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Wohin?

zian

Geheimer Sekretär
14. April 2002
664
antimarionette schrieb:
Ich teile Deine Meinung nur bedingt. Das eine SPD-Regierung gut für die Arbeitgeber ist, halte ich für ein geschichtlich begründetes Gerücht. Die SPD ist schon lange keine "Arbeiterpartei" mehr, man betrachte nur einmal die Entwicklung in den vergangenen vier Jahren. Das sich die SPD kurz vor der Wahl wieder den Gewerkschaften genähert hat, lag wohl eher am Wahlkampf. Ein paar Jahre zuvor war unser "Gerd" schließlich noch der Genosse der Bosse.

das ist sicherlich richtig, war auch eher im Vergleich mit CDU/CSU bzw. der FDP gemeint.
 

antimarionette

Geheimer Meister
19. Mai 2002
275
Atlan schrieb:
warum meckern die leute das es deutschland ja ach so schlecht geht... aber selbst packen sie es nicht an?

Was sollen die Leute anpacken? Im Moment packen Sie entweder aus (Lohnabgaben) oder ein (Arbeitslosengeld)! Was sollen die Leute machen? Positiv denken?
Oder eventuell ein Gewerbe aufmachen, eine Firma gründen? Hast DU das schon einmal gemacht? Ich habe dies bereits hinter mir und ich kann DIr sagen, die Rahmenbedingungen für Firmengründungen sind übel. Es wird einem nicht gerade leichtgemacht, auch wenn dies immer alle behaupten. Man braucht sehr viel Durchhaltevermögen und sehr viel Zeit um die richtigen Stellen bei IHK, KfW usw. zu erreichen. Um letztendlich dann doch keine richtige Hilfe zu erhalten.
Ich kann dieses "positiv Denken" Gelaber nicht mehr hören. Die Regierung soll endlich vernünftige Rahmenbedingungen schaffen, Reformen angehen. Dann bin ichauch gerne bereit positiv zu denken, wenn ich sehe es bewegt sich etwas. Aber doch nicht so!
 

I3leach

Geheimer Meister
16. August 2002
337
Wenn Firmen mehr Geld übrig bleiben würde, nachdem das Finanzamt zugegriffen hat, würde das überschüssige Geld dafür eingesetzt werden um Arbeitsplätze zu schaffen? Nein? Wozu dann immer die alte "runter mit den Steuern" leier?

Wenn eine erhöhte Nachfrage besteht wird einfach die Produktion gesteigert, das bedeut aber nicht das Menschen eingestellt werden! Das Produktionspotential kann man garnicht ausnutzen, eine so große Nachfrage gibt es nicht! Egal worum es geht, in so einem Fall steigert man einfach die Produktion.

Die Wirtschaft will immer mehr, wer will nicht weniger Steuern zahlen? Keiner reißt sich darum, wenn man ehrlich ist. Vordern kann man viel und man vordert immer mehr als man bekommen kann um das Optimum zu erreichen, so, dass der gegenüber gar glücklich darüber ist "soviel" erreicht und die vorderungen gerdrückt zu haben. Wenn es nach den Unternehmen gehen würde, würden sie am liebsten überhaupt keine Steuern mehr zahlen, die Produktionswege immer weiter optimieren und Menschen entlassen, die wiederum könnten sich nichts mehr leisten, sie würden auch keine sozialhilfe bekommen, weil ja kein Unternehmen mehr Steuern zahlen würde. Diese Menschen wären aber auch keine Kunden mehr, sondern einfach nur noch unnütz.
 

plankalkuel

Geselle
14. November 2002
21
Rhodan schrieb:
Ich finde es arm von jedem der die schuld nur auf die jetzige regierung schieben möchte!!!!!
natürlich haben beide regierungen fehler gemacht und diese wirken sich nun aus.
EGAL WER AN DER MACHT WÄRE ER HÄTTE MIT EXAKT DEN GLEICHEN PROBLEMEN ZU KÄMPFEN.
:idea: AUCH WENN ES DIE CDU WÄRE :idea:
also hört auf so altklug rumzulabern und stellt mal probleme dar und wie ihr sie lösen wollt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
die wahrheit liegt uns zu füssen wir müssen sie nur aufheben!!!!

Deine "Caps"-Taste klemmt.
Deine "!" Taste klemmt.
Zum Inhalt.
"....exakt den gleichen Problemen zu kämpfen". Teilweise gebe ich Dir recht. Es wäre die gleichen Probleme, nur, man kann diese auf die eine oder auf die andere Art angehen, und das was Schröder und Co machen, ist, das bestätigen die Wirtschaftsweisen ebenso, der falsche Weg.
Es gibt falsch und es gibt richtig, und eine Grauzone, nur leider ist ausschliesslich ersteres bei dieser Regierung der Fall, und dies sagt nicht nur die Opposition.
Zusammengefasst heisst das, werfe niemanden vor "altklug" zu "labern", wenn Du selbst einen Mangel an Fachwissen mit einbringst. Danke.
 

Atlan

Vorsteher und Richter
10. April 2002
752
Oder eventuell ein Gewerbe aufmachen, eine Firma gründen? Hast DU das schon einmal gemacht? Ich habe dies bereits hinter mir und ich kann DIr sagen, die Rahmenbedingungen für Firmengründungen sind übel. Es wird einem nicht gerade leichtgemacht, auch wenn dies immer alle behaupten. Man braucht sehr viel Durchhaltevermögen und sehr viel Zeit um die richtigen Stellen bei IHK, KfW usw. zu erreichen. Um letztendlich dann doch keine richtige Hilfe zu erhalten.

das ist der grund warum ich nie eine firma aufmachen würde... so hab ich es auch nicht gemeint...

Ich kann dieses "positiv Denken" Gelaber nicht mehr hören.

verständlich, weil es dich leider auch betroffen hat... aber das positive denken gehört nunmal zum anfang...

Die Regierung soll endlich vernünftige Rahmenbedingungen schaffen, Reformen angehen.

ok, wir können ja mal versuchen etwas gemeinsam zu erarbeiten...

anfang:
- lohnnebenkosten runter. is auf jeden fall gut für die wirtschaft. doch wo will man anfangen, wo aufhören?
- das hartz-konzept umsetzten (fand sogar späth gut, dann hat er aber leider nen dämpfer von stoiber bekommen)

ok nun bist du dran!
 

plankalkuel

Geselle
14. November 2002
21
zian schrieb:
CDU/CSU geführte Reformen mögen gut für die Wirtschaft sein, aber weniger gut für die Arbeitnehmer. Während es bei der SPD genau anders rum ist.
Das Optimum kann keine von beiden großen Parteien gewährleisten.

Bitte erkläre das mal.
Was ist bei der SPD eher Arbeitnehmer freundlich? Das die Gewerkschaftsnah stehen? Das die Gewerkschaften mehr bekommen, was die Inflation dann wieder hoch treibt, sprich die Preise, und das was der Arbeitnehmer dann an "Mehr"-Geld bekommt verpufft.
Was ist Arbeinehmerfreundlich wenn faktisch 21,5% Rentenversicherung gezahlt werden muss? (Für alle die glauben es seien nur 19,5%, rechnet bitte die Ökosteuer noch mit ein, diese ist ausschliesslich für die Rente gedacht).
Ich sehe das nicht wirklich.
Andersrum, wenn es der Wirtschaft gut geht, wenn diese investieren kann, dann werden Arbeitsplätze geschaffen, was wieder dem Arbeitnehmer zuigute kommt. Das was die jetzige Regierung macht, mag auf den ersten Blick sozial wirken, auf den zweiten ist es aber für alle beteiligten nuir schädlich.
 

plankalkuel

Geselle
14. November 2002
21
Atlan schrieb:
Es sollte allen vier Parteien klar sein, das die notwendigen Reformen nur gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden können.
ja... aber da hat sich schon jede opposition quergestellt...
warum wird von einer krise gesprochen, wenn ein paar grüne die pläne der regierung nicht wollen? (bedenke: jeder abgeordnete ist seinem gewissen verpflichtet) warum können bei "guten" sachen auch nicht mal die oppositionsabgeordneten dafür stimmen... aber das hat zian ja schon gut beschrieben....
warum meckern die leute das es deutschland ja ach so schlecht geht... aber selbst packen sie es nicht an?
warum hoffen sie, dass die koalition zerfällt und durch einen sturz (wie bei kohl) die opposition an die macht kommt, sind diese leute keine demokraten?

Wo soll man da nur anfangen...
Es geht nicht vorrangig darum das ein paar Grüne, die dann so oder so wieder zusammenrechen werden und mit "JA" abstimmen werden (wie seinerzeit beim Krieg), es geht darum das diese Dinge die vorgeschlagen werden, alle Konzeptlos sind, und nicht das erreichen werden was sich Schröder und Co. davon versprechen.

Die Opposition hat sich angeboten, Merz war erst bei Clement gewesen. Nur, wie Merz schon richtig feststellte, um dann Zahlen hinter dem Komma etwas zu verschieben, dazu braucht er nicht kommen, wenn dann muss darüber diskutiert werden wie die anderen es sehen und was diese für gutheissen. Naja, aber bei der jetzigen Regierung ist man schneller bei einer Kommission als bei Verhandlungen mit der Opposition.

Die Leute meckern und packen nichts an. Soso.
Stimmt sicher, aber was sollen die Leute denn anpacken? Bitte um Vorschläge von Dir. Los los.
"Enger zusammenrücken" und so ein bla bla von Schröder kann man und darf man nicht ernst nehmen wenn auf der anderen Seite eine Umverschichtung des Geldes stattfindet und die Lohnnebenkosten immer höher werden.
Sollen die Leute auf die Strasse und als Gewerkschafdtler für mehr Geld streiken? Unsinniger würde es zur Zeit nicht mehr sein. Wenn dann müssten die Leute auf die Strasse und gegen die hohen Steuern demonstrieren. Aber das war noch nie des Deutschen Lieblingsbeschäftigung.

So, und das mit dem Sturz von Kohl würde ich gerne mal erläutert bekommen. Wo wurde denn Kohl gestürtzt? Man man man.
Und ja, die Opposition würde der Wirtschaft einen Fingerzeig geben wenn diese an der Macht wäre. Es würde von alleine teilweise besser werden.
 

zian

Geheimer Sekretär
14. April 2002
664
plankalkuel schrieb:
Bitte erkläre das mal.
Was ist bei der SPD eher Arbeitnehmer freundlich? Das die Gewerkschaftsnah stehen? Das die Gewerkschaften mehr bekommen, was die Inflation dann wieder hoch treibt, sprich die Preise, und das was der Arbeitnehmer dann an "Mehr"-Geld bekommt verpufft.
Was ist Arbeinehmerfreundlich wenn faktisch 21,5% Rentenversicherung gezahlt werden muss? (Für alle die glauben es seien nur 19,5%, rechnet bitte die Ökosteuer noch mit ein, diese ist ausschliesslich für die Rente gedacht).
Ich sehe das nicht wirklich.
Andersrum, wenn es der Wirtschaft gut geht, wenn diese investieren kann, dann werden Arbeitsplätze geschaffen, was wieder dem Arbeitnehmer zuigute kommt. Das was die jetzige Regierung macht, mag auf den ersten Blick sozial wirken, auf den zweiten ist es aber für alle beteiligten nuir schädlich.

Arbeitnehmerfreundlichkeit darf man nicht nur im Bezug auf die Sozialversicherungen sehen.
Es geht um das gesamte Umfeld. Als Arbeitnehmer möchte ich halt gerne auch ein wenig Planungssicherheit haben. Wenn aber nun der Kündigungsschutz aufgeweicht wird, so hat das natürlich den Vorteil, das Firmen viel lieber Arbeitnehmer enstellen, der Nachteil liegt aber darin, das ich als Arbeitnehmer auch wieder viel schneller auf der Strasse stehen kann. Wenn ich nun aber gerade ein Haus gebaut oder Kinder bekommen habe, möchte ich etwas Sicherheit haben (die gibt es wegen betriebsbedingten Kündigungen auch nicht, ich weiss).
Ob ich nun 19% oder 22% für die Renten zahle, ist mir eigentlich egal. Ich möchte aber fast ohne Kündigungsschutz oder ähnliches darstehen. Es ist zwar schön, wenn ich aufgrund leichter möglicher Kündigungen dann schnell wieder irgendwo eingestellt werde, aber wenn man alle zwei oder drei Jahre die Firma wechselt, ist das für die Karriere sicherlich nicht ideal. Man braucht schließlich immer eine gewisse Zeit, um sich in eine Firma einzuarbeiten.
Das der heutigen Kündigungsschutz in großen Bereich zu straff ist, möchte ich gar nicht bezweifeln.
 

plankalkuel

Geselle
14. November 2002
21
zian schrieb:
Arbeitnehmerfreundlichkeit darf man nicht nur im Bezug auf die Sozialversicherungen sehen.
Es geht um das gesamte Umfeld. Als Arbeitnehmer möchte ich halt gerne auch ein wenig Planungssicherheit haben. Wenn aber nun der Kündigungsschutz aufgeweicht wird, so hat das natürlich den Vorteil, das Firmen viel lieber Arbeitnehmer enstellen, der Nachteil liegt aber darin, das ich als Arbeitnehmer auch wieder viel schneller auf der Strasse stehen kann. Wenn ich nun aber gerade ein Haus gebaut oder Kinder bekommen habe, möchte ich etwas Sicherheit haben (die gibt es wegen betriebsbedingten Kündigungen auch nicht, ich weiss).
Ob ich nun 19% oder 22% für die Renten zahle, ist mir eigentlich egal. Ich möchte aber fast ohne Kündigungsschutz oder ähnliches darstehen. Es ist zwar schön, wenn ich aufgrund leichter möglicher Kündigungen dann schnell wieder irgendwo eingestellt werde, aber wenn man alle zwei oder drei Jahre die Firma wechselt, ist das für die Karriere sicherlich nicht ideal. Man braucht schließlich immer eine gewisse Zeit, um sich in eine Firma einzuarbeiten.
Das der heutigen Kündigungsschutz in großen Bereich zu straff ist, möchte ich gar nicht bezweifeln.

Das ist typisch deutsches Sicherheitsdenken. Es kann gut sein, kann aber auch zu einem grossen Hemmschuh werden, und das ist es nun mittlerweile.
Was heisst denn da Planungssicherheit? Jeder ist seines Glückes Schmid. So sieht es aus. Was ist also Planungssicherheit? Das ich morgen auch noch einen Job habe? Das ich dann noch mein Haus abzahlen kann? Das ist ein Risiko welches jeder selbst tragen muss, der Staat kann nicht bei allem und jedem in die Bresche springen.
Der Kündigungsschutz in Deutschland gehört aufgeweicht. Ohne Druck scheint es nicht zu funktionieren, bzw. wird das soziale System ausgenutzt was wiederum der Steuerzahler zu spüren bekommt.

Was den Wechselt des Arbeitsplatzes angeht, gibt es gespaltene Meinungen. Alle drei Jahre einen neuen Arbeitgaber, warum nicht? Man lernt dadurch mehr, als später an Betriebsblindheit zu erkranken.

plankalkuel
 

plankalkuel

Geselle
14. November 2002
21
SentByGod schrieb:
Schröder versucht seit 4 Jahren das wieder gerade zu biegen, was die Vorgängerregiertun in 16 Jahren alles an Scheiße gebaut hat. Jetzt ist eine weitere Chance angebrochen das Werk des Aufbaus fortzuführen.

Schreibst Du direkt aus der Kampa?
Dein Vorbild Schröder ("bei mir platzt jedes Phrasenschwein in 5 Minuten") hat Dich gut geimpft: "16 Jahre alles in die..."
Entweder spricht Deine Naivität aus Dir, oder Du bist einfach nur brain dead.
 

zian

Geheimer Sekretär
14. April 2002
664
plankalkuel schrieb:
Das ist typisch deutsches Sicherheitsdenken. Es kann gut sein, kann aber auch zu einem grossen Hemmschuh werden, und das ist es nun mittlerweile.

klar ist es Sicherheitsdenken, was sollte es auch sonst sein?
Ich (und wahrscheinlich viele andere Arbeitnehmer auch) möchten eben die Sicherheit haben, das etwas was sie sich privat aufbauen, auch in fünf Jahren noch bestand haben wird.
Wieso sollte ich überhaupt investieren, wenn ich nicht sicher bin, ob ich mir Investition später noch leisten kann?
Ich kaufe mir ja auch nicht heute einen Neuwagen, ich weiß nämlich nicht, ob ich mir den nächstes Jahr noch leisten kann. Stattdessen bring ich mein Geld lieber auf die Bank und lass es dort liegen. Genau das ist aber Gift für eine gesunde Volkswirtschaft.

plankalkuel schrieb:
Was heisst denn da Planungssicherheit? Jeder ist seines Glückes Schmid. So sieht es aus. Was ist also Planungssicherheit? Das ich morgen auch noch einen Job habe? Das ich dann noch mein Haus abzahlen kann? Das ist ein Risiko welches jeder selbst tragen muss, der Staat kann nicht bei allem und jedem in die Bresche springen.

Planungssicherheit ist Wohlstand.
Wie ich oben schon geschrieben habe, wenn ich nicht sicher bin, das ich mein Haus auch in naher Zukunft noch abbezahlen kann, werde ich keines bauen. Sobald zuviele Leute so denken, geht die Baubranche kaputt.

Das ich nie 100% sicher sein kann, ist logisch und steht auch gar nicht zur Diskussion. Aber gewisse Rahmenbedingungen müssen weiterhin Bestand haben.

Der Staat hat auch dafür Sorge zu tragen, das ich nicht zum Sozialfall werde, nur weil mein Arbeitgeber gerade der Meinung ist er müsste mal weniger Leute beschäftigen weil er sich gerne einen neuen Pool leisten möchte.

plankalkuel schrieb:
Der Kündigungsschutz in Deutschland gehört aufgeweicht. Ohne Druck scheint es nicht zu funktionieren, bzw. wird das soziale System ausgenutzt was wiederum der Steuerzahler zu spüren bekommt.

ich sagte ja, der derzeitige Kündigungsschutz ist in einigen Bereichen sicherlich zu starr.
Meine Befürchtungen bei einer CDU/CSU geführten Reform gehen aber dahin, das wir uns dadurch sehr stark dem System der USA annähern würden. Das System mag in Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges gar nicht mal so schlecht sein (wenn man nicht gerade durch die Maschen fällt), aber sobald eine richtige Rezession kommt, geht man damit leider baden.

Das einige Leute unser soziales System ausnutzen, ist sicherlich auch nicht zu bestreiten. Aber deshalb das System unbedingt ändern?

Alles hat nun einmal zwei Seiten. Je nach aktueller Situation legt man mehr Wert auf die eine oder andere.

plankalkuel schrieb:
Was den Wechselt des Arbeitsplatzes angeht, gibt es gespaltene Meinungen. Alle drei Jahre einen neuen Arbeitgaber, warum nicht? Man lernt dadurch mehr, als später an Betriebsblindheit zu erkranken.

richtig, aber Arbeitnehmer um die 40 oder 50 oder gar 60 werden damit sicherlich einige Probleme haben und lieber die Betriebsblindheit in Kauf nehmen.
 

antimarionette

Geheimer Meister
19. Mai 2002
275
Der Kündigungsschutz ist in meinen AUgen eine Farce. Wenn ich jemanden aus der Firma bekommen möchte, schaffe ich das relativ schnell. 3 Monate Kündigungsschutz hin oder her. Dann fang ich einfach mal an in den Spesenabrechnungen nachzuschauen. Da war doch mal ein Kaffee zuviel auf der ABrechnung. Und raus!
Ich denke, wir müssen uns auch von diesen "Lebensarbeitsplätzen" lösen. So abgedroschen es auch klingen mag, den flexiblen Arbeitnehmern gehört die Zukunft. Heute München, morgen Berlin und übermorgen Dresden. So sieht die Zukunft aus. 50 Jahre Mercedes-Benz Betriebsjubiläum wird es nicht mehr geben.
 

Talon

Geselle
8. Oktober 2002
11
Kündigungsschutz

Man kann nicht von einer pauschalen drei monatigen Kündigungsfrist sprechen. Die Kündigungsfrist bezieht sich auf die Betriebszugehörigkeit.
Kündigungsschutzfristen von 12 Monaten und mehr sind keine Seltenheit.

Ein paar Worte noch zu Hartz:

Kernpunkt von Hartz war bzw ist die Einrichtung von sogenannten Job-Service-Agenturen. Diese sollen wie Leiharbeitsfirmen funktionieren. Vermittelt werden sollen vor allem Arbeitslose mit keiner Ausbildung, schwer Vermittelbare, Langzeitarbeitslose etc.
Vorteil dieser Leiharbeitsfirmen ist, dass Unternehmen Leute einstellen können, die nicht so hoch bezahlt werden müssen wie spezialisierte Fachangestellte. Da vorhandene Tarifverträge für Arbeiter die durch Leiharbeitsfirmen vermittelt wurden nicht gelten.
Vorteil für die Arbeitnehmer: Sie gewöhnen sich wieder an eine feste Arbeit und haben den psychologischen Druck weg arbeitslos zu sein.
Vorschlag von Hartz war außerdem, dass die ersten sechs Monate der Lohn der vermittelnden Arbeitnehmer durch Arbeitslosengeld abedeckt wird. Dies sollte es für die Unternehmen atraktiver machen neue Leute einzustellen. Die größte Sparte an Arbeitslosen, die Ungelernten und Langzeitarbeitslosen, sollte so abgebaut werden.
Sowohl teile der Regierung als auch Oposition fanden diese Idee erfolgversprechend.

ABER:
Die Gewerkschaftsfunktionäre haben etwas dagegen gehabt. Auf Druck von ver.di un co, ist die Idee aufgeweicht worden. Statt sechs Monaten, wurde die Zeit der Arbeitslosengeldbezahlung auf sechs Wochen reduziert. Danach soll tariflich bezahlt werden. Das heißt, falls sich ein Arbeitgeber entscheidet einen ungelernten Langzeitarbeitslosen länger als sechs Wochen zu beschäftigen, soll er ihm den gleichen Lohn zahlen wie einem langjährigen geschulten Facharbeiter.
Nun welches wirtschaftlich handelndes Unternehmen leistet sich so etwas ? Keines !

Nehme hier gerne zu weiteren Hartz Punkten Stellung. Zeige auf wie sie gedacht waren und wie sie durch Gewerkschaften, Altlinke usw verwässert werden.

Übrigens selbst Peter Hartz ist mit der Umsetzung mehr als unzufrieden.
 

zian

Geheimer Sekretär
14. April 2002
664
Re: Kündigungsschutz

Talon schrieb:
Übrigens selbst Peter Hartz ist mit der Umsetzung mehr als unzufrieden.

verständlicherweise, "sein" Konzept ist nämlich ziemlich gut, aber es war leider von Anfang an klar, das es aufgeweicht wird
 

antimarionette

Geheimer Meister
19. Mai 2002
275
@talon

Sehr guter Beitrag. Beim Thema Hartz kommen wir auch wieder zu den Wahlversprechen von Gerd. "Wenn Ihr mich wählt wird Hartz eins zu eins umgesetzt." Was wir derzeit sehen ist aber eine Zerstückelung der Vorschläge, die in den meisten Punkten eine wirkliche Verbesserung der Arbeitslosensituation gebracht hätten.
Der Eingriff der Gewerkschaften bei den Hartz-Plänen zeigt wieder einmal, daß die Gewerkschaften sich wenig um eine Verbesserung der Arbeitsmarkt-Situation scheren. Ich bin für eine Änderung des Betriebsratsgesetzes oder sogar für die ABschaffung der Gewerkschaften.
 

zian

Geheimer Sekretär
14. April 2002
664
antimarionette schrieb:
Der Kündigungsschutz ist in meinen AUgen eine Farce. Wenn ich jemanden aus der Firma bekommen möchte, schaffe ich das relativ schnell. 3 Monate Kündigungsschutz hin oder her. Dann fang ich einfach mal an in den Spesenabrechnungen nachzuschauen. Da war doch mal ein Kaffee zuviel auf der ABrechnung. Und raus!

wenn das mal so einfach wäre.
Es gibt Arbeitnehmer, die wirst du nie wieder los. Gerade wenn die z.B. dauernd krank sind. Entlässt du so jemanden, kann der dich hinterher in Grund und Boden klagen.
Für den Arbeitnehmer, die wirklich eine schwere Krankheit hat und deshalb oft krank ist, macht das Sinn.
Bei Arbeitnehmern, die insbesondere an Mon- und Dienstagen oft krank sind, ist das eine sehr nachteilige Sache.

antimarionette schrieb:
Ich denke, wir müssen uns auch von diesen "Lebensarbeitsplätzen" lösen. So abgedroschen es auch klingen mag, den flexiblen Arbeitnehmern gehört die Zukunft. Heute München, morgen Berlin und übermorgen Dresden. So sieht die Zukunft aus. 50 Jahre Mercedes-Benz Betriebsjubiläum wird es nicht mehr geben.

bei Arbeitnehmern in jungen Jahren ist das auch ideal. Man kommt viel rum, kann viele Erfahrungen machen, lernt verschiedene Arbeitsweisen kennen und so weiter.
Aber irgendwann möchte man einmal eine Familie gründen. In einer modernen Familie sind beide erwerbstätig. Wenn der Mann in München arbeitet, die Frau in Hamburg, wenige Monate später der Mann in Düsseldorf und die Frau in Leipzig, dann kann da gar kein Familienleben entstehen. Die Familien werden auseinander gerissen. Sehen kann man sich nur am Wochenende, tolle Beziehung. Für Kinder ist das auch ideal, die bekommen dann halt Ersatzeltern in Form von Tagesmüttern oder ähnlichem.
Ich weiss nicht, ich stelle mir halt Familie anders vor. Dummerweise ist Familie der absolute Kontrast zu den Erfordernissen der Arbeitswelt.
Nun kann man Kompromisse eingehen oder auf Familie verzichten (nicht ohne Grund sind viele junge Paare ohne Kinder bzw. ist die Zahl der Singles sehr hoch), aber ist das wirklich wünschenswert?

Und dann haben wir noch immer die Arbeitnehmer ab 40. Sollen die auch noch weiterhin mobil bleiben? Man kann sich dadurch keinen echten Freundeskreis aufbauen, muss sich dauernd an ein neues Umfeld gewöhnen. Umzüge sind auch alles andere als stressfrei und vor allem auch kostenintensiv.

Wo liegt der ideale Mittelweg?
Ich weiss, das man heute mobil (nicht nur national) sein muss, der Sinn dahinter leuchtet mir auch, aber er widerspricht halt halt vielen Grundbedürfnissen des Menschen.
 

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