mit Einschränkungen.
Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Blocks fängt der Kapitalismus langsam an sein grausames Gesicht zu zeigen.

Die Weltgemeinschaft müsste ihn zügeln und auf Nachhaltigkeit und Transparenz trimmen.

Würde ich nicht unbedingt so sehen. Investitionen, die von niedrigen Energiepreisen ausgingen, waren jahrzehntelang richtig, und Investitionen müssen sowieso alle paar Jahre überprüft werden. Das billige Geld war schlimmer. Billiges Öl hatte ja wenigstens eine reale Grundlage - es gab dieses Öl wirklich.
Unsere ganze moderne Gesellschaft beruht auf der billigen Energie des Öls.
Was ist denn, wenn viele Investitionen, Unternehmen, die sich mit billiger Energie lohnten, nun nicht mehr lohnen?

Sie werden einfach eingestellt, die Unternehmen aufgegeben, die Wirtschaft schrumpft. Die "schlimmste Rezession seit langem". Die Wallstreet-Banken wissen schon, warum sie künftig viel strenger und teurer (höhere Zinsen, weil höheres Risiko) bei ihrer Kreditvergabe vorgehen. Die Zeit des ständigen Wachstums ist vorüber.

Heute habe ich das Buch "Wenn der Wüste das Öl ausgeht" bekommen. Meine Frau hat es bestellt und mich heute damit überrascht. Das werde ich mir erst mal zu Gemüte führen. Aber ich denke, dass nur meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Es ist einfach zu viel Kapital da, bei den Wohlhabenden, und wenn die Finanzsysteme kriseln, dann wird eben in Rohstoffe investiert, was die Inflation erst richtig befeuert, worunter die Armen wieder am meisten leiden.

Ich glaube nicht, daß das ein Hauptgrund ist. Oder weißt Du näheres? Inflation jedenfalls wird von der Zentralbank gemacht, nicht von den Spekulanten. Ich bin da Anhänger der Wiener Schule.

Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Blocks fängt der Kapitalismus langsam an sein grausames Gesicht zu zeigen.

Die Weltgemeinschaft müsste ihn zügeln und auf Nachhaltigkeit und Transparenz trimmen.

Der ist doch inzwischen viel gezügelter als während des Kalten Krieges. Wie stellst'n Dir das vor, mit dem Zügeln? Was soll gemacht werden, was soll das bringen?

Unsere ganze moderne Gesellschaft beruht auf der billigen Energie des Öls.
Was ist denn, wenn viele Investitionen, Unternehmen, die sich mit billiger Energie lohnten, nun nicht mehr lohnen?

Sie werden einfach eingestellt, die Unternehmen aufgegeben, die Wirtschaft schrumpft. Die "schlimmste Rezession seit langem".

Naja, Stiglitz. Sicher kriegen wir Rezession. Das ist der normale Konjunkturzyklus, angeheizt durch jede Menge Zentralbankgeld. Das billige Öl, wie gesagt, war wirklich da. Investitionen, die von billigem Öl ausgingen, waren keine Fehlinvestitionen. Jetzt wird das Zeug allmälich langsam genug teurer, um darauf zu reagieren. Wieviel ärmer wir werden, weil das Öl teurer wird, kann man schlecht sagen.
 

Hans Dunkelberg

Geheimer Meister
4. September 2002
366
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Das urprüngliche Thema dieses Threads - Lebensmittelkrise bis mittlere Energiekrise - bringt`s ja schon auf den Punkt.

Der Biodiesel ist gerade erst aufgekommen, zusammen mit weltweiten Missernten 2007 hat er die Preise mehrerer Grundnahrungsmittel (v.a. von Reis und Weizen) vervielfacht.

Ich frage mich nur, wie in der gleichen Zeit auch noch der Ölpreis so rasant ansteigen konnte.

Er hat jetzt die Marke, ab der sich für die Landwirtschaft Biodiesel lohnt, schon sicher überschritten und wird wohl so schnell auch nicht mehr unter sie hinuntersinken.

Also ist zu erwarten, dass von ganz gewöhnlichen egoistischen Landeigentümern überall in der Welt in den nächsten Jahren noch wesentlich mehr Biosprit produziert werden wird.

In Indonesien werden deshalb zur Zeit allmählich die letzten südasiatischen Regenwälder gerodet.

Im Stern war dieser Tage ein schönes großes Foto von so einer Palmölplantage auf Borneo - Palmen, so weit das Auge reicht.

Statt Urwald oder Zuckerrohr (obwohl sie in Brasilien auch mit dem Zuckerrohr Auto fahren).

Optimistische Prognosen für die Ernten in diesem Jahr würde ich mit Vorsicht genießen, zumal sie sich im nächsten auch schon wieder verschlechtern können.

Auf den Philippinen und anderswo hat sich der Preis für Reis und andre Grundnahrungsmittel schlagartig verdoppelt.

In Ägypten werden Bohnen und Erdbeeren für Europa, aber auch Schnitzel für die vielen Touristen produziert. Das mit den Bohnen und Erdbeeren hat sich der Weltwährungsfonds - Horst Köhler, der Erfinder der deutschen Überschuldung! - ausgedacht.

Dieser Köhler scheint so ein bisschen ein deutsches Pendant zum Gouvernator in den Vereinigten Staaten zu sein.

Man darf einfach nichts gegen ihn sagen. Er ist der beste Mensch der Welt.

Was mich daran so ärgert, ist vor allem, dass wir es hier mit einem Geschehen zu tun haben, das wirklich geradezu schon nur noch pittoresk ist. Wenn Probleme anfangen, pittoresk zu werden, mache ich mir Sorgen um die Zurechnunsfähigkeit der in sie verwickelten Menschen.

In der Zeitung habe ich in den letzten Wochen einmal ein Bild von einem Philippino mit einem Plakat "Control Food Prices - Now!" gesehn, der sah schon aus wie ein Geist, er hätte wirklich in der Geisterbahn auftreten können.

Und gleichzeitig - oder doch erst noch wenige Jahre davor - wirbt ein einstiger österreichischer Bodybuilder, der auch, von haushohen Flammen umzüngelt, mit dem Maschinengewehr über die Leinwände der Welt geballert hat und sich in gelehrten Aufsätzen auf englisch, die ich bei der Abiturvorbereitung lesen musste, als "den Besten" bezeichnet, dafür, mit Zwölfzylinder-Biosprit-"Schlitten" zum Bioladen zu brettern.

Dieser Mann ist auch bei der UNO in New York aufgetreten und hat dort eine flammende Rede für den Biosprit gehalten, durch den er das Wetter zu beeinflussen gedenkt, als das Problem der Abrodung von Urwäldern zur Gewinnung von Biosprit gerade schon bekannt geworden war.

Er konnte und wollte nicht so schnell umdenken.

Das wäre ja hysterisch, unzuverlässig, unglaubwürdig.

Nein, Rambo muss mit ruhiger Hand weiterballern.

Alles andre ist einfach nicht alpin genug.

Derweil gewährleistet die Bio-Landwirtschaft ja nun wirklich noch eine gewisse Sicherung gegen den Verfall des Saatguts...
 
Zuletzt bearbeitet:

Hammerhead

Intendant der Gebäude
22. Juni 2008
803
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Ich habe den Eindruck dass den Diskutanten, der Gesammtueberblick abhanden kam. Ebenso das Wissen um die Funktion der Weltfinanzmaerkte nur unzureichend ist.

Im Januar 2008 beim GenSoc-Chrash wurde erneut klar wie wackelig und instabil das Weltfinanzsystem ist.

Von da wird der Zusammenbruch ausgehen. Die Frage ist nicht ob, sie ist nur wann.

Kurzerklaerung: Das Zinseszinssystem ist eines mit exponentiellem Wachstum. Je hoeher der Zinssatz desto steiler die Wachstumskurve. Durch Niedrigzinsphasen wird der Chrash hinausgezoegert.

In der Natur und Realwirtschaft gibt es kein exponentielles Wachstum ohne anschliessende Katastrophe, sprich Massensterben, Zusammenbruch und Neuanfang.
Um Zinsen und Zinseszinsen erwirtschaft zu koennen muessen die Unternehmen und Staaten wachsende Einnahmen haben, unaufhoerliches Wachstum ist aber auf einem begrenzten Planeten nicht moeglich. D.h. nicht nur einzelne Staaten und Unernehmen werden kollabieren, sondern sie werden fallen wie die Dominosteine.

Das Finanzsystem basiert auf Vertrauen, geht das verlohren, sprich kommen alle Sparer/Anleger gleichzeitig und wollen ihre Einlagen ausbezahlt haben, ist jedes Bankhaus/Zentralbank schlagartig am Ende.

Deshalb darf der Masse nicht bewusst sein, wie instabiel und temporaer das System angelegt ist. Die Insider Baenker und Spekulanten wissen genau was Sache ist. Sorros soll sich schon seit Jahren mit Sachwerten (Grundstueken) eindecken.

Wie schon anderweitig erwaehnt soll durch die NWO und die Totalueberwachung gewaerleistet werden, dass die Macht auch waehrend und nach dem Kollabs da ist und bleibt wo sie jetzt ist.

So einfach ist das.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Zinseszinsen sind kein Problem, weil niemand seine Kredite unbefristet laufen läßt, außer Staaten natürlich. Vielmehr werden sie getilgt, oder der Schuldner geht bankrott. Zumindest werden ab und an die Zinsen bezahlt... Das Wachstum muß also keineswegs exponentiell sein.

Frage: Wie sollen Zinseszinsen überhaupt vermieden wedren?
 

Hammerhead

Intendant der Gebäude
22. Juni 2008
803
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

@Ein wilder Jaeger

Weshalb schreibst du den Untersatz lateinisch, dies ist doch ein deutsches Forum?

Frage: Wie sollen Zinseszinsen überhaupt vermieden wedren? _________

Wueste ich das haette ich sicher einen Nobelpreis.

Das Wachstum muß also keineswegs exponentiell sein.

Welches Wachstum?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Weshalb schreibst du den Untersatz lateinisch, dies ist doch ein deutsches Forum?

Weil ich das für witzig halte.

Frage: Wie sollen Zinseszinsen überhaupt vermieden wedren? _________

Wueste ich das haette ich sicher einen Nobelpreis.

Dann werden wir damit leben müssen? Umso besser, daß sie kein Problem darstellen...

Das Wachstum muß also keineswegs exponentiell sein.

Welches Wachstum?

Das wirtschaftliche:

Um Zinsen und Zinseszinsen erwirtschaft zu koennen muessen die Unternehmen und Staaten wachsende Einnahmen haben, unaufhoerliches Wachstum ist aber auf einem begrenzten Planeten nicht moeglich.
 

Hammerhead

Intendant der Gebäude
22. Juni 2008
803
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

@Ein wilder Jaeger

Dann werden wir damit leben müssen? Umso besser, daß sie kein Problem darstellen...

Sie stellen ein grosses Problem dar, der Skandal ist dass Ottonormalsparer darueber im Unklaren gelassen wird. Ansonsten koennte er sich ein paar Goldbarren in den Keller legen und die Aecker vom Urgrossvater zurueckkaufen, die verfallen beim Chrash
nicht wertlos.

Das wirtschaftliche:

Ich sprach vom Zinseszinssystem, welches ein exponenzielles Wachstum generiert.

Die Realwirtschaft kann da nicht mithalten, sie waechst nur linear.

In eurer Diskussion vor meiner Einmischung, wurde immer erwaehnt irgentwie muesse es auch ohne Wachstum, oder bei Schrumpfung weitergehen. Dies laesst aber das Zins und Zinseszinssystem nicht zu, da nur eine wachsende Realwirtschaft das Mehrkapital zur Zinszahlung generieren kann.

Negativwachstum ueber viele Jahre fuehrt unweigerlich zum Kollaps
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Dann erkläre mal genauer, inwiefern Zinseszinsen ein Problem darstellen.

Die Wirtschaft muß nämlich nicht exponentiell wachsen, um die Kredite zu bedienen. Niemand läßt seine Schulden exponentiell wachsen, er tilgt sie oder zahlt zumindest die Zinsen, oder er macht pleite. Weil exponentielles reales Wachstum langfristig nicht möglich ist, können auch die Schulden nicht unbegrenzt wachsen...
 

Hammerhead

Intendant der Gebäude
22. Juni 2008
803
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

@Ein wilder Jaeger
Noe selber denken macht schlau, der Ansatz sollte genuegen. In welcher Klasse wird Zinseszinesrechnen erlernt? alles vergessen?

Es geht um die angelegten Gelder, die Gewinne werden abgeschoepft und reinvestiert = Zinseszinseffekt. Im Moment, da habt Ihr recht, gehen Unsummen spekulativ ins Oel.

Es bildet sich eine Spekulationsblase.

Es geht auch um die Kapitalmenge, die dabei scheinbar aus dem nichts geschaffen wird. Die Geldmenge hat das bestreben exponentiell zu wachsen, die realen Gegenwerte koennen das nicht. Ergebnis Inflation, das ist natuerlich fuer die skupellos Schulden machenden Staaten der Koenigsweg. Fuer den Normalsparer, und Leute mit Kapitallebensversicherungsvertraegen der Alptraum.

Du redest immer nur von Kreditzinsen. Klar wachsen die nicht exponentiell kein serioeses Institut gibt dir einen Kredit wenn Du nicht nachweisen kannst dass Du regelmaesig die anfallenden Zinsen zahlen kannst sowie eine angemessene Schuldtilgung. (Kredithaie sehen das anders) Kommst Du in Verzug wird die Schuld sofort faellig, das wars dann fuer Dich. Ist ja ein alter Hut.

Hast Du jetzt den Unterschied verstanden, zwischen Kreditzinsen und Guthabenzinsen, welche sehr wohl exponentiell wachsen koennen, falls man das Kapital stehen laesst, oder muss ich Dir eine Beispielrechnung aufmachen?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Wenn die Banken die Guthabenzinsen nicht aus den Kreditzinsen (und sonstigen geschäften) bedienen könnten, würden sie den Service nicht anbieten, oder?

Inflation kann nicht aus Forderungen entstehen, sondern nur aus Geldschöpfung. Inflation ist Geldschöpfung.

Kapital != Geld, auch wenn das manchmal verkürzend so gesagt wird. Kapital sind eigentlich die Produktionsmittel... Veralteter deutscher Ausdruck "Hauptgut".

Spekulationsblasen entstehen aus Inflation. Jedesmal.

"Selber denken macht schlau", da weiß ich immer, daß mein Gegenüber nicht wirklich verstanden hat, wovon es spricht und es deshalb nicht erklären kann. Ich kenne diese "Theorien" nämlich zur Genüge, danke verbindlichst, mich interessierte, ob Du sie verstanden hast, und ob Du offen genug bist, ihre Lücken zur Kenntnis zu nehmen.

Okay. Mit dem Stichwort Guthabenzinsen sind wir bei den "leistungslosen Einkommen". Dann sind wir schnell beim Privateigentum an Grund und Boden. Das willst Du sicher auch abgeschafft sehen, richtig?

Dir ist schon klar, daß expionentielles Wachstum nur möglich ist, wenn man nie Geld ausgibt, also nur im Land Phantasien, oder?
 

Hammerhead

Intendant der Gebäude
22. Juni 2008
803
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Wenn die Banken die Guthabenzinsen nicht aus den Kreditzinsen (und sonstigen geschäften) bedienen könnten, würden sie den Service nicht anbieten, oder?

Es geht um alle Kapitalanlagen die Gewinn abwerfen, der Reinvestiert werden kann. Nicht nur bei Banken.

Also doch Beispielrechnung:

1000.-Euro + 100Euro Gewinn = 1100.-Euro
1100.- " + 110 = 1210
1210.- + 121 = 1331
1331.- + 133,10 = 1464,10
1464,10 + 146,41 = 1610,51
1610,51 + 161,05 = 1771,56
1771,56 + 177,15 = 1948.71
1948,71 + 194,87 = 2143,58
2143,58 + 214,36 = 2357,94
2357,94 + 235,79 = 2593,73

Der Wiederanlageeffekt bringt hier in 10 Jahren 593,73 Euro zusaetzlich.

Urspruenglich hatte ich also 1000.-Eur dafuer konnte ich 2 Fahrraeder kaufen. Habs aber nicht getan, sondern z.B. Fondsanteile. Ansonsten hab ich 10Jahre in der Nase gebohrt. Nach 10 Jahren verkaufe ich meine Anteile nun fuer 2593,73. Dafuer bekomme ich nun 5 Fahrraeder, da diese nicht teurer wurden, trotz offiziell 2,5% Inflationsrate. Wokommen ploetzlich die 3 zusaetzlichen Fahrraeder her? Aus dem nichts?

Darum geht es, die Fahrradindustrie haette also Ihre Produktivitaet in 10 Jahren um 159,37 % steigern muessen, also jahrlich knapp 16%. Um mich beliefern zu koennen. Das ist ein Unding.

Inflation kann nicht aus Forderungen entstehen, sondern nur aus Geldschöpfung. Inflation ist Geldschöpfung.

Stimmme ich zu, wenn ich auch das altmodische Wort Gelddrucken bevorzuge. Inflation ist nur dann mit Geldschoepfung 1:1 gleichzusetzen fallls die Produktivitaet nicht steigt.

Kapital != Geld, auch wenn das manchmal verkürzend so gesagt wird. Kapital sind eigentlich die Produktionsmittel... Veralteter deutscher Ausdruck "Hauptgut".

Missverstaendlich ausgedrueckt kann so dazu nichts sagen.

Spekulationsblasen entstehen aus Inflation. Jedesmal.

Kann ich so nicht nachvollziehen. Erlaeutere es.

"Selber denken macht schlau", da weiß ich immer, daß mein Gegenüber nicht wirklich verstanden hat, wovon es spricht und es deshalb nicht erklären kann. Ich kenne diese "Theorien" nämlich zur Genüge, danke verbindlichst, mich interessierte, ob Du sie verstanden hast, und ob Du offen genug bist, ihre Lücken zur Kenntnis zu nehmen.

Was sind "diese Theorien", welche meinst Du. Wird sich zeigen wer hier was nicht versteht.


Okay. Mit dem Stichwort Guthabenzinsen sind wir bei den "leistungslosen Einkommen". Dann sind wir schnell beim Privateigentum an Grund und Boden. Das willst Du sicher auch abgeschafft sehen, richtig?

Wie kommst Du darauf? im Gegenteil.

Dir ist schon klar, daß expionentielles Wachstum nur möglich ist, wenn man nie Geld ausgibt, also nur im Land Phantasien, oder?

Wieso das denn, wer genug hat, bzw. sparsam lebt kann locker ein Vermoegen aufbauen das waechst und waechst ohne es je antasten zu muessen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Bring bitte mal die Zitate in Ordnung, dann kann ich anständig antworten. Würd ich nämlich gerne.
 

Hammerhead

Intendant der Gebäude
22. Juni 2008
803
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Wuerde ich gerne. Funkioniert aber nicht. Wie zitiert man Satz fuer Satz?
 

Hammerhead

Intendant der Gebäude
22. Juni 2008
803
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Um es kurz zu machen:

Durch Gewinne in Kapital (Geld)-Anlagen, waechst das Kapital. Solange das Wachstum niedrig ist und mit dem Wachstum der Realwirschaft in Einklang steht, funktioniert das System.

Ist das Geldmengenwachstum zu hoch (hohe Zinsen, Kursgewinne, Zinseszinseffekte), kann die Realwirtschaft nicht mithalten. Die vermeintliche Loesung, Inflation, ist letztendlich ein Umverteilungsmechanismus, und sehr ungerecht denn er belohnt (entschuldet) die Scharlatane (verschuldete Staaten, Unternehmen und Private) und bestraft vor allem den kleinen braven Sparer, sowie alle die Ihre Altersversorgung auf KapitalLV. o.ae. aufgebaut haben.

Schwankungen an allen Boersen sind normal, auch Rezessionen, auch Waehrungszusammerbrueche gehoeren hierzu. Mit Abstand betrachtet gehoert sogar der 1928er Chrash hierzu.

Zu Viele glauben derzeit, wieder allein von Spekulation existieren zu koennen, nicht zuletzt die Grossbanken selbst, hoch gefaehrlich.

Dieser zu erwartende Chrash wird der Ausloeser sein.

Ob die Welt danach, je wieder ein gut funtionierendes Wirtschaftssystem haben wird, das die Weltverbraucherversorgung sicher stellen kann, darf bezweifelt werden.

Wichtige Rohstoffe sind zu knapp, sie wurden und werden, durch dieses Idiotiche System grossteils sinnlos verpulvert.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Um es kurz zu machen:

Durch Gewinne in Kapital (Geld)-Anlagen, waechst das Kapital.

Durch Verzinsung von Geldanlagen wächst das Geldvermögen des Anlegers. Das von jemand anders schrumpft. Es wäre praktisch, wenn wir mit "Kapital" nur Produktionsmittel usw., nicht aber Geld bezeichnen würden, damit wir nicht durcheinander kommen.


Solange das Wachstum niedrig ist und mit dem Wachstum der Realwirschaft in Einklang steht, funktioniert das System.

Ist das Geldmengenwachstum zu hoch (hohe Zinsen, Kursgewinne, Zinseszinseffekte), kann die Realwirtschaft nicht mithalten.

Die Geldmenge wächst durch Zinsen, Kursgewinne und Zinseszinsen nicht, sie wird nur umverteilt. Übrigens gibt es keinen Unterschied zwischen Zinsen und Zinseszinsen. Angenommen, die "Zinseszinsen" werden verboten. Die folge wäre, daß wir unsere Zinsen jährlich bezahlen müssen. Wenn wir das nicht können, nehmen wir einen weiteren Kredit auf, der natürlich verzinst wird. Jetzt haben wir zwei Kredite, zahlen keine Zinseszinsen - aber der Effekt ist derselbe. Zins und Zinseszins sind dasselbe.

Die vermeintliche Loesung, Inflation,

Inflation, die Lösung für das Problem der Geldmensteigerung? Inflation ist der Fachausdruck für Geldmengensteigerung, nichts anderes.

ist letztendlich ein Umverteilungsmechanismus, und sehr ungerecht denn er belohnt (entschuldet) die Scharlatane (verschuldete Staaten, Unternehmen und Private) und bestraft vor allem den kleinen braven Sparer, sowie alle die Ihre Altersversorgung auf KapitalLV. o.ae. aufgebaut haben.

Sehr richtig. Ein weiterer verheerender Effekt der Inflation ist es, daß uns der Bewertungsmaßstab verloren geht, weil sich der Wert des Geldes dauernd ändert.

Schwankungen an allen Boersen sind normal, auch Rezessionen, auch Waehrungszusammerbrueche gehoeren hierzu. Mit Abstand betrachtet gehoert sogar der 1928er Chrash hierzu.

Schwankungen sind in der Tat normal, siehe Konjunkturzyklus. Dank der Inflation fallen sie allerdings viel heftiger und schädlicher aus als nötig.

Zu Viele glauben derzeit, wieder allein von Spekulation existieren zu koennen, nicht zuletzt die Grossbanken selbst, hoch gefaehrlich.

Können sie ja auch. Kurzfristig ist es rational, sich an den Blasen zu beteiligen, auch in der Immobilienblase sind jahrelang Gewinne gemacht worden.

Dieser zu erwartende Chrash wird der Ausloeser sein.

Wofür?

Ob die Welt danach, je wieder ein gut funtionierendes Wirtschaftssystem haben wird, das die Weltverbraucherversorgung sicher stellen kann, darf bezweifelt werden.

Warum nicht?

Wichtige Rohstoffe sind zu knapp, sie wurden und werden, durch dieses Idiotiche System grossteils sinnlos verpulvert.

Wie, welche denn? Die kann man doch alle recyceln, außer den verbrannten Energieträgern.

Was ist überhaupt sinnvoll und was ist sinnlos? Sollen die Menschen nicht individuell entscheiden, wie sie leben? Sollen wir eine Planungsbehörde einsetzen, die den Menschen einen venünftigen Lebensstil vorschreibt?
 

Hammerhead

Intendant der Gebäude
22. Juni 2008
803
AW: Weltweite Lebensmittelkrise bis Energiekrise

Durch Verzinsung von Geldanlagen wächst das Geldvermögen des Anlegers. Das von jemand anders schrumpft.
Vor 2Jahren habe ich 1000 VW Aktien a 35Eur = 35000.- gekauft vor 8 Wochen verkauft a 195.-Eur = 195000.- Eur mein Vermoegen wuchs um 160000.-Eur, wessen Vermoegen ist geschrumpft? (Beispiel)

Die Geldmenge wächst durch Zinsen, Kursgewinne und Zinseszinsen nicht, sie wird nur umverteilt.

Zeige an obigem Beispiel wie?


Übrigens gibt es keinen Unterschied zwischen Zinsen und Zinseszinsen. Angenommen, die "Zinseszinsen" werden verboten. Die folge wäre, daß wir unsere Zinsen jährlich bezahlen müssen. Wenn wir das nicht können, nehmen wir einen weiteren Kredit auf, der natürlich verzinst wird. Jetzt haben wir zwei Kredite, zahlen keine Zinseszinsen - aber der Effekt ist derselbe. Zins und Zinseszins sind dasselbe.

Voelliger Humbug, ich sprach von Zinseszinseffekt bei Wiederanlage der Gewinne. Siehe oben mit 195000.- Eur kaufe ich jetzt Heidelberger Druckmaschienen a 14,50Eur bei erneutem erreichen des Hoechstkurses glaube 60.-Eur hab ich ca.800000.- Eur.- das sind nicht Zinseszinsen, aber der Zinseszinseffekt. Gewinne aus Gewinnen.


Inflation, die Lösung für das Problem der Geldmensteigerung? Inflation ist der Fachausdruck für Geldmengensteigerung, nichts anderes.
Inflation ist der Fachausdruck fuer Teuerungsrate. Preissteigerungen fuer gleiche Leistung oder Ware.




Können sie ja auch. Kurzfristig ist es rational, sich an den Blasen zu beteiligen, auch in der Immobilienblase sind jahrelang Gewinne gemacht worden.

Was dabei rauskommt sehen wir gerade.


Fuer die Weltweite Dauerkrise.

u.a. weil Oel und Kohle nicht nur Energietraeger sondern auch bedeutender Rohstoff, fuer Kunststoffe, synt. Kautschuk, Farben, Lacke usw. sind. Auch viele Metalle werden stark vermischt oder legiert sind danach unbrauchbar oder minderwertig.

Wie, welche denn? Die kann man doch alle recyceln, außer den verbrannten Energieträgern.
Mit dieser Aussage zeigst Du, dass Du von Rohstoffen, und ihrer technischen Verwendung keinen blassen Schimmer hast, siehe
auch oben.

Was ist überhaupt sinnvoll und was ist sinnlos? Sollen die Menschen nicht individuell entscheiden, wie sie leben? Sollen wir eine Planungsbehörde einsetzen, die den Menschen einen venünftigen Lebensstil vorschreibt?

Erziehung des Nachwuchses zu vernuenftigem Handeln waere ein Ansatz.
Unter Vernunft verstehe ich ein Denken und Handeln das auf ein langfrist,
angenehmes Ueberleben der Menschlichen Rasse abzielt. Unvernuenftig finde ich zum Beispiel dass in Deuschland Massenhaft gelaendegaenige Allradler rumfahren obwohl sie zu99,9999% fuer diesen Bestimmungszweck
nicht eingesetzt werden. u.v.a.m.
 
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