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Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.859
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Aus dem verlinkten Artikel geht relativ klar hervor, daß die beiden Schüler kein Problem darin sahen, männlichem Lehrpersonal die Hand zu drücken.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Schön. Bleibt immer noch die Frage, ob sich irgendwas an der Einstellung von Männern, die Frauen die Hand nicht geben wollen, ändern wird, wenn sie dazu gezwungen werden sollen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.859
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Für mich bleibt die Frage, wie sich die Frauen dabei fühlen, was unsere vielbeschworenen Werte sind und wie wir leben wollen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Sry, aber ich erlebe im RL, dass sich Männer per Handschlag begrüßen, Frauen und Männer&Frauen auch nicht.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

An dem Punkt waren wir doch bereits, daß es nicht um den Handschlag an sich geht, sondern um die Intention hinter der Verweigerung.
Wenn jemand diese Geste kulturell nicht gewohnt ist, z.B. weil er Japaner ist, oder wenn jemand das grundsätzlich nicht mag, z.B. weil er panische Angst vor Bakterien hat, dann ist das doch völlig anders zu bewerten als wenn ein Mann es deshalb nicht macht, weil er es für seiner unwürdig hält. "Ich gebe dir nicht die Hand weil du eine Frau bist" offenbart ein Wertegerüst das mit dem europäischen nicht vereinbar ist. Hier sind Frauen und Männer gleich viel wert.
Die Überzeugung, Frauen wären weniger wert, lässt sich allerdings nicht mit einem erzwungenen Handschlag ändern, sondern nur durch einen Wertewandel. Das dauert lange oder gelingt wohlmöglich nie. Bleiben diese Menschen im Land und umgeben sich, was nachvollziehbar ist, mit Menschen ähnlicher Prägung, sprechen wir von einer Parallelgesellschaft ... und haben ein Problem.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Tja, und diese Parallelgesellschaften gibbet ja schon zu Hauf.
Dieses neue Integrationsgesetz will wohl deshalb neuen Eingewanderten verbieten, in bestimmten Gegenden zu wohnen bzw. ihnen Wohnungen zuweisen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Davon weiß ich nichts.
In meiner Gegend ist es eher so, dass Menschen unabhängig ihrer Herkunft zusehen müssen wie sie an eine bezahlbare und trotzdem schöne Wohnung kommen, also schön im Sinne von" erfüllt einen Teil meiner Wünsche"

Es ist einfach so, dass die Vermieter Rechte haben und dazu gehört, sich so weit wie möglich abzusichern, damit ihre Einkünfte gesichert sind.
Da ist es leider klar, das da auch Dinge wie das gesicherte Einkommen des Mieters eine Rolle spielt. Würde ich wohl nicht anderes machen.
Und dann gibt es günstige Wohnungen, die gefördert werden, für die man dann einen Wohnberechtigungsschein braucht.
Oder diese Wohngenossenschaften, die einen auf eine Warteliste setzen.
Wenn also Wohnungen zugewiesen werden, könnte das nicht eventuell auch daran liegen, überhaupt Wohnraum zur Verfügung stellen zu wollen? Ist nur eine Frage ;-)
Handschlag:
Hier sollte schon nur um den speziellen Grund warum der Handschlag verweigert wird gehen.
Ich kann aber kurz erwähnen, dass ich das schon kenne, aber manchmal gerne darauf verzichtet hätte, weil manch ein Mann einen brutalen nahezu knochenbrechenden Händedruck hatte.....
Zu dem religiösem Grund:
Ich finde jetzt schon, dass man darauf hinarbeiten sollte, dass Menschen die hier leben, anfangen ihre Religion toleranter zu betrachten.
Die beiden scheinen da stark geprägt worden zu sein( Vater Iman).
Sie sagen ja, dass es aus Respekt geschah, wie sie keine Frau außer ihre eigene berühren möchten.
Das könnte sehr wohl etwas mit einer Art Besitzdenken zu tun haben.
Und so ist das hier nicht. Männer besitzen keine Frauen...
Aber: was ich meine ist, dass es wenig Sinn macht ein Umdenken zu erzwingen.
Ich kann mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass die Schule Recht bekommt. Und wenn die zwei Recht bekommen, wie soll man das dann in Zukunft erreichen, dass Männer anfangen, ihre religiöse Einstellung zu überdenken?
Kann dann doch jeder, auf diesen Fall zurück greifen.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Sie sagen ja, dass es aus Respekt geschah, wie sie keine Frau außer ihre eigene berühren möchten.
Das könnte sehr wohl etwas mit einer Art Besitzdenken zu tun haben.
Mag sein. Meine Erfahrung - als westlich säkular erzogener Mann mit ebenso westlich säkular erzogenen Frauen - ist, dass beide Geschlechter trotz der freiheitlichen, für alles Verständnis habenden Erziehung zu so was wie Eifersucht neigen und schnell protektiv, ja geradezu besitzergreifend werden können, wenn sie ihre/n Liebste/n mit einem Konkurrenten sehen. Es reicht ja schon aus, wenn man nur meint, die andere Person wäre ein Konkurrent.

Womöglich ist ein verweigerter Handschlag ein übertriebener Respekt, weil wohl die wenigsten die Ehe basierend auf einem Handschlag brechen würden. Ich halte es aber für genauso übertrieben, einen verweigerten Handschlag als Ausdruck von Ungleichheit zu reden. Fakt ist, dass Männer und Frauen bei Körperkontakt sexuell aufeinander reagieren können und ein Verlangen nach Ausdruck dieses Verlangens entstehen kann. Und Ehebruch - wieder aus meiner Erfahrung als säkular erzogener Mann usw. - nimmt niemand leicht, auch nicht die moderne westliche freie Frau.

Vom Islam mag viel Gefahr ausgehen, aber nicht vom verweigerten Handschlag. Mit Ausnahme natürlich der eventuellen Benachteiligung desjenigen, der verweigert. Mit Ausnahme des Stresses, der den Jungs jetzt im Namen der Gleichberechtigung zugemutet wird, der - wie ich vermuten möchte - auch Einfluß auf deren Lernvermögen haben dürfte. Was für ein Wert ist das eigentlich, dass man wegen einer solchen Kleinigkeit wie ein Handschlag, anderen das Leben schwer macht?
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....



Erwachsene die für ihre kulturelle oder sonstwie weltanschauliche Ansichten die Kinder bezahlen lassen, nicht kompromissfähig sind, ohne Rücksicht, in was für Zwickmühlen sie diese bringen sind auch in einheimischen, bürgerlichsten Szenarien reichlich vertreten


In der Schulzeit meiner Kinder,lange vor der Flüchtlingsdebatte,gab es Mitschüler, die,
auf keinen Kindergeburtstag durften (christliche Gruppierung en und islamischer HIntergrund)


die bei Feierlichkeiten in der Schule nicht vom Gemeinschaftsessen nehmen durften, weil Zutaten drin sein könnten, die den ideologischen Vorstellungen der Eltern nicht genehm sind und Ausnahmen der Sündenfall schlechthin gewesen wären. ( Islamischer, antroposophischer Hintergrund, veganer, bio....


Eine Klassenlehrerin, die ihrer Klasse verboten hat, aus dem Angebot der Schulmilch, Kakao oder Erdbeermilch zu wählen, weil Zucker böse, Aromen böse etc. Nur neutrale Milch war erlaubt. In der Parallelklasse, gab es diese Beschränkung nicht.


Beim Elternabend stundenlange Diskussionen, ob das von den Eltern im Wechsel anzuschleppende Mineralwasser in PET Flaschen sein durfte und ob das eigene Kind davon trinken darf oder sein eigenes Wasser vom soundso Gletscher mitnimmt.
Ob die Lernkärtchen aus Plastik sein durften ( Plastik böse) oder aus Pappe sein durften ( billig und daher anrüchig)
Ob Käppies erlaubt sind, ob T- Shirts einen Tarndruck haben dürfen...


Ein bunter ideologischer Zoo mit Machtkämpfen unter Eltern und Lehrern denen es über die Kinder ausgetragen, ums Prinzip ging, nur das es nicht im Mittelpunkt medialer Aufmerksamkeit stand.


Die Kinder gingen unterschiedlich damit um. Manche haben die Verbote von zu Hause unterwandert,andere streng dran gehalten und es mit Ausgeschlossen Sein im Klassenverband bezahlen müssen auch ohne jeden Migrationshintergrund.



Was hat das mit den schweizer Schülern zu tun?
Ich sehe die Symbolik im Handschlag, die Angst vor Präzedenzfällen, vor Parallelgesellschaften und den Spagat zwischen Eingliederung und Identität wahren. DA ich zwei Jahrzehnte in einer bi - kulturellen Ehe ( nicht islamisch)gelebt habe, kann ich das denke ich, von mehreren Seiten betrachten.



In dem konkreten Beispiel der Schüler, sehe ich das vor allem als Mutter von Teenagern bzw jungen Erwachsenen.


Meiner Erfahrung nach, wollen Kinder und Jugendliche dazu gehören. Das Bedürfnis zu sein, wie alle anderen, ist größer als das nach Individualität, das kommt meist erst später. Anders zu sein und in eine schon bestehende Gemeinschaft zu kommen, ist schwer. Diesen hier, wird es nahezu unmöglich gemacht, weil sie zu Symbolfiguren werden.


Man kann es sich als Kind nicht aussuchen, von welchen Eltern und in welchem Geist man erzogen wird.. So wie ich das verstehe, liegt, der Hintergrund nicht in Respektlosigkeit oder Abwertung der Frau, sondern darin, sich auf gar keinen Fall irgendwelchen anzüglichen Verdächtigungen oder „unmoralischen“ Impulsen auszusetzen. Nähe zum anderen Geschlecht ist unschicklich. Auch Frauen verweigern da Männern den Handschlag.


Ich kann mich allerdings nicht erinnern, dass mir jemals aus religiösen Gründen der Handschlag verweigert worden wäre und wenn, dann hätte ich mich nicht beleidigt gefühlt. . Wenn jemand in mir als Frau eine Bedrohung seiner Sittenstrenge sieht, dann ist das sein Problem und sagt etwas über sein Denken aus. Über mich und meinen Wert als Frau, bekommt er damit nicht die Deutungshoheit.


Der Hintergrund ist aber meines Erachtens nebensächlich. Wenn es zu den Regeln dieser Schule gehört, Lehrer mit Handschlag zu begrüßen, dann ist das so. Das gilt dann auch für Neue, egal woher.


Ich würde allerdings auch höchst sparsam gucken, wenn ich an einen Arbeitsplatz käme, an dem ich meine Vorgesetzten mit Küsschen und Umarmung begrüßen müsste. Allerdings würde ich mich dort auch gar nicht erst bewerben. Die Schüler hatten diese Wahl aber nicht. Die Entscheidung für die Schweiz, für die Region, für diese Schule, haben andere getroffen.


Wenn die besagten Schweizer Schüler nicht einfach nur Flegelhaftigkeit religiös ummanteln, sehe ich da von ihnen keine Respektlosigkeit sondern einen riesen Loyalitätskonflikt. . Ich würde 14 und 15 jährigen Teenagern zu Gute halten, dass sie schlicht überfordert sind, sich von den Regeln ihrer Eltern und Herkunft zu emanzipieren, noch dazu in einem fremden Land, in dem sie ohnehin nicht von Anfang an dazu gehören. Vielleicht sogar nie. Noch können sie gewonnen werden. Ein überzogen konfrontativer Umgang führt sie doch nur in die Arme ihrer bisherigen Respektspersonen. Irgendwo müssen sie sich ja zugehörig fühlen.


Im Umgang mit den Eltern und religiösen Vertretern sehe ich das anders. DA kann und muss da eine andere Sprache gesprochen werden.
Ein verweigerter Handschlag eines Erwachsenen oder gar einer im öffentlichen Leben stehenden Person, ist etwas Anderes.
Da ist der Symbolcharakter erheblicher. Religionsfreiheit beinhaltet nicht, für jedwedes Regelwerk und sei es die Schulordnung, eine Ausnahme zu beanspruchen. Sei es, dass er auf Befremden stößt, keinen Zugang findet oder je nach dem, mit Sanktionen rechnen muss. Es zu so einem Politikum zu machen, gaukelt den stur auf ihren mitgebrachten Vorstellungen beharrenden Personen und Gruppen eine Wichtigkeit und Bedeutung vor, die sie nicht verdienen, bringt ihnen viel zu viel Aufmerksamkeit und Märtyrertum.


Ein Erwachsener, der hierher kommt, muss die Konsequenzen seines Verhaltens oder seiner Verweigerungen selber tragen. Wer dazu gehören will, kann sich nicht selber ausgrenzen, dann funktioniert das nicht.



 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Womöglich ist ein verweigerter Handschlag ein übertriebener Respekt, weil wohl die wenigsten die Ehe basierend auf einem Handschlag brechen würden. Ich halte es aber für genauso übertrieben, einen verweigerten Handschlag als Ausdruck von Ungleichheit zu reden. Fakt ist, dass Männer und Frauen bei Körperkontakt sexuell aufeinander reagieren können und ein Verlangen nach Ausdruck dieses Verlangens entstehen kann. Und Ehebruch - wieder aus meiner Erfahrung als säkular erzogener Mann usw. - nimmt niemand leicht, auch nicht die moderne westliche freie Frau.
Man muss den Gedanken mal weiter spinnen. Darf jemand denn dann eine andere Frau gar nicht berühren? Auch nicht, wenn es eine Hilfestellung ist oder wenn es sich um einen Notfall handelt?
Gleichgeschlechtliche jedoch problemlos?
Was wenn es zB. darum geht, einer alten Dame beim Aufstehen zu helfen?
Es geht ja um die Frage, wie wir unsere Zukunft gestalten und ob wir mit immer mehr Barrieren neben einander her leben wollen.

Wenn jemand, also ein Erwachsener, sich tatsächlich verweigert, sich auch nur ein bisschen auf das einzustellen, was ihn hier erwartet, also in so einer Kleinigkeit, zeigt das meiner Ansicht nach nicht unbedingt Toleranz den anderen, meinetwegen Ungläubigen, gegenüber. Und auf der anderen Seite wird jedoch Toleranz erwartet
Das man als Frau versteht, warum man beim Händeschütteln ausgelassen wird.
Etwas unausgeglichen ist das dann wohl schon.
Bei einem Erwachsen fände ich das zumindest etwas befremdend.

Wie Dirtsa aber schon geschrieben hat, geht es hier aber um Teenager. Und da würde ich mir eine sensiblere Vorgehensweise wünschen.
Vom Islam mag viel Gefahr ausgehen, aber nicht vom verweigerten Handschlag. Mit Ausnahme natürlich der eventuellen Benachteiligung desjenigen, der verweigert.
Die Gefahr nennt sich Islamismus. Fanatisch gelebter Glaube.
Das möchte ich den beiden nicht unterstellen. Ich wollte aber noch einmal den Versuch machen zu erklären, warum ich mir für die beiden( oder ähnlich Beispiele) wünschen würde, sie würden einen Weg finden, der zu der Kultur in der wir leben passt.
Das heißt nicht angepasst zu sein, sondern integriert.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

im allgem. gibt man sich in muslem. Ländern nicht die Hand - das ist auch so in
asiatischen Ländern (China, Japan) nicht üblich.

Handeschutteln – Wikipedia
Ja, Umgangsformen - z.B. die Begrüßung - sind Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation und sind in mannigfaltiger Form vorhanden. In der Regel wird die richtige Umgangsform in der jeweiligen sozialen Situation von der jeweils vorhandenen mehrheitlichen Vorstellung bestimmt.
Geht man in die Fremde, begibt man sich damit in eine andere mehrheitliche Vorstellung der Umgangsformen - dass muss ja nicht mal eine Auslandsreise sein! Das kann schon bei einem Gang in die Nachbarwohnung vorliegen, wenn die Nachbarsfamilie z.B. mit "Grüß Gott" grüßt anstatt mit "Guten Tag".

Das richtige Taktgefühl zu besitzen in der jeweiligen Situation die richtige Umgangsform zu wählen, ist gewiss nicht immer leicht. Sind einem die fremden Umgangsformen unangenehm oder gar unmoralisch, gilt es abzuwägen und wenn notwendig sich zu erklären.
Aus meiner Sicht hat immer der Gast die höchste Bringpflicht hinsichtlich des Zurücksteckens in solchen Dingen und für mich ist es ein Zeichen hohen Respekts auch einmal über den eigenen Schatten zu springen und die fremden Gepflogenheiten anzunehmen.

Die Umgangsformen des Gast"landes" (die Anführungszeichen deshalb, weil es eben auch einfach fremde Leute von nebenan sein können) anzunehmen und zu leben, ist sicherlich ein Teil der Integration.
Was die Händeschüttel-Verweigerer in Europa angeht, so finde ich dass sich diese in der konkreten Situation zumindest jeweils entschuldigen und ihre Verweigerung erklären sollten, vielleicht verbunden mit einem leichten Kopfnicken die eine Verneigung andeutet - wenn es denn tatsächlich so ist, dass es für sie inakzeptabel ist. Das tut man ja auch wenn man z.B. erkältet ist.
Es kann nicht sein dass europäische Frauen es einfach erkennen und wortlos hinnehmen sollen derartig ausgelassen zu werden.
Tatsächlich aber finde ich dass hier ein Fall vorliegt wo die Muslime mal über ihren Schatten springen sollten - es kann doch nicht sein dass Allah derart uneinsichtig ist und sie dafür in die Hölle schickt oder sowas.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Religionsfreiheit beinhaltet nicht, für jedwedes Regelwerk und sei es die Schulordnung, eine Ausnahme zu beanspruchen. Sei es, dass er auf Befremden stößt, keinen Zugang findet oder je nach dem, mit Sanktionen rechnen muss. Es zu so einem Politikum zu machen, gaukelt den stur auf ihren mitgebrachten Vorstellungen beharrenden Personen und Gruppen eine Wichtigkeit und Bedeutung vor, die sie nicht verdienen, bringt ihnen viel zu viel Aufmerksamkeit und Märtyrertum.
Du schreibst ja weiter oben, dass Du in dieser Sache auch einen Spagat zwischen Eingliederung und Wahrung der Identität siehst. Beide Seiten, also die säkularen Lehrer und die islamischen Jungs, die Integrierenden und die zu Integrierenden, sind gezwungenermaßen Teil dieses kulturellen Spagates. Es scheint so, als könnten beide Seiten nicht allzuviel ab und zu geben, damit beide Seiten ein Gefühl von Gemeinsamkeit und Zusammengehörigkeit entwickeln können. Ich wollte zuerst "damit beide Seiten reibungslos miteinander zusammenleben können" schreiben, aber dann ist mir eingefallen, dass in keiner Kultur alles reibungslos abläuft. Einerseits meine ich, dass sich alle an die gleichen Regeln halten sollten, andererseits meine ich, dass man Ausnahmen machen kann. Gleichzeitig kann man die Methoden ändern, um Kinder und Jugendliche an das erwünschte Denken und die erwünschten Umgangsformen zu gewöhnen. Strafe hat gewiß ihren Sinn, aber vielleicht wäre es im Fall von islamisch erzogenen Kindern und Jugendlichen grundsätzlich besser, immer wieder mit denen zu reden und solange sie sich nicht kriminell verhalten, oder die anderen Kinder abstoßen, einfach sein zu lassen. In meiner Erfahrung kommen Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen recht gut miteinander aus, mal abgesehen davon, dass Beziehungen aller Art nicht mal eben so nebenbei vertieft werden, sondern Jahre brauchen. Die ersten Einwanderer-Generationen islamischer Menschen in Deutschland sind viel isolierter gewesen als die islamischen Menschen ein paar Generationen später.


Man muss den Gedanken mal weiter spinnen. Darf jemand denn dann eine andere Frau gar nicht berühren? Auch nicht, wenn es eine Hilfestellung ist oder wenn es sich um einen Notfall handelt?
Gleichgeschlechtliche jedoch problemlos?
Was wenn es zB. darum geht, einer alten Dame beim Aufstehen zu helfen?
Es geht ja um die Frage, wie wir unsere Zukunft gestalten und ob wir mit immer mehr Barrieren neben einander her leben wollen.
Ich mal nebenbei sagen, dass ich strikt nicht für den Islam spreche, nicht zuletzt, weil mein Wissen rund um den Islam sehr dürftig ist. Ich teile aber auch nicht die Angst, dass wir morgen die Scharia statt des Grundgesetzes haben werden. Im Großen und Ganzen spreche ich aus Erfahrung und von dem, was ich mir denke.

Es würde mich sehr wundern, wenn islamische Jungs und Männer einer Frau in einer Notsituation nicht helfen würden. Es ist doch auch ein Unterschied, ob man einer Frau die Hand nicht gibt aus Respekt vor der eigenen Frau und ob man jemandem aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit nicht hilft. Männer und Frauen islamischen Hintergrundes arbeiten doch auch in Krankenhäusern und Altenheimen als Pfleger/innen.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

es kann doch nicht sein dass Allah derart uneinsichtig ist und sie dafür in die Hölle schickt oder sowas.
....sagt der Europäer , der das rational betrachtet, und hat sicher Recht.
Aber wie ist das mit jemandem, der es nie erlebt hat, daß ein Mann eine Frau per Handschlag begrüßt? Betrachtet er das auch rational oder sagt er schlicht aus der Gewohnheit heraus"Das tut man nicht" - ohne überhaupt an einen Grund zu denken, gar eine Angst?
Muß man da so ein Ding daraus machen? Schlicht andere Gewohnheiten, na und?
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Muß man da so ein Ding daraus machen? Schlicht andere Gewohnheiten, na und?
Ich finde schon. "Andere Länder, andere Sitten." und es gibt unzählige Ratgeber über Fettnäpfchen in anderen Ländern und Etikette-Diskussionen über das richtige Verhalten. Es geht um Höflichkeit und den richtigen Ausdruck von Respekt - ein äußerst wichtiges Thema im zwischenmenschlichen Umgang.
Und darum, dass wiedermal die Moslems erwarten dass alle anderen sich ihnen anpassen sollen und das Verhalten der Moslems das Maß der Dinge sein soll.

Deine Frage kann ich genausogut umkehren: Warum machen die Moslems so ein Ding daraus. OK, sie haben die Sitte vielleicht nicht beim Aufwachsen gelernt - aber man hat sie ihnen doch sicherlich erklärt? Warum machen die dann noch so ein Ding daraus und weigern sich standhaft?
Wenn ich in ein arabisches Land fliege wo das Händegeben unüblich ist, dann würde ich dort auch nicht auf die Patschehändchen bestehen.

PS: Ja, ich weiß dass "die Moslems" in meinem Beitrag zu sehr verallgemeinert, aber mir ist kein politisch korrekter Begriff für die Gemeinten bekannt und aus dem Kontext wird hoffentlich deutlich welche Teilmenge der Anhänger des islamischen Glaubens gemeint ist.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Richtig, das betrifft beide Seiten. Meine Erfahrung ist, wenn sie einige Jahre hier leben und sich nicht von ihrer Umgebung abkapseln, ist das kein Thema mehr - die Gewohnheit hat sich geändert.
Wenn sie innerlich noch gar nicht hier angekommen sind, sieht das anders aus - aber dann ist Händeschütteln nur eine Nebensache.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Wenn ich auf dieser Schule wäre, würde ich nur denjenigen Lehrenden die Hand geben, die ich mag.
Sich per Handschlag begrüßen müssen ist doch Schwachsinn!
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Wenn man jetzt den Fall der beiden betrachtet- und ich finde es immer noch nicht richtig, sie zwingen zu wollen- ist es ja so, dass man sich fragt, warum sie so darauf bestehen, keine Frau außer ihre Eigene berühren zu wollen.
Da ist so ganz grundsätzlich eine ziemlich extreme Meinung vorhanden, die durchgesetzt werden soll.
Am Ende ja von den Muslimen, die sie unterstützen. Und anerzogen.
oder sagt er schlicht aus der Gewohnheit heraus"Das tut man nicht" - ohne überhaupt an einen Grund zu denken
Genau das- wenn doch nicht wirklich ein Grund vorhanden- warum dann nicht über den eigenen Schatten springen?
Für mich lautet hier die Antwort: weil die beide in einem Weltbild erzogen wurden, das es Ihnen verweigert sich an die jeweilige Situation anzupassen.
Und das sollte im Rahmen des Miteinanders doch möglich sein?
Es geht ja nicht darum Schweinefleisch zu essen.
Zu "Grüß Gott"
Das ist hier üblich und ich bin da reingewachsen. Ich sage das ab dem Zeitpunkt an dem "Gudn Morgen" nicht mehr passt und bis zum dem gefühlten Zeitpunkt an dem "Nabend" wieder passt
Ich lebe in einem Bundesland, in dem das für die Meisten normal ist. Es ist eine freundlichere Form zu "Guten Tag". Guten Tag finde ich irgendwie kalt.....Ich sage nie "Guten Tag, Tach, Moinmoin usw."

Wenn jemand hier lebt, muss er mit dem "Grüß Gott" zurecht kommen.
Wird es aber so persönlich, dass ich die Wohnung des Nachbarn betrete, ist "Grüß Gott" zu unpersönlich- da sagt man dann "Hallo"
Außer man hat etwas unpersönliches zu tun und möchte gleich wieder gehen....*g*
Grüß Gott ist eher ein flüchtiger Gruß( wenn man nachforscht, kommt das übrigens von "Gott segne Dich" ist also nett gemeint und man kann damit klar kommen, solange man kein fanatischer Atheist ist.
Trotzdem gibt es Leute die das nervt. Soll ich also in Zukunft darauf achten, welcher Busfahrer das wieder war, der meinte" Hier ist kein Gott" und mir für selbigen einen Gruss überlegen, der ihn nicht in irgendeiner Form angreift?
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

....sagt der Europäer , der das rational betrachtet, und hat sicher Recht.
Aber wie ist das mit jemandem, der es nie erlebt hat, daß ein Mann eine Frau per Handschlag begrüßt? Betrachtet er das auch rational oder sagt er schlicht aus der Gewohnheit heraus"Das tut man nicht" - ohne überhaupt an einen Grund zu denken, gar eine Angst?
Muß man da so ein Ding daraus machen? Schlicht andere Gewohnheiten, na und?
Der Europäer scheint mir zumindest in diesem Bereich eher irrational zu sein. Sonderlich offen und fremdenfreundlich sind doch hier die Wenigsten. Gelungene Integration scheint es mir momentan dann zu sein, wenn die verschiedenen Kulturen nebeneinander leben, arbeiten gehen und sonst so tun, was man so tut, ohne sich dabei groß auf die Füße zu treten. Und außerdem haben auch die Nicht-Europäer ihre rationalen Begründungen für ihre Lebensweisen.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Männer und Frauen islamischen Hintergrundes arbeiten doch auch in Krankenhäusern und Altenheimen als Pfleger/innen.

Ja. Die wenigsten sind so engstirnig, wie es solche Berichte vermuten lassen, leben ihre Religion, wenn überhaupt, pragmatisch, gleichen religiöse Gebote mit gesundem Menschenverstand und Alltagsanforderungen ab.

Wie bei vielen anderen Themen, verzerren Internetforen oft die Wahrnehmung.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Wenn ein Mann einer Frau den Handschlag verweigert ....

Ich kenne keinen einzigen muslimischen Mann, der in der Pflege arbeitet.
Ich meine jetzt verbunden mit Waschen von Frauen. Ich denke aber, das liegt daran, das überhaupt wenig Männer in so einem Bereich arbeiten.
Wohl aber muslimische Frauen. Die sind allesamt absolut locker, gläubig, aber sie würden wohl alle einem Mann die Hand reichen.
Die wenigsten sind so engstirnig, wie es solche Berichte vermuten lassen, leben ihre Religion, wenn überhaupt, pragmatisch, gleichen religiöse Gebote mit gesundem Menschenverstand und Alltagsanforderungen ab.
Genauso so ist es. Da kann eine Frau nicht sagen: Ich wasche aber keinen Mann, weil...
Ums pragmatische Leben mit der Religion geht es doch.
 

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