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Wo hat sich Gott versteckt?

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Ich mach auch mit, dann können wir Skat spielen!
Nun ja, da hab ich wohl Erbsen gezählt, Jack Harkness, aber wenn jemand behauptet, GOTT sitzt im Herzen und die Seele im Gehirn, werd ich hellhörig und bei dem Wort 'Existenz' denk ich automatisch an 'wissenschaftlich Belegbares' und in dem Sinne leugne ich die Existenz von 'Liebe'.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.860
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Mir ist etwas unklar, wie man eine offensichtliche Metapher (Gott in unseren Herzen) so zerreden kann. Es geht offensichtlich weder um den Herzmuskel, noch um irgendetwas beweisbares, also auch nicht um Beweispflichten. Ich möchte daher darum bitten, das Kriegsbeil zu begraben und neu anzusetzen.

Jäger, Mod
 

Jack Harkness

Geheimer Meister
2. Januar 2015
135
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

@ a-roy

Ja,man sollte nicht immer alles so genau nehmen,ich meinte mich damit auch nicht*bin selber Atheist*aber ich meinte "die Menschen die dran glauben*das bezog sich auf eine Personengruppe.An die Liebe glaube ich auch nicht,nur aber an Verbundenheit und die ist wichtig.Das Zusammenleben kann ohne Verbundenheit nicht funktionieren,dazu gehört schon etwas Empathie.
 

Carnificem

Geheimer Meister
10. Oktober 2014
369
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Wo hat sich Gott versteckt?

Vorneweg ich bin Atheist,
Gott ist für mich ein Phänomen der Gesellschaft, eine Ausflucht schwacher Geister und Charaktere, die meinen es müsse etwas höheres geben, damit sie sich selbst ihrer Verantwortung gegenüber ihres Handelns entziehen können.

Wo hat sich also Gott versteckt?

Er hat sich genau da versteckt wo der Mörder sein Messer hinwirft, wo der Brandstifter Feuer legt, wo das Opfer Gift nimmt, wo der Täter am Galgen hängt, wo die Flaggen wehen und die Leute sagten und sagen 'Gott will es'. Da hat es sich versteckt. 'Es'-'Gott'. Sie predigen Liebe und Frieden und Gerechtigkeit in einem Jenseits, gleichzeitig schaffen sie ein Feindbild: Das 'Böse' dass es zu tilgen gilt. Gott ist das böse im Menschen, dass sich versucht mit wohlklingenden Worten zu schmücken, sodass es den menschlichen Geist und verstand blendet und er blind auf Erlösung hofft, die er sich doch nur selbst erbringen kann.
 

Jack Harkness

Geheimer Meister
2. Januar 2015
135
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Das sehe ich auch so,ich glaube auch nicht an Gott,der ist eine Erfindung der Menschen,viele Leute brauchten vielleicht etwas woran sie sich klammern konnten.Gott war in ihren Augen für alles verantwortlich egal ob gut oder böse,man hatte für alles eine Erklärung.Jene welche Trost und Frieden suchen glauben heute noch an ihm alle anderen wohl nicht.
 

Carnificem

Geheimer Meister
10. Oktober 2014
369
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Das sehe ich auch so,ich glaube auch nicht an Gott,der ist eine Erfindung der Menschen,viele leute brauchten vielleicht etwas woran sie sich klammern konnten.Gott war in ihren Augen für alles verantwortlich egal ob gut oder böse,man hatte für alles eine Erklärung.Jene welche Trost und Frieden suchen glauben heute noch an ihm alle anderen wohl nicht.

Interessant ist allerdings, dass die Leute damals das schon brauchten. Die waren ja damals noch garnicht so verweichlicht, wie wir es heutzutage sind. Aber trotzdem brauchten sie einen Sinn und höherem Zweck, dem sie alles andichteten was sie sich nicht erklären konnten.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Hi

Ich weiss nicht ob es einen Gott gibt und wenn ja, welcher das genau ist.

Wo hat sich Gott versteckt?

Vorneweg ich bin Atheist,
Gott ist für mich ein Phänomen der Gesellschaft, eine Ausflucht schwacher Geister und Charaktere, die meinen es müsse etwas höheres geben, damit sie sich selbst ihrer Verantwortung gegenüber ihres Handelns entziehen können.

Damit nährst du schon den Geist dieses Wesens und nimmst eine Wirkung an die das Wesen auf Menschen hat.
Gläubige übernehmen durchaus Verantwortung für ihr Handeln und richten ihr Handeln häufig am Wohlgefallen einer höheren Macht aus.
Sie gehen oft davon aus dass dazu eine besondere Stärke und demütiges Durchhaltevermögen notwendig ist, aber nicht um zu flüchten sondern in freudiger Erwartung von etwas Höherem.

Wo hat sich also Gott versteckt?

Er hat sich genau da versteckt wo der Mörder sein Messer hinwirft, wo der Brandstifter Feuer legt, wo das Opfer Gift nimmt, wo der Täter am Galgen hängt, wo die Flaggen wehen und die Leute sagten und sagen 'Gott will es'. Da hat es sich versteckt. 'Es'-'Gott'. Sie predigen Liebe und Frieden und Gerechtigkeit in einem Jenseits, gleichzeitig schaffen sie ein Feindbild: Das 'Böse' dass es zu tilgen gilt. Gott ist das böse im Menschen, dass sich versucht mit wohlklingenden Worten zu schmücken, sodass es den menschlichen Geist und verstand blendet und er blind auf Erlösung hofft, die er sich doch nur selbst erbringen kann.

In einer atheistischen Betrachtung hätte ich nun nicht erwartet etwas über den götttlichen Aufenthaltsort zu erfahren. ;)
Das Wesen nimmt in deiner Beschreibung ziemlich Gestalt an, der Kampf von Gut und Böse ist durchaus Inhalt von religiösen Annahmen.
Vielleicht doch eher Agnostiker?

Gruss Grubi
 

Carnificem

Geheimer Meister
10. Oktober 2014
369
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Grubi schrieb:
Damit nährst du schon den Geist dieses Wesens und nimmst eine Wirkung an die das Wesen auf Menschen hat.
Gläubige übernehmen durchaus Verantwortung für ihr Handeln und richten ihr Handeln häufig am Wohlgefallen einer höheren Macht aus.
Sie gehen oft davon aus dass dazu eine besondere Stärke und demütiges Durchhaltevermögen notwendig ist, aber nicht um zu flüchten sondern in freudiger Erwartung von etwas Höherem.

In Freudiger Erwartung? Oder aus Angst, von etwas höherem für ihr ungehorsam bestraft zu werden? Wenn Leute zu Gott oder sonstwas beten,
dann erwarten sie eine Leistung, derer sie sich nicht mächtig fühlen, sie danken auch für anscheinend erbrachte Leistungen, doch tun sie das >meiner Meinung nach< größtenteils aus Angst vor Konsequenzen.

Grubi schrieb:
In einer atheistischen Betrachtung hätte ich nun nicht erwartet etwas über den götttlichen Aufenthaltsort zu erfahren. ;)
Das Wesen nimmt in deiner Beschreibung ziemlich Gestalt an, der Kampf von Gut und Böse ist durchaus Inhalt von religiösen Annahmen.
Vielleicht doch eher Agnostiker?

Oh, ich brachte den Begriff 'Böse' nur als Erklärungshilfe, ich persönlich bestreite die Existenz des 'Guten' oder des 'Bösen'. Es sind nur Wörter. ich wolle nur allgemein begreiflich darstellen, dass Gott für mich, die Wurzel des 'Bösen' ist bzw, die Wurzel dessen was andere als Böse bezeichnen.

Guss
Carni
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

In Freudiger Erwartung? Oder aus Angst, von etwas höherem für ihr ungehorsam bestraft zu werden? Wenn Leute zu Gott oder sonstwas beten,
dann erwarten sie eine Leistung, derer sie sich nicht mächtig fühlen, sie danken auch für anscheinend erbrachte Leistungen, doch tun sie das >meiner Meinung nach< größtenteils aus Angst vor Konsequenzen.

Es geht da viel um die Angst vor dem Tod und die Sorge dass die eigene Existenz keinem höheren Sinn dient, ja durchaus spielen Ängste eine Rolle aber auch der Wunsch durch rituelle Handlungen eine Wendung zum Guten herbeiführen zu können.
Einige religiöse Handlungen erinnern tatsächlich an einen Handel mit einer höheren Macht, das erscheint mir sogar aus religiöser Sicht als keine kluge Taktik, zumal ein Gott ja auch jede Illusion durchschauen könnte.
Gott ist in seinem Wesen tatsächlich eine menschliche Konstruktion die sich über die Zeit hinweg an die menschlichen Wünsche angepasst hat.
Aber egal ob es nun eine personifizierte göttliche Macht tatsächlich gibt oder nicht, wenn wir annehmen dass dieses Wesen dem menschlichen Erfindungsreichtum entsprungen ist, dann hat es eine reale Wirkung auf Menschen.

Oh, ich brachte den Begriff 'Böse' nur als Erklärungshilfe, ich persönlich bestreite die Existenz des 'Guten' oder des 'Bösen'. Es sind nur Wörter. ich wolle nur allgemein begreiflich darstellen, dass Gott für mich, die Wurzel des 'Bösen' ist bzw, die Wurzel dessen was andere als Böse bezeichnen.

Guss
Carni

OK, Gut und Böse sind relative Betrachtungen, einverstanden.
Nun ist es so dass einige Menschen die Idee verfolgen, dass sie von einem Gott durchs Leben geführt werden und vertrauen darauf dass sie dadurch in Sachen Gut und Böse zu den richtigen Entscheidungen kommen.
Es ist nicht auszuschliessen dass diese mentale Unterstützung der Menschheit dabei geholfen hat über sich hinauszuwachsen und eine komplexe Kultur zu entwickeln.
Wer weiss wo wir noch wären, wenn unsere Vorfahren nicht irrsinnige Energie und Begeisterung in sakrale Bauten investiert hätten.

Natürlich hat das alles auch seine Schattenseiten wenn wir nur an die unzähligen Religionskriege denken oder die manipulativen Möglichkeiten welche durch religiöse Führer ausgenutzt werden.
Aber nur Böse scheint mir etwas zu einseitig betrachtet... das Böse ist ja auch nur relativ...

Gruss Grubi
 

Carnificem

Geheimer Meister
10. Oktober 2014
369
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Grubi schrieb:
Es geht da viel um die Angst vor dem Tod und die Sorge dass die eigene Existenz keinem höheren Sinn dient, ja durchaus spielen Ängste eine Rolle aber auch der Wunsch durch rituelle Handlungen eine Wendung zum Guten herbeiführen zu können.

Und genau da liegt wohl mein Knackpunkt. Ich verstehe einfach nicht warum man Angst vor dem Tod hat oder davor, was danach kommen könnte.

Einige religiöse Handlungen erinnern tatsächlich an einen Handel mit einer höheren Macht, das erscheint mir sogar aus religiöser Sicht als keine kluge Taktik, zumal ein Gott ja auch jede Illusion durchschauen könnte.
Gott ist in seinem Wesen tatsächlich eine menschliche Konstruktion die sich über die Zeit hinweg an die menschlichen Wünsche angepasst hat.
Aber egal ob es nun eine personifizierte göttliche Macht tatsächlich gibt oder nicht, wenn wir annehmen dass dieses Wesen dem menschlichen Erfindungsreichtum entsprungen ist, dann hat es eine reale Wirkung auf Menschen.

Die Wirkung ist unübersehbar, richtig!

Nun ist es so dass einige Menschen die Idee verfolgen, dass sie von einem Gott durchs Leben geführt werden und vertrauen darauf dass sie dadurch in Sachen Gut und Böse zu den richtigen Entscheidungen kommen.
Es ist nicht auszuschliessen dass diese mentale Unterstützung der Menschheit dabei geholfen hat über sich hinauszuwachsen und eine komplexe Kultur zu entwickeln.
Wer weiss wo wir noch wären, wenn unsere Vorfahren nicht irrsinnige Energie und Begeisterung in sakrale Bauten investiert hätten.

Genau die Menschen die sich 'führen lassen' entbinden sich doch damit jeder Art von Verantwortung.
Gut sakrale bauten sind in der Tat ein Kronjuwel der menschlichen Schöpfungskraft aber ob nun Wahnsinn oder Hingabe, weltliches oder übernatürliches oder eine Mischung aus allem der Grund ist, sei dahingestellt, der Effekt ist der selbe.

Aber nur Böse scheint mir etwas zu einseitig betrachtet... das Böse ist ja auch nur relativ...

Das 'Böse' in dieser Hinsicht ist die scheinbare Flucht aus der Verantwortung. Im Namen eines Gottes zu töten oder zu glauben, dass ob jeder Art von Tat, man vor Gott gerecht ist, ist einfach feiges Verhalten.
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Ich weiss nicht, das ist doch immer so, wenn eine Handlung die normalerweise negativ bewertet wird, ihre Legitimation durch etwas vermeintlich Übergeordnetes erhält, seien es religiöse Ziele, Werte, Land, Grenzen, Schutz, Rohstoffe oder was auch immer. Wenn sich Menschen mit etwas identifizieren wird manch zweifelhafte Handlung zur heroischen Tat umgedeutet und gerechtfertigt.


Ein sich führen lassen mag dazu verführen Verantwortung abzuwehren aber Verantwortung für das eigene Tun bleibt bei dem, der es ausführt egal in wessen Namen und aus welchen Gründen.


Absolute Hingabe und blinden Gehorsam findest du nicht nur in religiösen Kontexten.
Ich würde noch einen Schritt weitergehen als Grubi und Gottesvorstellungen nicht nur eine Wirkung sondern auch in dem Moment ab dem sie in irgendeinem Kopf Gewissheit sind, auch nicht im geringsten versteckt, zur Realität gehören.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Und genau da liegt wohl mein Knackpunkt. Ich verstehe einfach nicht warum man Angst vor dem Tod hat oder davor, was danach kommen könnte.

Angst vor dem Tod ist ein weit verbreitetes Phänomen, sie unterstützt nahezu bei allen höheren Tieren den Überlebensinstinkt.
Wir können diese Angst rational oder gefühlsmässig verarbeiten, es gelingt nicht jedem ein gesundes Verhältnis zum eigenen Ableben zu entwickeln.
Diese Angst hängt wohl mit der Einsicht zusammen dass wir alle sterben werden...

Genau die Menschen die sich 'führen lassen' entbinden sich doch damit jeder Art von Verantwortung.
Gut sakrale bauten sind in der Tat ein Kronjuwel der menschlichen Schöpfungskraft aber ob nun Wahnsinn oder Hingabe, weltliches oder übernatürliches oder eine Mischung aus allem der Grund ist, sei dahingestellt, der Effekt ist der selbe.

Den Eindruck bekomme ich nicht wenn ich etwas über religiöse Hoffnungen lese.
Das Führen lassen wird auch unterschiedlich beschrieben da entwickelt jeder Gläubige seine ganz eigene Vorstellung es gubt ja nicht nur Buchstabengläubige.
Auch spirituelle Ansichten sind der Evolution unterworfen und passen sich an die Gegebenheiten an.
Hoffnung in Bezug auf ein Leben nach der irdischen Existenz, scheint eine starke Quelle für religiösen Ideenreichtum herzugeben.
Das 'Böse' in dieser Hinsicht ist die scheinbare Flucht aus der Verantwortung. Im Namen eines Gottes zu töten oder zu glauben, dass ob jeder Art von Tat, man vor Gott gerecht ist, ist einfach feiges Verhalten.

Wie Dirtsa schon anspricht scheint es sich da nicht um eine religiöse Angelegenheit zu handeln, diese Geisteshaltungen finden sich in vielen Bereichen, scheint schlichtweg menschlich zu sein.
Vielleicht hat die Menschheit bis heute überlebt, nur weil irgendwann mal eine kleine Familie von Homo Sapiens weggerannt ist, nachdem sie eine Steppe in Brand gesetzt hat um eine Gazelle aufzuschrecken ;)
Menschen tun viele unschöne Dinge wenn sie ihre Gene oder Überzeugung durch die Zeit retten wollen.

Gruss Grubi
 

Carnificem

Geheimer Meister
10. Oktober 2014
369
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Dirtsa schrieb:
Ich weiss nicht, das ist doch immer so, wenn eine Handlung die normalerweise negativ bewertet wird, ihre Legitimation durch etwas vermeintlich Übergeordnetes erhält, seien es religiöse Ziele, Werte, Land, Grenzen, Schutz, Rohstoffe oder was auch immer. Wenn sich Menschen mit etwas identifizieren wird manch zweifelhafte Handlung zur heroischen Tat umgedeutet und gerechtfertigt.

Im Regelfall ist das so.

Ein sich führen lassen mag dazu verführen Verantwortung abzuwehren aber Verantwortung für das eigene Tun bleibt bei dem, der es ausführt egal in wessen Namen und aus welchen Gründen.

Es gibt aber den Unterschied zwischen der moralischen und der tätlichen Verantwortung. Diese Menschen leugnen in ihrer Blindheit die moralische Verantwortung, weil sie sich in ihrem Wahnsinn im Recht sehen.

Absolute Hingabe und blinden Gehorsam findest du nicht nur in religiösen Kontexten.
Ich würde noch einen Schritt weitergehen als Grubi und Gottesvorstellungen nicht nur eine Wirkung sondern auch in dem Moment ab dem sie in irgendeinem Kopf Gewissheit sind, auch nicht im geringsten versteckt, zur Realität gehören.

Der Glaube versetzt in der Tat Berge. Nichtexistenz macht stärker als Existenz, sobald Angst oder Freude im Spiel ist.

Grubi schrieb:
Diese Angst hängt wohl mit der Einsicht zusammen dass wir alle sterben werden...

Angst und Einsicht, beißt sich doch?

Den Eindruck bekomme ich nicht wenn ich etwas über religiöse Hoffnungen lese.
Das Führen lassen wird auch unterschiedlich beschrieben da entwickelt jeder Gläubige seine ganz eigene Vorstellung es gubt ja nicht nur Buchstabengläubige.

Richtig, die Buchstabengläubige sind die ahnungslosen Schafe und dann gibt es noch die, die Meinen sie würden Gott erfahren. Das sind die Wahnsinnigen, Gefährlichen.

Auch spirituelle Ansichten sind der Evolution unterworfen und passen sich an die Gegebenheiten an.
Hoffnung in Bezug auf ein Leben nach der irdischen Existenz, scheint eine starke Quelle für religiösen Ideenreichtum herzugeben.

Ohja, denn wo nichts ist, da scheint die Phantasie auf Hochtouren zu laufen. Jeder stellt sich das 'Jenseits' anders vor, dann ist es einfach von 'Karma' zu reden oder davon, nachdem gerichtet zu werden wie man lebte, da spart man sich einige Erklärungen, da jeder seiner eigenen Spinnerei hinterher rennen kann.

Menschen tun viele unschöne Dinge wenn sie ihre Gene oder Überzeugung durch die Zeit retten wollen.

wenn sie dann wenigstens hin stehen würden und sagen: Ja, das war ich und ich hab's gemacht, weil's Spaß macht, weil ich Hunger habe o. Ä. aber doch nicht dreist behaupten, dass Gott oder eine Religion der Grund ist. Spiritualität ist nicht lebensnotwendig.
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Also weil hier gerade über Glaubensvorstellungen deren variablen und Auslegbarkeiten geredet wird, geb ich meinen Senf auch mal dazu ab.
Die mögliche Bandbreite ist so vielfältig wie es Menschen und deren Geschichten gibt, vieles wurde oder wird auch von klein auf eingehämmert und so manche werden regelrecht abgerichtet.

Umso mehr der sich versteckt haltende Gott für irdisch vergängliche dinge Verzweckdienlicht wurde und wird, umso mehr breitet sich nicht nur der Unglaube sondern auch Verachtung und hass auf Gläubige aus, das ist eine logische Konsequenz.

Ich selbst gehöre ja nicht zu den Buchstabengläubigen, mich nerven die verweltlichten Gottvorstellungen vieler meiner konfesions genossen/innen so dermaßen, das ich die letzten 20 Jahre höchstens drei mal in der Kirche gewesen bin.
Weil es mir leid war Gehirnwäsche mäßig Apostel Paulus und vor allem Römer 13. gepredigt zu bekommen.

Ob mich persönliche Erfahrungen und mein Gottverständniss im vergleich nun zum wahnsinnigen macht oder nicht, das lass ich mal Ansichtssache sein, ich werde hier eh nicht versuchen zu überzeugen.

Die Zeit wird es schon noch richten.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Im Prinzip ist es doch wurscht, ob man an Gott glaubt oder nicht, solange man sich an ein paar Grundregeln im Leben hält. Ob man nun blind und gedankenlos einem göttlichen Befehl folgt, der einem verbietet zu morden oder ob man sich Gedanken macht und Gründe findet, warum Mord einem Sozialgefüge Schaden zufügt, kommt am End auf's Gleiche hinaus. Warum sollte es Gott wichtiger sein, dass man an ihn glaubt, wenn es doch in unserer menschlichen Lebenswelt darauf ankommt, ein guter Mensch zu sein, ("gut" in der landläufigen moralischen Definition)?

Ich halte es für schlecht, Menschen mit gewissen Erfahrungen gleich als wahnsinnig und ganz gefährlich einzustufen. Ist vielleicht nur unglücklich ausgedrückt. Aber es existieren z.B. die hochsensitiven Personen, die sehr viel und intensiv wahrnehmen. D.h. nicht unbedingt, dass die glauben, dass sie Gott erleben, aber denen ihre Erlebnisse können eine stark spirituelle Dimension berühren, die sie dazu zwingt auf eine spirituelle Suche zu gehen, so klischeehaft diese Wendung klingen mag. Gefährlich sind diejenigen, die aufgrund der eingebildeten Stimme Gottes morden gehen, so wie Charlie Manson dereinst.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Ob man nun blind und gedankenlos einem göttlichen Befehl folgt, der einem verbietet zu morden oder ob man sich Gedanken macht und Gründe findet, warum Mord einem Sozialgefüge Schaden zufügt, kommt am End auf's Gleiche hinaus.
Nicht nur das. Es widerspricht sich auch nicht - wieso entweder-oder? Was hindert einen Gläubigen daran, sich rationale Gedanken zu machen? Man kann doch so gerade den Sinn eines göttlichen Verbotes verstehen. Gebote haben ja einen Sinn.
Mach doch keinen Gegensatz auf, wo keiner ist...
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Eindeutige Zustimmung. Ich habe mich ohne zu zitieren auf Carnificem bezogen, der wie ich ihn verstehe, meint, dass Glaube gleichbedeutend mit Entziehen aus persönlicher Verantwortung bedeutet. Wenn also Gott sagt, man solle morden, dann macht man das halt, weil Gott das sagt. Darauf habe ich mir gedacht, das Gegenteil davon ist, wenn Gott sagt, man solle nicht morden, dann macht man das halt. Genauso gut kann man sagen, dass es auch Menschen gibt, die nicht an Gott glauben und trotzdem keinerler Verantwortung übernehmen. Ich habe, ohne es zu kennzeichnen, auf Carni's Einteilung in Gegensätz, geantwortet.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Wo hat sich Gott versteckt?

Ich habe mich ohne zu zitieren auf Carnificem bezogen
Jo. Ich könnte Carni ja widersprechen, aber wozu? Dieses Vorurteil ist langlebig. Er hat ja vielleicht auch noch nicht erlebt, wie intensiv Gläubige sich mit ethischen Fragen auseinandersetzen. Ich kann da jedenfalls keinen Gegensatz entdecken, im Gegenteil: oft löst ein Gebot, das man nicht auf Anhieb versteht, intensives Nachdenken aus. Und das schadet ja nicht.
 
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