Jack Harkness
Geheimer Meister
- 2. Januar 2015
- 135
AW: Wo hat sich Gott versteckt?
Oh da sind wir schon zu zweit,wollen wir 'ne Runde Poker spielen? :mosh:
Oh da sind wir schon zu zweit,wollen wir 'ne Runde Poker spielen? :mosh:
Das sehe ich auch so,ich glaube auch nicht an Gott,der ist eine Erfindung der Menschen,viele leute brauchten vielleicht etwas woran sie sich klammern konnten.Gott war in ihren Augen für alles verantwortlich egal ob gut oder böse,man hatte für alles eine Erklärung.Jene welche Trost und Frieden suchen glauben heute noch an ihm alle anderen wohl nicht.
Wo hat sich Gott versteckt?
Vorneweg ich bin Atheist,
Gott ist für mich ein Phänomen der Gesellschaft, eine Ausflucht schwacher Geister und Charaktere, die meinen es müsse etwas höheres geben, damit sie sich selbst ihrer Verantwortung gegenüber ihres Handelns entziehen können.
Wo hat sich also Gott versteckt?
Er hat sich genau da versteckt wo der Mörder sein Messer hinwirft, wo der Brandstifter Feuer legt, wo das Opfer Gift nimmt, wo der Täter am Galgen hängt, wo die Flaggen wehen und die Leute sagten und sagen 'Gott will es'. Da hat es sich versteckt. 'Es'-'Gott'. Sie predigen Liebe und Frieden und Gerechtigkeit in einem Jenseits, gleichzeitig schaffen sie ein Feindbild: Das 'Böse' dass es zu tilgen gilt. Gott ist das böse im Menschen, dass sich versucht mit wohlklingenden Worten zu schmücken, sodass es den menschlichen Geist und verstand blendet und er blind auf Erlösung hofft, die er sich doch nur selbst erbringen kann.
Grubi schrieb:Damit nährst du schon den Geist dieses Wesens und nimmst eine Wirkung an die das Wesen auf Menschen hat.
Gläubige übernehmen durchaus Verantwortung für ihr Handeln und richten ihr Handeln häufig am Wohlgefallen einer höheren Macht aus.
Sie gehen oft davon aus dass dazu eine besondere Stärke und demütiges Durchhaltevermögen notwendig ist, aber nicht um zu flüchten sondern in freudiger Erwartung von etwas Höherem.
Grubi schrieb:In einer atheistischen Betrachtung hätte ich nun nicht erwartet etwas über den götttlichen Aufenthaltsort zu erfahren.
Das Wesen nimmt in deiner Beschreibung ziemlich Gestalt an, der Kampf von Gut und Böse ist durchaus Inhalt von religiösen Annahmen.
Vielleicht doch eher Agnostiker?
In Freudiger Erwartung? Oder aus Angst, von etwas höherem für ihr ungehorsam bestraft zu werden? Wenn Leute zu Gott oder sonstwas beten,
dann erwarten sie eine Leistung, derer sie sich nicht mächtig fühlen, sie danken auch für anscheinend erbrachte Leistungen, doch tun sie das >meiner Meinung nach< größtenteils aus Angst vor Konsequenzen.
Oh, ich brachte den Begriff 'Böse' nur als Erklärungshilfe, ich persönlich bestreite die Existenz des 'Guten' oder des 'Bösen'. Es sind nur Wörter. ich wolle nur allgemein begreiflich darstellen, dass Gott für mich, die Wurzel des 'Bösen' ist bzw, die Wurzel dessen was andere als Böse bezeichnen.
Guss
Carni
Grubi schrieb:Es geht da viel um die Angst vor dem Tod und die Sorge dass die eigene Existenz keinem höheren Sinn dient, ja durchaus spielen Ängste eine Rolle aber auch der Wunsch durch rituelle Handlungen eine Wendung zum Guten herbeiführen zu können.
Einige religiöse Handlungen erinnern tatsächlich an einen Handel mit einer höheren Macht, das erscheint mir sogar aus religiöser Sicht als keine kluge Taktik, zumal ein Gott ja auch jede Illusion durchschauen könnte.
Gott ist in seinem Wesen tatsächlich eine menschliche Konstruktion die sich über die Zeit hinweg an die menschlichen Wünsche angepasst hat.
Aber egal ob es nun eine personifizierte göttliche Macht tatsächlich gibt oder nicht, wenn wir annehmen dass dieses Wesen dem menschlichen Erfindungsreichtum entsprungen ist, dann hat es eine reale Wirkung auf Menschen.
Nun ist es so dass einige Menschen die Idee verfolgen, dass sie von einem Gott durchs Leben geführt werden und vertrauen darauf dass sie dadurch in Sachen Gut und Böse zu den richtigen Entscheidungen kommen.
Es ist nicht auszuschliessen dass diese mentale Unterstützung der Menschheit dabei geholfen hat über sich hinauszuwachsen und eine komplexe Kultur zu entwickeln.
Wer weiss wo wir noch wären, wenn unsere Vorfahren nicht irrsinnige Energie und Begeisterung in sakrale Bauten investiert hätten.
Aber nur Böse scheint mir etwas zu einseitig betrachtet... das Böse ist ja auch nur relativ...
Und genau da liegt wohl mein Knackpunkt. Ich verstehe einfach nicht warum man Angst vor dem Tod hat oder davor, was danach kommen könnte.
Genau die Menschen die sich 'führen lassen' entbinden sich doch damit jeder Art von Verantwortung.
Gut sakrale bauten sind in der Tat ein Kronjuwel der menschlichen Schöpfungskraft aber ob nun Wahnsinn oder Hingabe, weltliches oder übernatürliches oder eine Mischung aus allem der Grund ist, sei dahingestellt, der Effekt ist der selbe.
Das 'Böse' in dieser Hinsicht ist die scheinbare Flucht aus der Verantwortung. Im Namen eines Gottes zu töten oder zu glauben, dass ob jeder Art von Tat, man vor Gott gerecht ist, ist einfach feiges Verhalten.
Dirtsa schrieb:Ich weiss nicht, das ist doch immer so, wenn eine Handlung die normalerweise negativ bewertet wird, ihre Legitimation durch etwas vermeintlich Übergeordnetes erhält, seien es religiöse Ziele, Werte, Land, Grenzen, Schutz, Rohstoffe oder was auch immer. Wenn sich Menschen mit etwas identifizieren wird manch zweifelhafte Handlung zur heroischen Tat umgedeutet und gerechtfertigt.
Ein sich führen lassen mag dazu verführen Verantwortung abzuwehren aber Verantwortung für das eigene Tun bleibt bei dem, der es ausführt egal in wessen Namen und aus welchen Gründen.
Absolute Hingabe und blinden Gehorsam findest du nicht nur in religiösen Kontexten.
Ich würde noch einen Schritt weitergehen als Grubi und Gottesvorstellungen nicht nur eine Wirkung sondern auch in dem Moment ab dem sie in irgendeinem Kopf Gewissheit sind, auch nicht im geringsten versteckt, zur Realität gehören.
Grubi schrieb:Diese Angst hängt wohl mit der Einsicht zusammen dass wir alle sterben werden...
Den Eindruck bekomme ich nicht wenn ich etwas über religiöse Hoffnungen lese.
Das Führen lassen wird auch unterschiedlich beschrieben da entwickelt jeder Gläubige seine ganz eigene Vorstellung es gubt ja nicht nur Buchstabengläubige.
Auch spirituelle Ansichten sind der Evolution unterworfen und passen sich an die Gegebenheiten an.
Hoffnung in Bezug auf ein Leben nach der irdischen Existenz, scheint eine starke Quelle für religiösen Ideenreichtum herzugeben.
Menschen tun viele unschöne Dinge wenn sie ihre Gene oder Überzeugung durch die Zeit retten wollen.
Nicht nur das. Es widerspricht sich auch nicht - wieso entweder-oder? Was hindert einen Gläubigen daran, sich rationale Gedanken zu machen? Man kann doch so gerade den Sinn eines göttlichen Verbotes verstehen. Gebote haben ja einen Sinn.Ob man nun blind und gedankenlos einem göttlichen Befehl folgt, der einem verbietet zu morden oder ob man sich Gedanken macht und Gründe findet, warum Mord einem Sozialgefüge Schaden zufügt, kommt am End auf's Gleiche hinaus.
Jo. Ich könnte Carni ja widersprechen, aber wozu? Dieses Vorurteil ist langlebig. Er hat ja vielleicht auch noch nicht erlebt, wie intensiv Gläubige sich mit ethischen Fragen auseinandersetzen. Ich kann da jedenfalls keinen Gegensatz entdecken, im Gegenteil: oft löst ein Gebot, das man nicht auf Anhieb versteht, intensives Nachdenken aus. Und das schadet ja nicht.Ich habe mich ohne zu zitieren auf Carnificem bezogen